Die Liebe des Lebens... das perfekte Leben danach

Tichonne

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Welche Grenzen gehören denn abgesteckt?
Was darf ich gar nicht erlauben?
Ich denke, das müssen Erziehende für sich individuell ausmachen. Ich kann dir spontan meine wichtigsten nennen:
- Respekt vor dem Eigentum anderer (darunter fällt deine Handy-Geschichte)
- Respekt vor Tieren, Natur (was die meisten gesunden Kinder sowieso haben, also nicht die Katze am Schwanz ziehen oder die Blumen rausrupfen und wegwerfen, oder auf Käfer treten nur um zu gucken ob es knallt)
- grundsätzliche Höflichkeitsregeln wie Danke, Bitte, Guten Tag und so (aber Kinder nicht zwingen jemandem die Hand zu geben wenn sie nicht mögen)
- Nahrung ist kein Spielzeug (es gab eine Phase, da wurde mit Essen rumgeworfen)
- Keine verbale Aggression in Form von wüsten Beschimpfungen (Wir haben allerdings spaßeshalber manchmal Tabuworte durchdekliniert, damit das nicht so einen großen Reiz kriegt)
- keine körperliche Gewalt (hauen, an den Haaren ziehen etc).
Wobei ein befreundeter Kampfsportler kleine Jungs an einer Hamburger "Problemschule" in einer Freizeit-AG betreut, die haben manchmal ein so hohes Aggressionspotential,- und das schon mit 5,6 Jahren, da hat sich bewährt, dass man sie nach Regeln unter Aufsicht miteinander raufen lässt, damit sie auf dem Schulhof nicht wild und blindlings aufeinander losgehen. Aber das ist eine andere Kiste als deine kleine Prinzessin hier

Du bist da in einer arg bescheidenen Situation Ava, weil es nicht Deine Kinder sind und Du auch nicht eigene hast, worauf Du Dich mit Deiner Meinung über Kindererziehung beziehen könntest.
Leider ja. Du könntest mal ausloten, wie Big dazu grundsätzlich steht. Er kann dich nicht einerseits als vollwertige Erziehende sehen und andrerseits sein Ding durchziehen ohne sich mit dir abzusprechen. Das passt nicht zusammen.

Wenn es für euch als Paar zu belastend wird, ich bin immer noch der Meinung, dass die als Fallnetz ein (vorübergehender) Rückzug aus brenzligen Situationen bleibt. Aber du steht ja erst am Anfang. Schau erst mal was bestimmte Situationen hergeben, da ist sicher noch viel Luft nach oben :smile:
 

Admina Schneewittchen

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Puh, ich finds grad relativ anstrengend hier zu schreiben, weil eigentlich schon so vieles geschrieben wurde und ich das nicht richtig vermittelt bekomme anscheinend und jetzt auch nicht mehr viel Zeit habe. :|

Du bist da in einer arg bescheidenen Situation Ava, weil es nicht Deine Kinder sind und Du auch nicht eigene hast, worauf Du Dich mit Deiner Meinung über Kindererziehung beziehen könntest.

Ja, das wird nicht funktionieren und deshalb schrieb ich vorhin das:

Dann könntest du eben anfangen, auf eine gesunde und souveräne Art und Weise Konsequenzen zu setzen, wenn es Situationen sind, die dich ebenso betreffen, wie mit dem Handy bspw. Und somit als Vorbild fungieren. Nur wirst du vor Big und seiner Tochter nicht als Vorbild fungieren, wenn du selbst kindisch und zickig wirst.

Das setzt das voraus z.B.:

Du kannst das dann so hinnehmen oder z. B. Dir Bücher über Kinderpsychologie kaufen...

oder aus dieser Diskussion viel mitnehmen, indem du darüber nachdenkst und dich weiter informierst usw. usf.

Vielleicht für mich von euch Mamis/Psychologen:

Welche Grenzen gehören denn abgesteckt?
Was darf ich gar nicht erlauben?

Da fängt es ja schon an, ich weiß es ja teilweise scheinbar nicht;

Das hier find ich sehr schwer zu beantworten, ohne konkrete Beispiele. An den konkreten Beispielen, die du heute beschrieben hast, kann man das gut machen, so wie wir das dann ja auch einigermaßen analysiert haben und denkbare, konstruktive Verhaltensweisen an die Hand gegeben haben.

Wenn du fragst: "Was darf ich gar nicht erlauben?" und "Welche Grenzen gehören abgesteckt?" dann ist das so ins Blaue nicht zu beantworten, weil da könnte man jetzt beim Urschleim sozusagen anfangen...:lach:

Nochmal: Du könntest da selbst an dir wachsen, indem du lernst, souveräner zu reagieren (wie konkret an den Situationen beschrieben und dich weiter informierst), was die Situationen betrifft, in die DU involviert bist!

Wenn es darum geht, ob er seiner Tochter ein neues Kleidchen kauft oder ob sie aufessen soll oder nicht, da fände ich es schön, wenn er dich da viell. mit einbezieht, was du darüber DENKST, aber das ist ansonsten seine Sache - also, wenn du dich da einmischt ungefragt, wird das wahrscheinlich schwierig, vor allem wenn du das mit schlechter Laune und Zickigkeit tust. Er wird deine Eifersucht merken und spüren und das ist halt keine so gute Voraussetzung, weil er dich dann weniger ernst nimmt als Ansprechpartner was seine Tochter betrifft. Meine Meinung ist immernoch: Du tust dir und dem ganzen System viel gutes, wenn du deinen eigenen Anteil darin erkennst und auflösen kannst. :smile: Weil, wenn du da mit dir mehr im Reinen bist und in Situationen souveräner agieren kannst, in die DU involviert bist, dann wächst dein Respekt und das Ernstnehmen in deine Richtung von Vater UND Tochter.

