S
Samsara
Gelöschter User
An welchem Punkt bin ich heute? Ich weiß es nicht wirklich. Und nach vielem Lesen in anderen Strängen möchte ich meine Geschichte und meine Erfahrungen teilen. Und erhoffe mir mehr Klarheit und vermutlich auch etwas Trost …
Im September 2014 war ich der Meinung, eine neue ganz normale Beziehung muss her. Und wenn ich etwas haben will, kann ich durchaus sehr ungeduldig werden. Mit langen Arbeitszeiten war die Möglichkeit, im www zu suchen, sehr verlockend. Ein vor ein paar Jahren angelegtes, aber nie ernsthaft genutztes Profil war schnell wieder aktiviert.
Ich bin Anfang 40, habe keine Kinder, bin bis auf eine längere Beziehung oft frei und ungebunden gewesen. Ich diagnostiziere bei mir selbst einfach mal eine durchaus latente Bindungsangst, gepaart mit der Sehnsucht nach der großen Liebe. Passt doch hervorragend zusammen.
Anfang November 2014 traf ich mich über das www mit einem Mann, der offen zugab, in einer nicht mehr gut laufenden Ehe zu leben. Ich war trotzdem neugierig und fand ihn beim Treffen auch sehr nett. Als Spitzname möchte ich ihm „Lolli“ mitgeben. Irgendwie war er süß, hilflos und ich habe mich auf ihn eingelassen, auch weil er durch die Beziehung auch nicht so eng an mich rangerückt ist. Wir trafen uns fast jede Woche (er kam immer zu mir, knapp 100 km Entfernung), waren zusammen Essen und hatten Spaß. Emotional habe ich mich nicht gebunden, ich habe eher die Aufmerksamkeit und seine Vernarrtheit in mich genossen. Wir schrieben täglich über WA, es gab kein Strategieren von seiner Seite – und von meiner Seite aus war auch nichts notwendig, es lief ja.
Tja, und dann trat knappe zwei Monate später, kurz vor dem Jahreswechsel von 2014 auf 2015, Mr. T auf die Bühne. Er schrieb mich über das gleiche Forum wie Lolli an. In seinem Profil stand, dass er nichts Bestimmtes suchen würde. Sein Foto war interessant, ich war von Beginn an total angefixt. Wir schrieben einen Abend lang über WA und trafen uns dann zwei Tage später in einer Bar bei mir in der Nähe.
Ich wusste mittlerweile – und auch vor dem Treffen – dass Mr. T ebenfalls verheiratet ist. Wir redeten offen darüber, welche Erwartungen wir beide haben. Er kommunizierte klar, dass er bei seiner Familie bleiben wird, da er seine Kinder aufwachsen sehen will und er sich (er ist etwas jünger als ich) jedoch nicht vorstellen kann, sein restliches Leben ohne befriedigenden Sex zu verbringen. Ich hatte die Idee der festen Beziehung für mich wieder ein wenig nach hinten gestellt. Optisch sagte mir Mr. T mehr als zu, seine Stimme war toll und wir sind miteinander im Bett gelandet.
In meinem ganzen Leben hätte ich nie erwartet, dass ich mich auf einen verheirateten Mann einlasse, geschweige denn auf zwei. Ich war trotzdem der Meinung, dass ich alles voll im Griff habe. Dass ich keine Gefühle zulassen werde, dass ich nicht die Böse bin, wenn die Männer bewusst und sowieso auf die Suche gehen. Dass ich die Ehefrauen nicht kenne und es mich nichts angeht. Dass ich – bis ich wieder eine feste Beziehung habe – nicht auf Sex verzichten muss. Das war vor über einem Jahr – heute bin ich schlauer, Meine Gefühlswelt ist außer Kontrolle.
Einige Monate liefen Lolli und Mr. T – natürlich ohne voneinander zu wissen – parallel. Lolli war zuständig für mein Seelenwohl und Mr. T war mein Sexgott. Lolli verliebte sich in mich und ich mochte Mr. T mehr, als gut für mich war.
Treffen mit Mr. T fanden bis Ende März 2015 regelmäßig statt, ich konnte auch des öfteren auf berufliche Dienstreisen mit und hatte dadurch die Illusion, Beziehung light spielen zu können. Es war alles sehr intensiv. Ich fühlte mich lebendig und stellte mich auf einen wunderschönen Frühling ein.
