Der dunkle Nebel und wie er alles umschlang

GuitarLady

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Hallo liebe Community,

eingangs möchte ich erwähnen, dass ich mich besonders über Kommentare und Einsichten von Mitgliedern freuen würde, die Erfahrungen im Umgang mit Depressionen gemacht haben, entweder selbst oder im Umgang mit dem Partner, da ich vermute dass ein Ex-Back mit einem Menschen mit depressiven Strukturen anders verlaufen kann, als mit einem Menschen ohne diese Disposition.

Meine Geschichte:
  • Er ist Anfang 30, ich Mitte 30, vorgestellt wurden wir uns durch gemeinsame Freunde / Kollegen Ende Juli diesen Jahres.
  • Wir haben jeweils eine Trennung in diesem Jahr hinter uns, beide circa zum selben Zeitpunkt (+ / - Mai), seine Beziehung dauerte 5 Jahre, er wohnte auch mit der Ex zusammen, sie hat ihn betrogen, er das über einen längeren Zeitraum vermutet, dann herausgefunden dass es so ist und sie zur Rede gestellt, im selben Zeitraum einen Bandscheibenvorfall erlitten mit anschließender Reha, er zog dann bei ihr aus und erstmal zu Freunden bzw. in möblierte Wohnungen.
  • Nach dem ersten Treffen, wo wir einander vorgestellt wurden, nahm er das Ruder in die Hand, bemühte sich um Wiedersehen und wir sahen uns regelmäßig. Es ging alles langsam und voller Ruhe vor sich, über das Zusammenkommen haben wir Ende August auf einem von ihm organisierten Wochenendtrip gesprochen. Ich hatte es damit nicht eilig, im Gegenteil, eigentlich hatte es sich eh schon angefühlt als wären wir bereits zusammen, als müsse man das nicht mehr aussprechen. Ihm war es aber wichtig und er betonte auch dass wir ja quasi eh schon gefühlt zusammen wären und wir "würfelten" ein Datum in der Vergangenheit aus, was uns irgendwie passend schien, so dass unsere Beziehung dann "offiziell" Mitte August begann. Er erzählte auch allen und jedem direkt vom Zusammenkomm-Datum und dass wir jetzt eine Beziehung führen.
  • Im September verbrachten wir viel Zeit miteinander, er wohnte zu dieser Zeit auch in einer möblierten Wohnung und verbrachte deshalb eigentlich jede freie Minute bei mir, weil er sich in diesen Übergangslösungs-Wohnungen nicht so richtig zu Hause fühlte. Er teilte mir relativ unverblühmt mit, dass einer seiner größten Lebensträume eine eigene Immobilie sei und er von zwei getrennten Wohnungen auch nicht viel halte und gerne bald zusammenziehen möchten. Das Thema wurde häufig angesprochen, vor allem das Thema Immobilie.
  • Ende September verbrachten wir einen gemeinsamen Urlaub mit den Verkupplungs-Freunden. Der Urlaub verlief an sich harmonisch, jedoch bemerkte ich da zum ersten Mal Anzeichen, die mich aufhorchen ließen, die ich jedoch noch nicht richtig einordnen konnte.
  • Direkt danach zum Oktober sollte dann der Umzug in seine neue (dauerhafte) Wohnung erfolgen, die er von Freunden vermittelt bekommen hatte. Das war schon so klar, bevor wir uns kennenlernten.
