Die Wahrheit über langjährige Ehen ...

[Andrey]

Liebe Leserinnen und Leser,

immer wieder lese ich hier im Forum, dass die Unverheirateten unter euch recht romantische Vorstellungen vom Alltag in einer langjährigen Ehe haben.


Da wird ...

• 
  
  ... wild spekuliert, was EM wohl EF zum Valentinstag (äh, was ist das?) schenkt
  
  ... sich gefragt, woher EF den Inhalt von an EM adressierten Briefen kennt (hhm, sie hat sie aufgemacht?)
  
  ... sich ausgemalt, wie innig EF und EM im Urlaub jede Minute gemeinsam verbringen (puh, endlich ist er mit den Kindern im Pool)
  
  ... nicht für möglich gehalten, dass EF und EM keine Grundsatzdiskussionen mehr führen ("Immer machst du ..." -"Hast du was gesagt?)
  

Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen.


EM und ich teilen seit 20 Jahren Tisch und Bett und ich plaudere für euch gern aus dem Nähkästchen ... Alle Verheirateten und Unverheiraten sind aufgefordert, hier ihren Senf dazuzugeben! Hier könnt ihr Fragen stellen und über eigene Erfahrungen berichten ...

Fröhlichen Austausch!

 

[Mrs. Steele]

Schöne Idee Audrey, da können wir Nicht-Verheirateten bestimmt viel lernen

Allerdings sehe ich mich schon in meiner Abneigung gegen Heiraten und Beziehung mit Zusammenwohnen bestätigt, Post vom anderen lesen etc.. das ginge für mich ja gar nicht....

 

[BrokenWishes]

Lach....das kann nur jemand sagen der nie verheiratet war.....nach 17 Jahren ist das NORMAL !!!
Und nach 17 Jahren gibt es nur einmal Sex im Monat.....und knutschen?....was das?!

 

[Mod May]

Gibt's auch was positives?

 

[Miss Buffington]

Wir sind 15 Jahre zusammen, aber die Post des Anderen öffnen wir nicht. Nur nach ausdrücklicher Freigabe....

Finde die Idee hier super! Denn selbst ich als Verheiratete, stelle mir oft die tollsten Urlaube, Events, happy family usw...bei AM vor....


Zuletzt modifiziert von Miss Buffington am 21.02.2016 - 17:44:47

 

[Sad]

Liebe Audrey,

ich finde die Idee ganz toll. Da ich EF und AF gleichzeitig bin interessiert mich sehr, wie es in anderen Ehen aussieht. Also ich traue mich jetzt:

Ich und EM – 16.5 Jahre verheiratet, 18 Jahre Beziehung

Valentinstag (und Hochzeitstag) – immer gegenseitig Karte mit ILD, Kleingeschenke. Dann entweder Dinner ausser Haus, oder koche ich was leckeres.

Urlaube – viel Zeit zusammen verbracht, obwohl nicht immer gedanklich „zusammen“….

Und ja, die Post machen wir gegenseitig auf – ist gar nichts besonderes.

Handy – also ich habe NOCH NIE das Handy von EM ohne seines Wissens gecheckt. Würde ich nie im Leben machen. Wobei ich irgendwo gelesen habe, dass ca. 50 Prozent Ehepartner das Handy des anderen regelmässig checken !!! Kann ich mir nicht vorstellen….

S.x – und dass ist für mich ein interessantes Thema !!! Bei uns war es tatsächlich so, dass wir jahrelang regelmässig S.x hatten.

So, jetzt bin ich aber gespannt, wie es in anderen, aber GESUNDEN und immer noch funktionierenden Ehen aussieht !!!

Edit: (nach dem ich Mays Post gelesen habe): Meine Ehe ist nicht durch meine AF kaputt gegangen, das war sie schon vorhin. Meine AF war nur der Katalysator.


Zuletzt modifiziert von Sad am 25.02.2016 - 08:58:14

 

[Mod May]

Das Problem ist, dass es keine gesunden Ehen hier im Forum gibt.
Alle haben entweder Affären oder sind getrennt.

Schlechte Auswahl.

 

[Sad]

Das stimmt leider May… Ich sollte es anders formulieren:

-wie hat der Ehealltag ausgesehen, wenn die Ehe noch „gesund“ war
- und wie sieht der Ehealltag jetzt, wo die Ehe durch die Affäre (oder ähnliches ?) marode geworden ist


Zuletzt modifiziert von Sad am 21.02.2016 - 18:38:53

 

[froschkuss]

Hallo Hallo

Find ich ja, wie schon gesagt, richtig gut von euch, das ihr uns Unverheirateten mal ein wenig die Realität näher bringen wollt! Bin sehr gespannt, was hier so "zusammen" kommt.

