4 Jahre zwischen Bauch und Kopf – Soll mein Herz es nochmal versuchen?

Blue**81

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„Halt nicht fest, was du liebst, sondern lass es los. Wenn es wiederkommt, dann gehört es zu dir.“

Dieser Songtext von J. Oerding sollte mir Hoffnung geben durchzuhalten.

Aber dieses Loslassen, von dem alle reden, sein Leben wieder selbst in die Hand nehmen, fällt immer mal wieder schwer. Bauch sagt ja, Kopf nein. Und das kleine kaputte Ding dazwischen traut sich nicht zu Wort.


In dieser Situation bin ich auf dieses Forum gestoßen – als ich versucht habe, loszulassen, aber nicht wusste wie. Ich dachte, da muss es doch jemanden geben, der das alles auch durchmacht. Der versteht, nicht verurteilt, dass man einen vergebenen Mann liebt und ihn gerne bei sich haben und nicht mehr teilen möchte.


Somit war ich bis jetzt lange nur stille Mitleserin. Habe mitgelitten und mitgefiebert.

Und bin so beindruckt über den Zusammenhalt und den liebevollen Umgang, den es hier gibt; von dem Verständnis, der Unterstützung, den aufbauenden und auch mal direkten und ehrlichen Kopfwasch-Worten, die nichts beschönigen. Unglaublich schön!


Und dann habe ich irgendwann gedacht: Lass los. Kümmere dich vor allem erst mal wieder um dich selbst.

Wenn es so ein soll kommt es, wenn nicht, dann nicht. Lass ihn los. Du schaffst das.

Loslassen heißt hier ‚im Kopf‘ wohl bemerkt. Denn Kontakt hatten mein AM und ich seit einem halben Jahr nicht mehr wirklich. Im Grunde auch schon länger.


Und als dieser Prozess bei mir vor sich hin schritt und der Gedanke ans Loslassen eher Erleichterung als Angst in mir auslöste – wer erscheint da plötzlich wieder auf der Bildfläche? Genau. AM. Und nun ist der Zeitpunkt gekommen, hier nicht mehr nur still zu sein. Ich traue ich mich raus. Vielleicht schaut ihr zu. Und vielleicht schaut der ein oder andere von euch mehr als nur zu. Ich wäre sehr dankbar und würde auch gerne versuchen, euch etwas zurück zu geben.


Aber vielleicht besser erst mal zur Vorgeschichte.


Ich (heute 40, Single, nie verheiratet und keine Kinder) kenne meinen AM (Ex-AM? Ich bleibe jetzt mal bei AM, 51, über 20 Jahre verheiratet, 1 Tochter jetzt 20) schon lange durch die Arbeit.

Vor 5 Jahren sind wir durch eine Umstrukturierung von Abteilungen dienstlich ein Team geworden.

Sympathisch waren wir uns schon immer. Wenn wir mal zusammen in einem Raum waren, war das für uns mit einem angenehmen Gefühl verbunden. Für mich war es mehr nicht. Ich war immer in einer Beziehung und habe mich nie umschauen müssen. Er hatte schon ein Auge auf mich geworfen, sich aber besonnen, er wäre ja verheiratet. So ein Hirngespinst. Seine Worte. Nun ja…

Wir hatten aber nur sporadisch miteinander zu tun. Nun denn aber dann so gut wie täglich, da wir uns dienstlich eng miteinander abstimmen mussten.


Unsere anfangs fachlichen Gespräche wurden mit der Zeit immer persönlicher. Es war einfach unkompliziert, auf einer Wellenlänge, wir verstanden uns einfach super, irgendwann wurde es auch mal flirty. Aber ohne Absichten meinerseits zu dem Zeitpunkt. Vielleicht genoss ich einfach die Aufmerksamkeit. Oder seine Anwesenheit. Ich interpretierte damals nichts hinein. Es war einfach schön.

Wir sprachen über viele Dinge, nur nicht über unseren Beziehungsstatus. Er fragte nicht nach meinem. Ich wusste er hat eine Tochter. In meiner Welt bedeutet das aber nicht gleichzeitig, verheiratet zu sein (Scheidungskind seit ich 7 bin). Er trug auch nie einen Ring.


To shorten a long story….


Wir verliebten uns ineinander (und das passiert bei mir nie so schnell, ich denke, bis dahin hatte ich auch nie wirklich aus tiefstem Herzen geliebt). In einem Gespräch erfuhr ich dann, dass es nicht nur ein Kind, sondern auch eine Frau, also eine Familie gibt. Er dachte ich wüsste das.


Ein kläglicher Versuch meinerseits, mein Herz daraufhin zu verschließen, war chancenlos. Um mich war es schon lange geschehen merkte ich dann. Unsere Gefühle waren zu dem Zeitpunkt schon so groß, wie es bis dahin keiner von uns erlebt hat. Wir dachten, nichts könnte uns stoppen. Es musste einfach so sein. Schicksal. Endlich ankommen. Wir waren so glücklich, so verliebt, so voller Zuversicht.


Ich war zu diesem Zeitpunkt – und das aber auch schon lange vorher – so mit mir im Reinen. Fühlte mich so gut mit mir und in mir und in meinem Leben. Hatte eine Beziehung beendet, die ich schon viel früher hätte beenden sollen und mir selbst das Versprechen gegeben, nur noch aus vollem Herzen eine Beziehung mit jemandem zu führen, nicht nur, damit da jemand ist. Egal wie lange es dauern würde, egal wie alt ich dann wäre. Und ich fühlte mich so frei. Und ich war so überrascht, dass so schnell derjenige da war, mit dem ich mir das alles vorstellen konnte. Und das direkt vor meiner Nase. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich hatte nie einen Zweifel daran, dass das alles gut für ausgehen wird. Sehr sehr sehr lange nicht. Trotz der Umstände.


Irgendwann – ihr könnt es euch denken – wollte ich natürlich mehr, Fortschritte sehen, die aber nicht kamen. Eher fühlte ich mich nach unseren fast täglichen Treffen bei mir in der Wohnung (natürlich nicht an Wochenenden…) nicht mehr gut, eher schmutzig. Es gab Stress, Tränen, Ängste. Streit. Es sollte doch voran gehen. Die Leichtigkeit verschwand immer mehr.


Im darauffolgenden Frühjahr tat sich endlich etwas. Er stand mit einer gepackten Tasche eines Abends vor meiner Tür, nur um am nächsten Tag, als ich von der Arbeit kam, zu sagen, er könnte das so nicht, er müsste das zuerst alles klären und wieder zurück ging.


Einen Monat später das Gleiche. Er blieb zwei Wochen – dann war er wieder weg.


Einige Wochen später der dritte Versuch. Und dieses Mal sah es so aus, dass wir endlich weiterkommen würden. Dass er es ernst meinte, daran habe ich nie gezweifelt. Bis heute nicht.

Ich stellte ihn meiner Familie vor. Sie mochten ihn. Er fühlte sich sichtlich wohl bei uns. Es fühlte sich wieder unbeschwert an. Und dieses Mal deutlich ernster.


Ein klärendes Gespräch in Richtung EF und der Tochter blieb jedoch aus.


Ich wurde immer ungeduldiger, immer unentspannter, immer fordernder, machte mehr und mehr Druck.

Ich hatte die Warnsignale ignoriert. Wollte es nicht wahrhaben. Wollte ihn doch endlich bei mir haben und unsere Liebe auch leben dürfen.

Am Ende war ich gar nicht mehr ich selbst. Es musste so kommen. In dieser Situation hätte ich an seiner Stelle auch keine solche Lebensentscheidung getroffen bzw. treffen können.

