Hazel-Ann
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Hallo ihr Lieben...
seit einiger Zeit lese ich still in den Strängen mit, besonders in den älteren erfolgreichen von Victoria und Ruby. Und hoffe, wie wir alle, Tipps und Antworten auf Fragen zu meiner Situation zu bekommen. Ganz begeistert bin ich von dem liebevollen, tröstenden und stärkenden Umgangston hier. Ich habe mich in den Situationen von Ruby und Victoria wiedergefunden und mir unterwegs viele Tipps zur Strategie mitnehmen können. Zugegegebenerweise bin ich noch nicht durch Ruby’s sehr langen Strang durch...
Zwischenzeitlich habe ich versucht, deren Strategie anzuwenden. Ich bin erst ganz am Anfang und weiß schon jetzt nicht mehr, ob ich mich richtig verhalten habe oder ob ich es ihm einfach nur noch leichter gemacht habe, sich von mir zu lösen...
Darf ich euch meine Geschichte erzählen und euch um eure Einschätzung und euren Rat bitten? Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht mal mehr, unter welchem Topic ich am besten aufgehoben bin: „Ex zurück“ oder „Affärenbeziehung“? Als Affäre habe ich es nie empfunden (da seine Frau ihm schon 2012 sagte, dass sie ihn nicht mehr liebt und 2014 ihren Auslandswohnort verlassen hat und alleine mit einer Tochter (von zweien) nach Deutschland ins gemeinsame Haus zurückgekehrt ist), sondern ich es beiderseits als die ganz große Liebe bezeichnen würde. Ich habe mich nun also für „Ex zurück“ entschieden, auch wenn er noch verheiratet ist...
Hier ist unsere Story:
Wir arbeiten beide für das gleiche Unternehmen, er allerdings als Entsandter im Ausland und ich in Deutschland. Auf einer globalen Firmenveranstaltung haben wir uns kennengelernt, er hat damals (wie ich später durch meine Kollegin und Freundin erfuhr) ganz gezielt über meine Kollegin den Kontakt zu mir gesucht. Er erzählte mir später, dass er schon seit 2011 für mich schwärmt, als er noch in Deutschland arbeitete. Ich mache es kurz: es war Liebe auf den ersten Blick. Er reiste so oft es ging zu mir und wir haben uns unser ganzes Leben erzählt. Er sagte immer wieder, warum haben wir uns nicht 25 Jahre früher getroffen... Er trug (für den schönen Schein in der Firma) seinen Ehering und ich sagte gleich zu Beginn, dass er offensichtlich nicht frei sei. (Ich selbst bin seit 2014 geschieden, keine Kinder). Er sagte daraufhin, das scheint nur so. Seine Frau hätte ihm bereits 2012 gesagt, dass sie ihn nicht liebt und ist letztendlich 2014 aus dem damaligen Wohnort in Übersee mit der jüngsten Tochter zurück in das gemeinsame Haus nach Deutschland gezogen. Seine älteste Tochter blieb bei ihm und machte im Ausland ihren Schulabschluss.
2016, als wir uns kennen- und liebenlernten, wurde er nach Europa versetzt (also näher zu mir :-)) und die große Tochter studiert seither in UK. Er hat zuhause schon 2016 verkündet, dass er nun die Trennung möchte und nach dem Trennungsjahr hat er den Scheidungsantrag gestellt. Im Winter 2016 ist obendrein seine geliebte Mutter gestorben, was ihm sehr nahe ging und er sehr mit zu kämpfen hatte (er war der einzige Sohn). Seine Töchter (nun 21 und 17 Jahre) kamen mit den Scheidungsplänen zurecht und sagten ihm, dass sie einfach nur froh sind, wenn diese ewige Streiterei zwischen den Eltern ein Ende hat. Er war in dieser sehr oft bei mir zuhause, wir haben einen gemeinsamen wunderschönen Urlaub verbracht und uns einfach genossen und geliebt und Zukunftspläne geschmiedet... wenn wir uns nicht sehen konnten über die Distanz haben wir täglich mehrmals telefoniert.
