Brauche ich zu viel Pflege und Aufmerksamkeit?

Spaltmäßin

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Huhu.
Ich hatte in meiner früheren Partnerschaft schon das Problem, dass ich offenbar viel Aufmerksamkeit und Pflege in einer Beziehung benötige. Wir waren 11 Jahre ein Paar und in unserem letzten und vorletzten Jahr bekam ich zum Geburtstag nichts. Wirklich nichts. Er sagte mir damals sein Fitnessclub habe die Jahresgebühr erhöht und er müsste sparen. Ein Geschenk sei nicht drin. Dabei verdiente er spitze und wir lebten in einer sehr teuren Wohnung. Ich habe mich damals getrennt weil ich mich nicht mehr geliebt und wert geschätzt gefühlt habe. Er wollte damals nicht heiraten weil ihm das Fest zu teuer war. Und das war offenbar wirklich der Grund, denn er rannte mir nach der Trennung noch ein Jahr lang hinterher und wollte mich zurück. Natürlich hatten wir insgesamt betrachtet damals tief liegende Probleme. Aber das führt nun zu weit. Ich fühlte mich einfach nicht richtig gewollt und damit kann ich nicht umgehen.

Ich habe nun seit 1,5 Jahren einen neuen Freund. Die ersten 4 Monate war er extrem lieb und aufmerksam. Ich bin ein Mensch, der auch gerne gibt und genieße es auch dem Anderen eine Freude zu machen. Natürlich nimmt die Verliebtheit und der Invest dann langsam ab, verstehe ich auch. Ich bin aber irgendwo gerade zwischen Alltag und Schnappatmung und bin ziemlich hart aufgeschlagen. Ich weiß, dass ich an mir etwas ändern muss und möchte das auch. Ich fürchte aber diese Beziehung schon wieder bergab gehen und möchte das nicht. Ich bin schon über 40 und suche wirklich jemanden für`s Leben. Ich will eine Beziehung um ihrer Schönheit wegen, weil sie mich erfüllt und mir das Leben schöner macht. Ich will zusammen sein und zusammen erleben und ich möchte lieben und geliebt werden und ich will auf Händen getragen werden. Ich will und brauche das. Und ich möchte nicht einfach akzeptieren, dass es das nicht gibt.

Ich habe natürlich Freundinnen und weiß, dass irgendwann jeder Mann wohl nur noch der eine ist, der auf dem Sofa neben einem gammelt. Aber trotzdem sehe ich auch, dass sie teils nach vielen Jahren noch umgarnt werden. Sie bekommen Sträuße zum Geburtstag und zum Jahrestag, da könnte ich niederknien. Sie werden überrascht und ausgeführt und das alles trotz und im Alltag. Ich sehe ja, dass es das gibt. Ich denke dann, dass ich nicht gefundne habe was ich brauche. Oder, an schlechten Tagen, dass ich es nicht wert bin. Ich bin neidisch auf sie, dabei habe ich selbst einen Freund.

Nun zu meinem Anliegen, also meiner Beziehung. Ich möchte das auch. Ich möchte so geliebt werden wie ich das brauche. Und ich brauche das: Die Pflege, die Aufmerksamkeit, die Geschenke, das Materielle und das Geliebtfühlen. Ich BIN so. Ich habe es erkannt und kann es nicht abstreiten. Ich bin nicht pflegeleicht und ich bin nicht uneitel und ich möchte spüren, dass mein Partner für mich brennt. Erst recht nach weniger als 2 Jahren.

Mein Freund ist eigentlich immer bei mir
Seine Wohnung hat er zwar noch aber er ist wirklich oft hier. Er kocht nie (nur die ersten 4 Monate) und macht auch niemals Frühstück (nur die ersten4 Monate). Wenn er früher aufsteht als ich, macht er nur einen Kaffee (den seinen). Nach dem Abendessen geht er wortlos zur Couch. Er lässt alles, wirklich alles, stehen. Er hilft niemals in der Küche. Ich mag es sehr sauber und ordentlich und bin immer wieder getroffen mit welch Selbstverständlichkeit er mich alles alleine abräumen lässt. Dann setzt er sich vor den Fernseher. Er ist sehr zärtlich und streichelt mich wirklich oft. Auch Hilfe im alltäglichen Leben finde ich, denn er macht das Grobe und Klassische. Er wechselt mir die Reifen und kauft öfter Getränke ein. Aber das tut man auch für seine Mutter.

Aber er lässt sich eben auch bedienen. Wenn ich auch abends alles stehen lasse (schon häufiger getestet), bleibt es stehen. Er macht auch am nächsten Morgen nichts. Da stehen die Rotweingläser auf dem Tisch und das Essen klebt auf den Tellern. Vor einer Woche sagte er, er habe es absichtlich für mich stehen gelassen "Du machst ja so gerne sauber und ich habe es dir gelassen." Äääää.
Aber vorrangig geht es nicht um den Haushalt. Er hat unseren ersten Jahrestag einfach vergessen. Ok, kann passieren? Ich hatte was für ihn gekauft und es ihm auch gegeben.
Valentinstag ist eigentlich ein schöner Tag, finde ich. Ideal für materielle Geschenke. Und da er sich gerade ein Auto für über 50000 Euro kaufte, dachte ich, ich bekomm vielleicht auch was schönes. Ich mach seine Wäsche seit geraumer Zeit, koche uns jeden Abend, arbeite den ganzen Tag und bin immer sehr bemüht um mein Äußeres. Ich treibe Sport und achte auf mich. Ich sehe, dass ich mit meiner Ansicht alleine dastehen könnte, weil sie oberflächlich ist. Aber ich finde ich habe etwas verdient. Ich finde, ich bin nicht selbstverständlich. Ich verdiene mein eigenes Geld, bin gebildet und rauche nicht. Jeden Mittwoch ist sein Sohn bei uns zu Besuch. Für ihn habe ich nun den halben Mittwoch immer frei, um ihn zu unterstützen und damit wir zusammen etwas machen können. Er ist alleine etwas überfordert mit ihm.
Bekommen habe ich am 14.2. gar nichts. Er hat mich am Abend noch nicht einmal zum Essen eingeladen. Damit kann ich schwer umgehen. Ich bin immer stolz und lasse mir nichts anmerken. Ich beklage mich also nicht, das fände ich banane und wertet micv nur ab. Ich will nichts bekommen, weil ich es einfordere. Blumen wären schön gewesen. Oder ein Duft. Oder ein Abendessen.
Ich hatte ihm was gekauft. Das habe ich dann im Kofferraum gelassen und ihm nicht gegeben. Irgendwo schlug das erste schlechte Gefühl und die Erinnerung an früher am 14.2. erstmals ein.