Er ging wieder zurück – leider an dem Tag der Hochzeit meiner Tante, auf der er mich dann hat stehen lassen mit den Worten, er könne das alles so nicht, es ist noch nichts geklärt, es wäre zu früh das alles.


Im Nachhinein verständlich. Trotzdem, mir hat es mir in diesem Moment komplett den Boden unter den Füßen weg und mich in ein tiefes Loch gerissen. Das wirkte sich dann auch beruflich auf mich aus, denn dort hatte ich ja nach wie vor mit ihm zu tun.

Ich wechselte die Abteilung – nicht nur seinetwegen, sondern wegen eines Angebots, dass ich nicht ausschlagen konnte. Ich konnte dem fachlichen Anspruch und dem enormen Druck meines Vorgesetzten in dem Moment aber nicht standhalten, konnte aber zum Glück irgendwann auf eine weniger anspruchsvolle Stelle wechseln.


Er ist bis heute bei seiner Familie geblieben. Wir trafen uns zwar weiter danach, aber etwas war zerbrochen. Der Kontakt wurde immer weniger. Ich versuchte, mich zu reparieren. Ich machte eine Therapie und ein Coaching, mit denen ich aber eher meine Probleme im Job in Angriff nahm. Über die Affäre reden konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Ich sprach erst viel später mit Vertrauten darüber und merkte, wie gut es tut, darüber zu reden. Manchmal nur, um etwas loszuwerden. Manchmal, um auch mal einen anderen Blickwinkel aufgezeigt zu bekommen. Aber niemand, der das nicht mal selbst erlebt hat und durchmacht, versteht dich wirklich.

Loslassen konnte ich auch nie wirklich – und wollte ich ehrlicherweise auch nie, denn ich habe noch nie aufgehört an uns zu glauben.


Es kam Corona. Nicht gerade förderlich für so eine Konstellation. In dieser Zeit starben seine Eltern kurz nacheinander. Bei der Mutter habe ich ihm noch zur Seite gestanden. Von zu Hause hatte er keinen Beistand zu erwarten. EF gibt keinen Rückhalt. Man lebt nur noch nebeneinanderher. Und das Kind dient nach eigener Aussage nur noch als Ehekitt und hat diese Rolle auch ‚sehr gut‘ angenommen. Eine Trueman-Show.

Als der Vater starb, hatte wir keinen Kontakt. Ich erfuhr es nur zufällig durch Kollegen.

Er zog sich in dieser Zeit sehr zurück.


Irgendwann wollte er sich von sich aus mit mir bei einem Essen aussprechen. Einen Weg finden, wie wir es schaffen können, endlich zusammen zu sein. Sobald so ein Gespräch jedoch in die Tiefe ging, blockte er jedes Mal ab und zog sich zurück. Dieses Mal bat er um Aufschub auf ein weiteres Treffen, wo wir das Thema wieder aufnehmen würden. Ihm würde das jetzt zu viel werden. Ich fand es schön, dass er das so sagte – war es doch das erste Mal, dass er das ehrlich aussprach. Ein weiteres Treffen für diese Gelegenheit hat es jedoch nicht mehr gegeben.

Er verschob das Essen mehrere Male, beim letzten Mal eine halbe Stunde vor dem Treffen, da ihm ein dienstlicher Termin dazwischengekommen war (diesen gab es wirklich).


Darauf hin habe ich gecuttet. Mit den Worten „Wenn Du es nicht schaffst, die Voraussetzungen zu schaffen, dass wir zusammen sein können, dann musst du auf mich verzichten!“.

Das war letztes Jahr im Dezember. Am Heilig Abend das Jahr davor rief er mich noch an und sagte mir, dass seine Frau gesagt habe, sie müssten noch warten, bis das Kind in dem Jahr das Abi schafft, dann müssten Sie mal sehen, dass sie mal darüber reden, wie es mit ihnen weiter geht und wie sie das abwickeln können. Nichts dergleichen ist wohl passiert.

Einen Kontaktversuch zu Heilig Abend (letztes Jahr dann) und einen Anruf habe ich zum ersten Mal unbeantwortet gelassen. Seine Nummer sowie sämtliche Chats habe ich gelöscht. Bei zufälligen Begegnungen im Büro habe ich ihn ignoriert.


Und jetzt? Jetzt haben wir seit ein paar Wochen sporadisch Kontakt. Er besucht mich ab und zu im Büro (letzte Woche 3x). Ruft an (im Büro…). Es gab auch zwei sehr angenehme offene Gespräche, als wir ungestört waren. Es fühlt sich (noch) gut an. Angenehm. Und er hat nach wie vor Herzchen in den Augen. Nein, das bilde ich mir nicht ein. Natürlich genieße ich das.


Ich persönlich fühle mich inzwischen reifer. Vielleicht bin ich an den Situationen der letzten 5 Jahre gewachsen. Es fühlt sich so an. Ich bin wesentlich entspannter geworden, gefestigter, wieder geerdeter.


Wie es bei ihm aussieht, kann ich aktuell nicht wissen.


Was ich aber weiß ich, dass unsere Verbindung nach wie vor spürbar ist. Das spüren wohl auch andere. Ich wurde schon öfter darauf angesprochen – von wissenden und auch unwissenden Personen, die uns zusammen sehen. Auch jetzt noch.


Ach, es ist einfach so unglaublich schade, dass es kein Happy End für uns gab. Und wenn ich ehrlich bin, möchte ich ihn noch immer für uns gewinnen. Ich glaube trotz allen Widrigkeiten, dass wir zusammengehören. Ich kann nicht sagen warum. Es ist einfach ein Gefühl.


Was denkt ihr? Kann eine gewachsene Blue es noch einmal wagen, auf ihr Herz zu hören?

Und wenn die Chance kommt – helft ihr mir dabei?


Du liebe Güte, doch keine Short Story – und noch lange nicht alles erzählt. Also fragt mich gerne aus – sofern es jemand geschafft hat, bis zum Ende des Textes durchzuhalten…. Ich hoffe es sehr :)


Eure Blue
 

Angel7.0

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Du liebe Güte, doch keine Short Story – und noch lange nicht alles erzählt. Also fragt mich gerne aus – sofern es jemand geschafft hat, bis zum Ende des Textes durchzuhalten…. Ich hoffe es sehr :)

Hallo liebe Blue...
zunächst einmal ein herzliches Willkommen in diesem Forum.

Ich habe deine Geschichte sehr aufmerksam gelesen. Gut das hier her gefunden hast.
Ich bin mir sicher das du noch viele Kommentare und Beiträge in deinem Strang lesen wirst und dich austauschen darfst.

Du wirkst sehr gefasst was den "ersten Teil" deiner Affäre angeht. Du hast ihn wohl "unbeschadet" überstanden.
Nun stehst Du vor Teil zwei... mein Impuls sagt mir gerade: "Lauf so schnell du kannst"!

Aber es ist nur mein Impuls!
Ich werde dabei bleiben wenn du schreibst und versuchen mit "drauf zu gucken", aber jetzt dir etwas raten wage ich nicht.

LG Angel
 

traurigeliebe

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Guten Morgen Blue,

auch von mir ein :herz: Willkommen,

Deine Geschichte habe ich gestern Abend gelesen und musste es erst sacken lassen. Aber dir schreiben wollte ich trotzdem auf jeden Fall.

Ich merke auch, so wie Angel geschrieben hat, dass du sehr gefasst bist und mit dieser Trennung momentan gut klar kommst.

