Ehebruch während des Lockdowns

Wintermute

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Und dabei zumindest bei der aktuellen Theamtik von manchen hier auch als "Täter" bezeichnet zu werden schmerzt sehr.

Nicht gerade selten werden Opfer später zu Tätern.

Es ist erschütternd, wenn man vor Augen geführt bekommt, dass man sich mit dem Weg der Passivität auf eine Stufe mit der aktiven destruktiven Kraft (EF) gestellt hat bzw. so wahrgenommen wird.

Den Begriff "Täter" hast du ins Spiel gebracht. Deine Eingriffe in das Leben von AM ist alles anderes als "passiv". Genauso wenig wie Kontrolle von privaten Dingen deiner EF.

Deine EF hat eure Ehe gebrochen. Du musst die Konsequenzen ziehen. Dabei gibt es nicht soo viel Handlungsspielraum. Sich weiter in das Leben deiner EF außerhalb der Ehe einzumischen gehört nicht dazu.

Eine angemessene Handlung auf einen Ehebruch ist die Scheidung einzureichen.
 

Mod MariaAntonia

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Und dabei zumindest bei der aktuellen Theamtik von manchen hier auch als "Täter" bezeichnet zu werden schmerzt sehr. Es ist erschütternd, wenn man vor Augen geführt bekommt, dass man sich mit dem Weg der Passivität auf eine Stufe mit der aktiven destruktiven Kraft (EF) gestellt hat bzw. so wahrgenommen wird.
Du bist aber nicht passiv (sollst du ja auch gar nicht).
Du drohst deiner EF (Hölle bereiten), du kontrollierst sie (Handy spionieren, GPS) und verfolgst sie (Geotracking) und erpresst sie mit ungesunden Deals.
Das sind Taten, Alf... keine Passivität.


Meine Frau nicht, aber mein Fahrzeug.
Nicht dein Ernst :::
Unfassbar, wie du das jetzt hinstellst, denn das klang damals anders:
Da sie aber seitdem ihr Handy vor mir gesichert hatte, war ich schon misstrauisch und habe eine andere Möglichkeit der Überwachung gefunden. In der Zeit von 14 bis 16 Uhr war sie in einer kleinen Stadt, in deren Nähe schon der Betrug am 25.07. stattgefunden hatte. Der Wagen wurde wieder mehr als 2 Stunden nicht bewegt (so lange dauerten bisher in etwa alle Treffen),
Wie ich aber eben sehe, hast du deinen Beitrag von damals heute Morgen schon verschönert :shakehead:
Das Wort "Geotracking" steht da zumindest nicht mehr drin.
Was das wohl zu bedeuten hat...
 

Mrs. Steele

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Lieber Alf,

vielen Dank. Das war ja nach Vatertag auch mein erster Impuls. Ich habe in der nächstgelegenen Praxis angerufen. Leider gab es nur eine Bandansage, dass geschlossen sei. Und nach ein paar Tagen hatte ich mich emotional wieder im Griff, so dass ich diesen Weg nicht weiter verfolgt habe.

das war ja schon mal ein guter Ansatz und ich würde den an Deiner Stelle auch weiter verfolgen. Man bekommt heutzutage leider nirgendwo mehr sofort einen Termin und die Suche nach einem Therapieplatz gestaltet sich unter Umständen mühsam. Da muss man einfach dran bleiben, ggf. auch die psychotherapeutischen Sprechstunden nutzen, die es ja auch gibt. Super, dass Du selber schon Zusammenhänge zu Deiner Biographie finden konntest. Das ersetzt meiner Meinung nach aber nicht einen Therapeuten, der gemeinsam mit Dir draufschauen kann und auch nochmal ganz andere Sachen wahrnehmen und Denkanstöße geben kann.

Auf mich wirkt die Situation sehr verfahren und man kann sich, wenn man Deine Posts liest, vorstellen, dass das ganze eine Vorgeschichte haben muss. Umsonst benutzt man Wörter wie Täter und die ganzen moralisch wertenden Begrifflichkeiten nicht.

