Bis wann läuft es gut?

halbzehn

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Liebe Sigyn ,
danke für deinen Beitrag!

Ich entnehme deinem Eingangspost, dass du dir auch mehr Fragen zum eigentlichen Konstrukt machst und weniger Probleme innerhalb deiner Affäre hast

Ja das stimmt. Ich wollte mich gern austauschen und herausfinden, ob ich das überhaupt kann und wie - und wie man so ein Konstrukt vielleicht (für beide glücklich?) beibehalten kann.
Ich hatte noch nie eine Affäre, mein AM auch nicht und wir sind beide eher… unbeholfen dabei () Und vermutlich blauäugig.
Auf der anderen Seite wollte ich wahrscheinlich immer auch wissen, ob ich es nicht irgendwie beenden kann…

Suchst du insgeheim nach Argumenten, die eine Affäre rechtfertigen würden? Würde es dir damit besser gehen?
Korrigiere mich, wenn ich falsch liege.
Und ich kann dir auch bestätigen, dass du die nirgends finden wirst.
Es gibt sie schlichtweg nicht. Es ist nicht zu rechtfertigen. Trotzdem gibt es sie.

Dass es keine Legitimation dafür gibt, ist mir klar. Wissen wir beide und haben trotzdem das Gefühl, es geht nicht anders. Ich weiß natürlich, es geht immer anders, aber diese starke Bindung und das Nichtloslassenwollen wider besseren (Ge-)Wissens kennen hier wohl fast alle. Kurz gesagt: das verdrängen wir beide so gut es geht.
Der Fall wird tief sein, das ist uns in gewisser Weise sogar bewusst.

Mein AM hat es sogar in den letzten Wochen einmal sehr plötzlich beendet, weil er sagte, er kann das nicht, es geht einfach nicht. Es war persönlich, sogar liebevoll, respektvoll. Ich habe es wirklich verstanden und gesagt: stimmt, das ist das Beste.
Dann waren wir für ein paar Tage „getrennt“. Für mich fühlte sich das Ende tatsächlich sehr endgültig an, zwar wirklich schlimm traurig und schrecklich, aber ich wollte da durch und mich davon befreien.
Ich dachte überhaupt nicht, dass er es sich anders überlegen könnte. Doch dann kam er wieder, und zwar genau wieder so, wie er halt ist - lieb und unwiderstehlich. Ich hab mich ein paar Tage ein bisschen geziert, ich dachte, ein Auf und Ab tu ich mir nicht an, das kann ich mir neben meiner Familie einfach nicht leisten und will ich auch nicht. () Aber naja, was soll ich sagen… seitdem weiß ich, wie heftig wir eigentlich aneinander hängen (und nicht nur ich).

Und je länger der gemeinsame Weg ist, desto mehr unvorhergesehene Dinge können auch passieren. Ereignisse, auf die sich dann auch beide wieder einstellen müssen. Das kann funktionieren.

Interessanter Punkt. Das kann ich mir gut vorstellen, aber bei uns war noch nicht viel.

Da es bei euch schon länger ist, darf ich fragen, was ihr grundsätzlich macht? Besprecht ihr gewisse Entscheidungen vorher auch gemeinsam? Ich weiß jetzt nicht mal was das sein könnte.:::
Gibts (akzeptierte) Erwartungen aneinander?

Liebe Grüße,
halbzehn, oder momentan eher punktneun
 
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Sigyn

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Da es bei euch schon länger ist, darf ich fragen, was ihr grundsätzlich macht? Besprecht ihr gewisse Entscheidungen vorher auch gemeinsam? Ich weiß jetzt nicht mal was das sein könnte.:::
Gibts (akzeptierte) Erwartungen aneinander?

/QUOTE]
Uns verbindet eine tiefe und feste Freundschaft und es gab tatsächlich auch mal eine längere Zeit, da haben wir bewusst auf mehr verzichtet. Wenn die Affäre aus dem Gleichgewicht fällt und einer von uns sich nicht mehr wohlfühlt, haben wir uns Offenheit versprochen. Ich glaube zu wissen, dass die Gefühle so stark sind, dass wir das aushalten können. Trotzdem wird der eine immer für den anderen dasein.
Auch hier haben wir bereits einige Phasen hinter uns. Wenn der eine Part sehr feinfühlig ist und der Gegenpart eher verschlossen, kann das schwierig sein.
Darum fällt es mir schwer, mich mit der hier überall erwähnten Strategie anzufreunden. Es scheint ja zu funktionieren. Für mich hat es aber etwas Manipulatives. Ich bin eher für direkte Ansprache und Kommunikation auf Augenhöhe. Aber das erwarte ich auch in jeder Beziehung. Ob in der Ehe, unter Kollegen, unter Freunden.... Respektvollen Umgang.
Und nein, wir besprechen nicht alles. Sein Bereich, mein Bereich. Aber wir erzählen uns wichtige Dinge, die für uns wichtig sein könnten. Ansonsten nicht.
Wir haben meist täglich Kontakt. Zumindest ein kleiner Austausch. Sehen uns, so wie es möglich ist. Respektieren aber den Alltag, Wochenende und Urlaub Es fühlt sich gut an, solange wir dir Sicherheit haben, dass der andere da ist. Auch wenn das im Hintergrund ist.
Aber das ist schwer. Und natürlich gibt es Konflikte. Immer wieder. Unangekündigt und manchmal aus heiterem Himmel. Im Nachhinein stellen wir aber fest, dass die Kommunikation dann nicht klar genug war. Und Missverständnisse Ursprung des Konfliktes waren. Weil eben jeder dann für sich nicht nur das geschriebene Wort wahrnimmt, sondern sich im Kopf ganz viel andere Gedanken dazu macht.
 
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Admina Hira Eth

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Darum fällt es mir schwer, mich mit der hier überall erwähnten Strategie anzufreunden. Es scheint ja zu funktionieren. Für mich hat es aber etwas Manipulatives. Ich bin eher für direkte Ansprache und Kommunikation auf Augenhöhe.
Deine Situation ist aber mit der Situation der Affärenbeteiligten, die eine Strategie fahren möchten, auch nur eingeschränkt vergleichbar.

Gemeinsam ist (uns) allen, dass wir eine Affäre führen. Deine Affäre ist eine, bei der beide Parts grundsätzlich das Gleiche wollen, es ist also (zumindest derzeit und wenigstens grundsätzlich) eine Gleichausrichtung da; keiner möchte die bestehende Situation auflösen oder ändern. Zudem seid ihr beide gebunden. Ihr habt pe se ein Gefüge, das es euch erlaubt, auf Augenhöhe zu kommunizieren; es gibt weder (sehr oberflächlich betrachtet, natürlich) ausbrechende, nicht erfüllte Wünsche (etwa den des Herauslösens des Anderen aus der Hauptbeziehung), noch gibt es ein Machtgefälle (was es etwa gäbe, wäre einer von euch ungebunden, eventuell außerdem noch mit nur der Affäre nicht zufrieden).

Die Strategie setzt genau da an, wo ihr in eurer Affäre eben nicht seid. Also entweder dort, wo es gilt, ein Machtgefälle auszugleichen und/oder da, wo ein Affärenpartner den Anderen für sich gewinnen möchte. In diesen Fällen ist eine offene Kommunikation entweder gar nicht (mehr) möglich oder sie wäre schlicht nicht sachdienlich, da nicht zielführend.