Ich, als bekennende Kitsche , will zwar nicht zwingend heiraten, aber so generell hab ich schon eben die kitschige, schöne Vorstellung einer langjährigen Beziehung. Und ich bin keine 20

Natürlich ist mir klar, das es den Alltag gibt, das man nicht jeden Tag in der Kiste landet und der Mann einem jeden Tag Blumen mitbringt oder sowas. Irgendwie mach ich das vielleicht auch an anderen Sachen fest, an kleinen Gesten, die aber die Liebe zeigen...

Würdet ihr denn auch tatsächlich sagen, das man als verheiratetes Paar, sich eher "ausruht" als wenn man eben nicht verheiratet ist? Das hört man irgendwie ja oft.

Würdet ihr denn trotzdem, noch mal heiraten, obwohl es manchmal recht "abgestumpft" klingt?

Damit wäre ich dann auch bei Dir, May

Gibt's auch was positives?

Ich bin wirklich gespannt, was man hier dann so für Infos bekommt. Allerdings ein klitze Muffe, das mein Bild einer tollen langjährigen Beziehung völlig in die Grütze geht

Hüpf

 

[Andrey]

Liebes Steelchen, Broken, May und Buffy – schön, dass ihr den Weg hierhergefunden habt ... Und gleich so rege diskutiert.

Zum Thema: Post des Ehepartners öffnen: Es ist ja so, dass man heutzutage kaum noch private oder irgendwie brisante Post bekommt. So was, was du beschrieben hast, Broken, dass dein Mann eine schriftliche Rechnung vom Dating-Portal bekommen hat, ist doch eher die Ausnahme, damit war ja echt nicht zu rechnen.

Wenn das bei euch, Buffy, nicht so ist, steht bei euch sicher mehr der Respekt vor den Privatangelegenheiten des anderen im Vordergrund. Bei uns ist das nicht so. Unsere 'Intimitäten' befinden sich in unseren Computern – und die tasten wir aus Respekt vorm anderen nicht an.

Ich öffne EMs Post – aber nicht aus Neugier, sie zu lesen, Mrs. Steele, sondern weil sie halt kommt und geöffnet werden muss. Und EM sie ungeöffnet liegen lassen würde, wenn ich es nicht mache. Nach dem Motto: Sind ja eh nur Rechnungen und Infos, das ist sowieso Audreys Ressort ...

Insofern ist Post öffnen eine simple Erledigung – so wie Schmutzwäsche in die Waschmaschine stecken. Oder Müll runterbringen. Es ist was etwas für die Gemeinschaft, nicht gegen den Einzelnen. Also, durchaus etwas Positives, May.

Es ist eben alles eine Frage des Blickwinkels.

Thema: Sex und Zärtlichkeiten – hier geben die Männer naturgemäß gern die Frequenz vor – sei es nun 'nur einmal im Monat', wie du, Broken, schreibst, oder wie bei mir alle paar Tage – hier haben die EMs offenbar recht klare Vorstellungen.

Broken – wenn dir das zu wenig ist, hättest du denn Lust, mal EM zu verführen? Oder will er das nicht?

Ich mach das regelmäßig und ich muss sagen, das macht mir Spaß und beflügelt mich im Alltag! Ich könnte mir echt gar nicht vorstellen, keinen Ehemann zu haben ...

Und zum Thema: EM und EF im Urlaub ... Buffy, ich musste schmunzeln, als ich deine Zeilen las! Du weißt ja aus eigener Erfahrung, dass Ehepaare im Urlaub 'auch nur mit Wasser kochen' – und trotzdem spielt dir dein KK einen Streich ...

In unseren Sommerurlauben ist es in der ersten Woche immer richtig stressig, weil alle aufeinanderhocken: ich, EM, 2 Kinder – da kanns im Ferienhaus oder selbst am weiten Strand schnell recht eng werden ... Bis sich dann alles wieder so eingespielt hat.

Schön finde ich die Vertrautheit in meiner Ehe. Es gibt Wortspiele, die wir beide schon seit Jahren machen und die dem anderen sofort ein Lächeln entlocken. Zum Beispiel sagen wir einander mit erwartungsvollem Blick: "Magst du mich?" –"Nein, kein bisschen. Sondern ganz seeehr." Oder: Wir zeichnen immer wieder irgendwohin 2 Hunde, die sich gegenseitig an der Leine führen – das sind wir.