Am vergangenen Sonntag hatte seine Mutter Geburtstag. Statt mich dorthin mit einzuladen, schlug er mir vor, der Party (draußen und mit Abstand, aber trotzdem mit einer handvoll Menschen) fern zu bleiben und stattdessen demnächst mal was essen zu gehen (geht ja gerade sowieso nicht). Dabei kenne ich seine Familie noch immer kaum und was bei mir an kam war, dass er mich nicht dabei haben möchte, offensichtlich nicht stolz auf mich ist oder ich aus anderen Gründen dort nicht erwünscht bin. Das hat mir den Rest gegeben. Als er das spürte, erklärte er sein Verhalten mit Corona. Zu viel Besucher für seine Mutter. Auf einer "Party". Ich war die eine Person, die zu viel war.

Vor einem halben Jahr war hier an meiner Heizung etwas defekt. Er guckte es sich an und fällte sein Urteil, ich müsste ein bestimmtes Teil als Ersatz kaufen. Preis 590 Euro. Vor der Bestellung fragte ich nochmal, ob es wirklich wäre was ich brauche und er sagte ja. Es war am Ende das falsche Teil. Ich musste dann ein anderes für zusätzliche 300 Euro kaufen und das ungenutzte liegt seit 5 Monaten nun bei mir. Weder hatte er sich an den Kosten beteiligt noch sich mal entschuldigt. Ich konnte das teil nicht umtauschen oder zurück geben. Er meinte, er würde das falsch gekaufte Teil bei ebay verkaufen. Ich habe nun das fünfte Mal gefragt und er sagte er kam noch nicht dazu das zu tun. Nun langsam glaube ich sowieso nicht mehr, dass ich nur einen Teil des Geldes wieder bekomme. Im Prinzip geht es mir nicht um das Geld. Es geht mir um sein uncharmantes Verhalten. Ich hätte erwartet, dass wenigstens das neue Teil auf seine Kosten geht. Doch auch das hat er mich bezahlen lassen. Klar läd er mich auch mal zum Essen ein. Aber das tue ich auch, also ihn einladen. Die Kosten in unserem Alltag trage ich im Prinzip alleine. Eine Beteiligung hat er nie angeboten und bezahlt Einkäufe nur, wenn ich ihn explizit einkaufen schicke.

Ich habe mein eigenes Leben mit einigen Freundinnen und bin auch mal unterwegs. Er hingegen hat kaum Freunde und die kenne ich auch kaum. Seine Eltern sind seine engsten Vertrauten. Aber die kenne ich nur oberflächlich. Ich habe ihn gut integriert in meinen Freundeskreis und zu Teilen meiner Familie.

Ihr könnt denken, dass ich oberflächlich und arrogant bin und eingebildet und das wird vermutlich auch stimmen. Ich möchte aber nun auch nichts beschönigen, das mich sympathischer erscheinen lässt. Das ist leider die Wahrheit.
Ich habe die 40 überschritten und habe Kleinmädchenträume. Ich habe noch nie einen Heiratsantrag bekommen. Mich wollte noch keiner heiraten.
Vor zwei Wochen hatte meine Freundin Geburtstag und weil wir uns gerade nicht sehen können, hat ihr Ehemann heimlich auf einer Wiese einige Stühle in jeweils 3 Metern Abstand aufgebaut, mitten auf dem Feld und ihre besten Freundinnen dorthin eingeladen. Er hat Sekt besorgt und ihr eine so schöne Überraschung gemacht. Manchmal weine ich vor Rührung bei so etwas und manchmal, weil ich auch so gerne jemanden hätte, der sowas tut. Und ich weiß, mein Freund würde das nie tun. Sind das wirklich die Glücksgriffe? Und wieso vergeht das bei meinem neuen Freund so schnell? Er war so aufmerksam am Anfang.
Dann sehe ich Paare in der Stadt und denke, na, bei denen hat der Mann sich bestimmt gefreut heute Frühstück zu machen oder den 1. Jahrestag nicht vergessen. Oder, die sind bestimmt verheiratet oder oder oder. Ich tu mir selbst leid.

Tja und ich frage mich jetzt wie und ob ich das Ruder rumreißen kann. Woran erkenne ich, ob es passt, wenn ich nach 1,5 Jahren schon spüre, dass er sich meiner so gewiss ist, dass er nicht mehr investiert? Wie kann passieren, dass das so schnell abflacht? Bin ich schon wieder in die Mutterrolle gerutscht, weil ich es meinem Partner bequem mache? Vorab Danke für`s Lesen.
 

Mod Venusstern

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Hallo Spaltmäßin,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und deinem Partner stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen. Eines haben alle am Anfang gemeinsam: die Liebe.

Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.

Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Venusstern aus dem Team

Ps: Wolfgang's E-Book ist bei Partnerschaftsproblemen eine große Wissensbereicherung. Auch wenn es noch nicht zu einer Trennung gekommen ist, ist es für Paare wichtig, die Dynamiken zu verstehen, wenn es kriselt.
 

