Bis wann läuft es gut?

halbzehn

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Hallo liebes Forum,
ich habe hier schon viel gelesen und bin begeistert von euch :-)
Ich habe lange überlegt, ob ich auch was schreiben soll, weil ich eigentlich nicht so viel von meinem AM preisgeben möchte. Aber die wichtigsten Punkte sind eh bei so vielen gleich...
AM (58) und ich (knapp 40) kennen uns seit Jahren und haben seit einigen Monaten eine Affäre. Wir sind beide verheiratet, mit Kindern, sehen uns aufgrund eines Vereins einigermaßen regelmäßig - wenigstens einmal im Monat -, wo wir beide sehr involviert sind und auch bleiben möchten. Die Community ist nicht so groß, deshalb gibts nicht so viele Ausweichmöglichkeiten. Ansonsten haben wir aber 300 km zwischen uns und würden uns gar nicht kennen. Unsere Partner sind normalerweise beide nicht da dabei, hin und wieder - also ich kenne seine EF und er meinen EM flüchtig.
Wir waren beide noch nie in so einer Situation, hatten auch echt Schwierigkeiten, die Affäre zu beginnen. Irgendwie - Klischeesatz - ging es aber nicht anders. Seitdem funktioniert es eigentlich sehr gut. Wir lieben uns, ich bin sicher, dass das ehrlich ist. Aber ich weiß ganz sicher, dass er sich nie trennen wird, weil er seine Frau auch liebt und eine gute Ehe führt (alles ist sicher nicht perfekt, aber ich schätze sie als gut ein), und weil er ein wahnsinnig großes Verantwortungsgefühl ihr gegenüber hat. Die sind praktisch schon immer zusammen. Deren Kinder sind übrigens erwachsen, unsere nicht.
Ich möchte mich von meiner Familie bis jetzt auch nicht trennen, auch wenn mit EM nicht alles so toll ist. Wenn ich mich doch trenne, dann nicht für AM, sondern, weil ich es für die richtige Entscheidung halte. Ich denke schon öfter darüber nach, aber AM gegenüber sage ich, ich trenne mich nicht, hauptsächlich, weil ich ihm dahingehend keine Verantwortung aufbürden möchte. Und wie gesagt, momentan möchte ich es auch nicht.

Nun interessieren mich viele Sachen. Wie war das bei anderen, wie seht ihr das... wird man automatisch irgendwann auf die EF eifersüchtig? Will man den AM irgendwann für sich haben? Kann man so eine Sache einfach "gut" weiterführen? Ohne zu große Erwartungen aneinander?
Ich gebe zu, er ist eigentlich mein Traummann, sofern man sowas sagen kann. Ich hatte schon mehrere Beziehungen und ganz verschiedene Männer. Er ist eindeutig ein besonderes Exemplar. Aber es sprechen auch viele Dinge gegen eine Beziehung - nicht die Personen an sich, eher äußere Umstände, natürlich auch der Altersunterschied, der in unseren Lebenssituationen viel ausmacht.

Unsere Gefühle sind offensichtlich sehr stark, aber wie lange kann das so bleiben?
Sollte man so eine Affäre besser beenden, wenn sie noch gut läuft, weil ja sowieso nix Gutes dabei rauskommen wird.. vor allem, weil es keine Perspektive gibt, außer, dass es eine Affäre ist und bleibt und dass sie irgedwann sowieso enden wird müssen? ich habe hier viel gelesen und seh uns im Endeffekt dann doch leiden, weil das halt nicht gut gehen kann. Das Ende habe ich ihm schon mal ganz ehrlich und unaufgeregt vorgeschlagen, einfach aus all den Gründen, die dagegen sprechen, aber er wollte das nicht. (Ich will es ja auch nicht).
Ich würde wirklich nicht wollen, dass wir im Streit auseinandergehen - was ich auch nie von uns glauben würde, aber ich habe hier schon sehr viel gelesen, und bin nicht sicher.

Ich will ihn nicht verletzen. Dafür ist es wohl schon zu spät. Oder kann ich ihn irgendwie von mir entlieben? Mich will ich aber eigentlich auch nicht verletzen :shakehead: Und die Affäre läuft ja bis jetzt sehr gut.
Manchmal mache ich mir Sorgen, dass er auch mir gegenüber mittlerweile schon so ein großes Verantwortungsgefühl entwickelt hat, dass er sich auch von mir nicht mehr "trennen" kann, auch wenn er unter der Situation leiden sollte... :cry

Vielleicht suche ich auch einfach nur jemanden, um mich auszutauschen, da ich mit niemandem darüber reden kann - außer mit ihm selbst, und das will ich oft nicht, da wir eh nicht so viel Zeit zusammen haben, und weil uns dieses Thema natürlich nur noch mehr zusammenschweißt... :nanu:
 

Admin Wolfgang

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Hallo halbzehn,


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"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Dieses Forum ist kein Selbstbedienungsladen, sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen. Beteilige Dich an anderen Geschichten, auch wenn Du KEIN Experte bist – Trost und Verständnis helfen den meisten Usern. Und wenn Du das tust, wird Dir auch eher geholfen und Du bekommst schneller Antworten in Deiner Geschichte. Ebenso hilft es, allein durch das Lesen, Ratschläge und wertvolle Tipps zu erhalten. Du wirst viele Parallelen zu Deiner Geschichte finden.

Kommunikation zwischen dir und dem AM oder OdB stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines AM's stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Viele Grüße

Wolfgang aus dem Team

Ps: Auch bei Affärenbeziehungen ist Wolfgang's E-Book sehr zu empfehlen, weil es anschaulich die Psychodynamik von Mann und Frau beschreibt und wie man es anstellt eine verrutschte Beziehungmacht wieder auszugleichen.
 

Mod Plouha

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Hallo Halbzehn und erstmal ein Willkommen im Forum:smile:

Leider muss ich Dich gleich enttäuschen und sagen: so wirklich wird Dir diese Fragen niemand beantworten können, da die Antworten doch sehr abhängig von Persönlichkeitsstrukturen und Situationen sind. Ich sag Dir Mal, was ich denke, was aber absolut fehleranfällig ist.

wird man automatisch irgendwann auf die EF eifersüchtig? Will man den AM irgendwann für sich haben?
Ich würde Mal behaupten es ist relativ häufig hier. Insbesonders wenn Du selbst nicht ganz zufrieden zu Hause bist. Meine Theorie zur Eifersucht, wenn man sie nicht grundsätzlich hat, ist, dass sie einen überfällt, wenn jemand anderer etwas hat, das Du selbst möchtest und dich nicht mehr distanzieren kannst. Es MUSS aber natürlich nicht so kommen.
Kann man so eine Sache einfach "gut" weiterführen? Ohne zu große Erwartungen aneinander?
Das kannst Du ja bis zu einem gewissen Grad auch mitbestimmen. Erwartungen sind eine schwierige Sache, im Idealfall hat man ja generell wenige. Das ist meistens einfach so lange es gut läuft und wir schwieriger wenn die Aufmerksamkeit und/oder auch der "Zauber" des Anfangs nachlässt, der Chemiecocktail anders wird und die Realität präsenter. Manchmal schleichen sich die Erwartungen dann ganz ungebetenen ein und man merkt, dass man sie vorher nur nicht hatte, weil alles erfüllt wurde, was man wollte (zum Beispiel). Plus es können sich natürlich auch Wünsche verändern. Man braucht dann viel Selbstreflektion und Offenheit, um das wieder zu mäßigen. Aber grundsätzlich möglich ist es natürlich.

Unsere Gefühle sind offensichtlich sehr stark, aber wie lange kann das so bleiben?
Tja. Das ist ja die Frage bei jeder Beziehung. Kann sein es vergeht etwas, kann sein dass nicht. Schmerzhaft wird es, wenn es einseitig vergeht, weil dann die Kristallisation so richtig rein kickt. Oder wenn es nicht vergeht und sich eigentlich in eine Beziehung entwickeln will, aber nicht kann. Weil die Affäre ist ja von der Verliebtheit her nicht prinzipiell anders, nur durch die Heimlichkeit noch gehypt und oft auch geschönt.

