Guten Morgen,
oh je - gestern ist es doch passiert.
Ich hatte es aufgrund einiger Situationen in den letzten Wochen und der totalen Gefühlskälte, die von ihr ausgeht, nicht mehr ausgehalten
und gestern gab es ein Gespräch.
Einerseits hinsichtlich Kontaktsperre (was ich glaub ich eh in vielen Kleinigkeiten falsch gemacht hab) fatal - auch inhaltlich:
Im Prinzip hat Sie mir mit einer bemerkenswerten Klarheit freundlich verdeutlichst, dass 0,0 Gefühle da sind und auch nie mehr kommen werden (ganz ruhig und sachlich) und ihr das auch sehr leid tut (Autsch!). Dazu Sie mich eher als "Freund" sieht, wenn überhaupt! Noch mal Aua!
Kurzfristig möchte Sie jetzt erst mal frei sein und sich mittelfristig auch wieder Neuem öffnen.
Da ich seit dem Zeitpunkt der Trennung seitdem ja wieder "schockverliebt" und zum Kämpfen entschlossen bin, macht mich das eben doch im gemeinsamen Alltag extrem fertig. Der Gedanke, dass Sie sich einem Anderen demnächst hingeben wird, während ich leider noch nicht so weit im Trennungsprozess bin, bringt mich fast um.
Im täglichen Umgang hab ich daher nun auch ganz sachlich darum gebeten, dass wir den Kontakt doch aufs Nötigste beschränken. Wir gehen da auch freundlich miteinander um. "Das Nötigste" ist nur eben recht viel: Morgens gemeinsam die Kinder fertig machen, gemeinsame Mahlzeiten, und in reduzierter Form gemeinsame Familienausflüge, gemeinsame Termine, gemeinsames Spielen mit den Kindern.
Ich befürchte nur, dass wir hier Dinge aufschieben, die sich nicht mehr vermeiden lassen. Einer von uns Beiden wird früher oder später in einer neuen Partnerschaft landen. Eher Sie, da Sie schlicht schon durch ist mit mir. Sie sagt auch, dass Sie sich das dann auch nicht als Affäre vorstellen kann. Verständlich. Dann geht es aber eben doch ums Haus, wer zieht aus, die Kinder usw.. Das wird dann in der Trennungstherapie spannend.
Ich wäre so dankbar für Eure Ratschläge, da ich aktuell auch noch mit Niemandem in meinem Umfeld darüber sprechen kann/möchte:
- Seht Ihr es auch so wie ich, dass ein "ExBack" bzw eine (bei uns schwierige) Kontaktsperre sinnlos ist bzw Chance auf immer vertan? Im Prinzip bleibt mir aus Selbstschutz eh nichts Anderes möglich, als sachlich und freundlich aber ohne der "gute Freund" zu sein, mit ihr und der Situation umzugehen.
- wie kann ich mit der Situation besser fertig werden? Kennt ihr ggf. einen Strang, wo die vor allem häusliche Situation ähnlich war?
- sollte man sich ggf doch schon vorher auch räumlich trennen, bevor es doch unter Umständen zu Streitereien wegen neuer Partner kommt?
Was mir gerade Angst macht:
Ich gebe mir wirklich 90% die Schuld daran, dass Sie mich nicht mehr lieben kann. Natürlich weiß der Vernunftanteil in mir, dass Sie auch Fehler gemacht hat und nicht perfekt ist und auch Sachen da sind, die mich immer stören würden. Im Großen und Ganzen ist Sie aber immer schon meine große Liebe gewesen, ich fand Sie all die Jahre über immer attraktiv, Sie ist ein warmer und herzensguter Mensch.
Und ich springe seit Jahren nicht über meinen Schatten um ihr das zu zeigen und trampel drauf rum. Falscher Stolz, Bequemlichkeit, Angst vor Zurückweisung, Charakterschwächen usw.. Sie sagt, hätte ich ihr das doch mal gezeigt (insb. auch, dass ich Sie begehre).
Dies Verhalten zieht sich mehr oder minder stark durch alle Bereiche meines Lebens und ich hab mittlerweile nun auch öfters schon geerntet, was ich gesät habe. Ich versuche zwar schon seit längerem, mich zu verbessern, es ist nur nicht genug.
Zusammengefasst bin ich also ein Mensch, mit dem man nicht gern zusammen ist und schon gar nicht zusammen dauerhaft leben kann und möchte. Und diese Erkenntnis in Verbindung mit meinem Versagen in der Ehe, die Trauer über den Verlust, diesem fantastischen Menschen keine Möglichkeit zum Weitermachen gegeben zu haben, ist das Schlimmste, wofür ich mich im Leben nun die nächsten Monate verantworten muss. Ich habe Angst, wenn es um Haus und Kind geht, dass ich danach abdrifte, weil mir nichts mehr bleibt, was ich lebenswert finde (außer den Kindern natürlich).
Die aktuelle Trauer, Scham, Wut, Selbsterkenntnis versuche ich zu kanalisieren, um schnellstmöglich eine Kehrtwende zu machen. Ich möchte und muss für mich und meine Liebsten ein besserer Mensch. Ich erstelle schon eine Liste, wie ich mich für mich aber auch für alle anderen Menschen in meinem Leben verbessern kann. Ich möchte hilfsbereiter und aufmerksamer sein, mich mehr um die Verwandten kümmern und in der Nachbarschaft (viele ältere Leute) meine Hilfe anbieten, damit ich mir vielleicht irgendwann auch mir selbst sagen kann, dass ggf. irgendwann ein neuer Partner in mein Leben kann, ohne dass er das durchmachen muss, was meine Noch-Frau durchmachen musste. Es ist so verrückt: Sie muss sich von mir trennen und "rettet" mich vielleicht sogar auf eine gewisse Art und Weise noch dabei.
Ist das der richtige Weg? Sollte ich mir vielleicht dennoch einen Therapeuten bzw. weitere Hilfe suchen? Ich wieder mich aktuell schon ziemlich an.
Gern auch einen Strang empfehlen, der mir vielleicht hilft.
Danke, dass ich mir hier bei Euch was von der Seele schreiben kann und dass es auch immer ehrliche Feedbacks gibt.