Trotzdem haben mein Mann und ich uns mal für eine monogame Beziehung entschieden. Diese Exklusivität könnte man natürlich auflösen. Dies lehnt mein Mann strikt ab. Und auch ich denke, dass es dann eben oft wirklich dazu kommt, dass man sich verliebt und dann doch die Hauptbeziehung in Frage stellt. Trotzdem wäre das eine legitime Möglichkeit.
Solche Bedürfnisse verschwinden ja nicht einfach, wichtig ist dann dem Partner klar zu kommunizieren was man sich wünscht, was einem fehlt und dann versuchen eine Lösung zu finden. Aber was wenn alle Gespräche ins leere führen? Wenn eine Seite sich so gar keinen Millimeter auf den anderen zu bewegen kann oder will? Wenn die Beziehung zu öffnen und dem Partner zu erlauben seine Bedürfnisse außerhalb der Beziehung zu erfüllen nicht mal zur Debatte steht? Wenn nicht mal die Bereitschaft da ist bspw. das Sexleben gemeinsam aufzupeppen,
versuchen sich in der Hinsicht zu öffnen, neugierig zu sein und Dinge auszuprobieren?
Für mich wäre das z.B. eine sehr bindungstärkende Erfahrung gewesen dieses Thema mit dem EM zusammen anzugehen. Die Leidenschaft schläft nun mal oft ein in Langzeitbeziehungen aber das heißt ja nicht, dass man als Paar in dieser Situation bleiben muss und selbst wenn dann das heiße Begehren auf den Partner ausbleibt, so kann diese Erfahrung dann doch die Beziehung nochmal auf ein anderes Level heben und ein tieferes Verständnis füreinander schaffen.
Was aber wenn sich der Gegenpart gegen jede Art von Kompromiss sperrt und trotz unzähligen Gesprächen die Situation bleibt wie sie ist?
Für mich hat es erst zu Wut, dann zu Traurigkeit, irgendwann zur Resignation, Rückzug und dann irgendwann auch immer mehr zum Verlust der romantischen Liebe geführt.
Mein AM befindet sich mit seiner EF in einer ganz ähnlichen Situation und bibbidi-bobbidi-boo hat man sich gefunden obwohl man gar nicht gesucht hat.
Das soll nicht den Betrug am EP rechtfertigen, dass das moralische Grenzen sprengt ist uns denke ich allen klar. Aber wir sind auch nur Menschen und gewisse Bedürfnisse verschwinden nicht einfach, wenn dann jemand plötzlich von Außen kommt der einem genau das gibt was lange fehlt ist das leider das perfekte Rezept für eine Affäre.
Schockierend finde ich nur wie viele Geschichten sich hier ähneln und vor allem wie vielen FRAUEN es hier gleich geht. Auch du Autumn fasst gut zusammen welche Gedanken ich mir selbst mache.
Wieso nur muss man überhaupt erst in die Situation kommen sich zwischen Familienkonstrukt und einer erfüllten Liebesbeziehung entscheiden zu müssen?
Wären die Rollen bei mir und EM vertauscht würde ich ihm offen lassen dass er sich seine Bedürfnisse außerhalb der Beziehung erfüllt. Für mich schließt Liebe auch mit ein, dass ich nicht möchte dass mein Partner sich für mich so verbiegen muss.
Entschuldige diesen Exkurs Autumn, du sprichst mir wirklich aus der Seele und ich teile deine Gedanken zu 100%