Ex wie ein anderer Mensch nach 6 1/2 Jahren

Jaja

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Hallo ihr,

Ich hoffe, dass es ein paar liebe Menschen gibt, die sich durch meinen Roman kämpfen :cry
Ich finde es toll, wie viel Mitgefühl und Empathie man hier entgegengebracht bekommt. Ich schätze das ist der Grund, weshalb ich jetzt auch einfach mal meine ganz persönliche Geschichte erzähle, um mir ein bisschen Beistand und euren Rat einzuholen... Vorsicht es wird lang, weil ich euch möglichst viel Einblick geben will =)...

Am Montag vor circa 4 Wochen hat sich mein Ex nach etwa 6 1/2 Jahren von mir getrennt (ich 27 Jahre, er 31 Jahre). Ich habe zwar das Gefühl, dass ich immer besser klar komme, aber ich bin immer noch weit weg davon, dass es mir gut geht...

Zu unserer Vorgeschichte: Er ist ein langjähriger Freund meines Bruders und wir kommen beide aus der selben (etwas kleineren) Stadt. Eines schönen Tages vor 7 Jahren bin ich abends mit meinem Bruder und seinen Freunden etwas trinken gegangen, wo er auch dabei war. Wie es eben so ist, wenn man sich sympathisch ist, gab es dann ein paar mehr Treffen alleine, sodass wir irgendwann zusammen waren. Wir führten lange Zeit (ca. 3 Jahre) eine Fernbeziehung (ca. 500 km Distanz), was hart war, aber unserer Liebe keinen Abbruch getan hat (wir haben uns trotzdem ungefähr alle 2 Wochen gesehen). Sein praktisches Jahr (Medizinstudium) hat er dann sogar in der Stadt absolviert, in der ich studiert habe, sodass wir endlich nicht mehr diese Distanz überbrücken müssen. Nachdem er sein Studium abgeschlossen hat, hat er dann irgendwann eine Stelle in der Nähe unserer Heimatstadt gefunden, weswegen er wieder in die besagte Kleinstadt gezogen ist. Vor 2 Jahren haben wir dann beschlossen, dass ich zum Schreiben meiner Bachelorarbeit und für ein Praktikum in der Nähe bei ihm einziehen werde.

Da diese Wohnung sehr klein war und wir uns auch immer wieder wegen Platzmangel und anderen Dingen in die Haare bekommen haben, haben wir vor etwa einem Jahr beschlossen, dass wir uns eine neue Wohnung suchen. Es stand dann auch immer im Raum, dass wir in eine größere Nachbarstadt ziehen, da es meinem Exfreund in unserer Heimatstadt zu langweilig war und er dann mit dem Rad zur Arbeit fahren könnte (viele seiner und meiner Freunde sind noch in ganz Deutschland verstreut, wollen aber irgendwann zurück in unsere Heimatstadt kommen). Da sich die Wohnungsuche sehr schwer gestaltet hatte, haben wir irgendwann doch wieder nach Wohnungen in der Heimatstadt gesucht... und dann tatsächlich auch eine wunderschöne gefunden. Als wir dem neuen Vermieter bereits zugesagt haben, hat er Panik bekommen und war sich nicht mehr sicher, ob es das richtige ist hierzubleiben, oder doch lieber in die andere Stadt zu ziehen. Ich fragte, ob ich absagen soll, war aber selbst so traurig, dass ich fürchterlich geweint habe ... wir haben uns dann darauf geeinigt es zu versuchen und sind Anfang Dezember 2016 in die neue Wohnung eingezogen. Wir hatten aber auch die Prämisse, dass wir bis Ende 2017 warten, ob es uns nicht zu langweilig in der kleinen Stadt ist und dann den Entschluss fassen wieder auszuziehen.

Naja, diesen Entschluss hat er jetzt alleine getroffen. Als ich vor 4 Wochen abends nach der Uni nach Hause kam saß er auf der Couch und ich sah ihm direkt an, dass etwas nicht stimmt. Auf meine Frage "Dir geht's nicht gut, oder?" ist er dann in Tränen ausgebrochen und hat gesagt, dass er das alles nicht mehr kann...

Man muss sagen, dass wir uns immer "gut" miteinander streiten konnten. Allerdings ist mein Ex auch kein Mensch, der Konflikte scheut und im Zuge einer Meinungsverschiedenheit auch sehr gemein werden kann. Dieses Verhalten hat er nicht nur mir gegenüber sondern auch anderen Menschen, deshalb denke ich, dass dieses Verhalten nicht durch mich getriggert wurde. Ich habe selbst im letzten Jahr gemerkt, dass ich dem Ganzen emotional nicht mehr Stand halten kann und ich zunehmend hysterischer in solchen Streitsituationen geworden bin, bis hin zu richtigen Heulkrämpfen und Hyperventilation...
Trotz Allem kann ich sagen, dass er auch ein unfassbar liebevoller Mensch sein kann, der einem wirklich das Gefühl gibt, dass man der allerbeste, witzigste und tollste Mensch ist. Er hat mir auch immer wieder Selbstvertrauen gegeben, was die Uni oder den Nebenjob angeht, was mir extrem viel geholfen hat. Ich hatte Anfang des Jahres eine wirklich depressive Phase, in der ich mir sehr alleine vorkam, in der er mir immer wieder gesagt hat, dass gut so bin und dass es für mich keinen Grund gibt so sehr an mir zu Zweifeln. Er hat mir auch immer gesagt, dass ich mich mit meinen Freunden treffen soll und rausgehen soll (ich habe einen wirklich tollen, großen, langjährigen Freundeskreis, der aus meiner Heimatstadt kommt... leider fiel es mir immer schwer gleichwertige Freundschaften zu Fremden zu knüpfen), was ich auch gemacht habe. Er ist ein sehr aufgeschlossener Mensch, dem es leicht fällt Freundschaften zu knüpfen, auch wenn er nicht die einfachste Person ist und ich glaube, dass er das manchmal nicht verstanden hat, wieso ich mir da so schwer tue, da ich eigentlich immer gut mit allen Menschen auskomme.

