Chateau
Aktives Mitglied
- Registriert
- 3 Aug. 2017
- Beiträge
- 710
Liebes Forum,
mein Name ist Chateau und ich bin 29 Jahre alt. Meine Geschichte ist sehr lang, dafür aber hoffentlich verständlich zu lesen. (Der Beitrag wurde teilweise gekürzt, ohne den Inhalt maßgeblich zu verfremden.)
Mit meiner Ex-Ex war ich 12 Jahre zusammen. Wir lernten uns bereits als Teenager kennen.
Allerdings entfernten wir uns emotional auch über die Jahre. Durch meinen Nebenberuf begannen wir auch immer wieder zu streiten. Über die letzten 12 Monate wurden wir uns zunehmend einander fremd, verbrachten immer weniger Zeit miteinander.
Zur gleichen Zeit lernte ich eine neue Arbeitskollegin (24) kennen: Französin, bildhübsch, gewitzt, leidenschaftlich, klug, kostet das Leben aus, ein wahrer „Lebemensch“.
Kurz vor Weihnachten kamen wir uns aber näher. Wir kamen ins Gespräch über alles mögliche, so sprachen wir auch über unsere Beziehungen. Darüber, dass es nicht so rund liefe und wie wir damit klar kämen. Sie lachte über mein stotterndes Französisch, ich über ihre deutsche Grammatik, aber stets freundschaftlich. Was sich liebt,...
Ab März schrieben wir fortan täglich bis tief in die Nacht. Nicht lange und ich gestand ihr, dass in mir mehr als nur freundschaftliche Gefühle für sie erwuchsen. Sie erwiderte sie und Ende März küssten wir uns in der gemeinsamen Mittagspause in der Sonne das erste Mal. Sie trennte sich noch am selben Tag von ihrem damaligen Freund.
Meine Kollegin und ich unternahmen fortan viel, gingen wandern, gut essen, verbrachten unglaubliche Abende und Nächte miteinander. Sie machte mir Komplimente, hielt meine Hand im Auto und lächelte mich an, wenn wir durch die Lande fuhren. Es war beinahe wie in einem klischeebehafteten Romantikfilm. Sie gab mir das Gefühl, ich selbst sein zu dürfen, mit allem, was mich ausmachte.
Auf der Arbeit teilten wir uns längst ein Büro. Kollegen, Freunde und meine Familie bemerkten in diesen Wochen, dass ich gänzlich verändert, fröhlich, lustig und stets gut drauf sei. Und so fühlte ich mich auch.
Meine Ex-Ex weilte aus beruflichen Gründen in England und kehrte erst Ende April zurück. Ich wollte ihr nach 12 gemeinsamen Jahre von Angesicht zu Angesicht sagen, dass es nicht mehr für eine gemeinsame Beziehung reicht. Doch ich fand einfach keinen geeigneten Zeitpunkt für ein letztes Gespräch mit ihr. So führte ich nun ein Doppelleben, das ich nicht führen wollte.
Anfang Juni schrieb mir meine Kollegin über WhatsApp, dass sie mir eine wichtige Frage stellen müsse: „Ist das, was wir haben, exklusiv?“ Ich antwortete wahrheitsgemäß mit „Nein“. Sie sagte daraufhin, dass sie eine Entscheidung wolle und wir vorher nicht mehr ein Paar sein könnten. Ich verstand ihre Haltung und gelobte, es so schnell wie möglich zu klären.
Da nun aber meine Mutter sehr krank war und immer noch sehr hilfbedürftig ist (Pflegefall), ich beruflich für eine bedeutende Konferenz in die USA reisen musste und dazu noch an meiner Dissertation schrieb, konnte ich mich schlicht nicht mehr organisieren. Mir brach das Dach über dem Kopf zusammen. Ich fragte mich, wie ich alles nur irgendwie hinbekäme. Sie sagte mir darauf: „Regle Eines nach dem Anderen.“
Auf der Arbeit ließen wir auf ihren Wunsch hin voneinander ab, aber unterhielten uns immer noch sehr gut. Wir schrieben weiterhin jeden Abend nach der Arbeit bis tief in die Nacht.
Zwei Tage vor meiner USA-Reise (Ende Juni) trennte ich mich offiziell von meiner Ex-Ex. Doch meine Kollegin blockte mich im Büro sofort ab und fragte nur, wieso ich so lange gebraucht hätte. Sie verließ das Büro daraufhin wortlos.
Am Flughafen schrieb ich ihr noch, dass mir alles leid tat und ich sie sehr vermissen werde. Sie antwortete erneut: „Regle Eines nach dem Anderen. Du wirst den Vortrag fabelhaft hinbekommen.“
In den USA schrieb ich ihr, dass ich ständig an sie denken müsse. Sie antwortete daraufhin, dass es aus sei und sie genug habe. Sie brauche Raum und Zeit. Sie wolle keine Erklärungen. Ich war am Boden zerstört, den karrieredefinierenden Vortrag setzte ich daraufhin in den Sand. Bei den Amis brauchte ich mich nun nicht mehr blicken lassen.