Ach, es ist einfach so unglaublich schade, dass es kein Happy End für uns gab. Und wenn ich ehrlich bin, möchte ich ihn noch immer für uns gewinnen. Ich glaube trotz allen Widrigkeiten, dass wir zusammengehören. Ich kann nicht sagen warum. Es ist einfach ein Gefühl.

Dieses Gefühl haben einige oder sogar alle von uns, die jemanden auf diese Art und Weise kennen lernen und uns verlieben und bedingungslos lieben.

Aber bevor du, wie einige von uns in einen Teufelskreis geraten und da nicht so einfach oder garnicht rauskommen, frage DU dich, ist er es wert, dass du unglücklich bleibst oder darauf zu steuerst, während er weiter in seiner Harmonie zu Hause ist?

Nun stehst Du vor Teil zwei... mein Impuls sagt mir gerade: "Lauf so schnell du kannst"!

Ich weiß, du willst es nicht hören, aber, da ich selber ganz schlechte Erfahrungen hatte und noch immer gefangen darin bin, ist mein Impuls genau wie der oben von Angel, Lauf und rette dich. Vllt habt ihr eine zukunft oder werdet irgendwann zusammen sein. Aber bleib du bitte bei dir und liebe dich zuerst und nicht ihn. Wenn er genau der selben Meinung ist wie du, dann wird er zu dir kommen, alleine und wird vorher alles klären, damit ihr frei und gemeinsam leben könnt.

Lieben Gruß
TL
 

traurigeliebe

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„Halt nicht fest, was du liebst, sondern lass es los. Wenn es wiederkommt, dann gehört es zu dir.“

Dieser Satz hat mich gestern echt berührt und ich habe ihn bei mir gespeichert.

Im Grunde weißt du es denke ich selber schon und hast dir damit deine Frage beantwortet. :HeartBalloons:

Das ist auch genau mein 1. Gedanke gewesen gestern abend und heute morgen als ich mir deine Geschichte nochmal durchgelesen hatte, ist es auch vernünftiger um dich zu schützen.

Halte an diesen Satz feste
 

Claudia1806

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Hallo liebe Blue,
Ich habe keine große Erfahrungen mit Affairen. Meine ging nur 3 Monate und für uns beide war von Anfang an klar, daß wir unsere Familien ( wir haben beide Kinder. Er noch kleine..) nicht verlassen.
Wenn du dir eine echte Beziehung wünscht dann rate ich dir nicht mehr darauf zu hoffen.
Er hat in 4 Jahren den Absprung nicht dauerhaft.
geschafft und wird es in Zukunft wahrscheinlich auch nicht.
Du bist jetzt 40 Jahre. Rückblickend kommen jetzt die besten Jahre . Ich bin fast 50 und weiss wovon ich spreche :zwinkern:.
Vergeude diese nicht mit warten. Ich glaube du bist eine ganz tolle Frau und wirst bald den Mann treffen der dir alles geben kann.
Du bist mehr als nur eine Option :herz:
 

Admina Hira Eth

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Hallo Blue,

glaub mir, ich verstehe dich gut... :smile:

Und jetzt? Jetzt haben wir seit ein paar Wochen sporadisch Kontakt.
Wie begann dieser Kontakt? Von wem ging er aus?

Es gab auch zwei sehr angenehme offene Gespräche, als wir ungestört waren.
Worum ging es bei diesen Gesprächen?

Was ich aber weiß ich, dass unsere Verbindung nach wie vor spürbar ist.
Sie wird auch definitiv noch da sein.

Und wenn ich ehrlich bin, möchte ich ihn noch immer für uns gewinnen.
Aus rein strategischer Sicht ist dazu wohl zu sagen, dass er offenbar nie richtig das Gefühl haben musste (und auch nicht hatte), dich endgültig zu verlieren. Das wahrscheinlich selbst nach deinem Cut nicht.

Wenn du dir ein kurzes Zeitfenster gesetzt hast (was ich nicht glaube), wäre es wahrscheinlich an der Zeit, die härteren Strategiewaffen auszupacken und ihn ernsthaft in das Gefühl kommen zu lassen, dass er dich verliert. Es gibt da einige Möglichkeiten... harter Cut, KS/KS light, das Auffahren eines Willi, also das Suggerieren, dass es da noch andere Männer hat, die Interesse an dir zeigen und dich ihm Wegschnappen wollen, sprich: es ist alles aufzufahren, was ihn dazu bringen könnte, durch eine gelebte Verlustangst dazu zu kommen, seine Trennungsträgheit für dich sausen zu lassen. Vielleicht nicht ganz vergleichbar mit deiner konkreten Situation, aber lehrreich insoweit ist zB Dorabellas Strang. Dorabellas AM ist (nein, hoffentlich war) auch einer derjenigen, die immer wieder kippten - ach, lies einfach. Es liest sich spannend und tragisch und es ist viel strategiert worden über den Lauf der Zeit.

Jetzt kommt mein "Aber": ich denke, dass du das vielleicht nicht willst. Und ich denke, dass du Zeit hast. Die hattest du bereits, du wirst sie weiterhin haben wollen und du wirst sie dir deshalb nehmen, weil du denkst, dass es das wert sein könnte. Du bist nicht frei für einen anderen Mann und du möchtest euch tatsächlich (noch) nicht loslassen. Da ist ein starker Glaube an das Besondere, das das "euch" ausmacht. Und du sagst, eure Verbindung sei nicht nur inter partes, sondern auch außerhalb eurer persönlichen Sphären spürbar. Wie überzeugend wäre es da also, die härtere Schiene zu fahren? Wie glaubhaft könntest du das rüberbringen? Suchst du also vielleicht einen Mittelweg? Eine Strategie-Light, sozusagen? Oder möchtest du gar nicht strategieren?

Es wäre wichtig, sich im Vorfeld zu überlegen, wie und wie hart man eine solche Geschichte angehen möchte. Und dann eine passende Handlungslinie zu entwerfen, an der du dich entlanghangeln kannst. Oder eine Strategie, einen Frame. Oder eben einen Weg, in die Lockerheit zu finden, was heißen mag, dass du zwar nicht euch loslässt und die Idee davon, was sein könnte, aber die Erwartungshaltung. Und den Zwang, den Druck, dass sich jetzt, sofort, zumindest absehbar etwas definitives ereignen muss.

Vielleicht ziehst du, nachdem du dir das überlegt hast, ein Gespräch mit Wolfgang in Erwägung? Er wird dir helfen, zu schauen, wo hier oder da ein wenig an der Schraube gedreht werden kann, um da oder dort ein paar Änderungen herbeizuführen. Und möchtest du strategieren, wird er dir helfen, die richtige Strategie für dich zu finden.

Ohne Strategie wirst du möglicherweise einen langen Atem brauchen. Mit Strategie eventuell auch, aber sie gäbe dir vielleicht das (gute) Gefühl, nicht ausgeliefert zu sein, die Fäden zumindest ansatzweise in der Hand zu halten.

Ansonsten gilt bezogen auf das hier:
Und wenn die Chance kommt – helft ihr mir dabei?
Ja, natürlich tun wir das.
:trost:

lG
Hira
 
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Blue**81

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Guten Morgen @Angel7.0 und @traurigeliebe,

ich freue mich sehr über eure Worte und den warmen Empfang hier - und dass ihr den Text ganz zu Ende gelesen habt.
Ich war gestern selber erstaunt, wie viel da plötzlich aus meiner Feder floss. Aber es hat mir gut getan, das einmal so runter zu schreiben.

