Lovelace
Mitglied
- Registriert
- 27 Sep. 2023
- Beiträge
- 16
Hallo ihr Lieben,
seit geraumer Zeit habe ich in diesem Forum einige Stränge verfolgt und bin begeistert, was eine Strategie mit Unterstützung der Mitglieder und von Wolfgang bewirken kann. Ich finde den respektvollen, empathischen Austausch einfach toll und möchte mich zukünftig auch bei anderen beteiligen und würde mich natürlich auch über die ein oder andere Rückmeldung sehr freuen.
Ich stecke selbst seit 1 1/2 Jahren in einer Affäre fest, die vor einer endgültigen Entscheidung steht. Da ich meinen AM sehr liebe und ihn nicht ohne weiteres aufgeben möchte, habe ich mich entschlossen, Wolfgang ins Boot zu holen und bereits vor ein paar Tagen mit ihm telefoniert. Er hat mir Mut gemacht und ist der Auffassung, dass die Chancen im konkreten Fall (trotz meiner gefühlten Hoffnungslosigkeit) nicht so schlecht stehen (sein Tipp: >50 %). Die Wette bin ich gern bereit anzunehmen und werde wirklich alles tun und seine Tipps beherzigen, um die Liebe meines Lebens zu bekommen.
Zu meiner Geschichte:
Ich, Ende 30, habe mich vor kurzem von meinem Mann getrennt, mit dem ich seit unserer Teenagerzeit zusammen war. Er ist ein toller Mensch, aber leider sind meine Gefühle aus verschiedenen Gründen mit der Zeit verloren gegangen. Wir haben uns auseinandergelebt bzw. ich mich weiterentwickelt und verändert.
Nun zum eigentlichen Problem. Auslöser des ganzen Prozesses war, dass ich mich vor über 3 Jahren in meinen Kollegen verliebt habe, mit dem ich bis vor kurzem über 1 ½ Jahren eine Affäre geführt habe.
Wir haben uns durch die Arbeit kennengelernt und über 1 1/2 Jahre eine wunderbare Freundschaft aufgebaut, die von einer magischen Anziehung geprägt war. Es ist, als wären wir zu 95 % gleich, von unserer Lebenssituation, wir die Dinge sehen, den Interessen, Humor, dem Background. Wir konnten über alles reden, so sein wie wir sind, die Zeit miteinander war das reine Glück. Die Gefühle waren von Anfang an spürbar, aber alles lief sehr unterschwellig und sehr langsam ab. Er ist so alt wie ich, genauso lang verheiratet, hatte bisher auch nur seine Frau und mit ihr 3 kleine Kinder. Auch seine Ehe ist sehr eingeschlafen, bei ihm allerdings nicht in dem Maß wie bei mir.
Nachdem wir das erste Mal vorsichtig Gefühle anklingen hatten lassen, passierte viele Monate lang nichts. Dann gestanden wir uns, total verliebt ineinander zu sein und es dauerte viele Monate, in denen wir uns näherkamen. Wir hatten noch nicht mal miteinander geschlafen, als wir darüber redeten, die Partner zu verlassen und neu zu beginnen. Es war ein vor und zurück. Er meinte „Ich bin es“, aber andererseits hält ihn auch so viel zuhause. In einer Panikreaktion gestand er ihr verfrüht im letzten Jahr, dass er eine andere kennengerlernt habe und sich trennen will. Es gab ein großes Drama, sie wurde hysterisch, weinte, bot alles auf was sie in ihrer Ehe hatten. Sie bekniet ihn, dass sich alles ändern werde und sie nicht mehr nachhaken würde wegen irgendetwas und er fiel sofort um und trennte sich von mir. Ich war am Boden zerstört.