Dann noch als Tipp: Beschäftigst du dich manchmal auch mit ihr alleine? Wenn nein, wie wäre es, eine kleine süße weibliche Verbündung aufzubauen? :smile: Kinder idealisieren Erwachsene in der Regel, sie wollen bewundern, Vorbilder haben. Wenn du sie mit ins Boot nimmst hin und wieder, mit ihr mal einen Mädchennachmittag machst, ihr einen Fingernagel lackieren lässt mit deinem Liebelingsnagellack oder eine kleine Modenschau veranstaltest oder ihr ein großes Eis spendierst, nur ihr zwei alleine, dann könnte ihre Bewunderung dir ggü. wachsen und das gesamte Verhältnis könnte besser werden! :smile:

So, muss los!
 

Admina Schneewittchen

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Ich denke, das müssen Erziehende für sich individuell ausmachen. Ich kann dir spontan meine wichtigsten nennen:
- Respekt vor dem Eigentum anderer (darunter fällt deine Handy-Geschichte)
- Respekt vor Tieren, Natur (was die meisten gesunden Kinder sowieso haben, also nicht die Katze am Schwanz ziehen oder die Blumen rausrupfen und wegwerfen, oder auf Käfer treten nur um zu gucken ob es knallt)
- grundsätzliche Höflichkeitsregeln wie Danke, Bitte, Guten Tag und so (aber Kinder nicht zwingen jemandem die Hand zu geben wenn sie nicht mögen)
- Nahrung ist kein Spielzeug (es gab eine Phase, da wurde mit Essen rumgeworfen)
- Keine verbale Aggression in Form von wüsten Beschimpfungen (Wir haben allerdings spaßeshalber manchmal Tabuworte durchdekliniert, damit das nicht so einen großen Reiz kriegt)
- keine körperliche Gewalt (hauen, an den Haaren ziehen etc).

Ah, überschnitten und ich seh grad, Tichonne hat einiges Gutes aufgelistet vom Urschleim :lach: ;)
 

Tichonne

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Meine Meinung ist immernoch: Du tust dir und dem ganzen System viel gutes, wenn du deinen eigenen Anteil darin erkennst und auflösen kannst.
Das ist ein sehr guter roter Faden.

Und nochmal Ava: es ist kein Zuckerschlecken aber auch kein Hexenwerk. Psychisch gesunde Kinder wissen um die meisten Dinge (Urschleim, haha) intuitiv und sie beobachten viel, gucken sich auch viel ab von den Erwachsenen (okay, nicht immer das "Gute", umso wichtiger ist, dass du bei dir bleibst, dich selbst kennst) Kinder sind wissbegierig und freuen sich wenn sie was lernen und es anwenden können. Das ist ein guter Zugang :smile:

Nachtrag:
Wenn du sie mit ins Boot nimmst hin und wieder, mit ihr mal einen Mädchennachmittag machst, ihr einen Fingernagel lackieren lässt mit deinem Liebelingsnagellack oder eine kleine Modenschau veranstaltest oder ihr ein großes Eis spendierst, nur ihr zwei alleine,
Das klingt auch sehr gut!

Liebe Ava, ich klink mich wieder aus hier für heute. Hoffentlich war's nicht zu viel des Guten. Nimm dir alle Zeit der Welt zum Lesen. Und nimm dir das raus was dir hilft. Das ganze ist ein Prozess. Das passiert nicht von heute auf morgen.

Alles Liebe
Tichonne
 
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Admina Felis

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mir fällt das schwer, hier einen Rat zu geben , Ava, bzw. deine Frage zu beantworten, wie man denn richtig Grenzen setzt und wann usw.
ich finde dass es da keine pauschalen Regeln gibt, denn es kommt immer auf die Situation an - z.B. 'Respekt vor fremden Eigentum' klingt mir zu pauschal- es kann auch sein,dass eine Vierjährige keinen anderen Weg sieht, als sich an einem 'fremden Eigentum' zu vergreifen, um vielleicht auf eine innere Not aufmerksam zu machen. das alles kann ich von hier gar nicht beurteilen.

Mir fällt nur auf, dass ich hier einen Widerspruch sehe:

Ich muss sagen, ich bin ein wirklich sehr empathischer Mensch, habe total feine Antennen, mir fällt auf was anderen nichtauffällt, aber in Bezug auf Kinder fehlt mir einfach etwas. Ich bin nicht in der Lage Dinge aus der Sicht eines Kindes zu sehen oder zu fühlen oder sonstiges. Da fehlt einfach etwas bei mir und dass ich keine eigenen Kinder habe, war und ist wohl die absolut richtige Entscheidung.