Ihr habt Recht, inzwischen gehe ich tatsächlich gefasst mit der Geschichte um. Kann einiges ganz gut auch von außen betrachten und bin nicht mehr nur im Emotionensstrudel gefangen, der einen oft nicht klar denken lässt. Das hat eine lange Zeit gedauert mit war mit vielen Ups and Downs, aber ich bin froh, dass ich das geschafft habe. Natürlich ist jetzt nicht alles eitelsonnenschein. Sonst wäre ich nicht hier bei euch.

Ich verstehe auch eure Bedenken. Die habe ich selber. Und da werde ich auf mich aufpassen, dass ich nicht wieder in alte Muster verfalle. Das möchte ich auf keinen Fall. Damit ging es mir überhaupt nicht gut.
Weglaufen möchte ich aber auch nicht. Das hilft nichts. Habe ich schon oft versucht. Ich möchte mich dem Stellen. Im besten Fall werden wir zusammen glücklich, der andere Weg wäre loslassen können. Welcher es wird kann ich stand heute nicht sagen. Ich möchte aber herausfinden, ob es mit einiger Zeit Abstand nicht doch gut für uns ausgeht. Und wenn die Chance kommt, möchte ich nichts falsch machen. Meine Druckstrategie damals hat ihn ja von mir weggetrieben. Das wollte eigentlich keiner von uns beiden.

Wichtig ist auf jeden Fall sich selbst zu lieben!Mit sich selbst im Reinen zu sein. Das steht für mich absolut wieder an erster Stelle und das möchte ich mir auch erhalten. Wie sollte dich jemand lieben, wenn du dich selbst nicht magst. Und das soll mein neuer Ausgangspunkt sein. Wenn er dann irgendwann dazu käme, umso schöner.
Und ja, dafür muss er erst einmal frei sein, richtig und wichtig! Eine Affäre kommt für mich nicht mehr in Frage. In dieser Rolle sehe ich mich nicht mehr.

Eure Blue
 

Blue**81

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Hallo @Claudia1806,

danke auch für deine ehrliche Einschätzung. Du hast teilsweise Recht.

Nur warten auf ihn ist auch nicht das was ich will. Zugegeben, diese Zeiten gab ich auch. Aber ich möchte Leben, nichts vom Leben verpassen nur weil ich auf die nächste Nachricht, den nächsten Anruf oder sonst was von ihm warten. Er kann gerne dabei sein. Aber es dreht sich jetzt nicht mehr 24/7 alles um ihn.

LG Blue
 

Blue**81

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@Hira Eth,

Hey, so schön, dich hier bei mir zu sehen!
Habe schon viel von dir gelesen und schätze deine Texte sehr. Sie haben auch mir auf meinem Weg schon sehr gut die Augen geöffnet.

Auch bei mir triffst du mitten ins Zentrum mit deinen Worten. Wow, wie machst du das?!
Den Text muss ich aber erst mal sacken lassen und später zum Feierabend in Ruhe durchgehen.
Aber ich danke dir schon mal sehr!!
Antwort wird kommen!

LG Blue
 

Bling

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Guten Morgen Blue und herzlich willkommen,

Ich habe deinen Strang heute Morgen gelesen und es löste in mir aus, evtl. mal meine längst vergangenen Erfahrungen mit euch zu teilen. Ich muss nur überlegen, in welchem Rahmen. Mir fiel das alles schon in den letzten Tagen ein - wie Schuppen von den Augen...warum hab ich das so verdrängt?

Kurz aber jetzt zu deinem Strang:
Als Ex-AF und als Ex-EF kann ich nur sagen: (Meine) Männer waren beide feige. So sehr sie etwas wollten, waren sie sich doch nie sicher, was sie genau wollten. Immer dann, wenn sie meinten, sich entschieden zu haben, sind sie umgeschwenkt.

Wenn ich nicht irgendwann die Faxen dick gehabt hätte, wäre das länger als jeweils ca 3 Jahre ein Hin und Her gewesen.

Ich habe mich bei meinem Ex-EM dann intensiv mit Nähe und Distanz beschäftigt und mir ein Buch gekauft: "Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst"
Dort steht genau das eben beschriebene Phänomen. Der Mann will immer das, was er gerade nicht hat und switcht hin und her, bis es einer der Beiden zu bunt wird und sie sich rauszieht. Was er in der Regel akzeptiert, weil er gewissermaßen erleichtert ist, dass ihm die Entscheidung abgenommen wurde.

Ich möchte dir damit sagen- ich sehe leider nicht so große Chancen, außer die EF hat irgendwann keine Lust mehr auf das "Spielchen ".

Aber ist er dann wirklich aus freien Stücken bei dir? Ist er dann nicht evtl ab und zu in Gedanken bei der EF und fragt sich, ob das alles so richtig war?
Warte nicht auf ihn :brav:
Ich will das ja auch nie hören, besonders in dieser Situation, aber hey es gibt da draußen jemanden für dich. Nur für dich :trost:

Fühl dich ganz fest umarmt
 

Admin Wolfgang

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Hallo Blue,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

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Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Dieses Forum ist kein Selbstbedienungsladen, sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen. Beteilige Dich an anderen Geschichten, auch wenn Du KEIN Experte bist – Trost und Verständnis helfen den meisten Usern. Und wenn Du das tust, wird Dir auch eher geholfen und Du bekommst schneller Antworten in Deiner Geschichte. Ebenso hilft es, allein durch das Lesen, Ratschläge und wertvolle Tipps zu erhalten. Du wirst viele Parallelen zu Deiner Geschichte finden.

Kommunikation zwischen dir und dem AM oder OdB stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines AM's stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir bei Gelegenheit einen Avatar zu! Hier (klick) wirst Du sicher fündig.

Viele Grüße

Wolfgang aus dem Team

Ps: Auch bei Affärenbeziehungen ist Wolfgang's E-Book sehr zu empfehlen, weil es anschaulich die Psychodynamik von Mann und Frau beschreibt und wie man es anstellt eine verrutschte Beziehungsmacht wieder auszugleichen.
 

Admina Hira Eth

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Ich habe mich bei meinem Ex-EM dann intensiv mit Nähe und Distanz beschäftigt und mir ein Buch gekauft: "Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst"
Dort steht genau das eben beschriebene Phänomen. Der Mann will immer das, was er gerade nicht hat und switcht hin und her, bis es einer der Beiden zu bunt wird und sie sich rauszieht. Was er in der Regel akzeptiert, weil er gewissermaßen erleichtert ist, dass ihm die Entscheidung abgenommen wurde.
Ich weiß nicht, ob wir hier -oder in einem Großteil der Affärenkonstellationen- tatsächlich ein Nähe-Distanz-Problem haben oder es wirklich darum geht, dass AM immer das will, was er gerade nicht hat. Ich weiß es nicht, glaube es aber auch nicht. Ich glaube vielmehr, es ist hier anders-komplex:

Der gebundene AM, der sich verliebt hat (wichtiger Aspekt, es verfangen sich ja nicht alle tief in der Emotion), steckt schlicht in einer Zwickmühle. Er muss "plötzlich", eben, weil es "plötzlich" eine Änderung in seinem Leben gibt, die ihn in diese Zwickmühle bringt (nennen wir sie mal "AF") für sich entscheiden, ob er nicht sein teilweise über Jahrzehnte gelebtes, gewohntes und ganz sicher nicht nur schlechtes Leben, seinen Lebensentwurf aufgeben und völlig neu starten will. Das hat erstmal nichts mit einem Nähe-Distanz-Problem zu tun - das Spiel mit Nähe und Distanz ist eher ein aus der Not heraus geborenes Symptom, ein Schutz, eine Stressbewältigungsstrategie. Es hat wohl mehr was mit einer sich breit machenden Angst zu tun, manchmal in blanke Panik mündend, die einhergeht mir Ratlosigkeit, inneren Konflikten, äußeren Konflikten, Hilflosigkeit, Stagnation, der Abwägung von Prioriäten. Der AM steht zwischen zwei Stühlen, der alten und der neuen Welt. Die alte hält, die neue zieht. Das ist die Situation, die die meisten AM als "Zerissensein" beschreiben. Und, ja: ich verstehe diese Angst; ich hätte diese Schei*angst möglicherweise auch.

