Erfolgreiches Ex back- jetzt wieder Distanz

Luise123

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Hallo zusammen,

nach längerer Zeit bin ich mal wieder hier... dieses Mal nach bis dato eigentlich erfolgreichem Ex-Back in diesem Forum. Der Austausch und das Einlesen hat mir damals sehr weitergeholfen.

Im letzten Jahr hatte sich meine damals langjährige Freundin für mich relativ überraschend von mit getrennt. Wir hatten vorab zusammen gewohnt und waren fast 3 Jahre zusammen. Zum Hintergrund: Sie hat eine (von ihr mittlerweile selbst erkannte) Bindungsstörung und war damals in einer depressiven Episode. Sie hatte familiäre Probleme und stand im Job kurz vorm Burn-Out. Nach der Trennung zeigte sie ambivalentes Verhalten, ich hab mich daraufhin zurückgezogen und versucht, sie kommen zu lassen... (bin damals fast durchgedreht, aber irgendwie hab ich es geschafft, ihr nicht hinterherzurennen und mich zurückzuziehen. Sie war es dann, die zurückwollte und ich habe auch nicht sofort ja und hurra geschrien. Es gab mehrere Wochen "Wieder-Kennenlernen" mit guten und tiefen Gesprächen. Wir haben auch vereinbart, erst einmal getrennt wohnen zu bleiben. Sie hat in dieser "Neuanfang-Phase" erzählt, dass sie Bindung aufgrund ihrer Kindheit oft mit Kontrolle und Einengung verbindet.

Das ist jetzt gut 4 Monate her. Eigentlich lief unser Neustart bisher gut. Wir haben uns an den Wochenenden regelmäßig gesehen und auch 1-2 Mal unter der Woche. Wir hatten viel Spaß, haben schöne Dinge unternommen und hatten gute Gespräche. Anfänglich war sie es auch, die sehr konkrete Zukunftspläne geäußert hatte. Lange Rede, kurzer Sinn... es lief alles recht gut.

Seit ca. einer Woche ist jedoch etwas komisch... eigentlich seit einem Bowlingabend mit ihren Kollegen. Sie meldet sich seither nur noch recht knapp über whatsapp, im Bett lief nichts mehr und als ich ihr am Wochenende (was eigentlich sonst sehr schön war- wir waren am Rhein spazieren/Eis essen, haben viel gekuschelt) sagte, dass ich sie liebe, kam keine Antwort. Es ist vielleicht eine kleine Sache, vielleicht reagiere ich jetzt einfach zu panisch... aber ich möchte einfach nicht, dass wir wieder in so eine Krise geraten. Hinzu kommt, dass es es einen Kollegen gibt, der in der Trennungsphase wohl öfter Kontakt zu ihr gesucht hat. Ich weiß (sie hat es mir erzählt), dass die beiden letzte Woche essen waren.

Wie würdet ihr das interpretieren/ was würdet ihr an meiner Stelle tun?
 
Zuletzt bearbeitet:

LittleSunshine

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Hallo!

Herzlich Willkommen hier, wenn auch der Anlass wie so oft nicht schön ist.:smile:

Ich habe noch ein paar Fragen zum Verständnis..

sagte, dass ich sie liebe, kam keine Antwort.

Kam denn seit eurem Neustart schon mal das Ich liebe dich? Oder war das insgesamt das erste Mal wieder?

Anfänglich war sie es auch, die sehr konkrete Zukunftspläne geäußert hatte

Wie steht sie denn sonst zu dir? Hast du das Gefühl, sie wäre wieder bei 100% mit ihren Gefühlen?

Hinzu kommt, dass es es einen Kollegen gibt, der in der Trennungsphase wohl öfter Kontakt zu ihr gesucht hat. Ich weiß (sie hat es mir erzählt), dass die beiden letzte Woche essen waren.

Du hast deinen Beitrag geändert, diese Anstands Wau Wau Kollegin gab es wohl doch gar nicht?
Wie schätzt du denn das ein? Ist der Kollege so interessant, dass er Gefahr darstellt?
Hatten die beiden je was miteinander?

