Gizmomok
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- 24 Juli 2018
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Hallo alle zusammen,
ich bin auf der Suche nach einer Lösung für ein Problem, das mich beschäftigt und nicht wirklich loslässt. Auf meinen Streifzügen durch verschiedene Beziehungsforen stoße ich oft auf Posts mit vollendeten Tatsachen, viele haben das "Problem", die Beziehung wäre schon beendet (haben also Klarheit über den Status), es wurde Schluss gemacht und wollen ihre Ex zurück.
Dies ist allerdings nicht mein Problem. Mein Problem werde ich gleich unten beschreiben.
Nach einem Gespräch mit meiner Schwester, welches ich gestern geführt habe, hat sie mir dieses Forum vorgeschlagen und ich muss sagen, ich versuche hier auch mein Glück.
Zu Beginn muss ich allerdings noch loswerden, dass ich mein Verhalten in der Beziehung bereits analysiert habe und einiges festgestellt habe, was mich erschreckt hat. Unter anderem habe ich festgestellt, wieso unsere Beziehung an dem Punkt ist, an dem sie sich gerade befindet.
Dazu aber auch später mehr.
Nun aber los
Wir, beide 37 (sie 2 Kinder, geschieden) führen seit 2-3 Monaten eine intensive Beziehung. Sie wurde von ihren Ex nie ordentlich behandelt und ihr fehlte es an Unterstützung, die ich ihr gab. Dazu gibt es zu sagen, dass es zu Beginn unseres Kennenlernens einen Todesfall eines Elternteils (ihrer Bezugsperson) gab und ich meinen Vater vor 3 Jahren auf fast die gleiche Weise verloren habe, an Krebs. Ich konnte sie somit verstehen, wie es kein anderer konnte, weil wir uns auch sonst so ähnlich sind. Seien wir mal ehrlich, man kann erst wirklich darüber reden, wenn man einen geliebten Menschen hat steerben sehen. Dieses Gefühl ist nicht zu beschreiben, es ist einfach da.
Wie gesagt, es hat uns verbunden und ich habe ihr durch viel Unterstützung (wird später noch wichtig) durch die schwere Zeit geholfen. Gleichzeitig hat es mich wohl auch wieder runter gezogen auf die Gefühlsebene, als mein Vater damals starb.
Direkt und ohne Übergang kam dazu, dass sie krank wurde und ins KH musste, daraufhin hatte sie Sehstörungen und Taubheitsgefühle in Arm/Bein. Ihre Angst, ebenfalls einen Tumor im Hirn zu haben, brachte sie um den Verstand. In der Zeit war sie mit ihren kleinen Kindern in einem kurzen Urlaub und rief mich teilweise total aufgelöst an, die Störungen wurden schlimmer. Sie verschaffte sich Klarheit, indem sie ein CT/MRT machen lies. Hierfür fragte sie an, ob ich mitkommen könnte, weil sie niemanden hatte, der mitgehen konnte (freitagmorgens).
Im Anschluss daran ging ihr Auto kaputt und mit 2 kleinen Kindern, die in den Kindergarten bzw. Schule mussten, war das ein riesen Problem. ALso opferten wir den angedachten Kurzurlaub um ein neues Auto für sie zu suchen und den alten Wagen noch wenigstens für ein paar Euro zu verkaufen.
Wie ihr seht, war ich immer für sie da, zu viel für sie da, denn nebenbei wollte ich sie abseits der gemeinsamen Zeit um die Probleme zu bewältigen, zusätzlich sehen, ohne die Belastungen zu haben, Zeit "für uns". Kurz und knapp, sie hatte eine echt beschissene Zeit und ich habe durch mein Verhalten ihr gegenüber viel, sehr viel Bestätigung bekommen.