Sollte man so eine Affäre besser beenden, wenn sie noch gut läuft, weil ja sowieso nix Gutes dabei rauskommen wird..
Klar. Schöne Theorie:coolwink: Wenn Du hier viel gelesen hast, wirst Du ja gesehen haben wie schwer es selbst ist, wenn es nicht gut läuft. Insofern habe ich persönlich wenig Vertrauen, dass man am Höhepunkt gehen kann, aber vielleicht gelingt es Dir.
Ich will ihn nicht verletzen. Dafür ist es wohl schon zu spät. Oder kann ich ihn irgendwie von mir entlieben? Mich will ich aber eigentlich auch nicht verletzen :shakehead:
Ja. Fürchterlich Klammern, unerträglich pushen, ganz viel fordern und insgesamt arg nervig sein:PP. Eifersucht und sein Leben gefährlich machen, dann geht das sicher.
Zum Thema verletzen: spätestens in dem Moment wo sich jemand verliebt, ist er auch verletzbar. Es ist ein gutes Motto, jemand nicht verletzen zu wollen. Das sollte man sich, vor allem falls es einem dann selbst passieren sollte, auch immer vor Augen haben.

Also grundsätzlich muss ich sagen: du wirst hier nicht die Anleitung zu "wie führe ich die perfekte auf ewig problemlose Affäre" bekommen können:coolwink:

Das hier allerdings schon:
Vielleicht suche ich auch einfach nur jemanden, um mich auszutauschen, da ich mit niemandem darüber reden kann -

Viele Grüße
Plouha
 

Admina Hira Eth

Administrator
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Herrje, ein erkleckliches Häufchen an Fragen... :zwinkern:
Ich steige einfach mal ein und wage den ersten Schritt hin zu einer Antwort.

wird man automatisch irgendwann auf die EF eifersüchtig?
Ich denke, das kommt darauf an... zunächst wohl darauf, was für ein Typus man selbst ist; neigt man zur Eifersucht oder eher nicht? Dann darauf, was man für den anderen fühlt, wie das eigene Besitzdenken definiert ist (sollte man sich zwar grundsätzlich gerade in einer Affäre frei von machen, passiert aber eben doch), ob man beginnt, Exklusivität für sich ein einzufordern (siehe Klammerzusatz eben; passt eigentlich nicht zu einer Affäre mit gebundenen AF/AM) und ob man den anderen Part irgendwann vom Part zum Partner machen möchte.

Ein Automatismus wird es nicht sein, aber es kommt schon (häufig) vor, wie du hier in den Strängen teilweise auch lesen kannst.

Will man den AM irgendwann für sich haben?
Einige möchten das, andere möchten das nicht. Auch da wirst du in den Strängen hier unterschiedliches lesen. Ich würde mich so weit vorwagen, zu behaupten, dass Singles eher geneigt sind, den gebundenen Part für sich gewinnen zu wollen. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass auch gebundene Affärenpartner einen "Tausch" erwägen, sprich: den eigenen Ehegatten für den Affärenpartner verlassen möchten.
Du wirst alles querbeet finden, jede Konstellation ist im Grunde denkbar.

Kann man so eine Sache einfach "gut" weiterführen?
Ja, grundsätzlich schon (aber das "einfach" würde ich vorsichtshalber dennoch streichen wollen). Am ehesten dann, wenn es eben keine Erwartungshaltung gibt, jeder den Anderen "sein" lässt, nichts erzwungen werden soll oder muss, kein Druck entsteht, kein Drama - sprich: eine Affäre auf Augenhöhe und mit auf beiden Seiten gleichgelagerten Interessen (u.a. im Hinblick auf die Ausgestaltung der Affäre) geführt wird.
Ich nehme an, dazu wirst du hier im Forum seltener etwas lesen; wir sind (fast) alle hier gelandet, weil es ab einem gewissen Punkt hakelig wurde und sich die Sichten, Erwartungen, Interessenlagen und/oder Machtverhältnisse verschoben haben.

Unsere Gefühle sind offensichtlich sehr stark, aber wie lange kann das so bleiben?
Das kann niemand so wirklich beantworten. Wenn es euch gelingt, die Spannung aufrechtzuerhalten, und zwar ohne, dass es zu Überspannungen kommt... wer weiß!?

Sollte man so eine Affäre besser beenden, wenn sie noch gut läuft, weil ja sowieso nix Gutes dabei rauskommen wird.. vor allem, weil es keine Perspektive gibt, außer, dass es eine Affäre ist und bleibt und dass sie irgedwann sowieso enden wird müssen? i
Das hängt davon ab, was man von einer Affäre erwartet und wie man für sich selbst "gut" definiert. Wenn man damit fein ist, wie es gerade läuft, der Andere einem gibt, was man braucht/möchte/sich wünscht und umgekehrt, könnte die Affäre weiterlaufen.

Wenn du allerdings jetzt schon anmerkst: "weil es keine Perspektive gibt, außer, dass es eine Affäre ist und bleibt", dann riecht das ein bisschen nach "ich will mehr, nicht nur Spaß und Unverbindlichkeit"; und das könnte dann einer dieser Fälle sein, in denen man dir besser raten sollte, die Affäre zu beenden, solange es noch mit nur einem blauen Auge geht (und nicht zweien plus einem gebrochenen Herzen - oder gleich mehreren).

Oder kann ich ihn irgendwie von mir entlieben?
Möglicherweise. Stell den Kontakt ein oder lass ihn sukzessive einschlafen; beende die Affäre und erkläre ihm, dass du das nicht mehr fortführen möchtest.

Aber: kannst du denn dich selbst entlieben?

Vielleicht suche ich auch einfach nur jemanden, um mich auszutauschen, da ich mit niemandem darüber reden kann
Da bist du hier im Forum an der richtigen Stelle... es werden sich ganz sicher noch einige hier bei dir einklinken und sich mit dir austauschen.
:smile:

außer mit ihm selbst, und das will ich oft nicht, da wir eh nicht so viel Zeit zusammen haben, und weil uns dieses Thema natürlich nur noch mehr zusammenschweißt...
Es könnte sogar auch kontraproduktiv sein oder werden, sich mit AM über die Affäre auszutauschen - je nachdem und je nach Verlauf. Irgendwann schweißt das Thema vielleicht dann auch nicht mehr zuammen, sondern separiert euch eher voneinander, baut Druck auf, nimmt der Affäre die Leichtigkeit (sofern noch vorhanden).

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass deine Affäre so leidfrei bleibt, wie irgend möglich - für jede unmittelbar oder mittelbar an ihr beteiligte Person.
:fest_die_daumen:
 
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Mod Plouha

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War ja klar Hira:coolwink:
Noch ein Punkt, der mir beim Durchlesen von Hira's Post einfiel:
Es könnte sogar auch kontraproduktiv sein oder werden, sich mit AM über die Affäre auszutauschen -
Der Vollständigkeit halber: Es könnte auch kontraproduktiv sein sich hier auszutauschen. Manchmal ist es sehr hilfreich, aber manchmal dreht man sich dadurch erst richtig rein. Hat oft auch was mit Tagesform zu tun - und damit, ob man Impulse sucht oder eher nicht
 

halbzehn

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Ich danke euch vielmals für eure Antworten!