Dann kam der Cut. Seinerseits. Von heute auf morgen. Mit einem liebevollen Kuss wurde ich im Hotel nach zwei gemeinsamen Tagen verabschiedet, sollte dann aber gar nichts mehr hören. Ich habe nichts unternommen, habe lediglich nach einer gewissen Zeit eine WA mit „Das war´s dann wohl“ geschrieben.
Ich war gekränkt, ich war traurig und konnte überhaupt nicht nachvollziehen, was passiert war. Da ich aber noch Lolli hatte, war der Verlust gut zu verkraften. Ich stürzte mich mit vollem Elan in die Kommunikation mit ihm, war aber trotzdem weiter auf der Suche, denn in Bezug auf die Intimitäten passte Lolli nicht so gut zu mir. Schlussendlich meldete sich Lolli nicht mehr bei mir, er hatte privat und gesundheitlich einige Päckchen zu tragen. ich hätte mir durchaus Kontakt auf freundschaftlicher Basis mit ihm vorstellen können.
Als ich mich gerade neu orientiert hatte, meldete sich Mr. T wieder per WA – Anfang Mai. Aus dem Nichts heraus - mit der Erklärung, dass er Stress mit seiner Frau gehabt hätte und eigentlich immer noch hätte. Eigentlich hätte ich es nicht weiterführen sollen, aber der Sex war soo gut. Es folgten 4 komplizierte Monate mit einigen Vertrauensbrüchen seiner Seite (angedachte Verabredungen wurden nicht einhalten, wirklich dumme Ausreden benutzt, so dass wir uns erst Ende Juni das erste mal wieder live gesehen haben ) und viel Entgegenkommen von mir. Mit dem Forumswissen von heute würde ich vermutlich anders reagieren.
Ein Treffen kurz vor seinem dreiwöchigen Familienurlaub Im Sommer wurde ebenfalls (allerdings sehr liebevoll … toll, oder?) abgesagt und ich war definitiv auf Entzug … ich fieberte dem Tag seiner Urlaubsrückkehr entgegen. Da ich selbst im Urlaub war, ging die Zeit ganz gut vorbei.
Die Treffen seit September fanden regelmäßig statt und im Oktober kam die Überraschung. Er rückte damit heraus, dass er mich lieben würde. Als nicht: Hey, ich hab mich in dich verliebt, sondern: Ich liebe dich. Und bevor er das gesagt hat, gleich die Aussage dazu, dass sich an seinem Leben nichts ändern kann und er nichts ändern will.
Mich hat das ziemlich umgehauen und ich war einige Zeit mit dieser Erklärung überhaupt nicht glücklich. Was habe ich denn davon? Zudem weiß ich nicht, ob er es überhaupt ernst meint oder ob das eine Warmhaltetaktik ist. Ich finde, dass Worte und Taten oft auseinanderliegen bei ihm. Es mag sicher auch daran liegen, dass wir ebenfalls knapp 100 km voneinander entfernt leben und eine Geliebte naturgemäß in der zweiten Reihe steht. Er will nicht auffliegen, ich will das auch nicht. Trotzdem wünsche ich mir wohl mehr Verbindlichkeit (nicht in der Art der Beziehung, sondern in der Kommunikation) und wieder mehr Elan für die Zeit ohne ihn. Ich will nicht fiebern auf die nächste Nachricht, auf das nächste Treffen, auf die nächste gemeinsame Übernachtung. Aber ich will ihn auch nicht loslassen.
Meine Kommunikation habe ich seit einer Woche auf Strategie umgestellt. Die letzte Nachricht, ein „Ok“ kam am Freitag abend von ihm. Darauf habe ich nichts mehr geschrieben. Auch heute habe ich mich nicht gemeldet. Vor der Strategie hätte ich am Freitag noch so lange getextet, bis er sich nicht mehr meldet und hätte unter Umständen auch am Montagmorgen ein Ping gesendet.
Ich will mich schützen, ich will ihn nicht verlieren, aber mich trotzdem für mich weiterentwickeln.