  • Und seit dem begann die "neue Zeitrechnung", wie ich es nenne: Er schien gestresst, zunächst dachte ich wegen des Umzugs, gefühlt wurde aber der Stress immer größer und er zog sich von Anfang Oktober bis zuletzt immer weiter zurück, von mir aber auch generell von seiner Umwelt. Am Anfang sahen wir uns noch häufiger, da wurde nur noch gejammert und geflucht, über alles und nichts, also auch eher normale Alltagsdinge wie Bus verpasst oder einkaufen müssen. Er verbrachte oft stunden im Bett, im fiel das Aufstehen morgens schwer, es schien gefühlt alles für ihn eine Belastung zu sein. Irgendwann teilte er mir auf Nachfragen auch mal mit, dass er eigentlich gar nicht wisse, ob er eine Immobilie möchte, Familie möchte, was er mit seinem Körper machen solle wegen der Beschwerden, und wir wären ja auch erst so kurz zusammen, da wisse man ja auch nicht wohin das führen wird. Dieses Moment war für mich irgendwie augenöffned und ich begann seine Veränderung zunehmend mit Besorgnis - aber auch nicht auf mich bezogen - wahrzunehmen. Ich las viel und stieß bald auf das Thema "Burn-Out bzw. Depression". Ich begann mich durch die gewonnenen Informationen der Lektüre dann anders zu verhalten, gab ihm Freiraum, schrieb ihn kaum mehr von mir aus an und schlug ihm auch vor, dass jeder Zeit für sich hat um seinen Kram zu regeln und wir uns dann z. B. zu bereits ausgemachten Aktivitäten mit Freunden sehen. Er nahm diese Vorschläge meinerseits dankend entgegen, war auch nicht mehr online, ich spürte, dass ihn alles in seinem Leben gerade sehr anstrengte.
  • Bei einem gemeinsamen Wochenendtrip mit den Verkupplungs-Freunden Mitte November sah ich zum ersten Mal quasi "die Depression leibhaftig neben mir sitzen". Er jammerte in meinem Beisein nur noch, schien erschöpft, legte aber kaum aus dem Hotelzimmer raus und im Beisein der anderen eine Maske auf und war im Verhalten wie ausgewechselt. Von Anfang an gab es auch Errektionsprobleme im Bett, die ich mir nun auch mit seiner emotionalen Belastung erklären konnte.
  • Zurück von dieser Kurzreise, war die Kommunikation auf ein Minimum eingeschränkt. ich hatte ihm angeboten, dass er sich einfach melden soll, wenn er Energie und Zeit für ein Treffen hat. von ihm aus gab es dann keine Meldung mehr. Ich habe ihm dann angeboten, meinen Hund zu sehen, ohne mich sehen zu müssen, weil ihm der Kontakt mit meinem Hund sehr viel gegeben hat. Teilweise war er sogar mehr it dem Hund befasst als mit mir, was ich mir damit erklärte, dass ein Tier eben keine Erwartungern an einen Umgang stellt, im Gegensatz zu zb mir. (ich meine normale Erwartungen wie zb Treffen). Er fand die Idee toll, war aber an dem vorgeschlagenen Tag bei einer Feier eingeladen, da er nicht Nein sagen kann, hat er Einladungen meistens auch wahrgenommen, zumindest wenn er einen guten Tag hatte.