Leider muss ich Dich gleich enttäuschen und sagen: so wirklich wird Dir diese Fragen niemand beantworten können, da die Antworten doch sehr abhängig von Persönlichkeitsstrukturen und Situationen sind.
Das ist mir natürlich klar, ich kann es ja nicht mal mir selbst beantworten... aber ich finde es interessant, darüber zu reden und von den erfahrenen Personen hier Meinungen zu lesen. Deswegen bin ich sehr froh, dass hier so viele super Frauen (und Männer) sind, die sich austauschen :-)

Ja. Fürchterlich Klammern, unerträglich pushen, ganz viel fordern und insgesamt arg nervig sein:PP. Eifersucht und sein Leben gefährlich machen, dann geht das sicher.
Zum Thema verletzen: spätestens in dem Moment wo sich jemand verliebt, ist er auch verletzbar. Es ist ein gutes Motto, jemand nicht verletzen zu wollen. Das sollte man sich, vor allem falls es einem dann selbst passieren sollte, auch immer vor Augen haben.

Ich glaube, das würde schnell gehen, aber ich befürchte, das kann ich so nicht rüberbringen... ::::grins: Ich sollte es aber im Hinterkopf behalten :thumbsup:

Verletzbar sind wir beide (wie wir alle hier), das haben wir schon an Kleinigkeiten sehr gemerkt.
Ich bin sehr stark hin- und hergerissen zwischen einer gewissen Leichtigkeit (wo mich wirklich nicht bekümmert, was er macht oder nicht macht) und einer eher sehnsüchtigen Sichtweise, wobei sich das nicht auf eine Zukunft mit ihm richtet, ich hätte ihn halt sehr gern näher bei mir in manchen Momenten, wo es natürlich dann gerade nicht geht.

Wenn du allerdings jetzt schon anmerkst: "weil es keine Perspektive gibt, außer, dass es eine Affäre ist und bleibt", dann riecht das ein bisschen nach "ich will mehr, nicht nur Spaß und Unverbindlichkeit"; und das könnte dann einer dieser Fälle sein, in denen man dir besser raten sollte, die Affäre zu beenden, solange es noch mit nur einem blauen Auge geht (und nicht zweien plus einem gebrochenen Herzen - oder gleich mehreren).

Ja, da hast du recht, und das ist mir sogar auch beim Schreiben schon selbst aufgefallen :nanu: Es gibt halt einfach so viele Variablen und Wahrheiten in so einer Geschichte. Es ist sicher wahr, dass ich eine Affäre eigentlich nicht als zielführend betrachte, noch dazu mit Gefühlen. Allein schon, weil es eine Affäre ist und ich das eigentlich nicht für gut halte ::: Also als Selbstzweck kann ich die innerlich nicht so ganz akzeptieren.
Auf der anderen Seite ist genauso wahr, dass wir in der Zeit, wo wir zusammen sind, uns sehr viel geben und glücklich sind und uns das insgesamt momentan glücklicher und zufriedener macht. Und dass das einfach so bleiben kann und auch genug sein kann.
Es ist auch wahr, dass ich mir ein Leben mit ihm unter anderen Umständen vorstellen könnte - unter den richtigen Umständen sogar möchte - , es ist aber auch genauso wahr, dass ich zum Beispiel meine Familie nicht dafür verlassen würde.
Ich bin eigentlich mit Familie, Beruf, Hobbies, sozialem Umfeld, ... so eingespannt, dass ich gar keine Energie dafür habe, mich auf was Neues zu konzentrieren. Es ist ein Wunder, dass ich Zeit fand, mich zu verlieben. Also, so sehr ich AM auch liebe, es ist mir diese Liebe nicht den Energie- und Zeitaufwand "wert" (das klingt sehr gemein, ist aber nicht so gemeint), neu mit ihm anzufangen, nur dafür, dass ich dann mit ihm mehr als jetzt habe - einen Alltag, in den ich aufgrund all der anderen Verpflichtungen eh nur schwer reinfinden würde. Den ich vielleicht (?) gar nicht möchte. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich ja auch so etwas von ihm habe, und das nicht zu wenig. Schöne Zeit, guten S6, Gespräche, sogar das Gefühl, von jemandem sehr geliebt zu werden. Insofern verstehe ich auch jeden AM, der - obwohl er vielleicht keine angenehme Ehe mehr hat - seine Familie nicht verlassen will. Es geht ja nie nur um einen Partnertausch, es geht um soziales Umfeld, Gewohnheiten, neue Leute kennenlernen, sich auf neue Situationen einstellen, altes aufgeben, was nicht alles schlecht war, sich selbst neu entdecken, bemühen müssen, Tag und Nacht neu gestalten - das ist viel Aufwand dafür, nur um einer anderen Person eine andere Position im eigenen Leben zu geben (vor allem, wenn sie eh schon eine gewisse Position hat); und dafür wahrscheinlich auch noch ein oder mehrere Personen zu verletzen. Ich wäre nicht bereit, das zu tun, obwohl ich in 40 Jahren noch nie jemanden wie ihn getroffen habe

:oh: Und dabei bin ich, muss ich sagen, nicht einmal ängstlich, was Veränderungen betrifft, ich bin immer bereit, neu anzufangen. Glaubt man gar nicht nach dem Absatz hier :blush:

Möglicherweise. Stell den Kontakt ein oder lass ihn sukzessive einschlafen; beende die Affäre und erkläre ihm, dass du das nicht mehr fortführen möchtest.

Aber: kannst du denn dich selbst entlieben?

Nein, ich kann mich nicht selbst entlieben, ich kann es nur auf eine andere Ebene bringen - das trau ich mir schon zu (mit einer entsprechende Zeit Liebeskummer natürlich, aber davor habe ich nicht unbedingt Angst).
Das Ende-Gespräch überlege ich mir oft, ich glaube sicher, dass er es verstehen würde und respektvoll akzeptieren() Auf der anderen Seite würden wir uns weiterhin sehen (außer einer gibt den Verein auf, was wir beide nicht wollen, auch vom anderen nicht), und dann können wir das Sehen ja auch so schön belassen, wie es jetzt ist. Und ganz im Inneren will ich das nicht aufgeben. Gar nicht. :herz: Man sieht, ich bin sehr verwirrt :nanu::nanu::nanu:
 

Admina Hira Eth

Administrator
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Hallo 1/2 10…

Man sieht, ich bin sehr verwirrt
Nein, eigentlich sieht man das nicht.
:Nichtwissen:
Ich kann mir natürlich gut vorstellen, dass du’s tatsächlich bist, aber ich finde sehr viele hellsichtige (im Sinne von 'für dich/die Zukunft durchdacht wirkend'), gute Sachen und Ansätze in deinem Beitrag oben.

Das zB:
Es gibt halt einfach so viele Variablen und Wahrheiten in so einer Geschichte.
ist eine der Wahrheiten, die du, wie ich meine, gut erkannt und vor allem für dich gut beleuchtet hast, und zwar von allen möglichen Seiten.

Das hier:
Also, so sehr ich AM auch liebe, es ist mir diese Liebe nicht den Energie- und Zeitaufwand "wert" (das klingt sehr gemein, ist aber nicht so gemeint), neu mit ihm anzufangen, nur dafür, dass ich dann mit ihm mehr als jetzt habe - einen Alltag, in den ich aufgrund all der anderen Verpflichtungen eh nur schwer reinfinden würde. Den ich vielleicht (?) gar nicht möchte.
liest sich beispielsweise unglaublich reflektiert. Nun bist auch du in einer Ehe, so, wie dein AM, d.h., ihr habt per se ein recht ausgewogenes Machtverhältnis und damit vielleicht eine gewisse 'Gelassenheit' die Affäre betreffend, aber dennoch könnte man das ja auch anders, weniger nüchtern/ungeschönt ehrlich sehen. Du bist also da doch wirklich schon recht weit.