Milena25

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Hallo :smile:

Puh, das sind ganz schön viele Beispiele auf einmal, die du da schilderst.
Wenn ich ehrlich bin, wirkt es auf mich auf den ersten Blick wirklich auch ein wenig so, als würdest du zu viel fordern und von deinem Freund zu viel erwarten.
Auf der anderen Seite kann ich dich durchaus auch verstehen.
Menschen erwarten unterschiedlich viel in einer Beziehung. Manchen deiner Forderungen würde ich beispielsweise sofort zustimmen. Das sehe ich ganz genauso (zB die Hausarbeit zu teilen, dem anderen auch das Frühstück vorzubereiten oder zumindest einen Kaffee zu kochen). Viele andere Beispiele von dir, würde ich nicht so unterschreiben. Ich fände es zum Beispiel auch schön, einen Blumenstrauß zum Valentinstag oder Jahrestag zu erhalten, klar, welche Frau freut sich nicht über Blumen. Trotzdem erwarte ich das nicht. Bei weitem nicht jedem Mann sind Valentinstage oder Jahrestage wichtig. Viele vergessen die auch einfach.
Ich finde, man sollte dahingehend schon dieselben oder zumindest ähnliche Vorstellungen haben.
Hast du mit deinem Partner denn schon einmal darüber gesprochen?
Weiß er beispielsweise, dass du dich über kleine Geschenke zu Valentinstag oder dem Jahrestag freust?
 

Spaltmäßin

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Hallo Venusstern, danke für die Begrüßung
Hallo Milena. Also es ist so, ich kenne das ja aber.
Ixh habe erfahren, dass es so etwas gibt. Männer, die einer Frau auch noch nach vielen Ehejahren eine schöne Freude machen. Ich hatte das einfach noch nie! Am Anfang einer Beziehung natürlich. Aber ich spreche hier von meinen Eltern oder Großeltern, von meinen Freunden, meiner Patentante, die mir alle gezeigt haben, dass das geht.
Und ich habe es einfach nie erlebt über das erste Jahr hinaus, dass ich mich so fühle. Dass ich geschnappt werde an meinem Geburtstag und ausgeführt, ein Picknick, ein Ausflug, ein schönes Hotel. Das ebbt ab bis nichts mehr ist. Nichts zwischendurch und keine Art der Wertschätzung, kein Anlass mich umgarnt zu fühlen, kein königliches Gefühl.
Wo für andere die Liebe erst so richtig beginnt, sehe ich zu meinem Freund schon bald ein Ende nahen. Den allerersten Jahrestag vergessen. Tja, das nimmt ja wohl kaum an Invest zu. Dabei sagt er mir häufig, dass er mich liebt. Und es gibt kleine alltägliche Gesten, die gut tun. Aber ich sehe mich Hemden bügeln wie damals. Ich sehe mich einem Mann jeden Abend ein Essen servieren. Ich spüre, dass ich aus dieser Spiral ab und zu Erlösung brauche, wo ich mich wieder begehrt fühle. Wo einer nicht seine Schmutzsocken in meinen Wäschekorb wirft und unseren Jahrestag vergisst.
Ich verstehe ja, dass Menschen unterschiedliche Vorstellungen haben. Aber wie merke ich denn am Anfang einer Beziehung, was mir davon am Ende bleibt?

Ich könnte natürlich so weitermachen. Ich weiß aus der Erfahrung, dass ich das lange aushalten kann. Ich weiß aber was bald folgt. Mein sexuelles Verlangen vertrocknet und ich hab bald selbst wenig Lust zu geben. Und drüber reden? Tja, leider ging das schon einmal in die Hose. Ich habe geglaubt dass sich so etwas ändert und bin immer bedürftiger geworden und ich möchte ehrlich gesagt nicht mehr erleben einen Blumenstrauß geschenkt zu bekommen nachdem ich am Vortag bemängelt habe, dass mir kleine Aufmerksamkeiten fehlen. Nicht, dass das falsch war. Ich erinnere mich nur sehr genau an das Gefühl. Es war niederschmetternd und hat mich vor mir selbst bloß gestellt. Und es war eben überhaupt nicht schön und ich habe mich natürlich nicht gefreut.
Und natürlich denkt mein Freund dann nur, ist ja egal wie man`s macht macht man`s falsch.

Ich finde, was du schreibst, das klingt so nach Resignation. Klar, ich könnte einfach meinen Anspruch verändern und nichts mehr erwarten. Da frage ich mich aber, ob das richtig wäre so und ich mein großes Glück finden kann, wenn mir immer etwas fehlt. Mir fehlt eben die Wertschätzung meiner Person. Ich möchte mich besonders fühlen.

Das mit dem Haushalt sehe ich gar nicht so eng. Ich würde das ja alles machen. Jeder Mensch hat in einer Beziehung auch Sachen, die er lieber abgibt und dem Anderen überlässt. Mir die ganze Arbeit zu überlassen wäre total ok für mich, wenn die Wertschätzung da wäre und ich mich in regelmäßigen Abständen nun einmal besonders fühlen kann. Ob das nun ein Geschenk ist oder ein Abend an dem er mich bekocht, ein kleines Frühstück oder ein Kurzurlaub. Was ich damit ausdrücken will ist eigentlich das Gegenteil von einem Verlangen nach Gleichberechtigung. Vielleicht sehne ich mich mehr nach dem alten Rollenbild.
Ich bin nicht zufrieden zu stellen. Dabei könnte ich ja einfach zufrieden sein mit dem was ich habe. Aber es ist mir zu wenig. Alleine, dass ich es ansprechen müsste für eine Veränderung, ist schon etwas das sämtliche echte Freude über einen Invest stark dämpft. :blush:
 

Milena25

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Aber Wertschätzung und das Gefühl begehrt zu werden, hat doch überhaupt nichts mit Geschenken und materiellen Dingen zu tun.. für mich zumindest nicht.
Ein Mann kann eine Frau begehren, ohne dass er ihr regelmäßig Geschenke macht oder sie in einen Kurzurlaub einlädt.

