abhängig von meinem Therapeuten

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Hallo! Ich lese schon länger die Beiträge anderer hier mit, aber habe mich selber nicht getraut meine Geschichte aufzuschreiben. Nun ist aber der Wunsch mich mit anderen auszutauschen so groß geworden, dass ich mich zu Wort melde und auf ein bisschen Beistand hoffe.

Es ist soviel vorgefallen, dass ich gar nicht auf alles eingehen kann. Letztes Jahr wurde ich krank und keiner wusste genau was ich habe oder wie man es heilen kann. Ich bin von einem Arzt zum nächsten bis ich durch einen nahen Verwandten im Herbst 2013 auf diesen einen Therapeuten gestoßen bin, der mir das gegeben hat, was mir zu der Zeit eigentlich keiner zu geben vermochte: Lebensfreude.

Er war so mitreißend, hat mich aufgebaut, alles mit Humor gesehen und mich fest gedrückt, wenn es mir schlecht ging. In diesem Ausmaß hab ich das von keinem bekommen, leider auch nicht von meinem Mann. Sexuell läuft zwischen meinem Mann und mir auch schon seit Jahren fast nichts mehr. Sex hat mir nicht einmal großartig gefehlt bis mein AM in mein Leben trat. Nachdem ich zwei Monate bei ihm in Behandlung war, entwickelte sich unsere Affäre, obwohl ein Altersunterschied von 25 Jahren besteht und er nicht gerade ein Adonis ist. Eigentlich wollte ich mit ihm „nur Spaß“ haben, doch er bemühte sich richtig um mich und dies schmeichelte mir, so dass ich mich schließlich verknallt habe. Er rief mehrmals täglich an, schrieb mir immer von früh bis spät die schönsten Dinge, wollte mich am liebsten täglich sehen, in seiner Praxis. Er ist auch verheiratet, hat volljährige Kinder und macht keinen Hehl daraus, dass er die Frauen liebt und ein bewegtes Leben hatte. Dennoch bildete ich mir mit der Zeit ein, dass ich besonders für ihn bin und nicht wie alle anderen… Bis er allein im Urlaub war und sich seltener meldete.

Ich verstand nicht, warum er plötzlich kaum noch schrieb und habe überreagiert, mich ziemlich aufgeregt, weil ich bereits so abhängig von ihm war und mich an den regen Kontakt gewöhnt hatte. Auch der Sex mit ihm war der beste den ich je hatte. Es wäre fast in die Brüche gegangen als er im Urlaub war, aber zu der Zeit hatte er noch Angst mich zu verlieren und wir versöhnten uns in einem klärenden Gespräch. Allerdings ging es ab da abwärts. Er meldete sich auch von zu Hause aus seltener und rief praktisch gar nicht mehr an. Zwar wollte er mich nach wie vor sehen, aber SMS und Telefonate waren schlagartig um einiges reduziert. Früher wusste ich immer was er tat, dann plötzlich so gut wie gar nichts mehr. Ich wollte das nicht wahrhaben. Ich vermisste ihn, suchte das Gespräch und er wich immer wieder aus, spielte es herunter. Teilweise musste ich Tage warten bis der gnädige Herr Zeit fand mich anzurufen. Immer wenn ich einen Wunsch bezüglich mehr Kontakt äußerte, stimmte er zu und handelte dann genau gegenteilig.

Mir ist mittlerweile bewusst, dass ich zu stark geklammert habe… aber der Kontakt fehlte bzw. fehlt mir so sehr. Es gab bisher einmal eine KS, doch er meldete sich mittendrin und ich war dummerweise gleich wieder Feuer und Flamme, dann „rächte“ er sich, wie er es immer tat, indem er mich warten ließ und sich lange nicht meldete. Danach ging es wieder so weiter mit seltenem Kontakt. Er habe keine Zeit, doch ich weiß, dass das eine Ausrede ist. Es kamen nur noch 1-2 SMS am Tag und das lief beständig so, ob er in der Arbeit oder daheim war. Noch dazu sah ich, dass er in What‘s App unterwegs war und da auch die Zeit dafür hatte.