Im Grunde änderte sich so gut wie nichts bei ihnen, er kam nach kurzer Zeit wieder zurück und das mit uns ging weiter. Einige Wochen nach der Trennung schliefen wir das erste Mal miteinander und es war einfach nur großartig. Er war komplett angefixt und wir hatten Sex so oft es ging. Es war der Hammer, einfach großartig, etwas, dass wir mit unseren Partnern nie in der Form auch nur annähernd erlebt hatten. Dann wurde er etwas abweisend und kühl, weil sein langer Familienurlaub bevorstand. In dem Urlaub meldete er sich kaum und schrieb zum Ende der Ferien von langjährigen Plänen mit seiner Frau. Ich war sehr sauer darüber, sah überhaupt keine Zukunft mehr und machte mit ihm Schluss
Kurze Zeit nach seiner Rückkehr ging die Affäre weiter. Aber es war komplett gekippt. Früher hatte er zu mir aufgeschaut beruflich und als potenzieller Partner, jetzt machte er mir Ansagen. Er hatte auch keine Zeit mehr für Spaziergänge und „so ein schlechtes Gewissen“. Wir stritten heftig. Ein paar Tage später kam er Abends betrunken wieder an, zog umarmte mich und gestand mir, während wir miteinander schliefen das erste Mal seine Liebe.
Es ging in den nächsten Monaten hin und her, meist zog er sich zurück, weil ich sehr klammerte und Zeit verbringen wollte. Ich machte ihm Szenen und weinte, wenn er Treffen absagte. Wir trennten uns mehrfach. Trotzdem war die Sehnsucht immer wieder enorm und der Sex so gigantisch, dass wir nicht voneinander lassen konnten. Einmal hatten wir einen tollen, sehr abenteuerlichen Tag und Ende des Jahres war es die meiste Zeit sehr schön mit ihm und ich konnte ihm seine Gefühle ansehen, wie er mich ansah, wenn wir miteinander schliefen. Über Weihnachten muss ihm einiges durch den Kopf gegangen sein. Er realisierte einerseits seine Gefühle, aber auch was auf dem Spiel stand, reagierte nicht mehr auf Whatsappnachrichten und macht als Neujahrsvorsatz mit recht groben Worten mit mir Schluss.
Ich war extrem sauer und verletzt, aber die Gefühle sind stärker. Ich recherchierte im Internet, entdeckte dieses Forum, las in den erfolgreichen Strängen, in denen ich viele Antworten fand. Ich zog mich zurück, verabredete mich häufiger mit anderen, konzentrierte mich auf mich selbst. Er kam bald wieder an, zeigte viel mehr Interesse und wollte nun selbst mehr Zeit verbringen. Die gemeinsame Zeit in den nächsten Monaten war ausgiebig und wunderschön. Ich merkte, wie seine Gefühle immer mehr anstiegen und er realisierte es auch. Er stritt immer mehr mit seiner Frau und meinte beim nächsten Ehekrach, dass wir alles zurückfahren müssen, sie würde ihn noch rausschmeißen. Er wurde plötzlich wieder komisch, wie im Jahr davor, und ich regierte unmittelbar und trennte mich mit der Begründung, dass alles zu viel geworden sei und wir noch auffliegen würden.
Ich habe mich ein paar Wochen weitestgehend von ihm ferngehalten, ihn aber noch ab und an freundschaftlich auf Arbeit gesehen. Ich bekam Briefe. Nach 4 Wochen Stand er vor meiner Tür und fragte mich mit Tränen in den Augen, ob ich denn keine Gefühle mehr für ihn hätte. Dass ich die Richtige sei und er sie verlassen werde und mich liebt. Er sagte, er sei in letzter Zeit überhaupt nicht mehr richtig glücklich ohne mich und nur mit mir könne er sein, wie er wirklich ist. Ich schlief an dem Abend nicht mit ihm, aber sagte, dass ich ihn auch liebe und er sich ganz entscheiden muss.