Wie sieht es denn bei dir aus? Schenkst du deinem Freund auch regelmäßig etwas?
Ich bin der Ansicht, dass das nicht nur Aufgabe des Mannes ist.. wenn überhaupt.. ich würde beispielsweise nie erwarten, dass mich mein Partner in einen Kurzurlaub einlädt. Mich würde es viel mehr freuen, wenn er sich regelmäßig ausreichend viel Zeit für mich nimmt und auch Mal andere Dinge (beispielsweise ein Fußballspiel oder ein Zocken mit seinen Kumpels) für mich "ausfallen" oder verschieben würde.
Da brauche ich keine Rosen oder Schmuck. Zeit und gemeinsame Erlebnisse sind doch viel wichtiger als materielle Dinge :shakehead:

Ich hab es bei einer Bekannten gesehen. Sie wurde regelrecht überhäuft mit Geschenken, Ausflügen, Blumen, Einladungen usw. von ihrem Partner. Meinst du, er hat sie mehr geliebt als der Mann einer anderen Freundin, der vielleicht nur einmal im Jahr Blumen nach Hause gebracht hat, nur zu Weihnachten und dem Geburtstag Geschenke besorgt hat? Zweite Beziehung hält heute noch:herz: Sie sind rundum glücklich. Erster Mann, der mit den vielen Geschenken, hat sie nach zwei Jahren sitzengelassen. Geschenke hin oder her.. was ich damit sagen will, ich finde es schon ein wenig oberflächlich von dir, dass du das alles von deinem Partner erwartest.:S
 

Spaltmäßin

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Natürlich Milena. Aber ICH brauche das. Du nicht und andere nicht, aber ich. Es dreht sich bei meinem Thema doch ganz individuell um mich. Und ich bin verletzt und fühle mich ungeliebt, wenn mein Partnr unseren 1. Jahrestag vergisst und mir nichts zum Valentinstag schenkt.
Dass andere das nicht stört, das mag doch sein. Du brauchst keine Rosen und keinen Schmuck. ICH brauche das.

Ich hatte ja bereits geschrieben, dass icg zu beiden Anlässen was für ihn hatte und es mir Freude bereit zu schenken und beim 2. Mal das Geschenk aber lieber im Kofferraum gelassen habe. Das war dann schon der Gedanke, dass ich mir die Blöße nun nicht noch einmal gebe und ich verkümmere auf diese Weise ja auch, denn das Schenken geht mir ja auch ab. Wenn das darauf hinausläuft, dass der Partner sich vorgeführt fühlt (weil es nichts besorgt hat) wird ja alles verkorkst.

Ich mag es charmant behandelt zu werden. Ich möchte wissen was ich falsch mache, dass das so abrupt endete.
 
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Söckchen

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Hallo Spaltmäßin,

Du, ich hab mir ne neue Karre für knapp 60.000 Euro gekauft. Und die Schüssel bar bezahlt. Wieso begründet mein neues Auto ein Anrecht eines Partners, etwas geschenkt zu bekommen? Versteh ich nicht. Wenn er lieb ist, darf er vielleicht mal auf den Beifahrersitz ne Runde mitfahren. :web-smiley_zwinkert: Aber nur, wenn er sehr lieb ist. Bei Autos und Pferden bin ich ziemlich pingelig. ;)


Ich sehe es leider so ähnlich wie Milena. Und auch wenn das hart klingt, ich kenne Dich ja nicht persönlich und kann sehr daneben liegen, mir drängt sich nach Deinen Schilderungen das Bild einer extrem materiell eingestellten, fordernden und leider auch aufrechnenden und berechnenden Person auf.

Wenn Du diese Anspruchshaltung der zu hofierenden Diva auch unterschwellig in einer Beziehung durchschimmern läßt, kann ich verstehen, dass da der Partner sich rauszieht. Denn niemand möchte nur aufgrund seines finanziellen Inputs gemocht werden.

Und mal ehrlich: Sich pflegen, auf sich achten, Sport machen, arbeiten gehen und eigenes Geld verdienen... sorry, das ist kein Alleinstellungsmerkmal. Und eigentlich nichtmal was besonderes, sondern schlicht normal. Und daraus kann man doch keinen Anspruch auf Geschenke oder was auch immer ableiten.

Dass Du kochst und bügelst... nun, wieviel gebügelte Hemden ist denn ein so ein Kasten Getränke ranschleppen wert? Wieviel mal kochen macht einen Reifenwechsel aus? ;)

Wenn schon aufrechnen, dann auch richtig. ;)

Es klingt alles irgendwie berechnend, was Du schreibst. Du kochst, bügelst, nimmst für den Sohn frei.... nicht weil Du es möchtest oder aus tiefem Herzen tust, sondern weil Du dafür eine Gegenleistung erwartest. So kommt das bei mir an.

Und vermutlich ist es genau das, was Partner instinktiv spüren und was sie zurückschrecken lässt.

Vor allem habe ich die Befürchtung (wie gesagt, ich kenne Dich nicht persönlich, sondern leite das nur aus Deinem Beitrag hier ab), dass Du zu den Frauen gehörst, denen es vielleicht nie genug ist? Dass irgendwann der kleine Blumenstrauß nicht mehr reicht, dass es immer zu wenig ist.

Welche Leere, welches Gefühl des Unwertseins ist in Dir, dass man(n) nur mit materiellen Dingen füllen könnte? Wäre das überhaupt zu füllen?

LG
Söckchen
 

Spaltmäßin

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Hallo Söckchen :)
So ist es ja auch. Ich bin materiell und oberflächlich und insgeheim fordernd. Nur mit dem Unterschied, dass ich - auch in meiner langjährigen Beziehung, immer gegeben und finanziert habe. Mich eben nie habe finanzieren lassen und sehr gut für mich selbst bezahlen und meinen Partner einladen kann.
Diva trifft es trotzdem ganz gut.