Helft mir, durchzuhalten!
Liebe Grüße von der Schattenfrau
Zuletzt modifiziert von Samsara am 16.03.2016 - 06:59:09
Im September 2014 war ich der Meinung, eine neue ganz normale Beziehung muss her. Und wenn ich etwas haben will, kann ich durchaus sehr ungeduldig werden. Mit langen Arbeitszeiten war die Möglichkeit, im www zu suchen, sehr verlockend. Ein vor ein paar Jahren angelegtes, aber nie ernsthaft genutztes Profil war schnell wieder aktiviert.
Ich bin Anfang 40, habe keine Kinder, bin bis auf eine längere Beziehung oft frei und ungebunden gewesen. Ich diagnostiziere bei mir selbst einfach mal eine durchaus latente Bindungsangst, gepaart mit der Sehnsucht nach der großen Liebe. Passt doch hervorragend zusammen.
Anfang November 2014 traf ich mich über das www mit einem Mann, der offen zugab, in einer nicht mehr gut laufenden Ehe zu leben. Ich war trotzdem neugierig und fand ihn beim Treffen auch sehr nett. Als Spitzname möchte ich ihm „Lolli“ mitgeben. Irgendwie war er süß, hilflos und ich habe mich auf ihn eingelassen, auch weil er durch die Beziehung auch nicht so eng an mich rangerückt ist. Wir trafen uns fast jede Woche (er kam immer zu mir, knapp 100 km Entfernung), waren zusammen Essen und hatten Spaß. Emotional habe ich mich nicht gebunden, ich habe eher die Aufmerksamkeit und seine Vernarrtheit in mich genossen. Wir schrieben täglich über WA, es gab kein Strategieren von seiner Seite – und von meiner Seite aus war auch nichts notwendig, es lief ja.
Tja, und dann trat knappe zwei Monate später, kurz vor dem Jahreswechsel von 2014 auf 2015, Mr. T auf die Bühne. Er schrieb mich über das gleiche Forum wie Lolli an. In seinem Profil stand, dass er nichts Bestimmtes suchen würde. Sein Foto war interessant, ich war von Beginn an total angefixt. Wir schrieben einen Abend lang über WA und trafen uns dann zwei Tage später in einer Bar bei mir in der Nähe.
Ich wusste mittlerweile – und auch vor dem Treffen – dass Mr. T ebenfalls verheiratet ist. Wir redeten offen darüber, welche Erwartungen wir beide haben. Er kommunizierte klar, dass er bei seiner Familie bleiben wird, da er seine Kinder aufwachsen sehen will und er sich (er ist etwas jünger als ich) jedoch nicht vorstellen kann, sein restliches Leben ohne befriedigenden Sex zu verbringen. Ich hatte die Idee der festen Beziehung für mich wieder ein wenig nach hinten gestellt. Optisch sagte mir Mr. T mehr als zu, seine Stimme war toll und wir sind miteinander im Bett gelandet.
In meinem ganzen Leben hätte ich nie erwartet, dass ich mich auf einen verheirateten Mann einlasse, geschweige denn auf zwei. Ich war trotzdem der Meinung, dass ich alles voll im Griff habe. Dass ich keine Gefühle zulassen werde, dass ich nicht die Böse bin, wenn die Männer bewusst und sowieso auf die Suche gehen. Dass ich die Ehefrauen nicht kenne und es mich nichts angeht. Dass ich – bis ich wieder eine feste Beziehung habe – nicht auf Sex verzichten muss. Das war vor über einem Jahr – heute bin ich schlauer, Meine Gefühlswelt ist außer Kontrolle.
Einige Monate liefen Lolli und Mr. T – natürlich ohne voneinander zu wissen – parallel. Lolli war zuständig für mein Seelenwohl und Mr. T war mein Sexgott. Lolli verliebte sich in mich und ich mochte Mr. T mehr, als gut für mich war.
Treffen mit Mr. T fanden bis Ende März 2015 regelmäßig statt, ich konnte auch des öfteren auf berufliche Dienstreisen mit und hatte dadurch die Illusion, Beziehung light spielen zu können. Es war alles sehr intensiv. Ich fühlte mich lebendig und stellte mich auf einen wunderschönen Frühling ein.