Die nächsten Tage bekam er schon leicht kalte Füße. Er meinte er weiß eigentlich, dass er mich will, aber braucht Zeit und wäre sie nie richtig sicher. Er hat große Angst, sich für mich zu entscheiden und nach kurzer Zeit wieder umzuschwenken. Ich redete ihm gut zu (Fehler). Wir schliefen miteinander und hinterher war er noch unsicherer. Es ging 2 Monate hin und her, zwischen kompletter Sicherheit er trennt sich, er trennt sich nicht. Er erzählte es in der Zeit einem Elternteil und seinen besten Freunden von uns. Alle sagten, er solle es sich gut überlegen, keiner machte ihn fertig dafür. Zwischendurch hatten wir immer wieder keinen Kontakt oder waren uns nah. Hauptgrund sind m.E. nach die 3 Kinder (sehr sensibel), der drohende sehr hohe Unterhalt und sein Bild als verantwortungsbewusster Familienvater vor sich selbst und dem Umfeld. Außerdem ist die Ehe an sich ok, die Frau eine super Mutter, auch hübsch. Er fuhr mit seiner Familie in die sehr langen Ferien.
Ich konnte so nicht mehr weitermachen, war vom Kopf zuhause kaum mehr anwesend und trennte mich – längst überfällig – in der Zeit von meinem Mann. Er hat diese Situation nicht verdient und leider hatte ich nicht früher den Mut zu diesem Schritt. Wir haben auch ein gemeinsames Kind, um das wir uns gut kümmern, was aber auf die ganze Geschichte an sich keinen Einfluss hat.
Mein AM schrieb mir einmal in den Ferien, wie es mir geht und ich erzählte ihm von der Trennung. Er war geschockt, machte mir Vorwürfe. Am ersten Tag nach dem Urlaub stand er auf der Matte und erklärte, dass er mich will. Abends hatten wir einen heftigen Streit auf Whatsapp, weil er mit ihr Essen war, anstatt zu reden. Ich sagte, dass es für mich erledigt sei, wenn er jetzt nicht handelt und setzte ihn total unter Druck.
Am nächsten Morgen schrieb er mir, dass er ihr fast alles gesagt hat, von der Affäre mit einer Kollegin, wie langes es schon geht. Aber dass er es nicht für mich getan hat, sondern für sich selbst und er seiner Frau und Familie noch eine letzte ernsthafte Chance geben muss. Sie will das auch, aber er muss sich nun absolut der Familie widmen muss, keine Aktivitäten mehr mit Kollegen, dafür mehr Zeit zu zweit. Ich glaube, die Frau denkt, dass alles nur eine Verirrung von ihm ist, dass er vernachlässigt wurde und alles wieder gut wird, wenn man darüber hinweggeht, er mich weitestgehend nicht mehr sieht. Sie verdrängt es, so gut es geht.
Ich antwortete ihm, dass ich das verstehe und wünschte ihm alles Gute. Ich lief ihm nicht hinterher. Ich sehe es wirklich so. Er muss es eine Zeit lang mit ihr versuchen, ohne dass ich drum herum bin, um zu merken, ob er die Kurve noch kriegt. Erst dann wird er sich halbwegs sicher sein können.
Ein paar Tage später kam es zu einem heftigen Rückfall. Nach einer Firmenfeier kam er zu mir, erklärte erst seine Gründe, warum es nicht geht mit und kurze Zeit später, dass er es doch will. Wir hatten noch einmal was miteinander. Abends hatte er Streit mit seiner Frau, weil er so spät nach Hause kam, sagte aber nicht was war.
Am nächsten Tag schrieb, er dass er über alles nachdenken müsse und nach dem folgenden Wochenende, dass er wegen der Kinder auf keinen Fall gehen könne, sie sind zu sensibel und es gibt jetzt schon so viele Probleme. Er würde es nicht schaffen und eh zurückgehen. Ich sagte, dass ich maximalen Abstand möchte, nur so viel, dass es auf Arbeit nicht auffällt. Dieses Mal war es so ernst wie nie.
