traurige, ich weiß nicht, ob du das noch liest... (aber auch alle anderen...)
Du mußt kämpfen!
Mir ist diese Einstellung nicht in den Schoß gefallen. Ich bin nicht eines morgens aus dem Bett gesprungen und alles war anders.
Einmal hat mir natürlich die Zeit etwas geholfen. Ich glaube nicht, dass die Zeit alle Wunden heilt. Aber mit der Zeit werden sie "weniger schlimm", verblassen sozusagen etwas. Auf der anderen Seite habe ich auch etwas dafür getan, dass es mir mittlerweile besser geht als direkt nach der Trennung.
Ich erinnere mich an das erste Treffen mit einer neuen Bekannten, 3 Wochen nach der Trennung oder so. Es war furchtbar. Ich wäre am liebsten weggelaufen und hätte mich weinend zu Hause verkrochen. Ich wußte kaum, was ich sagen soll. Hatte keinen Spaß an unserem Spaziergang. Aber ich bin dran geblieben. Mittlerweile machen wir alle 2 oder 3 Wochen was zusammen und haben Spaß dabei!
Ich erinnere mich an meinen ersten Spaziergang nach der Trennung. Ich bin zu einem kleineren See gefahren (also Uferlinie keine 30km^^), den ich umlaufen wollte. Das habe ich auch getan. Aber es war furchtbar. Ich hatte keinen Spaß. Mir kamen Pärchen entgegen. Es tat alles so weh. Wie kann ich jemals wieder alleine ohne den Ex Spaß an so einer Unternehmung haben?!, dachte ich mir. Aber ich bin dran geblieben. Heute hatte ich einen kleinen Alm-Spaziergang. Alleine, damit ich in meinem eigenen Tempo den Berg hochkriechen kann und mich niemand nervt oder mir ein Ohr abkaut. Und das habe ich genossen.
Ich habe heute am Berg blühende Akeleien gesehen, wunderschön. Das erinnert mich an einen ziemlich dunklen Tag ein paar Wochen nach der Trennung. Es war Februar oder März, kalt und grau. Der Ex hatte mal wieder Nachrichten losgelassen ob ich zu Hause wäre oder sowas. Da ich Bedenken hatte, dass er doch einfach unangekündigt vor meiner Tür steht (er hatte damals noch einen Wohnungsschlüssel von mir), bin ich raus gegangen. Ich habe es keine halbe Stunde draußen ausgehalten. Ich mußte so mit den Tränen kämpfen, dass ich schnell wieder heim gelaufen bin. Ich hatte sowas von keinen Spaß. Wie kann mir jemals wieder irgendetwas Spaß machen ohne den Ex?!, dachte ich an diesem Tag. Ja, das war ein ziemlich dunkler Tag. Ich bin kurz in den Supermarkt und habe dort ein Päckchen Akelei-Samen mitgenommen. Inzwischen sind daraus auch ein paar 5cm große Akelei-Babys entstanden. Mittlerweile kann ich mich auch mal wieder an "Kleinigkeiten" wie blühenden Akeleien erfreuen.
Auch beim Thema Dating hatte ich nicht nur Glücksgriffe. Morgen steht übrigens ein neues erstes Date an, ich bin gespannt, haha. Mein zweites Date nach Trennung war sowas von ein Fail. Ich hatte keinen Spaß. Habe sogar da gesessen und Tränen runtergekämpft, weil der Kerl es halt einfach nicht 'gebracht hat' und ich ihn nur mit dem Ex verglichen habe. Aber auch da bin ich dran geblieben und die anderen ersten Dates waren nicht so eine Vollkatastrophe.
Ich möchte wirklich niemandem sagen, was er/sie tun oder lassen soll. Meine Ausflüge und Aktivitäten sind nicht für jede:n. Ich bin mir jedoch sicher, jede:r findet etwas für sich! Ob es Yoja, töpfern, malen oder schwimmen ist... ruhig auch mal was neues probieren.
Ich glaube: von nix kommt nix! Das gilt im Beruf, das gilt oft beim Geld, das gilt sehr oft im Leben.
Natürlich hilft die Zeit über den Schmerz hinweg, aber man kann auch selbst aktiv etwas dagegen tun. Nicht gleich aufgeben, wenn es mal grade keinen Spaß macht.
Mir geht es auch nicht jeden Tag supergut. Eigentlich war sogar die gesamte letzte Woche und übers lange Wochenede meine Stimmung eher etwas gedrückt. Aber ich bin dran geblieben: Am langen (Himmelfahrt) Wochenede war ich sehr viel mit Mr. R unterwegs und wir hatten schöne Spaziergänge/Ausflüge. Ich konnte nicht jede Minute genießen, aber am Ende des Tages hat das Positive überwogen.
Und das ist es, was zählt.
Das alles erinnert mich sehr an das, was ich vor Jaaaahren auf See erlebt habe. Der Sturm war wirklich häßlich. So häßlich, dass das Schiff phasenweise überhaupt nicht mehr vorwärts kam sondern vom Wind sogar zurück gedrückt wurde (stramme Leistung bei 10 oder 20 tausend PS). Wären die Maschinen in diesem Sturm ausgefallen, wäre es das gewesen. Da gings fast nur noch ums Überleben. Ein Schiff ohne Antrieb legt sich schnell quer zur See und dann ist es oft nur eine Frage der Zeit bis die nächste größere Welle es zum kompletten kentern/untergehen bringt. Die Maschinen (du) müssen im Sturm (Trennung) unter ALLEN Umständen weiterlaufen.
Ich war damals noch recht jung und sehr unerschrocken. Aber was ich daraus gelernt habe: egal wie schlimm es ist (das Wetter/der Sturm damals, heute irgendwas im Leben wie die Trennung)... auch dieses wird vergehen!
Irgendwann ist auch der stärkste Sturm wieder vorbei.