erstmal sehe ich einen Widerspruch da, dass ich meine, dass ein empathischer Mensch sich ganz natürlich in das Wesen eines Kindes einfühlen können müsste auch ohne selbst Kinder zu haben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mich als Kind fühlte, welche Situationen ich als magisch, wundervoll empfand, welche mein Herz hüpfen ließen, welche ich als beängstigend, welche als druckvoll und 'zu groß' für mich, welche furchtbar bedrohlich waren, welche mich verzweifeln ließen.
ich kann mir gut vorstellen,dass etwa eine Trennung von meinem Vater, dass ich ihn nur noch an den Wochenenden gesehen hätte und dann hätte teilen müssen mit einer erwachsenen Frau, seine neue Freundin, zu letzteren Situationen gehört hätten.
wo ich auch meine vollkommene Machtlosigkeit gespürt hätte, denn ich hätte ja null Einfluss in dem Sinn gehabt, dass ich hätte sagen können ' ich will nicht, dass Papa geht' oder ' ich will nicht,dass er eine neue Frau hat'
damit muss ein so ein kleines Kind erstmal zurecht kommen (und das kann es eben nicht allein !). ich finde es nicht schwierig, sich da einzufühlen, auch wenn man keine Kinder hat.

dann sehe ich Widersprüche hier zum Beispiel in diesen Zitaten:

die klingen mir sehr subjektiv betroffen, eingeschnappt fast, gekränkt von dem Verhalten einer Vierjährigen, als würdest du dich zurück gesetzt fühlen.
das kann ich nicht nachvollziehen,denn das Kind ist erst vier Jahre auf der Welt, du hingegen ca. 40-

Ich hatte das Gefühl, dass sie sich dann an Big wandte, er sich schützend vor sie stellte indem er bei dem Flüstern mitmachte und ich war einfach außen vor und wurde von ihr abgestraft.
Ich habe gütig und wohlwollend darüber hinweg gesehen, dass sie mir das Handy nicht zurückgegeben hat sondern in ihren Sachen versteckt hat. Aber dass sie mich dann nochmal provoziert und mich abstraft, sorry, da ging bei mir nichts mehr.
Mich stört sehr, dass sie einfach alles lassen und machen darf, sie keinerlei Konsequenzen zu fürchten hat. Alles muss ich wohlwollend und witzig sehen, alles ist nicht so gemeint, alles ist ja nicht so schlimm. Dass sie ein Kind ist, ist ja klar – gut, ich messe da falsch – aber darf sie deshalb alles und vorallem muss dann dann Beifall klatschen?


es straft dich doch nicht ab ! wie kommt es , dass du dich so fühlst ? irgendwie bist du da sehr kindlich, sagst aber gleichzeitig, du hättest keinen Zugang zu Kindern ? vielleicht fehlt da Zugang zu einem Teil in dir selbst ?
du schreibst sehr kindlich '' ich war einfach außen vor' - das ist eigentlich wie sich Bigs Tochter vermutlich oft fühlt - aber doch nicht eine reflektierte Erwachsene gegenüber einem kleinen Kind ? als wären die Rollen vertauscht.
Ich finde, du verlangst fast dem Kind eine erwachsene Rolle ab, während du die kindliche Position einnimmst. du schustert dem Kind die Verantwortung zu.

und du bezeichnest dich selbst als 'gütig' und ' wohlwollend' weil du darüber hinweg gesehen hast,dass sie das Handy versteckt hätte. ich find normal, dass eine Vierjährige mal ein Handy versteckt. du bist da nicht 'gütig' und 'wohlwollend', wenn du dich darüber nicht sonderlich aufregst.Tichonne hatte ja schon gut beschrieben wie man das lösen kann.

das mit dem 'Beifall klatschen', find ich auch überzogen formuliert...es klingt ein negatives Gefühl gegenüber dem Kind durch-
aufgrund des Ganzen bin ich nicht sicher, ob Big wirklich zu lax wäre oder vielleicht einfach nur normal und liebevoll.

Ich weiß, dass meine Worte etwas hart klingen werden für dich, liebe Ava, doch das ist, was mir ehrlich durch den Kopf geht, und ich finde es wichtig, anzumerken.
ich glaube, dass es hilfreicher sein wird, wenn du für dich selbst mit deinen kindlichen Anteilen mehr in Verbindung kommst, vielleicht frühere Veletzungen aufspürst - als wenn du nun in Bezug auf Bigs Tochter kluge Bücher über Kindererziehung liest.
(edit: zu den positiven kindlichen Anteilen könnten zum Beispiel auch Schneewittchens schöne Ideen zählen: wenn du mal eine Mädchen Modenschau mit ihr machst usw. )
 
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Admina Schneewittchen

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Es tut mir leid, ich wiederhole mich, aber ich bin einfach so beglückt irgendwie, welche Worte Felis findet: Ich find deine Beiträge hier ehrlich so fantastisch, Felis :bow:
 

Admin Wolfgang

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die klingen mir sehr subjektiv betroffen, eingeschnappt fast, gekränkt von dem Verhalten einer Vierjährigen, als würdest du dich zurück gesetzt fühlen.
das kann ich nicht nachvollziehen,denn das Kind ist erst vier Jahre auf der Welt, du hingegen ca. 40-
Na ja, ein bisschen erlaube ich mir jetzt Eure wohlwollenden Worte, was Kinder anbelangt, zu relativieren und ich bin wirklich alles andere als ein Kinderfeind: es gibt Kinder, und das wird jeder bestätigen können, die nerven einfach tierisch.

Da haben natürlich nicht primär die Kinder schuld, sondern die Eltern. Nur, hat man das nicht immer im Kopf, wenn man irgendwo ist und will was gemütlich essen und eine Vierjährige am Nebentisch zieht eine Horrorshow ab, dass es einem graust. Da denke ich mir dann auch nicht: "mei, das Mäuslein ist erst vier und du bist schon so alt." :PP
 

Admina Schneewittchen

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Na ja, ein bisschen erlaube ich mir jetzt Eure wohlwollenden Worte, was Kinder anbelangt, zu relativieren und ich bin wirklich alles andere als ein Kinderfeind: es gibt Kinder, und das wird jeder bestätigen können, die nerven einfach tierisch.

