Die Liebe des Lebens... das perfekte Leben danach

Tichonne

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Wenn es Avas Handy ist, dann kann das Ava in einer solchen Situation auf jeden Fall selbst tun. Da muss man nicht auf Big warten. :smile:

Ja stimmt, das hatte ich nicht mehr im Kopf. Ava schreibt weiter:
ich sagte aber nichts und bat sie das Telefon in die Schublade reinzulegen. Sie tat es weiterhin nicht,
Was empfiehlst du Ava, wenn die Vierjährige der Aufforderung nicht nachkommt? Bewusst trotzig ist, um zu testen wie weit sie gehen kann?
 
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Tichonne

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ich denke, sie müssen erfahren, dass man sie hört, sieht ,annimmt - und das kann auch mal ein Mitspielen bedeuten, so dass sie selbst erfahren,was welches Verhalten eben bewirkt. der Erwachsene ist dann eben gefordert, kreativ zu sein, im Spiel zu führen also eine gütige Oberhand zu behalten.
Da bin ich ganz bei dir. Nur, Ava klang so geladen, da hatte ich das Gefühl sie braucht noch eine Alternative.

Aber, wie schon öfter geschrieben: die Kleine ist nicht das Problem. Ihr durchaus normales, kindgerechtes Verhalten, legt den Finger in eine Wunde, die scheinbar noch nicht verheilt ist, Ava (spekuliere ich jetzt mal). Ich vermute, dich ärgert auch, dass Big sich wieder raushält anstatt für dich "Parteu zu ergreifen", ja mehr noch: dass er nun selbst Drama macht und beleidigt reagiert, seit zwei tagen nicht mehr mit dir spricht deswegen.

Eine ungute Drama-Spirale, die offensichtlich "alte, schlechte Gefühle" weckt. Kann das sein?
 

Admina Felis

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Was empfiehlst du Ava, wenn sie der Aufforderung nicht nachkommt? Bewusst trotzig ist, um zu testen wie weit sie gehen kann?


das ist doch ganz einfach :::
das Kind ansehen, leicht berühren, so dass es merkt, man konzentriert sich und ist bei ihm (und guckt nicht nebenbei in eine Zeitung oder so) und in festem aber freundlichen Ton sagen '' Name Kind, ich möchte, dass du jetzt mein Handy in die Schublade legst '' es wird es dann hinein legen .
(wenn nicht noch mehr in der Situation am Brennen ist gerade, es schon vorher ein Hochschaukeln gab. da kommt eben darauf an, wie man sich vorher verhalten hat)
 

Admina Schneewittchen

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das Kind ansehen, leicht berühren,

Und das find ich noch sehr wichtig, die (körperliche) Kontaktaufnahme, welche einerseits Verbindlichkeit und Nähe herstellt und andererseits Nachdrücklichkeit. :smile:

Ich finde die Posts von Felis ehrlich richtig, richtig genial!!! :smile::smile::smile: Ich wünsche mir, dass das viele lesen, die mit einem ähnlichen Problem zu kämpfen haben! Es ist so gesund und normal und wichtig. :herz:
 

Ava Gardner

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Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Ich bin heute wirklich etwas angeschlagen, besser geht es mir in dem Sinn, dass ich weiß, dass Big wohl recht hat damit, sauer auf mich zu sein, scheinbar bin ich da einfach über das Ziel hinausgeschossen.

Andererseits tut mir das natürlich leid und ich fühle mich total schlecht, wenn das für euch so erschreckend zu lesen ist.

Ich muss sagen, ich bin ein wirklich sehr empathischer Mensch, habe total feine Antennen, mir fällt auf was anderen nichtauffällt, aber in Bezug auf Kinder fehlt mir einfach etwas. Ich bin nicht in der Lage Dinge aus der Sicht eines Kindes zu sehen oder zu fühlen oder sonstiges. Da fehlt einfach etwas bei mir und dass ich keine eigenen Kinder habe, war und ist wohl die absolut richtige Entscheidung.

