Wer die ganze Zeit bei mir mitgelesen hat weiß, dass ich die ganzen letzten Wochen mit mir gehadert habe, aber kopfmäßig eher immer mehr in Richtung "Nein" unterwegs war... die Entscheidung stand, mit dem nachfragen nach meiner Jacke, zu 95% fest... inzwischen bin ich kopfmäßig bei 100%...
Am Anfang, irgendwo, habe ich mal über die guten Seiten von Exi geschrieben, und würde ich alles streichen was nach dem 03. Juni passiert ist, wäre dem nicht so... denn er war hilfsbereit, jemand der sich Zeit nimmt, da zu sein, zuzuhören und der Lösungsvorschläge anbringt... aufrichtig und direkt, er würde nie etwas tun, was er nicht vertreten kann, sich verstellen um anderen zu gefallen, er steht für sich ein und öffnet einen den Blick für die eigenen Baustellen, sofern man mit dieser Direktheit umgehen kann und sie dankend annehmen kann... liebevoll und umsorgend ist er, ich hatte nicht ein mal das Gefühl, dass er sich wenig bemüht, dass er mir zu wenig Nähe gibt oder zu wenig Zärtlichkeiten, im Gegenteil, und beim Umgang mit seiner Tochter ging mir wirklich sehr das Herz auf... zuverlässig ist er, er hat mich nie in der Luft hängen lassen, hat mich nie versetzt, ich hab mich sicher gefühlt und wusste ich kann ihm vertrauen... und was haben wir zusammen gelacht, rumgealbert und uns die blödesten Dinge zusammengesponnen, das war so schön und er meinte, er hätte das noch nie gehabt... alles in allem ein guter Freund und auch Partner.
Mit der Zeit hat sich dann herauskristallisiert, dass er ein gewisses Machoverhalten an den Tag legt, er hat schon teils konservative Ansichten, hat es genossen auch mal gebauchpinselt zu werden, durchschimmern lassen (subtil), dass Männer ein wenig mehr wert sind oder er sich als intelligenter empfindet als andere... es hielt sich aber bis zum Ende hin im Rahmen, so dass ich darüber eher schmunzeln konnte und ihn manchmal lieb-frech damit aufgezogen habe. Woraufhin er immer gegrinst hat, "Du Freche" sagte und mich an sich ranzog. Sein sexuelles Verlangen war auch sehr groß, ich hab ihn oft "Nimmersatt" genannt.
Hmm, die Streitereien, wegen sinnlosen Kleinigkeiten, wo ich oft nicht wusste, wieso es jetzt ein Problem gibt, waren das einzige, was für mich anstrengend war. Im Nachhinein bin ich mir nicht mal sicher, ob ich das ganze hätte entschärfen können...
Zum Ende hin, die letzte Woche bei mir, hat er mehr Nähe gesucht - hier wird ja oft beschrieben, dass es eher andersrum der Fall ist... ich weiß noch, dass ich ihn darauf ansprach, ob er etwas auf dem Herzen hat, weil mir das auffiel...
Alles ab dem 04. Juni verstehe ich nicht mehr, denn es fühlt sich an, als wäre das ein ganz anderer Mann. Er hat immer sein Gerechtigkeitsempfinden betont, und dass er wenn er ungerecht behandelt wird es sich für ihn wie eine Kränkung anfühlt, was in gewisser Weise vielleicht erklärt, wieso er so gereizt reagiert hat, in den Momenten, wo er sich "zurückgesetzt" fühlte. Widerrum meinte er aber auch, dass es auch andere betreffend so sei, dass wenn jemand ungerecht behandelt wird, er den "Täter" meidet, auch wenn dieser ihm selbst nix getan hat.
Und aus dieser Tatsache heraus, verstehe ich sein unfaires und hartes Verhalten nach dem genannten Tag, mir gegenüber, umso weniger...
Nun, wo er mich entblockiert hatte, und ich die Entscheidung, dass es eine Reunion geben könnte völlig ad acta gelegt hatte - wo es aber eh einiges an Input von seiner Seite und Zeit gebraucht hätte - hatte ich gehofft, dass man wieder einigermaßen normal miteinander umgehen könnte... ist wohl aber nicht so, denn warum auch immer kam von ihm nun keine Reaktion mehr auf meine letzte Nachricht...
Manchmal glaube ich, dass es "da oben" jemanden gibt, der die Fäden zieht und testet inwieweit man sich weiterentwickelt hat.
Von daher macht es in der Hinsicht Sinn, dass es mir in Bezug auf mich sehr viel aufzeigt... aber ihn verstehe ich beim besten Willen garnicht mehr...