Ich hatte Angst ihn ganz zu verlieren und wollte irgendeine Form von Sicherheit. Da gab er mir von sich aus das Versprechen, dass ich jeden Tag von ihm hören würde. Darauf habe ich mich verlassen und dachte mir, dass ich mit der Gewissheit gut leben kann. Wenige Tage nach seinem Versprechen meldete er sich 3 Tage gar nicht mehr. Zu dem Zeitpunkt konnte ich auch nicht anders und habe in What’s App kontrolliert und ihn ständig online gesehen, mit Sicherheit war/ist da mindestens eine weitere AF im Spiel! Ich war so enttäuscht und wütend, dass ich ihn ab da nicht mehr wollte und ihn ignoriert habe, denn ich konnte mich ja nie auf sein Wort verlassen.

Fast zwei Monate hörten wir nichts voneinander und dann begann ich ihn langsam wieder zu vermissen. Allerdings war ich zu stolz mich zu melden und er hatte auch keine großen Versuche gemacht um mich wieder zu bekommen, was mich extrem gekränkt hat. Er rief nur einmal an und schickte eine SMS mit der Frage ob mit meinem Handy was sei. Wenn mir tatsächlich etwas passiert wäre, er hätte es gar nicht erfahren bzw. es hat ihn anscheinend nicht sonderlich interessiert.

Ich wollte mit ihm abschließen bis ich plötzlich vor vier Wochen wieder stärkere gesundheitliche Probleme hatte und in Panik verfiel. In der Situation brauchte und wollte ich seine Hilfe, also rief ich ihn an und er war für mich da. Es fing wieder mit uns an, dabei ging die Initiative von ihm aus. Er wollte fast täglich telefonieren, was ich sehr schön fand. Wir redeten sehr freundschaftlich und es fühlte sich vertrauter an als zuvor. Ich bereue es jetzt zutiefst ihm mein Herz ausgeschüttet und gestanden zu haben, dass ich ihn bei What’s App kontrolliert hatte. Außerdem gab ich zu, dass ich ihn einfach zu gerne habe um ihn mit einer weiteren Frau teilen zu können. Ich wolle seine Nummer 1 sein. Natürlich sagte er nicht, dass ich seine Nummer 1 sei… Es lief die letzten Wochen gut, aber nun meldet er sich schon wieder seltener und es wiederholt sich alles. Ich solle ihn „nicht drangsalieren“, dann würde er keinen Grund sehen, warum das mit uns nicht weiterlaufen könne. Sprich er kann sich alles erlauben und ich soll mich nicht beschweren.

Ich muss ganz klar sagen, dass ich diesen Mann nur (noch) als Affäre/Freund möchte, trotzdem tut es mir weh, dass er sich immer seltener meldet und besonders trifft es mich, dass er aktuell soviel in What’s App schreibt, denn er legt sich offensichtlich ins Zeug für eine andere Frau – so wie er es anfangs bei mir getan hat. Mittlerweile kontrolliere ich aber nicht mehr, weil ich mir nur selber weh tue und da er „nur“ eine Affäre ist, sollte es mir doch egal sein, dass er noch andere hat…ist es aber nicht ganz. Er hat keinen Respekt mehr vor mir und ich habe doch schon KS versucht, nun bleibt mir wohl gar nichts mehr übrig um ihn dazu zu bringen, dass er sich öfter meldet, oder?

Ich scheine ihm nicht wichtig zu sein. Wahrscheinlich sollte ich es einfach endgültig beenden. Doch ich fürchte, dass ich eine Trennung dann wieder nicht aushalte und das wäre schrecklich erniedrigend. Ich bin sein Spielzeug und komme nicht los :(
 

Ophelia

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Hallo Esperanza,

willkommen bei uns.

Ich habe mich mal bei dir eingelesen und gleich ein paar Fragen an dich:

Du schreibst, dass du im letzten Jahr krank wurdest und keinerlei Diagnose d. h. auch keine passende Therapie gefunden werden konnte.
Handelte es sich hierbei um eine psychische oder physische Erkrankung ? Es geht mir gar nicht um die Symptome, sondern nur um die Zuordnung, da dir ja letztendlich ein Therapeut empfohlen wurde.

Wie alt seid ihr beide denn ?

Vermutlich handelt es sich bei dem Therapeuten um einen Psychotherapeuten oder Psychiater, oder ?

Meine Antwort beruht jetzt auf dieser Annahme und ich kann dir nur den dringenden Rat geben, zuerst und umgehend deinen Therapeuten zu wechseln. Was hier passiert, verstösst gegen das Berufsethos eines jeden Therapeuten, nämlich zu dem Patienten eine enge, emotionale oder körperliche Bindung einzugehen.