Das ist sehr anstrengend einerseits
Andererseits stelle ich mir die Frage, ob es denn nicht einen gesunden Mittelweg gibt zwischen Diamantschmuck zum Geburtstag und nichts. Meine Angst ist ja nicht zu wenig zu bekommen, weniger als andere Frauen oder das Falsche, sondern dass alles so eintritt wie mit meinem Ex. Es war am Schluss lieblos und kaum auszuhalten. Dabei stand der Wert nie im Vordergrund für mich. Ich hätte mich über ein tolles Frühstück damals zu meinem Geburtstag sehr gefreut und ein Strauß schöner Blumen. Ein normaler. Am Ende nach nur wenigen Jahren bei "nichts" gelandet zu sein, das war für mich natürlich schlimm und ich musste immer wieder daran denken, dass das ein Unding gewesen wäre für andere Männer. Mein Vater hätte meiner Mutter auch in größter Not einen Blumenstrauß organisiert.
Und ja, ich bin auch in der Hinsicht eine Diva, dass ich mir nach all den Jahren gewünscht hätte, dass er mich hätte heiraten wollen. Es versetzt mir noch heute einen Stich, dass ich nie so richtif gewollt wurde und er nie das Bedürfnis hatte mich zu seiner Frau zu machen.
Da heiraten zwischen 30 und 40 dann fast alle Freude und man selbst tut es nicht. Und nicht etwa, weil dem Partner das Glück oder die Liebe fehlt, sondern weil er das teuer findet. Nicht weil er arm ist, sondern geizig. Ich wollte ja nicht sein Geld. Ich wollte gewollt werden.
Nun ,natürlich habt ihr Recht und man kann auch ohne Trauschein jemanden lieben und für immer wollen. Das war wohl auch so. Aber trotzdem, ist denn jede Frau eine berechnende Diva, die den Traum hat irgendwann zu heiraten?

Mich haben Valentinstag und Jahrestag extrem getriggert und aufgewühlt. Aber sicher strahle ich das auch irgendwie aus, dieses Gehabe und den Anspruch. Ich brauche wohl eine Art Bestätigung. Ich bin irgendwie romantisch und wünsche mir eben auch das, was andere haben. Habt ihr eine Idee wie ich den Anspruch im Allgemeinen los werde?

Aber, es wäre zu füllen, Sökchen. Ich vermute sogar durch recht unaufregendes Verhalten. Die Frage etwa, ob wir zu einem bestimmten Anlass in ein Café gehen möchten. Gemeinsam einen Kuchen essen und einen Kaffee trinken. Ich rede ja nicht von Champagner auf einer Yacht. :cry
 
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Söckchen

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Alte Verletzungen sitzen oft sehr tief und es bildet sich nur eine sehr dünne Haut darüber. Darunter tun sie noch immer weh.

Mit Sicherheit gibt es ein Mittelding zwischen Brillis und Nichts. :)

Du wünschst Dir, was andere haben? Versuche, ein wenig diesen schwarzen Neid abzulegen. Überleg mal, vielleicht hat der Mann, der immer das Blumensträußchen mitbringt, Fußpilz? Oder trägt nachts im Bett Damendessous? Oder putzt sich nie die Zähne? ;) Du siehst ja nur das, was die anderen Dich sehen lassen. Und kaum jemand geht mit den unschönen Dingen einer Partnerschaft nach außen.

Immer, wenn Du meinst, auf etwas neidisch zu sein, was andere haben oder bekommen, versuche zu verstehen, dass Du eben nicht den Preis dafür kennst.

Ich versuche mal, mein Empfinden an dem Beispiel des Morgenkaffees deutlich zu machen. Mir drängt sich das Gefühl auf, dass Du dann ein wenig angezickt im Bett liegst und unzufrieden bist, weil er eben nur sich den Kaffee macht, aber Dir nicht. (Was wirklich nicht so ganz nett ist.) Und diese Unzufriedenheit spürt er vermutlich anhand Deiner Mikromimik, leichten Veränderungen im Tonfall oder anhand des Muskeltonus.

Was würde passieren, wenn Du aufstehst, Dir seine Tasse Kaffee schnappst, fröhlich sagst: Oh danke, dass Du so lieb an mich gedacht hast! Kaffee am Morgen, das ist sooooo lieb von Dir! Und mit dem Kaffee wieder im Bett verschwindest?

Das Ganze leicht spielerisch, mit einem fröhlichen Augenzwinkern.
Ich könnte mir vorstellen, dass beim dritten Mal er tatsächlich auf die Idee kommt, zwei Kaffee zu zapfen ;)

Hast Du eine Ahnung, warum er das nicht tut? Angst Dich zu wecken? Schusseligkeit am morgen (wäre so mein Ding. Ich bin morgens froh, wenn ich es bis zur Kaffeemaschine schaffe, ohne mich oder die Wohnung zu zerlegen).

Und wenn das mit dem Kaffee klappt, wenden wir uns dem Geschirr zu ;)

Ich glaube halt, dass dieses unterschwellige Fordern Dich nicht weiterbringt.

Es ist Ausdruck alter Verletzungen, einer alten Angst. Dass es wieder so kommt.
Nur ist es nicht der Schritt zur Lösung.

Und glaub mir, mit alten Ängsten und Verletzungen kenn ich mich aus ;)
 

Lady FlowerPower

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Liebe Spaltmässin (ungewöhnlicher Nickname),

ich muss sagen, dass ich deinen Post als eine tiefe Sehnsucht nach Aufmerksamkeit verstehe.
Denn genau das ist es, was ich bei dir lese: Ein Schrei nach Aufmerksamkeit.
Der Wunsch nach Blumen oder einem Frühstück von einem Mann/ Deinem Liebsten sind insofern lediglich Symbole, also sichtbare Zeichen dieser von dir so schmerzlich vermissten Aufmerksamkeit. Und keineswegs - zumindest meinem Verständnis nach - einer materiellen Haltung geschuldet.
Was allerdings sein kann, ist, dass du deinem verständlichen Wunsch nach Aufmerksamkeit aufgrund des von dir so erlebten Mangels unter Umständen einen fordernden Nachdruck und Charakter verleiht.
:ritter:
Was meinst du: Woher rührt deine Verzweiflung, einfach nie genügend Aufmerksamkeit zu bekommen? Auf mich wirkt sie so, als wäre sie eventuell schon eine ganz alte Wunde.
Denn zentrale Bedürfnisse, die beispielsweise in der Kindheit nicht oder nur ungenügend erfüllt worden sind, haben die Tendenz, später einen übergroßen Raum einzunehmen.
Ich finde, dass du hier sehr mutig und offen über deine Bedürfnisse schreibst.
Eine einfache Lösung oder Erklärung wird es jedoch vermutlich wohl eher nicht geben.
:Nichtwissen:
Hinzu kommt, dass Beziehungen natürlich auch gewissen Schwankungen unterworfen sind.
Generell lassen wir uns vertrauten Menschen gegenüber viel eher gehen als gegenüber Fremden.
Da passiert es schnell, dass aus dem anfänglichen Bemühen ein laues Lüftchen wird.
Es bedarf dann schon einiger Anstrengungen, um eine Beziehung lebendig zu halten.

