Nein, nicht täglich grüßt das Murmeltier. Ich wollte euch einfach nur auf den Kenntnisstand meines Abgrenzungsprozesses der Kleinen gegenüber bringen und auch zwei, drei Erkenntnisse, die ich gewinnen durfte, teilen. Witzigerweise sehe ich gerade, dass der letzte Post am gleichen Tag des Vormonats war. Was in der Zeit so passieren kann.
Es gab nochmal einen riesen Streit aus einer organisatorischen Lappalie heraus. Sie wurde sehr unsachlich, pampig und motzig, wegen etwas, das die gesamte WG angeht und ich war das Ziel ihres Gemotzes. Bald darauf wurde sie dann auch sehr unsachlich, machte Nebenkriegsschauplätze auf ("Du willst sowieso nicht mit mir zusammen wohnen!"; "Sei doch mal der Erwachsene." [gerade der war ich allerdings, weil ich ihr eine Grenze ihres Umgangs mit mir sachlich mitteilte], "Du bist mir egal." etc). Worauf ich allerdings, ehrlicherweise, letztlich auch uncool und unreif reagierte, indem ich ihr an den Kopf knallte, was mich alles an ihrem Verhalten stört (sie schrie allerdings zuvor auch "Schrei mich doch einfach an" - ich höre ja auf die Wünsche der Damen
).
Jedenfalls ist es jetzt so: Der Zauber ist weg. So ganz. Nicht unterdrückt und rumort irgendwo in mir. Er ist einfach nur weg. Das ist schade. Aber, so denken Menschen die mir nah stehen und ich, besser so.
Und auch sonst hat es sich etwas beruhigt. Das Drumherum. Die anderen Frauengeschichten. Das Studium. Meine ungeklärten Angelegenheiten bei anderen Beziehungen.
Da ist mir auch glatt eines klar geworden. Das bringt alles nichts, was seit dem Winter so gelaufen ist. Dieses Hin und Her. Dahin und dorthin und hierhin - und überhaupt. Das war wohl ziemlich viel Flucht - vor mir selbst, vor Verantwortung, vor Nähe. Und in diese Flucht hat sie gut rein gepasst. Weil sie selbst, so sieht es aus, viel flieht. Aber dann soll sie fliehen. Vor wem oder was sie will. Aber ohne, dass ich da mitspielen würde.
Das einzig richtige und wirklich essentiell wichtige bin ich ja nun mal selbst.
Und genau da führt der Weg auch hin: In meine Mitte. Ich hoffe sehr, dass ich auf dem Weg dahin und dem viel beschwerlicheren des dort Bleibens, eine Frau finde, die diesen Weg gerne mit geht. Und deren Weg ich auch begleiten darf. Etwas authentisches, etwas nahes, etwas, wenigstens zumeist, leichtes.
Der Weg führt, für mich persönlich, allerdings sicherlich nicht darüber, hier ein Tagebuch über eben jenen zu führen, weil mich das verkopfen lässt. Dabei bin ich gar nicht so ein Kopfmensch, allerdings auch kein Herzmensch, sondern vielmehr ein Bauchmensch.
Wisst ihr? Ich mag die Kleine. Auch wenn ich eine Distanz zu ihr gefunden habe. Und ich hoffe, dass sie auch baldmöglichst mal begreift, was sie da eigentlich macht. Sie zieht Menschen nämlich auch gerne an sich ran. Um sie dann weg zu stoßen. Da scheint es an Impulskontrolle zu hapern. Aber das kann man ja lernen, wenn man gerade 21 ist.
Danke euch, für die Anteilnahme, die Ratschläge, die Aufmunterung.