Das ist keinesfalls gesund für den Patienten und alles andere als heilend. Sicherlich hat er dir, durch dein entstandenen Gefühle, die Lebensfreude wiedergeben können, aber deine Erkrankung wurde so sicherlich nicht geheilt. Du schreibst ja auch, dass es dir vor vier Wochen wieder schlechter ging.

Mich wundert zudem, warum er dich nicht an einen seiner Kollegen verwiesen hat. Er hätte unter diesen Umständen keinerlei Therapiestunden mit dir fortsetzen dürfen.

Du hast selbst schon erkannt, dass hier eine Abhängigkeit erstanden ist. Als Mann ahnt er das vielleicht bereits, als Therapeut weiß er es sicherlich.

Wie du mit ihm dann privat verfährst, ist eine andere Sache, aber auch da würde ich dir eine KS empfehlen, denn so kommst du nicht weiter.

LG

Ophelia


Zuletzt modifiziert von Ophelia am 07.07.2014 - 00:47:08
 

malve

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Hallo Esperanza,

kann mich den Worten von Ophelia nur anschließen. Sofort KS und den Therapeuten wechseln. Das ist eine ganz gefährliche Kombination bei ihm und ehrlich gesagt finde ich es unverantwortlich von ihm, dass er so was zulässt. Pass bitte auf Dich auf.

LG,
Malve


Zuletzt modifiziert von malve am 06.07.2014 - 09:25:43
 
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Hallo nochmal!

Vielen Dank für eure Antworten, ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass jemand was dazu schreibt.

Also wegen meiner Krankheit: da gab es unterschiedliche Diagnosen, vielmehr Vermutungen. Keiner weiß genau woher es kommt. Ich denke, dass es eine physische Sache ist, aber wahrscheinlich durch psychische Belastung um einiges schlimmer wurde.

Meine Affäre ist kein Psychologe/Psychotherapeut, sondern im Bereich der Physiotherapie tätig. Ich bin Anfang 30 und er ist 25 Jahre älter als ich. Schon immer fühlte ich mich zu älteren Männern hingezogen, habe einen Vaterkomplex. Für mich hat er mehrere Rollen ausgefüllt, weil er eben anfangs zum einen wie ein Vater für mich war, mein Freund, mein Geliebter und mein Therapeut. Ich muss noch dazu sagen, dass ich in der Gegend in der ich lebe noch keine Freunde gefunden habe, daher war/bin ich wohl noch empfänglicher für diese Affäre.

Es wird schon so sein, dass ich von ihm loskommen muss, aber wie?? Wenn er mir doch egal sein könnte! Ich habe es einmal beendet, wie gesagt, und dann habe ich mich wieder bei ihm gemeldet... ich fürchte, dass ich nicht stark genug dafür bin, einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen.

Liebe Grüße
Esperanza
 

Mrs. Steele

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Liebe Esperanza,

nun habe ich mich auch mal eingelesen bei Dir.
Das ist ja eine ganz schwierige Situation. Auch ich bin gerade dabei, mich in meinen Physiotherapeuten zu verlieben (wobei da noch gar nichts gelaufen ist) und denke viel über das Thema Grenzverletzung in der Therapie nach.
Und in Deinem Fall sind von Deinem Therapeuten natürlich sämtlichste Grenzen überschritten worden, was so überhaupt nicht geht. Man kann sich natürlich nicht dagegen wehren, ob man sich in seinen Therapeuten verliebt oder nicht. Und es ist ja auch nachvollziehbar. Da ist jemand, der Dir zuhört, der Dir hilft mit Deinen Problemen, wo es Körperkontakt gibt etc., und wenn Du kein sicheres soziales Umfeld hast, bist Du natürlich für so etwas extrem anfällig.
Nichts desto trotz. Wenn man den Kontakt nicht sein lassen kann, solltest Du auf jeden Fall ihn in seiner Funktion als Therapeuten nicht mehr aufsuchen. Es gibt sicher noch andere Physios, die Dir auch helfen können. Das beides in dieser heftigen Art zu vermischen geht überhaupt nicht, und zudem macht er sich damit auch strafbar.

Und auch ingesamt denke ich, dass dieser Mann ein eher schwieriger Fall ist. Aussagen wie, er liebt die Frauen, sagen ja schon alles. Der wird sicher nichts anbrennen lassen und Du wirst eventuell nur eine von vielen sein. Und dafür solltest Du Dir - auch als Affäre- zu schade sein.