Der AM will ja die neue Welt. Und vielleicht die alte nicht mehr, oder zumindest nicht "so". Und ein bisschen will er aber auch die alte Welt; die Sicherheit, die Gewohnheit aus ihr, das Gefüge. Aber das ist eben nicht so einfach und eine Kombi ist in der Regel nicht drin. Entscheidet er sich für AF, vermisst er eventuell seine Kinder. Entscheidet er sich für die Ehe, vermisst er ggf. AF. Es ist dabei aber mE nicht dergestalt, dass er das andere will, hat er das eine. Er weiß schlicht nicht, was er will oder, was er lieber hätte. Oder wie und warum er sich entscheiden muss oder sollte. Weshalb die Welt nicht aus Wunschträumen besteht, in denen er beides nebeneinander haben kann. Oder eine irgendwie zusammengequirlte Mischung, ein "best of both"-Gemisch. Rosinentheorie halt. Man könnte zusammenfassend sagen: es ist kompliziert.

Was richtig insoweit auch bei diesen AM ist, ist, dass es sie erstmal erleichtert, nimmt ihnen jemand die Entscheidung ab. Der Stressentfall muss enorm und spürbar entlastend sein. Aber eben "erstmal". Nach einer Weile spielen sich, bleibt AM aus Gründen da, wo er vor AF war, dort alte Verhaltensmuster ein, wenn sie je geändert waren. Entweder, AM hält aus, verdrängt, bleibt, lebt sein altes Leben eben weiter oder es führt dazu, dass er -Folge eines harten Cut und einer stringenten KS manchmal- merkt, dass er es nicht mehr kann und er springen muss. Der Großteil der AM wird einfach aushalten und bleiben, wir sehen es hier im Forum; nur wenige springen. Und trotzdem bin ich sicher, dass auch bei diesen bleibenden AM der AF-Stachel tief sitzt; es bleibt eine Sehnsucht. Die ewige Frage nach dem: "was wäre gewesen, wenn...".

Wurde eigentlich schon mal irgendwo erwähnt, dass Affären Leid auf allen Kanälen und sämtlichen Ebenen hervorrufen?
:PP:coolwink:
Aber genau das, dieses grundsätzliche Leid auf sämtlichen Ebenen und bei mindestens zwei der an der Affäre beteiligten Personen sollte dazu führen, dass man stets beide Seiten betrachtet und nicht dazu verführt wird, den anderen Affärenteil, meistens den, der sich nicht trennt, zu verteufeln. Lustig ist´s im Abgang wohl für keine Seite. Natürlich gilt auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel, Ar***löcher gibt es überall, nicht jeder Mensch ist ein guter und auch unter den AM/AF sind üble Gesellen/Gesellinnen vertreten.

Sorry für den ausufernden Einschub, Blue.

Antwort wird kommen!
Gern!
:smile:
später zum Feierabend
Ja, ich muss auch wieder ran. Es hilft ja nichts.
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Blue**81

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Ich weiß nicht, ob wir hier -oder in einem Großteil der Affärenkonstellationen- tatsächlich ein Nähe-Distanz-Problem haben oder es wirklich darum geht, dass AM immer das will, was er gerade nicht hat. Ich weiß es nicht, glaube es aber auch nicht. Ich glaube vielmehr, es ist hier anders-komplex:

Ich konnte mich hiermit nicht so ganz identifizieren und gehe da auch eher mit Hira, liebe @Bling. Bin trotzdem sehr dankbar für deinen Blickwinkel auf die Geschichte.
Nicht böse sein :) Ich drücke dich ganz lieb zurück.

Sorry für den ausufernden Einschub, Blue.

Überhaupt nicht schlimm @Hira Eth. Ganz im Gegenteil. Im Grunde beschreibst du da die Situation meines AM ganz passend. Daher passt es auch hier hin. Besser hätte ich es nicht beschreiben können.

Nun kommt es darauf an, mit diesem Wissen zu arbeiten.

Wie begann dieser Kontakt? Von wem ging er aus?

Tatsächlich ging das von ihm aus. Das war Anfang Juli. Und ich gehe dabei jetzt nicht von einer zufälligen Begegnung aus, denn er kam zu mir ins Büro und das liegt bei ihm nicht gerade auf dem Weg, wenn er im Haus ist.

Da ich mir mit einem Kollegen das Büro teile gab es zunächst nur 'Gruppen'-Smalltalk zu dritt. An einem anderen Tag war der Kollege nicht da und ich in Vorbereitungen für eine Abschiedsdekoration eines anderen Kollegen, der in Rente gehen wollte. AM bat mich ihm ein Foto von der Deko zu schicken. Er würde es ja leider nicht sehen, da er dann im Urlaub ist. Er musste dann noch etwas kryptisch ergänzen, dass er nur mit Tochter und ohne EF fährt. Eine neue Situation. Ich kommentierte das nur unbeeindruckt mit einem "Aha". Er musste dann raus zu einem Termin, rief mich aber aus dem Auto an um mir zu sagen, dass er sich gefreut hat mich zu sehen und das Gespräch mit mir ihm gut getan hat. Und dass ich ihm doch das Foto bitte schicken soll. Da sagte ich ihm, dass ich das nicht kann, weil ich seine Nummer gelöscht habe. Das konnte er nicht fassen und hakte 3x perplex nach. Echt jetzt? Warum? Aus Brast?

Darüber musste ich dann wirklich kurz nachdenken. War ich da wütend? War es eine Kurzschlussreaktion? Nein, war es nicht. Das war wohlüberlegter Selbstschutz (sagte ich natürlich nicht). Ich sagte nur, nein, das war einfach nicht mehr schön das Ganze mit uns, ich war so enttäuscht und dachte, das Ganze wird sowieso nichts mehr und ich wollte das einfach nur weg haben. Er sagte, das kann er verstehen. War ja auch nicht schön, wie er sich verhalten hat. Ich sagte dann ganz ungespielt cool: "Na, ob ich irgendwann mal wieder deine Nummer haben werde, das liegt ganz bei dir." Passte in dem Moment irgendwie.

Zwei Tage später schrieb er mich an (samstagsabends). Blumenname auf dem Friedhof, der ihm vorher nicht einfiel. LG AM. Ich (schickte das Foto): Kolleges Deko. LGZ Ich.
Ich wollte es damit stehen lassen. Er schrieb noch weiter. Nichts wichtiges. Dann fing er an Süßholz zu raspeln. Darauf wollte ich nicht eingehen.
Einige Tage später schickte ich eine Restaurantempfehlung für den Vater-Tochter-Urlaub, da ich dort vor Jahren auch schon mal war. Ja ich weiß - Kontaktaufnahme meinerseits. Hatte lange drüber nachgedacht, ob ich das machen soll und hatte mich für Ja entschieden. Ich bekam ein schriftliches Dankeschön zurück und die Info, dass er gar nicht vor Ort wäre, da der Flug gecancelt wurde. Mehr nicht.
Ich merkte, dass mich diese kurze Info störte. Da ich mich im Kopf damit beschäftigte ob ich noch mal schreiben soll (soll ich nicht, soll ich nicht, soll ich...). Das nervte mich. Damit mich das nicht mehr so negativ einnimmt habe ich die Nummer wieder gelöscht. So kam ich auch nicht mehr in die Versuchung und hatte es aus dem Kopf.
Er hat ja angefangen, dann soll er auch mal was tun. Wenn, dann muss jetzt von ihm was kommen. Ich mache gar nichts.
Ich hatte in der Zeit hier im Forum schon ein paar Stränge mitverfolgt (zum Glück).