Ich kann verstehen, dass man auf den Gedanken kommen könnte, eine Strategie sei manipulativ, bzw. die Anwendung derselben sei es. Aber vielleicht nimmt man es einfach als das, was es ist: ein Instrument, eine Hilfestellung, ein Wegweiser, ein Fahrplan, eine Stütze, beispielsweise und bewertet nicht weiter. Dabei ist mir keineswegs entgangen, dass du schreibst, es habe für dich etwas Manipulatives; das ist selbstverständlich völlig okay, auch Bewertung/der Ansatz des eigenen Wertesystems ist okay, sogar üblich. Ich wollte nur versuchen, den Blick (auch) auf die objektiveren Aspekte zu lenken.

Übrigens möchte die Strategie in weiten Teilen genau das erreichen:
Respektvollen Umgang.
Nicht jeder Affäre ist der in die Wiege gelegt.
 
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Mod Plouha

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Wenig überraschend muss ich hier auch wieder mitsenfen :lach:.

Darum fällt es mir schwer, mich mit der hier überall erwähnten Strategie anzufreunden

Mir fällt das durchaus auch immer wieder Mal schwer. Und ich kann auch Deinen Gedanken in Richtung Manipulativ verstehen. Wobei ich mich dann auch häufig daran störe, dass sie so zielorientiert gesehen wird. Im Idealfall ist die Strategie ja, wie Hira schon sagt, eigentlich ein Mittel um ein Machtgefälle wieder auszugleichen und zu mehr Respekt zu führen. Dafür müsste sie für mein Verständnis aber stärker weg vom Zielgedanken, so sehr der auch nachvollziehbar ist, und mehr als ein Mittel gesehen werden, um die eigene Situation, idealerweise durchaus auch kritisch, zu hinterdenken und den Rahmen, den einem die Strategie gibt, nutzend, auch etwas an sich selbst zu arbeiten. Dann wäre es auch etwas weniger Strategie und mehr frame, der Fokus eher auf einem selbst, als auf dem zu erreichenden Ergebnis. Damit auch nie umsonst, denn selbst wenn das Ziel nicht erreicht wird, beschäftigt man sich mit etwas, das für einen selbst zu einer problematischen Situation geführt hat.
Ich will damit in keinster Weise behaupten, dass das von den AFs und AMs nicht so gehandhabt wird, aber ich glaube schon, dass der Fokus häufig sehr fixiert auf dem Ziel liegt und deshalb die Strategie nochmal schwerer wird, weil man dieses Leckerli Ziel ja nicht sofort verabreicht bekommt. Wenn dann noch sobald Ziel erreicht alles vergessen wird, hat es auch durchaus etwas manipulatives. Hat man es aber genutzt, um sich selbst anders aufzustellen, sehe ich das anders. Wird nur oft versäumt.
Ich gestehe aber auch: ich rede mich als Lernfetischist da leicht.

Nachhinein stellen wir aber fest, dass die Kommunikation dann nicht klar genug war. Und Missverständnisse Ursprung des Konfliktes waren. Weil eben jeder dann für sich nicht nur das geschriebene Wort wahrnimmt, sondern sich im Kopf ganz viel andere Gedanken dazu macht
Im Grunde kannst Du alles was schief läuft an diesem Prinzip festmachen. Wenn nicht jemand bewusst absichtlich etwas "böses" tut, kannst du letztlich alles darauf runterbrechen, dass es irgendwo einen Glitch in der Kommunikation gab und man anderes gedacht/verstanden/abgedriftet ist.
 

Admina Hira Eth

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dass es irgendwo einen Glitch in der Kommunikation gab und man anderes gedacht/verstanden/abgedriftet ist.
Irgendwie rechnet man nicht damit, dass das, was für einen selbst so selbstverständlich war und so (im Ergebnis) gedankenlos darniedergeschrieben wurde, beim Gegenüber völlig anders ankommen kann. Empfängerhorizont; einer, den wir sehen sollten, aber selten sehen. Dabei wissen wir es doch auch viel besser: wie oft habe ich schon was gelesen und dachte mit: WtF!? Oder das, was da vermeintlich gerade nicht steht oder zwischen den Zeilen hat mich völlig kirre gemacht. Durchwachte Nächte. Verschwitzte Shirts. Ausgestandene Ängste. Kopfkino. Tausendfach überlegte und für sich erwogene Erwiderungen. Imaginär geführte Gespräche zur Sache - nur, um dann irgendwann doch irgendwie zu erfahren, dass es so entweder nicht oder wie es tatsächlich gemeint war.

Kommunikation halt. Selten ebenengleich. :Nichtwissen:

Wenig überraschend muss ich hier auch wieder mitsenfen :lach:.
:herz:
 
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Sigyn

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Die Strategie setzt genau da an, wo ihr in eurer Affäre eben nicht seid. Also entweder dort, wo es gilt, ein Machtgefälle auszugleichen und/oder da, wo ein Affärenpartner den Anderen für sich gewinnen möchte. In diesen Fällen ist eine offene Kommunikation entweder gar nicht (mehr) möglich oder sie wäre schlicht nicht...
Ja, da gebe ich dir Recht, in dem Punkt unterscheidet sich unsere Beziehung gerade von vielen anderen Strängen hier. Ich verstehe auch wo die Strategie ansetzt und was sie bewirken soll.
Aber in diesem Fall gebe ich Plouha Recht. Mir ist beim Einlesen in die unterschiedlichsten Stränge aufgefallen, dass die Strategie tatsächlich als solche genutzt wird, um den Gegenüber unwissentlich zu den unterschiedlichsten Interaktionen zu bewegen.
Und ich frage mich, wie man auf Augenhöhe kommunizieren möchte, wenn ich solche Werkzeuge vorher anwenden muss. Damit habe ich tatsächlich ein Problem. In meinen Augen sind das Machtspielchen. Und wenn es mir nicht gutgeht und erreiche mit der Strategie, dass es dem anderen dann auch nicht gutgeht, bekomme ich Macht und ein leicht erhabenes Gefühl. Mir geht es besser, weil mein Gegenüber leidet?

Und ich kann das verstehen, dass es schwierig ist, wenn nur ein Part gebunden ist und sich nicht lösen möchte oder eben auch nicht kann, weil Ängste, Verantwortung, vermeintliche Verpflichtungen, Umfeld ect. Da können ja die unterschiedlichsten Gründe vorliegen....

Nur, wenn ich wirklich so tiefe Gefühle entwickelt habe, warum kann ich dann kein Verständnis aufbringen?
Ich kann mir keine längerfristige Affäre vorstellen, in der keine Gefühle vorhanden sind. Beide haben sich ja aus ganz individuellen Gründen getroffen, gesucht oder gefunden. Irgendwie werden sie ja kompatibel gewesen sein. Ich habe mich ja bewusst dafür entschieden. Ich habe die Entscheidung getroffen, dann habe ich sie auch zu tragen. Ich kann die Verantwortung nicht abgeben. Auch wenn der Gegenpart nicht so handelt, wie ich mir das gern wünschen würde. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.

Was ich damit sagen möchte. Jegliche Art von zwischenmenschlichen Beziehungen ist von Veränderungen geprägt. Da können sich Gefühle verändern, Konflikte entstehen, Gefühle ausschleichen.

Wenn doch aber tiefe Gefühle vorhanden sind auf beiden Seiten und eine Seite sich nicht lösen kann, dann kann ich doch nicht die Strategie benutzen, um die Hauptbeziehung zu zerstören. Was ist das für ein Preis, den ich bereit bin zu zahlen. Womöglich habe ich am Ende eine Familie zerstört und mein ExAM dazu. Da komme ich tatsächlich im Kopf nicht mit. Das ich die Strategie anwende, damit ich an mir arbeite und damit es mir am Ende besser geht, das sollte doch das Ziel sein.
Mein Problem, mein Theater, mein Paket.