Herzliche Grüße,
Lady FlowerPower
 

Milena25

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Ich sehe das auch wie Lady Flower Power.
Die allerwenigsten Männer - würde ich behaupten- zeigen nach etlichen Jahren Beziehung dasselbe stets bemühte, aufmerksame, liebevolle und umsorgende Verhalten. Das lascht mit der Zeit wohl einfach ab bzw. Bedarf schon größerer Anstrengungen.

Versteh mich bitte nicht falsch, ich verstehe durchaus, dass dir Geschenke zum Geburtstag wichtig sind oder dass der Partner auch kleinere Dinge für einen tut (Kaffee kochen). Das sehe ich ganz genauso. Trotzdem sind Menschen wohl einfach unterschiedlich. Wahrscheinlich meinte er das überhaupt nicht böse. Ich kann mir durchaus auch vorstellen, dass ihm das gar nicht bewusst ist. Vielleicht hat er auch einfach andere Vorstellungen was Aufmerksamkeiten und Geschenke in einer Beziehung angehen. Alles möglich.
Du könntest wirklich versuchen das nächste Mal locker(er) zu reagieren. Wahrscheinlich merkt man dir in solchen Situationen schnell an, dass du sauer/enttäuscht/verletzt oder gekränkt bist, oder?
Versuch es mal gegenteilig. Locker und trotzdem gut gelaunt bleiben.
Ihm deine "Wünsche" ganz ruhig und versteckt mitteilen. Keine Forderungen.
Eher "Wenn du eine Idee suchst, mich glücklich zu machen, könntest du..." Oder "Mit xy kann man mich echt glücklich machen". Das immer Mal wieder unauffällig einfließen lassen. Vielleicht setzen ihn deine Forderungen gerade zu sehr unter Druck.
 
G

Gwendolina

Gelöschter User
Liebe Spaltmäßin,

meines Erachtens sind deine Wünsche / Erwartungen völlig legitim. Es geht ja nicht darum, dass er Villa, Pferd und Sportwagen schenken / finanzieren soll, sondern um Blumen zum Valentinstag und ein kleines Geschenk zum Geburtstag. Da wundert es mich sehr, dass das nicht als selbstverständlich angesehen werden kann. Auch kann man auch nach vier Jahren Beziehung erwarten, dass Mann mal den Tisch abräumt oder mal selbst kocht, ohne als erwartungsüberzogen zu gelten. Oder sieht das hier jemand als normal an, nach ein paar Jahren den Partner zu bedienen und im Gegenzug nichts zu erwarten? Das würde für mich in die Kategorie gehören: ich halte den Partner um jeden Preis, selbst wenn ich ihm dafür den Hintern hinterher tragen muss. Dann sollte man sich fragen, ob man das nötig hat.

Nach meinem Eindruck hat er es sich mit dem Service, den du bietest, gut eingerichtet. Was du bemängelst, zu Recht, ist seine fehlende Aufmerksamkeit, die m. E. weniger mit einem Aufmerksamkeitsdefizit bei dir zu tun hat (eine solche Einschätzung finde ich als Laie und aus der Ferne sehr gewagt), sondern mit einem gesunden Anspruch an den Umgang miteinander. Wenn nach der relativ kurzen Zeit eurer Beziehung bei ihm kein Bedarf gesehen wird, dich zu erfreuen, sei es mit Blumen etc. oder Hilfe im Haushalt, wird es schwierig, das noch mal umzudrehen. "Locker und gut gelaunt" zu bleiben, wenn vom Partner so gar nichts kommt, würde mir auch schwer fallen und warum soll er nicht merken, dass dich sein sein Verhalten verletzt. Hier geht es nicht um Strategie, um ihn zu halten, sondern einen Missstand zu beenden, der dich belastet. Insofern würde ich meine Wünsche nicht "versteckt" mitteilen und warten, dass er es begreift, denn dieser Tag wird vermutlich nicht kommen.


Liebe Grüße
Gwendolina
 
M

Mod Clara

Gelöschter User
meines Erachtens sind deine Wünsche / Erwartungen völlig legitim. Es geht ja nicht darum, dass er Villa, Pferd und Sportwagen schenken / finanzieren soll, sondern um Blumen zum Valentinstag und ein kleines Geschenk zum Geburtstag. Da wundert es mich sehr, dass das nicht als selbstverständlich angesehen werden kann. Auch kann man auch nach vier Jahren Beziehung erwarten, dass Mann mal den Tisch abräumt oder mal selbst kocht, ohne als erwartungsüberzogen zu gelten. Oder sieht das hier jemand als normal an, nach ein paar Jahren den Partner zu bedienen und im Gegenzug nichts zu erwarten? Das würde für mich in die Kategorie gehören: ich halte den Partner um jeden Preis, selbst wenn ich ihm dafür den Hintern hinterher tragen muss. Dann sollte man sich fragen, ob man das nötig hat
Das sehe ich genauso.

Liebe Spaltmäßin,
ich denke, deine Herausforderung fängt schon viel früher an - nicht erst nach ein paar Monaten oder Jahren.

In den ersten Monaten schleicht sich vor lauter glückshormonrn meist ein, dass man "zuviel" für den Partner macht. Die Wäsche, den Haushalt, zudem ist man noch immer "lieb und nett" und oft aus Angst den Partner zu verlieren, setzt man nicht liebevoll seine Grenzen.

Männer sowie auch Frauen, ruhen sich, wie bei deinem jetzigen Partner, dann darauf aus - du bist sicher für ihn - ergo keine kleine Herausforderung mehr um die er sich aufrichtig bemühen muss. Routine, der langsam ausschleichende Respekt - sind ein kleiner Tod für Aufmerksamkeit und das Feuer der Liebe.

Ich für mich, ziehe mich immer wieder ein wenig aus meiner Partnerschaft raus, bin nicht so verfügbar, da ich mich um mein eigenes Leben und Freunde sowie Familie kümmere. Natürlich mach ich auch mal mit das Bad bei meinem Partner sauber oder koche - aber nicht ständig, er ist ja schließlich alt genug und konnte seinen Haushalt auch vor mir alleine bewältigen.

Selbst in meiner Ehe als die Kinder noch klein waren, wurde der Haushalt geteilt - die absolute Sicherheit hat noch kein Partner über einen längeren Zeitpunkt von mir bekommen, dafür hab ich viel zu viel meinen eigenen Kopf und meine Selbständigkeit.

Sprech ihn in einen klaren Ton, kurz und knapp darauf an, was du dir wünscht - ohne Vorwürfe und schau was passiert. Sieh dich immer mal wieder für ein paar Tage raus, melde dich- hab aber weniger Zeit für ihn. Unternimm was mit Familie und Freunden- nicht um zu strategieren, sondern für dich und deine Unabhängigkeit. Der nette Nebeneffekt dabei ist, dass wenn die Sicherheit bei ihm schwindet - er wieder aufmerksamer wird.
 

Milena25

Aktives Mitglied
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Mit "locker und gut gelaunt" meinte ich, dass es meiner Ansicht nach nicht viel bringen wird, ihm immer und immer wieder Vorhaltungen und Forderungen zu machen. Viele Menschen haben dann erstrecht keine Lust mehr sich zu bemühen oder die Wünsche des anderen zu "erfüllen". Da muss man wirklich auch mal lockerlassen können. Wenn er nicht möchte, wird er sicher Gründe dafür haben. Vielleicht ist ihm der Valentinstag, der meiner Meinung nach vieeel zu Kommerzialisiert ist heutzutage, auch einfach total egal?! Das kann doch sein. Dann musst oder solltest du das aber auch akzeptieren.

Beim Thema Haushalt bin ich ganz bei euch. Das muss geteilt werden. Sehe ich auch so. Ich würde einem Mann auch nicht hinterherputzen und seine ganze Wohnung schmeissen bzw ihn relaxen lassen, während ich das ganze Haus in Ordnung bringen, Essen kochen, Einkaufen usw. muss.
Das sollte man auch frühzeitig thematisieren.

Ich denke auch, dass wenn er gerade am Anfang der Beziehung dir mehr Geschenke und kleine Aufmerksamkeiten gemacht, dass er sich deiner vielleicht zu sicher geworden ist. Das passiert.
Ich finde da die Tipps von Mod Clara sehr hilfreich :smile:
 

BrainAFK

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Liebe Spaltmäßin,

ich als Mann sehe das noch einmal von einer ganz anderen Position und möchte auf ein paar Dinge eingehen.

Ich lese aus deinen Posts raus, dass du auf emotionaler Eben dich wertlos fühlst. Am einfachsten machst du das anhand von materiellen Dingen fest, die man dir schenkt (z. B. Blumen, Kurzurlaub, etc.), denn das ist am einfachsten zu spüren. Die emotionalen Dinge, die du aber ansprichst, wie an das einjährige Bestehen der Partnerschaft zu denken, am Geburtstag ein Frühstück machen, nach dem Essen abräumen helfen, etc. das sind die Gesten, die dir ja auch dieses Gefühl vermitteln.

Ich finde es z. B. sehr viel, wenn du extra an einem tag für seinen Sohn nachmittags frei nimmst. Das ist für mich nicht mit Geschenken zu bezahlen.

Aber es wirkt auf mich, wie wenn du ein niedriges Selbstwertgefühl hast und dich so darüber definierst. Du brauchst von Außen "Reize" und die Rückmeldung, dass du gut genug bist und man dich auch wirklich haben will.
Dass dein Verhalten dann zickig, oberflächlich oder divenhaft wirkt, liegt dann ja auf der Hand.
Meiner Meinung nach solltest du bei dir selbst mal schauen, woran denn das liegt. Bist du als Kind vernachlässigt oder benachteiligt, gemobbt worden? Alleine, dass dein letzter Partner dir nach so langer Zeit keinen Heiratsantrag gemacht hat, das verletzt dich sehr und gibt dir das Gefühl nicht gewollt zu sein. du fühlst dich weniger wert. Dass du geschrieben hast "mich wollte bisher noch keiner" dahinter steckt vermutlich die Ursache DEINES Problems.

Die Mechanismen, die losgetreten werden, wenn du "Ansprüche" anstellst (musst du nicht einmal verbal tun, das merkt man nonverbal, ohne darüber zu sprechen), bewirken nach einer gewissen Zeit beim Gegenüber, dass man sich zurückgesetzt fühlt.
Vielleicht strahlst du dann Kälte aus ohne es zu wollen.
Die Folge ist, Mann zieht sich zurück und investiert auch nicht mehr soviel, ist vielleicht maximal mit der ganzen Situation überfordert und macht dann lieber garnix um in nix reinzukommen.

Es wäre wichtig, dass ihr miteinander redet und du dich lernst zu öffnen, aber vor allem musst du selbst an dir arbeiten.
Geld verdienen, unabhängig sein, Sport zu machen, also alles, was du für dich tust, tust du primär für dich und nicht für deinen Partner. Klar, Männer sehen es gerne, wenn eine Frau gepflegt ist und sich aufbrezelt, aber im genaueren Sinne, machst du das für DICH!