Was jetzt das Problem daran ist? Ganz einfach, Rückblickend bin ich nicht aus dem Zustand herausgekommen, sie hingegen schon. Das bedeutet, sie hat sich durch meine Hilfe aufgerappelt, ich hingegen habe den Absprung nicht geschafft und weiter so agiert, als bräuchte sie immernoch so immens viel Unterstützung. Bedürftiges Verhalten wäre der Begriff, den ich hier benutzen würde. Sie zog sich zurück, ich kam immer weiter auf sie zu.
Fatale Kombi für eine Beziehung, meine Erkenntnis aus den letzten Wochen.
Ich habe mich nie wirklich damit beschäftigt, wie so etwas funktioniert, Zeichen zu deuten, warum die Gefühle schwinden und Beziehungen in die Brüche gehen. Hätte ich es mal getan! Aber wieso um etwas kümmern, was läuft? Genau...
Gut, sie zog sich also zurück, ich fragte was denn los sei. Die Antwort die kam, war so ernüchternd, wie (im Nachhinein) alarmierend : "Nichts ist los!! Was soll denn los sein???" Die Ausrufe- und Fragezeichen sollen den Ton verdeutlichen. Die Redewendung "betroffene Hunde bellen" wäre hier sinnbildlich, weil ich ja auch nicht von gestern bin und wusste, was nicht stimmt. Aber wozu nachfragen? Sie wird schon auf mich zukommen.
-->Im letzten Gespräch (Mittwoch letzte Woche) sagte sie mir, sie wollte sich zu diesem Zeitpunkt erstmal selbst klar werden, was mit ihr los ist.
Wie ihr seht, gab es hier bereits eine schieflage, die aber von keiner Seite benannt/angesprochen wurde, leider. Rückblickend wäre hier die beste Lösung gewesen, ihr Zeit zu geben bzw. sich selbst etwas zurückzuziehen, aber was habe ich getan? Bingo, das Gegenteil. Dadurch dass ich immer weiter auf sie zu bin und natürlich auch weiter die Nähe suchte, trieb ich sie von mir weg.
In der Woche unseres eigentlichen Kurzurlaubes haben wir noch einen kleinen Kurzurlaub geschafft, waren in einem Musical mit Übernachtung. Auch hier merkte ich schon eine Dissonanz, Abkühlung, ein Zurückziehen. Samstags gab es dann einen Vorfall, bei dem sie abends entspannt vor mir saß und gähnen musste. Ich habe als spielerische Geste meine Hand vor ihren Mund gehalten, was sie zum explodieren brachte. Ich habe noch nie jemanden so von 0 auf 180 gesehen. "Wie ich so etwas nur tun könne", sie fühlt sich behandelt wie ein kleines Kind usw. Auf die Frage, wie ich darauf reagiert hätte, muss ich sagen, kam wie aus der Pistole geschossen von meiner Seite: "Naja, ich hätte gleacht und "Sorry" gesagt". Fand sie nicht lustig...
Warum ich gerade die Szene von vielen erwähne? Weil sie sagte sie muss das erstmal verarbeiten und braucht Zeit für sich. Gut, ich habe mich besagte Woche kaum gemeldet und nur auf ihre Nachrichten reagiert. Ende der Woche dann wiedersehen mit der Anschuldigung, ich hätte mich doch melden sollen/können usw. "Was denn nun?", fragte ich mich. Das war am 7.Juli.
-->Auch hier im Nachhinein sagte sie mir letzten Mittwoch hatte sich bereits nicht das Gefühl eingestellt, mich unbedingt zu vermissen. Prima voraussetzungen, vor allem so etwas nicht zeitnah zu erwähnen.
Lange Rede, kurzer Sinn, vor ca. einer Woche kam das erste mal die Aussage, sie sei sich nicht sicher, ob die Gefühle reichen, die Beziehung fortzuführen.
Viele werden es kennen, die Frage nach dem "was habe ich falsch gemacht?". Richtig, auch ich habe mir diese Frage(n) gestellt und einige emotionale, unkontrollierte Ausbrüche später wollte ich sie sehen und reden - besagter letzter Mittwoch Abend.
