Tremiere
Mitglied
- Registriert
- 25 Apr. 2019
- Beiträge
- 21
Hallo liebes Forum.
Meine Geschichte ist etwas länger geworden, vielleicht finde ich ja jemanden, der sie lesen mag.
Ich habe vor ca. 10 Wochen einen jungen Mann kennen gelernt. Er arbeitet seit kurzem am Tresen in einer Kneipe, die ich ab und zu besuche. Zwischen uns bestand sofort eine starke Anziehung. Immer wenn ich an den Tresen kam, hat er meinen Blick gesucht, hat mich intensiv angesehen, teilweise fast schon angestarrt und als ich verlegen wurde, hat er mich ganz süß angelächelt. Er ist 26 und ich bin 31.
Unser Kennenlernen
Zwei Wochen später war ich wieder in der Kneipe, er war sichtlich nervös, hat mich nicht beachtet und wenn ich an den Tresen kam musste er ganz zufällig an die ganz andere Seite. Eine gute Freundin von ihm, die ich bis dahin gar nicht kannte, begrüßte mich mit einem breiten Grinsen und den Worten: "Na, auch wieder hier?"
Ich saß also brav am Tresen bis alle Gäste gingen und es für ihn kaum noch möglich war, mich weiter zu ignorieren. Seine Freundin hat in der Zeit "ganz unauffällig" alle restlichen Gäste vom Tresen weg gelockt und zum Tanzen animiert. So dass wir dann irgendwann wirklich alleine dort saßen. Und da hat er mich wieder angeguckt. Wir haben uns gar nicht unterhalten, sondern gefühlt stundenlang nur angesehen, irgendwann beugte er sich zu mir rüber und meinte : " Ich würd gern wissen, wie du heisst."
Später habe ich ihn noch ein Stück begleitet und wir haben uns geküsst. Er war immer noch nervös und schüchtern, hat gefragt, ob ich ihn interessant finde und die Frage gleich selbst beantwortet mit: "Ja klar, sonst würdest du ja jetzt nicht hier mit mir stehen."
Am nächsten Abend bin mit zu ihm nach oben gegangen. Er hat mir sehr schnell vertraut und ziemlich persönliche Sachen von sich erzählt. Wir haben auch rum gemacht, aber nicht miteinander geschlafen. Ich habe ihm dann meine Nummer gegeben.
Unser 1. Texten
Nach 4 Tagen hat er geschrieben:
Er: Hi Tremiere, wie geht's dir?
Ich: Hi, schön von dir zu hören.
Er: Was machst du in den nächsten Tagen, wollen wir uns vielleicht mal treffen?
Ich: Ja, würde mich freuen. Habe am Wochenende Zeit.
Er: Ja mal schauen, wie es da passt, bin schon ziemlich ausgebucht.
Ich: Es ist ja schon fast Sommer geworden, wir können ja mal zusammen Eis essen gehen.
Er: Also ich dachte, du möchtest vielleicht zu mir kommen?!
Ich: vielleicht sollten wir doch lieber erst mal Eis essen gehen
Er: Das muss ich mir erst nochmal überlegen. Aber mal so doof gefragt, was hast du dir hiervon eigentlich erwartet?
Ich: (gottseidank gleich geschaltet und ruhig geblieben) Ehrlich gesagt habe ich keine Erwartungen, ich wollte nur ein Eis essen. lach*smilie
Ich: Aber Gegenfrage: Was hast du dir denn erwartet?
Er: Also ich bin auf jeden Fall nicht bereit für eine Beziehung, fand es aber bisher ganz schön.
Ich: Oh Gott Junge (hab ich nicht geschrieben, nur gedacht. geschrieben hab ich dann) Fand ich auch. Ich habe grade eine etwas längere Beziehung hinter mir und brauche erst mal Zeit für mich. Ich will erst mal gucken, was so passiert. Ich finde wir sollten tun, was uns grade Spaß macht.
Er: super, dann haben wir das ja geklärt.