Oder bin ich so quer?

:herz:
 
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Admina Hira Eth

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Was ich damit sagen möchte. Jegliche Art von zwischenmenschlichen Beziehungen ist von Veränderungen geprägt. Da können sich Gefühle verändern, Konflikte entstehen, Gefühle ausschleichen.

Wenn doch aber tiefe Gefühle vorhanden sind auf beiden Seiten und eine Seite sich nicht lösen kann, dann kann ich doch nicht die Strategie benutzen, um die Hauptbeziehung zu zerstören. Was ist das für ein Preis, den ich bereit bin zu zahlen. Womöglich habe ich am Ende eine Familie zerstört und mein ExAM dazu. Da komme ich tatsächlich im Kopf nicht mit.

Das ist ja genau das, was Plouha sagt (oder zumindest meint, denke ich): die Zielfixiertheit ist das Übel, nicht die Strategie an sich. Das nicht akzeptieren wollen von Veränderung. Das sich nicht anpassen können an veränderte Umstände oder das sich (selbst!) überhaupt nicht verändern wollen. Die Stagnation. Das Verharren. Das Festbeißen. Das "ich WILL AM aber, koste es, was es wolle". Und nein - Liebe ist das nicht, denn Liebe beinhaltet m.E. auch, zumindest partiell los- und den Anderen sein lassen zu können.

Idealerweise beendet der gebundene Affärenpartner die Hauptbeziehung selbst und nicht unter Druck der anderen Seite (AF). Das wäre kontraproduktiv. Der gebundene Affärenpartner sollte für sich die Entscheidung treffen; dies schon deshalb, um dazu stehen zu können. Die Strategie soll, nun, sagen wir: den gebundenen Affärenpartner da schon etwas schubsen, zum Denken anregen. Er soll vermissen. Und dann abwägen. Und aus dem Grund entzieht eine AF sich, zum Beispiel durch einen Cut, eine KS. Merkt man, dass es nicht greift, wäre es das Gesündeste, loszulassen. Das muss nicht das aktive Beenden der Affäre sein, aber es sollte ein Abstand nehmen sein. Eine Weiterentwicklung der eigenen und eine Fokussierung auf die eigene Person. Gedanklich nicht mehr mit dem zwingend umzusetzenden Ziel verknüpft, den AM für sich gewinnen zu wollen. Das gelingt selten und das ist das, wo sich viele Geschichten, die man hier in den Strängen liest, verlieren.

Über den Ansatz des "eine Familie zerstörens" stolpere ich ein wenig. Derjenige, der sich in der Familie noch so wohl fühlt, dass er ein starkes Ziehen aus ihr heraus nicht verspürt, wird nicht gehen. Auch derjenige nicht, der sich seiner Verantwortung bewusst ist und diese über seine eigenen Belange, bzw. anderes stellt. Und ich stolpere auch deswegen darüber, weil natürlich überlegt werden müsste, ob eine Familie nicht schon dann zerstört wird, zumindest aber in ihrer Struktur angeknabbert, wenn ein Familienmitglied (Elternteil) eine Affäre beginnt, sich also zumindest partiell aus dem Familienverbund herauszieht; sei es tatsächlich/zeitlich, als auch gedanklich oder gefühlsmäßig. Denn wie du selbst schreibst:
Ich kann mir keine längerfristige Affäre vorstellen, in der keine Gefühle vorhanden sind. Beide haben sich ja aus ganz individuellen Gründen getroffen, gesucht oder gefunden. Irgendwie werden sie ja kompatibel gewesen sein.
Und da bereits sehe ich eine wenigstens potentielle Gefahr für den Familienverbund - es sei denn, wir haben eine Affäre, die die Familie in jeder erdenklichen Form stabilisiert und in keiner erdenklichen Form beeinträchtigt oder negativ beeinflusst.

Und ich frage mich, wie man auf Augenhöhe kommunizieren möchte, wenn ich solche Werkzeuge vorher anwenden muss. Damit habe tatsächlich ein Problem.
Naja, die Strategie verändert ja Persönlichkeiten nicht. Das ist nicht zu verwechseln mit: ich arbeite an mir, weil die Situation es gerade hergibt, dass ich mich verändere und für mich selbst weiterentwickele. Die Affärenpartner haben sich pre Strategie kennengelernt, die Strategie gibt (läuft es im Sinne des vom Strategierenden gewünschten Ergebnisses gut) den Schubser, der vielleicht bei einem unentschlossenen, zerrissenen Affärenpartner noch fehlte, dann wird die Strategie nicht mehr benötigt und es treffen die ursprünglichen Affärenpartner wieder aufeinander, nur in einer anderen Rolle. Ob man sich dann auf Augenhöhe begegnen kann, ob die Beziehung hält, ob die Persönlichkeiten tatsächlich kompatibel sind, die Personen zueinander passen, sprich: ob die Beziehung alltagstauglich ist, das stellt sich doch erst post Strategie heraus. Passt es nicht, ist das nicht der Strategie anzulasten. Dann passt es eben einfach nicht; passiert.

Diese Frage wird sich dir zB nicht stellen, denn ihr werdet den Alltag so nicht testen, sondern wahrscheinlich das aufregende Schattenspiel spielen, solange es eben dauert.

Das ich die Strategie anwende, damit ich an mir arbeite und damit es mir am Ende besser geht, das sollte doch das Ziel sein.
Ja, das wäre schön. Würde es allen gelingen, die Affäre als Chance zu begreifen, an sich selbst zu arbeiten und zu schauen, dass es einem selbst am Ende besser geht. Das ist eher ein Nebeneffekt der Strategie, nicht ihr eigentliches Ziel. Und es gelingt eben vielen in einer Affäre steckenden nicht, weil sie nicht nur in der Affäre stecken bleiben, sondern auch in sich selbst. Man muss schon auch in der Lage sein, die eigentliche Verantwortlichkeit, die eigenen Verantwortungsanteile zu erkennen und zu raffen, dass man nicht das ohnmächtige Opfer ist, das sich selbst wegwirft, sich kasteit und letztlich leidet, wie ein Hund. Das zu erkennen ist deshalb sehr schwer, weil die Gefühle (auch der Ohnmacht) einen übermannen und, bzw. wenn irgendwann vielleicht erkannt wird, dass das gewünschte Ziel eben nicht erreicht wird. Da werden Hoffnungen zerstört, Erwartungen nicht erfüllt. Die "Schuld" daran und an der erlebten Schmach, der Zurückweisung, den geplatzten Träumen wird dem Affärenpartner gegeben, der sich (obwohl er es doch anno Schnee versprochen hat!) jetzt doch nicht trennt. Und auf dieser Stufe bleiben einige stehen, kommen nicht davon weg, sehen sich selbst nicht, nicht, was sie getan haben und nicht, was sie tun können. Das ewige Jammertal.

Nur, wenn ich wirklich so tiefe Gefühle entwickelt habe, warum kann ich dann kein Verständnis aufbringen?
Das weiß ich nicht. Ehrlich. Mir ist es - na, nicht fremd vielleicht. Aber ich bemühe mich, beide Seiten zu sehen. Und werde oft dafür geschimpft, eher zuviel Verständnis für die andere Seite zu haben. ;)
 
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Mod Plouha

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Ich hoffe jetzt mal es ist okay, dass wir in Halbzehn's Strang so schwadronieren. Schließlich war der Strang von Anfang an auch ein theoretischer. @halbzehn, wenn Du Dich hier noch rumtreibst, könntest Du ja vielleicht BEscheid sagen, ob das okay ist. Wir könnten sonst ja vielleicht in die Plauderecke.