Es kam viel zur Sprache, sehr viel. Meine Fragen waren immer dieselben:
- Was sie denn konkret stört
- Was ich anders machen soll
- usw.
Im Endeffekt waren ihre Aussagen, sie wüsste es selbst nicht genau, sie müsste das erst selbst für sich herausfinden.
Was ich allerdings gesagt bekam war, sie bräuchte jemanden mit einer eigenen Meinung, einen der ihr nicht alles Recht macht, ihr mal in den Arsch tritt. In manchen Sachen wäre ich ihr zu weich, sie wünscht sich, dass ich auch mal keine Zeit habe für sie. Das ergab für mich einfach keinen Sinn!
Wie ihr hier lesen könnt, hatte ich die Antworten auf meine Fragen bereits, nur wusste weder sie das, noch ich. Aber wisst ihr was? Ich wollte es nicht wahrhaben, denn meiner Meinung nach war das nicht ich.
Rückblickend mit etwas Abstand und ohne rosarote Brille: das war genau ich! Ich habe ja wie gesagt mein Verhalten der letzten Wochen reflektiert und bin selbst erschrocken, zu was für einem Weichei ich mutiert bin. In so einer Situation neigt man dazu, die Fehler bei sich zu suchen und siehe da:
- ich war komplett auf sie fixiert
- keine eigene Meinung mehr zu irgendwas
- Sport vernachlässigt
- sozialen Kontakte vernachlässigt
- auf Antwort gewartet und alle paar Minuten aufs Handy geschaut ob sie schreibt
- uvw, was mir gerade nicht einfällt.
Kurz: Ich habe meine Eier verloren. Das muss ich hier so deutlich schreiben, weil es schlichtweg die Wahrheit ist.
Das outcome des eher von emotionalen Streits und vielen Vorwürfen geprägten Streits war, dass wir uns jetzt erstmal nicht sehen, weil sie feststellen und herausfinden will, was sie empfindet und ob es noch reicht.
HIER, AN DIESEM PUNKT habe ich erst angefangen, Foren hilfesuchend aufzusuchen.
VIEL - ZU - SPÄT!
Aber wer sucht Hilfe, wenn man selbst denkt, es wäre alles in Ordnung?
Mir wurde geraten, eine Kontaktsperre einzuleiten, was ich auch tat und bis jetzt tue. Allerdings kam sie mir dann Donnerstagmorgen mit einer Nachricht zuvor, die ich mit der KS konterte. Sie schrieb zurück, was ich unkommentiert lies, aber lest selbst:
Sie: Es tut mir unendlich leid, dass ich Dich verletzt habe ☹, das macht mich total traurig…ich wünschte, ich würde anders fühlen und ich hätte nicht solch ein Gefühlschaos in mir! Bitte sei mir nicht wütend auf mich, denn ich hatte nie die Absicht, Dich zu verletzen! Auch wenn es Dir im Moment nichts bringt, Du bist ein toller Mensch verbiege Dich nicht für andere, bleib so wie Du bist!
Ich: (Kontaktsperre)
Hey, mir tut es leid, dass ich die letzte Zeit so komisch war, aber ich bin einfach (zumindest oder vor allem dir gegenüber) nicht mehr der, der ich zu Beginn unseres Kennenlernens war. Ich werde das, was passiert ist und all unsere Gespräche und Texte für mich verarbeiten und brauche Zeit dafür. Das bedeutet aber auch, dass ich mich für diese Zeit nicht mehr bei Dir melden werde. Ich sehe für mich selbst einfach keine andere Möglichkeit und hoffe, Du kannst das verstehen.