Ich: Also mir macht ja Eis essen Spaß lach*smilie
Er: Darauf will ich mich jetzt nicht fest legen.
Da hab ich nicht mehr geantwortet.
Daraufhin war drei Tage Ruhe.
Drei Tage später.
Er: Hi Tremiere. Das Wetter ist heute so toll, wollen wir vielleicht Eis essen gehen?
Ich: (zugegebenermaßen ETWAS skeptisch) hi. Also wenn die Sonne weg ist, wird es doch etwas kalt. Bin mir nicht sicher, ob heute ein guter Tag dafür ist.
Er: Doch klar, oder hast du keine Lust?
Nun gut, ich hab ihn dann in dem Glauben gelassen, es sei seine Idee gewesen.
Unser 1. Treffen
Das Treffen war wirklich sehr schön. Wir haben uns sehr gut unterhalten. Er hat von sich aus gleich sehr intime Themen angesprochen, die ihn betreffen. Er hat von dem problematischen Verhältnis zu seiner Mutter gesprochen und generell von seiner Ausbildung erzählt, was er vom Leben erwartet und wie er sich versucht zurecht zu finden. Er ist sehr offen, versucht nicht Sachen schön zu reden, sondern gibt Fehler und Schwächen zu, redet über seine Ängste und Probleme, also eigentlich sehr viel privater als man das vom Stand unseres Kennenlernens erwarten würde. Ich fand das auch deswegen seltsam, weil sein texten eher auf eine Bettgeschichte abzielte. Ich hab auch erwartet, dass das Eis essen nur so ein Alibi sein wird und habe mich schon damit angefreundet nur eine Bettgeschichte zu haben. Aber es wird noch widersprüchlicher später.
Seine Exfreundin
Er hat dann angefangen über seine Exfreundin zu reden. Er hat sie unheimlich geliebt, hat sich leider für sie sehr aufgeben. Sie war seine erste Beziehung und seine erste große Liebe. Sein Leben drehte sich nur um sie, er hat sein soziales Umfeld, seine Familie und sich selbst, seine Wünsche und Bedürfnisse vernachlässigt. Irgendwann hat sie einen cut gemacht und er hat ein Jahr gebraucht, um darüber hinweg zu kommen. So, wie er das schildert, muss es sehr schlimm für ihn gewesen sein. Ich weiß nicht, warum er mir das bei unserem ersten Treffen erzählt, ich denke mal, ihm ist klar, dass sein Verhalten mit seinen Erfahrungen zusammen hängt. Vielleicht eher unbewusst.
Seitdem meint er, hätte er kein Interesse mehr an Frauen gehabt. Seine Freunde würden ja ständig versuchen, ihn zu verkuppeln. Aber er spricht grundsätzlich keine Frauen an, weil er seitdem keine getroffen hätte, die interessant genug gewesen wäre. Bis er mich getroffen hat. Ich hab das als Kompliment genommen.
Wir sind dann abends zu ihm gegangen und haben das erste Mal miteinander geschlafen.
Beim zweiten Treffen eine Woche später habe ich das Thema angesprochen, wie wir unseren Status definieren wollen. Das war ein Fehler, ich wollte ja auch eigentlich selber nichts definieren. Aber sein Verhalten ist so extrem widersprüchlich. Einerseits lässt er mich sehr tief an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben, obwohl wir uns erst zwei mal gesehen haben. Er küsst mich leidenschaftlich, lässt mich die ganze Zeit nicht aus den Augen. Als ich erwähne, dass einer aus der Kneipe wohl anscheinend was von mir will, wird er hellhörig und fragt genau nach, was, wie, wo. Auf der anderen Seite tut er betont locker, hält mich auf Abstand, antwortet auf meine Frage nach einem Treffen erst 24 Std später. Begrüßt mich nur mit einer halbherzigen Umarmung und sagt dann, dass er auf jeden Fall nichts festes will. Er hält mich auf Abstand indem er betont dass ich andere treffen kann, alles ganz locker sei und entweder er oder ich würden dann irgendwann unseren Traumpartner treffen und das sei ok.