Wie gesagt, er ist nicht der einfachste... Er hat sich schon immer mit seiner Familie bis auf's Blut streiten können. Die Familie ist sehr ehrlich, was ich total schätze (!), wodurch aber auch kein Blatt vor den Mund genommen wird...Er war sehr schnell in meinem Freundeskreis integriert, ich selbst kam mit seinem ja eh schon gut aus, da es alles langjährige Freunde meines Bruders sind. Und auch mit allen Freunden, die er neu kennengelernt hat habe ich mich eigentlich immer gut verstanden. Vor ca. 2 Jahren fing es an, dass es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen ihm und meinen Freunden/Freundinnen kam, da sich die Weltansichten teilweise sehr unterscheiden (kurz: konservativ (er) trifft auf eher alternativ (meine Freunde)). Silvester 2016 war es auf einer Party wieder so weit - er hat sich wieder mit einer meiner besten Freundinnen lautstark gestritten, sodass ich weggegangen bin, geweint habe und ihm gesagt habe, dass ich das Gefühl habe nicht mehr gemeinsam Dinge mit ihm und meinen Freunden unternehmen zu können, ohne dass es zu Streit kommt... er hat sich dann entschuldigt und sich für den Rest des Abends zusammengerissen.

Er ist ein sehr zielstrebiger Mensch und arbeitet extrem viel. Er ist Arzt an einem großen Krankenhaus und hat sich innerhalb der kurzen Zeit dort so sehr ins Zeug gelegt, dass er als Assistenzarzt schon viel Mitsprache hat. Leider hat er dadurch natürlich auch oft wenig Zeit, kommt spät nach Hause, hat 24h-Dienste und ist, wenn er mal zu Hause ist, oft müde. Ich hatte oft Verständnis dafür und bin dann einfach alleine mit Freunden ausgegangen. Im letzten Jahr war es dann so, dass er (wenn er mal weggegangen ist) nur noch in dieser näheren größeren Stadt mit Kollegen unterwegs war. Ich hatte oft das Gefühl, dass er sich nur noch in diesem Medizin-Mikrokosmos bewegt und für andere Dinge gedanklich keine Platz mehr hat... :(
Sie haben es dann natürlich auch oft "krachen lassen" und sind erst teuer essen gegangen und haben dann einen Gin Tonic nach dem nächsten getrunken... so einen Lebensstil kann ich mir als Masterstudentin natürlich nicht leisten...

Wir haben uns oft gestritten, weil ich ihn in manchen Situationen fast jähzornig fand und er generell eine Person ist, die sehr egoistisch sein kann... wahrscheinlich ist das grade gut in dieser Krankenhaus-Welt... :( Er hat glaube ich ein echtes Problem damit seine Impulse zu kontrollieren, was auch auf der Arbeit schon zu Streit mit Kollegen und Schwester geführt hat... Ich hatte oft versucht ihn zu verstehen und auch oft Dinge/Verhaltensweisen mir gegenüber so hingenommen, weil ich wusste, dass er auch total lieb und fürsorglich sein kann und wirklich immer alles für mich gemacht hat!

Zur Trennungssituation: Ich fragte ihn, ob er mich noch liebt und er schüttelte den Kopf. Er sagte mir, dass er unglücklich sei und dass es nicht mehr geht und dass er nicht wie X und Y enden will (ein Paar in seinem Verwandtenkreis, die sich merkbar für alle Beteiligten nicht mehr lieben und nur noch anschreien, sie haben aber Kinder, was die Trennung erschwert). Er hat dabei selbst Rotz und Wasser geheult. Ich bin dann komplett zusammengebrochen, habe ihn angefleht (wie erbärmlich :headshake:), woraufhin er gesagt hat, dass ich doch bitte nicht betteln soll... Ich habe auch noch gefragt, ob es jemand anderen gibt, was er aber verneint hat. Er hat dann seine Tasche gepackt, bzw. ein paar Klamotten hineingeworfen und ist gefahren... Wie sich Tage später herausstellte hat er bei einem Kollegen übernachtet... Am darauffolgenden Mittwoch bin ich dann zu seinen Eltern gefahren, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe und weil ich wissen wollte, ob er mit ihnen gesprochen hat - die wussten zu dem Zeitpunkt noch gar nichts und waren absolut geschockt und sprachen von Torschlusspanik.
Ich habe mich dann nicht bei ihm gemeldet, bis er am darauffolgenden Montag geschrieben hat, ob wir uns nochmal treffen sollen, oder ob er alles über meinen Bruder klären soll... ich schrieb dann, dass ich es nach der langen Zeit angemessen finde, dass man sich nochmal persönlich trifft. Das fand er auch, wusste aber nicht, ob ich das wollen würde...
Nach einer Woche durchheulen und kaum Schlafen trafen wir uns dann in der gemeinsamen Wohnung. Ich nahm mir vor gefasst zu bleiben, was auch gut funktionierte. Ich sagte ihm, dass ich seine Entscheidung akzeptieren muss, aber dass ich es schade finde, dass er uns keine Chance gibt etwas zu verändern. Absurd war, dass er dann geweint hat und sagte, dass er grade nicht damit klar kommt, dass ich so gefasst bin... :headshake: Wir haben dann alles "geschäftliche" geklärt, viele Sachen hat sowieso er bezahlt, und haben sogar miteinander gelacht und uns ein paar mal umarmt. Ich fragte ihn dann, ob er mich denn gar nicht mehr mag, woraufhin er sagte, dass natürlich nicht so ist, aber die Liebe weg ist (.... nach 6 1/2 Jahren ist man natürlich nicht mehr frisch verliebt!!) und dass wir nie, nie wieder zusammenkommen werden... ziemlich krasse Aussage :( An dem Tag war ich wirklich auch danach recht ruhig, wahrscheinlich habe ich das alles einfach noch nicht kapiert gehabt... die Tage danach haben dann so richtig rein gehauen...