Natürlich ist das Verhältnis zur Tochter „schwierig“. Nicht im Alltag an sich. Aber die Situation ist halt einfach speziell. Am Anfang hatte ich ständig Bilder im Kopf, wenn ihr versteht was ich meine. Anfangs tat ich mir unglaublich schwer, dass sie bei uns ist. Ich habe es ihr nie gezeigt, sie nie spüren lassen, aber scheinbar kommen jetzt einfach Dinge zum Vorschein die ich in mir trage.

Es ist halt so, als sie geboren wurde, hat EF sie ja als Heilmittel gesehen, danach hat sie sich total auf sie konzentriert, sie verhätschelt ohne Ende, war ihr Augenstern usw. usw. klar war und ist mir das ein Dorn im Auge oder hat mich gestört.

Big hatte wohl am Anfang auch Probleme mit ihr, scheinbar hat sie ihn eher abgelehnt und er musste da lange daran arbeiten um dieses Verhältnis das sie jetzt haben aufzubauen.

Ich könnte hier natürlich jetzt Seiten über Seiten schreiben, wie warum weshalb warum, aber das würde ja den Rahmen sprengen.

Mir geht es einfach darum, mit der Tochter normal umgehen zu können. Es ist aber auch so, dass Big mich sehr wohl als Erziehungsberechtigte sieht und ich sehr in die Erziehung eingebunden bin. Das hat er nun einmal vorausgesetzt und für mich war das schon auch irgendwie klar. Dass mir das ein bisschen Bauchweh verursachte war dann auch irgendwann mal klar, weil ich gesehen habe, da prallen ja einfach verschiedene Welten aufeinander und das kann nicht gut gehen.

Oft denke ich mir, es ist so wie bei „normalen“ Familien auch; Papa ist für den Spaß da, Mama für den Ernst. Und so hat es sich bei uns auch eingespielt. Nicht so schlau, wie sich jetzt zeigt. So einen schlimmen Streit wie jetzt hatten wir halt noch nie, dass er mich jetzt auch so abstraft und tagelang links liegen lässt, hat er auch noch nie gemacht, somit weiss ich wie schlimm die Situation wohl gerade einfach ist und wie ernst die Sache ist.


Zu der Situation mit dem Flüstern:

Hätte sie in jeder anderen Situation geflüstert, es hätte mich nicht gestört.

Aber sie hat mich abgestraft, weil ich sie abgestraft habe. Weil ich sie – und das noch recht nett und sie hat es trotzdem nicht getan sondern mich weiter provoziert – bat, das Handy in die Schulbade zu legen.

Da konnte ich wirklich nicht mehr locker flockig darüber hinweg sehen, dass sie nicht das tut worum ich sie bat und dann auch noch frecher wird.

Ich hatte das Gefühl, dass sie sich dann an Big wandte, er sich schützend vor sie stellte indem er bei dem Flüstern mitmachte und ich war einfach außen vor und wurde von ihr abgestraft.

Ich habe gütig und wohlwollend darüber hinweg gesehen, dass sie mir das Handy nicht zurückgegeben hat sondern in ihren Sachen versteckt hat. Aber dass sie mich dann nochmal provoziert und mich abstraft, sorry, da ging bei mir nichts mehr.

Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als mich aus der Erziehung völlig zurückzuziehen. Das hat ja keinen Wert und wir werden ja so nie auf einen grünen Zweig kommen.


Ich muss mir nochmal in Ruhe eure Kommentare, Anleitungen, Infos, Tipps durchlesen in Ruhe.


Mich stört sehr, dass sie einfach alles lassen und machen darf, sie keinerlei Konsequenzen zu fürchten hat. Alles muss ich wohlwollend und witzig sehen, alles ist nicht so gemeint, alles ist ja nicht so schlimm. Dass sie ein Kind ist, ist ja klar – gut, ich messe da falsch – aber darf sie deshalb alles und vorallem muss dann dann Beifall klatschen?

Auf der anderen Seite ist es sehr wohl so, dass zumindest EF auch um die Art ihrer Tochter weiss; nicht umsonst hat sie den Spitznamen "Hexe"; einmal wurde sie zu uns ausquartiert, weil sie ihren kranken Bruder einfach nicht in Ruhe gelassen hat und EF keinen Ausweg sah; die Macken der kleinen Prinzessin sind nun nicht völlig unsichtbar, aber Big steht da und applaudiert.