Sie:
Weißt Du, ich habe gestern lange noch wachgelegen und auch über unser Gespräch nachgedacht…Ich habe Dir ja gesagt, dass ich nuchts gegen meine Gefühle machen kann leider und ich möchte niemanden verarschen, verletzen oder ausnutzen, erst recht nicht Dich! Ich weiß nicht, was in den letzten Wochen passiert ist, aber es hat einiges in mir ausgelöst…Auf der anderen Seite stelle ich mir natürlich die Frage, was ich falsch gemacht habe, dass Du auf einmal jemand ganz anderes bist…Was hat Dich dahin geführt?Ich selbst?Ich werde auch viel nachdenken und natürlich kann ich Dich verstehen, dass Du Dich nicht mehr melden möchtest!! Trotzdem sage ich Dir kannst Du Dich melden, sollte Dir doch mal danach sein…Ich werde mich jetzt auch erst mal zurückziehen! Es ist furchtbar traurig das alles… ☹
Seitdem gab es keinen Kontakt mehr. Seitdem bewegt mich die Frage, in welchem Status wir uns gerade befinden. Ich komme damit bestimmt irgendwie klar, wenn wir getrennte Wege gehen, was ich aber nicht unbedingt möchte, da ich mir sicher bin, dass es funktioniert wenn ich mich auf mich konzentriere und wieder der werde, der ich vorher war.
--> Ich habe hierzu mit Freunden gesprochen und ihnen davon erzähl und mir gesagt, sie hätten mich ebenfalls nicht wieder erkannt, das wäre nicht ich. Und das sind Männer gewesen, die ich länger kenne und die mir nicht nach dem Mund reden, nur damit ich Zeit mit ihnen verbringe
Was ist seit Donnerstag passiert? Seit Donnerstag habe ich mich um meine Sozialen Kontakte bemüht, gehe wieder regelmäßig zum Sport, suche neue Herausforderungen (evtl. Taekwondo? Hat mich immer schon interessiert, mit 37 einzusteigen wird aber nicht easy^^) und habe mehr Zeit für mich. Habe schon 3 Kilo abgenommen (derzeit ist das nicht gesund, aber Essen findet mein Magen derzeit nicht attraktiv , ändert sich aber wieder ^^)
Was mir das hilft? Ich bin wieder autonom (<-- SEHR wichtig, eigenständig sein/werden) und das nach nur ein paar Tagen, viele, die in die Bedürftigkeit "rutschen", brauchen da ewig um wieder herauszukommen. Ich rede hier meine Gefühle nicht klein! Es geht mir auch nicht darum sie zu vergessen oder dass sie mir egal ist.
Wie ich bereits erwähnte, war das nicht ich, der da in der Beziehung war, zumindest nicht gegen Ende. Ich gehe jetzt einmal davon aus (ohne mich in Psychologie eingelesen zu haben und zu wissen ob das überhaupt möglich ist), dass die Tatsache, ihr die Last des Verlustes des Elternteils, die Angst vor dem Tumor und die Hilfe mit dem Auto zu nehmen mich in eine Abhängigkeit zu ihr geführt hat, aus der ich nicht mehr herauskam, weil ich es nicht gesehen habe?
Wie auch immer!
Meine Frage - und somit komme ich zurück zu meiner eigentlichen Intention des Posts - an euch wäre:
Wie gehe ich weiter vor, was habt ihr für Tipps (mit dem Hintergrund, dass keiner von uns beiden die Trennung ausgesprochen hat, wir aber trotzdem in einer KS sind, ist das gesund/gut)? Auf der einen Seite möchte ich, dass es weitergeht mit ihr und mir, aber nicht um jeden Preis. Auf der anderen Seite ertrage ich den Zustand nicht, in dem wir gerade "schweben" und ich brauche Klarheit, käme auch mit einer Trennung besser klar, als mit dem derzeitigen Zustand.
Sie hat derzeit Urlaub und von daher etwas Zeit, nächste Woche ist sie erstmal eine Woche weg, mit ihren Kindern Urlaub machen.
Was haltet ihr davon, zu ihr zu fahren und mit ihr zu reden, sich ggf. zu trennen und Klarheit zu haben? Eins ist nämlich klar, in eine Beziehung quatschen funktioniert nicht, zumindest nicht auf Dauer und das würde ich nicht wollen.