Ich habe mich danach nicht mehr gemeldet und für mich gelitten, war zwischenzeitlich bei Freunden in einer anderen Stadt, und habe danach bereits angefangen aus der gemeinsamen Wohnungen Dinge auszuräumen (zur Zeit kann ich zum Glück bei meinen Eltern wohnen). Ungefähr eineinhalb Wochen danach trafen wir zufälligerweise in der Wohnung aufeinander, wo ich dann nochmal komplett zusammengebrochen bin. Er sagte, dass er von allen Seiten nur Gegenwind bekommt wegen der Trennung, aber dass er jetzt einfach das macht, worauf er Lust hat.... das hat er immer wieder betont :(. Ich sagte, dass ich noch so viele Fragen habe, woraufhin er sauer wurde und sagte, dass er niemandem irgendwelche Antworten geben muss. Ich sagte, dass ich es nicht verstehen kann wie wenig Emotion er noch für mich hat nach der langen Zeit und dass für mich das Ganze wirklich traumatisch ist, woraufhin er sagte, dass "Trennungen nun mal scheiße sind." Den Spruch fand ich so übel, dass ich ihn angeschrien habe, was er für ein empathieloses Arschloch er sei und was mit ihm eigentlich nicht stimmt (das tat eigentlich ganz gut :PP)... Außerdem habe ich ihm gesagt, dass ich ihn für einen Narzissten und jähzornigen Egoisten halte...:cry Er wurde dann ganz still und stand verdattert da, bis er dann aus dem Bücherregal irgendwelche Ordner gekramt hat. Ich sagte ihm, dass er doch bitte mit mir reden solle, woraufhin kein Wort kam... Er sagte dann aber irgendwann, dass er eben ein cholerischer Narzisst sei und jetzt eben genau das mache, worauf er Lust hat :headshake: . Ich habe ihn gefragt, ob er bereits eine neue Wohnung hat, was bejahte (Wahnsinn, nach nur 1 1/2 Wochen... am kommenden Wochenende wird er dann umziehen... :cry). Irgendwann ist er gegangen und ich war am Boden zerstört... zum Glück habe ich viele Freunde und Familie, die mich alle unterstützen.
Heute war ich nochmal in der Wohnung und habe gesehen, dass er alle Schränke abgebaut hat und alle Sachen eingepackt hat.... das war ziemlich hart... zum Glück habe ich selbst schon alles aus der Wohnung geholt.

Für meinen Bruder ist es bestimmt auch sehr hart auch wenn er sagt, dass er neutral bleiben will... er ist mit ihm befreundet und ab nächster Woche fängt er im selben Krankenhaus an zu arbeiten (mein Bruder ist auch Arzt und mein Ex hat ihm zu diesem Job verholfen, da er ihn beim Chef empfohlen hat). Schlimme Konstellation, alles ist leider irgendwie miteinander verbandelt....:cry

Eigentlich halte ich strikte KS, bis auf dieses unfreiwillige Treffen... aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass es ihn gar nicht stört und dass er schon komplett abgeschlossen hat. Was dagegen spricht ist, dass er bei unserem ersten Treffen gesagt hat, dass er auch weder essen noch schlafen kann und einfach ganz viel arbeitet... tolle Verdrängungstaktik !)) !! Ich fragte ihn beim 2ten Treffen, ob es das jetzt gewesen sein soll und ob wir uns jetzt umdrehen und vom anderen nie wieder etwas hören, woraufhin er nein sagte und dass wir uns wieder treffen werden, wenn das alles rum ist...
Letztes Wochenende hatte er Geburtstag, den er eigentlich (auch mit Kumpels von mir) feiern wollte... über eine Freundin bekam ich jetzt mit, dass er jetzt nicht gefeiert hat. Und übrigens haben seitdem weder er, noch ich in der gemeinsamen Wohnung geschlafen und er will unser gemeinsames Bett (dass wir erst im Februar neu gekauft haben!) verkaufen.