Das ist ja genau das, was Plouha sagt (oder zumindest meint, denke ich): die Zielfixiertheit ist das Übel, nicht die Strategie an sich. Das nicht akzeptieren wollen von Veränderung. Das sich nicht anpassen können an veränderte Umstände oder das sich (selbst!) überhaupt nicht verändern wollen. Die Stagnation. Das Verharren. Das Festbeißen. Das "ich WILL AM aber, koste es, was es wolle". Und nein - Liebe ist das nicht, denn Liebe beinhaltet m.E. auch, zumindest partiell los- und den Anderen sein lassen zu können.
Ja, genau das ist es was Plouha meint :herz: (und hoffentlich auch sagt).

Nur, wenn ich wirklich so tiefe Gefühle entwickelt habe, warum kann ich dann kein Verständnis aufbringen?
Weil Gefühle emotional sind und Verständnis, zumindest teilweise, rational. Darüber hinaus auch noch einiges anderes vorraussetzt, wie zum Beispiel die Fähigkeit, etwas abstrakt zu denken und mich in den anderen hineinzuversetzen. Nicht zuletzt aber auch, das zu wollen, entgegen allem was das mit einem selbst macht.

Ob man sich dann auf Augenhöhe begegnen kann, ob die Beziehung hält, ob die Persönlichkeiten tatsächlich kompatibel sind, die Personen zueinander passen, sprich: ob die Beziehung alltagstauglich ist, das stellt sich doch erst post Strategie heraus. Passt es nicht, ist das nicht der Strategie anzulasten. Dann passt es eben einfach nicht; passiert.
Ja, es stellt sich auch erst dann heraus, ob eine Strategie, also im positivsten Sinne, das Arbeiten an einem selbst, erfolgreich war. Allerdings habe ich schon das Gefühl, auch wenn ich mir hier das Kennenlernforum ansehe, dass ein "dann passt es nicht" immer schwerer zu akzeptieren ist. Irgendwie gibt es häufig den Versuch, etwas passend zu machen, und selten beinhaltet der den Ansatz bei sich selbst.

Allerdings muss man natürlich auch sagen: der Ansatz bei sich selbst ist oft sehr schwer. Weil schmerzhaft. Man muss sich damit auseinandersetzen wo man sich veilleicht bescheuert verhalten hat, dass es für manches vielleicht keine Rechtfertigung gibt, alte Wunden aufreissen und vor allem echt viel arbeiten. Ein ganz plumper Vergleich: wir müssten auch kein Problem mit Übergewicht in unserer Gesellschaft haben, wenn jeder über den inneren Schweinhund springen könnte, schweisstreibende Arbeit auf sich und nur gesundes zu sich nehmen. So ähnlich ist es hier denke ich auch manchmal. Es ist einfacher das "ich will" zu verfolgen als das "warum will ich". Es ist auch einfacher die Schokolade zu essen und zu sagen "ich brauche das heute, mein Tag war so stressig, ich kann jetzt nicht noch 10 situps machen
Wenn doch aber tiefe Gefühle vorhanden sind auf beiden Seiten und eine Seite sich nicht lösen kann, dann kann ich doch nicht die Strategie benutzen, um die Hauptbeziehung zu zerstören. Was ist das für ein Preis, den ich bereit bin zu zahlen. Womöglich habe ich am Ende eine Familie zerstört und mein ExAM dazu.
Hier lässt Du außer Acht, dass, vor allem Frau, aber ich sehe es schon auch bei Männern teilweise, sich gerne einredet es besser zu wissen. Also dass AM ja gar nicht glücklich sein kann woanders, weil sonst könnte es ja AF nicht geben, respektive es kann nur eines wahr sein, entweder er liebt EF oder AF. Plus ein Einreden, dass AM mit AF einfach glücklicher wäre. Das wird dann leicht als Rechtfertigung für die Strategiemotivation genommen, man "will ja nur das Beste".
.
 
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Sigyn

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Das ist ja genau das, was Plouha sagt (oder zumindest meint, denke ich): die Zielfixiertheit ist das Übel, nicht die Strategie an sich.

Da gehe ich mit. :coolwink:

Weil Gefühle emotional sind und Verständnis, zumindest teilweise, rational
Für mich gehört beides in die soziale Kompetenz. Verständnis für meinen Gegenüber zu entwickeln und besitzen ist für mich eine ganz entscheidende Eigenschaft, um überhaupt Beziehungen eingehen und führen zu können. Mich hineinzuversetzen und vor allem auch einmal den Blickwinkel zu verändern.
Also ich versuche alle Beteiligten zu betrachten. In diesen Konstrukten sind ja in den allermeisten Fällen mehr als 2 Personen betroffen.
Und ich hatte ja auch an anderer Stelle schon geschrieben, dass eine Affäre ja bewusst eingegangen wird. Es ist ja naiv zu glauben, dass sich daraus keine Probleme ergeben.
Ich entscheide mich bewusst beim Einsteigen und muss eben auch damit rechnen, dass es gegen die Wand fährt. Überheblich finde ich die Einstellung zu glauben, dass ich die bessere Wahl bin. Denn den Alltag leben AF/AM mit ihren Partnern. Alle Probleme des Alltags verbleiben dort. In einer Affäre wird sich aufgehübscht. Hier und da neue Sachen, ein besonderer Duft, es wird sich herausgeputzt und das Beste aus sich herausgeholt. Eine Alltagsbeziehung ist Alltag, das Leben hinter der Tür und immer auch ein schwarzer Fleck. Kein AM oder AF gibt gegenüber seiner Affäre alles preis. :headshake: Und das möchte Mann/Frau doch auch gar nicht hören. Die Zeit ist knapp, auf der Arbeit vielleicht noch leichter zur händeln. Zwischen Vollzeit, Kindern, Haushalt, Hobbies ect.... schwierig. Und wenn dann Zeit da ist, diskutiert man sicherlich keine Alltagsprobleme von zuhause. Nein, das kann ich mir nicht vorstellen :schuettel:
Affären können zur Hauptbeziehung führen, das stelle ich nicht in Frage. Gibt es in meinem Umfeld auch. Aber die haben sich gesucht, gefunden, Strich gezogen, neu angefangen. BÄHM!
Aber je länger sie geht, desto unwahrscheinlicher wird es. Und wenn mir meine AF/Am Gründe benennt, die ein Aussteigen nicht möglich machen, dann muss ich das akzeptieren. Das heißt doch nicht, dass sich an seinen Gefühlen irgendetwas geändert hat. Und an meinen doch auch nicht. Und wenn so viel Verantwortung und schlechtes Gewissen gegenüber dem Partner da ist, dass es nicht möglich ist die Affäre fortzusetzen, dann habe ich Verständnis und würde das auch bei meinem Gegenüber voraussetzen. Ich lese ja überall, dass das wohl sehr selten ist und dass es aber überwiegend Frauen sind, die sich da verletzt fühlen und auch gern die Schuld für das Scheitern allein dem Mann anlasten. Und sind es nicht gerade sensible Männer, die nicht aussteigen. Und sind nicht gerade das Attribute, die Frauen so mögen? :coolwink: Also ich merke selbst, ich komme vom 100 ins 1000.
Alles hat zwei Seiten und es lohnt sich auf jeden Fall alle Seiten zu betrachten und alles zu zerlegen und tiefer einzusteigen. Und was auf der einen Seite negativ bewertet wird, kann auch ins Positive umgewandelt werden.
:herz:
 
