Mod BrianBrian

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Ein interessantes Thema, das viele beschäftigt. Ich hab allerdings nur etwas quergelesen.

Tja, warum wollen wir tief in uns die einzig wahre und immer währende Liebe? Naja, weil wir uns als Spezies Mensch sonst nicht arterhaltend verhalten hätten und es uns mit unserer Zivilisation erst gar nicht geben würde. Für jemanden, mit denen man eh bald wieder auseinander geht, stürzt man sich nicht vor die Raubkatze oder legt sich mit großen Beutetieren oder den Nachbarstamm an. Menschen sind als soziale Wesen sehr stark auf Kooperation angewiesen, da ein Mensch ganz alleine in der Natur kaum eine Überlebenschance hat. Erst recht gilt das für seinen Nachwuchs, der länger als bei anderen Spezies ziemlich unselbstständig und schutzlos bleibt.

Das Thema Kooperation zieht sich, wenn man näher hinschaut, auch durch die gesamte Geschichte und bezieht sich nicht nur auf vorgeschichtliche Gegebenheiten. Die größten Diktatoren und Monarchen waren in Wahrheit nie alleine aus sich selbst heraus allmächtig, denn auch sie mussten immer Kooperationen mit anderen Akteuren eingehen, aus welchem Grund auch immer. Auch in einer westlichen Demokratie ist alles auf Kooperationen für das Herbeiführen von Mehrheiten angelegt. Nicht ohne Grund ist das Wesen und die Ausgestaltung von Verträgen schon seit römischen Zeiten ein für die Rechtswissenschaft maßgebliches Feld. Bei all diesen Kooperationen liegt doch oft als Antrieb eine Ideologie zu Grunde, eine Idealvorstellung, die man erreichen will. Seien es nun Menschenrechte oder die ideale Partnerschaft. Ein Wirtschaftswissenschaftler würde wohl sagen, damit der Mensch etwas macht, braucht er einen Anreiz.

Mit unserer Sozialisation und mit unser sozialen Architektur stellen wir uns aber schon selbst ein Beinchen. Wir gestalten unsere Umwelt fast nach belieben, erfinden die Grundlagen unserer Zusammenseins neu und haben als Zivilisation wahnsinnige Erfolge erreicht. Nie konnte die Erde so viele Menschen ernähren wie aktuell, nie musste ein so geringer Anteil der Population an Hunger leiden. Aber gerade in unseren Gefilden haben Liberalismus und Sozialdemokratie auf ihren Siegeszug die Grundlagen unseres biologischen Erbes bei weitem überholt. All das, was vor zig Jahren durch die emotionale Bindung von Mann, Frau, Nachkommen, Sippe und Stamm ermöglicht wurde, schaffen wir heute durch staatlich garantierte Freiheitsrechte und durch eine nahezu lückenlose soziale Absicherung. Aus der gegenseitigen persönlichen Abhängigkeit einer kleineren sozialen Gruppe, sagen wir mal bis zu 200 Individuen, ist durch Sprache, Arbeitsteilung und Staatsorganisation einvielschichtiges System erwachsen, das jedem eine massive persönliche Freiheit erlaubt. Wir sind Teil einer Kooperation, die sich Gesellschaftsvertrag nennen lässt.

Wir können uns also nicht darauf verlassen, dass unser soziales Umfeld eine Beziehungsform maßgeblich am Leben hält. Einfach auch aus einem selbstverstärkenden Effekt: Unsere Gesellschaft ist kaum noch von einer intakten Familie abhängig. Es benötigt keine Erblinie, um in dieser Gesellschaft Wohlstand zu erschaffen, um Staaten am leben zu halten oder die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Staates nicht zu überfordern. Meine Großeltern und Urgroßeltern waren noch viel stärker aneinander gebunden. Allein die die existenzerschütternden Erlebnisse des 2. Weltkrieges haben die Bindung im Kleinen nei Zerfall der großen Organisation an Bedeutung gewinnen lassen. Auch die Studien zu Wirtschaftlicher Konjunktur und Heiratsverhalten, zu Letzt in der Euro-Krise, zeigen, dass soziale Realitäten, zumindest noch im kleinen schwankenden Rahmen einen gewissen Einfluss erhalten.