Da haben natürlich nicht primär die Kinder schuld, sondern die Eltern. Nur, hat man das nicht immer im Kopf, wenn man irgendwo ist und will was gemütlich essen und eine Vierjährige am Nebentisch zieht eine Horrorshow ab, dass es einem graust. Da denke ich mir dann auch nicht: "mei, das Mäuslein ist erst vier und du bist schon so alt." :PP

Geht mir auch so. Kenne ich auch, solche Situationen. :smile: Und auch die aktuell vorherrschende Kuschelpädagogik gefällt mir nicht bzw. finde ich sehr hinterfragenswert! Also, ich bin sehr für eine adäquate Grenzsetzung. Allerdings sehe ich die aktuelle Diskussion hier bei Ava nicht in den Dingen, die du ansprichst. Es geht m.M.n. nicht darum, dass einem Elternteil mal die Hutschnur platzen kann oder es ein echter Horrortag mit dem Kind war und man abends nur noch ins Bett fällt und man das Kind kurzfristig an den Mond wünscht.

Es geht hier nicht um ein Kind, welches am Nebentisch sitzt und nervt. Es geht um die Tochter ihres Partners, welche nun auch ein Teil ihres eigenen Lebens ist. Was hätte Ava gewonnen, wenn sie es abtut, als nervendes Kind, zu dem sie keinen Zugang hat, weil sie eben zu Kindern generell keinen Zugang hat? Was wäre gewonnen daran an dieser Sichtweise und an der derzeitigen schwierigen Situation, da dieses Kind nunmal ein Teil vom Vater ist, den sie liebt? Den beide lieben? Es scheint ja bei Ava um grundlegende Dinge zu gehen und um einen grundlegenden (fehlenden) Zugang und um Veränderungspotential bei Ava.

Es geht meiner Ansicht nach also um viel tiefliegendere Dinge hier als um ein Kind welches am Nebentisch eine Horror-Show abzieht oder um einen Vater, der vielleicht (!) nie Grenzen setzen kann. Ganz konkret gibt es hier ein Problem von Ava mit dem Kind, wo sie ihren Teil dazu tun kann und sich entwickeln kann. Und da es hier um etwas ganz Wichtiges geht, find ich es irgendwie fast ein wenig schade, wenn dieses Thema so abgetan wird ebenso wie die tollen, tiefsinnigen, nachdenkenswerten und arbeitsreichen Posts, die ich so pädagogisch wertvoll finde. :smile:
 

Admin Wolfgang

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find ich es irgendwie fast ein wenig schade, wenn dieses Thema so abgetan wird ebenso wie die tollen, tiefsinnigen, nachdenkenswerten und arbeitsreichen Posts, die ich so pädagogisch wertvoll finde. :smile:
Eure Posts sind absolut toll und pädagogisch wertvoll. :smile:

Nur, sollte man auch der Ava gegenüber einräumen und zugestehen, dass sie mit einem Kind mal überfordert sein kann, das nicht ihr eigenes ist und sie zudem keine Erfahrung mit eigenen Kindern hat. Dass sie suboptimal reagiert hat steht außer Frage. Aber, ich kann sie da schon ein Stück weit verstehen und mir tut sie fast schon ein bisschen leid, weil sie jetzt nicht gütig genug dem kleinen Menschlein gegenüber war.
 

Admina Schneewittchen

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Nur, sollte man auch der Ava einräumen und zugestehen, dass sie mit einem Kind mal überfordert sein kann, das nicht ihr eigenes ist und sie zudem keine Erfahrung mit eigenen Kindern hat.

Ich lese nirgends, dass man ihr das nicht zugesteht, Wolfgang :smile:. Ich habe all die Fragen von Ava gelesen und die Situationen, die sie beschrieben hat und ein paar Userinnen hier haben versucht, diese Fragen zu beantworten und konstruktive Veränderungsvorschläge gegeben. Mir persönlich erschiene es sehr seicht und dem Forum auch nicht gerecht werdend, wenn ich ausschließlich Verständnis äußern würde, dass sie genervt ist von dem Kind. Da steckt soviel drin, auch in dem was Ava schreibt, dass es in meinen Augen schade wäre, da nur oberflächlich drauf einzugehen, zumal hier ja nicht Hinz und Kunz schreiben, sondern jemand, der schon ewig hier im Forum ist, selbst Kinder hat und immer durch gut durchdachte Beiträge aufgefallen ist, jemand, der jahrelang mit Familien gearbeitet hat und einer ehrlich grandiosen Felis - ich find die Zusammenhänge so grandios, die sie herstellt und so wahr.

Natürlich wird es ein Fehler sein, dass eher wir alleine diskutieren, obwohl sich die Strangerstellerin kaum zu Wort meldet... Ich hoffe aber, dass aus dieser Diskussion ganz viele Mitleser etwas mitnehmen können und vor allem auch du, Ava. :smile: Da steckt echt viel drin und ich würds ungern abtun und ich denke, hoffe, dass die konstruktive Kritik, die tollen Bezüge und die vielen Erfahrungswerte für Ava auf jeden Fall zu verarbeiten sein sollten und man ehrlich und authentisch schreiben darf, auch wenn es nicht ausschließliches Verständnis ist, was hier gegeben worden ist, sondern vielmehr ein Blick aus einer erweiterten Perspektive. :smile:
 
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Admina Felis

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Na ja, ein bisschen erlaube ich mir jetzt Eure wohlwollenden Worte, was Kinder anbelangt, zu relativieren und ich bin wirklich alles andere als ein Kinderfeind: es gibt Kinder, und das wird jeder bestätigen können, die nerven einfach tierisch.