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Mod Plouha

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Für mich gehört beides in die soziale Kompetenz. Verständnis für meinen Gegenüber zu entwickeln und besitzen ist für mich eine ganz entscheidende Eigenschaft, um überhaupt Beziehungen eingehen und führen zu können. Mich hineinzuversetzen und vor allem auch einmal den Blickwinkel zu verändern.
Ja in einer idealen Welt ist das so. Wäre das aber die Realität, gäbe es ganz viele Probleme auf der Welt nicht. Und nicht jeder hat dieselben Kompetenzen und Möglichkeiten.
Was nicht heißt, dass ich Dir nicht vom Prinzip her zustimme, aber Du malst es für mich etwas sehr schwarz weiß, was die Machbarkeit betrifft.
Das heißt doch nicht, dass sich an seinen Gefühlen irgendetwas geändert hat.
Manchmal heißt es das schon. Manchmal heißt es das nicht.
Es ist aber auch nicht jeder in der vergleichsweise komfortablen Situation des zwei gebundene Partner, beide lieben beide.
Alles hat zwei Seiten und es lohnt sich auf jeden Fall alle Seiten zu betrachten und alles zu zerlegen und tiefer einzusteigen.
Auch hier bin ich ganz bei Dir und ich hab das auch schon öfter geschrieben:smile:
 

Sigyn

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Manchmal heißt es das schon. Manchmal heißt es das nicht.
Es ist aber auch nicht jeder in der vergleichsweise komfortablen Situation des zwei gebundene Partner, beide lieben beide.
Das stimmt und da stimme ich dir auch zu. Gefühle können sich natürlich im Laufe der Zeit ändern. So stehen ja auch alle Beziehungen ständig in der Veränderung.
Aber die Gefühle lassen nicht zwangsläufig nach, weil ich mich aus bestimmten Gründen außerstande sehe, die Affäre weiterzuführen. Ich hatte in meinem Eingangspost geschrieben. Eine Affäre muss man auch aushalten könnten, das muss man sich bewusst machen. Und wenn Gefühle Achterbahn fahren, denkt Mann /Frau auch erst einmal gar nicht drüber nach. Aber die Ernüchterung kommt. Entweder wird es verdrängt oder das Thema muss bearbeitet werden. Und wenn ich dann aber feststelle, dass es mir nur schadet und ich das nicht aushalten kann, dann haben sich ja meine Gefühle nicht zwangsläufig verändert.
Darauf wollte ich hinaus.

Aber auch hier gibt es natürlich Ausnahmen und da kommt es eben auch auf die Persönlichkeit des Gegenüber an.
 

halbzehn

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Ich hoffe jetzt mal es ist okay, dass wir in Halbzehn's Strang so schwadronieren. Schließlich war der Strang von Anfang an auch ein theoretischer. @halbzehn, wenn Du Dich hier noch rumtreibst, könntest Du ja vielleicht BEscheid sagen, ob das okay ist.
.
Natürlich ist das sehr ok :smile: Ich bin auch noch da (habe eh auch gestern geschrieben) und lese auch gerne mit und philosophiere auch gerne mit - ich befürchte nur, so viel Zeit zu schreiben wie ihr habe ich im Moment einfach nicht :lach:
 

halbzehn

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Darum fällt es mir schwer, mich mit der hier überall erwähnten Strategie anzufreunden. Es scheint ja zu funktionieren. Für mich hat es aber etwas Manipulatives. Ich bin eher für direkte Ansprache und Kommunikation auf Augenhöhe. Aber das erwarte ich auch in jeder Beziehung. Ob in der Ehe, unter Kollegen, unter Freunden.... Respektvollen Umgang.

Das wurde jetzt ja schon viel aufgegriffen, auch ich habe da manchmal Probleme, mich damit "anzufreunden". Auf der anderen Seite sehe ich das auch eher grundsätzlich als Kommunikations- und Beziehungsdynamik. Ausreichend analysiert und bewusst gemacht führt das eben dazu, dass man bewusst je nach Aktion auch die Reaktion verändert (die in vielen kleinen Schritten natürlich das große Ganze stark beeinflussen können).
Ich habe durch das Lesen der Stränge und Strategien hier zum Beispiel erkannt, dass ich anscheinend schon mein Leben lang unbewusst eine (recht erfolgreiche) Taktik in der Beziehungskommunikation bzw. deren Anbahnung und auch in der Affäre anwende: ich bleibe immer ein bisschen hinter dem Mann zurück, ich schreibe nie zuerst (jedenfalls nicht, ohne wirklich was zu sagen zu haben) und durchbreche das nur manchmal, hauptsächlich, um lieb zu sein. Das war bei mir nie bewusst und habe ich auch gar nicht gewusst (ich habe vor allem nicht gewusst, dass andere dem Mann ständig hinterherschreiben oder -laufen :nanu:), aber ich erkenne jetzt sehr deutlich, was da oft an Dynamik abgelaufen ist.
Ich benutze es jetzt manchmal sogar bewusst umgekehrt (aber mit einem positiven Hintergedanken :rambo:).
Dafür muss ich vielleicht ausholen: Mein AM hat es ja für eine kurze Zeit beendet. Der Grund war eigentlich (was ich nicht wusste und erst in Gesprächen danach wirklich verstanden habe): Er liebt mich und hat eigentlich den Wunsch, mit mir richtig zusammen zu sein. Er will ständig bei mi sein und alles, was er erlebt, irgendwie auch mit mir erleben. Er dachte deshalb ganz diffus, er müsste seine EF verlassen, was er ja aber gar nicht will und auch nicht könnte, seine Situation war gefühlt ausweglos. Dann war zusätzlich unser Kontakt extrem intensiv vor dem Cut, unter anderem aber genau dadurch bedingt, dass er mich so vermisst hat, weil ich immer ein Stück hinter ihm war. (Es war dann im Endeffekt so viel Kontakt, dass keiner mehr sein Leben wirklich führen hat können.) Und da hat er gemerkt, es geht einfach nicht so weiter, er müsste EF verlassen, kann er aber nicht, also hat er es mit uns ganz abrupt beendet.
Die Wiederaufnahme erfolgte dann mit dem Vorsatz, dass wir halt weniger Kontakt haben und mehr Zeit für unsere Leben lassen sozusagen. Also wenn wer was mit der Familie macht, dann sollte er das auch wirklich "mit" der Familie machen. Dass ich nicht will, dass er seine EF verlässt, war eigentlich eh immer klar, und bleibt auch so.