  • Trennung: Vorgestern bat er mich dann um ein Gespräch. Er kam zu mir nach Hause und teilte mir mit, dass es ihm nicht gut gehe, er keine Kraft mehr habe, innere Leere fühle und zb. stundenlang Gitarre spielend zu Hause sitze und nichts auf die Reihe kriege, auch nicht, sich mit mir zu treffen und das sei ja nicht okay, weil wir ja eine Beziehung führen. Er sehezwar nicht nur mich nicht sondern auch seine Freunde nicht mehr, aber er wolle mir halt nicht weh tun, weil ich ja bestimm dasitzenund warten würde. ich erklärte ihm dann dass auch ich mir Gedanken gemcht hätte, wie es mit der Beziehung weitergehen solle, ich aber für mich beantwortet habe, dass ich ihm in dieser Zeit gerne beistehenund für ihn dasein möchte, dass man aber vielleicht Regeln aufstellen sollte, wie ein Umgang miteinander aussieht, so dass beide glücklich damit sind. Er legte seinen Kopf dann in meinen Schoß, schien sehr erschöpft und schlief auch fast ein. Ich hielt in fest und nahm all meinen Mut zusammen und fragte ihn ob es ein Burn-Out / Depression sein könnte. Er murmelte dass es vielleicht sein könne, und nachdem er erst etwas entrüstet über meine Frage nach einem Arztbesuch reagierte, dass er sich das auch überlegen werde. Er fahre jetzt das kommende Wochenende erstmal zu seinen Eltern, im Elternhaus gab es auch mal eine Depression eines Elternteils, also kein Tabuthema zu Hause. Ich hatte das gefühl er hat in dem Moment vor sich selbst durch die Erzöhlung der Geschichte aus dem Elternhaus zugegeben, dass er Depressionen hat. Er meinte dann zu mir, dass er nichts mehr fühle (in Bezug auf mich, auch wenn ich durch meine Recherche weiß, dass depressive Menschen generell gar nichts mehr fühlen), ich könne mir die Gefühle, die er für mich habe freundschaftlich vorstellen, so irgendwie. Und dass das alles ja auch eigentlich von mir ausging, mit dem Kennenlernen und der Beziehung, ICH hätte ja IHN gefragt ob wir zusammen seien und er hätte dann halt JA gesagt. (Was defacto einfach genau anders herum war). Ich blieb ruhig, er ging dann, nahm ein paar seiner Sachen mit, händigte mir meinen Schlüssel aus, ich gab ihm seinen und er ging, mit den Worten es tue ihm leid und wir können doch Freunde bleiben. Meine Sachen, die noch bei ihm sind, hatte er nicht mit dabei, außerdem schuldet er mir noch Geld von den gemeinsamen Urlauben und wir haben bereits einen Kurztrip über meinen Geburtstag im Dezember gebucht (der noch bis Anfang Dezember stornierbar ist).
Ich weiß um die Strategie aus dem Forum und dass generel nach einer Trennung erstmal eine KS geraten wird. In diesem Fall mit einem depressiven Menschen, weiß ich aber nicht, ob ein komplettes Abtauchen das richtige ist. Ich habe auch mit einer Freunding gesprochen, die selbst mal depressiv war und sie meinte, dass ich ihm alsbald schon nochmal schreiben sollte, locker, ohne Schwere und die Freundschaft bzw, Trennung akzeptierend, dass wenn ihm nach einer Unternehmung ist, er sich gerne melden könne und ich mit unseren gemeinsamen Freunden weiterhin Zeit verbringen werde, aber er dort keine Thema mehr sein wird und ich mich stattdessen freuen würde, mal persönlich von ihm zu hören, wie es ihm so geht und dass ich es toll finde, dass er das Gespräch gesucht hat und dass die richtige Entscheidung war.
So würde ich ihm die Türe auflassen, sich bei Besserung seines Zustands auch bei mir melden zu können, verdeutliche aber auch nochmals, dass ich die Trennung akzeptiere.