Als ersten Schritt würde ich auf jeden Fall die Therapie dort abbrechen. Such Dir da jemand anderen, der Dir gesundheitlich gut tut, am besten vielleicht eine Frau, damit solche Verstrickungen nicht passieren können!!

lg von
Flaumi
 
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Liebe Flaumi,

Danke für deine Antwort. Ich mache mittlerweile keine Therapie mehr bei ihm, jedoch sehen wir uns nach wie vor privat in seiner Praxis. Das zu beenden fällt mir einfach (noch) unheimlich schwer, obwohl er mir lange nicht mehr die Aufmerksamkeit zukommen lässt wie früher. Ich verstehe selber nicht, warum ich mir das antue. Heute ist er so und morgen wieder ganz anders, ein ewiges Kasperltheater...

Ich hoffe, dass du in deiner Situation mit dem Physiotherapeuten "stärker" bist als ich und es nicht so weit kommen lässt bzw. anders damit umgehen kannst.

LG Esperanza
 

Hobbienchen

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Liebe Esperanza,

wie geht es dir den jetzt?

Ich hab deine Geschichte gelesen und finde, wie die anderen, das du einen Ausgang aus der Geschichte finden "solltest".
Dieser Mann verwechselt etwas und fühlt sich dadurch sehr -sagen wir mal- omnipotent.
Vielleicht denkt er sogar, das eine sexuelle Beziehung mit ihm die eigentliche Therapie ist.

Es geschieht häufig, das Schüler in Lehrer, Klienten in ihre Anwälte, Therapeuten oder in einem ähnlichen "Abhängigkeitsverhältnis" Schwärmereien entwickeln.
Das ist oft einer bestimmten Form von "Intimität" geschuldet, erhöht allerdings die Verletzlichkeit des Abhängigen in der Perspektive und sorgt für nicht unerhebliche Investitionen deinerseits, da er um diese Grenzen weis und sie bewusst überschreitet.
Nicht nur bei dir, so wie du es schilderst

Es ist also nicht verwunderlich aber sehr besorgniserregend was bei dir da geschieht.
Deshalb frag ich.

Liebe Grüße
 
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Liebes Hobbienchen,

danke der Nachfrage, ich bin innerlich total zerrissen.

Ich war bis vor kurzem noch im Urlaub und konnte meine Affäre so gut wie vergessen. Voller Zuversicht dachte ich, dass ich mich nicht mehr von ihm und seinem Verhalten beherrschen lasse, aber nun sieht es wieder anders aus. Seine SMS werden kontinuierlich weniger und es verletzt mich erneut. Er meldet sich seit Tagen nicht, obwohl er weiß, dass ich aus dem Urlaub zurück bin.

Ich MUSS es beenden und fürchte mich regelrecht davor, dass ich "rückfällig" werde und ihn in einigen Wochen doch wieder treffen möchte. Wie kann er mir endlich egal werden?

Natürlich hat er eine Grenze überschritten, wie du sagst, aber ich habe mich auch bewusst auf ihn eingelassen und bekomme nun die Rechnung für das Ganze. Ich wünschte wir wären nie über dieses Therapeuten-Patientin-Verhältnis hinaus gekommen und ich hätte nie diese andere Seite von ihm kennen gelernt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich mal so erniedrigen lasse...

Liebe Grüße
Esperanza
 

Feuerlilie

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Liebe Esparanza,

bedeutet dein Name nicht : Hoffnung ?
Gib die Hofnung nicht auf, dass du dich aus dieser Abhängigkeit befreien kannst.
Denn dass dir dieser Mann und Therapeut nicht gut tut und dich keineswegs sorgsam und rücksichtsvoll behandelt, spürst und siehst du ja selbst.
Also geht es darum, jetzt (auch innerlich) frei zu werden.

Dass dieser Mann sämtliche ethischen Grenzen überschritten und seine Position ausgenutzt hat, haben ja andere vor mir schon sehr gut beschrieben und erklärt.

Wie kommst du los ?

Über den Kopf ist das schwer, denn diese (Sehn)sucht ist ja nicht vom Kopf gesteuert.

Es gibt manche Therapeuten, die bieten an durch bestimmt Rituale wie das Bänderlösen, sich von Abhängigkeiten zu trennen.