Das ist nun über einen Monat her und von Woche zu Woche war die Sehnsucht mehr zu spüren. Wir hatten an den Arbeitstagen fast jeden Tag einen kurzen E-Mailaustausch über dies und das. Ich merkte, wie es in die falsche Richtung läuft, Wolfgang kontaktiert und wir hatten ein längeres Gespräch. Sein Fazit:
Aufgrund der sehr langen romantischen Vorgeschichte, der großen sexuellen Anziehung und den damit einhergehenden Erlebnissen stehen die Chancen nicht schlecht. Die Gefühle sind groß, aber momentan wird alles von (vermeintlich) rationalen Erwägungen überlagert. Wenn wir jetzt im besten Fall 8 Wochen eine KS einhalten, hat er die Chance, seine Gefühle und sein Vermissen richtig zu spüren. Die Ehe und das Engagement der Frau werden in der Zeit erfahrungsgemäß nachlassen. Es ist trotzdem gut, wenn wir uns ab und an durch die Arbeit bedingt zwischendurch sehen (was sich eh nicht vermeiden lässt) und er realisiert, was er verliert. Ich werde mich in der Zeit auf mein Leben konzentrieren und mich bemühen, ihn aus dem Fokus zu verlieren und ihn das spüren lassen. Nach der Zeit kann es eine Wiederannährung geben, in der sich zeigen wird, ob es gefühlsmäßig reicht und in der mich Wolfgang unterstützt. Auch über Feedback von euch bin ich sehr dankbar. Ich bin bereit mich komplett darauf einzulassen, denn es muss einen Abschluss geben so oder so. Ich kann mein Leben nicht an ihn verschwenden, wenn er nicht bereit es, es mit mir zu teilen. Aber diese eine Chance möchte ich noch wahrnehmen.
Das letzte Mal auf Arbeit sagte ich ihm, dass ich meine Gefühle weiter runterfahren möchte, um komplett frei zu sein, nicht ewig allein zu bleiben und die Chance zu haben, wieder jemanden zu finden. So ist es ja auch. Ich kündigte an, ihm auf (nicht ausschließlich berufliche) Nachrichten nicht mehr zu antworten und nicht mehr ans Telefon zu gehen. Ich konnte ihm ansehen, dass ihm das nicht recht war. Er ließ aber nochmal anklingen, dass er rational bei seiner Entscheidung bleibt und alles ja gut so wäre. So gingen wir auseinander. Ich bekam an dem Tag noch mehrere Nachrichten und einen Anruf von ihm, die unbeantwortet blieben.
Nun heißt es abwarten und sehen, ob Wolfgang richtig liegt. Ich wünsche es mir so sehr!
seit geraumer Zeit habe ich in diesem Forum einige Stränge verfolgt und bin begeistert, was eine Strategie mit Unterstützung der Mitglieder und von Wolfgang bewirken kann. Ich finde den respektvollen, empathischen Austausch einfach toll und möchte mich zukünftig auch bei anderen beteiligen und würde mich natürlich auch über die ein oder andere Rückmeldung sehr freuen.
Ich stecke selbst seit 1 1/2 Jahren in einer Affäre fest, die vor einer endgültigen Entscheidung steht. Da ich meinen AM sehr liebe und ihn nicht ohne weiteres aufgeben möchte, habe ich mich entschlossen, Wolfgang ins Boot zu holen und bereits vor ein paar Tagen mit ihm telefoniert. Er hat mir Mut gemacht und ist der Auffassung, dass die Chancen im konkreten Fall (trotz meiner gefühlten Hoffnungslosigkeit) nicht so schlecht stehen (sein Tipp: >50 %). Die Wette bin ich gern bereit anzunehmen und werde wirklich alles tun und seine Tipps beherzigen, um die Liebe meines Lebens zu bekommen.
Zu meiner Geschichte:
Ich, Ende 30, habe mich vor kurzem von meinem Mann getrennt, mit dem ich seit unserer Teenagerzeit zusammen war. Er ist ein toller Mensch, aber leider sind meine Gefühle aus verschiedenen Gründen mit der Zeit verloren gegangen. Wir haben uns auseinandergelebt bzw. ich mich weiterentwickelt und verändert.
Nun zum eigentlichen Problem. Auslöser des ganzen Prozesses war, dass ich mich vor über 3 Jahren in meinen Kollegen verliebt habe, mit dem ich bis vor kurzem über 1 ½ Jahren eine Affäre geführt habe.