Ich liebe solche Vertrautheiten, die schon über Jahrzehnte unverändert bestehen.

Kennt ihr so was auch?

PS: Ach, jetzt seh ich grad noch eure letzten Posts, Sad, May und Froschkuss – sehr interessante Fragen! Gehe ich noch drauf ein ...


Zuletzt modifiziert von Audrey am 21.02.2016 - 18:49:19

 

[Mod Welli]

Und nach 17 Jahren gibt es nur einmal Sex im Monat.

Boah, das ist mehr als ich als Single habe!

 

[froschkuss]

Es gibt sie also doch...

...die harmonischen, sexuell aktiven Ehen...in denen trotzdem was fehlt?????

Vielleicht bin ich einfach da echt "ne Nulpe in meinem denken"...aber ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen.... alles läuft gut, und eines "morgens wacht man auf" und weiß man liebt den anderen nicht mehr.... ????

Wahrscheinlich werde ich jetzt gesteinigt ...


Welli... ich muss laut lachen !!! ...und mich leider einreihen







Zuletzt modifiziert von froschkuss am 21.02.2016 - 20:32:57

 

[Sad]

Vielleicht bin ich einfach da echt "ne Nulpe in meinem denken"...aber ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen.... alles läuft gut, und eines "morgens wacht man auf" und weiß man liebt den anderen nicht mehr.... ????

Also Froschi, ich bin nicht an einem Tag aufgewacht und dachte: OK, ich liebe ihn nicht mehr.

In einer langjährigen Partnerschaft gibt es Höhen und Tiefen, das ist ganz normal. Man ist mal zufrieden, mal nicht. Glücklich ? Mal so, mal so… Und dann werden die Tage, wo man nicht glücklich und zufrieden ist immer mehr. Und man sucht nach Gründen. Ich habe 2-3 Jahre lang versucht unsere Probleme anzusprechen, habe nach Lösungen gesucht, habe zichmal versucht EM zu erklären, was mich stört, was für mich nicht mehr geht. Ich habe wirklich lange um meine Ehe gekämpft. Ich habe ihn sehr geliebt, ich dachte er ist die Liebe meines Lebens.

Ich wollte nicht eine langjährige Beziehung aufgeben, weil ich halt mal „nicht glücklich bin“…. Und es hat sich nie was geändert, er hat nie versucht die Probleme anzugehen. Und ich habe langsam aufgehört zu kämpfen und die Liebe ist langsam ausgeschlichen. Und eines Tages war sie ganz weg.


Zuletzt modifiziert von Sad am 22.02.2016 - 17:03:21

 

[Andrey]

Das Problem ist, dass es keine gesunden Ehen hier im Forum gibt.
Alle haben entweder Affären oder sind getrennt.

Schlechte Auswahl.

May - warum sollte die Auswahl hier 'schlecht' sein?

Weil hier Leute sind, die einfach frei heraus zugeben, dass ihnen etwas in ihrer Ehe fehlt? Sind die langjährig Verheirateten 'da draußen', außerhalb des Forums, die gesellschaftskonform behaupten müssen, sie würden in einer 'gesunden' Beziehung leben, denn ehrlich?

Es mag sein, dass das Vorhandensein von Affären ein offensichtliches Anzeichen dafür zu sein scheint, dass eine Ehe krankt. Das Getrenntleben sowieso.

Was ist die 'gesunde Ehe'? Ich wage sogar zu fragen: Gibt es sie überhaupt?

Ist das eine Ehe, von der beide Partner behaupten, sie sei gesund?

Ist eine Beziehung gesund, in der ein Paar schon lange zusammenlebt, Affären für unmoralisch hält; in der der EM Pornos schaut und der Geschäftspartnerin auf die Ti****; in der EF mit ihren Freundinnen über EM lästert und ihren Ehefrust (statt in einer Affäre - denn dafür ist sie zu prüde!) im Kaufrausch ertränkt - ist eine solche, nach außen vorbildlich wirkende Beziehung eine 'gesunde Ehe'?

Oder reden wir von einer Jahrzehnte langen Beziehung, in der keiner der Partner je einen Gedanken oder an einen anderen Partner oder gar an Trennung verschwendet hat - eine Ehe, in der die Leidenschaft nach 2 Jahrzehnten immer noch glüht wie am ersten Tag? Mit Verlaub - ich behaupte, eine solche Beziehung gibt es nur in der Phantasie.

Wie man es auch dreht und wendet, wenn Ehepartner so lang zusammenleben - ob nun in 'gesunder' oder 'krankender' Beziehung - haben sie bestimmte Eigenarten entwickelt.