Ich finde auch das hier:
Insofern verstehe ich auch jeden AM, der - obwohl er vielleicht keine angenehme Ehe mehr hat - seine Familie nicht verlassen will. Es geht ja nie nur um einen Partnertausch, es geht um soziales Umfeld, Gewohnheiten, neue Leute kennenlernen, sich auf neue Situationen einstellen, altes aufgeben, was nicht alles schlecht war, sich selbst neu entdecken, bemühen müssen, Tag und Nacht neu gestalten - das ist viel Aufwand dafür, nur um einer anderen Person eine andere Position im eigenen Leben zu geben (vor allem, wenn sie eh schon eine gewisse Position hat); und dafür wahrscheinlich auch noch ein oder mehrere Personen zu verletzen. Ich wäre nicht bereit, das zu tun, obwohl ich in 40 Jahren noch nie jemanden wie ihn getroffen habe
schon fast schonungslos ehrlich, die Erkenntnis wichtig und deine Offenheit diesbezüglich deswegen hervorragend, weil es lehrreich ist, außerdem helfen kann, zu verstehen, weshalb sich ein gebundener Affärenpartner eben nicht trennt. Also danke dafür.

So, das noch:
Nein, ich kann mich nicht selbst entlieben, ich kann es nur auf eine andere Ebene bringen - das trau ich mir schon zu (mit einer entsprechende Zeit Liebeskummer natürlich, aber davor habe ich nicht unbedingt Angst).
Auch ehrlich, vor allem dir selbst gegenüber, im Übrigen stark im Abgang, wenn man so sagen kann.

Wenn das so ehrlich und reflektiert bleibt, bei dir, könntest du das:
Kann man so eine Sache einfach "gut" weiterführen
sogar hinbekommen.

Worüber machst du dir konkret Gedanken/Sorgen? Dass du in deiner Meinung und doch eigentlich gezeigten Festigkeit kippen könntest?
 
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halbzehn

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Liebe Hira, vielen Dank für Deine Antwort!
Hab gar nicht erwartet, dass mich jemand versteht oder es sogar noch überlegt und reflektiert findet :smile:

Nein, eigentlich sieht man das nicht.
:Nichtwissen:
:lach: Ich vermute, ich kann nur schriftlich nicht rüberbringen, wie verwirrt ich bin. :lach:
Ich glaube zwar schon, dass ich ein reflektierter Mensch bin, aber darüber hinaus bin ich auch ziemlich emotional und zwischendurch sicher sehr kompliziert :shakehead::headshake:
Was diese A. betrifft, ändere ich meine Meinung selbst ungefähr stündlich. Ich denke darüber nach, sie zu beenden, weil ich sie für falsch halte - dabei könnte ich nicht einmal sagen, dass ich ein schlechtes Gewissen habe. Gleichzeitig will ich sie natürlich unbedingt haben. Und da schwebe ich momentan zwischen wollen und nicht wollen, den Gedanken: das ist das Beste, was passieren hätte können und: ..ein schrecklicher Fehler, es ist gut, aber dürfte nicht sein, gleichzeitig habe ich das Gefühl, ich bzw. wir laufen sehenden Auges in die Katastrophe.
Ich ändere übrigens nicht die Meinung über den AM. Den finde ich immer klasse. :herz:

schon fast schonungslos ehrlich, die Erkenntnis wichtig und deine Offenheit diesbezüglich deswegen hervorragend, weil es lehrreich ist, außerdem helfen kann, zu verstehen, weshalb sich ein gebundener Affärenpartner eben nicht trennt. Also danke dafür.

Es würde mich freuen, wenn meine Überlegungen irgendwem was helfen oder einen neuen Gedanken zeigen :smile:

Worüber machst du dir konkret Gedanken/Sorgen? Dass du in deiner Meinung und doch eigentlich gezeigten Festigkeit kippen könntest?

Tja. Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich will nichts falsch mit AM machen, auch wenn mir niemand sagen kann, was das ist. Und die Katastrophe verhindern :rambo:
Und ja, hauptsächlich wohl drüber reden und auch in den anderen Strängen mitschreiben (dürfen) :smile:
 

Admina Hira Eth

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Was diese A. betrifft, ändere ich meine Meinung selbst ungefähr stündlich.
Das kann ich sehr gut verstehen, denn das geht mir ganz ähnlich... stündlich vielleicht nicht, aber täglich.
:zwinkern:

gleichzeitig habe ich das Gefühl, ich bzw. wir laufen sehenden Auges in die Katastrophe
Das ist ja auch nicht auszuschließen.

Lies dir die Geschichten hier durch... selbst, wenn die Katastrophe von außen betrachtet und natürlich angesichts der Weltlage unbedeutend anmutet, erlebt doch fast jede(r) hier seine höchstpersönliche, kleine, die sein/ihr Leben gehörig durcheinanderwirbelt.

Und obwohl man sich sehenden Auges in die Situation hineinbegeben hat oder, wenn das nicht, sehenden Auges in ihr verharrt, fällt es eben schwer, das "Richtige" zu tun. Warum? Weil man zwar einerseits mehr oder minder tief im Inneren weiß, was das Richtige wäre, man aber andererseits eben dennoch schwankt und sich denkt: "Was, wenn nun das Falsche das Richtige ist?".

Ziemlich abstrakt, ein wenig zu philosophisch vielleicht... was ich eigentlich sagen will: wir alle stehen uns selbst im Weg, bleiben wir stehen. Und das tun wir - aus den unterschiedlichsten Gründen. In der Affäre sind es u.a. die Gründe Hoffnung, Verlustangst, Gerettetwerdenwollen, Sucht, Nichtloslassenkönnen oder Nichtloslassenwollen, eventuell auch ein klein wenig Masochismus. Denn, ehrlich: wer ist schon sonst so blöd und setzt sich (ab einem gewissen Punkt ja freiwillig) einer solchen (zumindest potentiellen) Leidensgeschichte aus?

Ich ändere übrigens nicht die Meinung über den AM. Den finde ich immer klasse.
Das wiederum finde ich deswegen klasse, weil du hier eben auch häufig erleben wirst, dass der AM irgendwann zum Buhmann gemacht wird, sei es, weil er sich nicht trennt, sei es, weil er Erwartungen nicht erfüllt, sei es.. (beliebiges denkbar).

Das ist er natürlich zu einem gewissen Anteil auch, also Buh-. statt Affärenmann, aber den restlichen Anteil haben wir uns, siehe oben, selbst auf die Mütze zu schreiben.

AM ist, darf, kann daher klasse sein, in der Affärensituation ist er das jedoch - je nach Blickwinkel - genauso eingeschränkt, wie wir auch.

Ich glaube, ich will nichts falsch mit AM machen, auch wenn mir niemand sagen kann, was das ist.
Kann ich ebenfalls gut nachvollziehen. Ich weiß manchmal auch nicht mehr, was falsch ist (wohl aber, was richtig wäre)... das sind die Momente, in denen ich mich zum Beispiel auch aus dem Forum komplett zurückziehen muss, weil mir sonst alles mögliche platzt. Manches hinterrücks vor Ärger (vor allem über mich selbst), anderes (weiter oben am Körper Gelagertes) vom zu vielen Nach- und Durchdenken und wegen der gedachten Vielzahl an Handlungsoptionen.

Ich vermute, ich kann nur schriftlich nicht rüberbringen, wie verwirrt ich bin.
Ich habe es jetzt aber hoffentlich geschafft, schriftlich rüberzubringen, wie verwirrt ich bin!?
:lach:
Bleibt nicht aus.
:Nichtwissen:

lG
Hira
 
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halbzehn

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Liebe Hira,
ich habe auch bei dir angefangen, zu lesen (und viele andere Stränge) - leider habe ich immer so wenig Zeit, dass ich hier, wenn ich zuerst lese, dann nicht mehr zum Schreiben komme, und wenn ich schreiben will, muss ich zuerst wieder lesen... ::::::

Das kann ich sehr gut verstehen, denn das geht mir ganz ähnlich... stündlich vielleicht nicht, aber täglich.
:zwinkern:
Es kommt halt immer drauf an, welche Seite der Sache man grad in den Vordergrund stellt und beleuchtet. Manchmal habe ich so einen rationalen Kopf, dass ich gar nicht glauben kann, dass ich einen EM und einen AM habe :titanic: Als wäre das ein Ich aus dem anderen Universum...