Da haben natürlich nicht primär die Kinder schuld, sondern die Eltern. Nur, hat man das nicht immer im Kopf, wenn man irgendwo ist und will was gemütlich essen und eine Vierjährige am Nebentisch zieht eine Horrorshow ab, dass es einem graust. Da denke ich mir dann auch nicht: "mei, das Mäuslein ist erst vier und du bist schon so alt." :PP


was hat das denn jetzt mit der Situation, die Ava beschreibt zu tun ? ich finde, so gut wie gar nichts :smile:
Ava ist die neue Frau an Bigs Seite und zu Big gehören seine Kinder. wir lesen das,was Ava nervt und kränkt, nur aus ihrer Perspektive - da kann man nicht automatisch darauf schließen, dass Big da zu lasch wäre in der Erziehung - zumal die geschilderten Situationen eher normal klingen, nur in Avas Erleben fühlen sie sich offenbar anders an.

und anderer Punkt: es ist ja nicht so, dass Ava in einem Restaurant am Nebentisch sitzt, sondern eine Rolle eingenommen hat, in der von Anfang damit zu rechnen war, dass es nicht leicht sein wird, Big nicht nur Beziehungspartner sein kann, sondern eben auch Vater ist und da seine Kinder in der Priorität auch mal höher stehen. das,was als 'schützend vor das Kind stellen' erlebt wird, ist ja vielleicht etwas ganz Richtiges.

und als letzter Punkt: ich finde gerade das, was mir in Bezug auf die kindlichen Anteile aufgefallen ist: dass Ava selbst kindlich sich ausdrückte, aber meint, keinen Zugang zu Kindern zu haben (dieser Widerspruch), kann ein sehr bereichernder Denkanstoß sein, aus dem sie sehr viel für sich selbst ziehen kann, wenn sie möchte.

Ava hat um Rat gefragt, und ich habe meine Einschätzung abgegeben.:smile:
 

Admina Schneewittchen

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Und diese Einschätzung hast Du ganz super formuliert!

Und ich bewerte diese Einschätzungen auch inhaltlich ernsthaft als psychologisch sehr wertvoll und unbedingt nachdenkenswert. :smile: Aber, wir sind ja hier nicht in einer psychologischen Beratungsstelle, sondern in einem Laienforum...ich vergess das immer wieder! :kopf_haut::lach: :lach:

Alles Gute für dich, Ava! :smile:
 

Anne145

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Liebe Ava,

den bereits geschriebenen Worten ist nicht mehr viel hinzuzufügen.

Ich würde meinen Beitrag jedoch auch noch gerne hier lassen, um dir die andere Seite zu zeigen.
Denn in meiner Beziehung bin ich die mit den Kindern.

Es ist eine schwieriges Konstrukt, welches mit neuen Partnern und gemeinsamer Kinderbetreuung nur am Wocheende entsteht.

Grundsätzlich finde ich es schwierig genug mit dem anderen leiblichen Elternteil selbst beim "normalen" Zusammenleben Kinder zu erziehen. Jeder Mensch hat seine individuellen Ansprüche was die Kindererziehung betrifft. Jeder ist unterschiedlich belastbar, liebevoll, konsequent ...usw.
Häufig kann man in Auseinandersetzungen kommen. Diese sind aber ok, denn der andere ist schließlich auch ein Elternteil des Kindes und hat irgendwie ein Recht auf Mitsprache.

Es fühlt sich aber absolut ungleich anders an, wenn der neue Partner Kritik am eigenen Kind übt, oder gar erzieherisch in einer Form eingreift, welche man falsch findet.
Ich hoffe die richtigen Worte zu finden.

Wenn Zeus mal ungehalten auf meinen Jüngsten reagiert, dann versetzt mir das einen Stich. Ich bin instinktiv und sofort bereit mein Kind vor ihm zu "schützen".
Dafür gibt es auch mit Sicherheit eine evolutionsbedingte wissenschaftliche Erklärung.
Nun kann man sich hinterher die Situation in Ruhe für sich selbst anschauen und einschätzen, dass das Kind absolut nervig war oder das der Partner überreagiert hat.
Wie auch immer... das Kind steht zunächst an erster Stelle.

Bei uns gab es schon Situationen, in welchen mir die Außenbetrachtung von Zeus gute Impulse gegeben hat. Ich erinnere mich aber auch deutlich an einen Tag, an welchem er fast garstig meinem Sohn gegenüber war. Da war bei mir absolut Ende Gelände. Ich hab mich ausschließlich meinem Kind gewidmet und ihn total links liegen lassen. Er war mir schnuppe, aber nicht das Seelenheil meines Kindes.
Reden konnte ich darüber nicht, da ich unfassbar enttäuscht/sauer war und in absehbarer Zeit nicht wieder auf ihn zugehen mochte.
Zeus hat das gemerkt und sich entschuldigt. Mir sagte er wie sehr er meinen Sohn mag und das er schlecht drauf war.

Ava, ich möchte dir auch nicht noch ein übleres Gefühl geben, aber ich denke du solltest jetzt auf Big zugehen. Lies dir die phantastischen Beiträge von Felis hier in Ruhe durch.