Worum ging es bei diesen Gesprächen?

Letzte Woche kam er dann wieder bei mir im Büro vorbei. Der Kollege war der Tag wieder nicht da. Irgendwie (wie genau weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr) kamen wir auf meinen Hund (den kennt er natürlich auch) und fragte, wie es ihm geht (er ist schon 15). Ich sagte irgendwann: Ich hab gehört ihr hab einen neuen Welpen jetzt (einen Hund gab es schon, schon älter). Er sagte, das wäre keine gemeinsame Entscheidung gewesen, das wollte EF so distanzierte sich vehement davon und meinte sie zieht halt ihr Ding durch. Ich sagte: Das ist aber schon ein Statement der EF was die Zukunft angeht. Mit zwei Hunden ziehe man ja nicht so ohne weiteres aus einem Haus aus. Und du wolltest das Haus ja nicht aufgeben und hast die Entscheidung getroffen, dort wieder hin zurück zu gehen und zu bleiben. Er nachdenklich: Entschieden. Hm. Weiß ich nicht. Es gab eine Zeit, da wollte ich das mit uns zu 100%. Ich: Ja, dass du damals wieder zurück gegangen bist - natürlich war es nicht schön, wie du das gemacht hat - aber dass du das getan hast, kann ich rückwirkend betrachtet nachvollziehen. Ich war ja gar nicht wiederzuerkennen - und in dieser Phase hätte ich diese Entscheidung auch nicht getroffen.
Ich war so stolz auf mich, dass ich das einfach ganz gelassen aussprechen konnte - nicht gezwungen, einfach weil es so war. Er sagte im Büro wäre es nicht die richtige Atmosphäre über dieses Thema weiter zu reden. Ich sagte, das kann ich verstehen.

Auf dem Weg zum dann anstehenden Termin rief er mich noch mal an. Er stotterte ganz niedlich-unsicher vor sich hin, wie gut ihm das Gespräch gerade getan hätte und dass wir beide ja damals nicht mehr wir selbst waren und das die ganze Situation so aufgeladen war, dass es den Knall einfach geben musste. Ich sagte. Ja, mit ähnlichen Worten hatte ich das auch mal jemandem beschrieben. Wir waren auf der Überholspur. Und es war so ein riesen Druck, das musste dann irgendwann einfach auseinandersprengen. (lange Pause) Schade.... .

Seitdem meldet er sich immer mal wieder oder lässt sich blicken. Ich habe ihn jetzt schon öfter gesehen als in den über 6 Monaten davor. Und ich tue gar nichts dafür. Er kommt von allein. Und ich habe gerade keine Ahnung wohin das führt. Aber für den Fall der Fälle möchte ich gewappnet sein.

Und damit kommen wir zu dem strategischen Ansatz. Ich weiß aber tatsächlich noch nicht, welche Strategie hier der geeignetste für mich/uns ist. Ich muss da in mich gehen. Beim Lesen in den Strängen hatte ich immer den Gedanken, dass ein/e harte/r Cut/KS dazu führt, dass er sich auch zurück zieht. Er hat das ja auch das letzte halbe Jahr durchgehalten. Da kam gar nichts. Ja, ich gebe zu, einen Anlass, dass er was zu befürchten hätte, hatte ich ihm nie gegeben. Ich war immer greifbar. Immer da. Viel zu verfügbar. Das ist mir inzwischen auch klar geworden. Dumm. Einfach unclever.

Nicht strategieren wollen stimmt bei mir also nicht so ganz. Was habe ich aktuell schon zu verlieren. Ich habe ja nichts. Die Fakten sind dieselben. Der Unterschied: Ich bin gelassener und er kam/kommt von ganz allein (erst heute hat er wieder angerufen).

Meine Strategie für mich momentan: Keine Erwartungen haben, nicht euphorisch oder rosa auf der Brille werden. Er kann - aus welchen Gründen auch immer - morgen schon wieder seine Vogelstrauß-Taktik anwenden (die kann er gut. Er kann Stresssituationen sehr gut ausblenden und sich Emotionen ausreden, weil ist ja besser so (für alle)).
Ich möchte auch keinen Zwang, keinen Druck mehr haben oder ausüben.
Einfach schauen, was passiert, während ich mein eigenes Leben lebe.

Daher finde ich mich hier wohl ganz gut wieder:
:smilie_girl_234:
Und dann eine passende Handlungslinie zu entwerfen, an der du dich entlanghangeln kannst. Oder eine Strategie, einen Frame. Oder eben einen Weg, in die Lockerheit zu finden, was heißen mag, dass du zwar nicht euch loslässt und die Idee davon, was sein könnte, aber die Erwartungshaltung. Und den Zwang, den Druck, dass sich jetzt, sofort, zumindest absehbar etwas definitives ereignen muss.

Trotzdem braucht der Kerl auch eine gewisse Portion Antrieb, gesunden Druck und Ansporn sich zu bewegen damit er aus den Puschen kommt. Den besagten Schlag auf den Hinterkopf und vielleicht auch mal einen gewissen Grad an Verlustangst, ja.
Und ich weiß, ich brauche viel Geduld dabei - nicht gerade meine Stärke, aber nicht nur in dieser Situation eine nicht ganz unwichtige Eigenschaft.

Schreiben wird schwierig. Es gibt eine Vereinbarung zwischen uns im Geiste, aber wie in Stein gemeißelt: Schreiben ist nicht gut. Wir haben unsere ganze Beziehung und vor allem die Probleme darin fast nur über WA gelebt. Das gab immer und immer wieder böse Missverständnisse. Daher sind wir uns stillschweigend einig: Wenn, dann reden. Nicht schreiben, wenn es um etwas wichtiges geht.

Danke Hira & allen anderen die schon hier waren und vielleicht noch dazustoßen, dass ihr zuhört und helfen wollt und euch durch meine so langen Texte 'quält' :lach:

@Dorabella 's Strang war einer derer, die ich schon zu Beginn still mitgelesen habe.
Ich muss mich noch mal abholen, wie es bei ihr jetzt aussieht.

Und Wolfgang werde ich spätestens dann mit ins Boot holen, wenn es heißt, Strategie vor! Bei dem was ich bisher gelesen habe kann ich nur sagen: Wir haben so ein Glück, dass es ihn gibt und er sich so für uns einsetzt. Das ist was ganz besonderes.

Bis dato beobachte ich mich und das ganze noch ein wenig mit Abstand.
Oder was meint ihr? Ist es dann zu spät und ich sollte mich schon mal gut vorbereiten auf das, was da vielleicht noch kommt?