Unsere Partnerschaften sind also so fragil wie wohl noch nie, aber auch so wenig von äußeren Bedingungen bestimmt, wie vil. noch nie. Nicht umsonst, ist die für uns vollkommen grundlegende Verständnis einer Liebesheirat mit vil 200 Jahren noch gar nicht so alt, wenn man überlegt, wie lange es den Menschen schon gibt. Bei einer Frau, die bei einem Mann bleibt, spielt es heutzutage viel weniger eine Rolle, dass er der Ernährer ist. sondern dass sie ihn wirklich toll findet, auf welcher Ebene nun auch immer. Ich finde das sogar durchaus positiv, sich grundsätzlich immer neu gewinnen zu müssen. Das mag eine Berg- und Talfahrt sein und auch eher schief gehen als funktionieren, aber es ist besser als aus politischen Gründen der Familie auf ewig gebunden sein zu müssen.
 

alturmelchen

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Hallo @Mod BrianBrian :PP:cry
Also können ältere Semester ein Ex Back knicken, weil die Evolutionsaufgabe, sich fortzupflanzen und Kinder aus dem gröbsten raus holen, erledigt ist?

Muss ich mir jetzt eine Eisscholle suchen und mich von einem Eisbären fressen lassen, solange es die noch gibt?
 

Admin Wolfgang

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Wenn es den älteren Semestern immer noch um Sex, aufgeregten Schmetterlingen und romantischen Gefühlen geht, dann ist die Antwort oft ein Ja auf Deine Frage.

Wenn sie aber partnerschaftlichen Zusammenhalt suchen, gegenseitiges Stützen und Füreinander da sein, dann macht ein Ex back Sinn, wenn beide es wollen. Wenn Menschen älter werden verschieben sich gewöhnlich die Erwartungen, die sie an eine Zweierbeziehung haben.
 

alturmelchen

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Hm,
werde für eine längere Reise zu den Eisbären sparen :PP.
Aber jetzt mal ernsthaft, dieses wenn beide es wollen ist doch für alle EXBack absolutes muss. Wer will ein ExBack bei dem das Gegenüber so manipuliert wird das er/sie unfreiwillig zurück kommt. Zumindest auf lange Sicht.
Und ja ältere Semester haben andere Erwartungen, aber was ist dann die Midlifecrisis?
Gehen da die Männer (hauptsächlich) nicht, weil sie Angst haben was zu verpassen? Besonders Sex und Schmetterlinge. Und bitte nicht das Klischee dass Männer bis zum Tod Kinder zeugen können. Die Natur kann keine 60 Jährigen Väter für Babys wollen.
Bin zwar kein Biologe, stamme aus einer anderen Naturwissenschaft.
Die Evolution ist was tolles, die hat dazu geführt das wir sind was wir sind. Und damit ist sie auch verantwortlich für die Gesellschaftsänderung. Schon die alten Griechen fanden Mittel zur Empfängnisverhütung, weil der Spaß im Vordergrund stand.
Ich denke es spielen viele Gründe eine Rollen in unserem heutigen Beziehungsverhalten. Und über allem steht die Intelligenz des Individuums. (Meine Meinung!) Und ich halte den Menschen nicht für die Krone der Schöppfung.
 

Admin Wolfgang

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Die Natur kann keine 60 Jährigen Väter für Babys wollen.
Na, da biste jetzt aber schief gewickelt. Die Natur wäre ja dumm, wenn sie Männer, die über tolle Gene verfügen, von der Vermehrung aussparen würden, nur weil sie nicht mehr taufrisch sind. Wenn das im "Sinne" der Evolution wäre, dann würde die Zeugungsfähigkeit der Männer ja bei 45 Jahren stoppen.
Und über allem steht die Intelligenz des Individuums.
Altes Urmelchen, Du musst mal versuchen Kraft Deiner Intelligenz die Motivation und die Gefühle zu beeinflussen. Z. B. einen Mann, den Du nicht anziehend findest, Dir Kraft Deiner Intelligenz so umzudenken, dass Du sexuelle Lust nach ihm entwickelst.
 