Lies dir die Geschichten hier durch... selbst, wenn die Katastrophe von außen betrachtet und natürlich angesichts der Weltlage unbedeutend anmutet, erlebt doch fast jede(r) hier seine höchstpersönliche, kleine, die sein/ihr Leben gehörig durcheinanderwirbelt.

Ich habe schon viel gelesen und leide mit allen mit.. erkenne auch das Muster in all diesen Dingen - obwohl ich einiges auch anders interpretiere. Ich glaube z.B., das sind nicht alles "Affären"muster, es sind halt Gefühle. Auch Beziehungen spielen sich nach dem gleichen Muster ab, alle Arten von Beziehungen, weil Menschen halt wahrscheinlich so sind: Emotional und rational, am Anfang verliebt und begeisterungsfähig bis ins Unermessliche, ehrlich an eine Zukunft glaubend, die so ist, wie sie jetzt anfängt... Nicht nur bei Beziehungen eigentlich, bei allen neuen Dingen.
Das sind nicht unbedingt bewusste Lügen, das sind Momentaufnahmen, und je nachdem wie die Umstände sind, entwickeln sich die Dinge anders als man erwartet oder gehofft hat. Und das wird einem bei einer Affäre halt immer wieder sehr klar und deutlich gemacht, weil die Umstände in so einer Konstellation ganz generell nicht zu dem gewünschten Output passen.
Auch die Kommunikation, natürlich persönlichkeitsabhängig, war bei mir bei jeder Beziehung am Anfang gleich, auch oder gerade von den Männern: Viel und pathetisch. Das legt sich irgendwann, nicht nur bei den AM. Und keiner wollte sich je tiefgreifend für eine Beziehung ändern, jeder will irgendwie sein Ich, seine Hobbies beibehalten, seine Freunde, seinen Rhythmus - ich ja auch.
Und am Ende geht es immer um viel mehr als Verliebtsein. Ich glaube, diese "erste" Liebe allein ist ein schlechter Ratgeber... im Endeffekt ist sich immer jeder selbst am nächsten und muss das auch sein.


Ich habe es jetzt aber hoffentlich geschafft, schriftlich rüberzubringen, wie verwirrt ich bin!?

Kam mir jetzt auch nicht so vor :schuettel:


Liebe Grüße,
halbzehn
 

Admina Hira Eth

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Ich denke, dass du mit dem, was du hier sagst, sehr recht hast:
es sind halt Gefühle. Auch Beziehungen spielen sich nach dem gleichen Muster ab, alle Arten von Beziehungen, weil Menschen halt wahrscheinlich so sind: Emotional und rational, am Anfang verliebt und begeisterungsfähig bis ins Unermessliche, ehrlich an eine Zukunft glaubend, die so ist, wie sie jetzt anfängt... Nicht nur bei Beziehungen eigentlich, bei allen neuen Dingen.
Das sind nicht unbedingt bewusste Lügen, das sind Momentaufnahmen, und je nachdem wie die Umstände sind, entwickeln sich die Dinge anders als man erwartet oder gehofft hat.
Ich hörte, bzw. las ähnliches schon mal an anderer Stelle (Gruß an Plouha! :)) ... ihr habt da in einigen Teilen übereinstimmende Ideen und Gedanken. Und ich mag besonders die Einschätzung, dass es sich um Momentaufnahmen handelt (was sich anders ergebenden Verläufen in der Tat ein wenig die diesen bisweilen als wahrheitswidrig unterstellte Schärfe nimmt).

Allerdings meine ich dazu:
das sind nicht alles "Affären"muster,
Und das wird einem bei einer Affäre halt immer wieder sehr klar und deutlich gemacht, weil die Umstände in so einer Konstellation ganz generell nicht zu dem gewünschten Output passen.
dass letzteres ja gerade doch ein Affärenmuster sein könnte. Die Besonderheit der Affärensituation insoweit ist doch schon fast mustergültig. 'Fast' deswegen weil es eben Ausnahmen gibt.

Manchmal habe ich so einen rationalen Kopf, dass ich gar nicht glauben kann, dass ich einen EM und einen AM habe Als wäre das ein Ich aus dem anderen Universum...
Ein bisschen stimmt das ja auch. Es ist wirklich manchmal so, dass man wie aus einem Nebel auftaucht, die Wattebäusche aus sämtlichen Körperöffnungen und Hirnwindungen zieht und plötzlich klar sieht. Eventuell alles in Frage stellt. Den Kopf über sich selbst und die Situation schütteln und fast schon drüber lachen muss, weil es objektiv betrachtet so abstrus und/oder sogar dumm ist.

Du schaust in den Momenten quasi von einem anderen Universum drauf. Oder sagen wir: du schaust vom Mond auf die Erde. Oder, noch anders ausgedrückt: es gelingt dir plötzlich, die Dinge mit Abstand zu sehen. Doch dann wird der Mond wieder halb, du fällst hinab auf die Erde und bist wieder mittendrin im Geschehen, der Klarheit sozusagen beraubt.
:nanu:

Und keiner wollte sich je tiefgreifend für eine Beziehung ändern, jeder will irgendwie sein Ich, seine Hobbies beibehalten, seine Freunde, seinen Rhythmus - ich ja auch.
Möglicherweise eines der Geheimnisse einer funktionierenden Beziehung... sich nicht ändern müssen, man selbst bleiben wollen und auch dürfen und eben genau so, wie man ist, passen.

Perfect match. Die Nadel im Heuhaufen. Sehr selten und deshalb bestenfalls ergänzt, schlimmestenfalls "abgelöst" durch eines der anderen Geheimnisse gelingenden menschlichen Miteinanders: Kompromissfähigkeit. (Es gibt natürlich zahlreiche weitere. Aber das setze ich hier mal als bekannt voraus.)

Allerdings gestehe ich besser gleich, dass ich nicht an "die 100%" und an Perfektion glaube. Velleicht wäre das auch langweilig, wer weiß.

Kam mir jetzt auch nicht so vor :schuettel:
Dann habe ich verdammt gut getäuscht! :lach:
 
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halbzehn

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Hallo Hira,
(was sich anders ergebenden Verläufen in der Tat ein wenig die diesen bisweilen als wahrheitswidrig unterstellte Schärfe nimmt).
... was für ein wunderschöner Satz! :thumbsup:

Ich glaube halt wirklich, auch wenn es persönlichkeitsabhängig ist, wie sehr es zutrifft - im Grunde sind Gefühle oder Wünsche immer nur Momentaufnahmen. Manche Menschen ändern sich dabei schneller oder häufiger, andere weniger. Aber jeder ändert sich irgendwie immer.

Liebe für eine langfristige Beziehung ist wahrscheinlich mehr eine Entscheidung als ein Gefühl, und die muss man immer wieder treffen (ich weiß zum Beispiel in Verbindung mit EM gerade nicht, ob ich sie in Zukunft noch so treffen werde wollen...). Das stresst mich gerade mehr, als meine Af. Natürlich denk ich mir dann, ich Depp, ich habe einen AM, wer macht denn sowas - und will dann noch um die eigentliche Beziehung entweder trauern oder kämpfen? Ist ja eigentlich beides nicht wirklich angebracht.

dass letzteres ja gerade doch ein Affärenmuster sein könnte. Die Besonderheit der Affärensituation insoweit ist doch schon fast mustergültig. 'Fast' deswegen weil es eben Ausnahmen gibt.