Ich finde die Diskussion hier auch nicht mehr zielführend, wundere mich tatsächlich auch über ihre Einseitigkeit und würde Dir vorschlagen, jetzt hier mal auszusteigen und alles mal ein paar Tage auf Dich wirken zu lassen. :smile:

Liebe Grüße
Mrs. Steele
 

Mod Luke

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wenn man Deine Posts liest, vorstellen, dass das ganze eine Vorgeschichte haben muss. Umsonst benutzt man Wörter wie Täter und die ganzen moralisch wertenden Begrifflichkeiten nicht.

Das denke ich auch.

Die Wahrheit wird - wie immer - irgendwo in der Mitte liegen.

Ich finde die Diskussion hier auch nicht mehr zielführend

Genau, deswegen schlage ich vor, wir fahren alle wieder runter und Alf lässt erstmal alles sacken.

Im Moment gehts hier nicht vor und zurück.
 

Wintermute

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Kann ich nicht. Ich habe vor 15 Jahren geschworen sie nicht zu verlassen. Wer wäre ich, wenn ich nicht zu meinem Wort stehen würde?

Nach den Werten und Normen von vor 15 Jahren gehören zu einem Eheversprechen zwei Menschen die sich dieses Versprechen gegenseitig geben. Sie hat ihres gebrochen. Im Prinzip ist sie es, welche die Ehe beendet hat.

Aber ich klinke mich damit auch erstmal aus. Es wurde für heute alles gesagt denke ich.
 

Admina Schneewittchen

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Kurz aus der Arbeit:
Ich finde die Diskussion hier auch nicht mehr zielführend, wundere mich tatsächlich auch über ihre Einseitigkeit und würde Dir vorschlagen, jetzt hier mal auszusteigen und alles mal ein paar Tage auf Dich wirken zu lassen.
Ich stimme dir da nicht ganz zu, Mrs. Steele: Die Einseitigkeit wundert mich nicht per se, da es ja in gewisser Weise erstmal verständlich ist, wie die User auf die Updates reagieren - zudem ich keine Abwertungen oder Beschimpfungen lese.
Das mit dem Aussteigen sehe ich auch anders: Ich würde dir eher vorschlagen hier in der Diskussion zu bleiben, Alf :smile:. Denn, so wie ich dich seit Beginn des Stranges erlebe ist es so, dass du eben immer wieder aussteigst und dann nach einer gewissen Pause mit einem Update kommst, mit dem wir hier "konfrontiert" werden und du dann aber eben auch wieder aus dem Kontakt raus gehst, bis das nächste Update kommt usw.

Ich fänds gerade zielführender, wenn du vielleicht hier beständiger dran (mit uns im Gespräch) bleibst, so wie heute z.b. Ich bin mir sicher, dass die Diskussion dann auch mit der Zeit ruhiger verlaufen wird. Nur, die Dynamik, wie sie bislang gelaufen ist hier im Strang (eben durch das wiederkehrende Abtauchen und nicht im Gespräch bleiben und die Konfrontation mit Updates), finde ich eben gerade nicht so sinnvoll.

Ich sehe keinen Anlass, diese Diskussion hier abzubrechen oder runterzufahren (was nicht heißen soll, dass du dir nicht die Zeit nehmen kannst, wenn du sie benötigst). :smile:
 

Admin Wolfgang

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Ich finde die Diskussion hier auch nicht mehr zielführend, wundere mich tatsächlich auch über ihre Einseitigkeit und würde Dir vorschlagen, jetzt hier mal auszusteigen und alles mal ein paar Tage auf Dich wirken zu lassen.
Steelchen, also da kann ich Dir jetzt nicht zustimmen. :|

Ich möchte hier nicht den Meinungsaustausch unterbrochen haben, wieso denn, ist doch gar kein Grund. Die Leute sagen hier doch gemäßigt und respektvoll ihre Meinung und vielleicht kann der Strangersteller ja für sich etwas mitnehmen.
 

Admin Wolfgang

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Ich fänds gerade zielführender, wenn du vielleicht hier beständiger dran (mit uns im Gespräch) bleibst, so wie heute z.b. Ich bin mir sicher, dass die Diskussion dann auch mit der Zeit ruhiger verlaufen wird.
Ganz genau! Ich hab das auch sehr positiv heute wahrgenommen, die Interaktion, zeitnah mit den Leuten hier, und nicht wie sonst, mit Tagen Zwischenraum.
 