alturmelchen

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Schön dann ist meine Information falsch? Löwen die ein Rudel übernehmen töten die Kinder des Vorläufers??? Gene weitergeben (keine reine Arterhaltung!) Sprich ein "älterer" Papa kann den Tod seiner Nachfahren provozieren weil ein jüngerer fitter ist.
Beim Menschen (kulturell nicht akzeptiert) verhalten von Stiefvätern???
Na ja das mit der Intelligenz über allem nehme ich zurück (siehe Donald Trump, der dürfte nun wirklich keine Frauen finden :grins:)
Sehr gut für die Entwicklung der Menschheit, ein sehr unterhaltsamer Film: Idiocracy.
Zwinge ich ab und an ein paar sehr uneinsichtigen Jugendlichen auf :rambo:, mein Sohn liebt ihn, obwohl er sehr böse ist.
Du musst mal versuchen Kraft Deiner Intelligenz die Motivation und die Gefühle zu beeinflussen. Z. B. einen Mann, den Du nicht anziehend findest, Dir Kraft Deiner Intelligenz so umzudenken, dass Du sexuelle Lust nach ihm entwickelst.
Ich gebe Dir recht, ich kann das nicht, sonst hätte ich weniger Probleme Partner zu finden, aber Du sagst es gibt keine Frauen, die nur auf die soziale Stellung, Geld oder "nicht alleine" sein schauen, nur den evolutionsbiologisch besten haben wollen?
Ex Back kann auch von diesen Gründen angetrieben werden. Aber das stimmt mit den veränderten Beweggründen der älteren Generation ja überein, oder nicht?
 

Admin Wolfgang

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Löwen die ein Rudel übernehmen töten die Kinder des Vorläufers??? Gene weitergeben (keine reine Arterhaltung!) Sprich ein "älterer" Papa kann den Tod seiner Nachfahren provozieren weil ein jüngerer fitter ist.
Was Du damit meinst und in welchem Kontext Du das platzierst, verstehe ich leider nicht.
aber Du sagst es gibt keine Frauen, die nur auf die soziale Stellung, Geld oder "nicht alleine" sein schauen, nur den evolutionsbiologisch besten haben wollen?
Ex Back kann auch von diesen Gründen angetrieben werden. Aber das stimmt mit den veränderten Beweggründen der älteren Generation ja überein, oder nicht?
Auch hier verstehe ich leider nicht so recht auf was Du hinaus willst, um Dir eine Antwort geben zu können.
 

alturmelchen

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Die Natur wäre ja dumm, wenn sie Männer, die über tolle Gene verfügen, von der Vermehrung aussparen würden, nur weil sie nicht mehr taufrisch sind.
Löwen mit top genetischen Material zeugen Jungen. Sie werden älter und zeugen weiter Jungen, gerne auch mit jüngeren Löwinnen. (Zellen unterliegen einem Alterungsprozess, bei dem auch das genetische Material geschädigt wird, damit auch in den Keimzellen). Übernimmt ein fitterer jüngerer Löwe das Rudel, mit vielleicht auch schlechteren Genmaterial, tötet er die "wertvolleren" Jungen, da er SEINE Gene weitervererben will.
Übrigens der vertriebene Löwe versucht auch ab und an ein EX Back, aus Bequemlichkeit und Hunger.
Auch hier verstehe ich leider nicht so recht auf was Du hinaus willst, um Dir eine Antwort geben zu können.
Ein Ex Back wird gerne angestrebt, weil man seine einzige und wahre Liebe verloren hat. Oder sind es nicht oft Gründe, nicht alleine sein wollen, bequemer, da man nicht neu suchen muss, oder auch Geld.
Für alle dies Gründe kann es je nach Fall sinnvoll sein, für den Betreiber des Ex Back.
Ich muss gestehen, ich habe auch überlegt, ob es er ist den ich zurück will, oder die finanzielle Sicherheit........., was ja zu meinem Alter passen würde, da kein genetisches Material von mir mehr weitergegeben wird.
Bitte beachten das alles bezieht sich nur auf die Regelfälle, nicht auf die Einzelfälle die es vielfach gibt.
 

Admin Wolfgang

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Löwen mit top genetischen Material zeugen Jungen. Sie werden älter und zeugen weiter Jungen, gerne auch mit jüngeren Löwinnen. (Zellen unterliegen einem Alterungsprozess, bei dem auch das genetische Material geschädigt wird, damit auch in den Keimzellen). Übernimmt ein fitterer jüngerer Löwe das Rudel, mit vielleicht auch schlechteren Genmaterial, tötet er die "wertvolleren" Jungen, da er SEINE Gene weitervererben will.
Also, ich versuch mal den biologisch determinierten Infantizid zu erklären:

Natürlich WILL niemand seine Gene verbreiten. Auch die Evolution WILL das nicht, weil die Evolution ja keine aktive Kraft ist, die irgend etwas anstrebt. Wenn wir evolutive Prozesse betrachten, das Endergebnis, z. B. die Entwicklung eines Auges, dann wirkt das alles höchst sinnvoll und geplant.