Zwischenzeitlich gestaltete sich die laufende Scheidung als schwierig: seine Frau weigerte sich, jegliches seiner 4 großzügigen Angebote zur Abfindung und Ausgleich, Wohnrecht und Unterhalt anzunehmen. Mittlerweile kommunizieren nur die Anwälte miteinander. Die jüngste Tochter leidet sehr unter dem Scheidungskrieg und wird schlechter in der Schule. Die große Tochter zieht sich von ihm zurück und nutzt ihn als Geldquelle für ihr luxuriöses Studentenleben (sie reist gerne zu ihren internationalen Freunden). Alle drei (Frau und Töchter) geben ihm die Schuld an dem jetzigen Zustand, weil er ja die Scheidung eingereicht hat. Er ist sehr weich und sensibel und glaubt von sich, wertlos und kein guter Vater zu sein. Er versucht nun, alle Wünsche der Töchter zu erfüllen (und sie haben viele Wünsche!) um sich gut zu fühlen und etwas für die Töchter tun zu können. Er leidet sehr unter dem Druck und brach schon mehrmals in diesem Sommer weinend bei mir zusammen und sagte, er hält das nicht aus... Gemeinsam haben wir überlegt, dass er sich mit einem Therapeuten durch die Scheidung begleiten lässt, jemand, der ihm seine Schuldgefühle nehmen kann... Er sucht auch nach einem geeigneten Therapeuten, wurde bislang von den Praxen aber immer wegen langer Wartelisten vertröstet.
Vor zwei Wochen passierte es dann... er kam zu mir, stieg aus dem Auto, weinte sofort und umarmte mich wie ein Ertrinkender... Er sagte, er müsse seine Beziehung zu mir beenden. Seine Töchter würden erwarten, dass er die Ehe wieder kittet und er würde alles tun für seine Töchter, dass sie ihn wieder als guten Vater sehen... und er hofft, verlorengegangene Gefühle zu seiner Frau wieder zu entdecken. Bei diesem Versuch der Eherettung will er mich nicht betrügen und deshalb möchte er sich trennen von mir...
Ich stand da wie vom Blitz getroffen, schaffte es irgendwie stark zu bleiben und ihn zu trösten... Er sagte unter Tränen, ich wüsste doch genau, wie tief seine Gefühle zu mir wären... Er wolle auch weiterhin einen Therapeuten für sich suchen, der ihm hilft. Ich habe es an dem Abend geschafft, ihn etwas zu stabilisieren und ihm gesagt, dass ich seine Entscheidung akzeptiere und verstehe, dass er es für sich zumindest versuchen muss, seine Ehe zu retten, damit er sich nicht noch Vorwürfe macht, er hätte es nie versucht... Aber glaubt mir , es hat mich innerlich zerrissen...
Er fuhr dann nachts wieder zurück zu seinem Arbeits- und Wohnort.
Seither schreibt er mir jeden Tag mit vielen Küsschen und Herzen garniert, wünscht mir Guten Morgan und Gute Nacht, fragt wie es mir geht und ab und an telefonieren wir auch. Er macht schon wieder Pläne, bei mir am Haus Dinge zu reparieren (er ist ein fantastischer Handwerker), will mich besuchen und mir Dinge mitbringen...
So, als ob nichts vorgefallen ist!!
Und mir geht langsam auf, dass er nur den Kontakt zu mir hält, damit er sich besser fühlt, wenn er seine Ehe rettet. Er holt sich Halt bei mir? Und ich fürchte, er hat keine Chance auf Erfolg, wenn es mich weiterhin gibt in seinem Leben. (Außerdem möchte ich bei dem Versuch kein Zuschauer sein, die Vorstellung, dass er wieder zu seiner Frau geht, ist schon unerträgliches Kopfkino für mich...). (Er sagte mir übrigens auch, dass sie schon kurz nach der Geburt der zweiten Tochter nicht mehr miteinander geschlafen haben... Er hatte keine Affären oder Freundin vor mir in seiner Ehe und er hatte auch Angst, bei unserem „ersten Mal“ zu versagen, weil er so „aus der Übung sei“... )
Deshalb (und auch weil es mir mit dieser Situation nicht gut geht und ich Bauchweh und Herzrasen habe), habe ich ihm gestern geschrieben, dass es mir nicht so gut geht, ich aber seine Entscheidung, seine Ehe zu retten akzeptiere und verstehe. Dass ich mit der Zeit bestimmt klarkomme und dass er unbedingt diesen Versuch zur Eherettung unternehmen soll. Es sei der einzige Weg für ihn, sich über seine Gefühle klar zu werden und ich mir für ihn wünsche, dass er glücklich wird. Wir alle haben schließlich nur ein Leben.