Was du brauchst und was dir am ehesten entspricht, weißt du selbst am besten.

Vielleicht könnte es ein erster Schritt für dich sein, deinen Therapeuten damit zu konfrontieren, was er dir angetan hat und wie weit er seine Grenzen überschritten, deine Hilfsbedürftigkeit ausgenutzt hat.
Du könntest ihm z. Bsp einen Brief schreiben.

Seine Reaktion darauf solltest du genau beobachten.
Vielleicht ist sie genau die Zündung, die du brauchst, damit dein Wunsch, dich hier zu befreien, an Kraft gewinnt.

Weißt du, dir hier wirklich zu raten, ist schwierig, weil es wohl eine der anspruchsvollsten Herausforderung eines Menschen ist, seine Abhängigkeiten loszulassen.
Und so gibt es für jeden einen anderen und ganz individuellen Weg.

Diese Forum ist wie ein Ideenkorb, den jeder und jede nach bestem Wissen und Gewissen bestückt, und du suchst dir dann die Dinge aus, bei denen du eine starke Resonanz spürst.

Sobald man losgeht und Fragen stellt, begegnet man unweigerlich auch den Antworten und passenden Beratern. Ganz sicher !

Ich bin jetzt im Urlaub und melde mich wieder, wenn ich zurück bin.
Bis dahin meine besten Wünsche für dich und liebe Grüße, Feuerlilie


Zuletzt modifiziert von Feuerlilie am 28.07.2014 - 10:47:42
 
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Liebe Feuerlilie,

danke für deine Antwort und ich hoffe, du hattest/hast einen schönen Urlaub. Ich war in letzter Zeit sehr viel unterwegs und konnte mich schlecht melden. Außerdem bin ich wieder in ein großes Tief gefallen.

Ich habe versucht die Affäre zu beenden, ich hatte es schon ausgesprochen und doch hab ich mich wieder einwickeln lassen. Natürlich ist seitdem nichts besser geworden was sein Verhalten mir gegenüber betrifft. Ich habe ihn schon mehrmals damit konfrontiert, dass gerade er als Therapeut anders handeln sollte und ihm zu verstehen gegeben, wie sehr er mich verletzt, mein Vertrauen mißbraucht. Er versucht alles mit Humor runterzuspielen, es scheint an ihm abzuprallen und trotzdem hat mich das noch nicht in die Flucht geschlagen.

In den letzten Tagen sind ein paar Lügen aufgeflogen und jeder normale Mensch würde den Schlussstrich ziehen, aber ich möchte am liebsten seinen Ausreden Glauben schenken. Das ist wirklich krank, aber nach einer seiner Demütigungen wird mein sexuelles Verlangen nach ihm größer - wieso ist das bloß so? Ist das Sadomasochismus? Ich schäme mich dafür, vor mir selbst und den Lesern hier.

Danke für den Tipp mit dem Bänderlösen. Ich habe vorher noch nie davon gehört, aber ich möchte auch das definitiv versuchen!

Ja, mein Name bedeutet Hoffnung, und die darf ich nicht verlieren...

Liebe Grüße
Esperanza
 

malve

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Liebe Esperanza,

das gefällt mir gar nicht, was ich da von Dir lese. Es hinterlässt ein ungutes Gefühl bei mir.
Lese Dir doch bitte auch mal den Text zum Thema "Kristalisation" hier durch. Das kann Dir teilweise schon mal erklären, warum Du trotzdem immer wieder zu ihm gehst, obwohl er Dich auf Abstand hält.

Allerdings hat Deine Abhängigkeit von ihm für mich auch einen selbstzerstörerischen Charakter. Allerdings bin ich kein Psychologe, aber bei Dir scheint weitaus mehr im Argen zu liegen. Du solltest dringend dahingehend was unternehmen. Und vor allem bitte keinen Kontakt mehr zu ihm. Unbedingt.

Schämen musst Du dich auf keinen Fall. Aber Du solltest wirklich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Das meine ich auch nicht blöd oder herablassend. Ich finde Deine Lage einfach bedenklich und kann Dir weiter auch keinen Rat geben, denn alles andere übersteigt meine Kompetenz und ich bin kein Profi.

LG,
Malve
 

Feuerlilie

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Liebe Esparanza,

auch ich bin wieder eine Woche im Lande - bevor ich noch einmal für eine Weile ans Meer fahre.

Was soll ich dir sagen ?

Was du erzählst, klingt nicht nach Glücklichsein, sondern eher nach - ich kann nicht ohne ihn, aber es geht mir auch nicht gut mit ihm.

Du wirst diesen Therapeuten nicht ändern können - er kann es ja anscheinend selbst nicht - und die Sache mit ihm könnte schon empfindliche berufliche Konsequenzen haben, wenn du das öffentlich machst.

Aber warum kannst du nicht ablassen, dass jemand so mit dir umgeht - und dir gerade das Lust verschafft ?

Wenn solche "Spielchen" in einer guten und vertrauensvollen Beziehung ablaufen, mag das ja angehen - aber das ist ja bei euch sichtlich nicht der Fall - und insofern ist es auch kein Spiel oder eine Spielart.

Suche dir jemanden, der dir helfen kann - ich kenne eine gute Coachfrau, zu der ich gehen würde und einen tollen Therapeuten, der mit Tiefenhypnose arbeitet. Vielleicht könnte auch eine Familienaufstellung Licht ins Dunkel bringen und dir die Kraft, gut für dich sorgen.

Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber wenn du magst, kannst du mir gerne eine PN schicken.
Vielleicht kann dir ja auch Wolfgang beratend zur Seite stehen.

Es gibt so viele Wege wie Menschen, und jeder muss so seines finden.

Mensch Esparanza, mach ein Ende - das ist besser als ein Schrecken ohne Ende !
Oder besser : Mache einen neuen Anfang !!

Viele liebe Grüße von der Feuerlilie
 

marsupilami1964

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Liebe Esperanza,

ich habe mich gerade in deinen Strang eingelesen. Die anderen haben schon viel Hilfreiches und Gutes gesagt. Ich kann das nur bestärken.

Wie es sich für mich liest, überschreitet dieser Physiotherapeut alle Grenzen von beruflichem Ethos und gesundem Respekt gegenüber seinen Patientinnen. Die Äusserung "er liebe die Frauen" und deine Schilderung, dass er wohl noch andere Affären hat, zeigen, dass er seine berufliche Macht offensichtlich massiv missbraucht.

Hobbienchen hat in ihrem Beitrag beschrieben, dass Schwärmereinen und Verliebtheitsgefühle für Lehrer, Therapeuten, Ärzte usw. etwas sehr Bekanntes sind. In diesen Beziehungen entsteht ja eine gewisse Nähe, wenn auch professioneller Art. Und da kommt es eben vor, dass sich Klienten/Schüler/Patienten verlieben.

Und genau da kommt das Schändliche: Dein Therapeut nutzt diese Situation aus, d. h. er missbraucht seine berufliche Macht massiv. Alles andere, was du noch schreibst über sein Verhalten klingt sehr nach Manipulation.

Du muss dir nicht dafür die Schuld geben, dass du da hineingerutscht bist. Sicher hast du etwas zugelassen. Aber er als Therapeut trägt dafür die Hauptverantwortung, nicht Du. Und so wie es für mich klingt, bist du nicht die Erste, mit der er solche Spiele spielt.

Um sich zu lösen: Du musst das nicht alleine stemmen. Das ist, wie andere schon schrieben, sehr schwer. Ich empfehle dir, dir Hilfe fachliche Hilfe zu holen. Konkret, überlege doch mal, ob du dich nicht an eine psychologische Beratungsstelle wenden willst. Die gibt es in Deutschland in jeder Stadt bzw. Landkreis. Auch gibt es oft Beratungsstellen, die z. B. von Kirchen (Caritas oder Diakonie) angeboten werden. Dort sind in der Regel fachkompetente Personen, die dir helfen können, zu verstehen, was da passiert ist und dich stärken können, um da wieder heraus zu kommen. Und die Leute dort stehen unter der Schweigepflicht.
Ach ja. Und in deinem Fall wäre vielleicht wirklich die Beratung durch eine Frau sinnvoll, wie auch schon angemerkt wurde.

Ich wünsche dir Einsicht und Mut, die richtigen Schritte zu tun.

Liebe Grüsse
marsupilami1964
 
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Hallo ihr Lieben,

Herzlichen Dank für eure Beiträge. Ich kannte den Begriff Kristallisation nicht in diesem Zusammenhang, aber nun habe ich den Text im Forum durchgelesen und verstehe etwas besser, was da mit mir und ihm passiert (ist).