Aber, in Wirklichkeit, ist alles völlig ungeplant und anfänglich aus purem Zufall entstanden. Der aber den beteiligten Genen einen Selektionsvorteil verschafft hat, sodass sie die nächste Generation erreicht haben.

Evolutionäre Entwicklungen, die einem Individuum keinen Vorteil eingebracht haben, sondern eher einen Nachteil, vererben sich nicht oder nur schlecht weiter und verschwinden so allmählich wieder aus dem Genpool.

Entwicklungen aus genetischen Veränderungen heraus, betreffen genaugenommen kein Einzelindividuum, sondern ein, bzw. einzelne Gene eines Individuums. Selektive Prozesse die auf Gruppen bzw. auf Arten ausgelegt sind, gibt es nicht, darum ist auch der Begriff der Arterhaltung genaugenommen biologisch nicht richtig.

Die Evolution kümmert sich nämlich einen Piep darum, ob durch genet. Veränderungen eine Art erhalten wird oder nicht. Wenn eine Veränderung so "erfolgreich" wäre, d. h. wenn sie sich weiter vererben würde, und würde dadurch eine Art auslöschen, dann würde das geschehen. Nur, sind Gene halt nicht erfolgreich, die ein Individuum umbringen, bevor es sich in ausreichend Nachkommen weitervererbt hat.

Wenn Lebewesen durch Zufall ein Selbstmördergen entwickeln, dann ist dieses Gen zum Aussterben verurteilt, wenn es die neue Generation nicht erreicht. Weil mit dem Selbstmord eines Individuums auch unweigerlich das ihn anleitende Selbstmordgen stirbt.

Anders ist es, wenn ein Killergen auftaucht, z. B. in einem männlichen Löwen; das war ja mal so vor vielen Äonen in der Entwicklungsgeschichte der Löwen. Dieses Killergen löschte kleine Jungen des Vorgängers aus. Ohne jeden Sinn für die Arterhaltung. Einfach nur so, weil es das kann.

Die neuen Jungen, die der Killer zeugt, tragen wieder alle das Killergen, und verfahren entsprechend, wenn es an der Reihe ist ein Kindermörder zu werden.

Da das Killergen sehr effektiv ist, springt es immer weiter duch die Generationen, ohne den Löwen insgesamt irgendeinen Vorteil zu verschaffen und breitet sich allmählich in der gesamten Löwenpopulation aus. Es existiert einfach, weil es existieren kann.
 
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alturmelchen

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Es existiert einfach, weil es existieren kann.
ja und das zeigt dass die Natur nach dem trial and error Methode vorgeht. Das System entsteht erst danach.
Diese Methode hat ein hoch spezifiziertes Wesen mit freiem eigenen Willen entstehen lassen. Er schafft es an allen Orten zu überleben.
Dieser eigene Wille ist die Krux am ExBack? Oder aber auch die Chance zu zeigen das man vergeben, vergessen und neu anfangen will (Reihenfolge beliebig).
UND auch ältere Semester dürfen hoffen auf ein bisschen Schmetterlinge und ja auch Sex. Also Kinde wöllte ich keine mehr, Sex schon:coolwink:.
 

Kopfsalat

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Darf ich mich einmischen?

Na ja @Hulahoop irgendwie beides :grins:.....das eine mehr als das andere, darfst raten:PP

:lach::lach::lach:

... irgendwie, allerdings. Ich kann nur für mich sprechen aber ich denke, ich bin nicht allein mit meiner Einstellung: das irgendwie würde ich bei mir weglassen. Ich glaube, eine gesunde Frau (egal im welchen Alter... gut ab 90, vielleicht nicht mehr so), möchte gerne einen Partner mit dem sie die schon erwähnte Geborgenheit, Stabilität, Kameradschaft usw haben kann plus die sexuelle Intimität. Mit 70 hat man auch ein sexuelles Verlangen (ob Mann oder Frau, egal), sicher nicht wie eine 20 Jährige aber man hat es. Sofern man mit sich und dem eigenen Körper im reinen (Selbstakzeptanz). Wir ALLE wünschen uns das - meine Meinung.