Diese kleine Mädchen ist vier Jahre alt und damit kannst du davon ausgehen, dass weder Bösartigkeit noch Kalkül hinter ihrem Handeln steht.

Ach... ich wollte noch anmerken, dass mein kleiner Sohn Zeus sehr mag und gerne mit ihm zusammen ist. Ob er Rüffel von ihm bekommt oder nicht, tut seiner Zuneigung überhaupt keinen Abbruch. :herz:

LG

Anne
 
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Anne145

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Und natürlich muss man dem neuen Partner ein gewisses Mitspracherecht einräumen, oder ihn seine eigenen persönlichen Grenzen ziehen lassen.
Es ist jedoch in meinen Augen eine schwierige Gratwanderung.

Grundsätzlich spürt ein Kind meiner Erfahrung nach jedoch sehr gut, ob es mal ein Problem gibt oder ob es regelmäßig abgelehnt wird.
 

Admin Wolfgang

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Ich bin instinktiv und sofort bereit mein Kind vor ihm zu "schützen".
Dafür gibt es auch mit Sicherheit eine evolutionsbedingte wissenschaftliche Erklärung.
Natürlich! Die neuen Partner einer Frau stellen und stellten schon immer ein Mortalitätsrisiko für ihre Kinder da. Infantizid ist in manchen Primatengesellschaften eine grausame Tatsache.
 

Admina Schneewittchen

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Liebe Anne,

ich finde deinen Beitrag äußerst bereichernd und bin sehr froh, dass du ihn geschrieben hast. :smile:

Ich werde jetzt hier in diesem Strang meinen letzten Beitrag schreiben, hab mich ja schon verabschiedet und ich merke für mich, dass der Zeitinvest, den ich heute hier gelassen habe und jetzt noch lassen werde, meine energetische uns sonstige Rechnung nicht ausgleicht und ab morgen hab ich sowieso keine Zeit mehr zu schreiben. :smile: Also, alles gut, ich möchte einfach noch einmal kurz ausholen.

Ich hoffe darüberhinaus wirklich von Herzen, dass diese aktuelle Thematik von Ava weiterdiskutiert wird in der bereits herrschenden tiefgründigen Thematik, da ich dieses Thema wirklich äußerst wichtig finde. Es mag abgedroschen klingen, vor allem, da ich selbst eigentlich eher eine sehr grenzsetzende Person bin, aber mit viel weiblicher Wärme und irgendwie Mütterlichkeit ausgestattet bin. Darüberhinaus bin ich per se keine gängige Kinderliebhaberin bin, die alles dafür tun würde, um mit Kinder zusammen sein zu dürfen. Ich finde es dennoch wichtig, weil:

In jedem von uns steckt noch das Kind unserer Kindheit, ob er es einsehen möchte oder nicht. Es ist ein Teil von uns, den wir Zeit unseres Lebens nicht mehr loswerden können. Unser inneres Kind. Die Prägungen und Erfahrungen, die wir seinerzeit gemacht haben, werden wir niemals mehr los. Wir können an ihnen schrauben, wir können uns entwickeln. Aber, unsere ganz grundlegenden Prägungen und Erfahrungen werden wir niemals mehr los, auch wenn wir sie optimieren, erweitern und ausschöpfen können. Also, lieber vorsorgen statt nachsorgen :smile:

Ich habe Jahre damit zugebracht mit Kindern, Jugendlichen und deren Eltern psychologisch fundiert zu arbeiten und hatte lange Jahre eine fantastische Supervision mit einem tiefenpsychologisch fundierten psychologischen Kinder-Psychotherapeuten, von dem ich irrsinnig viel gelernt habe! Ich weiß aus Erfahrung, welche Fehler, welche Geschichten dahinter stecken und was aus einer verwahrlosten Erziehung, einer kalten, lieblosen Erziehung perfekter Eltern, einer Patchwork/Fleckerl-Familie usw. - aus alldem entstehen kann. Kinder sind unsere Zukunft. Ja, ehrlich. Es ist so. Und es ist so schön, ab und an die Welt aus den Augen eines Kindes zu sehen. Jeder, der nicht ab und an Zugriff auf diese magische Innenwelt hat weil er sie aus diversen Gründen abgespalten hat, tut mir ehrlich im Herzen leid. Aber, diese Innenwelt ist noch in Teilen da, auch wenn man sie nicht mehr spürt. Sie kann gar nicht verloren gehen!

Ich ziehe hier KEINE Bezüge zu einer individuellen Geschichte, auch nicht zu Ava's!!! Ich möchte einfach kurz aus meiner Arbeit berichten:

Kinder sind unsere Zukunft auch deshalb, weil sie Grundsteine für die Zukunft legen. Das weiss ich unter anderem deshalb aus eigener Erfarhung, weil ich nun "Kinder" in einem Erwachsenenkörper zu behandeln habe, die nie altersgerecht reifen durften in ihrer Kindheit. Es sind Mörder und Vergewaltiger. Sie müssen nun lernen, nachzureifen (was nur sehr schwer möglich ist). Dabei helfe ich ihnen. Ich helfe ihnen nachzureifen, indem ich mit einem 24-jährigen Doppel-Mörder stundenlang seine Lieblingsbilder von seinem Lieblingskünstler anschaue, ihn frage, was ER sieht. Nicht ich, sondern ER. Ich mich für ihn interessiere. Wie er etwas auffasst und wie er die Dinge sieht. Ihn frage, ob er mir mal die Ölfarben, mit denen er in Haft malen darf, zeigen kann. Mich mit ihm beschäftige. All das mache, was seine Eltern versäumt haben in seiner Kindheit, als er es so gebraucht hätte, einfach deshalb weil er ein Kind war und weil er in die Welt gesetzt wurde und das Recht hatte, kindgerecht aufzuwachsen. Weil sie nie die Bedingungen gehabt haben, die erwiesenermaßen (!) für ein Kind so wichtig sind. Sie müssen also nun als Erwachsene sozusagen nachreifen, einen Teil ihrer Kindheit nachholen, laiensprachlich gesprochen. Man nennt diesen Teil der Arbeit auch "Beziehungsarbeit". Es geht immer um Beziehungen, um Nähe und Distanz und um Wärme, Liebe und Grenzsetzung. Es muss nicht der Mörder das Resultat sein und nicht die verwahrloste Umgebung, welche oftmals dafür verantwortlich ist. Es reicht ein beziehungsunfähiger Mensch, ein höchst manipulativer Mensch, eine Frau, die nie einen wirklich anwesenden Vater hatte und deshalb nun Schwierigkeiten hat, eine gesunde Beziehung einzugehen, die eine kalte Mutter hatte, die nicht in der Lage war, Wärme und Mutterliebe zu geben, ein Kind, dem alles erlaubt wurde, ein Kind, dem nichts erlaubt wurde und welches nun entweder grenzüberschreitend ist als Erwachsener und sich alles erlauben möchte oder zwanghaft und ängstlich. Es gibt tausend solcher Variationen.

Ich wollte also einfach meine Perspektive darstellen, welche ich aus meiner langjährigen Berufserfahrung gewonnen habe und zwar einmal aus der Arbeit mit Kindern und deren Familien und einmal mit Kindern in einem Erwachsenenkörper, welche als Erwachsene nachreifen sollen. All mein Wissen beziehe ich teils aus dem Studium, aus Weiterbildungen und von meinem sehr sehr geschätzten und auch bekanntem Supervisor. Dieses Wissen deckt sich sehr mit dem, was Felis hier geschrieben hat. Deshalb fand ich das so derart wertvoll, was sie geschrieben hat. Es ist so gesund. Ich will damit sagen, es ist kein Schmarrn, der hier steht und richtig in die Tiefe kann man trotzdem nicht gehen. Tatsächlich würde man in einer echten Face-to-face-Beratung erstmal mehr auf dich eingehen, um dich sozusagen abzuholen und dann mit den Interventionen beginnen. Das ist in einem Forum wie diesem aber nicht möglich. Der Austausch mit der SE findet zeitlich sehr verzögert statt und es kann jeder schreiben und wenn man mal eine fachliche Intervention verfolgt, kann man sich todsicher sein, dass diese Intervention eine halbe Stunde später von einem anderen User durchkreuzt wird. So ist das eben hier und es ist auch völlig okay so, da der Rahmen ja gesteckt ist :smile:.

Ava, ich verstehe tatsächlich von Herzen gut, dass es eine sehr herausfordernde Situation für dich ist. Alleine deshalb, weil es eben nicht deine Tochter ist und du geschrieben hast, du wolltest nie Kinder. Und nun hast du sozusagen ein Kind, auch noch ein weibliches, mit welchem du möglicherweise meinst, konkurrieren zu müssen.

Ich kann und will dich dennoch einfach unterstützen darin, dass du dich innerlich erweiterst, indem du dazu lernst, weil wir uns nur mit dir und deinem Problem hier austauschen können und nicht mit Big oder seiner Tochter. Sei es erstmal theoretisch und dann auch gefühlsmäßig. Hast du viel Mutterliebe erfahren, oder war deine Erziehung eher streng und kühl? Durftest du Kind sein oder nicht? Warst du Papas Prinzessin und hast dennoch gesunde Abgrenzungen erfahren oder warst du Papas Prinzessin und warst immer nur die einzige alleinige oder warst du nie die Prinzessin von Papa? Und, welche Rolle hatte deine Mama dabei....? Das sind Fragen, die du dir stellen kannst, alleine für dich (nicht hier zu beantworten) im stillen Kämmerlein.

Und, deshalb schrieb ich auch u.a., dass ich Big da gut verstehen kann und hab mehrmals betont, wie wichtig es wäre, dass DU dich da weiterentwickelst, unabhängig von den anderen dieser Konstellation. Er scheint mir tatsächlich ein guter Vater zu sein, wenn sicherlich auch mit Schwächen. Wirkst du souveräner und weniger eifersüchtig, bist du eine ernsthafte Ansprechpartnerin für deinen Big, was Kindererziehung betrifft. Wirkst du eiferstüchtig und zickig, sinkst du automatisch in seinem Ansehen, was Kindererziehung betrifft und er wird sich mit dir nicht sonderlich austauschen wollen. Deine Bedürfnisse sollen natürlich nicht außer acht gelassen werden, deshalb finde ich jene Perspektive so wichtig, die darauf abzielt, dass DU mit reifem und geschicktem Vorgehen dafür sorgen kannst, eine andere Verbindung aufzubauen und Grenzen in einer adäquaten Weise zu setzen. Es geht nur um deinen Anteil. Nicht den Anteil von Big oder seiner Tochter. Aber für deinen Anteil kann man dir hier helfen. Man kann die Situationen durchgehen, die deinerseits Veränderung bedürfen, so dass du bei weiteren Situationen dieser Art eine Orientierung haben kannst. :smile: Dann hast du auch ein besseres Standing bei weiteren Argumentationen. Und man kann sich entwickeln und erweitern und dazu lernen - innerlich wie äußerlich - und mit Bereitschaft auch den inneren Zugang möglicherweise freilegen.