Was meint ihr?

LG GuitarLady
 
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GuitarLady

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Ich schreibe einfach mal weiter auf, was mir durch den Kopf geht und mich beschäftigt.

Die gemeinsam geplante Reise hat er bisher nicht aus dem Kalender gelöscht bzw, mir keine Absage geschickt. Da wir bei der selben Firma arbeiten, sehe ich das in seinem Kalender. Die Reise startet 3 Tage vor meinem Geburtstag und endet an meinem Geburtstag selbst, es ist auch ein Doppelzimmer gebucht. Ich weiß eigentlich, dass diese Reise nicht stattfinden wird bzw. sollte, selbst wenn er Lust darauf hat und die Reise als Freunde antreten will, so wäre es für mich auch hart, diese dann auch als Freunde durchzuziehen und wenn andererseits was laufen sollte vor Ort, dann ist das definitiv noch zu früh. selbst wenn wir dann wieder zusammen wären oder es in diese Richtung laufen sollte, so wäre der nächste Crash wohl vorprogrammiert. Ich würde daher vorschlagen, die Reise eher zu stornieren, ihn darüber aber nicht zu informieren. Was meint ihr?
 

Mod Hulahoop

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Hallo GuitarLady,

herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lese dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freuden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!


Hulahoop aus dem Team
 

GuitarLady

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Liebe Mod Hulahoop,

danke für Deinen Beitrag, das habe ich alles schon getan, also zumindest habe ich einen Avatar und kenne auch die Texte von Wolfgang und die generelle Vorgehensweise der KS. Ich bin mir nur eben nicht sicher, ob das im vorliegenden Fall (Depressionen) und mit der Art der Trennung so auch in meinem Falle zutrifft. Das Trennungsgespräch war sehr aufrichtig und ehrlich, respektvoll. Und sein Satz "Können wir Freunde bleiben?" symbolisiert für mich eher, dass er schon noch Gefühle hat, die aber durch die Depression zugedeckt sind.

Was meinst Du?

LG GL
 

Channa

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Liebe GuitarLady,

ich möchte dir schreiben, obwohl ich selbst nur depressive Phasen kenne und keine richtigen Depressionen.

War denn in den Monaten vorher bei ihm schon etwas von einer Depression oder psychischen Veränderung erkennbar? Ich weiß nicht, ob man hier wirklich von einer Depression so festgenagelt ausgehen sollte oder auch andere Gründe mit in Betracht ziehen kann.

Es könnte meiner Meinung nach auch sein, dass er seine erste Trennung im Mai noch gar nicht richtig verarbeitet hat. Er hatte danach noch keine Wohnung, keinen neuen Alltag für sich oder vermutlich überhaupt zu sich selbst zurückgefunden. Vielleicht hat ihn das eingeholt und er zieht sich deshalb von dir und allen anderen zurück um erstmal mit seiner Lebenssituation allgemein klarzukommen.

Ob eine KS sinnvoll ist sollte er tatsächlich eine Depression haben, kann ich nicht beurteilen. Aber ich wäre vorsichtig mit einer Diagnose die nicht bestätigt ist.

Hattet ihr seit dem Trennungsgespräch nochmal Kontakt?

Du bist auf jedenfall in deiner aktuellen Trennungssituation nicht alleine und hier wird man wirklich toll aufgefangen. Fühl dich gedrückt :brav:
 
C

Cloud111

Gelöschter User
Hallo GuitarLady,

ich kann HannahBaker nur zustimmen, ob es wirklich eine Depression ist oder nicht , oder eben eine Phase lassen wir jetzt erstmal so stehen!

Das wichtigste ist ja das du erstmal zu dir findest, weiß nicht, ob es dir gut tun würde, wenn du sagst, er könne sich melden, wenn er Lust auf eine Unternehmung sei.

Weißt wie ich meine? Nicht , das du dich dadurch ggf. Emotional Fertig machst!

Ich denke das Beste wäre jetzt erstmal eine KS, ob und in welcher Länge sei mal dahingestellt, einfach nur um für Dich einwenig Ruhe zu bekommen.

Ich habe mich auch sehr mit dem Thema Depressionen beschäftigt und ein wenig war dies auch Thema bei mir und ich habe halt feststellen müssen, das Abstand zum Partner gut ist, da dies ihn nicht erdrückt, weil er sich evtl. schlecht fühlt, weil er dir nichts geben kann.

Anders ist es meiner Meinung nach wenn ein Partner offen mit der Depression umgeht und du ihn unterstützen kannst, aber gerade seit ihr getrennt!

Hoffe meine Worte sind Dir nicht zu hart!

Liebe Grüße vom Cloud! :smile:
 

GuitarLady

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Liebe HannahBaker,

danke für Deinen Beitrag, ich freue mich dass jemand bei mir vorbei schaut!