Liebe Grüße,

Sunshine
 

Luise123

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Hallo Little Sunshine,

laut ihrer Aussage war die Kollegin dabei, ich habe erst einmal keinen Grund, daran zu zweifeln. Am Anfang des Neustarts hat sie gesagt, sie hat während der Trennung gemerkt, dass da noch Gefühle sind und sie hätte sich auch wieder neu in mich verliebt. Sie war über Wochen sehr klar, was uns angeht. Wir sind auch nicht sofort wieder zusammengekommen, sondern hatten einen Monat "Testphase".

Es hat sich gestern noch etwas Neues ergeben, was ein neues Licht auf die aktuelle Situation und auch die Trennung vor einem halben Jahr wirft: Achtung & sorry, das wird jetzt ein langer Text:

sie hat mir gesagt, dass es eine dritte Person gibt, die wohl versucht und auch in der Vergangenheit versucht hat, hier sehr stark zu intervenieren... und das ist ausgerechnet ihre Therapeutin
. Ich bin von dieser Situation gerade sehr mitgenommen, denn die Rolle, in die mich diese Dame wohl presst, ist absolut einseitig und ungerecht (natürlich ist das mein Empfinden, aber das sehen auch Leute, die uns beide als Paar gut kennen so). Ich habe sie damals mit ermutigt, eine Therapie zu machen, da sie massive Kindheitstraumata erlitten hat und nun stellt mich die Therapeutin mit ihren Eltern (die sie geschlagen haben etc.) wohl auf eine Stufe. Ich würde sie zwar nicht schlagen, aber unterdrücken.... was wirklich Bullshit ist!

Was mir an meiner Freundin damals vor der letzten Trennung schon auffiel: sie wirkte über Wochen wie fremdgesteuert und ich habe sie kaum mehr wiedererkannt. Sicher habe ich meine Fehler (Angst vor Verlust, großes Bedürfnis nach Sicherheit) und bin an der Trennung damals eben aufgrund dieser Baustellen im Rückblick auch nicht unschuldig. Aber ich arbeite an mir, habe selbst professionelle Hilfe und meine Freundin hat sich Anfang des Jahres wieder bewusst für mich und unsere Beziehung entschieden. Sie hatte in diesem Zeitraum übrigens über mehrere Wochen keine Therapie - ihr, mir und uns ging es in dieser Zeit wieder richtig gut.

Hier mal Beispiele, was die Therapeutin aus bestimmten Situationen vor der letzten Trennung (wir wohnten da noch zusammen) gemacht hat: Beispiel 1: Ich wollte nicht, dass die Katze meiner Freundin ins Wohnzimmer geht, weil ich uns ein neues Sofa gekauft hatte und das alte bereits zerkratzt
wurde....=Aussage der Therapeutin: ich unterdrücke meine Freundin.
Beispiel 2: Ich bedanke mich bei meiner Freundin, weil sie tagsüber mit meinem Hund spazieren geht, wenn ich arbeiten muss und sage "ich wüsste gar nicht, was ich ohne dich mit ihm machen soll. Ich glaube, dann hätte ich ihn weggeben müssen"... Aussage der Therapeutin: ich erpresse sie emotional mit dem Hund, bei mir zu bleiben... Das war so absolut nicht gemeint. Angebote eines Angehörigengespräches meinerseits wurden damals wie heute von der Therapeutin abgelehnt, obwohl es auch der Wunsch meiner Freundin war.


Es hat dafür mehrere Gespräche bei meiner Therapeutin gegeben, die das so in keinster Weise wahrgenommen hat und meinte, mit etwas Kommunikationstraining bekommen wir das hin und es gibt viel, was wir uns geben können. Meine Freundin hat mir weiterhin erzählt, dass ihre Therapeutin ihr whatsapp-Nachrichten an mich diktiert hat (die meine Freundin dann nicht abgeschickt hat, weil es ihr falsch vorkam) und neulich äußerte, "sie solle sich wieder trennen, da sie schon mal besser dran war".

Die letzte Therapiesitzung war vor einer Woche und seither war meine Freundin so komisch. Es ist wohl so gelaufen, dass die Dame wieder sehr gegen uns gefeuert hat. Hintergrund: ich hatte meiner Freundin vorher gesagt, ich bin froh, dass wir wieder zusammen sind- die Trennungsphase war damals sehr hart für mich und ich weiß nicht, ob ich das ohne Freunde und Familie so überstanden hätte ... und ob ich es ertrage, sie nochmal zu verlieren (ja... ich weiß, das war drüber, doof, sehr doof, hat sie in ihrer Bindungsangst wieder befeuert und ich hätte mir das klemmen müssen). Daraus macht die Therapeutin aber prompt: ich erpresse sie emotional und manipuliere sie...sie soll sich trennen, sonst kann sie mit ihr nicht weiter arbeiten
Verdammt, es war eine ehrliche (wenn auch doofe) Aussage, aber die Trennung damals hat natürlich was mit mir gemacht.

Im Ergebnis ist meine Freundin wohl heulend aus der Praxis gelaufen und weiß seither überhaupt nicht mehr, was richtig ist. Wir haben gestern noch lang gesprochen, sie hat gesagt "sie will mich nicht verlieren, fühle sich von ihrer Therapeutin bevormundet und übergangen, hat aber gerade keinen Zugang mehr zu ihren Gefühlen". Im Übrigen haben ihr sowohl ihre beste Freundin und auch ihre Schwester gesagt, dass sie mich so nicht wahrnehmen und dass sie sich mal überlegen soll, was sie will und nicht alles machen soll, was diese Dame sagt.

Es ist gerade ne ganz schwierige Situation. Ich weiß nicht, was ein Therapeut darf und was nicht, aber das oben geschilderte erscheint mir grenzüberschreitend... Im Endeffekt muss meine Freundin aber wohl für sich entscheiden, ob es angezeigt ist, die Therapeutin zu wechseln. Für mich ist das allerdings nur schwer zu ertragen, dass ein dritter Mensch, der mich noch nicht einmal kennt, hat so einen Einfluss auf mein Leben hat...


 

LiliMarleen

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Das ist eine krasse Story. Ich würde Deine Freundin bitten zu fragen, ob Du zur Therapie mitkommen kannst. Ich finde das auf den ersten Blick nicht astrein. Aber ich kenne mich da Zuwenig aus.
 

Luise123

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Das ist eine krasse Story. Ich würde Deine Freundin bitten zu fragen, ob Du zur Therapie mitkommen kannst. Ich finde das auf den ersten Blick nicht astrein. Aber ich kenne mich da Zuwenig aus.

Hallo Lili,

das wollten wir beide, die Therapeutin hat es jedoch abgeblockt. Ich habe heute folgendes gemacht: ich habe der Therapeutin auf Band gesprochen. Meine Handynr. hinterlassen und um Rückruf gebeten...
Gesagt, dass mir meine Freundin einiges aus den letzten Sitzungen erzählt hat, sehr neben sich steht und ich einige Dinge, die meine Person betreffen, nicht nachvollziehen kann. Natürlich hat sie nicht zurückgerufen.
 

Minta

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Hallo Luise

Ich finde die Art und Weise wie die Psychologin arbeitet befremdlich und unprofessionell.

Wäre es für Deine Freundin eine Möglichkeit, die Psychologin zu wechseln? Und dann sucht ihr euch eine, die mit euch beiden arbeitet.

Lieber Gruss
Minta
 
F

Finn

Gelöschter User
Guten Morgen,


Die Vorrangehensweise der Therapeutin ist aktiv und nicht Passiv, wie bei den meisten Theras.

Man kann, kann!, deine Aussagen so oder so sehen.
Jedoch wirkt die Sicht der Thera auf mich eher Subjektiv als Objektiv.

Was genau in diesen Stunden besprochen wird, kann man nicht sagen, aber es kann auch sein, dass deine Freundin sich zu den Aussagen dementsprechend äußert und die Thera das dann so Interpretiert.

FRAGLICH, scheint mir aber die Vorrangehensweise mit der Vorgabe der Nachrichten.
Die Aufgabe der Thera ist ja, Schale für Schale abzuschaben um an das Kernproblem zu Kommen.
Ihre Beratung wirkt inflationär und nur forciert auf die Beziehung, die das Kernproblem sein soll.

Ein gemeinsames Gespräch wird da m. M. n nichts bringen, außer das die Thera ihren Standpunkt mit dem Auftreten deiner Freundin vertritt.