Zurück in Deutschland ignorierte sie mich, lehnte jeden Kontaktversuch direkt ab und flüchtete jedesmal ins Nachbarbüro zu ihren Kolleginnen. Unsere Beziehung war bis dahin (meines Wissens nach) geheim. Doch alle Kollegen ignorierten mich oder mieden meine Gesellschaft. Als wüssten nun alle auf der Arbeit von der plötzlichen Trennung
Ich bekam durch Klatsch und Tratsch mit, dass sie im Internet jemand neues kennengelernt habe. Ich stellte sie diesbezüglich zur Rede und sie beteuerte, dass sie sich nur ablenken wolle und es nichts festes sei.
Noch immer teilen wir uns ein Büro. Sie sitzt aber nur noch selten dort, meist still, würdigt mich keines Blickes. Als gestern nun meine Kollegin aus einer vierstündigen Mittagspause (4 Stunden!!!) zurückkehrte verlor ich die Contenance. Die Gedanken rauschten durch meinen Kopf: Hat sie nun wirklich einen neuen Partner? War er bei ihr? Sie bei ihm? Wieso verschwindet sie immer so lange in der Mittagspause? Flüchtet sie vor mir?
Ich stellte sie zur Rede. Es waren keine zehn Sekunden vergangen, da bemerkte ich meinen dummen Fehler. Sie blickte mich mit einer Mischung aus Vorwurf und Traurigkeit an, doch wir redeten ganz ruhig. Sie gab zu, dass sie den Kollegen von uns erzählt hätte. Auch habe sie seit zwei Wochen jemand neues kennengelernt. Sie brauche Raum und Zeit.
Ich sagte ihr zum Abschluss, wenn sie der Überzeugung sei, dass sie ohne mich besser dran wäre, es ohne mich probieren solle. Sie zögerte und blickte erneut traurig drein, daraufhin sagte ich ihr: Du bist dir immer noch nicht sicher, was du wirklich willst. Küsste sie auf das Haar und ging.
Ich habe nun das Gefühl, mir mit meinem letzten Emotionsausbruch die letzte Chance, sie zurückzubekommen verbaut zu haben. Ich leide immer noch wie ein Hund. Das Kollegium meidet mich wie einen Aussätzigen und regelmäßig werden Geschichten über mich verbreitet. Mein Arbeitsvertrag läuft Ende des Monats aus, doch eine Verlängerung steht im Raum. Unter diesen Umständen kann ich jedoch kaum dort arbeiten.
Ich denke immerzu: Sie machte mich zu einem besseren Mensch, der so gerne wieder wäre. Habe ich überhaupt noch eine Chance?
mein Name ist Chateau und ich bin 29 Jahre alt. Meine Geschichte ist sehr lang, dafür aber hoffentlich verständlich zu lesen. (Der Beitrag wurde teilweise gekürzt, ohne den Inhalt maßgeblich zu verfremden.)
Mit meiner Ex-Ex war ich 12 Jahre zusammen. Wir lernten uns bereits als Teenager kennen.
Allerdings entfernten wir uns emotional auch über die Jahre. Durch meinen Nebenberuf begannen wir auch immer wieder zu streiten. Über die letzten 12 Monate wurden wir uns zunehmend einander fremd, verbrachten immer weniger Zeit miteinander.
Zur gleichen Zeit lernte ich eine neue Arbeitskollegin (24) kennen: Französin, bildhübsch, gewitzt, leidenschaftlich, klug, kostet das Leben aus, ein wahrer „Lebemensch“.
Kurz vor Weihnachten kamen wir uns aber näher. Wir kamen ins Gespräch über alles mögliche, so sprachen wir auch über unsere Beziehungen. Darüber, dass es nicht so rund liefe und wie wir damit klar kämen. Sie lachte über mein stotterndes Französisch, ich über ihre deutsche Grammatik, aber stets freundschaftlich. Was sich liebt,...
Ab März schrieben wir fortan täglich bis tief in die Nacht. Nicht lange und ich gestand ihr, dass in mir mehr als nur freundschaftliche Gefühle für sie erwuchsen. Sie erwiderte sie und Ende März küssten wir uns in der gemeinsamen Mittagspause in der Sonne das erste Mal. Sie trennte sich noch am selben Tag von ihrem damaligen Freund.
Meine Kollegin und ich unternahmen fortan viel, gingen wandern, gut essen, verbrachten unglaubliche Abende und Nächte miteinander. Sie machte mir Komplimente, hielt meine Hand im Auto und lächelte mich an, wenn wir durch die Lande fuhren. Es war beinahe wie in einem klischeebehafteten Romantikfilm. Sie gab mir das Gefühl, ich selbst sein zu dürfen, mit allem, was mich ausmachte.
Auf der Arbeit teilten wir uns längst ein Büro. Kollegen, Freunde und meine Familie bemerkten in diesen Wochen, dass ich gänzlich verändert, fröhlich, lustig und stets gut drauf sei. Und so fühlte ich mich auch.