Mir ist klar, dass das bestimmt auch nicht spurlos an ihm vorüber geht, aber seine Kälte und Abgeklärtheit erschreckt mich total. Und ich verstehe nicht, dass er so entschieden dahinter stehen kann, wo es ihm ja offenbar grade auch nicht gut geht. Bei unserem ersten Treffen fragte ich ihn, ob er mich vermisst hat... er sagte ja natürlich, aber dass er auch erleichtert ist... :oh: Mitte Juli war er zum Urlaub bei einem Kumpel im Ausland und als er zurückkam sagte er mir noch, dass er mich vermisst hat und sich gefreut hat auf mich. Und das krasseste ist, vor einem halben Jahr hat er wohl noch zu meinem Bruder gesagt, dass er mich nach meinem Master (Ende des Jahres) fragen will, ob ich ihn heiraten will.... :headshake:

Ich habe mich extrem gut mit seiner gesamten Familie verstanden, seine Mutter und sein Vater haben sogar geweint, als ich ein zweites Mal bei ihnen war um mich zu verabschieden... Die machen ihm jetzt natürlich auch Druck, was wahrscheinlich grade das absolut falsche ist!:nanu: Auch die Frauen seiner Freunde schreiben mir, wie schade dass alles ist und ob es mir gut geht und dass die Tante XY für ihre Kinder nicht verlieren wollen... Kurz gesagt, alle Menschen in unserer Umgebung waren extrem geschockt. Viele meiner Freunde meinten sogar, dass sie dachten, dass wenn sich einer trennt, ich es bin... Sie meinten auch, dass sie es immer bewundert haben, wie ich so geduldig mit ihm sein kann... ihr seht, er ist nicht der einfachste :nanu:

Meine Erklärung zu dem Ganzen ist irgendwie grade, dass er Panik bekommen hat. Es stand jetzt lange auch noch im Raum, dass wir in ein leerstehendes Haus seiner Eltern ziehen und es renovieren (ist auch in unserer besagten Heimatstadt...). Mitte Juni haben wir uns dafür noch mit den Eltern getroffen um die nächsten Schritte und alles architektonische zu klären. Irgendwie hat er sich vor diesem ganzen Hausthema schon immer etwas gesträubt, aber angeblich immer, weil er sich nicht mit seinen Eltern deshalb in die Haare kriegen wollte. Am ersten Juli Wochenende haben wir noch den Geburtstag eines Freundes, der mit Frau und Säugling da war, bei uns in der Wohnung zusammen mit noch anderen Freunden gefeiert... Eigentlich war alles schön :headshake: Angeblich überlegt er aber schon länger, ob unsere Beziehung für ihn noch Sinn macht... wenn ich ehrlich bin habe ich das auch schon durchdacht, fand den Gedanken ohne ihn zu sein aber dann immer so schrecklich, dass ich es wieder verworfen habe... :cry

Ich will ihn grade natürlich einfach nur zurück :( Mir sind seine negativen Seiten bewusst, aber ich erinnere mich immer wie toll wir auch einfach gemeinsam waren. Ich glaube allerdings auch, dass wir in manchen Dingen grundverschieden sind... Ich bin größtenteils harmoniebedürftig und scheue Konflikte mit weniger vertrauten Menschen und ich versuche es oft jedem recht zu machen (wurde von ihm oft bemängelt!). Mir steht die Karriere nicht so sehr im Vordergrund, dafür mache ich gerne kleine Dinge wie basteln/bauen oder anderes kreatives, oder probiere einfach gerne Neues aus... Er ist ein sehr konfrontativer, aber höchst zuverlässiger und ehrgeiziger Mensch, der alles für seine Freunde/Familie machen würde. Er steht Neuem oft negativ gegenüber und hat kein Verständnis, wenn man trödelt oder nicht zielstrebig genug ist (... eigentlich sind für ihn alle anderen Menschen faul...!))). Was mir immer mehr aufgefallen ist ist, dass er eigentlich kein richtiges Hobby hat. Er interessiert sich zwar für Autos und geht ins Fitnessstudio, aber mehr auch nicht. Er hatte oft Langeweile, die er jetzt im Nachblick bestimmt in mir gesehen hat.... :(

Die Situation ist sehr schwer, alles ist irgendwie verzahnt und jeder ist irgendwie miteinander befreundet... Ich habe grade Angst, dass er die KS gar nicht so spürt, weil er nur am arbeiten ist und weil er ja dann bald auch meinen Bruder in nächster Nähe hat, der ihn ja dann auch an mich erinnert :cry
Ach, ich hoffe einfach, dass er mich irgendwann so sehr vermisst, dass er mir irgendwann doch nochmal schreibt. Ich verstehe einfach nicht, wie man nach der langen Zeit so gefühlskalt sein kann. Meine Angst ist, dass sein Stolz und seine Sturheit ihm dabei im Wege stehen...

Ohjee, viel viel Text ::: Ich hoffe, dass ein paar von euch sich die Zeit nehmen und ihn sich durchlesen... Ich bräuchte echt Unterstützung und objektive Meinungen!

Vielen Dank schon mal ()
 

Jaja

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Achja, bei der Trennung sagte er auch noch, dass er hier eingeht...
Ich hatte ihm schonmal Angeboten, dass wir gemeinsam überlegen, in welche größere Stadt wir ziehen könnten, um was ganz neues auszuprobieren - daraufhin kam nur: "Nein, das ist jetzt eh alles zu spät!", womit den Jobwechsel gemeint hat. Er hat, wie gesagt, eine sehr gute Stellung, die dann eben aufgeben müsste bei einer Neuorientierung.

Ich habe das Gefühl, dass er etwas verändern will in seinem Leben und da es schwer wird an dem Job etwas zu verändern, hat nun einfach mich aus seinem Leben gestrichen...