Fachliche Hilfe habe ich eigentlich schon. Seit ein paar Monaten gehe ich zu einer Psychotherapeutin - alle 2-3 Wochen - und es tut mir auch gut, wenn ich mir dort alles von der Seele reden kann, doch ich habe das Gefühl, dass das nicht genug ist. Am liebsten würde ich noch eine zweite Therapie beginnen und jede Woche hingehen, weil ich einfach so tief in dieser Geschichte stecke. Ich fasse es kaum: da ging ich zu einem Therapeuten um körperliche Beschwerden loszuwerden und nun brauche ich eine Therapie um von diesem Therapeuten loszukommen.

Teilweise verstehe ich schon, warum mir das passiert ist. Ich stamme aus einer Familie, in der der Mann einfach sehr dominant und die Frau nicht viel wert ist. Nie wollte ich so unterwürfig wie meine Mutter werden, aber mit meiner Affäre bin ich genau in diese Rolle geschlittert. Bei mir und meinem Mann ist es so, dass ich den Ton angebe und mir wünsche, dass er ein bisschen mehr "Mann" ist und auch mal Entscheidungen trifft, sagt wo es langgeht usw. - das was mein Mann zu wenig hat, hat mein Affärenmann zuviel. Wenn es mit der Affäre gut läuft, dann läuft es auch in meiner Ehe besser, aber die schlechten Zeiten überwiegen nun.

Bezüglich der Aussage "er liebt die Frauen": ich hätte das etwas anders formulieren sollen. Er hat damals von der Vergangenheit gesprochen und von Ex-Freundinnen erzählt, dass er früher ein bewegtes Leben hatte etc.. Aber ich will ihn nicht in Schutz nehmen, denn ich sehe ja, dass dieses bewegte Leben noch immer stattfindet und keineswegs Vergangenheit für ihn ist.

Ich will ehrlich sein: am liebsten möchte ich es beenden und mir ein Hintertürchen offen lassen, um ihn noch kontaktieren zu können. Denn bei meinem ersten Versuch hat mich der Gedanke, dass ich nie wieder Kontakt zu ihm haben kann/darf, wahnsinnig gemacht. Ich bilde mir ein, dass ich besser damit klar käme, wenn ich wüsste, ich kann wieder zu ihm, auch wenn das nun erbärmlich klingt.

Liebe Grüße
Esperanza
 

Mrs. Steele

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Liebe Esperanza,

ich finde das sehr gut, dass Du in Therapie bist, so ein schwieriges und kräfteraubendes Thema kann man auch nur mit einem Therapeuten bearbeiten. Und Du hast ja auch schon einiges für Dich erkannt, wo das Muster aus Deiner Herkunftsfamilie herkommen könnte. Aber eine gewisse Einsicht hält einen leider noch lange nicht davon ab, weiter in der Affäre gefangen zu bleiben.
Kannst Du Deine Therapeutin nicht fragen, ob ihr die Frequenz steigern könnt? Alle zwei bis drei Wochen ist schon wenig, vielleicht ist es ja möglich, dass Du jede Woche kommen kannst. Denn sich parallel einen zweiten Therapeuten zu suchen finde ich nicht wirklich hilfreich. Oft bekommt man nämlich sehr unterschiedliche Impulse in der Therapie und das kann einen dann noch mehr verwirren als man es eh schon ist. Ich hatte auch mal eine Zeitlang zwei Therapeuten parallel, habe die eine Sache aber dann beendet. Man sollte sich auf einen Therapeuten konzentrieren und dort wirklich gut mitarbeiten. Ich würde es auf jeden Fall ansprechen, dass dir der Abstand zwischen den Stunden zu groß ist!!!

Liebe Grüße
flaumi
 

marsupilami1964

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Liebe Esperanza,

ich pflichte Flaumi02 da voll und ganz zu. Vielleicht hat deine Therapeutin ja zeitliche Kapazitäten oder es gibt eine sinnvolle Alternative, dass du zu einer anderen Therapeutin wechseln kannst, wenn das nicht möglich ist.
Hilfe anzunehmen ist ein Zeichen, dass wir uns das wert sind. Es ist letztlich ein Zeichen von Stärke und Kompetenz!
Ich wünsche dir, dass Du einen guten Weg findest, mit der Geschichte umzugehen.
Liebe Grüsse
Marsu
 

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