Wir haben uns durch die Arbeit kennengelernt und über 1 1/2 Jahre eine wunderbare Freundschaft aufgebaut, die von einer magischen Anziehung geprägt war. Es ist, als wären wir zu 95 % gleich, von unserer Lebenssituation, wir die Dinge sehen, den Interessen, Humor, dem Background. Wir konnten über alles reden, so sein wie wir sind, die Zeit miteinander war das reine Glück. Die Gefühle waren von Anfang an spürbar, aber alles lief sehr unterschwellig und sehr langsam ab. Er ist so alt wie ich, genauso lang verheiratet, hatte bisher auch nur seine Frau und mit ihr 3 kleine Kinder. Auch seine Ehe ist sehr eingeschlafen, bei ihm allerdings nicht in dem Maß wie bei mir.
Nachdem wir das erste Mal vorsichtig Gefühle anklingen hatten lassen, passierte viele Monate lang nichts. Dann gestanden wir uns, total verliebt ineinander zu sein und es dauerte viele Monate, in denen wir uns näherkamen. Wir hatten noch nicht mal miteinander geschlafen, als wir darüber redeten, die Partner zu verlassen und neu zu beginnen. Es war ein vor und zurück. Er meinte „Ich bin es“, aber andererseits hält ihn auch so viel zuhause. In einer Panikreaktion gestand er ihr verfrüht im letzten Jahr, dass er eine andere kennengerlernt habe und sich trennen will. Es gab ein großes Drama, sie wurde hysterisch, weinte, bot alles auf was sie in ihrer Ehe hatten. Sie bekniet ihn, dass sich alles ändern werde und sie nicht mehr nachhaken würde wegen irgendetwas und er fiel sofort um und trennte sich von mir. Ich war am Boden zerstört.
Im Grunde änderte sich so gut wie nichts bei ihnen, er kam nach kurzer Zeit wieder zurück und das mit uns ging weiter. Einige Wochen nach der Trennung schliefen wir das erste Mal miteinander und es war einfach nur großartig. Er war komplett angefixt und wir hatten Sex so oft es ging. Es war der Hammer, einfach großartig, etwas, dass wir mit unseren Partnern nie in der Form auch nur annähernd erlebt hatten. Dann wurde er etwas abweisend und kühl, weil sein langer Familienurlaub bevorstand. In dem Urlaub meldete er sich kaum und schrieb zum Ende der Ferien von langjährigen Plänen mit seiner Frau. Ich war sehr sauer darüber, sah überhaupt keine Zukunft mehr und machte mit ihm Schluss
Kurze Zeit nach seiner Rückkehr ging die Affäre weiter. Aber es war komplett gekippt. Früher hatte er zu mir aufgeschaut beruflich und als potenzieller Partner, jetzt machte er mir Ansagen. Er hatte auch keine Zeit mehr für Spaziergänge und „so ein schlechtes Gewissen“. Wir stritten heftig. Ein paar Tage später kam er Abends betrunken wieder an, zog umarmte mich und gestand mir, während wir miteinander schliefen das erste Mal seine Liebe.
Es ging in den nächsten Monaten hin und her, meist zog er sich zurück, weil ich sehr klammerte und Zeit verbringen wollte. Ich machte ihm Szenen und weinte, wenn er Treffen absagte. Wir trennten uns mehrfach. Trotzdem war die Sehnsucht immer wieder enorm und der Sex so gigantisch, dass wir nicht voneinander lassen konnten. Einmal hatten wir einen tollen, sehr abenteuerlichen Tag und Ende des Jahres war es die meiste Zeit sehr schön mit ihm und ich konnte ihm seine Gefühle ansehen, wie er mich ansah, wenn wir miteinander schliefen. Über Weihnachten muss ihm einiges durch den Kopf gegangen sein. Er realisierte einerseits seine Gefühle, aber auch was auf dem Spiel stand, reagierte nicht mehr auf Whatsappnachrichten und macht als Neujahrsvorsatz mit recht groben Worten mit mir Schluss.