Drücker!
:zerknutschen:
Eure Blue
 
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Blue**81

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48
Gut - das mit dem Zitieren im Fließtext hab ich wohl noch nicht raus.... :headshake: Ich hoffe, man kann es trotzdem lesen.
(wie geht das....??? :ins-mausloch:)

Edit: Hab den Fehler gefunden :grins:
 
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Admina Hira Eth

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5.612
Hallo Blue,

man merkt, dass du hier im Forum schon fleißig gelesen hast.
:smile:
Beim Lesen in den Strängen hatte ich immer den Gedanken, dass ein/e harte/r Cut/KS dazu führt, dass er sich auch zurück zieht.
Hm, ja. Ich weiß, was du meinst. Es gibt diese AM, die auf Rückzug mit Rückzug reagieren und auf Emotion mit Emotion. Allerdings sind das gern auch gleichzeitig die, die auf Emotion mit Rückzug reagieren.
Ja, ich gebe zu, einen Anlass, dass er was zu befürchten hätte, hatte ich ihm nie gegeben. Ich war immer greifbar. Immer da. Viel zu verfügbar. Das ist mir inzwischen auch klar geworden. Dumm. Einfach unclever.
Nein. Oder gut, sagen wir jein:
ich finde es nachvollziehbar. Und dadurch, dass ihr arbeitsbedingt recht nah aufeinanderhockt, schon auch verständlich; es ist schwer, da nicht 'da' zu sein. Zumindest gesehen wirst du (fast) immer.
An der (von ihm) gefühlten Greifbarkeit hätte man allerdings arbeiten können.
Nicht strategieren wollen stimmt bei mir also nicht so ganz. Was habe ich aktuell schon zu verlieren. Ich habe ja nichts.
Das stimmt insoweit, als du nichts von ihm hast. Ihr teilt derzeit nichts ausser ein paar kurzen, gestohlenen Momenten und der Erinnerung. So gesehen ist es richtig: du hast nichts zu verlieren.

Man ahnt es bereits, es folgt erneut ein "Aber": ich hatte das Thema 'was gibt es zu verlieren', von mir als Frage formuliert, in einer entfernt ähnlichen Konstellation mit einer Freundin. Und sie gab mir damals sinngemäß zur Antwort: "Hoffnung!". Nur ging es damals bei ihr nicht um die Überlegung, ob zu strategieren sei; sie strategiert nicht. Ihre Überlegungen waren finaler. Trotzdem kann dir die Hoffnung abhanden kommen. Denn die ist da. Du glaubst zu fest daran, dass mehr für euch drin sein könnte.

Durch strategisches Handeln hast du trotzdem nichts zu verlieren, wie auch immer es aussehen mag. Auch die Hoffnung nicht. Eher im Gegenteil.

Das hier:
Meine Strategie für mich momentan: Keine Erwartungen haben, nicht euphorisch oder rosa auf der Brille werden. Er kann - aus welchen Gründen auch immer - morgen schon wieder seine Vogelstrauß-Taktik anwenden (die kann er gut. Er kann Stresssituationen sehr gut ausblenden und sich Emotionen ausreden, weil ist ja besser so (für alle)).
Ich möchte auch keinen Zwang, keinen Druck mehr haben oder ausüben.
Einfach schauen, was passiert, während ich mein eigenes Leben lebe.
finde ich einen sehr guten Ansatz. Ich muss das jetzt ja sagen. Denn es ist so ungefähr auch meiner.
:lach:
Trotzdem braucht der Kerl auch eine gewisse Portion Antrieb, gesunden Druck und Ansporn sich zu bewegen damit er aus den Puschen kommt. Den besagten Schlag auf den Hinterkopf und vielleicht auch mal einen gewissen Grad an Verlustangst, ja.
Und Wolfgang werde ich spätestens dann mit ins Boot holen, wenn es heißt, Strategie vor!
Du bist schon mittendrin. Lies dir durch, was du hier schreibst und was wir diskutieren. Du strategierst bereits. Ich bin der Ansicht, dass der strategische Ansatz schon da beginnt, wo man anfängt, das eigene Verhalten zu reflektieren, Fehler der Vergangenheit zu sehen, nicht mehr impulsiv oder rein intuitiv zu handeln, sondern vielleicht kurz innerlich mindestens bis drei zählt, bevor man etwas tut. Es durchdenkt. Kurz abwägt. Sich entscheidet. Und dann bewusst agiert. Oder es lässt. Das ist ganz sicher nicht alles, aber es ist schon viel.

Ich kann dir nur empfehlen, Wolfgang eher früher, als zu spät mit ins Boot zu holen. Hör dir frühzeitig seine Einschätzung an. Wenn du dir jetzt noch keine Strategievorgabe geben lassen möchtest, gleich wenigstens deine eigene Einschätzung und deine Sicht auf die Dinge mit seiner ab; richte ggf. dein Handeln neu aus. Oder pass es da an, wo es nach eventuell neu gewonnenen Erkenntnissen eben anzupassen ist.
Bis dato beobachte ich mich und das ganze noch ein wenig mit Abstand.
Oder was meint ihr? Ist es dann zu spät und ich sollte mich schon mal gut vorbereiten auf das, was da vielleicht noch kommt?
Das eine schließt das andere nicht aus. Etwas mit Abstand betrachten heißt reflektieren, im besten Fall jedenfalls.

Zu spät wohl nicht, aber ja: ich würde sagen, dass es besser ist, das Rüstzeug zeitig am Mann zu haben.

Ich wünsch' dir eine gute Nacht!
:smile::heia:
 
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Bling

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7 Okt. 2016
Beiträge
927
Nicht böse sein :) Ich drücke dich ganz lieb zurück
Alles gut :lach:. Jeder hat doch eine andere Ansicht und dieses Forum lebt doch davon, dass man seine Meinung hinterlässt und zum Nachdenken anregt. Auch wenn es für den anderen dann so nicht passt, aber derjenige hat drüber nachgedacht :zwinkern:
 

Blue**81

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31 Juli 2022
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48
Hallo Hira,

Es gibt diese AM, die auf Rückzug mit Rückzug reagieren und auf Emotion mit Emotion. Allerdings sind das gern auch gleichzeitig die, die auf Emotion mit Rückzug reagieren.

Jep, so in etwa kann man das beschreiben. Wobei meiner sich von positiven Emotionen gerne mitreißen und Gegenwind ihn eher den Rückzug antreten lässt. Vielleicht liegt das aber auch an meinem Gegenwind im speziellen. Ich dulde schon viel, aber wenn dann bläst der Wind schon mal orkanmäßig - insbesondere dann, wenn ich mich verletzt oder angegriffen fühle.

Und dadurch, dass ihr arbeitsbedingt recht nah aufeinanderhockt, schon auch verständlich; es ist schwer, da nicht 'da' zu sein.

Das ist ein Punkt, der mich schon immer gestört hat. Vor allem, dass dadurch er es in der Hand hat, ob und wann wir uns sehen und wie lange. Für mich gibt es in dem Moment kein Entkommen aus der Situation, auch, da meistens 'Zeugen' dabei sind. Anrufe kann ich ignorieren, ja. Könnte ich - konnte ich aber bisher nie, war es doch eines der wenigen Kontaktwerkzeuge, die vorhanden waren.
Eigentlich stört mich das auch heute noch - mal mehr mal weniger. Man könnte sich ja auch mal Treffen und in Ruhe reden. Danach könnte er ja mal fragen.
Und damit könnte man dann vielleicht auch mal eine Strategie ansetzen. Aber aktuell dümpelt es so vor sich hin. Schwierig für eine Strategie wie ich finde und herausfordernd für mein Geduldsworkout. Aber von nichts kommt ja bekanntlich nichts. Das Gute ist, ich habe keinen schmerzenden Bauchknoten mehr dabei, wenn er sich nicht meldet. Aber wenn er sich meldet, dann soll doch auch mal was für mich dabei rausspringen, oder?! :D
:hasen_smiley_haudrauf:

finde ich einen sehr guten Ansatz. Ich muss das jetzt ja sagen. Denn es ist so ungefähr auch meiner.
:lach:

Ha, danke, Schwester im Geiste :lach:. Ich weiß aber auch aus deinem Strang, dass du sehr entgegen deiner eigenen Natur strategiert und eventuell auch weiterhin noch was vor dich hast (?) .
Und dabei hast du den Wolfgang an deiner Seite.
Es ist schon krass zu sehen und mitzuverfolgen, was so eine Strategie bewirken kann. Hätte ich nie für möglich gehalten und ab und an bei dem ein oder anderen Text hab ich gedacht, neiiin, das kann nie und nimmer klappen. Schreib das nicht! Und hat es doch.
Und ich war so beeindruckt von deinem Mut, dich voll und ganz lenken zu lassen. Wirklich.