Vielen Dank fürs Durchlesen und ggf. antworten,
euer Gizmo
ich bin auf der Suche nach einer Lösung für ein Problem, das mich beschäftigt und nicht wirklich loslässt. Auf meinen Streifzügen durch verschiedene Beziehungsforen stoße ich oft auf Posts mit vollendeten Tatsachen, viele haben das "Problem", die Beziehung wäre schon beendet (haben also Klarheit über den Status), es wurde Schluss gemacht und wollen ihre Ex zurück.
Dies ist allerdings nicht mein Problem. Mein Problem werde ich gleich unten beschreiben.
Nach einem Gespräch mit meiner Schwester, welches ich gestern geführt habe, hat sie mir dieses Forum vorgeschlagen und ich muss sagen, ich versuche hier auch mein Glück.
Zu Beginn muss ich allerdings noch loswerden, dass ich mein Verhalten in der Beziehung bereits analysiert habe und einiges festgestellt habe, was mich erschreckt hat. Unter anderem habe ich festgestellt, wieso unsere Beziehung an dem Punkt ist, an dem sie sich gerade befindet.
Dazu aber auch später mehr.
Nun aber los
Wir, beide 37 (sie 2 Kinder, geschieden) führen seit 2-3 Monaten eine intensive Beziehung. Sie wurde von ihren Ex nie ordentlich behandelt und ihr fehlte es an Unterstützung, die ich ihr gab. Dazu gibt es zu sagen, dass es zu Beginn unseres Kennenlernens einen Todesfall eines Elternteils (ihrer Bezugsperson) gab und ich meinen Vater vor 3 Jahren auf fast die gleiche Weise verloren habe, an Krebs. Ich konnte sie somit verstehen, wie es kein anderer konnte, weil wir uns auch sonst so ähnlich sind. Seien wir mal ehrlich, man kann erst wirklich darüber reden, wenn man einen geliebten Menschen hat steerben sehen. Dieses Gefühl ist nicht zu beschreiben, es ist einfach da.
Wie gesagt, es hat uns verbunden und ich habe ihr durch viel Unterstützung (wird später noch wichtig) durch die schwere Zeit geholfen. Gleichzeitig hat es mich wohl auch wieder runter gezogen auf die Gefühlsebene, als mein Vater damals starb.
Direkt und ohne Übergang kam dazu, dass sie krank wurde und ins KH musste, daraufhin hatte sie Sehstörungen und Taubheitsgefühle in Arm/Bein. Ihre Angst, ebenfalls einen Tumor im Hirn zu haben, brachte sie um den Verstand. In der Zeit war sie mit ihren kleinen Kindern in einem kurzen Urlaub und rief mich teilweise total aufgelöst an, die Störungen wurden schlimmer. Sie verschaffte sich Klarheit, indem sie ein CT/MRT machen lies. Hierfür fragte sie an, ob ich mitkommen könnte, weil sie niemanden hatte, der mitgehen konnte (freitagmorgens).
Im Anschluss daran ging ihr Auto kaputt und mit 2 kleinen Kindern, die in den Kindergarten bzw. Schule mussten, war das ein riesen Problem. ALso opferten wir den angedachten Kurzurlaub um ein neues Auto für sie zu suchen und den alten Wagen noch wenigstens für ein paar Euro zu verkaufen.
Wie ihr seht, war ich immer für sie da, zu viel für sie da, denn nebenbei wollte ich sie abseits der gemeinsamen Zeit um die Probleme zu bewältigen, zusätzlich sehen, ohne die Belastungen zu haben, Zeit "für uns". Kurz und knapp, sie hatte eine echt beschissene Zeit und ich habe durch mein Verhalten ihr gegenüber viel, sehr viel Bestätigung bekommen.
Was jetzt das Problem daran ist? Ganz einfach, Rückblickend bin ich nicht aus dem Zustand herausgekommen, sie hingegen schon. Das bedeutet, sie hat sich durch meine Hilfe aufgerappelt, ich hingegen habe den Absprung nicht geschafft und weiter so agiert, als bräuchte sie immernoch so immens viel Unterstützung. Bedürftiges Verhalten wäre der Begriff, den ich hier benutzen würde. Sie zog sich zurück, ich kam immer weiter auf sie zu.