Vielleicht ist da auch eine versteckte Eifersucht, dass er es so toll findet, dass sie so tough ist, dass sie so knallhart ist für ihre 4 Jahre, dass sie einfach diese Mechanismen in ihrem Alter so toll „beherrscht“ und er da sitzt mit seiner rosaroten Brille und sie einfach nur anhimmelt.

Klar könnte ich jetzt weiterspinnen, dass sie EF´s Tochter ist, und das was EF nicht ist, ist sie, vielleicht hätte sich Big das eher gewünscht bei EF; vielleicht findet er eben das so toll, weil sie EF´s Tochter ist.


Ach ich bin heute völlig durcheinander und könnte einfach nur heulen.

Wie komme ich nun raus aus der Lage? Soll ich nun das Gespräch suchen?

Soll ich warten bis Big auf mich zukommt?


1. muss ich kommunizieren, dass ich mich da völlig zurückziehe

2. muss so wie ich das jetzt sehe, eingeführt werden, dass Big auch mal alleine mit den Kindern ist bzw. mal auch alleine etwas unternimmt, damit die Kinder ihn auch alleine haben.


Vielen lieben Dank, Ava
 

Tichonne

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Liebe Ava.

Geh nicht zu hart mit dir selbst ins Gericht. Ich finde deine Gefühle erst mal menschlich, vor allem wenn man um die komplexe Vorgeschichte weiss.

Und sicher lässt sich eine Lösung finden. Dass du hier schreibst, ist ja der erste Schritt :smile:

Ich habe nicht so viel Zeit, aber spontan fiel mir auf:

Es ist aber auch so, dass Big mich sehr wohl als Erziehungsberechtigte sieht und ich sehr in die Erziehung eingebunden bin. Das hat er nun einmal vorausgesetzt und für mich war das schon auch irgendwie klar. Dass mir das ein bisschen Bauchweh verursachte war dann auch irgendwann mal klar, weil ich gesehen habe, da prallen ja einfach verschiedene Welten aufeinander und das kann nicht gut gehen.
Vermutlich liegt hier der Hase schon begraben. Du bist weder die Mutter noch die Erziehungsberechtigte im strengen Sinne. Natürlich kannst du eine dritte Bezugsperson für das Kind sein. Ich vertrete die Ansicht, je mehr Bezugspersonen ein Kind hat, desto besser. Nur müssen diese Rollen für alle Beteiligten klar definiert sein. Da ist bei euch wohl Nachholbedarf.

Hierzu konkret:
Ich habe gütig und wohlwollend darüber hinweg gesehen, dass sie mir das Handy nicht zurückgegeben hat sondern in ihren Sachen versteckt hat. Aber dass sie mich dann nochmal provoziert und mich abstraft, sorry, da ging bei mir nichts mehr.
Das war in meinen Augen ein Fehler. Damit hast du die Weichen gestellt für das weitere Verhalten des Kindes. Ein vierjähriges Kind kann den Unterscheid zwischen mein und dein sehr gut verstehen - und wird immer versuchen, das auszuhebeln. Da kann man durchaus klare Kante zeigen. Was nicht heisst, dass man aggressiv oder zickig sein muss. Unsere Kinder wollten das meist ausdiskutieren, wenn sie dabei erwischt wurden. Sie kamen mit den absurdesten Ideen an, wie sie doch an was rankommen können, was ihnen nicht gehört. Das hatte durchaus Unterhaltungswert. Mir war vor allem wichtig, dass sie früh lernen, das Eigentum anderer zu respektieren. Wir haben zeitenweise mit elf Personen in einer Großfamilie unter einem Dach gelebt. Da ging das gar nicht anders.

Und das hier -
Auf der anderen Seite ist es sehr wohl so, dass zumindest EF auch um die Art ihrer Tochter weiss; nicht umsonst hat sie den Spitznamen "Hexe"; einmal wurde sie zu uns ausquartiert, weil sie ihren kranken Bruder einfach nicht in Ruhe gelassen hat und EF keinen Ausweg sah; die Macken der kleinen Prinzessin sind nun nicht völlig unsichtbar, aber Big steht da und applaudiert.
- macht mich sprachlos. Nennt Big sie auch so? Kriegt die Kleine das mit, dass sie so genannt wird? das würde natürlich ihr Verhalten ein Stück weit erklären...