Wir haben wieder miteinander geschlafen und ich habe ihm gesagt, dass ich schon Gefühle für ihn hätte, die seien aber nichts ernstes und ich würde grade meinen Freiraum brauchen.
Er hat komplett emotional dicht gemacht. Als hätte ich auf einmal einen Roboter vor mir.
Ich hab gemerkt, dass das alles zu viel war und bin auf die Bremse getreten.
Unser Treffen vom nächsten Tag habe ich abgesagt, hab geschrieben " wir verschieben das ok, habe grade viel zu tun. Wir sehen uns bald wieder"
Ich habe mich dann 10 Tage nicht gemeldet.
Ich (nach 10 Tagen) : Hi, ich wollte mich nur mal wieder melden. Ich werde am Wochenende nicht in der Kneipe sein. Bin leider schon verabredet (weil er mich damals gefragt hatte) aber ich wünsche euch ganz viel Spaß. Feier nicht wieder zu viel! Ich meld mich bald, dann können wir uns mal wieder treffen.
Er: Hi. Ich hatte in letzter Zeit echt extrem viel zu tun und auch am Wochenende ist alles voll ( ok, habe ich zwar nicht gefragt und auch keine Vorwürfe gemacht) Danke ja, würde mich freuen.
Danach habe ich nochmal 10 Tage gewartet.
Ich: Hi, sorry dass ich mich jetzt erst melde, war viel Stress in letzter Zeit. Wollen wir uns demnächst mal wieder treffen?
Er hat deutlich entspannter geantwortet, hat mir erzählt wann er Zeit hat und dass er sich freut. Er hat viel gespiegelt, also seine Nachrichten hatten fast die gleiche Länge wie meine und ähnliche Smilies. Wir haben dann zwei Tage getextet und uns bei mir getroffen.
Das 3. Treffen
Es war klar, dass wir uns treffen, um miteinander zu schlafen. Das hat er deutlich gemacht, und für mich war es ok. Wir haben uns erst unterhalten. Er hat dann wieder die komplette Geschichte von seiner Exfreundin erzählt. Es ist schwierig. Er hat so sehr gelitten und hat es noch nicht verkraftet. Er hängt nicht mehr an ihr, aber die Schmerzen sind noch sehr präsent. Er erzählt mir, dass er sowas nie wieder erleben will. Dass er sich selbst und sein soziales Umfeld nicht aufgeben will. Ich meinte dann zu ihm, das sei auch nicht normal in einer Beziehung. Ich wollte ihm vermitteln, dass es möglich ist, seine Autonomie zu erhalten und trotzdem jemanden zu lieben. Das kam aber bei ihm nicht an. Er meinte, er wollte das ja damals so, er hätte nur noch sie im Kopf gehabt und alles andere sei in den Hintergrund gerückt. Er ist der Meinung das sei normal wenn man wirklich wirklich heftig in jemanden verliebt ist. Er hat noch keine Erfahrung. Sie war seine erste große Liebe, auch sexuell hat er keine Erfahrungen.
Ich denke, es hat Gründe warum er mir das erzählt und warum das grade so präsent bei ihm ist. Ich denke, es hat Gründe warum er mich krampfhaft auf Abstand hält und jetzt ganz plötzlich die nächsten zwei Wochen wieder ganz viel zu tun hat und "nicht weiß, wann er es mal wieder schafft." Ich denke es hat Gründe, warum er sich locker gibt und meine Vorschläge mal spazieren zu gehen oder mich von der Arbeit abzuholen ziemlich deutlich abwehrt. Aber dann Tiefe Gespräche mit mir sucht und seine alte Beziehung verarbeiten will und mich anhimmelt, wenn ich nicht hin gucke.
Ich möchte ihm die Freiheit und die Gelegenheit geben, für sich selbst raus zu finden, was er empfindet, was er braucht und zu definieren, was er möchte. Ohne dass er sich von mir eingeengt fühlen muss oder mit dem Gefühl leben muss, dass er nochmal etwas ähnliches wie damals erleben muss. Ich weiß nicht genau, wie ich das schaffe.