Da fand ich Felis Analyse deiner Wortwahl (wie du dich über das Kind geäußert hast), sehr wertvoll. Auch mir kam es so vor, als würdest du es als Feind bzw. Konkurrentin sehen. Es geht m.M.n. aber nicht darum, dich über die Maßen zu bestätigen, wie schwer das alles ist, sondern du bist die intelligentere und reifere Person und kannst da anders damit umgehen, wie ein Kind, welches seine Reifeschritte durchmacht. Und, dass du da eben manchmal zurückstecken musst, weil Big ganz natürlich Beschützerinstinkte seiner Tochter ggü. hat, ist einfach folgerichtig (die du ja erst recht bestärkst, je mehr du dagegen redest). Deshalb kommt es ja auf deinen Frame drauf an und deine Bewertung, die du stückchenweise ändern kannst. Damit ist sowohl dir geholfen, als auch den anderen. :smile:

Ich hoffe, ihr könnt zu einer gute harmonischen Patchwork-Familie zusammenwachsen, indem du deine Weiblichkeit und Mütterlichkeit gut leben kannst, auch wenn du nie Kinder wolltest, deine eigenen Grenzen setzen kannst und dich gleichwohl auch ein Stück weit zurücknehmen kannst mit einem gewissen verständnisvollen Blick auf ein Vater-Tochter-Verhältnis, was niemand sonst ausser seiner Tochter und er, einnehmen kann. Du scheinst eine sehr weibliche, intelligente, reife Frau zu sein und wirst da sicher deinen eigenen, individuellen Weg gehen und entdecken und vielleicht sogar noch ein weiteres Stück Weiblichkeit und Wärme. :smile::smile::smile:

Also, mach es gut mit deiner kleinen Familie! :herz: :smile:
 

Anne145

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Beiträge
2.319
Guten Morgen,

ich habe den überragenden Post vom Schneewittchen gestern und heute mehrfach gelesen. Er hat mich sehr berührt. Gestern Abend wollte ich mich dann nur noch an meinen Zwerg kuscheln. Mutter zu sein in ein überragendes Gefühl und gleichzeitig kann man so viel falsch machen.

Ich denke, dass es neben allen Lebensumständen, ob sie schwierig oder günstig sind, für ein Kind das Wichtigste ist geliebt und wie es ist angenommen zu werden.

Ava, ich hoffe dir kann hier weitergeholfen werden.

Wie geht's den aktuell mit Big?

Schneewittchen schrieb, dass es für ein Kind günstig ist möglichst viele Bezugspersonen zu haben. Hierzu fiel mit eine kleine Anekdote mit meinem Jüngsten ein.
Vor etwa einem Jahr machten wir einen Spaziergang und kamen ins Plaudern. Es ging um Familien, Trennungen und unterschiedlichste familiäre Konstrukte. Als ich ihn fragte, wie er es denn als gut empfindet, gab er mir eine erstaunliche Antwort. Er findet es cool nicht nur Mama und Papa zu haben. Zuerst mal hat er zwei große Geschwister und Mama mit Zeus und Papa mit Name Freundin und deren Hund. Damit hat er viel mehr Menschen die ihn lieb haben als die anderen Kinder.
Ich war total gerührt.

Mir ist bewusst, dass nicht alle Kinder das so sehen können. Aber es ist möglich.

Mein Kleinster ist, wie Bigs Tochter auch, in die neue Situation hineingewachsen. Er kennt das Mutter-Vater-Kind-Leben auch nicht.
Das ist zum einen traurig, aber es birgt vielleicht auch eine große Chance. Nämlich die das diese Kinder die Patchworkfamilie als vollkommen normal ansehen. Dabei unterscheiden sie emotional sehr genau zwischen den leiblichen Eltern und deren Partnern, was gesund ist.

Ach das ist für mich ein weites Feld...
 
M

Mod La Traviata

Gelöschter User
Liebes Schneewittchen,

dein letzter Post hat mich zu Tränen gerührt.:herz:

Die Gefühle einer Mutter für ein Kind kann man mit nichts anderem vergleichen. Es ist einzigartig. Sicher würde ein Vater diese Aussage auch unterzeichnen.

Ich kann mir vorstellen, dass die Gefühle für eine Frau, die keine eigenen Kinder hat, nicht wirklich nachvollziehbar sind, weil sie halt nicht vergleichbar sind mit den Gefühlen zum Partner, Freunden etc.

Ich denke auch, liebe Ava, dass der Schlüssel in dir liegt. Deine geschriebenen Worte über das Mädchen taten auch mir weh. Gleichzeitig war mir aber auch klar, dass diese Worte nur eine Frau schreiben kann, die keine Kinder hat und nichts von Muttergefühlen weiß. Dein Big wird sein Mädchen wohl immer an seine 1. Stelle stellen und da gehört sie auch hin. Sie wird als Mädchen in die Pubertät kommen und dich dann EVENTUELL wohl noch mehr und gezielter testen. Deshalb wäre es gut, wenn du anfängst, dich mit deinen Wunden auseinander zu setzen, damit du dann diese, oft sehr schwere, Zeit gut verkraftest.

LG La Traviata
 

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