Und ich freue mich, dass es hier Menschen gibt, die offen darüber sprechen.

Weswegen ich die Auswahl hier durchaus repräsentativ finde.

 

[Admina Felis]

...bei meinen Eltern habe ich erlebt, dass sie eine sehr innige Ehe führten so lange sie lebten. Es gab immer gegenseitig Aufmerksamkeiten, nicht nur an besonderen Tagen, Rosen, kleine Geschenke...verliebtes Geturtel und auch leidenschaftliches zorniges Gestreite nach zig Jahren.
Es gab nicht, was ich bei Freundinnen und Freunden erlebte: dass die Mutter dem Vater die Klamotten rauslegte, die er anziehen solle , und der Vater den alleinigen Job hatte, 'sich um das Technische zu kümmern' ...etc...

Ich denke, bei mir wird es ähnlich ausgewogen, respektvoll und liebevoll, auch spannend bleiben - da ich mich ja auch bewusst verheiratet habe. Bewusst die Entscheidung getroffen, einen Menschen ein Leben lang zu begleiten, mit Liebe und Aufmerksamkeit. Und mein Mann auch. Wir haben ja nicht nur aus romantischen Vorstellungen heraus geheiratet, sondern als Zeichen unserer tiefen Verbundenheit, was auch den Willen beinhaltet , etwas dafür zu tun. Und auch dankbar zu sein.

Für uns ist es so, dass wir uns immer noch als zwei eigene Menschen ansehen, nicht als: sie macht sowieso die Post - und er macht eben was anderes für sie mit, weil man ist ja eh verheiratet...
Wir öffnen Briefe, die an Herrn xy oder Frau xy adressiert sind nicht, schauen nicht in unsere Taschen, Handys, etc...wir haben getrennte Schlafzimmer und schlafen ' bei mir' oder ' bei dir' was manchmal kuschelig, manchmal hochromantisch und immer wieder sehr leidenschaftlich ist. Ich bügel nicht seine Hemden und frage ihn nicht, ob er Tampons vom Einkaufen mitbringt.
Wir haben zwei kleine Kinder - aber sind füreinander nicht Mami und Papi, sondern ein Paar.
Im Urlaub hat jeder selbstverständlich auch viel Zeit für eigene Unternehmungen- und natürlich gemeinsame Familienzeit für alle, die wir wirklich sehr genießen. Wir kuscheln dann oft bis nachmittags alle vier im Pyjama und essen im Bett...

Was auch heisst: ich renne nicht mit dem Staubsauger staendig durch die Bude , sondern lasse fünf gerade sein. Ebenso erwartet er nicht von mir, dass Mahlzeiten geregelt auf den Tisch kommen.
Ich massregel ihn nicht, wenn er stundenlang mit den Kindern in meinen Augen dumme Zeichentrickfilme am Handy schaut. Er kommentiert es nicht, wenn ich Dinge mache, die er mit Sicherheit dämlich findet...
Das ist bewusster Respekt vorm Andersein.

Und das Liebevolle - das sind auch nicht nur automatische Gesten, sondern sehr bewusste Gesten, auch wenn man mal einen schlechten Tag hat und auch wenn man den Partner mal gar nicht zum Verlieben findet - so dass man sich selbst immer wieder erinnert und dahin zurück findet, wie schön es ist, sich für diesen Menschen entschieden zu haben, wie schön dieser Mensch ist und wie wertvoll die Zeit, die man zusammen verbringt. Auch die nicht rosarote Zeit. Und auch, so fühle ich das, wie dankbar ich bin, einen Mann zu haben, der mich begleitet und mit mir zusammen diese wunderbaren Kinder groß zieht - und mich liebt. Denn sonst hätte er nicht geheiratet. Es ist nicht selbstverständlich, eine Ehe - und kann etwas tun , sie zu pflegen.

 

[Mod May]

Die Auswahl ist "schlecht" weil nicht repräsentativ (das meine ich) - kann sie gar nicht sein, in einem Beziehungskummerforum.

So hab ich das gemeint. , ansonsten gar nicht wertend.

Es gibt mit Sicherheit auch andere langjährige Beziehungen - ohne Affäre, ohne Pornos - nicht ohne konflikte, natürlich. Nur schreibt von denen keiner hier.

 

[froschkuss]

Liebe Sad

Vielleicht war das etwas zu plakativ ausgedrückt das man nicht wirklich morgens aufwacht und sagt "huch, Liebe weg" ist schon klar. Und so wie Du es jetzt beschreibst, kann ich es auch nachvollziehen. Denn das die Liebe dann auf der Strecke bleibt, irgendwann, das verstehe ich.