Liebe GuitarLady,

War denn in den Monaten vorher bei ihm schon etwas von einer Depression oder psychischen Veränderung erkennbar?

ich habe mir unseren ganzen WA Chat nochmal durchgelesen. Es sind schon viele Anzeichen, die ich leider erst im Nachhinein als solche erkannt habe, z. B. dass er oft einen ganzen Tag am WE nicht aus dem Bett gekommen ist, manchmal nicht auf Partys gegangen ist, obwohl er zugesagt hatte, sich dieses Gejammere und Gefluche immer mehr verstärkt hat, er auch sagte, er spiele oft - mehrmals die Woche - nach der Arbeit Gitarre, damit "die blöden Gedanken weggehen bzw. erst gar nicht kommen" und er müsse öfter mal alleine für sich sein, das war in seiner vergangenen Beziehung auch immer problematisch das umzusetzen, deshalb ist er oft zu den Eltern geflüchtet"

Hattet ihr seit dem Trennungsgespräch nochmal Kontakt?

Nein, ich weiß nur über die gemeinsamen Freunde, dass er gestern auf Arbeit weiterhin extrem schlecht ausgesehen hat. Von der Trennung hat er nichts erzählt.
 
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GuitarLady

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Liebe GuitarLady,

Es könnte meiner Meinung nach auch sein, dass er seine erste Trennung im Mai noch gar nicht richtig verarbeitet hat. Er hatte danach noch keine Wohnung, keinen neuen Alltag für sich oder vermutlich überhaupt zu sich selbst zurückgefunden. Vielleicht hat ihn das eingeholt und er zieht sich deshalb von dir und allen anderen zurück um erstmal mit seiner Lebenssituation allgemein klarzukommen.

Absolut unterschrieben, so wird es auch sein. Er hat sich mit der Beziehung mit mir zu schnell in etwas neues gestürzt. das sagte er am Sonntag sogar genau so, dass er "sich nie richtig Zeit für sich genommen hat, viel passiert sei". dass er noch an der Ex an sich hängt, glaube ich nicht, das funkt mir meine Intuition gar nicht. Eher dass eines seiner Lebensziele, die Immobilie, mit der Trennung ja auch irgendwie zerplatzt ist, das wird die leerstehende neue Wohnung noch mehr verdeutlicht haben. Hinzu kommt, dass glaube ich durch die Eltern ein Erwartungsdruck an ihn besteht, dass er Haus und Co. auch auf die Reihe bekommen soll, sei es weil die Eltern das auch so aussprechen oder er sich den Druck selbst macht (sein Bruder ist das Gegenteil von ihm, bekommt nichts hin usw.).

ich glaube dennoch, dass sich daraus zumindest eine depressive Phase entwickelt hat, vielleicht auch, weil er davor erstmal weggerannt ist. Er hat es ja auch selbst so ausgesprochen, dass er das denkt. Egal ob man es nun Depression oder wie auch immer nennt: Die Gefühle zu mir sind nicht mehr stark genug, aus seiner Wahrnehmung, weil ihn 281 andere Dinge aktuell (mehr) beschäftigen.
 

GuitarLady

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Lieber Cloud,

auch danke für Deinen Beitrag und willkommen in meinem Strang.

Hallo GuitarLady,

Ich habe mich auch sehr mit dem Thema Depressionen beschäftigt und ein wenig war dies auch Thema bei mir und ich habe halt feststellen müssen, das Abstand zum Partner gut ist, da dies ihn nicht erdrückt, weil er sich evtl. schlecht fühlt, weil er dir nichts geben kann.

Das stimmt auch und genau so habe ich mich auch die letzten 3 Wochen verhalten. ich habe überhaupt keinen Druck ausgeübt, selbst potentiell aufkeimende Gedanken seinerseits im Keim erstickt, in dem ich ihm selbst anbot, dass er sich melden kann, ich mich jetzt erstmal zurückhalte usw. Nur, jetzt sind wir eben in keiner Partnerschaft mehr und ich habe Bedenken, dass er durch ein Nicht-Melden meinerseits in dieser besonderen Lage gerade vielleicht denkt, erwäre mir egal. Deshalb weiß ich nicht, ob Abstand in Form einer KS hier das richtige ist.
 

GuitarLady

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Seit vorgestern, 20.30 Uhr, als er meine Wohnung nach der Trennung verlies. ich bin aktuell auch im Home Office, damit wir uns bei der Arbeit nicht über den Weg laufen.