Mrs. Steele

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Das war ja auch nur ein Vorschlag. Ich persönlich habe die Diskussion als nicht mehr zielführend empfunden, weil Alf immer mehr in die Position gekommen ist, sich verteidigen zu müssen. Da wäre es für mich sinnvoller, erstmal Luft zu holen und aus dieser Verteidigungsposition rauszukommen, um die Posts wieder objektiver sehen zu können.

Aber das ist nur meine Meinung, und ob die Diskussion weiter geführt wird oder nicht, liegt ja nicht in meinen Händen :zwinkern:
 

Alf

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Erst einmal danke an alle, die sich so rege beteiligt haben. In der Tat habe ich jetzt über Vieles nachzudenken. Ich versuche nicht erst wieder bei einem Update zu schreiben.

Eine Kleinigkeit möchte ich jedoch noch geraderücken:

Du bist aber nicht passiv (sollst du ja auch gar nicht).
Du drohst deiner EF (Hölle bereiten), du kontrollierst sie (Handy spionieren, GPS) und verfolgst sie (Geotracking) und erpresst sie mit ungesunden Deals.
Das sind Taten, Alf... keine Passivität.
Meine Taten sind alles direkte Reaktionen auf das Verhalten meiner EF, also Verteidigungsmaßnahmen. Aus eigenem Antrieb hätte ich mich niemals zu keiner der genannten Maßnahmen entschlossen. Und ich mache auch nichts, was ich für mich nicht zulassen würde. Selbstverständlich sind die Ortungen meines und der Handies der Kinder permanent aktiv. Nur Mama hat innerhalb dieser Familiengruppe ihre Ortung deaktiviert.

Damit jetzt aber genug für heute. Noch einmal vielen Dank. Ich hätte nicht gedacht, dass doch so viele hier mitlesen.
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Hallo Alf,

Und ich mache auch nichts, was ich für mich nicht zulassen würde.

Hier möchte ich jedoch einhaken. Was für dich in Ordnung ist, muss längst nicht für jemand anderes in Ordnung sein. Von daher ist dieses Argument nicht zulässig, ansonsten könnte man damit ja sehr vieles legitimieren.
Wenn es einen anderen Menschen betrifft, dann gilt es, das Einverständnis einzuholen. Deine Ehefrau ist ein eigenständiges Individuum samt Privatsphäre, die unantastbar ist.
Und ich denke, hättest du vorher gefragt, dann hätte sie dir nicht die Erlaubnis gegeben. Deine Argumentation, so muss ich sie an dieser Stelle entlarven, dient eher dazu, dass du mit ruhigem Gewissen diesen Geo Tracker anbringen konntest. Was könnte da als nächstes kommen? Eine Minikamera im Schlafzimmer? Abhörgeräte im Auto? Ganz nach dem Motto, wer nichts zu verbergen hat, der hat auch nichts zu befürchten?
Würde dies ein Staat tun, würde man von einem autoritären Regime sprechen.

Ich will dich jetzt gar nicht überzeugen, was du tun sollst, denn du hast dir ja eine schöne Festungsstrategie zurecht gelegt, die eigentlich jedes Handeln deinerseits unmöglich macht (Stichwort: Versprechen). Aber vielleicht denkst du einfach mal darüber nach, ob deine gegenwärtigen Handlungen dem entsprechen, der du - ganz unabhängig von dem Handeln deiner Frau - als Mensch und Vorbild für deine Kinder sein willst.
 

Admin Wolfgang

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Meine Taten sind alles direkte Reaktionen auf das Verhalten meiner EF, also Verteidigungsmaßnahmen. Aus eigenem Antrieb hätte ich mich niemals zu keiner der genannten Maßnahmen entschlossen.
Das ist schon klar, dass das Verteidigungsmaßnahmen sind, um Dich emotional und egomäßig zu schützen. Nur ist es halt so, dass Du damit Deine Beziehung zu ihr immer weiter ruinierst. Einerseits ist es Dir wichtig konstruktive Möglichkeiten auszuloten, damit Deine Beziehung noch einige Jahre halten könnte, parallel tust Du Dinge oder hast es vor, die alles zwischen Dir und ihr zerstören können.