Es las sich für mich nur beim ersten lesen so, das alles gut war. Daher meine "Plakat".

Die Frage die ich mir stelle, wenn ich sowas lese... was war die, sagen wir mal, ca zehn Jahre davor? Hat man es selber nicht gesehen? Nicht sehen wollen? Ist es weil man sich selbst verändert und damit die eigenen Vorstellungen von zufrieden und glücklich sein? Oder ist es der Partner, der sich "rumschlunzt" und nichts für die Beziehung tun will?

Ich kenne das aus einer weit aus kürzeren Beziehung. Da war es nach einem Jahr so, das ER richtig platt mir gegenüber wurde. Und das Argument, was er immer brachte war "Du hast mich so genommen!" und darauf saß er fest. Da bin ich mir sicher, das stimmte nicht, er wollte sich nur meiner Nähe nicht stellen. Selbst da hab ich noch über die Trennung hinaus Liebe empfunden, aber das sowas nicht über viele Jahre bleibt...völlig logisch dann...

Heute könnte man mir diesen Typen auch nackt auf den Bauch binden und ich würde mich rückwärts tot laufen!!!


Auch bei Audrey lese ich irgendwie (kenn jetzt den Strang nicht komplett..sorry, falls ich da jetzt voll ins Fettfass springe) ...es ist alles ok, man hat sogar Sex, regelmäßig, häufig, gemeinsamer Urlaub, sogar die Lust den anderen noch zu überraschen/anzuturnen ist da, nicht zu wollen das der Partner nicht mehr da ist, die vertrauten Worte bzw "Insider" die man nur mit dem Partner hat...klingt für mich toll

Und trotzdem treibt es den Mensch ins Abenteuer? Sind wir einfach für "gutlaufenden Alltag" nicht gemacht? Oder stecken eben doch IMMER die "Ach´s" hinter so einer toll klingenden Fasade, wie Du, Sad, sie beschreibst?

Das Thema trennen ist ja auch immer so eine Sache. Auch da verstehe ich, das man nicht "schnell" mal getrennt ist, schon gar nicht nach langer Zeit, mit gemeinsamen Eigentum, mit Kindern, mit Hof Haus und Hund eben... mach ich ja auch ohne dem ganzen "Tüdelüt" nicht.
Aber wenn man keine Liebe mehr hat, sich dessen bewusst ist, man nicht mehr gewillt ist zu investieren....wie schaffen einige das über viele viele Jahre trotzdem in diesen Beziehungen zu bleiben?
Die Kompensationen über eben die Affären? Reicht das echt aus auf Dauer?
Was ist mit den Sehnsüchten, die jeder so hat.... ??? Ausblenden bis Gras drüber wächst?



PS: Ich gestatte euch über mich zu schmunzeln ...ich kenn das schon

 

[Mod May]

Und ja - ich will auch nicht die Beziehung meiner Eltern idealisieren. Sie leben eine eher unkonventionelle, aber sehr vertraute Beziehung über 30 Jahre und haben auch sehr große konflikte. Aber keiner von ihnen hat(te) eine Affäre (dafür lege ich meine Hand ins Feuer), oder schaute Pornos. Auch hat keiner meiner Eltern je schlecht über den anderen geredet - weder vor den Kindern, noch im Freundeskreis - das wäre undenkbar.
Weil tatsächlich der Respekt vor dem Partner an erster Stelle stand und immer noch steht. Ein tief empfundener Respekt - auch wenn die Leidenschaft sicher nicht mehr so glüht, wie damals.
Wie gesagt, sie hatten und haben keine leichte Beziehung und durchaus auch schwere konflikte. Aber sie haben nie den Respekt voreinander verloren und das macht mich sehr optimistisch, dass eine Beziehung/Ehe auch nach Jahrzehnten gelingen kann.

 

[froschkuss]

Felis... da geht mir das Herz auf !!!!
aber gestatte mir die Frage, ich kenne auch Deine Geschichte leider nicht... wieso bist Du hier?

 

[Admina Felis]

...bezüglich der ' Affären' in die es 'einen treibt ' , da würde ich auch fragen WAS man da eigentlich kompensiert ? Sind das wirklich Defizite in der Ehe ? Oder ist das nicht mehr ezwas in einem selbst ??
Offenbar verlaufen die meisten Affären ja unglücklich geprägt, getrieben von Hoffnung, Verzweiflung, Abhängigkeiten, Neid, Eifersucht, Bestätigung ...das kann man doch nicht alles einfach nur ' verliebte Leidenschaft' nennen ?