Fatale Kombi für eine Beziehung, meine Erkenntnis aus den letzten Wochen.
Ich habe mich nie wirklich damit beschäftigt, wie so etwas funktioniert, Zeichen zu deuten, warum die Gefühle schwinden und Beziehungen in die Brüche gehen. Hätte ich es mal getan! Aber wieso um etwas kümmern, was läuft? Genau...
Gut, sie zog sich also zurück, ich fragte was denn los sei. Die Antwort die kam, war so ernüchternd, wie (im Nachhinein) alarmierend : "Nichts ist los!! Was soll denn los sein???" Die Ausrufe- und Fragezeichen sollen den Ton verdeutlichen. Die Redewendung "betroffene Hunde bellen" wäre hier sinnbildlich, weil ich ja auch nicht von gestern bin und wusste, was nicht stimmt. Aber wozu nachfragen? Sie wird schon auf mich zukommen.
-->Im letzten Gespräch (Mittwoch letzte Woche) sagte sie mir, sie wollte sich zu diesem Zeitpunkt erstmal selbst klar werden, was mit ihr los ist.
Wie ihr seht, gab es hier bereits eine schieflage, die aber von keiner Seite benannt/angesprochen wurde, leider. Rückblickend wäre hier die beste Lösung gewesen, ihr Zeit zu geben bzw. sich selbst etwas zurückzuziehen, aber was habe ich getan? Bingo, das Gegenteil. Dadurch dass ich immer weiter auf sie zu bin und natürlich auch weiter die Nähe suchte, trieb ich sie von mir weg.
In der Woche unseres eigentlichen Kurzurlaubes haben wir noch einen kleinen Kurzurlaub geschafft, waren in einem Musical mit Übernachtung. Auch hier merkte ich schon eine Dissonanz, Abkühlung, ein Zurückziehen. Samstags gab es dann einen Vorfall, bei dem sie abends entspannt vor mir saß und gähnen musste. Ich habe als spielerische Geste meine Hand vor ihren Mund gehalten, was sie zum explodieren brachte. Ich habe noch nie jemanden so von 0 auf 180 gesehen. "Wie ich so etwas nur tun könne", sie fühlt sich behandelt wie ein kleines Kind usw. Auf die Frage, wie ich darauf reagiert hätte, muss ich sagen, kam wie aus der Pistole geschossen von meiner Seite: "Naja, ich hätte gleacht und "Sorry" gesagt". Fand sie nicht lustig...
Warum ich gerade die Szene von vielen erwähne? Weil sie sagte sie muss das erstmal verarbeiten und braucht Zeit für sich. Gut, ich habe mich besagte Woche kaum gemeldet und nur auf ihre Nachrichten reagiert. Ende der Woche dann wiedersehen mit der Anschuldigung, ich hätte mich doch melden sollen/können usw. "Was denn nun?", fragte ich mich. Das war am 7.Juli.
-->Auch hier im Nachhinein sagte sie mir letzten Mittwoch hatte sich bereits nicht das Gefühl eingestellt, mich unbedingt zu vermissen. Prima voraussetzungen, vor allem so etwas nicht zeitnah zu erwähnen.
Lange Rede, kurzer Sinn, vor ca. einer Woche kam das erste mal die Aussage, sie sei sich nicht sicher, ob die Gefühle reichen, die Beziehung fortzuführen.
Viele werden es kennen, die Frage nach dem "was habe ich falsch gemacht?". Richtig, auch ich habe mir diese Frage(n) gestellt und einige emotionale, unkontrollierte Ausbrüche später wollte ich sie sehen und reden - besagter letzter Mittwoch Abend.
Es kam viel zur Sprache, sehr viel. Meine Fragen waren immer dieselben:
- Was sie denn konkret stört
- Was ich anders machen soll
- usw.