Nein, ich glaube nicht, dass ein EB immer sinnvoll ist. Im Strang ist ja fast alles schon gesagt. Jemand hat ganz am Anfang geschrieben, es funktioniert oft nicht, weil eine(r) (oder Beide), die eigene Konfortzone nicht verlassen wollen. Nicht an der neuen Beziehung arbeiten wollen und denken "jetzt sind wir wieder zusammen, jetzt ist alles wieder gut". Nein. Nicht umsonst gab es eine Trennung. Nicht ohne Grund. Je nach dem, wie die Betroffenen drauf sind, kann schon sein, dass jemand die Enttäuschung nicht ganz überwunden hat und irgendwann, früher oder später, kommt alles wieder hoch und es ist wieder aus. Nicht ohne Grund, sagt auch der Wolfgang selbst, dass ein EB ist SEHR oft zum scheitern verurteilt. Man soll nicht in falschen Hoffnungen schweben. Leichter gesagt als getan, ja. Kenne ich von mir :zwinkern:

A propos "Konfortzone": das nicht los lassen und ein EB auf Teufel kommt raus durchziehen wollen, könnte nicht genau aus dem "konfortzonigen" Gedanken kommen: "lieber das alt bekannte, als wen neuen in meinen Leben zuzulassen"?

P.S.: Hoffentlich habe ich mich verständlich ausgedruckt. Deutsche Sprache - schwere Sprache :zwinkern:
 
Z

ZuTutor2

Gelöschter User
Hey Tommy25 :smile:

Erstmal: Wow, toller Beitrag von Admin Wolfgang! Sehe es sozusagen genauso. Er hat es uns schon sehr treffend und ausführlich erläutert: Ein Ex-Back ist meist sinnlos/erfolglos.

Die Ursache liegt im Machtungleichgewicht innerhalb der zwischenmenschlichen Beziehung und dem Dominanzstreben des Menschen.

Viel sinnvoller ist es in meinen Augen, sich nach einer Trennung möglichst zeitnah emotional vom Partner zu distanzieren und sich von ihm unabhängig zu machen. Allgemein sollte man schon in der Beziehung eine nicht zu starke Abhängigkeit aufbauen, da diese meistens böse endet. Je unabhängiger ihr in der Beziehung voneinander seid, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Beziehung von längerer Dauer ist. Hier sehe ich übrigens, genauso wie Admin Wolfgang, tendenziell die Frauen im Vorteil: Wenn der Mann sich getrennt hat, sind noch gewisse Chancen für ein Ex-Back vorhanden, wobei die Chancen für ein Ex-Back, wenn sich die Frau getrennt hat, annähernd gegen 0 gehen. Klar, Hoffnung gibt es immer, genauso wie manche Leute auf sechs Richtige im Lotto hoffen und ihr ganzen Geld dafür ihre Lebzeit lang verprassen. Macht ein Ex-Back also Sinn? Ich wage es stark zu bezweifeln.

Wie hoch (besser gesagt niedrig) die Chancen sind, hängt natürlich von vielen weiteren kleinen Faktoren ab (Status der Partner, Kommunikation, Vergangenheit, Persönlichkeiten, etc.), doch sie stehen im Allgemeinen eher ungünstig, da es ja bereits zur Trennung aufgrund eines starken Machtungleichgewichts gekommen war.

Genauso gehe ich davon aus, dass wir Menschen im Grunde polygam und nicht monogam veranlagt sind. Jeder von uns findet mehrere Partner attraktiv und für jeden von uns gibt es mehrere potentielle Partner. Sinnvoll wäre es, wenn man sich getrennt hat, sich unabhängig zu machen und, falls man möchte, nach neuen Partnern Ausschau zu halten und anhand unserer Mehrerfahrung der letzten Beziehung(en) abzuwägen, ob es passen würde, d.h. unsere letzte "gescheiterte" Beziehung als Lernchance wahrzunehmen.