Tichonne
 

Ava Gardner

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Es ist doch natürlich ein liebevolles "Hexe" deswegen habe ich es doch in Anführungszeichen gesetzt... das ist doch nicht böse gemeint...

und nein Big nennt sie natürlich nicht so...

ob sie das mitbekommt, ja ähm, keine Ahnung.. i
 
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Admina Schneewittchen

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Liebe Ava,

aber in Bezug auf Kinder fehlt mir einfach etwas. Ich bin nicht in der Lage Dinge aus der Sicht eines Kindes zu sehen oder zu fühlen oder sonstiges. Da fehlt einfach etwas bei mir

Was nicht ist, kann ja bis zu einem gewissen Punkt noch werden :smile: Sowas ist doch nicht in Stein gemeißelt. :smile: Du könntest dich dahingehend innerlich erweitern, dazulernen und stückchenweise auch dein Verhalten lernen. :smile: Immerhin gehören Kinder nun mit zu deinem Leben, da böte sich das an, zu lernen, wie ein harmonisches und "streitkulturelles" Leben miteinander funktioniert! :smile:

Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als mich aus der Erziehung völlig zurückzuziehen. Das hat ja keinen Wert und wir werden ja so nie auf einen grünen Zweig kommen.

Und das finde und denke ich nicht. Wenn ihr alle beisammen seid und seine Kinder gehören nun mal zu seinem aber auch zu deinem Leben mit dazu, wie soll das möglich sein, dich "völlig zurückzuziehen"? Viel reifer und gesünder fände ich da keinen Totalrückzug (der ja gar nicht funktionieren kann), sondern eben ein Dazulernen. :smile:

Ich habe gütig und wohlwollend darüber hinweg gesehen, dass sie mir das Handy nicht zurückgegeben hat sondern in ihren Sachen versteckt hat. Aber dass sie mich dann nochmal provoziert und mich abstraft, sorry, da ging bei mir nichts mehr.

Schau, und da liegt ein Hund begraben: Gütig und wohlwollend heißt ja erstens nicht, dass du alles durchgehen lässt und zweitens hättest du dich hier durchsetzen müssen - genauso, wie Felis das geschrieben hat! Du hast da sozusagen falsch herum reagiert: an der falschen Stelle zu weich und dann an der falschen Stelle zu zickig-unsouverän.

Mich stört sehr, dass sie einfach alles lassen und machen darf, sie keinerlei Konsequenzen zu fürchten hat. Alles muss ich wohlwollend und witzig sehen, alles ist nicht so gemeint, alles ist ja nicht so schlimm. Dass sie ein Kind ist, ist ja klar – gut, ich messe da falsch – aber darf sie deshalb alles und vorallem muss dann dann Beifall klatschen?

Ava, natürlich musst du nicht Beifall über alles klatschen. Wo steht das und wer sagt das? ::: Deshalb nochmal: Wenn es um deine Belange mitgeht, dann kannst und sollst du ja deinen Teil der Erziehung mit beitragen. Aber halt auf eine souveräne und spielerische Art und Weise. Nach dem Motto: Hart in der Sache, aber sanft im Ton. Nicht alles so bierernst nehmen, was sie macht, aber solche Dinge wie mit dem Handy konsequent sein. Genau so wie Felis das beschrieben hat. :smile:

Ich hatte das Gefühl, dass sie sich dann an Big wandte, er sich schützend vor sie stellte indem er bei dem Flüstern mitmachte und ich war einfach außen vor und wurde von ihr abgestraft.

Sowas ist kein Gefühl, sondern ein Gedanke (eine Vermutung von dir), der auch falsch sein kann. Und Gedanken kann man ja schrittweise ändern und eine andere Bewertung heranziehen. Z.B. durch diese Diskussion hier, könnte sich dein Bewertungsrahmen schon ein Stück weit ändern.

Mich stört sehr, dass sie einfach alles lassen und machen darf, sie keinerlei Konsequenzen zu fürchten hat.

Dann könntest du eben anfangen, auf eine gesunde und souveräne Art und Weise Konsequenzen zu setzen, wenn es Situationen sind, die dich ebenso betreffen, wie mit dem Handy bspw. Und somit als Vorbild fungieren. Nur wirst du vor Big und seiner Tochter nicht als Vorbild fungieren, wenn du selbst kindisch und zickig wirst.

So, das waren erstmal meine Gedanken dazu. :smile:
 

Tichonne

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Liebe Ava, liebes Schneewittchen.

Und das finde und denke ich nicht. Wenn ihr alle beisammen seid und seine Kinder gehören nun mal zu seinem aber auch zu deinem Leben mit dazu, wie soll das möglich sein, dich "völlig zurückzuziehen"? Viel reifer und gesünder fände ich da keinen Totalrückzug (der ja gar nicht funktionieren kann), sondern eben ein Dazulernen. :smile:
Das unterschreibe ich voll. ich drück mich oft nicht sonderlich empathisch aus, vieles ist verkürzt und nicht zu Ende gedacht. Seht es mir nach, ich setze mich gerne mit anderen Meinungen auseinander oder erkläre es nochmal bei nachfragen.

Was ich sagen wollte mit meinem Rat oben (Distanzierung): bevor die Gefühle hockochen und ins Negative kippen ist Rückzug ein moderates Mittel. Ich meine das situationsbezogen und nicht wertend im Sinne von: Dann straf ich euch halt ab - oder so.

Sondern als Selbstschutz: aus der konkreten Situation raus, tief durchatmen, Abstand bekommen. Das soll keine Lebensmaxime. Das wäre sehr schade für euch alle.

Tichonne
 

Admin Wolfgang

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Wenn Kinder ab einem bestimmten Alter einen eigenen Willen entwickeln, wollen sie ihn natürlich auch einsetzen. Explorative Aggression nennt man das. Ist auch im Tierreich weit verbreitet, denkt an ein Löwenjunges, das die Schwanzquaste seines Erzeugers jagt, fängt und herzhaft hineinbeißt... Jungtiere und menschliche Kinder testen damit aus, was sich die Großen alles von ihnen gefallen lassen. Dahinter steckt ein veritabler Wille zur Macht.

Wenn Eltern das einfach laufen lassen aus Bequemlichkeit oder meinen den Kindern eine weitestgehend ungestörte Entwicklung gewähren zu müssen, dann werden aus den Kindern Erwachsene, die keine natürliche Autorität kennen gelernt haben und die sich als Erwachsene schwer tun sich an gesellschaftliche Regeln zu halten.

Ich kenne aus meinen Beratungsgeschichten, dass manchmal Trennungsväter sich schwer tun Grenzen zu setzen, aus Schuldgefühlen ihren Kindern gegenüber. Sie akzeptieren dann Verhaltensweisen, die eigentlich sanktioniert gehören. Vielleicht gehört der Big auch dazu.

Da es seine Tochter ist, muss auch er eher die Grenzen setzen als Du Ava. Wenn er das zuwenig tut, dann habt ihr ein Problem.

Wichtig ist, dass die Großen sich einig sind, bzw. miteinander absprechen, wann wie und wo Grenzen bei den Sprösslingen zu setzen sind. Wenn da Uneinigkeit herrscht ist der kindlichen Manipulation Tür und Tor geöffnet.

Ava, Du musst das Gespräch da zum Big suchen, wie ihr das in Zukunft händeln wollt. Das ist wichtig. In den anderen Dingen stimme ich weitgehend mit meinen Vorposterinnen überein.
 

Ava Gardner

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OK, also bitte nochmal für mich, ich verstehe es nicht so recht.





Vor zwei Wochen gebe ich Tochter das Handy, sie gibt es mir nicht zurück sondern versteckt es bei sich.



Eine Woche später:

Sie kommt zu mir, da sie es nicht benutzen kann, weil es leer ist.



Ich lade es nicht sofort wieder auf und drücke es ihr wieder in die Hand, sondern bitte sie es in die Schublade zu legen, damit sie merkt, dass sie darüber nicht bestimmen darf, da es mein Handy ist.