Vielleicht wäre aber weniger Arbeit mal gar nicht schlecht, denn ich denke, dass es auch etwas in der Beziehung verändert, wenn einer immer extrem viel arbeitet, müde ist und zu Hause bleibt bzw. Dienste schiebt und gar nicht zuhause ist und der andere dann immer alleine weggeht :cry
 
M

Matze1212

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Hey,

zuerst mal tut mir das natürlich Leid. Erinnernt mich ein wenig an meine Geschichte mit meiner Exfreundin. Sie war oder ist auch super emotional, wenn wir uns begegenen, was aus meiner Sicht schon mal dafür spricht, dass die Gefühle noch da sind. Eben auch bei deinem Freund. Ich würde ihm einfach mal Zeit geben. Klingt für mich ein wenig nach einer Krise die er hat. Ich denke, dass er schon noch sehr zum zweifeln kommen wird. Du solltest auf jeden Fall souverän bleiben und dir nichts anmerken lassen. Denk das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.

Lg
 

Grey-Wolf

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Hallo Jaja,

ist wie bei allen hier kein schöner Anlass und das tut mir leid für Dich.

Dein EX scheint viel von den Machtkämpfen auf seiner Arbeit mit ins Privatleben zu nehmen. Leider durften Du und der Freundeskreis darunter leiden.
Momentan scheint er auch nicht wirklich zu wissen was er eigentlich so als echtes Ziel hat und deshalb einfach mal versucht dem ganzen eine andere Richtung zu geben.
Wirkt so als wenn er die Arbeit als Hauptziel ansieht und den anderen "Stress" beiseite schieben will (ist bei meiner EX leider auch so).

Versuche einfach die Ruhe zu bewahren und erstmal zu Dir selbst zu finden.
 

Daphtea

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Hallo Jaja,

an deiner Stelle würde ich mich jetzt bei allen außerfamiliären gemeinsamen Kontakten sehr bedeckt halten und deinem Bruder sagen er soll NULL mit ihm über dich sprechen, wenn er ihn sieht. Ich glaube es ist nicht so gut, wenn dein Ex jetzt zuviel über dich von dritten erfährt. Besser du verschwindest ins Mausloch und guckst mal was mit der Zeit noch kommt, oder eben nicht. Eventuell merkst du mit etwas Abstand ja auch, dass er dir teilweise gar nicht so gut getan hat. Lass dir Zeit und tu dir was gutes. Tee kochen, Kerzchen anzünden, Sport, Handarbeit, malen... was auch immer dir gut tut. Es ist klar dass du jetzt nach so langer Zeit erst mal eine riesige Lücke hast und es wird dauern die wieder zu füllen. Mach einfach alles in deinem Tempo Stück für Stück, wie dir nach ist.
 
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Jaja

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Erstmal Danke für eure Antworten!
Klingt für mich ein wenig nach einer Krise
...sagt irgendwie jeder...:cry Ich hoffe einfach, dass da ein Fünkchen Wahrheit drin steckt und er es in dem Moment dann auch schafft zu reflektieren und über seinen Schatten springt und sich meldet.

Momentan scheint er auch nicht wirklich zu wissen was er eigentlich so als echtes Ziel hat und deshalb einfach mal versucht dem ganzen eine andere Richtung zu geben.
...ich habe ihn beim zweiten Treffen sogar gefragt, wie er sich seine Zukunft vorstellt, daraufhin sagte er tatsächlich, dass er grade einfach keinen Plan hat und nicht weiß, was da kommt... :cry

Besser du verschwindest ins Mausloch und guckst mal was mit der Zeit noch kommt, oder eben nicht
Jaa, das ist grade auch meine Taktik. Wie gesagt, ich habe hier zum Glück wirklich gute Freunde, die mir gut tun und die ich grade niemals missen wollte (eine von ihnen ist hochschwanger und heiratet nächste Woche :nanu:, das ist hart, aber selbst damit komm ich grade ganz gut klar und freu mich für sie). Ich mache viel mit meinen Freunden, was mich auch zum größten Teil ablenkt.

Ich merke auch wirklich, dass es immer besser geht... Aber man hat eben auch die richtig miesen Momente, in denen einem alles schmerzlich bewusst wird, dass das grade die Realität ist, in der man feststeckt :(
 

Daphtea

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Mit einem Mann der gerade nicht weiß was er im Leben will ist einfach nichts anzufangen. Du hast das Glück, dass du erst 27 bist und so nochmal rechtzeitig neu anfangen kannst, ohne dass du Angst haben musst nie mehr Kinder zu bekommen. Aber trotzdem ist es sicher blöd wenn man sieht wie andere Familie gründen und positiv in die Zukunft sehen, wenn um einen herum gerade alles zusammenbricht.
 

Jaja

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Blöd ist auch, dass es in unserer Heimatstadt am 2. Septemberwochenende ein Fest gibt, an dem wirklich alle jungen Leute (auch die, die im Ausland sind) "nach Hause" kommen. Ich organisiere da seit 2 Jahren mit Freunden eine Bühne+Programm und 2 Getränkestände, das heißt, dass ich da natürlich auch vor Ort sein werde.... so wie fast alle unserer gemeinsamen Freunde :cry
Er hatte beim ersten Treffen zwar schon gesagt, dass er da nicht kommen wird, sondern zu einem ehemaligen Kommilitonen fahren will, trotz Allem habe ich echt Angst davor. alle zu sehen...