Ich verstehe, wie wütend und verzweifelt man ist, wenn man sowas aufdeckt, wie es Dir geschehen ist. Ich würde wahrscheinlich selber erstmal Rachegedanken haben, um den Eindringling in meiner Ehe eines auf die Mütze zu geben. Nur bringt es absolut nichts, im Sinne der Beziehung, solchen archaischen Impulsen nachzugeben.

Bei diesen ganzen Fremdgehgeschichten kann man in aller Regel nicht mal die Hälfte glauben was einem da aufgetischt wird. Wenn man da einen absolutistischen Wahrheitsanspruch hat, kann man nur enttäuscht werden. Das Tricksen und Lügen hört erst dann auf, wenn Deine Frau davon ausgehen könnte, dass Dir ihre Dates nichts mehr ausmachen.
 

Alf

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Update zum Abend

Danke noch einmal für die vielen Anregungen. Ich habe gerade mit meiner EF gesprochen. Sie wollte wissen, wo wir jetzt stehen.

Habe ihr gesagt, dass ich meine Kontrollen ab sofort einstellen werde. Durch ihre bewusste Lüge hat sich mein Bild über sie zurecht geruckelt. Ich habe nicht mehr so hohe Erwartungen. Ich habe erkannt, dass sie sich moralisch näher am AM befindet als bei mir. Ich möchte mich durch mein unrechtmäßiges Verhalten nicht in deren Sphäre ziehen lassen und moralisch auf deren Stufe stellen. Ich nehme also in Kauf, dass da eine andere Familie betrogen wird und einem etwaigen Sohn das selbe widerfährt wie mir vor 30 Jahren. Das sollen AM und meine EF mit ihrem Gewissen vereinbaren, ich ziehe mich aus der Geschichte raus.

Wir könnten wieder zurück spulen und den Deal so in Kraft setzen, wie ursprünglich geplant: mit maximal einem Tag Vorankündigung. Das mit dem Beichten hinterher hat sich ja als nicht durchführbar erwiesen. Jetzt, wo ich EF von ihrem Podest heruntergeholt und Gewissheit über wesentliche Charakterzüge habe, denke ich damit klarkommen zu können. Im Gegenzug würde ich ihr auch vorher sagen, wenn ich ein Date hätte. Ich bin zwar nicht aktiv auf Suche, würde aber von der Möglichkeit Gebrauch machen, wenn es sich ergeben würde.

Sie fragte noch, ob ich mich jetzt körperlich vor ihr ekeln würde. Darüber hätte ich noch nicht nachgedacht, war meine Antwort. Wir werden das Gespräch morgen fortsetzen.

In der Sache halte ich es nach wie vor für falsch. Sollte ich mir eine AF suchen, wäre eine, die sich in einer festen Beziehung befindet für mich ein absolutes NoGo.

Ansonsten fühle ich mich gerade recht entspannt, gepaart mit einem Hauch Traurigkeit, dass das aus meinen Vorstellungen von Familie geworden ist. In Anbetracht der Umstände scheint das jedoch das aktuell maximal Mögliche zu sein.
 