Was hätte ich konkret in dieser Situation machen sollen?
 

Tichonne

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Es ist doch natürlich ein liebevolles "Hexe" deswegen
Hmm, vielleicht hab ich da übers Ziel rausgeschossen. Ehrlich gesagt, ich finde weder Hexe oder Prinzessin besonders erstrebenswert. Aber das liegt sicher in meiner eigenen Geschichte begründet mit einer (bis heute) extrem manipulativen Mutter, die Zuckerbrot und Peitsche völlig unberechenbar verteilt. Für einen wirklich objektiven Rat fehlt mir hier wahrscheinlich die nötige Distanz. (Meine Konsequenz daraus war, dass ich beides total doof fand und Punk wurde mit 16 und mich heimlich tätowieren ließ :PP)

Aber ich kann euch eine interessante Geschichte zur Hexe erzählen: als meine sechsjährige Nichte mit ihrer Mama (meiner Schwester) mal im Clinch lag und meine Mutter (also ihre Oma) sich einmischte (indem sie ihr ihren Willen gab), malte die Sechsjährige ein Bild. Darauf zu sehen: eine Prinzessin über die sie OMA schrieb und eine Hexe, über die sie MAMA schrieb.

Inzwischen ist die Sechsjährige 22 Jahre alt. Und das Kinderbild hängt immer noch bei meiner Mutter im Schlafzimmer :zwinkern:

Tichonne
 

Tichonne

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Hallo.

Wichtig ist, dass die Großen sich einig sind, bzw. miteinander absprechen, wann wie und wo Grenzen bei den Sprösslingen zu setzen sind. Wenn da Uneinigkeit herrscht ist der kindlichen Manipulation Tür und Tor geöffnet.

Ava, Du musst das Gespräch da zum Big suchen, wie ihr das in Zukunft händeln wollt. Das ist wichtig.
Ja, genau das meinte ich, als ich schrieb, die Rollen der Bezugspersonen müssen klar definiert sein - und eben auch, dass sich alle einig sind. Sonst bist du (Ava) rasch in der Nummer die Hexe und Big der Prinz (oder König) ()
 
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Tichonne

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Vor zwei Wochen gebe ich Tochter das Handy, sie gibt es mir nicht zurück sondern versteckt es bei sich.
Du hättest freundlich aber bestimmt fragen können: Wo ist mein Handy. Ich möchte es bitte zurück haben. Du kannst damit spielen, aber es nicht behalten.

Ich lade es nicht sofort wieder auf und drücke es ihr wieder in die Hand, sondern bitte sie es in die Schublade zu legen, damit sie merkt, dass sie darüber nicht bestimmen darf, da es mein Handy ist.
Um das zu merken, war es schon zu spät. Ich vermute in ihrer kindlichen Welt ist es während der Zeit in der Schublade schon in ihren Besitz übergegangen, so mehr oder weniger. Zum Beispiel sagen: Oh mein Handy. Schön, jetzt habe ich es wieder. Pass auf, wir laden es nun und dann kannst du eine Stunde (wahlweise; bis es dunkel wird, das Sandmännchen kommt, whatever) damit spielen. Danach gibst du es mir zurück. -- Und dann auch drauf achten dass es diesmal zurück kommt.

Tichonne
 

Admina Schneewittchen

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OK, also bitte nochmal für mich, ich verstehe es nicht so recht.





Vor zwei Wochen gebe ich Tochter das Handy, sie gibt es mir nicht zurück sondern versteckt es bei sich.



Eine Woche später:

Sie kommt zu mir, da sie es nicht benutzen kann, weil es leer ist.



Ich lade es nicht sofort wieder auf und drücke es ihr wieder in die Hand, sondern bitte sie es in die Schublade zu legen, damit sie merkt, dass sie darüber nicht bestimmen darf, da es mein Handy ist.





Was hätte ich konkret in dieser Situation machen sollen?


Zum Beispiel sagen: Oh mein Handy. Schön, jetzt habe ich es wieder. Pass auf, wir laden es nun und dann kannst du eine Stunde (wahlweise; bis es dunkel wird, das Sandmännchen kommt, whatever) damit spielen. Danach gibst du es mir zurück. -- Und dann auch drauf achten dass es diesmal zurück kommt.