Letztlich sind wir Menschen aber leider wohl doch so, wie Admin Wolfgang es auch gesagt hat, dass bei uns oft die Unvernunft über die Vernunft siegt. Ich würde es noch präzisieren: Bei vielen von uns siegen die Emotionen über den rationalen Verstand. Resultat davon ist eine falsche Entscheidung und viele nach sich ziehende seelische Schmerzen. Wer am Partner nach einer Trennung aus emotionaler Abhängigkeit heraus hängen bleibt, anstatt seinen rationalen Verstand einzuschalten und zu erkennen, dass es besser wäre, sich emotional unabhängig zu machen, auf den wird viel Trauer und seelisches Leid zukommen. Vielleicht klingt das jetzt etwas hart, aber: Das hat man selbst zu verantworten, denn man hatte die Wahl zwischen Emotionalität und Rationalität.

Admin Wolfgang sagt, dass sich jede Beziehung irgendwann in eine freundschaftliche Beziehung verwandelt hat, wobei ich denke, dass es auch möglich ist, durch außergewöhnliche Erfahrungen, den Partner sozusagen neu kennenzulernen und sich neu in ihn zu "verlieben" (wobei mir natürlich bewusst ist, dass Verliebtheit und Liebe zwei absolut verschiedene Dinge sind).

In dem Sinne: Schaltet eure Vernunft ein, entscheidet euch zur Selbstliebe, Unabhängigkeit und innerer Stärke, anstatt für die Opferrolle und ihr werdet deutlich besser fahren.


Alles Gute
ZuTutor

PS an Admin Wolfgang: Eine spannende Frage verbleibt allerdings noch: Wie funktionieren diese genannten Verbalstrategien oder allgemein Strategien, um das Machtungleichgewicht wieder zu seinen Gunsten ausgleichen zu können?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Admin Wolfgang

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Wie funktionieren diese genannten Verbalstrategien oder allgemein Strategien, um das Machtungleichgewicht wieder zu seinen Gunsten ausgleichen zu können?
Naja, ZuTutor, durch das gesprochene Wort bzw. durch darauf fußende Handlungen versucht der Verlassene seelische Unabhängigkeit und Stärke zu demonstrieren. Wenn das gut funktioniert, ob authentisch oder gespielt, gleicht sich das Machtverhältnis aus, weil der Verlasser keinen unwiderstehlichen Sog mehr verspürt, der von ihm auf den Subdominanten gerichtet ist.
 
Z

ZuTutor2

Gelöschter User
Naja, ZuTutor, durch das gesprochene Wort bzw. durch darauf fußende Handlungen versucht der Verlassene seelische Unabhängigkeit und Stärke zu demonstrieren. Wenn das gut funktioniert, ob authentisch oder gespielt, gleicht sich das Machtverhältnis aus, weil der Verlasser keinen unwiderstehlichen Sog mehr verspürt, der von ihm auf den Subdominanten gerichtet ist.

Was könnte der Verlassene zum Verlasser konkret beispielsweise sagen? Und gibt es noch andere Tricks, das Machtverhältnis auszugleichen?
 

RinchenB

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Also um mich mal kurz einzumischen

Ich kenne schon einige Pärchen, die nach einer Unterbrechung wieder zusammen gekommen sind und sogar mittlerweile verheiratet sind...

Ich glaube an ein EB
 

alturmelchen

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Hallo @Kopfsalat,
Danke das auch Du an Sex (und wenn es sein muss Liebe) im Alter glaubst.
So gesehen ist ein Ex Back Sinnvoll eigentlich nur im Alter. Die Auswahl ist geringer, man wird schrulliger und kann sich schlechter an was neues anpassen. uND ich glaube das gilt für beide Geschlechter.

@ZuTutor2, alle deine Gründe gegen ein Ex Back, auch die von Wolfgang, sind nachvollziehbar und logisch richtig. Aber wo ist bei den ganzen das Gefühl, das nach ca. 4 Jahren weg ist. Bei langen Beziehungen gibt es glaube ich keine Pärchen, die keine Phase der Abkühlung hatten und wieder da raus kamen (eigene Erfahrung vorhanden) und nicht nur um die Nachkommenschaft zu schützen. Und ja nicht nur freundschaftlich.

@RinchenB
Ja es gibt erfolgreiche Ex Back und sogar einige einfach so ganz gegen alle Erwartungen und ohne Strategie.

Sinnvoll nur wenn beide sich hinterher wohler fühlen als in der Trennungsphase!
 

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