Stimmt, das ist wohl eigentlich das Muster... Mit allem, was dann dazugehört von Euphorie und Hoffnung bis Verletzung :'(

Ein bisschen stimmt das ja auch. Es ist wirklich manchmal so, dass man wie aus einem Nebel auftaucht, die Wattebäusche aus sämtlichen Körperöffnungen und Hirnwindungen zieht und plötzlich klar sieht. Eventuell alles in Frage stellt. Den Kopf über sich selbst und die Situation schütteln und fast schon drüber lachen muss, weil es objektiv betrachtet so abstrus und/oder sogar dumm ist.

Du schaust in den Momenten quasi von einem anderen Universum drauf. Oder sagen wir: du schaust vom Mond auf die Erde. Oder, noch anders ausgedrückt: es gelingt dir plötzlich, die Dinge mit Abstand zu sehen. Doch dann wird der Mond wieder halb, du fällst hinab auf die Erde und bist wieder mittendrin im Geschehen, der Klarheit sozusagen beraubt.
Sehr schön gesagt und ausgedrückt (bist du Schriftstellerin und wenn nein, möchtest du es nicht werden??). So ist es wohl, wenn man die Situation ein bisschen von außen betrachtet, ist es so surreal, vor allem, dass man selber drinnen ist. Wenn es andere betrifft... ist das irgendwie anders. Da war ich auch mit einem moralischen Urteil früher nicht so langsam. Wobei sich das bei mir geändert hat, als einmal ein sehr guter Freund eine Affäre hatte, von dem ich sehr viel gehalten habe und noch halte und als er mir die Gründe dafür dargelegt hat, oder wie es dazu kam, konnte ich es besser verstehen und habe seitdem beschlossen, niemanden mehr zu verurteilen - man weiß halt nie alles und ich glaub, wenige wollen was Schlechtes.
Man kann sich natürlich fragen, warum man dann die Sachen nicht anders löst, aber unter all den Möglichkeiten, die es gibt, finde ich die Affäre nicht zwangsläufig immer die Schlimmste. (Wenn da nicht immer dieses Ende wäre...).

Sehr selten und deshalb bestenfalls ergänzt, schlimmestenfalls "abgelöst" durch eines der anderen Geheimnisse gelingenden menschlichen Miteinanders: Kompromissfähigkeit. (Es gibt natürlich zahlreiche weitere. Aber das setze ich hier mal als bekannt voraus.)

Allerdings gestehe ich besser gleich, dass ich nicht an "die 100%" und an Perfektion glaube. Velleicht wäre das auch langweilig, wer weiß.

Ich glaube auch nicht daran. Ich habe eigentlich auch mehr das Konzept der Lebensabschnittspartner verinnerlicht, obwohl das mit Kindern irgendwie schon schwieriger wird - oder es wird einfach ein recht langer Lebensabschnitt.
Mein AM ist da, auch wenn wir uns sonst sehr ähneln, tatsächlich völlig anders, er ist länger mit seiner EF zusammen, als ich überhaupt lebe. Und die sind auch noch ziemlich glücklich, bewundernswert, muss ich wirklich sagen (wie ich da ins Spiel kommen konnte, ist wohl eine sehr eigene Geschichte und macht mir auch manchmal zu schaffen :::). Sie haben viel durchgemacht, und immer alles gemeinsam geschafft. Wenn ich dann an meine Ehe denke, dann fühle ich mich irgendwie unzulänglich, weil ich das so nicht hinkriege und auch gar nicht so sehr daran arbeiten will. Dann bin ich immer wieder (paradoxerweise) aufgrund des "guten" Beispiels meines AMs motiviert, es doch zu schaffen, und daher mit ihm zu brechen - vielleicht sogar, um überhaupt erst einmal gut genug für ihn zu sein. Was ja dann aber gar nichts bringt. :blush:
 

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Admina Hira Eth

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Liebe für eine langfristige Beziehung ist wahrscheinlich mehr eine Entscheidung als ein Gefühl
Ich denke eher, es ist eine Kombi. Aber da schließe ich von mir auf andere:

Das Grundgefühl muss stimmen, zumindest aber im Kern angelegt sein (nicht umsonst kann Liebe wachsen); das Gefühl ist die Basis. Der Rest, also das, was daraus wird und wie lange sie dauert, ist - abgesehen von den Vorgängen im Körper, die eben naturwissenschaftlichen Ursprungs sind und wohl nur eingeschränkt beeinflussbar - dem zugänglich, was du "Entscheidung" nennst.

Man muss das wollen. Man kann das pushen. Man kann das beeinflussen. Merke ich auch an mir selbst: ist Nähe da, werde ich (sozusagen) hofiert, fühle ich mich beachtet, respektiert, als Mensch gesehen (usw.), dann lässt das die Schmetterlinge höher fliegen. Passiert das Beschriebene nicht, gibt es eine Schmetterlings-Flatline.

Ist natürlich sehr pauschal runtergebrochen; ich unterscheide hier gerade nicht zwischen Verliebtsein und Liebe (was aber m.E. ein Unterschied ist, und zwar ein himmelweiter), auch nicht zwischen den Geschlechtern und lasse außerdem außen vor, dass bestimmte Strategieansätze ja ebenfalls geeignet sind, Gefühle zu pushen.
Trotzdem meine ich, dass Liebe beeinflussbar ist. Und damit, ja: auch eine Entscheidung für sie gefällt werden müsste, wenn man sie will und gegen sie gefällt werden kann, will man sie nicht.

(ich weiß zum Beispiel in Verbindung mit EM gerade nicht, ob ich sie in Zukunft noch so treffen werde wollen...)
Wenn du die Entscheidung für die Liebe zu EM nicht triffst, willst du sie nicht. Und stimmt mein Ansatz oben, wäre auch zu schauen, ob überhaupt noch eine Basis bei euch vorhanden ist. Um beim Schmetterlingsbild zu bleiben: du müsstest wahrscheinlich erstmal für dich herausfinden, ob da irgendwo noch eine Raupe herumkriecht, die zum Schmetterling werden kann.
Das ist ein Prozess. Irgendwann wirst du es wissen und danach handeln können. Ich verwende hier einen meiner Lieblingssprüche und entschuldige mich schon jetzt dafür: lass dir Zeit, und zwar die, die du eben brauchst. Dann entfällt vielleicht, wenn du dir das klarmachen kannst (also, dass es Zeit braucht und du sie dir nehmen darfst und willst), ein Stück weit das hier:
Das stresst mich gerade mehr, als meine Af.

Natürlich denk ich mir dann, ich Depp, ich habe einen AM, wer macht denn sowas - und will dann noch um die eigentliche Beziehung entweder trauern oder kämpfen? Ist ja eigentlich beides nicht wirklich angebracht.
Ich weiß nicht. Vielleicht braucht es manchmal einen AM, um zu ergründen, ob man die Hauptbeziehung zu Grabe tragen oder reanimieren möchte. Oder, um es überhaupt ergründen zu können. Du sagst es ja im Grunde selbst:
Wenn ich dann an meine Ehe denke, dann fühle ich mich irgendwie unzulänglich, weil ich das so nicht hinkriege und auch gar nicht so sehr daran arbeiten will. Dann bin ich immer wieder (paradoxerweise) aufgrund des "guten" Beispiels meines AMs motiviert, es doch zu schaffen
(Wobei ich durchaus sehe, dass AM hier eher Vorbild ist, als Motivator und du selbst in diesem eigentlich positiven Sätzchen sagst, dass du gar nicht so sehr an der Ehe arbeiten willst. Eventuell bist du in deinem Prozess also schon weiter, als du selbst ahnst oder dir im Moment bewusst machst/machen kannst/machen willst.)