Meine Ex-Ex weilte aus beruflichen Gründen in England und kehrte erst Ende April zurück. Ich wollte ihr nach 12 gemeinsamen Jahre von Angesicht zu Angesicht sagen, dass es nicht mehr für eine gemeinsame Beziehung reicht. Doch ich fand einfach keinen geeigneten Zeitpunkt für ein letztes Gespräch mit ihr. So führte ich nun ein Doppelleben, das ich nicht führen wollte.
Anfang Juni schrieb mir meine Kollegin über WhatsApp, dass sie mir eine wichtige Frage stellen müsse: „Ist das, was wir haben, exklusiv?“ Ich antwortete wahrheitsgemäß mit „Nein“. Sie sagte daraufhin, dass sie eine Entscheidung wolle und wir vorher nicht mehr ein Paar sein könnten. Ich verstand ihre Haltung und gelobte, es so schnell wie möglich zu klären.
Da nun aber meine Mutter sehr krank war und immer noch sehr hilfbedürftig ist (Pflegefall), ich beruflich für eine bedeutende Konferenz in die USA reisen musste und dazu noch an meiner Dissertation schrieb, konnte ich mich schlicht nicht mehr organisieren. Mir brach das Dach über dem Kopf zusammen. Ich fragte mich, wie ich alles nur irgendwie hinbekäme. Sie sagte mir darauf: „Regle Eines nach dem Anderen.“
Auf der Arbeit ließen wir auf ihren Wunsch hin voneinander ab, aber unterhielten uns immer noch sehr gut. Wir schrieben weiterhin jeden Abend nach der Arbeit bis tief in die Nacht.
Zwei Tage vor meiner USA-Reise (Ende Juni) trennte ich mich offiziell von meiner Ex-Ex. Doch meine Kollegin blockte mich im Büro sofort ab und fragte nur, wieso ich so lange gebraucht hätte. Sie verließ das Büro daraufhin wortlos.
Am Flughafen schrieb ich ihr noch, dass mir alles leid tat und ich sie sehr vermissen werde. Sie antwortete erneut: „Regle Eines nach dem Anderen. Du wirst den Vortrag fabelhaft hinbekommen.“
In den USA schrieb ich ihr, dass ich ständig an sie denken müsse. Sie antwortete daraufhin, dass es aus sei und sie genug habe. Sie brauche Raum und Zeit. Sie wolle keine Erklärungen. Ich war am Boden zerstört, den karrieredefinierenden Vortrag setzte ich daraufhin in den Sand. Bei den Amis brauchte ich mich nun nicht mehr blicken lassen.
Zurück in Deutschland ignorierte sie mich, lehnte jeden Kontaktversuch direkt ab und flüchtete jedesmal ins Nachbarbüro zu ihren Kolleginnen. Unsere Beziehung war bis dahin (meines Wissens nach) geheim. Doch alle Kollegen ignorierten mich oder mieden meine Gesellschaft. Als wüssten nun alle auf der Arbeit von der plötzlichen Trennung
Ich bekam durch Klatsch und Tratsch mit, dass sie im Internet jemand neues kennengelernt habe. Ich stellte sie diesbezüglich zur Rede und sie beteuerte, dass sie sich nur ablenken wolle und es nichts festes sei.
Noch immer teilen wir uns ein Büro. Sie sitzt aber nur noch selten dort, meist still, würdigt mich keines Blickes. Als gestern nun meine Kollegin aus einer vierstündigen Mittagspause (4 Stunden!!!) zurückkehrte verlor ich die Contenance. Die Gedanken rauschten durch meinen Kopf: Hat sie nun wirklich einen neuen Partner? War er bei ihr? Sie bei ihm? Wieso verschwindet sie immer so lange in der Mittagspause? Flüchtet sie vor mir?
Ich stellte sie zur Rede. Es waren keine zehn Sekunden vergangen, da bemerkte ich meinen dummen Fehler. Sie blickte mich mit einer Mischung aus Vorwurf und Traurigkeit an, doch wir redeten ganz ruhig. Sie gab zu, dass sie den Kollegen von uns erzählt hätte. Auch habe sie seit zwei Wochen jemand neues kennengelernt. Sie brauche Raum und Zeit.
Ich sagte ihr zum Abschluss, wenn sie der Überzeugung sei, dass sie ohne mich besser dran wäre, es ohne mich probieren solle. Sie zögerte und blickte erneut traurig drein, daraufhin sagte ich ihr: Du bist dir immer noch nicht sicher, was du wirklich willst. Küsste sie auf das Haar und ging.
Ich habe nun das Gefühl, mir mit meinem letzten Emotionsausbruch die letzte Chance, sie zurückzubekommen verbaut zu haben. Ich leide immer noch wie ein Hund. Das Kollegium meidet mich wie einen Aussätzigen und regelmäßig werden Geschichten über mich verbreitet. Mein Arbeitsvertrag läuft Ende des Monats aus, doch eine Verlängerung steht im Raum. Unter diesen Umständen kann ich jedoch kaum dort arbeiten.
Ich denke immerzu: Sie machte mich zu einem besseren Mensch, der so gerne wieder wäre. Habe ich überhaupt noch eine Chance?
Zuletzt bearbeitet: