Ja klar, geb ich dir absolut recht! Aber wie soll ich das denn einfach abstellen?
Ich versuche, fröhlich zu sein, mit ihnen Spaß zu haben, aber es kommt halt doch immer wieder mal durch…
Hallo Forta,
ich war lange nicht mehr hier, lese nur ab und an und wollte auch nicht mehr aktiv im Forum schreiben. Ich war ähnlich lang wie du hier und kenne deine Geschichte und der „Abschluss“ jetzt und deine emotionale Lage haben mich sehr berührt und dazu bewogen, mich kurz nochmal anzumelden.
Als allererstes: all deine Gefühle und Emotionen, dass Leid das du momentan empfindest sind absolut normal.
Der Verlust der „Kernfamilie“ ist eine herausfordernde und sehr schmerzhafte Erfahrung - für dich sowie auch deine Kinder.
Du „musst“ auch nicht immer heile Welt vor den Kindern spielen, das geht auch garnicht, da sie unbewusst spüren, wie es dir geht. Ich empfinde es schon so, dass du versuchst da gerade einen Mittelweg zu finden und das du den Kindern auch zuhörst, wie „nett“ die neue Partnerin ist. Das tut verdammt weh - und auch das du keine schlechten Worte verlierst, da hast du meine Achtung vor. Das zeigt Größe, auch wenn es normal sein sollte - gerade viele Frauen sind da zum Leid der Kinder ganz anders.
Mach dich nicht klein, das bist du nicht - du trauerst, bist verletzt und manchmal handelst du nicht so, wie man handeln „müsste“ und auch das ist in deiner Situation normal. Verurteile dich nicht. Wenn es dir schlecht geht, dürfen es auch mal die Kinder merken. Wenn du mal ab und an vor ihnen weinen musst, so ist das noch lange kein Halsbruch. Erkläre ihnen altersgerecht, wie es dir geht, das du traurig bist und geb ihnen dabei nicht das Gefühl, das sie, der Ex oder die neue an irgendetwas Schuld sind.
Das Leben läuft in Wellen, mal gibt es schöne Zeiten, mal traurige und Kinder lernen durch das Vorleben und das darüber sprechen, auch mit Schicksalsschlägen wie Verlust und Trennung später besser umzugehen.
Und in weiser Vorraussicht mache dich darauf gefasst, dass die Kinder euch irgendwann bewusst oder unbewusst gegeneinander ausspielen. Beim Papa war es sooooooo toll, da durfte ich dieses und jenes und andersherum. Kläre jetzt solange du noch so emotional involviert bist nur freundlich das nötigste mit dem Ex und versuche später mit ihm gemeinsam eine gute Elternebene aufzubauen. Das wird euren Kindern sehr helfen, gemeinsame Grenzen zu haben die ihnen Sicherheit vermitteln.
Du machst das den Umständen gerade entsprechend gut und ja, von außen betrachtet hätte man diese oder jene Nachricht vll nicht schreiben sollen - aber ganz ehrlich, wer hier in großen plötzlichen emotionalen Ausnahmezuständen völlig kontrolliert handelt - der werfe den 1. Stein.
Du schaffst das, Forta und gebe dir die Zeit dafür die du brauchst. Für mich war das auch eine schlimme Erfahrung die Kernfamilie zu verlieren, den Traum „Vater, Mutter, Kind“ und das „bis der Tod euch scheidet“. Habe sehr gelitten, obwohl ich mich getrennt hatte - dieser Traum war geplatzt, für immer weg - das sollte und darf betrauert werden. Zerfließe aber nicht im Leid.
Nach der Zeit der Traurigkeit wird eine andere Zeit kommen, eine Zeit in der du dich neu gefunden hast und sie wird schön sein. Vertraue dir.
Lg Clara