Was ich aber auch sehe, dass du selbstverständlich gesehen werden kannst, denn du machst den Haushalt, kochst und machst die Wäsche. Vielleicht kennt er es aus seinem Elternhaus nicht anders oder er ist wirklich nur faul. Da muss man die Herren einfach mal etwas an der Leine nehmen etwas in die richtige Richtung pushen.

Ich hoffe ich war nicht zu hart und ich möchte dich auch nicht verletzen, aber ich denke es klappt nur, wenn du mal hinter die Kulissen bei dir schaust und dann mit ihm redest.

Viele Grüße

BrainAFK
 

Lady FlowerPower

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Hallo Spaltmaessin,

was BrainAFK geschrieben hat,, spricht mir aus der Seele!
Genau in diese Richtung wollte ich auch meinen Post verstanden wissen!
Denn mir ist ebenfalls aufgefallen, dass du ja geschrieben hattest, Spaltmaessin, dass dich dieses Gefühl, nicht wirklich gewollt zu werden, schon sehr lange begleitet. Also eben nicht erst seit deiner aktuellen Partnerschaft, sondern quasi von jeher. Und das hat mich doch aufhören lassen.
Was ich NICHT geschrieben habe, Gwendoline, ist dass ich mir sicher wäre, dass Spaltmaessin ein Problem aus ihrer Kindheit mir sich rumschleppte. Geschrieben habe ich, dass ICH mir vorstellen könnte, dass ihre Schwierigkeiten damit zusammenhängen könnten. Das ist für mich ein Unterschied.
Ebenfalls habe ich mit keiner Silbe angedeutet, dass ich ihr Bedürfnis nicht nachvollziehen konnte. Ganz im Gegenteil - ich kann ihre Sehnsucht, gewollt und gesehen zu werden, sogar sehr gut verstehen. Und diese ist sogar vollkommen berechtigt!
Allerdings - und hier ergibt sich ein Dilemma - sind Liebe und Aufmerksamkeit Geschenke, die man nicht einfordern kann. Und Spaltmaessin - Brain AFK und Milena haben das gut beschrieben - aufgrund deiner Sehnsucht und deines Schmerzes versuchst du es dann ggf. über diesen Weg.
In der besten Absicht zwar, doch leider wird es so kaum funktionieren. Das hast du selbst ja auch schon gemerkt und dich deshalb in diesem Forum an uns gewandt.

So viel von mir für's Erste.
Alles Liebe für dich,
Lady FlowerPower
 

LucyNora

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Na also ich bekomme auch gerne Blumen geschenkt und habe wirklich keine Probleme mit meinem Selbstwertgefühl oder dergleichen. Aber ich liebe es Blumen zum Valentinstag oder zum Jahrestag zu bekommen :lach: ich finde das einfach schön. Nicht mehr und nicht weniger.
Mein Freund allerdings stand noch nie darauf Blumen zu verschenken bzw sagte er immer dass ihm solche Tage nichts bedeuten und er deshalb keinen Anlass darin sieht mir zu Blumen zu schenken.
Aber trotzdem wollte ich sie :coolwink:

Beim Einkaufen habe ich dann gekonnt mädchenhaft mit Schmollmund auf einen Strauß Blumen bei Aldi gezeigt, meinen Göttergatten mit großen erwartungsvollen Augen angeguckt und " ooooh Guck, wie schön sie sind " gesagt.
Er hat mich in den Arm genommen und gesagt wie niedlich ich bin. Dann ist er mit dem Einkaufswagen weiter gegangen :::

Einen Tag später stand er mit einem viel schöneren Blumenstrauß vor der Tür :PP
Zum Glück versteht mein Freund manchmal den Wink mit dem Zaunpfahl :lach::lach:

Ich bekomme heute noch Blumen zwischendurch und ich mag es :herz::herz:
 

Lady FlowerPower

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Ja, Blumen geschenkt zu bekommen, ist definitiv geil!
:blumenmeer:
Doch nicht jeder Mann ist so lernfähig wie deiner, LucyNora.
Mein Monsieur hat mir schon öfter Aldi- oder NETTO-Blumen vom Einkaufen mitgebracht.
Inzwischen bedanke ich mich dafür mit einem strahlenden Lächeln und sage: 'Ach, die sind aber hübsch.'.
:lach:
Na ja, dafür kam und kommt Monsieur mitunter halt mit anderen netten Überraschungen um die Ecke.

Liebe Spaltmaessin, hoffentlich haben wir dich hier mit unseren wilden Interpretationen und Mutmaßungen jetzt nicht verschreckt.
:zwinkern:
Ich würde mich auf jeden Fall freuen, bald wieder von dir zu lesen.
Veicht magst du uns ja schreiben, was du von unseren Gedanken zu deinem Thema hältst...

Herzliche Grüße,
Lady FlowerLower
 

Milena25

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Ich freue mich auch über Blumen, klar :smile:
Nicht falsch verstehen. Aber ich befürchte oder glaube, dass man das heutzutage einfach nicht mehr so "erwarten" kann/sollte, wie vielleicht früher, in der Generation unserer Eltern noch.
Vermute ich zumindest.
Ich kenne vieeele Männer, die sagen "ach, Valentinstag ist ein Tag wie jeder andere, interessiert mich nicht". Manche kaufen dann trotzdem Blumen, weil sie wissen, dass es der Frau wichtig ist, andere halten sich strikt dran und kaufen keine, weil's ihnen schnurzpiepegal ist :lach:
 

BrainAFK

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Wie gings denn weiter?
Würde mich freuen, was von dir zu hören Spaltmäßin :smile:
 

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  1. Seele @ Seele: Currywurst mögen die doch auch wie verrückt
  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
  4. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: Nur noch knapp 50 Minuten durchhalten Leute, dann sind dieser endbescheuerte Valentinstag und das damit ggf. verbundene KK auch wieder vorbei ;-)
  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
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