Ich glaube, das ist der Punkt, an dem es bei mir noch hakt. Jemandem mir fremden zu vertrauen, die Zügel abzugeben. Mensch fällt mir das in bestimmten Dingen schwer. Möchte ich aber, denn ich möchte ja hier was erreichen und ich möchte sehr gerne Wolfgangs Einschätzung hören, auch wenn mir dann vielleicht nicht gefällt, was ich höre. Manchmal muss man auch einfach mal mit einer neutralen Person reden. Lege ich immer anderen ans Herz, wenn sie selbst keinen eigenen Ausweg mehr finden, habe selbst aber eine Hemmmschwelle dahingehend . Für mich ist es schon ein großer Schritt hier schriftlich aufzutauchen. Aber wo ein Wille.... da braucht es auch Rüstzeug an der AF!
Hast Recht! :ritter:
 

Grasgrün

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16 Dez. 2021
Beiträge
582
Hallo liebe Blue,

ich bin froh dass Du Dich erstmal zu mir an den Feuer-Ventilator gesetzt hast. :smile:

Du liest Dich als geht der UngeduldsGaul gerade so langsam mit Dir durch :grins::herz:

Schau mal. Er kommt doch schon wieder auf Dich zu. Lehn Dich mal zurück und lass ihn machen. Gib die Zügel aus der Hand. Du musst nichts tun, außer:
Achte auf Dich und lebe Dein Leben. Und zwar exakt so, dass Du -egal was sich mit AM ergibt- niemals rückblickend traurig um verlorene Jahre sein musst.:herz:

"Lerne loszulassen, ohne ihn aus Deinem Leben zu streichen" war Dein zitierter Satz bei mir im Strang.
Und das hast Du doch bisher ganz gut gemacht.:smile:

Ich bin Hiras Meinung, trau Dich zu Wolfgang, wenn Du bereit bist, dass Du das für Dich annehmen kannst was er Dir sagt.

Und kurz OT: Danke @Hira für Deinen best oft both Text. Tut immer wieder gut sowas auf's Neue zu verinnerlichen:smile:

So. Zurück zu Dir, Blue!:smile:
Es muss doch morgen nichts entschieden vor Dir liegen.
Lass euch noch ein bißchen Zeit. Schau ihm einfach mal ne entspannte Runde neugierig weiter zu.:zwinkern:

Bei mir hat übrigens der Willi sein selbiges getan für die lange Autofahrt zu mir:zwinkern:, nur so als Tipp:zwinkern:

Ich wünsche Dir, dass Du es schaffst Dein Workout durchzuhalten und bin gespannt auf Updates!

LG :herz:
 

Admina Hira Eth

Administrator
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5.612
Guten Morgen Blue
:smile:

Eigentlich stört mich das auch heute noch - mal mehr mal weniger. Man könnte sich ja auch mal Treffen und in Ruhe reden. Danach könnte er ja mal fragen.
Und damit könnte man dann vielleicht auch mal eine Strategie ansetzen. Aber aktuell dümpelt es so vor sich hin. Schwierig für eine Strategie wie ich finde
Das finde ich grad gar nicht. Natürlich ist das in dieser Arbeitssituation, also auf Sicht schwer, weil es dir einiges abverlangt. Aber im Grunde deswegen gleichzeitig auch einfacher, weil du AM direkt vor der Nase hast und eben auch er DIR nicht entkommen kann (man kann das nämlich durchaus umdrehen). Wenn ihr euch trefft und in Ruhe redet, dann setzt da nicht die Strategie an. Die Strategie könntest du eher jetzt fahren, indem du (zB) nur sachlich auf AM reagierst, nicht mehr zugewandt. Er dürfte mit seinen zunehmenden Avancen zumindest erstmal gegen eine Wand fahren müssen, das Gefühl bekommen, dass du ihm entgleitest. Das hat er nicht.
Das hier:
Anrufe kann ich ignorieren, ja. Könnte ich - konnte ich aber bisher nie, war es doch eines der wenigen Kontaktwerkzeuge, die vorhanden waren.
wäre ebenfalls ein Strategiewerkzeug. Private Anrufe, sofern vorhanden, könnten wenigstens partiell ignoriert oder mit einer verzögerten, schriftlichen Reaktion beantwortet werden ("Gab es irgendwas wichtiges zu besprechen?"), dienstliches Anrufe würden strikt dienstlich bleiben.
Aber irgendwie glaube ich immer noch nicht so wirklich daran, dass das deine Art der Strategie ist. Zum einen, weil es nicht so recht zu dir zu passen scheint (gut, käme man drüber weg noch).
Zum anderen, weil du das hier sagst:
Ich glaube, das ist der Punkt, an dem es bei mir noch hakt. Jemandem mir fremden zu vertrauen, die Zügel abzugeben.
...ist eben auch sauschwer. War es auch für mich. Nicht, weil ich Wolfgang und seiner Erfahrung nicht vertraut hätte - das tat ich und das tue ich nach wie vor, auch, wenn es bei mir gerade nichts gibt, wobei er an meiner Seite sein müsste -, sondern eher deswegen, weil ich die Kontrolle abgegeben habe in dem Moment, nicht mehr ich agierte (ich nannte es "als Medium fungiert") und vor allem ein riesiges Inner-Fight-Problem ist, gegen das zu handeln, was man üblicherweise in solchen Situationen tun und wie man reagieren würde.

Strategie fahren ist aber mE folgendes: es ist einerseits Zügel in der Hand halten (Kontrolle, lenken), andererseits Zügel abgeben (Intuition, eigenes Gefühl bewusst wahrnehmen, checken, ignorieren, manchmal insoweit Kontrollverlust).

...

Möchte ich aber, denn ich möchte ja hier was erreichen und ich möchte sehr gerne Wolfgangs Einschätzung hören
Probier es einfach aus. Starte mit einem Telefonat mit Wolfgang. Deswegen schrieb ich oben, dass es ja nicht gleich eine Strategie sein muss, die da gestrickt wird. Aber seine Einschätzung deiner Situation wird dir sicher viel bringen.

...

da braucht es auch Rüstzeug an der AF!
Ich schrieb übrigens nicht ganz unabsichtlich "am Mann", statt "an AF"... :lach:
 
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Blue**81

Aktives Mitglied
Registriert
31 Juli 2022
Beiträge
48
Hallo Grasgrün,

ich habe deinen Text gestern Abend noch gesehen als ich im Bettchen lag - zum Glück, denn jaaaa,

Du liest Dich als geht der UngeduldsGaul gerade so langsam mit Dir durch

das hast du genau richtig erkannt! Mir selbst war das zu dem Zeitpunkt gar nicht bewusst gewesen. Danach umso mehr und du hast den Ungeduldsgaul damit wieder gezügelt. Er grast jetzt wieder auf der Weide und hält neugierig Ausschau.
Updates hab ich allerdings noch keine zu berichten :das_geht_nicht:
 

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