Ja, zum Beispiel so! :smile:

das ist doch ganz einfach :::
das Kind ansehen, leicht berühren, so dass es merkt, man konzentriert sich und ist bei ihm (und guckt nicht nebenbei in eine Zeitung oder so) und in festem aber freundlichen Ton sagen '' Name Kind, ich möchte, dass du jetzt mein Handy in die Schublade legst '' es wird es dann hinein legen .
(wenn nicht noch mehr in der Situation am Brennen ist gerade, es schon vorher ein Hochschaukeln gab. da kommt eben darauf an, wie man sich vorher verhalten hat)

Felis hat das doch super beschrieben genau auf diese Situation hin, Ava!
 

Admina Schneewittchen

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Ich kenne aus meinen Beratungsgeschichten, dass manchmal Trennungsväter sich schwer tun Grenzen zu setzen, aus Schuldgefühlen ihren Kindern gegenüber. Sie akzeptieren dann Verhaltensweisen, die eigentlich sanktioniert gehören. Vielleicht gehört der Big auch dazu.

Ja, vielleicht. Das wissen wir aber nicht, weil die Situationen, die du hier beschrieben hast, Ava, die hätten von deiner Stelle aus geschickter gelöst werden können (wie ja die ganze Zeit beschrieben) und man kann dem Vater hier nicht in anlasten, dass er etwas anders machen hätte müssen. Aber, es wäre m.M.n. ein großer Kunstfehler, dir nicht dein eigenes Veränderungspotential bewusst zu machen. Zumindest danach zu urteilen, wie du die Situationen beschrieben hast und auch was deine Eifersucht auf das Mädchen betrifft.

Es sind wirklich sehr viele supergute Sachen geschrieben worden, ist viell. jetzt ein wenig viel alles, und ich hoffe, du liest dir alles in Ruhe nochmals durch, so dass es auch durchsickern kann. Ich hab mehrere Jahre als Psychologin mit Kindern, Jugendlichen und deren Eltern gearbeitet und kenne solche (und andere) Situationen mehr als genug. :smile:

Ava, Du musst das Gespräch da zum Big suchen, wie ihr das in Zukunft händeln wollt. Das ist wichtig.

Ja, das sehe ich auch so. :smile:
 

Ava Gardner

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OK; ja, ich schrieb ja, ich muss mir alles noch einmal in Ruhe durchlesen. Neben der Arbeit, die ich heute eher links liegen lasse geht das trotzdem schwer irgendwie … ich kann heute eh so schwer denken...


OK; jetzt aber das Schwierigere. Big setzt ja keine Grenzen oder halt anders.

Was mach ich denn wenn er keine setzt, ich aber der Meinung bin, da muss eine hin?


So stehen wir doch Tag für Tag vor diesen Problemen.


Vielleicht für mich von euch Mamis/Psychologen:

Welche Grenzen gehören denn abgesteckt?
Was darf ich gar nicht erlauben?

Da fängt es ja schon an, ich weiß es ja teilweise scheinbar nicht;

Big muss man dafür zugutehalten, dass er wohl ein sehr gutes Bauchgefühl hat was die Kinder angelangt; er macht alles immer mit einer unglaublichen Geduld und ist liebevoll, verständnisvoll… ich hingegen, naja wie bereits geschrieben impulsiv..
 

Admin Wolfgang

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Was mach ich denn wenn er keine setzt, ich aber der Meinung bin, da muss eine hin?
Dann könntest versuchen ihn zu überzeugen, da wirst Dich aber schwer tun, weil er kann da auf seine Rolle als altgedienter Papa verweisen. Du kannst das dann so hinnehmen oder z. B. Dir Bücher über Kinderpsychologie kaufen...

Du bist da in einer arg bescheidenen Situation Ava, weil es nicht Deine Kinder sind und Du auch nicht eigene hast, worauf Du Dich mit Deiner Meinung über Kindererziehung beziehen könntest. Am besten wäre sich an das zu orientieren was Schneewittchen und Felis hier zum besten geben.
 

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