Im Endeffekt waren ihre Aussagen, sie wüsste es selbst nicht genau, sie müsste das erst selbst für sich herausfinden.
Was ich allerdings gesagt bekam war, sie bräuchte jemanden mit einer eigenen Meinung, einen der ihr nicht alles Recht macht, ihr mal in den Arsch tritt. In manchen Sachen wäre ich ihr zu weich, sie wünscht sich, dass ich auch mal keine Zeit habe für sie. Das ergab für mich einfach keinen Sinn!
Wie ihr hier lesen könnt, hatte ich die Antworten auf meine Fragen bereits, nur wusste weder sie das, noch ich. Aber wisst ihr was? Ich wollte es nicht wahrhaben, denn meiner Meinung nach war das nicht ich.
Rückblickend mit etwas Abstand und ohne rosarote Brille: das war genau ich! Ich habe ja wie gesagt mein Verhalten der letzten Wochen reflektiert und bin selbst erschrocken, zu was für einem Weichei ich mutiert bin. In so einer Situation neigt man dazu, die Fehler bei sich zu suchen und siehe da:
- ich war komplett auf sie fixiert
- keine eigene Meinung mehr zu irgendwas
- Sport vernachlässigt
- sozialen Kontakte vernachlässigt
- auf Antwort gewartet und alle paar Minuten aufs Handy geschaut ob sie schreibt
- uvw, was mir gerade nicht einfällt.
Kurz: Ich habe meine Eier verloren. Das muss ich hier so deutlich schreiben, weil es schlichtweg die Wahrheit ist.
Das outcome des eher von emotionalen Streits und vielen Vorwürfen geprägten Streits war, dass wir uns jetzt erstmal nicht sehen, weil sie feststellen und herausfinden will, was sie empfindet und ob es noch reicht.
HIER, AN DIESEM PUNKT habe ich erst angefangen, Foren hilfesuchend aufzusuchen.
VIEL - ZU - SPÄT!
Aber wer sucht Hilfe, wenn man selbst denkt, es wäre alles in Ordnung?
Mir wurde geraten, eine Kontaktsperre einzuleiten, was ich auch tat und bis jetzt tue. Allerdings kam sie mir dann Donnerstagmorgen mit einer Nachricht zuvor, die ich mit der KS konterte. Sie schrieb zurück, was ich unkommentiert lies, aber lest selbst:
Sie: Es tut mir unendlich leid, dass ich Dich verletzt habe ☹, das macht mich total traurig…ich wünschte, ich würde anders fühlen und ich hätte nicht solch ein Gefühlschaos in mir! Bitte sei mir nicht wütend auf mich, denn ich hatte nie die Absicht, Dich zu verletzen! Auch wenn es Dir im Moment nichts bringt, Du bist ein toller Mensch verbiege Dich nicht für andere, bleib so wie Du bist!
Ich: (Kontaktsperre)
Hey, mir tut es leid, dass ich die letzte Zeit so komisch war, aber ich bin einfach (zumindest oder vor allem dir gegenüber) nicht mehr der, der ich zu Beginn unseres Kennenlernens war. Ich werde das, was passiert ist und all unsere Gespräche und Texte für mich verarbeiten und brauche Zeit dafür. Das bedeutet aber auch, dass ich mich für diese Zeit nicht mehr bei Dir melden werde. Ich sehe für mich selbst einfach keine andere Möglichkeit und hoffe, Du kannst das verstehen.