Meine Geschichte ist etwas länger geworden, vielleicht finde ich ja jemanden, der sie lesen mag.
Ich habe vor ca. 10 Wochen einen jungen Mann kennen gelernt. Er arbeitet seit kurzem am Tresen in einer Kneipe, die ich ab und zu besuche. Zwischen uns bestand sofort eine starke Anziehung. Immer wenn ich an den Tresen kam, hat er meinen Blick gesucht, hat mich intensiv angesehen, teilweise fast schon angestarrt und als ich verlegen wurde, hat er mich ganz süß angelächelt. Er ist 26 und ich bin 31.
Unser Kennenlernen
Zwei Wochen später war ich wieder in der Kneipe, er war sichtlich nervös, hat mich nicht beachtet und wenn ich an den Tresen kam musste er ganz zufällig an die ganz andere Seite. Eine gute Freundin von ihm, die ich bis dahin gar nicht kannte, begrüßte mich mit einem breiten Grinsen und den Worten: "Na, auch wieder hier?"
Ich saß also brav am Tresen bis alle Gäste gingen und es für ihn kaum noch möglich war, mich weiter zu ignorieren. Seine Freundin hat in der Zeit "ganz unauffällig" alle restlichen Gäste vom Tresen weg gelockt und zum Tanzen animiert. So dass wir dann irgendwann wirklich alleine dort saßen. Und da hat er mich wieder angeguckt. Wir haben uns gar nicht unterhalten, sondern gefühlt stundenlang nur angesehen, irgendwann beugte er sich zu mir rüber und meinte : " Ich würd gern wissen, wie du heisst."
Später habe ich ihn noch ein Stück begleitet und wir haben uns geküsst. Er war immer noch nervös und schüchtern, hat gefragt, ob ich ihn interessant finde und die Frage gleich selbst beantwortet mit: "Ja klar, sonst würdest du ja jetzt nicht hier mit mir stehen."
Am nächsten Abend bin mit zu ihm nach oben gegangen. Er hat mir sehr schnell vertraut und ziemlich persönliche Sachen von sich erzählt. Wir haben auch rum gemacht, aber nicht miteinander geschlafen. Ich habe ihm dann meine Nummer gegeben.
Unser 1. Texten
Nach 4 Tagen hat er geschrieben:
Er: Hi Tremiere, wie geht's dir?
Ich: Hi, schön von dir zu hören.
Er: Was machst du in den nächsten Tagen, wollen wir uns vielleicht mal treffen?
Ich: Ja, würde mich freuen. Habe am Wochenende Zeit.
Er: Ja mal schauen, wie es da passt, bin schon ziemlich ausgebucht.
Ich: Es ist ja schon fast Sommer geworden, wir können ja mal zusammen Eis essen gehen.
Er: Also ich dachte, du möchtest vielleicht zu mir kommen?!
Ich: vielleicht sollten wir doch lieber erst mal Eis essen gehen
Er: Das muss ich mir erst nochmal überlegen. Aber mal so doof gefragt, was hast du dir hiervon eigentlich erwartet?
Ich: (gottseidank gleich geschaltet und ruhig geblieben) Ehrlich gesagt habe ich keine Erwartungen, ich wollte nur ein Eis essen. lach*smilie
Ich: Aber Gegenfrage: Was hast du dir denn erwartet?
Er: Also ich bin auf jeden Fall nicht bereit für eine Beziehung, fand es aber bisher ganz schön.
Ich: Oh Gott Junge (hab ich nicht geschrieben, nur gedacht. geschrieben hab ich dann) Fand ich auch. Ich habe grade eine etwas längere Beziehung hinter mir und brauche erst mal Zeit für mich. Ich will erst mal gucken, was so passiert. Ich finde wir sollten tun, was uns grade Spaß macht.
Er: super, dann haben wir das ja geklärt.
Ich: Also mir macht ja Eis essen Spaß lach*smilie
Er: Darauf will ich mich jetzt nicht fest legen.