Er las die Nachrichten und seine Antwort (mit vielen Küssen und Herzen) war: „Du bist so wundervoll - Schlaf gut, Du schöne Frau - ich umarme Dich zärtlich.“
Tja. Soweit der Stand der Dinge. Ich habe nicht mehr auf seine Nachrichten geantwortet und plane jetzt, eine strikte Kontaktsperre durchzuziehen. Damit er eine Chance hat, sich selbst und seinen Weg zu finden. Ich habe ihn losgelassen.
Aber nun geht es mir schlecht damit. Ich habe Angst, dass ich es ihm mit meinen Zeilen einfach nur erleichtert habe, von mir weg zu kommen. Sein schlechtes Gewissen erleichtert habe. Ich weiß, ich sollte diese Zeit jetzt auch für mich nutzen. Aber ich vermisse einfach nur unsere unbeschwerte liebevolle Zeit, vermisse ihn und habe eine Heidenangst, dass ich ihn nun endgültig verloren habe.
Aber welche Alternative hätte ich gehabt... und ich habe Angst, dass ich die KS nicht durchhalte und zu weich bin.
Trotzdem, wenn ich ehrlich zu mir selber bin, hoffe ich, dass er sich wieder meldet und mir seine Liebe gesteht und sagt dass es mit seiner Frau niemals mehr gut werden kann... Es ist so paradox: ich schicke ihn weg, dass er seine Ehe retten kann - dabei will ich das doch garnicht! Ich will doch, dass er zu mir kommt...!
Ich muss aber nun die Kontaktsperre durchziehen, ich will ihn auf keinen Fall mit meinen Gefühlen für ihn hinterherlaufen. Das treibt ihn nur noch weiter von mir fort.
Beruflich haben wir gelegentlich per Mail und Telefon Kontakt, wahrscheinlich werden wir uns selten auch mal über den Weg laufen (wir haben denselben Chef-Chef in Deutschland). Ich denke, damit können wir professionell umgehen.
Mein Gott, ich war so sicher, dass er die Scheidung durchzieht und wir eine glückliche Zukunft vor uns haben, dass ich seine Sorgen und Ängste garnicht wahrgenommen habe... Es sah alles so einfach aus. Zu einfach....
Habe ich mich richtig verhalten? Habe ich noch eine Chance, ihn nicht zu verlieren?
Ich danke euch für das Lesen dieses langen Textes (es ging einfach nicht kürzer...)
Liebe Grüße
Hazel
seit einiger Zeit lese ich still in den Strängen mit, besonders in den älteren erfolgreichen von Victoria und Ruby. Und hoffe, wie wir alle, Tipps und Antworten auf Fragen zu meiner Situation zu bekommen. Ganz begeistert bin ich von dem liebevollen, tröstenden und stärkenden Umgangston hier. Ich habe mich in den Situationen von Ruby und Victoria wiedergefunden und mir unterwegs viele Tipps zur Strategie mitnehmen können. Zugegegebenerweise bin ich noch nicht durch Ruby’s sehr langen Strang durch...
Zwischenzeitlich habe ich versucht, deren Strategie anzuwenden. Ich bin erst ganz am Anfang und weiß schon jetzt nicht mehr, ob ich mich richtig verhalten habe oder ob ich es ihm einfach nur noch leichter gemacht habe, sich von mir zu lösen...
Darf ich euch meine Geschichte erzählen und euch um eure Einschätzung und euren Rat bitten? Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht mal mehr, unter welchem Topic ich am besten aufgehoben bin: „Ex zurück“ oder „Affärenbeziehung“? Als Affäre habe ich es nie empfunden (da seine Frau ihm schon 2012 sagte, dass sie ihn nicht mehr liebt und 2014 ihren Auslandswohnort verlassen hat und alleine mit einer Tochter (von zweien) nach Deutschland ins gemeinsame Haus zurückgekehrt ist), sondern ich es beiderseits als die ganz große Liebe bezeichnen würde. Ich habe mich nun also für „Ex zurück“ entschieden, auch wenn er noch verheiratet ist...