Admina Schneewittchen

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Grüß dich, Alf,
komme leider erst jetzt zu Feierabend dazu, noch was zu deinen Posts zu schreiben:
Zum Zeipunkt meiner Geburt war Ehebruch auch in Deutschland noch eine Straftat. Irgenwann wird Pädophilie vielleicht auch nicht mehr strafbar sein und dann würde man auch nichts unternehmen?
Pädosexuelles Verhalten (Pädophilie an sich ist ja nicht strafbar) wird voraussichtlich (hoffentlich) immer strafbar sein, da das eine ganz andere Ebene anspricht wie Ehebruch und deshalb ist es in meinem Weltverständnis auch richtig, dass das eine strafbar ist und das andere nicht:
Ein Kind wird nachhaltig massivst geschädigt an Leib und Seele, wenn es sexuell missbraucht wird, es ist ein schwerer Übergriff und eine schlimme Grenzüberschreitung auf ein schutzbedürftiges und sich in der Entwicklung befindliches Kind und ist eine traumatische Erfahrung. Ehebruch ist für den Großteil der Erwachsenen (!) sicher auch eine sehr sehr schmerzliche Erfahrung, aber ja in der Regel nicht traumatisierend (vielleicht retraumatisierend, aber nicht per se traumatisierend), da ein erwachsener Mensch ja ausgereift, entwickelt ist, kein Übergriff geschehen ist und keine Grenzüberschreitung an deiner eigenen Person (wie es bei einer Vergewaltigung, Drohungen, Schläge usw. wäre). Es ist eine extrem schmerzliche Erfahrung, die der erwachsene Mensch aber bewältigen kann. Deshalb wundert es mich jetzt tatsächlich auch, welchen Vergleich du da ziehst, da ist die jetzige Rechtssprechung ja deutlich progressiver und Wissenschaft und Rechtssprechung haben dazu gelernt. Sie haben sich auf einen (Entwicklungs-)Prozess eingelassen, da hat sich was verändert und ist in Relation gesetzt worden.
Und diese Anerkennung von Veränderungen (inneren wie äußeren) wäre ja das "Gesunde", womit es den Menschen besser geht, weil sie mit dem Leben gehen:
Kann ich nicht. Ich habe vor 15 Jahren geschworen sie nicht zu verlassen. Wer wäre ich, wenn ich nicht zu meinem Wort stehen würde?
Wer du dann wärst? Vielleicht ein Mann, der sich wohler fühlt, der flexibler ist innerlich und äußerlich und der verstanden hat, dass psychische Gesundheit und Wohlbefinden nicht von Versprechungen abhängen müssen, die man vor x Jahren gegeben hat. So schmerzlich das einerseits auch sein mag, weil man vielleicht einen Wert von sich auch verabschieden und loslassen muss. So, wie du hier dein inneres Erleben und deine Wertvorstellungen hier schilderst, wirkt es recht starr und rigide....und sehr unglücklich. Gefangen in den eigenen Wertvorstellungen, die irgendwann mal entstanden sind. Auch Werte könnten sich verändern. Was würde denn schlimmstenfalls passieren, wenn du deine fixierten Werte nicht mehr verfolgen würdest/könntest?

Seit Ende Mai denke ich aber viel über meine eigene Biographie nach und habe so manches Acha-Erlebnis bei der Suche nach Ursprüngen für manche meiner Verhaltensweisen. Ja, das hilft. Ob es mich tatsächlich zu einem Alf 2.0 machen kann, wird sich noch zeigen. Zum wiederholten Male im Leben einer Extremsituation ausgeliefert zu sein ist die Hölle. Und dabei zumindest bei der aktuellen Theamtik von manchen hier auch als "Täter" bezeichnet zu werden schmerzt sehr. Es ist erschütternd, wenn man vor Augen geführt bekommt, dass man sich mit dem Weg der Passivität auf eine Stufe mit der aktiven destruktiven Kraft (EF) gestellt hat bzw. so wahrgenommen wird.
Wie ich schon geschrieben habe, ich denke, eine Therapie im RL nur für dich wäre sehr bereichernd und hilfreich für dich. Auch wenn du für dich selbst AHA-Erlebnisse hattest, was ich super finde, ersetzt das doch keinen professionellen Therapeuten (ähnlich wie man sich ja auch nicht selbst operieren kann).

Meine Frau nicht, aber mein Fahrzeug. Sie kann ja mit dem Mietwagen zu ihren Treffen fahren.....
Ja, das kannst du dir ja verwehren, indem du ihr dein Fahrzeug nicht mehr zur Verfügung stellst.

Ich habe ja bereits geäußert, dass ich weder Richter noch Henker sein möchte. Ich möchte nur die Wahrheit für alle Beteilgten offenlegen.
Das find ich auch spannend, da ich dich hier schon als Richter (dessen Aufgabe es ja ist, zu urteilen) erlebe. Als befangener Richter, der in seiner eigenen Geschichte urteilt. Ein echter Richter dürfte in der eigenen Geschichte ja gar nicht urteilen, eben aus Befangenheit. Ein Richter bezieht sich auf Gesetze, die zum Wohle und Schutze der Gesellschaft verankert sind - er bezieht sich nicht auf das Wohl des Einzelnen und schon gar nicht auf seine eigenen Werte, sondern muss möglichst objektiv sein - das könnte er ja in seiner eigenen Geschichte nicht. Deshalb würde es mich ehrlich interessieren, wie du drauf kommst, dass du nicht urteilst, weil ich ja schon sehr viel darüber lese, wie du deine eigenen Werte zielstrebig verwirklicht wissen willst und die auch durchsetzen willst - komme, was wolle (so wirkt es jedenfalls) und eben meiner Wahrnehmung und Interpretation nach (ver-)urteilst.