Wenn deine Freundin ein zerrütteltes Vertrauen zu ihrer Thera hat, ist ihr zu Raten eine andere zu suchen.
 
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Karma1991

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Liebe Luise,

Da ich deinen Exback-Strang nicht kenne, entschuldige ich mich vorab schon mal für meine Verständnisfragen:

1) Ihr lebt in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung, deine Freundin und du - richtig? Dein Nickname klingt weiblich, daher die Frage. Diese führt mich direkt zu meiner zweiten Frage...
2) besagte arbeitskolleg*innen sind sowohl männlich als auch weiblich. Könntest du dir vorstellen, dass (falls deine Freundin bisexuell ist) auch Kontakte auf der Arbeit vielleicht attraktiv auf sie wirken und sie verunsichern? Dieser Gedanke kam mir, als du vom Bowlingabend erzählt hast.

Nun aber etwas anderes:
Du schreibst, dass die Therapeutin deiner Freundin deine Anwesenheit während einer Sitzung verweigert. Wie sieht es umgekehrt aus? Erlaubt deine Therapeutin, dass deine Freundin zu einer deiner Sitzungen mitkommt? Vielleicht wäre das ein guter Anfang.

Mich würde hier die Meinung unserer Admina Schneewittchen interessieren, weil sie aus ihrer beruflichen Perspektive vielleicht etwas zum Verhalten der Therapeutin deiner Freundin sagen könnte.

Beim Lesen bereitet mir das schon ein unbehagliches Gefühl - und es erinnert mich an die Netflix-Serie 'Gipsy', wo eine Psychotherapeutin sich sehr stark in das Privatleben ihrer Patienten involviert und sie irgendwann sogar gegeneinander ausspielt. Eine sehr spannende Serie, kann ich nur weiterempfehlen!

Aber noch mal zurück zu den Aussagen der Therapeutin:
Fakt ist, dass du diese Aussagen nur aus dem Mund deiner Freundin gehört hast. Ohne pauschal unterstellen zu wollen, dass alle Menschen lügen, ist es oft doch so, dass man Dinge so hinstellt, dass man besser wegkommt als der andere, bzw einen Schuldigen sucht um keine Eigenverantwortung spüren zu müssen.
Konkret geht es mir um folgende Punkte:

1) Hinterfragt deine Freundin die Methoden ihrer Therapeutin und hat sie schon mal darauf angesprochen?
2) Hat sie sich vielleicht sogar schon mit einem Thera-Wechsel auseinandergesetzt, sollte Punkt 1 nicht helfen?
3)Reflektiert sie ihre Schilderungen in der Thera-Sitzung?

Warum ich das schreibe:
Eine professionelle Psychotherapeutin sollte in ihren Kommentaren zu Schilderungen von Klienten eigentlich keine Wertungen mitschwingen lassen und schon gar nicht irgendwelche Empfehlungen/Ratschläge erteilen, außer es ist wirklich Gefahr in Verzug.

Ich war in meinem Leben auch bei 4 verschiedenen Psychotherapeuten, ein Mal im Grundschulalter, dann mit langem Abstand in meiner Jugend, und abschließend im jungen Erwachsenenalter - da ging es zum ersten Mal um eine Trennung, die ich nicht verkraftet habe.

Du kennst das vielleicht selbst, dass man in seiner Verzweiflung und Ambivalenz während der Sitzungen seinen Expartner stark abwertet und im Wechsel idealisiert, gerade zu Beginn. Ich hatte auch das Gefühl, dass ich meinen Ex wie das aller schlimmste a***loch darstelle und konnte es meiner Thera kaum verübeln, dass ihre Augen immer größer wurden, als ich im nächsten Satz auf einmal von einem Neuanfang sprach. Sie hat das nicht lautstark kommentiert, aber ihre Mimik hat mir klar signalisiert: "Denk mal drüber nach, was du mir in den ganzen vergangenen Sitzungen erzählt hast. Passt das zusammen?" .
Für mich bedeutete das, dass ich entweder
A) das Bild meines Expartners durch einen negativen Schleier massiv verfälsche, weil ich zu Dramatisierungen neige
B) Dinge von der Thera anders aufgenommen werden als ich sie MEINE
C) meine Ausführungen und Schilderungen alle in sich stimmen, ich aber trotzdem destruktiv an dieser Person festhalte.