Ich habe eigentlich auch mehr das Konzept der Lebensabschnittspartner verinnerlicht, obwohl das mit Kindern irgendwie schon schwieriger wird - oder es wird einfach ein recht langer Lebensabschnitt.
An diese Bezeichnung kann ich mich irgendwie nicht gewöhnen; keine Ahnung, warum nicht.
Vielleicht, weil die Bezeichnung das Ende bereits so deutlich beinhaltet. Müsste ich mal drüber nachdenken, still und heimlich.
:zwinkern:

Man kann sich natürlich fragen, warum man dann die Sachen nicht anders löst, aber unter all den Möglichkeiten, die es gibt, finde ich die Affäre nicht zwangsläufig immer die Schlimmste. (Wenn da nicht immer dieses Ende wäre...).
Die Sache anders lösen... ja, das wäre eine Möglichkeit; wenn man nur wüsste, was die andere Lösung ist!? Und dann noch, welche Lösung richtig(er) ist - gemeinerweise erst ex post bekannt und in der Regel zu spät dann.

Auch eine Affäre (zu führen) ist eine Entscheidung, die man trifft - irgendwann am Anfang gleich oder spätestens im Laufe der Affäre, und dann auch immer wieder bis zu ihrem Ende.

Ist eine Affäre schlimm? Das kann man bewerten, muss man aber vielleicht gar nicht. Zumal die Bewertung ja auch wieder eine Momentaufnahme wäre und dann auch noch von demjenigen abhängt, der bewertet: EF, AM, AF, EM, Kind, das Außen (zum Beispiel).

Das Ende der Affäre ist möglicherweise eines der Ergebnisse einer Vielzahl von Momentaufnahmen: zeigen alle Momentaufnahmen nur noch das gleiche negative Bild (Affäre = schlimm, anstrengend, nicht mehr lebbar), ist das Ende wohl eingeläutet. Sind die Momenaufnahmen ausgewogen, läuft es noch ´ne Weile. Duften die Momentaufnahmen nach Zuckerwatte und Rosen, ist Affäre nicht zuende - alles mit der doofen kleinen Einschränkung, dass zusätzlich jeder Affären(abschnitts)partner nach Aneinanderreihung seiner Momentaufnahmen zum selben, na, wenigstens gleichen Schluss kommen muss, sonst haben wir einen Dissens und wahrscheinlich auch wieder ein Affärenende.

Aber was philosophiere ich hier so leise pfeifend vor mich hin... will ja keiner ernsthaft lesen. :schuettel:

Mein AM ist da, auch wenn wir uns sonst sehr ähneln, tatsächlich völlig anders, er ist länger mit seiner EF zusammen, als ich überhaupt lebe. Und die sind auch noch ziemlich glücklich, bewundernswert, muss ich wirklich sagen (wie ich da ins Spiel kommen konnte, ist wohl eine sehr eigene Geschichte und macht mir auch manchmal zu schaffen :::)
Das ist in der Tat bemerkenswert.
Und die sehr eigene Geschichte, wie du da ins Spiel kommen konntest, wäre interessant, zu hören, zumal dir deine dir angetragene Rolle, wie du schreibst, zu schaffen macht (du aber nicht schreibst, wieso - man ahnt hier daher allenfalls, weiß aber ja nix); ich kann aber verstehen, dass du dazu hier womöglich nichts preisgeben magst (will also nicht aus dir herauskitzeln, sondern wollte nur kundtun, dass mich deine Geschichte grundsätzlich interessiert).

bist du Schriftstellerin
Nö. Aber ich habe im richtigen (beruflichen) Leben durchaus mit Worten, Geschichten, subjektiven Wahrheiten, Realitäten, Fiktion, Drama und loads of Fantasie zu tun.
:lach:

So. Nun werde ich mich aber künftig mit meinem ausschweifenden Gefussel auch zurückhalten - sonst will hier niemand mehr kommentieren, weil man sie alle schlichtweg schwindelig geredet hat.

Ich wünsche dir jedenfalls Klarheit in Bezug auf EM, da auch in Bezug auf die Existenz oder Nichtexistenz diverser Raupen und viele positive Momentaufnahmen im Übrigen, vor allem mit AM; möge das Leid euch fernbleiben.

lG
Hira
:herz:
 
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halbzehn

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Trotzdem meine ich, dass Liebe beeinflussbar ist. Und damit, ja: auch eine Entscheidung für sie gefällt werden müsste, wenn man sie will und gegen sie gefällt werden kann, will man sie nicht.

Das glaube ich auch, und ich stimme mit dir in der Darlegung schon überein, dass ein Gefühl da sein muss. Das Gefühl hatte ich auch bei meinem EM, sowohl eine mehr oder weniger große Verliebtheit, als auch Liebe nach dieser Phase, über Jahre hinweg. Ich habe auch immer noch das Gefühl, dass sie da ist. Aber sie ist nicht mehr so auf das Haben ausgerichtet, was einfach nur heißen soll: Ich will, dass es ihm gut geht (und tue viel dafür - unter anderem bleibe ich bei ihm, es sind jedoch noch sehr viel mehr Sachen, die ich ohne Liebe nicht machen würde), aber ich könnte sehr gut damit selbst leben, wenn wir nicht mehr zusammen wären. Ich habe zur Zeit nicht das Bedürfnis danach, dass er mein EM ist, auch nicht, dass er mir z.B. treu ist oder sich nach mir in irgendeiner Weise richtet - nach den Kindern natürlich schon. Er würde mir als Vater meiner Kinder und Freund oder halt verlässlicher Ansprechpatner in Bezug auf die Familie genügen.
Das ist für mich selbst interessant, da ich tatsächlich gerade auf die Idee komme, dass ich womöglich für mich schon damit abgeschlossen habe :oh:

Aber was philosophiere ich hier so leise pfeifend vor mich hin... will ja keiner ernsthaft lesen. :schuettel:

Ich schon :prost:

Eventuell bist du in deinem Prozess also schon weiter, als du selbst ahnst oder dir im Moment bewusst machst/machen kannst/machen willst.)

Genau, da hast du vermutlich recht, wie ich oben gerade bemerkt habe :zwinkern:

Das ist in der Tat bemerkenswert.
Und die sehr eigene Geschichte, wie du da ins Spiel kommen konntest, wäre interessant, zu hören, zumal dir deine dir angetragene Rolle, wie du schreibst, zu schaffen macht (du aber nicht schreibst, wieso - man ahnt hier daher allenfalls, weiß aber ja nix); ich kann aber verstehen, dass du dazu hier womöglich nichts preisgeben magst (will also nicht aus dir herauskitzeln, sondern wollte nur kundtun, dass mich deine Geschichte grundsätzlich interessiert).

Naja. Es gibt da nicht viel Interessantes zu sagen. Ich habe gerade versucht, es ausführlicher zu beschreiben, bringt aber auch nicht viel - ich habe ihn nicht bewusst verführt oder so. Wir haben uns über einen Zeitraum von Monaten hinweg gleichzeitig, aber vom anderen unwissend, sehr ineinander verliebt, und als wir dann die Gegenseitigkeit plötzlich bemerkt haben, war alles andere nebensächlich. Ich denke, als wir uns verliebt haben, dachten wir beide nichts Böses - da es ja sozusagen nur eine Schwärmerei war ohne Aussicht auf mehr. Doch dann konnte es plötzlich konkret werden, weil es gegenseitig war, und da war es irgendwie schon zu spät - wir wollten zwar beide keine Affäre und haben uns ausgesprochen. Es hat aber nicht funktioniert, oder nur sehr kurz. ()
Mein AM ist ein Netter. Er leidet darunter, dass er mich zu einer AF macht :ritter: Und ich, dass ich ihn zu sowas bringe, ihm seine Attribute von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit genommen habe, und ihn aber auch nicht aufgeben will.
 

Admina Hira Eth

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Das ist für mich selbst interessant, da ich tatsächlich gerade auf die Idee komme, dass ich womöglich für mich schon damit abgeschlossen habe :oh:
:smile:
Da kannst du ansetzen und weiterdenken. Du hast alle Zeit der Welt. Prüfe es halt in Ruhe für dich; der Gedanke scheint ja neu zu sein.