Hier ist unsere Story:
Wir arbeiten beide für das gleiche Unternehmen, er allerdings als Entsandter im Ausland und ich in Deutschland. Auf einer globalen Firmenveranstaltung haben wir uns kennengelernt, er hat damals (wie ich später durch meine Kollegin und Freundin erfuhr) ganz gezielt über meine Kollegin den Kontakt zu mir gesucht. Er erzählte mir später, dass er schon seit 2011 für mich schwärmt, als er noch in Deutschland arbeitete. Ich mache es kurz: es war Liebe auf den ersten Blick. Er reiste so oft es ging zu mir und wir haben uns unser ganzes Leben erzählt. Er sagte immer wieder, warum haben wir uns nicht 25 Jahre früher getroffen... Er trug (für den schönen Schein in der Firma) seinen Ehering und ich sagte gleich zu Beginn, dass er offensichtlich nicht frei sei. (Ich selbst bin seit 2014 geschieden, keine Kinder). Er sagte daraufhin, das scheint nur so. Seine Frau hätte ihm bereits 2012 gesagt, dass sie ihn nicht liebt und ist letztendlich 2014 aus dem damaligen Wohnort in Übersee mit der jüngsten Tochter zurück in das gemeinsame Haus nach Deutschland gezogen. Seine älteste Tochter blieb bei ihm und machte im Ausland ihren Schulabschluss.
2016, als wir uns kennen- und liebenlernten, wurde er nach Europa versetzt (also näher zu mir :-)) und die große Tochter studiert seither in UK. Er hat zuhause schon 2016 verkündet, dass er nun die Trennung möchte und nach dem Trennungsjahr hat er den Scheidungsantrag gestellt. Im Winter 2016 ist obendrein seine geliebte Mutter gestorben, was ihm sehr nahe ging und er sehr mit zu kämpfen hatte (er war der einzige Sohn). Seine Töchter (nun 21 und 17 Jahre) kamen mit den Scheidungsplänen zurecht und sagten ihm, dass sie einfach nur froh sind, wenn diese ewige Streiterei zwischen den Eltern ein Ende hat. Er war in dieser sehr oft bei mir zuhause, wir haben einen gemeinsamen wunderschönen Urlaub verbracht und uns einfach genossen und geliebt und Zukunftspläne geschmiedet... wenn wir uns nicht sehen konnten über die Distanz haben wir täglich mehrmals telefoniert.
Zwischenzeitlich gestaltete sich die laufende Scheidung als schwierig: seine Frau weigerte sich, jegliches seiner 4 großzügigen Angebote zur Abfindung und Ausgleich, Wohnrecht und Unterhalt anzunehmen. Mittlerweile kommunizieren nur die Anwälte miteinander. Die jüngste Tochter leidet sehr unter dem Scheidungskrieg und wird schlechter in der Schule. Die große Tochter zieht sich von ihm zurück und nutzt ihn als Geldquelle für ihr luxuriöses Studentenleben (sie reist gerne zu ihren internationalen Freunden). Alle drei (Frau und Töchter) geben ihm die Schuld an dem jetzigen Zustand, weil er ja die Scheidung eingereicht hat. Er ist sehr weich und sensibel und glaubt von sich, wertlos und kein guter Vater zu sein. Er versucht nun, alle Wünsche der Töchter zu erfüllen (und sie haben viele Wünsche!) um sich gut zu fühlen und etwas für die Töchter tun zu können. Er leidet sehr unter dem Druck und brach schon mehrmals in diesem Sommer weinend bei mir zusammen und sagte, er hält das nicht aus... Gemeinsam haben wir überlegt, dass er sich mit einem Therapeuten durch die Scheidung begleiten lässt, jemand, der ihm seine Schuldgefühle nehmen kann... Er sucht auch nach einem geeigneten Therapeuten, wurde bislang von den Praxen aber immer wegen langer Wartelisten vertröstet.
Vor zwei Wochen passierte es dann... er kam zu mir, stieg aus dem Auto, weinte sofort und umarmte mich wie ein Ertrinkender... Er sagte, er müsse seine Beziehung zu mir beenden. Seine Töchter würden erwarten, dass er die Ehe wieder kittet und er würde alles tun für seine Töchter, dass sie ihn wieder als guten Vater sehen... und er hofft, verlorengegangene Gefühle zu seiner Frau wieder zu entdecken. Bei diesem Versuch der Eherettung will er mich nicht betrügen und deshalb möchte er sich trennen von mir...
Ich stand da wie vom Blitz getroffen, schaffte es irgendwie stark zu bleiben und ihn zu trösten... Er sagte unter Tränen, ich wüsste doch genau, wie tief seine Gefühle zu mir wären... Er wolle auch weiterhin einen Therapeuten für sich suchen, der ihm hilft. Ich habe es an dem Abend geschafft, ihn etwas zu stabilisieren und ihm gesagt, dass ich seine Entscheidung akzeptiere und verstehe, dass er es für sich zumindest versuchen muss, seine Ehe zu retten, damit er sich nicht noch Vorwürfe macht, er hätte es nie versucht... Aber glaubt mir , es hat mich innerlich zerrissen...