Da hab ich nicht mehr geantwortet.
Daraufhin war drei Tage Ruhe.
Drei Tage später.
Er: Hi Tremiere. Das Wetter ist heute so toll, wollen wir vielleicht Eis essen gehen?
Ich: (zugegebenermaßen ETWAS skeptisch) hi. Also wenn die Sonne weg ist, wird es doch etwas kalt. Bin mir nicht sicher, ob heute ein guter Tag dafür ist.
Er: Doch klar, oder hast du keine Lust?
Nun gut, ich hab ihn dann in dem Glauben gelassen, es sei seine Idee gewesen.
Unser 1. Treffen
Das Treffen war wirklich sehr schön. Wir haben uns sehr gut unterhalten. Er hat von sich aus gleich sehr intime Themen angesprochen, die ihn betreffen. Er hat von dem problematischen Verhältnis zu seiner Mutter gesprochen und generell von seiner Ausbildung erzählt, was er vom Leben erwartet und wie er sich versucht zurecht zu finden. Er ist sehr offen, versucht nicht Sachen schön zu reden, sondern gibt Fehler und Schwächen zu, redet über seine Ängste und Probleme, also eigentlich sehr viel privater als man das vom Stand unseres Kennenlernens erwarten würde. Ich fand das auch deswegen seltsam, weil sein texten eher auf eine Bettgeschichte abzielte. Ich hab auch erwartet, dass das Eis essen nur so ein Alibi sein wird und habe mich schon damit angefreundet nur eine Bettgeschichte zu haben. Aber es wird noch widersprüchlicher später.
Seine Exfreundin
Er hat dann angefangen über seine Exfreundin zu reden. Er hat sie unheimlich geliebt, hat sich leider für sie sehr aufgeben. Sie war seine erste Beziehung und seine erste große Liebe. Sein Leben drehte sich nur um sie, er hat sein soziales Umfeld, seine Familie und sich selbst, seine Wünsche und Bedürfnisse vernachlässigt. Irgendwann hat sie einen cut gemacht und er hat ein Jahr gebraucht, um darüber hinweg zu kommen. So, wie er das schildert, muss es sehr schlimm für ihn gewesen sein. Ich weiß nicht, warum er mir das bei unserem ersten Treffen erzählt, ich denke mal, ihm ist klar, dass sein Verhalten mit seinen Erfahrungen zusammen hängt. Vielleicht eher unbewusst.
Seitdem meint er, hätte er kein Interesse mehr an Frauen gehabt. Seine Freunde würden ja ständig versuchen, ihn zu verkuppeln. Aber er spricht grundsätzlich keine Frauen an, weil er seitdem keine getroffen hätte, die interessant genug gewesen wäre. Bis er mich getroffen hat. Ich hab das als Kompliment genommen.
Wir sind dann abends zu ihm gegangen und haben das erste Mal miteinander geschlafen.
Beim zweiten Treffen eine Woche später habe ich das Thema angesprochen, wie wir unseren Status definieren wollen. Das war ein Fehler, ich wollte ja auch eigentlich selber nichts definieren. Aber sein Verhalten ist so extrem widersprüchlich. Einerseits lässt er mich sehr tief an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben, obwohl wir uns erst zwei mal gesehen haben. Er küsst mich leidenschaftlich, lässt mich die ganze Zeit nicht aus den Augen. Als ich erwähne, dass einer aus der Kneipe wohl anscheinend was von mir will, wird er hellhörig und fragt genau nach, was, wie, wo. Auf der anderen Seite tut er betont locker, hält mich auf Abstand, antwortet auf meine Frage nach einem Treffen erst 24 Std später. Begrüßt mich nur mit einer halbherzigen Umarmung und sagt dann, dass er auf jeden Fall nichts festes will. Er hält mich auf Abstand indem er betont dass ich andere treffen kann, alles ganz locker sei und entweder er oder ich würden dann irgendwann unseren Traumpartner treffen und das sei ok.