Meine Taten sind alles direkte Reaktionen auf das Verhalten meiner EF, also Verteidigungsmaßnahmen. Aus eigenem Antrieb hätte ich mich niemals zu keiner der genannten Maßnahmen entschlossen. Und ich mache auch nichts, was ich für mich nicht zulassen würde.
Ja, diese Denkweise ist nachvollziehbar für mich, Alf. Wirklich. Aber auch wenn es erstmal nachvollziehbar ist für mich, gebe ich dir dennoch nicht recht und sehe es anders. Da ich mit Opfern und Tätern beruflich zu tun habe, lese und höre ich solche Dinge öfters: Rechtfertigungen für ihr Tun und vor allem, nicht die volle Verantwortungsübernahme, denn es war ja "eine Reaktion und hätte der/die nicht das getan, hätte ich auch nicht ....usw. usf."

Dann noch kurz eine kleine Geschichte zu Wertvorstellungen aus meiner Arbeit. Und ich hoffe sehr, du siehst es wirklich als hinkenden Vergleich und keineswegs einen direkten Bezug zu dir selbst, ich weiß, dass das bei dir nicht so ist. Trotzdem fiel mir diese wahre Geschichte nur gerade ein zum eigenen Wertesystem und zu den Skurrilitäten zu denen das eigene Wertesystem in absoluten Extremfällen führen kann: Es gibt einen Mann, bei dem es aufgrund seiner Wertvorstellungen völlig undenkbar und völlig unmöglich war, sich von der Frau zu trennen, obwohl es sein innigster Wunsch war, sich zu lösen, denn die Ehe war unerträglich für ihn geworden. Aber, ein Wunsch, den er nicht mal wirklich zu denken gewagt hat, denn: Ehescheidungen waren in seiner Familie und in seiner Welt ein völliges Tabu. Völlig. Undenkbar. Geschieden wird sich nicht. Das hätte er niemals mit sich vereinen können. Was ist also passiert? Er hat sie stattdessen ermordet. Das war in seiner Welt denkbarer, als eine Scheidung. Verrückt. Ver-rückt.

Komisch und äußerst subjektiv, die Sache mit den Wertesystemen.
 

Admina Schneewittchen

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Alf, dein Update klingt wirklich sehr sehr gut und viel "harmonischer" und runder irgendwie. Nicht mehr so hart. Das find ich echt super und schön! :smile:

Ansonsten fühle ich mich gerade recht entspannt, gepaart mit einem Hauch Traurigkeit, dass das aus meinen Vorstellungen von Familie geworden ist. In Anbetracht der Umstände scheint das jedoch das aktuell maximal Mögliche zu sein.
Sehr reif und gesund klingt das! :smile:

Bleib dabei und halte uns gerne auf dem Laufenden! :smile:
 

Wintermute

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Ansonsten fühle ich mich gerade recht entspannt, gepaart mit einem Hauch Traurigkeit, dass das aus meinen Vorstellungen von Familie geworden ist. In Anbetracht der Umstände scheint das jedoch das aktuell maximal Mögliche zu sein.

Ich finde, der Post von dir hört sich wirklich gut an. Das ist eine sehr souveräne Haltung die du damit eingenommen hast.

Es ist halt immer eine Frage wie man mit einer emotionalen Verletzung seiner Würde umgeht. Wenn man wild um sich schlägt und brüllt, also in die Offensive geht (bspw. Kontrolle ausübt), ist das keine besonders stabile und erwachsene Reaktion. Wenn man klar sagt und signalisiert, dass man verletzt wurde, und sein Verhalten den verletzenden Personen gegenüber dann entsprechend defensiv einstellt, damit man nicht mehr so verwundbar ist, ist das eine wesentlich bessere und stabilere Reaktion. Verhalten wie klare Stellung beziehen und auf Abstand gehen meine ich.
 

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