Er fuhr dann nachts wieder zurück zu seinem Arbeits- und Wohnort.
Seither schreibt er mir jeden Tag mit vielen Küsschen und Herzen garniert, wünscht mir Guten Morgan und Gute Nacht, fragt wie es mir geht und ab und an telefonieren wir auch. Er macht schon wieder Pläne, bei mir am Haus Dinge zu reparieren (er ist ein fantastischer Handwerker), will mich besuchen und mir Dinge mitbringen...
So, als ob nichts vorgefallen ist!!
Und mir geht langsam auf, dass er nur den Kontakt zu mir hält, damit er sich besser fühlt, wenn er seine Ehe rettet. Er holt sich Halt bei mir? Und ich fürchte, er hat keine Chance auf Erfolg, wenn es mich weiterhin gibt in seinem Leben. (Außerdem möchte ich bei dem Versuch kein Zuschauer sein, die Vorstellung, dass er wieder zu seiner Frau geht, ist schon unerträgliches Kopfkino für mich...). (Er sagte mir übrigens auch, dass sie schon kurz nach der Geburt der zweiten Tochter nicht mehr miteinander geschlafen haben... Er hatte keine Affären oder Freundin vor mir in seiner Ehe und er hatte auch Angst, bei unserem „ersten Mal“ zu versagen, weil er so „aus der Übung sei“... )
Deshalb (und auch weil es mir mit dieser Situation nicht gut geht und ich Bauchweh und Herzrasen habe), habe ich ihm gestern geschrieben, dass es mir nicht so gut geht, ich aber seine Entscheidung, seine Ehe zu retten akzeptiere und verstehe. Dass ich mit der Zeit bestimmt klarkomme und dass er unbedingt diesen Versuch zur Eherettung unternehmen soll. Es sei der einzige Weg für ihn, sich über seine Gefühle klar zu werden und ich mir für ihn wünsche, dass er glücklich wird. Wir alle haben schließlich nur ein Leben.
Er las die Nachrichten und seine Antwort (mit vielen Küssen und Herzen) war: „Du bist so wundervoll - Schlaf gut, Du schöne Frau - ich umarme Dich zärtlich.“
Tja. Soweit der Stand der Dinge. Ich habe nicht mehr auf seine Nachrichten geantwortet und plane jetzt, eine strikte Kontaktsperre durchzuziehen. Damit er eine Chance hat, sich selbst und seinen Weg zu finden. Ich habe ihn losgelassen.
Aber nun geht es mir schlecht damit. Ich habe Angst, dass ich es ihm mit meinen Zeilen einfach nur erleichtert habe, von mir weg zu kommen. Sein schlechtes Gewissen erleichtert habe. Ich weiß, ich sollte diese Zeit jetzt auch für mich nutzen. Aber ich vermisse einfach nur unsere unbeschwerte liebevolle Zeit, vermisse ihn und habe eine Heidenangst, dass ich ihn nun endgültig verloren habe.
Aber welche Alternative hätte ich gehabt... und ich habe Angst, dass ich die KS nicht durchhalte und zu weich bin.
Trotzdem, wenn ich ehrlich zu mir selber bin, hoffe ich, dass er sich wieder meldet und mir seine Liebe gesteht und sagt dass es mit seiner Frau niemals mehr gut werden kann... Es ist so paradox: ich schicke ihn weg, dass er seine Ehe retten kann - dabei will ich das doch garnicht! Ich will doch, dass er zu mir kommt...!
Ich muss aber nun die Kontaktsperre durchziehen, ich will ihn auf keinen Fall mit meinen Gefühlen für ihn hinterherlaufen. Das treibt ihn nur noch weiter von mir fort.
Beruflich haben wir gelegentlich per Mail und Telefon Kontakt, wahrscheinlich werden wir uns selten auch mal über den Weg laufen (wir haben denselben Chef-Chef in Deutschland). Ich denke, damit können wir professionell umgehen.
Mein Gott, ich war so sicher, dass er die Scheidung durchzieht und wir eine glückliche Zukunft vor uns haben, dass ich seine Sorgen und Ängste garnicht wahrgenommen habe... Es sah alles so einfach aus. Zu einfach....
Habe ich mich richtig verhalten? Habe ich noch eine Chance, ihn nicht zu verlieren?
Ich danke euch für das Lesen dieses langen Textes (es ging einfach nicht kürzer...)
Liebe Grüße
Hazel