Wir haben wieder miteinander geschlafen und ich habe ihm gesagt, dass ich schon Gefühle für ihn hätte, die seien aber nichts ernstes und ich würde grade meinen Freiraum brauchen.
Er hat komplett emotional dicht gemacht. Als hätte ich auf einmal einen Roboter vor mir.
Ich hab gemerkt, dass das alles zu viel war und bin auf die Bremse getreten.
Unser Treffen vom nächsten Tag habe ich abgesagt, hab geschrieben " wir verschieben das ok, habe grade viel zu tun. Wir sehen uns bald wieder"
Ich habe mich dann 10 Tage nicht gemeldet.
Ich (nach 10 Tagen) : Hi, ich wollte mich nur mal wieder melden. Ich werde am Wochenende nicht in der Kneipe sein. Bin leider schon verabredet (weil er mich damals gefragt hatte) aber ich wünsche euch ganz viel Spaß. Feier nicht wieder zu viel! Ich meld mich bald, dann können wir uns mal wieder treffen.
Er: Hi. Ich hatte in letzter Zeit echt extrem viel zu tun und auch am Wochenende ist alles voll ( ok, habe ich zwar nicht gefragt und auch keine Vorwürfe gemacht) Danke ja, würde mich freuen.
Danach habe ich nochmal 10 Tage gewartet.
Ich: Hi, sorry dass ich mich jetzt erst melde, war viel Stress in letzter Zeit. Wollen wir uns demnächst mal wieder treffen?
Er hat deutlich entspannter geantwortet, hat mir erzählt wann er Zeit hat und dass er sich freut. Er hat viel gespiegelt, also seine Nachrichten hatten fast die gleiche Länge wie meine und ähnliche Smilies. Wir haben dann zwei Tage getextet und uns bei mir getroffen.
Das 3. Treffen
Es war klar, dass wir uns treffen, um miteinander zu schlafen. Das hat er deutlich gemacht, und für mich war es ok. Wir haben uns erst unterhalten. Er hat dann wieder die komplette Geschichte von seiner Exfreundin erzählt. Es ist schwierig. Er hat so sehr gelitten und hat es noch nicht verkraftet. Er hängt nicht mehr an ihr, aber die Schmerzen sind noch sehr präsent. Er erzählt mir, dass er sowas nie wieder erleben will. Dass er sich selbst und sein soziales Umfeld nicht aufgeben will. Ich meinte dann zu ihm, das sei auch nicht normal in einer Beziehung. Ich wollte ihm vermitteln, dass es möglich ist, seine Autonomie zu erhalten und trotzdem jemanden zu lieben. Das kam aber bei ihm nicht an. Er meinte, er wollte das ja damals so, er hätte nur noch sie im Kopf gehabt und alles andere sei in den Hintergrund gerückt. Er ist der Meinung das sei normal wenn man wirklich wirklich heftig in jemanden verliebt ist. Er hat noch keine Erfahrung. Sie war seine erste große Liebe, auch sexuell hat er keine Erfahrungen.
Ich denke, es hat Gründe warum er mir das erzählt und warum das grade so präsent bei ihm ist. Ich denke, es hat Gründe warum er mich krampfhaft auf Abstand hält und jetzt ganz plötzlich die nächsten zwei Wochen wieder ganz viel zu tun hat und "nicht weiß, wann er es mal wieder schafft." Ich denke es hat Gründe, warum er sich locker gibt und meine Vorschläge mal spazieren zu gehen oder mich von der Arbeit abzuholen ziemlich deutlich abwehrt. Aber dann Tiefe Gespräche mit mir sucht und seine alte Beziehung verarbeiten will und mich anhimmelt, wenn ich nicht hin gucke.
Ich möchte ihm die Freiheit und die Gelegenheit geben, für sich selbst raus zu finden, was er empfindet, was er braucht und zu definieren, was er möchte. Ohne dass er sich von mir eingeengt fühlen muss oder mit dem Gefühl leben muss, dass er nochmal etwas ähnliches wie damals erleben muss. Ich weiß nicht genau, wie ich das schaffe.