Hallo zusammen,
ich muss mich jetzt einfach mal ausjammern.
Es ist einfach scheiße, wie es ist. Ich will nicht mehr, dass es mir so geht.
Wir haben uns Anfang Dezember getrennt, mir ist im Grunde auch klar, dass es so
nicht mehr gut war, dass ich hier viel zu kurz gekommen bin und es sich irgendwie
in einen Machtkampf verändert hatte.
Dennoch ist es jetzt April und ich wach immer noch jeden Tag mit Gedanken an S. auf.
Da ging es ja bei der Trennung von meiner Ex-Frau schneller mit dem verarbeiten.
Mit dem Akzeptieren, dass es einfach so ist. Die Erkenntnis, dass es für meine Zukunft
gut ist, schlich sich damals Anfang 2016 doch recht schnell ein...
Auch wenn es was den Verlust meiner "kleinen heilen Familie" einfach unglaublich weh tat.
Das hat mich sicher verändert. Ich hatte früher einfach mehr Power. Dachte, ich kann
alles und mich kann wenig umhauen. Hier bin ich sicher mehr Realist geworden.
Ich lese ja den Strang vom Zwirbel. Kann das echt fast 1:1 immer gut nachfühlen.
Es ist einfach so, dass das Neuaufleben der Liebe zu S. (und zu erleben,
wie S. mich ebenfalls wieder liebte) einfach dazu geführt hat, dass ich denke,
es war damals was besonderen und es war es jetzt auch wieder.
Ich versuche das jetzt auch mehr zu trennen, was mich belastet.
Ist es das eben nun wieder so völlig alleine sein ?
Oder ist es der Verlust des Alltags mit S. ?
Leider habe ich das einfach wirklich genossen. Zusammen leben, zusammen kochen.
Ich finde hier einfach so wenig gute Erklärungen, warum das von echt gut so in die
extreme andere Haltung gekippt ist, S. das so radikal gekappt hat. Wie eine Flucht.
Vermutlich war es einfach auch nicht gut, dass S. warm zu mir gewechselt ist.
Dass sie den Platz ihres Ex-Mannes verändern hätte müssen und mir einen neuen Platz in ihrem Leben einräumen hätte müssen, hat einfach nicht so geklappt, wie es
hätte passieren müssen.
War ich dann ein Rebound ?
S. meinte ja, sie müsse jetzt erstmal - verspätet - das Ende ihrer Ehe bearbeiten.
Wie ist es denn ?
Nach dieser Zeit jetzt, da kann ich es eh´ abhaken, oder ?
Da würden ja alles Gefühle, die evtl. noch geglimmt haben könnten, auch erloschen sein, oder ? Also auf S.´s Seite ? Bei mir ist es ja leider nicht so.
Manchmal denke ich, ich liebe S. noch immer.
Und kann nur damit umgehen, wenn ich einfach grad gar nix fühle.
Das ist aber eine Haltung, die ich nicht mehr wollte in meinem Leben.
Nur funktionieren. Aber genau darauf steuere ich gerade zu.
Entweder es fühlt sich so an, wie wenn ich jeden Tag weniger werde,
oder ich muss mich hier gerade von meinem Gefühlsleben abschotten.
Dann geht es etwas besser. Ich kann ja noch arbeiten, lass mich auch nicht gehen.
Aber ich finde einfach keinen rechten Sinn mehr darin, an allem, was ich mache.
Ich könnte ja auch Kontakt mit Frauen haben, z.B. mit meiner Ex-Frau evtl. mehr Zeit verbringen. Ich habe aber, als sie mich letztes mal - was immer mal vorkommt - fast ein wenig angeflirtet hat, gesagt "ich finde das unpassend, da ich gerade um die Liebe meines Lebens trauere." Das hat sie wohl mehr getroffen, als ich dachte und ich es
auch nicht vor hatte. Seitdem ist wieder Funkstille. Jetzt geht meine Ex-Frau wieder
den Weg, mich komplett aus ihrem Leben rauszuhalten...
Um den Kontakt zu meinen Kindern darf ich jetzt wieder kämpfen und sie läßt mich
am ausgestreckten Arm verhungern, zumindest probiert sie es wieder.
Meine Ex-Frau sieht das einfach gar nicht, was sie den Kindern damit antut.
Andere Frauen haben mich seit ich S. wieder hatte, einfach nicht mehr interessiert.
Obwohl mir S. das einfach nie wirklich glauben konnte. Warum auch immer.
Auch wenn ich mir sage "Du kommst doch gut an bei Frauen", merke ich, dass auch
das aktuell einfach nicht hilft. Ich durfte in S. Seele blicken und Sie durfte in meine rein. Ich habe hier echt Angst, dass ich das einfach nie mehr so erleben werde.
Ach Leute, ich kämpfe gerade wieder an mehreren Fronten, mit mir, meiner Ex-Frau,
gegen die Trauer, dass S. und ich das wieder nicht besser machen konnten als damals.
Ich sehe hier einfach noch immer so viel Potential.
Aber hier liege ich ebenso falsch, wie der Zwirbel vermutlich falsch liegt.
Es ist aus. Von der Gegenseite sind eben keine tiefen Gefühle mehr da. Fertig.
Ich hoffe, es legt sich irgendwann der Schalter um bei mir.
Ich möchte ja nicht, dass mich das emotional wieder auf Jahre blockiert.
Ich würde einfach gern gut leben, lieben dürfen.
Ich bin zu pathetisch, zu romantisch, zu weich vielleicht sogar.
Aber ich schau auch nicht mehr weg und ich bleib solange es geht,
ein fühlender Mensch... Ist das nicht auch eine Stärke ? Wenn auch eine
in unserer Gesellschaft nicht als lebenswichtig angesehene.
Viele herzliche Grüße,
M.Caine