Sie:
Weißt Du, ich habe gestern lange noch wachgelegen und auch über unser Gespräch nachgedacht…Ich habe Dir ja gesagt, dass ich nuchts gegen meine Gefühle machen kann leider und ich möchte niemanden verarschen, verletzen oder ausnutzen, erst recht nicht Dich! Ich weiß nicht, was in den letzten Wochen passiert ist, aber es hat einiges in mir ausgelöst…Auf der anderen Seite stelle ich mir natürlich die Frage, was ich falsch gemacht habe, dass Du auf einmal jemand ganz anderes bist…Was hat Dich dahin geführt?Ich selbst?Ich werde auch viel nachdenken und natürlich kann ich Dich verstehen, dass Du Dich nicht mehr melden möchtest!! Trotzdem sage ich Dir kannst Du Dich melden, sollte Dir doch mal danach sein…Ich werde mich jetzt auch erst mal zurückziehen! Es ist furchtbar traurig das alles… ☹
Seitdem gab es keinen Kontakt mehr. Seitdem bewegt mich die Frage, in welchem Status wir uns gerade befinden. Ich komme damit bestimmt irgendwie klar, wenn wir getrennte Wege gehen, was ich aber nicht unbedingt möchte, da ich mir sicher bin, dass es funktioniert wenn ich mich auf mich konzentriere und wieder der werde, der ich vorher war.
--> Ich habe hierzu mit Freunden gesprochen und ihnen davon erzähl und mir gesagt, sie hätten mich ebenfalls nicht wieder erkannt, das wäre nicht ich. Und das sind Männer gewesen, die ich länger kenne und die mir nicht nach dem Mund reden, nur damit ich Zeit mit ihnen verbringe
Was ist seit Donnerstag passiert? Seit Donnerstag habe ich mich um meine Sozialen Kontakte bemüht, gehe wieder regelmäßig zum Sport, suche neue Herausforderungen (evtl. Taekwondo? Hat mich immer schon interessiert, mit 37 einzusteigen wird aber nicht easy^^) und habe mehr Zeit für mich. Habe schon 3 Kilo abgenommen (derzeit ist das nicht gesund, aber Essen findet mein Magen derzeit nicht attraktiv , ändert sich aber wieder ^^)
Was mir das hilft? Ich bin wieder autonom (<-- SEHR wichtig, eigenständig sein/werden) und das nach nur ein paar Tagen, viele, die in die Bedürftigkeit "rutschen", brauchen da ewig um wieder herauszukommen. Ich rede hier meine Gefühle nicht klein! Es geht mir auch nicht darum sie zu vergessen oder dass sie mir egal ist.
Wie ich bereits erwähnte, war das nicht ich, der da in der Beziehung war, zumindest nicht gegen Ende. Ich gehe jetzt einmal davon aus (ohne mich in Psychologie eingelesen zu haben und zu wissen ob das überhaupt möglich ist), dass die Tatsache, ihr die Last des Verlustes des Elternteils, die Angst vor dem Tumor und die Hilfe mit dem Auto zu nehmen mich in eine Abhängigkeit zu ihr geführt hat, aus der ich nicht mehr herauskam, weil ich es nicht gesehen habe?
Wie auch immer!
Meine Frage - und somit komme ich zurück zu meiner eigentlichen Intention des Posts - an euch wäre:
Wie gehe ich weiter vor, was habt ihr für Tipps (mit dem Hintergrund, dass keiner von uns beiden die Trennung ausgesprochen hat, wir aber trotzdem in einer KS sind, ist das gesund/gut)? Auf der einen Seite möchte ich, dass es weitergeht mit ihr und mir, aber nicht um jeden Preis. Auf der anderen Seite ertrage ich den Zustand nicht, in dem wir gerade "schweben" und ich brauche Klarheit, käme auch mit einer Trennung besser klar, als mit dem derzeitigen Zustand.
Sie hat derzeit Urlaub und von daher etwas Zeit, nächste Woche ist sie erstmal eine Woche weg, mit ihren Kindern Urlaub machen.
Was haltet ihr davon, zu ihr zu fahren und mit ihr zu reden, sich ggf. zu trennen und Klarheit zu haben? Eins ist nämlich klar, in eine Beziehung quatschen funktioniert nicht, zumindest nicht auf Dauer und das würde ich nicht wollen.
Vielen Dank fürs Durchlesen und ggf. antworten,
euer Gizmo
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