Im Endeffekt ist es eben nicht nur die Trennung von einer einzigen Person, sondern von vielen lieb gewonnenen Menschen... Seine Eltern sagten mir auch, dass ich immer vorbei kommen kann, was ich natürlich nicht machen werde.
 

Jaja

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Aber trotzdem ist es sicher blöd wenn man sieht wie andere Familie gründen und positiv in die Zukunft sehen, wenn um einen herum gerade alles zusammenbricht.
...ja, das ist schon hart :cry Manchmal frage ich mich auch, ob das grade alles dazu beigetragen hat, dass er diese "Torschlusspanik" bekommt...

Letzte Woche habe ich mit einer Bekannten gesprochen, die mit ihm zusammen arbeitet und habe gefragt, wie er so drauf ist. Sie sagte, dass man es ihm wohl die ersten 2 Wochen angesehen hat (er wollte ihr wohl aber zunächst nicht sagen, was mit ihm los ist), aber er mittlerweile recht normal wirkt.
Ich kann mir bei ihm auch gut vorstellen, dass er das gut verdrängt alles. Er ist auch nicht der Typ, der mit seinen Kumpels über so etwas, geschweige denn über seine Gefühle spricht... er macht einfach vieles mit sich selbst aus, was bestimmt nicht immer gut ist.
 

Jaja

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Letztens hat er auch noch einem Kumpel bei dessen Umzug geholfen... dieser Kumpel ist natürlich ausgerechnet umgezogen, weil er sich von seiner Freundin getrennt hat.
Ich frage mich manchmal, ob solche Dinge zu der Situation beigetragen haben, dass er unsere Beziehung auch in Frage gestellt hat :cry
 

Junisonne22

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Hallöchen :-)

Habe mich gerade mal ausführlich eingelesen und kann nun auch ein wenig was dazu sagen.

Vorab: Ich habe den Eindruck bekommen, dass dein Ex sehr sehr gerne sagt, wo es lang geht. Und daher kann ich deine Befürchtungen, er könne sich aus Gründen des Stolzes nicht melden, wirklich gut verstehen. Vermutlich sind sie auch irgendwie berechtigt, er scheint jemand zu sein, der seine eigenen Entscheidungen nicht groß hinterfragt oder überprüft, sondern durchzieht.

Aber: Ein Satz ist mir sehr aufgefallen, weil es bei mir identisch war: Er war während eures Gesprächs irritiert von deiner Gefasstheit. Okay? Interessant, wenn man sich mal überlegt, was er wohl erwartet hat. Ein Häufchen Elend, das ohne ihn nicht leben kann und weiter bettelt und fleht, er möge doch zurückkommen? Mir scheint es, als seien hier die Machtverhältnisse für ihn ganz klar geklärt: Er hat die Hosen an, du springst.
DAS würde ich jetzt versuchen, wieder auszugleichen. Ihm mal zu zeigen, dass du sehr wohl ohne ihn kannst. Dass dein Leben ohne ihn auch schön ist und es Menschen gibt, die deine Anwesenheit, deine Art, dein Engagement und Verständnis schätzen und lieben.
Kurzum: Den Spieß umdrehen. Ich weiß, das ist so leicht gesagt und in der Theorie sicherlich alles wunderbar, aber er muss erst einmal wieder ein wenig Bodenhaftung gewinnen. Er ist völlig in seiner "ich-mach-jetzt-mein-Ding-und-scheiße-auf-alles" Phase- ohne Rücksicht auf Verluste. Torschlusspanik ist da gut möglich, vielleicht auch der Einfluss der Trennung aus dem Freundeskreis, oder die Erwartungshaltung der Eltern, vielleicht auch einfach von allem etwas.

Für mich steht allerdings sehr sehr sicher fest, dass auch an ihm die 6 1/2 Jahre nicht spurlos vorbeigehen. Ich weiß genau, was du mit dieser Kälte und Abgeklärtheit meinst, das ist ganz furchtbar schmerzhaft und grausam und wahrscheinlich ist das ein Resultat dieses Trennungsgedankens, der ihn schon etwas länger umtreibt, aber ihr habt eine sehr lange Zeit gemeinsam verbracht und das wird auch in ihm noch ordentlich arbeiten.

Zieh dich zurück, so gut es geht! :-) Und Kopf hoch! Hier bist du genau richtig aufgehoben:herz:
 

Daphtea

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Aber: Ein Satz ist mir sehr aufgefallen, weil es bei mir identisch war: Er war während eures Gesprächs irritiert von deiner Gefasstheit. Okay? Interessant, wenn man sich mal überlegt, was er wohl erwartet hat. Ein Häufchen Elend, das ohne ihn nicht leben kann und weiter bettelt und fleht, er möge doch zurückkommen? Mir scheint es, als seien hier die Machtverhältnisse für ihn ganz klar geklärt: Er hat die Hosen an, du springst.