Nun habe ich aber gemerkt, dass wir beide mit weniger Kontakt wieder total unzurechnungsfähig verliebt sind. Ich spreche da also auch total drauf an. Aber ich versuche mich, darauf einzustellen, weil es ja anders nicht gehen wird.
Nun war er vor ein paar Tagen mit EF und Freunden unterwegs und hat mir schon wieder von dort aus längere Nachrichten geschrieben und mich wahnsinnig vermisst. Das heißt, er war schon wieder am Handy und hat sich nicht um das Umfeld gekümmert. Ich wollte mich zuerst gar nicht melden, da ich ihn in Ruhe lassen wollte, damit er halt seine Zeit dort genießt, wo er gerade ist. Und dann hatte ich wegen der ganzen Strategien hier plötzlich DIE Eingebung: Das geht anscheinend nicht! Wenn ich mich zurückziehe, mache ich es nur schlimmer statt besser.
Also habe ich ihm ganz entgegen meiner Intuition eine total liebe Nachricht geschrieben, wie sehr ich ihn vermisse und so weiter. Und siehe da: Von da an hatte er plötzlich einen schönen Abend und hat sich nicht mehr um mich gekümmert (nicht stimmt nicht, aber viel weniger). Voll schräg oder? Also es funktioniert - ohne dass ich ihn jetzt deswegen manipulieren will, aber je nachdem was man tut, ändert sich einfach etwas. Zum Guten oder Schlechten sei dahingestellt, das ist auch nicht immer so einzuteilen.
 

davinci

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Das wurde jetzt ja schon viel aufgegriffen, auch ich habe da manchmal Probleme, mich damit "anzufreunden". Auf der anderen Seite sehe ich das auch eher grundsätzlich als Kommunikations- und Beziehungsdynamik. Ausreichend analysiert und bewusst gemacht führt das eben dazu, dass man bewusst je nach Aktion auch die Reaktion verändert (die in vielen kleinen Schritten natürlich das große Ganze stark beeinflussen können).
Ich habe durch das Lesen der Stränge und Strategien hier zum Beispiel erkannt, dass ich anscheinend schon mein Leben lang unbewusst eine (recht erfolgreiche) Taktik in der Beziehungskommunikation bzw. deren Anbahnung und auch in der Affäre anwende: ich bleibe immer ein bisschen hinter dem Mann zurück, ich schreibe nie zuerst (jedenfalls nicht, ohne wirklich was zu sagen zu haben) und durchbreche das nur manchmal, hauptsächlich, um lieb zu sein. Das war bei mir nie bewusst und habe ich auch gar nicht gewusst (ich habe vor allem nicht gewusst, dass andere dem Mann ständig hinterherschreiben oder -laufen :nanu:), aber ich erkenne jetzt sehr deutlich, was da oft an Dynamik abgelaufen ist.
Ich benutze es jetzt manchmal sogar bewusst umgekehrt (aber mit einem positiven Hintergedanken :rambo:).
Dafür muss ich vielleicht ausholen: Mein AM hat es ja für eine kurze Zeit beendet. Der Grund war eigentlich (was ich nicht wusste und erst in Gesprächen danach wirklich verstanden habe): Er liebt mich und hat eigentlich den Wunsch, mit mir richtig zusammen zu sein. Er will ständig bei mi sein und alles, was er erlebt, irgendwie auch mit mir erleben. Er dachte deshalb ganz diffus, er müsste seine EF verlassen, was er ja aber gar nicht will und auch nicht könnte, seine Situation war gefühlt ausweglos. Dann war zusätzlich unser Kontakt extrem intensiv vor dem Cut, unter anderem aber genau dadurch bedingt, dass er mich so vermisst hat, weil ich immer ein Stück hinter ihm war. (Es war dann im Endeffekt so viel Kontakt, dass keiner mehr sein Leben wirklich führen hat können.) Und da hat er gemerkt, es geht einfach nicht so weiter, er müsste EF verlassen, kann er aber nicht, also hat er es mit uns ganz abrupt beendet.
Die Wiederaufnahme erfolgte dann mit dem Vorsatz, dass wir halt weniger Kontakt haben und mehr Zeit für unsere Leben lassen sozusagen. Also wenn wer was mit der Familie macht, dann sollte er das auch wirklich "mit" der Familie machen. Dass ich nicht will, dass er seine EF verlässt, war eigentlich eh immer klar, und bleibt auch so.

Nun habe ich aber gemerkt, dass wir beide mit weniger Kontakt wieder total unzurechnungsfähig verliebt sind. Ich spreche da also auch total drauf an. Aber ich versuche mich, darauf einzustellen, weil es ja anders nicht gehen wird.
Nun war er vor ein paar Tagen mit EF und Freunden unterwegs und hat mir schon wieder von dort aus längere Nachrichten geschrieben und mich wahnsinnig vermisst. Das heißt, er war schon wieder am Handy und hat sich nicht um das Umfeld gekümmert. Ich wollte mich zuerst gar nicht melden, da ich ihn in Ruhe lassen wollte, damit er halt seine Zeit dort genießt, wo er gerade ist. Und dann hatte ich wegen der ganzen Strategien hier plötzlich DIE Eingebung: Das geht anscheinend nicht! Wenn ich mich zurückziehe, mache ich es nur schlimmer statt besser.
Also habe ich ihm ganz entgegen meiner Intuition eine total liebe Nachricht geschrieben, wie sehr ich ihn vermisse und so weiter. Und siehe da: Von da an hatte er plötzlich einen schönen Abend und hat sich nicht mehr um mich gekümmert (nicht stimmt nicht, aber viel weniger). Voll schräg oder? Also es funktioniert - ohne dass ich ihn jetzt deswegen manipulieren will, aber je nachdem was man tut, ändert sich einfach etwas. Zum Guten oder Schlechten sei dahingestellt, das ist auch nicht immer so einzuteilen.
MEGAGUT beschrieben! Genau so ist es!
 

Bourque

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Liebe halbzehn!

Nun hatte ich auch die Gelegenheit, Deine Geschichte zu lesen, und ich konnte da einige interessante Dinge erfahren und die eine oder andere Parallele zu meiner Situation finden. Vor allem aus dem Grund, weil es für Dich und Deinen AM ja die erste Affäre ist.

Du kennst ja nun auch meine Geschichte, und auch mir geht es phasenweise so, dass ich denke, es wäre besser, das ganze zu beenden, bevor jemand - vor allem AF - richtig leiden muss.

Wir hatten während der ersten Zeit auch sehr viel Leichtigkeit. Die ging zeitweise verloren, weil AF emotional immer mehr eingetaucht ist. Dass passiert und lässt sich nicht verhindern. Natürlich ist unsere Situation insofern anders, weil meine AF ungebunden ist. Und ganz wesentlich ist es auch, dass bei mir keine Kinder im Spiel sind.

Ich bin auch immer sehr dankbar, wenn ich die Sichtweisen von Expertinnen im Affärenforum - Hira, Plouha und Schneewittchen - erfahren darf.

Ich hoffe, es läuft bei Dir und AM noch so, wie ihr beide euch das wünscht. Wie geht es Dir mit Deinem EM? Ich hoffe, ihr könnt einen guten Weg für euch finden - ohne Streit und ohne Krieg.

Ich bin gespannt, wie es bei euch weitergeht.

Liebe Grüße
Bourque
 

halbzehn

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Liebe halbzehn!

Nun hatte ich auch die Gelegenheit, Deine Geschichte zu lesen, und ich konnte da einige interessante Dinge erfahren und die eine oder andere Parallele zu meiner Situation finden. Vor allem aus dem Grund, weil es für Dich und Deinen AM ja die erste Affäre ist.

Lieber Bourque, vielen Dank fürs Lesen und dass du meinen Strang hervorgeholt hast!
Ich schreibe ja hier nicht viel, da ich auch nicht viel zu berichten habe.
Die Affäre läuft eigentlich seit Beginn stabil, es gab einmal einen kurzen Cut von ihm, da es zu viel wurde. Seitdem gab es keine Aufregungen mehr :lach: Wir reden mittlerweile sehr viel und immer wieder über die Situation, dass wir uns nicht von unseren Partner trennen, und ob es beiden noch gut damit geht. Das ist für uns wichtig, dass niemand in eine andere Richtung abdriftet, glaube ich. Bei uns ist es aber halt zumindest in dem Punkt anders als bei dir, wir sind beide sehr verliebt, ich möchte ihn aber nicht für mich gewinnen.
Aber wir hadern auch ständig ein bisschen damit, ob es "gut" ist, was wir tun und ob wir es nicht besser beenden.