Diese drei Möglichkeiten (oder auch mehr) stehen im Raum und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eine Thera wissen kann, was da zutrifft.

Möglichkeit D wäre, dass deine Freundin vielleicht deine Therapeutin missversteht, die sie bewusst mit manchen Aussage provoziert und sie zum Nachdenken anzuregen - da scheint sie deine Freundin aber nicht richtig abzuholen.

Nachdem ich damals zu Hause mein eigenes Resümee gezogen habe, hatte ich das Thema in die nächste Sitzung mitgenommen und gesagt, dass ich denke es wäre eine gute Idee, meinen Exfreund zu einer Sitzung mitzunehmen, damit meine Thera ihn mal 'wirklich kennenlernt', weil gemerkt habe, dass ich das alles einfach gar nicht objektiv und neutral erzähle.

Daraufhin meinte die Therapeutin nur:
"Das weiß ich. Trotzdem brauchen wir Ihren Expartner nicht. Mich interessiert die Perspektive ihres Expartners nicht. SIE sind hier, es ist IHRE Wahrnehmung, und die ist natürlich SUBJEKTIV, das ist in Ordnung so."

Da hat es bei mir Klick gemacht. ICH erzähle MEINE Geschichte und ich entscheide selbst, was und wie viel ich davon erzähle und vorallem WIE ich es erzähle wenn ich von meinem Gegenüber richtig verstanden werden möchte. Dazu gehört auch, dass man an der ein oder anderen Stelle relativiert.

Kennst du das vielleicht von dir selbst? Dass du, wenn du gerade nicht gut auf jemanden zu sprechen bist, und relativ schlecht vor deinen Angehörigen von demjenigen spricht, dass es dann sehr schwer fällt, das wieder aus den Köpfen zu löschen? Ich habe meinen Exfreund gerade vor meinen Eltern so schlecht gemacht, ich bin froh dass es kein Exback gab, sein 'image' war unwiederbringlich zerstört, er war komplett unten durch().

Klar, in einer Therapie sollte das so nicht ablaufen, nur könnte es sein, dass deine Freundin sich für Ihre Äußerungen in Zeiten eurer Trennung schämt und dir deshalb auch nicht alles erzählt?

Mit welcher Begründung hat die Therapeutin deine Anwesenheit in einer Sitzung eigentlich verweigert?

Welche Therapieform macht deine Freundin? Es gibt Formen (Analyse) wo es vom Rahmen her nicht so gut passt, wenn Dritte im Raum sind... Ich vermute allerdings, dass deine Freundin eher eine Verhaltenstherapie macht...?

Deine Situation tut mir sehr leid, es ist schon schwer so etwas über sich selbst hören zu müssen und entsprechend behandelt zu werden, gerade nachdem das Exback noch gar nicht so lange her ist. Gerade wenn beide Parteien auch noch in therapeutischen Behandlung sind, weiß ich auch nicht ob diese klassischen push/pull-Strategien greifen, da man ja einen fachkundigen Berater an seiner Seite hat, der das durchschaut.

Ich würde versuchen mich von diesen Unterstellungen (seien sie WIRKLICH von der Therapeutin geäußert worden, oder nur falsch aufgefasst worden) zu distanzieren. Letztenendes kritisieren sie 'nur' dein Verhalten, aber nicht dich als Menschen, der du ja, wie deine Freunde und Familie berichten, wunderbar bist. Und Verhalten ist schon etwas stark situatives, auch das kann man nicht aus dem Kontext gerissen bewerten und daraus Rückschlüsse auf irgendwelche 'Muster' von dir ziehen.

Ich hoffe, dass das jetzt nicht zu lang war:blush:

Da ich das gerade ziemlich spannend finde (weil viele User hier in professioneller Behandlung sind), würde mich auch die Meinung der User hier interessieren, die selbst in dieser Branche arbeiten.

Alles Gute erst mal für dich!:herz:
 

Luise123

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Vielen Dank für Eure Denkanstöße...! Es ist in der letzten Woche viel passiert und ich war darüber hinaus beruflich sehr eingespannt, daher melde ich mich jetzt erst wieder.

@ Karma- zu deinen Fragen: Ja, wir leben in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung. Meine Freundin war vorher allerdings immer mit Männern zusammen und dann kam ich..:zwinkern: . Sie hat mit mir auch ihre bisher ihre längste Beziehung. Ich denke, meine anfänglichen Befürchtungen, dass da jemand anderes im Spiel sein könnte, sind vom Tisch. Sie hat das entschieden verneint und ich vertraue ihr da.

Ich denke, es ist ihre Bindungsangst gepaart mit einer Therapeutin, die sie nicht richtig abgeholt hat, die zu unseren Schwierigkeiten geführt hat. Wir hatten ein langes Gespräch. Sie hat in ihrer Kindheit schlimme Dinge erlebt und nach eigener Aussage Panik vor Kontrolle oder Einengung.

Mittlerweile hat sie die Therapie beendet. Vorher kam es noch zu einer komischen Situation: unmittelbar bevor sie ihre letzte Sitzung hatte, rief sie mich noch an und hat mir gesagt, die Therapeutin hätte in der letzten Sitzung auf mein interpretiertes "ich will mich umbringen" noch gesagt "wenn ich mich umbringen will, soll ich mich eben umbringen". Deshalb wäre sie dann auch rausgegangen. Das hat sie der Therapeutin in der letzten Sitzung dann auch als einen Grund genannt, warum sie die Therapie dort nicht weiterführen will. Daraufhin hat die Therapeutin gesagt, sie hätte das so nicht gesagt, sondern "dann ist das ihr Problem, dann muss sie in die Klinik". Daraufhin war sich meine Freundin nicht mehr sicher, was sie denn tatsächlich gesagt hat. Das ist ja schon ein massiver Unterschied in der Aussage.

Mein Bild ist mittlerweile folgendes: meine Freundin hat Bindungsangst und hat nach 2 1/2 Jahren Beziehung + Zusammenwohnen damals einfach Panik bekommen... zumal sie weiß, dass ich irgendwann gern heiraten möchte und gern Kinder hätte... ob nun eigene oder Pflegekinder... egal. Generell wollte sie das auch immer, aber als es konkreter wurde, hat sie sich zurückgezogen. Eigentlich zu dem Zeitpunkt, als ihre jüngere Schwester, die mit ihrem Freund genauso lang zusammen war, wie wir, geheiratet hat und schwanger wurde.

Ab dem Zeitpunkt konnte ich ihr eigentlich nichts mehr recht machen. Sicher habe ich Fehler gemacht und wir hatten unsere Konflikte, aber die wurden von ihr immer sehr extrem interpretiert und so auch nach außen dargestellt. Ich hatte so das Gefühl, sie sucht damals nach einem Grund für die Trennung. Vielleicht hat sie der Therapeutin diese subjektive, von ihren Ängsten gesteuerte Sicht, so mitgeteilt und die Therapeutin hat sich dann auf unsere Beziehung eingeschossen.

Dennoch kam sie zu mir zurück und wir haben viele Gespräche geführt. Ich weiß, dass sie viel Raum braucht und sie weiß, dass sie mit mir reden und "verhandeln" kann- dass eine Beziehung auch aus Kompromissen und Arbeit besteht... und dass ich nicht in der permanenten Unsicherheit, sie könne die Beziehung ohne Vorwarnung und Gespräch wieder in die Tonne treten (sie hat damals für mich aus heiterem Himmel per whatsapp Schluss gemacht und war dann mehrere Stunden nicht zu erreichen), leben möchte.

Eigentlich hatten wir gut miteinander besprochen, wie wir unsere Beziehung leben wollen und waren wieder sehr glücklich. Ich merke nur gerade, dass das wirklich was mit mir macht... da ist eine dritte Person, die so heftig in mein Leben eingreift... auf der anderen Seite weiß ich gerade auch nicht mehr, wie die Rolle meiner Freundin genau ausgesehen hat. Ich denke nicht, dass sie mich anlügt, aber manchmal zweifle ich wirklich an ihrer Realitätswahrnehmung....

Ach und es war eine Traumatherapie, die sie gemacht hat. Daher finde ich das was passiert ist besonders schwierig. Die Therapeutin macht wohl derzeit auch eine Zusatzausbildung als Hypnosetherapeutin...
 

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