Hehe sowas hab ich in der Trennungswoche auch zu hören bekommen, mit Zusatz: "Das macht mir Angst." Frage mich ob er bis zum Ende der Woche dachte ich bluffe eh nur, weil ich schon vor der gefallenen Enscheidung zwei Wochen mit dem Gedanken spielte und die Beziehung habe weiter laufen lassen. Und dann hat er von einer angeblichen Verehrerin, die er in einer Kontaktbörse kennen gelernt hat und angeblich über ein Jahr platonisch geschrieben hat behauptet, bei der müsste er nur mit dem Finger schnippen, dann käme sie wieder an. Das fand ich schon eine etwas verblendete Äusserung ohne dir Frau zu kennen. Aber ich kenne ihn, das reicht (glaub ich () ). Mööööglicherweise haben manche Männer einfach ein wenig Selbstüberschätzung, wenn sie sich der Frauen so sicher sind. Und darin sollte man sie nicht bestätigen. Vieleicht glaubt er genau das:

Ein Häufchen Elend, das ohne ihn nicht leben kann und weiter bettelt und fleht, er möge doch zurückkommen?
 
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Jaja

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Vermutlich sind sie auch irgendwie berechtigt, er scheint jemand zu sein, der seine eigenen Entscheidungen nicht groß hinterfragt oder überprüft, sondern durchzieht.
Genau, das ist eben auch meine Angst. Dafür müsste man sich eben auch erstmal selbst eingestehen, einen Fehler gemacht zu haben, oder dass die eigene Entscheidung wohl doch nicht die beste war... ob er das kann, bezweifle ich grade.

Für mich steht allerdings sehr sehr sicher fest, dass auch an ihm die 6 1/2 Jahre nicht spurlos vorbeigehen.
Grade fühlt es sich leider gar nicht danach an :cry Aber das ist wahrscheinlich auch normal. Falls er das doch denkt, dann sollte ich mir wohl eher Gedanken machen, ob ich mit so einer abgebrühten Person, die offenbar ganz andere Probleme hat, überhaupt eine Familie haben könnte...:headshake:

Mir scheint es, als seien hier die Machtverhältnisse für ihn ganz klar geklärt: Er hat die Hosen an, du springst.
Das könnte ich mir auch vorstellen... Schon verrückt, was es für einen Effekt haben kann, wenn man versucht Rücksicht auf den anderen zu nehmen.

Mööööglicherweise haben manche Männer einfach ein wenig Selbstüberschätzung, wenn sie sich der Frauen so sicher sind.
Achja, während der Trennung kam dann noch der charmante Satz "Früher warst du mal eine Herausforderung". Ziemlich übel, drückt aber tatsächlich wohl viel davon aus, was er über mich denkt... Er hat sich wohl einfach an mir "abgearbeitet".

Aber irgendwie zieh ich daraus auch Motivation, weil ich mir denke: Ganz ehrlich, so nicht! So viel Selbstrespekt hab ich auch noch. Wenn du nicht kapierst, dass ich vieles gemacht habe, um dir zusätzlichen Stress zu nehmen, sondern das Gefühl hast ich bin zu "weichgespült", dann scheinst du ziemlich viele Dinge für selbstverständlich genommen zu haben.
Mal sehen, ob ihm auffällt, was ich alles gemacht habe, wenn er bald alleine wohnt und sich um seinen ganzen Kram selbst kümmern muss.
 

Jaja

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Ach, es ist einfach frustrierend und verunsichert einen so sehr :cry Man denkt, dass man eigentlich genau das richtige damit tut, dem anderen viel Last und Stress zu nehmen, doch dann stellt sich heraus, dass man den anderen dadurch weiter von sich weg treibt... schon irgendwie bizarr, das Ganze.
Das Gefühl, dass man so uninteressant für den anderen geworden ist kann einen echt verzweifeln lassen. Oh man und dann kommt das KK... es gibt sicher irgendwo eine Andere, die ihm genau das geben kann, was er in mir nicht mehr gesehen hat, blablabla... und am besten ist die dann auch noch total hübsch und (noch viel schlimmer!) am Ende auch noch sympathisch! :nanu:
Naja, viele sagen immerhin, dass er erstmal eine finden muss, die das ganze so mitmacht hat und dass ich echt extrem geduldig war mit ihm (....sogar sein Vater hat mal geäußert, dass ich ja erstaunlicherweise ganz gut mit seiner Art umgehen kann...tja das dachte ich auch lange Zeit :().
 

Daphtea

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Eventuell findet er ja auch das genaue Gegeteil von dir und fällt dann in deine Rolle. Sowas kommt vor. Dann kann er sich warm anziehen. :lachtsichtot: Man müsste ihm mal die Ex von Juniorwolf vorstellen.
 
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Jaja

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Eventuell findet er ja auch das genaue Gegeteil von dir und fällt dann in deine Rolle. Sowas kommt vor.
Puuuh, die Möglichkeit würde ich fast kategorisch ausschließen :lach: Auf das Gefühl fremdbestimmt zu sein reagiert er höchst allergisch... schon in der Beziehung war das manchmal ein Thema zwischen uns.
Er gefällt sich glaube ich auch ganz gut in der Rolle der Person, die den Plan hat... Alternativen lässt er oft nicht zu. Generell ist es so, dass ihm oft die "Graustufen" fehlen. Es gibt dann nur Extreme... leider handelt er dann eben auch oft nach extremen Mustern :cry Seine Aussage, dass "jetzt eh schon alles zu spät ist" ist ja auch genau so ein extremes Statement :headshake:

Ich habe ihn vor nicht allzu langer Zeit mal darauf angesprochen, dass ich das Gefühl habe, ihm fehlt die Lockerheit, die er früher hatte und dass sich sein ganzen Leben eben nur noch um seinen Job dreht (sei es die Arbeitszeit oder auch seine knapp bemessene Freizeit, in der er sich auch fast nur mit Kollegen getroffen hat...). Daraufhin kam die eigentlich ziemlich traurige Antwort: "Die Arbeit ist eben das, was ich kann. Da kenn' ich mich aus und weiß genau, was ich mache..." Ich sagte auch, dass ich denke, dass er vielleicht mal ein Hobby braucht und dass ihm dann vielleicht auch nicht so langweilig wäre.... dafür sei dann wieder keine Zeit :headshake:

Ich habe das Gefühl, dass er diese Langeweile mit mir in Verbindung bringt. Das ist so schade, wir haben eigentlich immer einiges zusammen unternommen. Wir sind oft an den Wochenenden Freunde in anderen Städten besuchen gefahren und haben spannende Urlaube gemacht. Eigentlich war auch schon fest für das Wochenende nach der Trennung geplant, seine Schwester in einer anderen Stadt zu besuchen... das fiel dann natürlich auch flach :cry

Heute morgen ist es wieder ganz schlimm, ich habe das Gefühl, dass ich diesem Menschen so gar nichts bedeute... Ich kann nicht nachvollziehen, dass man es nach dieser langen Zeit schafft, sich im Prinzip 2 mal noch nach der Trennung zu sehen (einmal zufällig) und rein gar nichts von sich hören lässt. Es ist als hätte ich jedes Recht auf Nähe zu diesem Menschen verloren und es bleibt nur noch kalte Distanz, als wären wir 2 Fremde. Gleichzeitig ist er der Mensch, der es schafft mich am meisten zu verletzen...
Wie schätzt ihr denn sein Verhalten ein??? :cry
 

Junisonne22

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260
Man denkt, dass man eigentlich genau das richtige damit tut, dem anderen viel Last und Stress zu nehmen,

Das ist tatsächlich bizarr und ich war in exakt der gleichen Situation wie du. Und auch ich habe ihn damit weggestoßen. Es ist skurril, aber hier treffen tatsächlich die Leitsätze "Nähe schafft Distanz" und "Distanz schafft Nähe" zu. Eigentlich sollte man uns so sehr lieben für diese Bereitschaft, dem anderen so viel Gutes zu tun, auch wenn wir selbst in dem Moment hinten anstehen!

Wie schätzt ihr denn sein Verhalten ein??? :cry

Also auf mich wirkt er sehr abgeklärt, aber was soll er auch anderes tun? Jetzt gerade wird er diese Trennung vor sich rechtfertigen müssen und so wird er es auch tun. Und egal, was er fühlt, das wird er erst einmal beiseite schieben und die Vernunft walten lassen, so gut es geht. Wenn er jemand ist, der Dinge durchzieht und eher selten auch mal an sich selbst zweifelt, wird es eine Weile dauern. Und so wirkt er durch deine Beiträge auf mich. Abgeklärt, straight und wenig kompromissbereit. Das klingt jetzt alles so negativ, aber was ich damit meine ist: Es wird dauern. ABER, und das denke ich auch sehr eindeutig, es wird sich auch bei ihm was tun. Er hat ganz offenbar sein Bild von dir geändert in den letzten Wochen und Monaten. Er war sich deiner Sicher. Das wurde langweilig und selbstverständlich, daher vielleicht auf die Aussage, du seist keine Herausforderung mehr, was ich ziemlich unverschämt finde. Du bist eben keine zu behandelnde Patientin.

Sollte er über deinen Bruder und gemeinsame Freunde viel von dir mitbekommen, würde ich auf jeden Fall in der nächsten Zeit versuchen, ein souveränes Bild abzugeben, bestenfalls natürlich wahrheitsgemäß, aber gerade am Anfang ist das ja noch nicht so leicht. Selbst würde ich ihn nicht kontaktieren und ich würde auch nicht versuchen, über Freunde etwas über ihn zu erfahren, sondern wirklich erst einmal wirklich auf Abstand gehen und die Wunden, die er da geschlagen hat, ein wenig heilen lassen.
Egal bist du ihm mit Sicherheit nicht! Aber er soll jetzt einmal merken, was er da fabriziert hat.

Halte den Kopf oben :herz:
 

Luel

Aktives Mitglied
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7 Aug. 2017
Beiträge
857
So hab mir nun auch deinen Strang durchgelesen.
Es gibt echt viele Parallelen zwischen unseren Exen.
Ich verstehe einfach nicht warum Männer im einen Moment noch super glücklich wirken und im nächsten Moment soll da nix mehr sein. Zu unterschiedliche Lebensweisen, keine Gefühle mehr etc.
Ich denke die KS ist jetzt das Beste aber sie ist so verdammt anstrengend und tut so weh.
Du hast viel in und an der Beziehung gearbeitet, dass können viele nicht und das ist sicherlich eine gute Charaktereigenschaft!
Bleib stark :brav:
 

Daphtea

Aktives Mitglied
Registriert
5 Aug. 2017
Beiträge
968
Ich denke Junisonne hat das ganz gut analysiert, sofern man das überhaupt kann. In die Köpfe reinschauen könnenn wir halt alle nicht. Da hilft echt nur abwarten. Reden ist da jetzt gerade nicht mehr zielführend - egal was das Ziel sein soll. Da hilft nur sich selbst wieder aufbauen.
 

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  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
  4. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: Nur noch knapp 50 Minuten durchhalten Leute, dann sind dieser endbescheuerte Valentinstag und das damit ggf. verbundene KK auch wieder vorbei ;-)
  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
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