Er hat übrigens auch körperlich starke Veränderungen gezeigt, sich zb niht mehr regelmäßig geduscht, er roch stark nach Schweiss am Sonntag, hatte fettige Haare, sonst ist er sehr gepflegt. Seine Veränderung ist auch Freunden und Kollegen aufgefallen, die ihn auch schon darauf angesprochen haben.
 

GuitarLady

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Ich muss vielleicht dazu sagen, weil ihr das ja vom bloßen Lesen nicht so erkennen könnt: Ich bin sehr ruhig innerlich. das war ich schon die letzten 2-3 Wochen, als sich das mit der depressiven Phase abzeichnete, da ich mir durchs viele Lesen auch Wissen angeeignet habe, was mich auf vieles vorbereitet hat. Irgendwie war ich deshalb auch auf eine mögliche Trennung vorbereitet, da man das öfter hört, dass Depressive sich trennen, weil sie das Gefühl haben, sie werden der Beziehung nicht mehr gerecht in ihrer aktuellen Lage (ist ja auch so), und das löst dann zusätzlichen Druck aus.

Ich bin auch jetzt weiterhin ruhig. ich weiß, dass sich durch ein paar Tage nicht melden nihts verändern wird, wenn dann eher zum positiven. Ob ich allerdings 8 Wochen lang abgetaucht bleiben sollte, weiß ich auch nicht. Meine Nachrichten-Idee (siehe oben) könnte man auch in ein paar Wochen schicken, vielleicht in der Art:

Hey Ex-Name, ich möchte mich mal wieder bei Dir melden. Ich bin immer noch sehr beeindruckt, dass Du das Gespräch gesucht hast und genau wie Du der Meinung, dass das in der akuten Situation das richtige für uns beide war.
Dennoch würde ich mich freuen, mal von Dir zu hören wie es Dir so geht, und finde Deinen Vorschlag gut, dass wir in Kontakt bleiben. Wenn Dir also mal wieder nach einer Pizza oder ner Runde mit Name-Hund um den Block ist, meld Dich gerne! :)

Damit sage ich ihm dann quasi auch, dass ich aber nicht für "therapeutischen Austausch" zur Verfügung stehe über seinen Seelenzustand, sondern eher, wenn er mal auf andere GEdanken kommen will. Was meint ihr? Das könnte man doch kommende Woche gen Wochenende mal schicken? Dann lasse ich ihm jetzt erstmal diese Woche Zeit und das WE bei seinen Eltern und dann kommt diese doch recht lockere Nachricht von mir?
 
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F

Finn

Gelöschter User
Hi lady,

bitte zieh dich vorerst zurück.
Eine ks ist weniger strategisch, vielmehr zum selbstschutz und ordnen des eigenen Lebens.

Hier ist die wahrscheinlichkeit gegeben, das du der rebound warst.

Vorerst also kein Kontaktversuch mehr deinerseits.
Bei einer Depression kannst du ihm so oder so nicht helfen, nur beistehen.
 

GuitarLady

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Hi Finn,

schön, dass Du bei mir vorbei schaust.

Er hat mich ja gefragt, ob wir Freunde bleiben wollen, darauf habe ich ja gar keine Regung gezeigt, also nichts geantwortet. Daher war meine Idee, das eben in ca. 2-3 Wochen nochmal aufzugreifen und zu bestätigen, dass ich damit d'accord gehe.

Keine gute Idee?
 
C

Cloud111

Gelöschter User
GuitarLady vorerst zieh Dich aus Schutz für Dich selber erstmal zurück, es sind ja noch nicht mal 24 Stunden vergangen jetzt!
Wie lange, denke da brauchen wir erstmal keine Zeitangabe für, erstmal muss er für sich denke alles irgendwie sortieren!

Aber mal ne Frage an sich : War er schon beim Arzt? Oder wie auch immer? Wer hat denn diagnostiziert das er Depressiv ist?
 

GuitarLady

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Das sind bisher alle Vermutungen, von Freunden und von mir, aber er selbst hat dieses Wort am Sonntag auch in den Mund genommen und - siehe oben - es deuten sehr viele Anzeichen darauf hin. Ob es nun wirklich das ist, wird sich hoffentlich bestätigen, wenn er sich Hilfe holt. Ich hoffe, dass ihn die Eltern am WE in diese Richtung drängen...
 

GuitarLady

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Hi lady,

Hier ist die wahrscheinlichkeit gegeben, das du der rebound warst.

Das glaube ich mit ziemlicher Sicherheit nicht. Die Ex hat erstens einen neuen Freund, zweitens sagt mir mein Gefühl ganz deutlich, dass er mit ihr als Mensch abgeschlossen hat (eher nicht mit dem Betrogen Worden sein und allem danach), und außerdem hat er am FR noch dem gemeinsamen Freund auf Arbeit gesagt, dass er hofft, er mache keinen Fehler mit der Trennung von mir...
 
C

Cloud111

Gelöschter User
Schau erstmal, ob sich das alles bewahrheitet mit der Depression, evtl. ist er auch momentan in einem Gewissenkonflikt und weißt nicht weiter, deswegen ist gut wenn du ihn erstmal in Ruhe lässt!
 
F

Finn

Gelöschter User
Ein Rebound muss nicht zwingen mit gefühlen zu tuen haben.
Ein rebound ist verhäuft bei männern wahrzunehmen, denn männer sind nach einer Studie ca. Nach 4 wochen wieder bereit für was neues.

Oft ist es aber so, dass in der neue Beziehung dann eine Stagnation festgestellt wird und der mann sich dann Trennt, weil das alte, noch nicht verarbeitete , wieder einschlägt.


Daher bleib auf abstand.
und außerdem hat er am FR noch dem gemeinsamen Freund auf Arbeit gesagt, dass er hofft, er mache keinen Fehler mit der Trennung von mir...


Stille post ist genauso Kontraproduktiv wie dem Gesprochenen Wort des Verlassers großes beizumessen.
 

Mod LeilaHope

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Ganz kurz eingeworfen, ich finde Deinen Nachrichtenvorschlag nicht so gelungen.

Punkt 1
Lass das mit dem "beeindruckt sein" weg, das klingt, wie ihn anhimmelnd und zeigt somit auch, welchen Status er bei Dir hat und somit auch erstmal absolute Sicherheit (so, wie die Nachricht jetzt formuliert ist, denkt er, Du machst das, um ihn nochmal umstimmen zu "wollen" in weiser Voraussicht.

Punkt 2
"finde den Vorschlag gut, dass wir in Kontakt bleiben"
Erzeugt m.E. Druck und man weiß ja bei Verlassenen nie, ob es wirklich so gemeint war oder sie dieses Freundeangebot auch gerne verwenden, damit ihre Trennung nicht so krass "wirkt".

Punkt 3
Ich würde bspw. die Vorschläge der Unternehmungen weglassen. Auch wenn es nur Bsp. sind, er soll selbst für sich "entscheiden", mit was er dann um die Ecke kommt.

Von daher würde ich es sehr kurz halten (und auch erst in 2-3 Wochen), mit einer Hintertür, dass Du Dich mal kurz melden wolltest, da Du Dich ja schon auch fragst, wie es ihm geht, dass Du Zeit hattest ausgiebig darüber nachzudenken und dass Du auch findest, dass die Entscheidung für Euch beide gut und richtig war.
Und dass Du Dich halt auch freuen würdest, wenn er sich hin und wieder mal melden würde.


und außerdem hat er am FR noch dem gemeinsamen Freund auf Arbeit gesagt, dass er hofft, er mache keinen Fehler mit der Trennung von mir...
Das hier ist auch nichts Außergewöhnliches, denn diese Zweifel sind zu über 90% bei allen Verlassern gegeben.
 
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