Mein AM ist ein Netter. Er leidet darunter, dass er mich zu einer AF macht … Und ich, dass ich ihn zu sowas bringe, ihm seine Attribute von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit genommen habe
Ich kenne dich/euch nicht, aber trotzdem glaube ich dir/euch das aufs Wort. Du kommst sehr positiv rüber, bei allem Negativen, was du hier auch schreiben magst. Ich hake nur eine ganze Winzigkeit nach: nicht du hast AM die Attribute von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit genommen, er hat das (trotz deiner unbestrittenen Beteiligung) schon selbst getan (zumindest hat er sie sich nehmen lassen, was ja auch ein Tun ist, und zwar durch Unterlassen). Du erinnerst dich: es war und ist eine Entscheidung. Beide habt ihr sie getroffen und ihr trefft sie jeden Tag neu.

und ihn aber auch nicht aufgeben will.
Oder kannst. Irgendwann ist die Grenze eben überschritten. Auch die eigene, die Selbstschutzgrenze. Willkommen im Club, so gesehen.
:zwinkern:
 

halbzehn

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Liebe Hira,
danke für deine immer überlegten und netten Antworten!

Ich warte jetzt einmal ab, was weiter passiert - aufgrund von Verpflichtungen und Urlauben auf beiden Seiten haben wir uns jetzt schon länger nicht gesehen und haben ein bisschen weniger Kontakt als sonst. Ich merke schon, dass mich das ein bisschen distanziert, auch wenn ich es nicht negativ sehe, aber zum Beispiel denke ich dann eher darüber nach, mit EM an der Beziehung zu arbeiten. Mir erscheint es nicht mehr so unglaublich und unmöglich, dass wie die Affäre vielleicht beenden bevor was Schlimmes passiert.
Auf der anderen Seite weiß ich aus Erfahrung, wenn ich ihn dann wieder sehe, vergesse ich das sofort wieder :::

Ich kenne dich/euch nicht, aber trotzdem glaube ich dir/euch das aufs Wort. Du kommst sehr positiv rüber, bei allem Negativen, was du hier auch schreiben magst.
Danke :-) Ich glaube, wir sind zwei positive Menschen, AM und ich. Auch ein Punkt, wo wir uns wahnsinnig gut verstehen und halt auch einfach mögen.

Leider muss ich eh schon wieder weiter, und ich hätte noch viele Gedanken zu vielen Punkten gehabt, auch von Plouha noch ... aber wie du auch schon mal geschrieben hast, die Herumphilosophiererei will wahrscheinlich keiner lesen. :lach:
 
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Admina Hira Eth

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ich hätte noch viele Gedanken zu vielen Punkten gehabt, auch von Plouha noch ... aber wie du auch schon mal geschrieben hast, die Herumphilosophiererei will wahrscheinlich keiner lesen.
Doch! Ich! Und ich wage mich mal so weit vor, zu behaupten, dass auch Plouha durchaus gut mit einer Herumphilosophiererei (was für ein Wort! :::) klarkäme. :lach:

'Halb Zehn' wäre doch auch 'n super Name für 'ne Philo Sophie-Runde an einem recht frühen späten Fernsehabend… frag jetzt bitte nicht, wer diese Philo Sophie ist.
:PP
 

halbzehn

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Eine Liebhaberin der Weisheit auf jeden Fall :prost:
Ja guter Name! Ich stell ihn gern für die illustre Runde zur Verfügung:PP
 

halbzehn

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Und obwohl man sich sehenden Auges in die Situation hineinbegeben hat oder, wenn das nicht, sehenden Auges in ihr verharrt, fällt es eben schwer, das "Richtige" zu tun. Warum? Weil man zwar einerseits mehr oder minder tief im Inneren weiß, was das Richtige wäre, man aber andererseits eben dennoch schwankt und sich denkt: "Was, wenn nun das Falsche das Richtige ist?".
Das ist lustig, ich glaube den Satz hat mir mein AM schon mal wortwörtlich gesagt, noch bevor die Af begonnen hatte :lach:

Wenn ich bei mir darüber so nachdenke - über die Fähigkeit, das "Richtige" (was ich dafür halte) zu tun - dann kann ich daran am besten ablesen, ob ich in einem Gefühlsrausch bin oder nicht. Denn normalerweise fällt es mir total leicht, das zu tun, was ich für gut halte, auch wenn es mal unangenehm ist. Aber in manchen Umständen im Leben war/bin ich gesamtheitlich betrachtet wie gelähmt in Bezug auf entscheidende Handlungen: Ich sehe schon, was kommt und hätte ein Strategie dagegen, bin aber absolut unfähig, sie umzusetzen, weil ich einfach trotz aller Überlegungen, die dafür sprächen, schlicht nicht will - ich mache dann sogar noch das Gegenteil, damit das, was kommen könnte, auch sicher kommt (weil ich es ja haben will). Und das aber trotz allem bewusst. Es ist immer noch eine Entscheidung, fühlt sich jedenfalls so an.
Das war auch beim Affärenbeginn schon so.
Und wenn ich mir das jetzt so bei mir ansehe, dann ist der Gefühlsrausch eindeutig immer noch da. Ich bin also mehr als unzuverlässig in meinen Einschätzungen, ich will einfach nur den AM behalten :lach:

Ist eine Affäre schlimm? Das kann man bewerten, muss man aber vielleicht gar nicht. Zumal die Bewertung ja auch wieder eine Momentaufnahme wäre und dann auch noch von demjenigen abhängt, der bewertet: EF, AM, AF, EM, Kind, das Außen (zum Beispiel).

Darüber habe ich auch schon oft nachgedacht. In unserer Gesellschaft wird es sicher als schlimm erachtet, ich würde es wie viele andere eigentlich als natürlich erachten, auch andere mal zu lieben, zu begehren, zu haben.
In einer radikalen Denkweise ist es ja völlig egal, was man in Abwesenheit des anderen macht, auch was man mit seinem eigenen Körper macht. Das Recht, den eigenen Körper zu benutzen wie man selbst beliebt, kann einem niemand nehmen, vor allem beeinträchtigt es den anderen in keiner Form (immer unter der Voraussetzung, dass man nicht Kinder oder Krankheiten mit nachhause bringt). Von daher würde ich es nicht als schlimm sehen, aber da wir nun mal in der Gesellschaft leben, in der wir leben, hängt viel mehr dran, - unter anderem die gegenseitigen Erwartungen der Partner, die davon geprägt sind und durch diese Herkunft (aus der "Gesellschaft") auch ihre Legitimation erfahren. Die meisten Partner erwarten ganz selbstverständlich, ohne dass sie es dezidiert aussprechen müssen, dass der andere mit seinem Körper (selbes gilt auch für Gefühle) genau NICHT einfach macht, was er vielleicht möchte, und schon gar nicht mit einer anderen Person. Dadurch werden manche dieser Dinge halt zu Geheimnissen.
Dann wäre eine andere Frage - ist ein Geheimnis schlecht? Im Prinzip ist ja eine Affäre nur eine Art von Geheimnis. Es gibt viele andere Arten. Ich wette, jeder Mensch hat viele Geheimnisse und ich glaube, das ist nichts Schlechtes an sich.
Warum Affären dann so verpönt sind, und so als ultimatives No-Go gesehen werden - kann eigentlich nur an der religiösen Erziehung Generationen lang liegen. :nanu:
Ich denke wirklich, dass es viele Beziehungen gibt, wo sich die Partner schon viel mehr und direkter verletzt haben, als mit "Betrug". Betrug verletzt nur in dem Rahmen, wo der eine vom anderen was Bestimmtes erwartet und dann enttäuscht wird. Das direkte Missverhalten dem anderen gegenüber (gemeine Sachen sagen, um ihn zu verletzen, keine Freiheiten lassen, nicht für ihn da sein, wenn es gerade nötig ist, Anschreien, oder gar schlagen,...) ist doch eigentlich viel schlimmer, weil es denjenigen wirklich betrifft.
 

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