Wie geht es Dir mit Deinem EM? Ich hoffe, ihr könnt einen guten Weg für euch finden - ohne Streit und ohne Krieg.

Danke der Nachfrage! In Kurz: wir hatten zwischendurch ein echtes Tief erreicht, dafür läuft es jetzt aber wieder wesentlich besser. Ich möchte hier nicht zu viel darüber ausführen, aber ich habe mal geschrieben, dass er mir nicht mehr gut tut und sich etwas ändern müsste - er hat es tatsächlich geändert (nach einigen Jahren endlich einen wichtigen Schritt gesetzt) und damit hat sich vieles zum Positiven verbessert. Ich glaube nicht, dass diese Ehe deswegen für immer halten wird oder für immer glücklich und erfüllt sein wird, für den Moment jetzt reicht es uns aber, wir sind friedlich, uns geht es gut, wir können (so glaube und hoffe ich) gemeinsam liebevolle Eltern für unsere Kinder sein. Es ist aber sicher nicht verlässlich und von jetzt auf Dauer so, wir werden sehen...

Wir hatten während der ersten Zeit auch sehr viel Leichtigkeit. Die ging zeitweise verloren, weil AF emotional immer mehr eingetaucht ist. Dass passiert und lässt sich nicht verhindern. Natürlich ist unsere Situation insofern anders, weil meine AF ungebunden ist. Und ganz wesentlich ist es auch, dass bei mir keine Kinder im Spiel sind.

Das habe ich in deinem Strang auch gelesen. Ich denke, deine AF ist sehr eingetaucht und hat große Hoffnungen. Aus Sicht einer Verliebten kann ich das verstehen (wobei ich deine AF aber als durchaus sehr fordernd empfinde). Man muss aber auch als AF natürlich wissen, wenn man sich auf eine Affäre einlässt, gelten nicht herkömmliche Beziehungs-Spielregeln...
 

Sigyn

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Huhu halbzehn,

ich bin auch nach wochenlanger Pause mal wieder hier unterwegs und es freut mich zu lesen, dass auch ihr für euch einen Weg gefunden habt.
:namaste:
 

halbzehn

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Hallo liebe Mitlesenden und auch -leidenden,
ich wollte nach längerer Zeit auch mal wieder ein Update dalassen.

Bei uns läuft es zwar gut, es ist aber sehr anders geworden und kann wohl ewig so nicht mehr bleiben.
Beide sind noch verheiratet, aber meine Ehe ist fast vorbei (das ist unabhängig von der Affäre) und er trägt sich plötzlich - seit ca. einem halben Jahr - auch mit Trennungsgedanken, sei doch nicht so glücklich mit EF. Er hat zur Zeit das dringende Gefühl, sich zwischen uns (besser gesagt vielleicht: zwischen der EF und etwas anderem) entscheiden zu müssen.
Ich will ihn dazu gar nicht drängen, bin auch selbst ja noch gar nicht frei, allerdings hat er schon Recht damit, dass eine klare Linie angebracht wäre, vor allem der EF gegenüber. Sie weiß nix von der Affäre, er hat ihr aber gesagt, dass er sie nicht mehr liebt und momentan nicht weiß, wie es weitergeht. Das ist immerhin ein sehr großer Schritt, die Beziehung dauert an die 40 Jahre und war/ist - so jedenfalls mein Eindruck - um ein vielfaches besser als alles, was hier beschrieben wird, inklusive meiner eigenen. Nach diesem Geständnis natürlich ein wenig angeschlagen.

Klar ist das alles ein bisschen dazu gemacht, mir Hoffnungen zu machen, denn ich bin sehr verliebt in ihn; auf der anderen Seite weiß ich - u.a. hier aus dem Forum - dass ich gegen die Ehe eh keine Chance habe, wenn ich es darauf anlege.
Dann kommt noch dazu, wenn wir beide uns getrennt hätten, könnten wir auch nicht einfach so eine Beziehung beginnen, ich habe kleine Kinder, wir sind beide noch örtlich gebunden und es wäre eine Fernbeziehung, der Altersunterschied (ca. 20 Jahre) ist riesig und er bereits - ich sag es mal neutral :lach: - am hinteren Ende der Jugend angekommen.

Ich weiß gar nicht, was ich tun soll:
Die Affäre beenden, um ihm in die Chance zu zwingen, an der Ehe zu (wirklich) zu arbeiten?
Mich ganz zurückziehen oder mich aus seinem Leben schleichen kann ich nicht, da wir im Verein beide sehr engagiert sind und mehr oder weniger zusammenarbeiten; auch beide ihn nicht verlassen wollen und nicht wollen, dass der andere es tun müsste.
So weiter machen in der Hoffnung, dass sich alles zu meinen Gunsten entwickeln wird?

Das Problem ist, die Option "Affäre beenden" ist eigentlich das Logischste in jeder Hinsicht. Aber das haben wir vor nicht zu langer Zeit schon versucht. Die Gründe waren rational, damit wir beide unsere Leben sortieren und an unseren Beziehung arbeiten oder sie zumindest ausloten können, ohne Affäre im Rücken. Falls wir je zusammenkommen, damit das geregelt und ohne ganz bösen Beigeschmack ist, wir uns auch noch vertrauen können, und außerdem weil wir beide immer unterschwellig unglücklich damit sind, dass wir eine Affäre haben.
Die Entscheidung und das Gespräch dahinter waren sehr liebevoll und respektvoll, die Initiative ging von mir aus. ABER: Da war ja kein Streit, kein Ärger, nichts Böses dahinter, eigentlich nur Liebe, und wir haben es beide keine zwei Wochen ausgehalten.
Noch einmal können wir das nicht machen, das muss dann sehr endgültig sein und dafür sind wir beide nicht bereit ::: Auf der anderen Seite wissen wir seitdem beide auch vom anderen, dass die Situation jetzt nicht mehr passt. Dass aber das Ende der Affäre auch leider für keinen heißt, dass dann die Hauptbeziehung wieder passt (eher im Gegenteil: er hat sein Gespräch mit der EF währenddessen geführt und ich mich nach Wohnungsalternativen und Scheidungsberatungen umgesehen).

Ich befürchte ja, dass er jetzt irgendwann entscheiden wird, und dann wird er an seiner Ehe arbeiten, Eheberatung machen usw. ... und uns beenden. Leider glaube ich, dass kein Weg daran vorbeiführen wird.
Darauf versuche ich mich innerlich schon ein wenig vorzubereiten. Ich habe dann insgeheim auch immer wieder gedacht: Ist doch gut, vielleicht krieg ich es doch noch ganz neu mit EM hin. Aber diese Idee habe ich inzwischen fast völlig aufgegeben, das wird nichts mehr, auch ohne AM nicht.
 

Jana3

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Hallo liebes Forum,
ich habe hier schon viel gelesen und bin begeistert von euch :-)
Ich habe lange überlegt, ob ich auch was schreiben soll, weil ich eigentlich nicht so viel von meinem AM preisgeben möchte. Aber die wichtigsten Punkte sind eh bei so vielen gleich...
AM (58) und ich (knapp 40) kennen uns seit Jahren und haben seit einigen Monaten eine Affäre. Wir sind beide verheiratet, mit Kindern, sehen uns aufgrund eines Vereins einigermaßen regelmäßig - wenigstens einmal im Monat -, wo wir beide sehr involviert sind und auch bleiben möchten. Die Community ist nicht so groß, deshalb gibts nicht so viele Ausweichmöglichkeiten. Ansonsten haben wir aber 300 km zwischen uns und würden uns gar nicht kennen. Unsere Partner sind normalerweise beide nicht da dabei, hin und wieder - also ich kenne seine EF und er meinen EM flüchtig.
Wir waren beide noch nie in so einer Situation, hatten auch echt Schwierigkeiten, die Affäre zu beginnen. Irgendwie - Klischeesatz - ging es aber nicht anders. Seitdem funktioniert es eigentlich sehr gut. Wir lieben uns, ich bin sicher, dass das ehrlich ist. Aber ich weiß ganz sicher, dass er sich nie trennen wird, weil er seine Frau auch liebt und eine gute Ehe führt (alles ist sicher nicht perfekt, aber ich schätze sie als gut ein), und weil er ein wahnsinnig großes Verantwortungsgefühl ihr gegenüber hat. Die sind praktisch schon immer zusammen. Deren Kinder sind übrigens erwachsen, unsere nicht.
Ich möchte mich von meiner Familie bis jetzt auch nicht trennen, auch wenn mit EM nicht alles so toll ist. Wenn ich mich doch trenne, dann nicht für AM, sondern, weil ich es für die richtige Entscheidung halte. Ich denke schon öfter darüber nach, aber AM gegenüber sage ich, ich trenne mich nicht, hauptsächlich, weil ich ihm dahingehend keine Verantwortung aufbürden möchte. Und wie gesagt, momentan möchte ich es auch nicht.

Nun interessieren mich viele Sachen. Wie war das bei anderen, wie seht ihr das... wird man automatisch irgendwann auf die EF eifersüchtig? Will man den AM irgendwann für sich haben? Kann man so eine Sache einfach "gut" weiterführen? Ohne zu große Erwartungen aneinander?
Ich gebe zu, er ist eigentlich mein Traummann, sofern man sowas sagen kann. Ich hatte schon mehrere Beziehungen und ganz verschiedene Männer. Er ist eindeutig ein besonderes Exemplar. Aber es sprechen auch viele Dinge gegen eine Beziehung - nicht die Personen an sich, eher äußere Umstände, natürlich auch der Altersunterschied, der in unseren Lebenssituationen viel ausmacht.

Unsere Gefühle sind offensichtlich sehr stark, aber wie lange kann das so bleiben?
Sollte man so eine Affäre besser beenden, wenn sie noch gut läuft, weil ja sowieso nix Gutes dabei rauskommen wird.. vor allem, weil es keine Perspektive gibt, außer, dass es eine Affäre ist und bleibt und dass sie irgedwann sowieso enden wird müssen? ich habe hier viel gelesen und seh uns im Endeffekt dann doch leiden, weil das halt nicht gut gehen kann. Das Ende habe ich ihm schon mal ganz ehrlich und unaufgeregt vorgeschlagen, einfach aus all den Gründen, die dagegen sprechen, aber er wollte das nicht. (Ich will es ja auch nicht).
Ich würde wirklich nicht wollen, dass wir im Streit auseinandergehen - was ich auch nie von uns glauben würde, aber ich habe hier schon sehr viel gelesen, und bin nicht sicher.

Ich will ihn nicht verletzen. Dafür ist es wohl schon zu spät. Oder kann ich ihn irgendwie von mir entlieben? Mich will ich aber eigentlich auch nicht verletzen :shakehead: Und die Affäre läuft ja bis jetzt sehr gut.
Manchmal mache ich mir Sorgen, dass er auch mir gegenüber mittlerweile schon so ein großes Verantwortungsgefühl entwickelt hat, dass er sich auch von mir nicht mehr "trennen" kann, auch wenn er unter der Situation leiden sollte... :cry

Vielleicht suche ich auch einfach nur jemanden, um mich auszutauschen, da ich mit niemandem darüber reden kann - außer mit ihm selbst, und das will ich oft nicht, da wir eh nicht so viel Zeit zusammen haben, und weil uns dieses Thema natürlich nur noch mehr zusammenschweißt... :nanu:
Ich kann jetzt nur von mir sprechen.
Ich liebe ihn, ob er mich liebt oder was er für mich fühlt, kann ich nicht sagen.
Trotzdem ist er extrem eifersüchtig. Er will, dass ich ihm immer vorher sage, wenn ich mit EM Sex hatte, damit er es sich noch überlegen kann
Dann fragt er mich immer darüber aus, ob ich am Wochenende weg war, wen ich getroffen habe.
Er ist grundsätzlich Wochenende nie erreichbar. Erzählt aber immer Montags, was er getan hat.
Seine Ex Frau kommt ja jetzt zu ihm zurück. Ich bin, Gott sei Dank, noch nicht eifersüchtig, nur besorgt, dass er die Sache mit mir beendet.
Ich merke beim Schreiben, ich hänge leider viel zu sehr an ihm
 

Nachtstern

Aktives Mitglied
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13 Juni 2021
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Hallo halbzehn,

da ist ja doch einiges passiert bei Dir.
Ein paar Fragen hätte ich noch:

wir sind beide noch örtlich gebunden und es wäre eine Fernbeziehung,

Mich ganz zurückziehen oder mich aus seinem Leben schleichen kann ich nicht, da wir im Verein beide sehr engagiert sind und mehr oder weniger zusammenarbeiten;

Seht ihr Euch dort regelmäßig? Und was bedeutet bei Dir Fernbeziehung ?
u.a. hier aus dem Forum - dass ich gegen die Ehe eh keine Chance habe, wenn ich es darauf anlege.

Das Problem ist, die Option "Affäre beenden" ist eigentlich das Logischste in jeder Hinsicht.
Es erscheint mir fast so, als wenn Du vorsichtshalber lieber den Rückzug antrittst.
Auch generell wirkst Du auf mich sehr rational und versucht vorausschauend zu handeln.
So weiter machen in der Hoffnung, dass sich alles zu meinen Gunsten entwickeln wird?
Also, wenn Du ihn wirklich liebst und Dir ein gemeinsames Leben vorstellen kannst, würde ich es einfach laufen lassen.

Ihr befindet euch auf Augenhöhe, da beide noch verheiratet, aber im anfänglichen Trennungsmodus.
Ich befürchte ja, dass er jetzt irgendwann entscheiden wird, und dann wird er an seiner Ehe arbeiten, Eheberatung machen usw. ... und uns beenden.
Vielleicht wird es so kommen, daß kann man nicht vorhersagen. Aber du scheinst dem vorgreifen zu wollen, und es selber beenden.
Macht für mich unter den von dir geschilderten Umständen nicht wirklich Sinn.

Sollte er es tatsächlich aus diesem Grund beenden oder eine Pause einlegen, dann seit ihr immer noch auf Augenhöhe, da Du dann parallel diese Zeit nutzen kannst, dich um deine Ehe zu kümmern oder die Trennung von EM zu praktizieren.
Ich kann jetzt nur von mir sprechen.
Jana, wie sollte dein Post hilfreich sein für Halbzehn ? :Nichtwissen:
Du erzählst da nur deine Geschichte, ohne wirklichen Bezug auf halbzehn.
 
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