Ich war extrem sauer und verletzt, aber die Gefühle sind stärker. Ich recherchierte im Internet, entdeckte dieses Forum, las in den erfolgreichen Strängen, in denen ich viele Antworten fand. Ich zog mich zurück, verabredete mich häufiger mit anderen, konzentrierte mich auf mich selbst. Er kam bald wieder an, zeigte viel mehr Interesse und wollte nun selbst mehr Zeit verbringen. Die gemeinsame Zeit in den nächsten Monaten war ausgiebig und wunderschön. Ich merkte, wie seine Gefühle immer mehr anstiegen und er realisierte es auch. Er stritt immer mehr mit seiner Frau und meinte beim nächsten Ehekrach, dass wir alles zurückfahren müssen, sie würde ihn noch rausschmeißen. Er wurde plötzlich wieder komisch, wie im Jahr davor, und ich regierte unmittelbar und trennte mich mit der Begründung, dass alles zu viel geworden sei und wir noch auffliegen würden.
Ich habe mich ein paar Wochen weitestgehend von ihm ferngehalten, ihn aber noch ab und an freundschaftlich auf Arbeit gesehen. Ich bekam Briefe. Nach 4 Wochen Stand er vor meiner Tür und fragte mich mit Tränen in den Augen, ob ich denn keine Gefühle mehr für ihn hätte. Dass ich die Richtige sei und er sie verlassen werde und mich liebt. Er sagte, er sei in letzter Zeit überhaupt nicht mehr richtig glücklich ohne mich und nur mit mir könne er sein, wie er wirklich ist. Ich schlief an dem Abend nicht mit ihm, aber sagte, dass ich ihn auch liebe und er sich ganz entscheiden muss.
Die nächsten Tage bekam er schon leicht kalte Füße. Er meinte er weiß eigentlich, dass er mich will, aber braucht Zeit und wäre sie nie richtig sicher. Er hat große Angst, sich für mich zu entscheiden und nach kurzer Zeit wieder umzuschwenken. Ich redete ihm gut zu (Fehler). Wir schliefen miteinander und hinterher war er noch unsicherer. Es ging 2 Monate hin und her, zwischen kompletter Sicherheit er trennt sich, er trennt sich nicht. Er erzählte es in der Zeit einem Elternteil und seinen besten Freunden von uns. Alle sagten, er solle es sich gut überlegen, keiner machte ihn fertig dafür. Zwischendurch hatten wir immer wieder keinen Kontakt oder waren uns nah. Hauptgrund sind m.E. nach die 3 Kinder (sehr sensibel), der drohende sehr hohe Unterhalt und sein Bild als verantwortungsbewusster Familienvater vor sich selbst und dem Umfeld. Außerdem ist die Ehe an sich ok, die Frau eine super Mutter, auch hübsch. Er fuhr mit seiner Familie in die sehr langen Ferien.
Ich konnte so nicht mehr weitermachen, war vom Kopf zuhause kaum mehr anwesend und trennte mich – längst überfällig – in der Zeit von meinem Mann. Er hat diese Situation nicht verdient und leider hatte ich nicht früher den Mut zu diesem Schritt. Wir haben auch ein gemeinsames Kind, um das wir uns gut kümmern, was aber auf die ganze Geschichte an sich keinen Einfluss hat.
Mein AM schrieb mir einmal in den Ferien, wie es mir geht und ich erzählte ihm von der Trennung. Er war geschockt, machte mir Vorwürfe. Am ersten Tag nach dem Urlaub stand er auf der Matte und erklärte, dass er mich will. Abends hatten wir einen heftigen Streit auf Whatsapp, weil er mit ihr Essen war, anstatt zu reden. Ich sagte, dass es für mich erledigt sei, wenn er jetzt nicht handelt und setzte ihn total unter Druck.
Am nächsten Morgen schrieb er mir, dass er ihr fast alles gesagt hat, von der Affäre mit einer Kollegin, wie langes es schon geht. Aber dass er es nicht für mich getan hat, sondern für sich selbst und er seiner Frau und Familie noch eine letzte ernsthafte Chance geben muss. Sie will das auch, aber er muss sich nun absolut der Familie widmen muss, keine Aktivitäten mehr mit Kollegen, dafür mehr Zeit zu zweit. Ich glaube, die Frau denkt, dass alles nur eine Verirrung von ihm ist, dass er vernachlässigt wurde und alles wieder gut wird, wenn man darüber hinweggeht, er mich weitestgehend nicht mehr sieht. Sie verdrängt es, so gut es geht.
