Admina Schneewittchen
Administrator
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- 31 Juli 2017
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Ihr Lieben,
mein schönstes bzw. eher mein berührendstes Erlebnis des Tages war heute meine Mutter. Sie hat mir ehrlich ein Lächeln auf meine Lippen gezaubert.
Erst hat sie mir einen Schrecken eingejagt, weil sie mich aus der Notaufnahme aus dem Krankenhaus angerufen hat, wo sie der Rettungswagen hingefahren hat und wo sie schon seit Stunden auf den Arzt gewartet hat. Ich bin also hingehetzt und das erste was ich wahrgenommen habe, war ein ganz komischer Blick in ihrem Gesicht, die Augen, die Lippen, ganz seltsam hilflos und verletzlich hat sie ausgesehen in ihrem Rollstuhl: als ob sie weinen wollen würde und gleichzeitig lachen möchte. So berührend.
Ich hab also noch mit dem Arzt gesprochen, bevor wir entlassen wurden und erst hat sie auf dem Weg zum Auto jämmerlich herumgeklagt, verständlicherweise. Als ich sie in mein Auto verfrachtet habe, hab ich sie gefragt, was genau sie alles erlebt und wahrgenommen hat dort, während ihrer Wartezeit.
Erst hat sie noch geklagt und dann hat sie sich regelrecht gefühlsmäßig hochgeschraubt: Die Sanitäter in ihrer Wohnung waren ja so jung und so witzig und nett und fürsorglich. Dann im Krankenhaus hat sie -durch die ständig offene Tür des Behandlungszimers- mitbekommen, wie einer Frau ein Hühnerknochen aus dem Hals "geschraubt" wurde, wie fünf blutende Nasen verätzt wurden und der Arzt jedes Mal sagte, dass der Patient jetzt eine Woche nicht schneuzen dürfe und endlich kam sie dran, nachdem sie soviel gelernt hatte durch die offene Behandlungszimmertür- sie, die -nebenbei erwähnt- einen Blutdruck, wie ein junges Mädchen habe und überhaupt war der Arzt auch sowas von nett und jung und hübsch und es freut sie, dass er mich kennengelernt habe und überhaupt, der Kaffee schmeckt so wundervoll, den ich ihr mitgebracht habe und ja, ihr geht es jetzt schon um einiges besser.
Es war wirklich so schön für mich zu beobachten, wie sie sich mit ihren Erzählungen aus ihrer Hilflosigkeit und ihrer Angst hochgeschraubt hat.
Es war so schön, nicht, weil sie ihr akutes Elend schön geredet hat, sondern sie ihren Fokus auf Dingen hatte, die *auch* ihr Gutes hatten. Und, es war direkt fühlbar, wie ihr akutes Zeug an Gewicht verlor dadurch.
Ihr geht es immernoch nicht sonderlich gut, aber, wesentlich besser und sie wirkt zufrieden und glücklich und hat mir 100 Kusshände hinterhergeworfen, als ich wieder gefahren bin.
So denke ich mir, die Berührung an der Grenze, das Nahbare zwischen zwei Menschen, auch, wenn die Umstände gerade nicht so glücklich sind, dieses Berührende ist auch sowas wie Glück.
Also, Fazit des Tages: nicht vergessen neben dem Leid, was es auch Schönes gibt. Denn das gibt es immer. Es ist auch ein Teil des Ganzen, nicht nur das Unglück. Sogar im Krankenhaus.
Eine gute Nacht an alle.
mein schönstes bzw. eher mein berührendstes Erlebnis des Tages war heute meine Mutter. Sie hat mir ehrlich ein Lächeln auf meine Lippen gezaubert.
Erst hat sie mir einen Schrecken eingejagt, weil sie mich aus der Notaufnahme aus dem Krankenhaus angerufen hat, wo sie der Rettungswagen hingefahren hat und wo sie schon seit Stunden auf den Arzt gewartet hat. Ich bin also hingehetzt und das erste was ich wahrgenommen habe, war ein ganz komischer Blick in ihrem Gesicht, die Augen, die Lippen, ganz seltsam hilflos und verletzlich hat sie ausgesehen in ihrem Rollstuhl: als ob sie weinen wollen würde und gleichzeitig lachen möchte. So berührend.
Ich hab also noch mit dem Arzt gesprochen, bevor wir entlassen wurden und erst hat sie auf dem Weg zum Auto jämmerlich herumgeklagt, verständlicherweise. Als ich sie in mein Auto verfrachtet habe, hab ich sie gefragt, was genau sie alles erlebt und wahrgenommen hat dort, während ihrer Wartezeit.
Erst hat sie noch geklagt und dann hat sie sich regelrecht gefühlsmäßig hochgeschraubt: Die Sanitäter in ihrer Wohnung waren ja so jung und so witzig und nett und fürsorglich. Dann im Krankenhaus hat sie -durch die ständig offene Tür des Behandlungszimers- mitbekommen, wie einer Frau ein Hühnerknochen aus dem Hals "geschraubt" wurde, wie fünf blutende Nasen verätzt wurden und der Arzt jedes Mal sagte, dass der Patient jetzt eine Woche nicht schneuzen dürfe und endlich kam sie dran, nachdem sie soviel gelernt hatte durch die offene Behandlungszimmertür- sie, die -nebenbei erwähnt- einen Blutdruck, wie ein junges Mädchen habe und überhaupt war der Arzt auch sowas von nett und jung und hübsch und es freut sie, dass er mich kennengelernt habe und überhaupt, der Kaffee schmeckt so wundervoll, den ich ihr mitgebracht habe und ja, ihr geht es jetzt schon um einiges besser.
Es war wirklich so schön für mich zu beobachten, wie sie sich mit ihren Erzählungen aus ihrer Hilflosigkeit und ihrer Angst hochgeschraubt hat.
Es war so schön, nicht, weil sie ihr akutes Elend schön geredet hat, sondern sie ihren Fokus auf Dingen hatte, die *auch* ihr Gutes hatten. Und, es war direkt fühlbar, wie ihr akutes Zeug an Gewicht verlor dadurch.
Ihr geht es immernoch nicht sonderlich gut, aber, wesentlich besser und sie wirkt zufrieden und glücklich und hat mir 100 Kusshände hinterhergeworfen, als ich wieder gefahren bin.
So denke ich mir, die Berührung an der Grenze, das Nahbare zwischen zwei Menschen, auch, wenn die Umstände gerade nicht so glücklich sind, dieses Berührende ist auch sowas wie Glück.
Also, Fazit des Tages: nicht vergessen neben dem Leid, was es auch Schönes gibt. Denn das gibt es immer. Es ist auch ein Teil des Ganzen, nicht nur das Unglück. Sogar im Krankenhaus.
Eine gute Nacht an alle.