Dann kam der Cut. Seinerseits. Von heute auf morgen. Mit einem liebevollen Kuss wurde ich im Hotel nach zwei gemeinsamen Tagen verabschiedet, sollte dann aber gar nichts mehr hören. Ich habe nichts unternommen, habe lediglich nach einer gewissen Zeit eine WA mit „Das war´s dann wohl“ geschrieben.
Ich war gekränkt, ich war traurig und konnte überhaupt nicht nachvollziehen, was passiert war. Da ich aber noch Lolli hatte, war der Verlust gut zu verkraften. Ich stürzte mich mit vollem Elan in die Kommunikation mit ihm, war aber trotzdem weiter auf der Suche, denn in Bezug auf die Intimitäten passte Lolli nicht so gut zu mir. Schlussendlich meldete sich Lolli nicht mehr bei mir, er hatte privat und gesundheitlich einige Päckchen zu tragen. ich hätte mir durchaus Kontakt auf freundschaftlicher Basis mit ihm vorstellen können.
Als ich mich gerade neu orientiert hatte, meldete sich Mr. T wieder per WA – Anfang Mai. Aus dem Nichts heraus - mit der Erklärung, dass er Stress mit seiner Frau gehabt hätte und eigentlich immer noch hätte. Eigentlich hätte ich es nicht weiterführen sollen, aber der Sex war soo gut. Es folgten 4 komplizierte Monate mit einigen Vertrauensbrüchen seiner Seite (angedachte Verabredungen wurden nicht einhalten, wirklich dumme Ausreden benutzt, so dass wir uns erst Ende Juni das erste mal wieder live gesehen haben ) und viel Entgegenkommen von mir. Mit dem Forumswissen von heute würde ich vermutlich anders reagieren.
Ein Treffen kurz vor seinem dreiwöchigen Familienurlaub Im Sommer wurde ebenfalls (allerdings sehr liebevoll … toll, oder?) abgesagt und ich war definitiv auf Entzug … ich fieberte dem Tag seiner Urlaubsrückkehr entgegen. Da ich selbst im Urlaub war, ging die Zeit ganz gut vorbei.
Die Treffen seit September fanden regelmäßig statt und im Oktober kam die Überraschung. Er rückte damit heraus, dass er mich lieben würde. Als nicht: Hey, ich hab mich in dich verliebt, sondern: Ich liebe dich. Und bevor er das gesagt hat, gleich die Aussage dazu, dass sich an seinem Leben nichts ändern kann und er nichts ändern will.
Mich hat das ziemlich umgehauen und ich war einige Zeit mit dieser Erklärung überhaupt nicht glücklich. Was habe ich denn davon? Zudem weiß ich nicht, ob er es überhaupt ernst meint oder ob das eine Warmhaltetaktik ist. Ich finde, dass Worte und Taten oft auseinanderliegen bei ihm. Es mag sicher auch daran liegen, dass wir ebenfalls knapp 100 km voneinander entfernt leben und eine Geliebte naturgemäß in der zweiten Reihe steht. Er will nicht auffliegen, ich will das auch nicht. Trotzdem wünsche ich mir wohl mehr Verbindlichkeit (nicht in der Art der Beziehung, sondern in der Kommunikation) und wieder mehr Elan für die Zeit ohne ihn. Ich will nicht fiebern auf die nächste Nachricht, auf das nächste Treffen, auf die nächste gemeinsame Übernachtung. Aber ich will ihn auch nicht loslassen.
Meine Kommunikation habe ich seit einer Woche auf Strategie umgestellt. Die letzte Nachricht, ein „Ok“ kam am Freitag abend von ihm. Darauf habe ich nichts mehr geschrieben. Auch heute habe ich mich nicht gemeldet. Vor der Strategie hätte ich am Freitag noch so lange getextet, bis er sich nicht mehr meldet und hätte unter Umständen auch am Montagmorgen ein Ping gesendet.
Ich will mich schützen, ich will ihn nicht verlieren, aber mich trotzdem für mich weiterentwickeln.
Helft mir, durchzuhalten!
Liebe Grüße von der Schattenfrau
Zuletzt modifiziert von Samsara am 16.03.2016 - 06:59:09