Ich antwortete ihm, dass ich das verstehe und wünschte ihm alles Gute. Ich lief ihm nicht hinterher. Ich sehe es wirklich so. Er muss es eine Zeit lang mit ihr versuchen, ohne dass ich drum herum bin, um zu merken, ob er die Kurve noch kriegt. Erst dann wird er sich halbwegs sicher sein können.
Ein paar Tage später kam es zu einem heftigen Rückfall. Nach einer Firmenfeier kam er zu mir, erklärte erst seine Gründe, warum es nicht geht mit und kurze Zeit später, dass er es doch will. Wir hatten noch einmal was miteinander. Abends hatte er Streit mit seiner Frau, weil er so spät nach Hause kam, sagte aber nicht was war.
Am nächsten Tag schrieb, er dass er über alles nachdenken müsse und nach dem folgenden Wochenende, dass er wegen der Kinder auf keinen Fall gehen könne, sie sind zu sensibel und es gibt jetzt schon so viele Probleme. Er würde es nicht schaffen und eh zurückgehen. Ich sagte, dass ich maximalen Abstand möchte, nur so viel, dass es auf Arbeit nicht auffällt. Dieses Mal war es so ernst wie nie.
Das ist nun über einen Monat her und von Woche zu Woche war die Sehnsucht mehr zu spüren. Wir hatten an den Arbeitstagen fast jeden Tag einen kurzen E-Mailaustausch über dies und das. Ich merkte, wie es in die falsche Richtung läuft, Wolfgang kontaktiert und wir hatten ein längeres Gespräch. Sein Fazit:
Aufgrund der sehr langen romantischen Vorgeschichte, der großen sexuellen Anziehung und den damit einhergehenden Erlebnissen stehen die Chancen nicht schlecht. Die Gefühle sind groß, aber momentan wird alles von (vermeintlich) rationalen Erwägungen überlagert. Wenn wir jetzt im besten Fall 8 Wochen eine KS einhalten, hat er die Chance, seine Gefühle und sein Vermissen richtig zu spüren. Die Ehe und das Engagement der Frau werden in der Zeit erfahrungsgemäß nachlassen. Es ist trotzdem gut, wenn wir uns ab und an durch die Arbeit bedingt zwischendurch sehen (was sich eh nicht vermeiden lässt) und er realisiert, was er verliert. Ich werde mich in der Zeit auf mein Leben konzentrieren und mich bemühen, ihn aus dem Fokus zu verlieren und ihn das spüren lassen. Nach der Zeit kann es eine Wiederannährung geben, in der sich zeigen wird, ob es gefühlsmäßig reicht und in der mich Wolfgang unterstützt. Auch über Feedback von euch bin ich sehr dankbar. Ich bin bereit mich komplett darauf einzulassen, denn es muss einen Abschluss geben so oder so. Ich kann mein Leben nicht an ihn verschwenden, wenn er nicht bereit es, es mit mir zu teilen. Aber diese eine Chance möchte ich noch wahrnehmen.
Das letzte Mal auf Arbeit sagte ich ihm, dass ich meine Gefühle weiter runterfahren möchte, um komplett frei zu sein, nicht ewig allein zu bleiben und die Chance zu haben, wieder jemanden zu finden. So ist es ja auch. Ich kündigte an, ihm auf (nicht ausschließlich berufliche) Nachrichten nicht mehr zu antworten und nicht mehr ans Telefon zu gehen. Ich konnte ihm ansehen, dass ihm das nicht recht war. Er ließ aber nochmal anklingen, dass er rational bei seiner Entscheidung bleibt und alles ja gut so wäre. So gingen wir auseinander. Ich bekam an dem Tag noch mehrere Nachrichten und einen Anruf von ihm, die unbeantwortet blieben.
Nun heißt es abwarten und sehen, ob Wolfgang richtig liegt. Ich wünsche es mir so sehr!