Ihr Lieben,
4 Monate sind nun vergangen, seit ich mich zum letzten mal gemeldet habe, und ich wollte Euch einen kurzen Zwischenstand geben.
Sehr, sehr engagiert war mein AM seit jenem denkwürdigen Gespräch im Juni, als er mir unter Tränen versprach, nun alles für uns einzurichten.
Natürlich habe ich mich NICHT an Euren Rat gehalten und habe auch wieder große Schritte in seine Richtung getan, ohne dass er Tatsachen geschaffen hatte. So haben wir mehrmals Kurzurlaube miteinander verbracht, viel telefoniert und viel und innig miteinander geschrieben.
Immer wieder erzählte er mir, wie schlimm seine Wochenenden mit der EF verliefen. Nur Streit und Gespräche über eine Trennung. Anstrengend, kräftezehrend und traurig.
Seine EF war dann auch immer FÜR die Trennung - zumindest für ein paar Stunden. Dann revidierte sie wieder alles und schwor, sie würde ihn lieben und würde ihn nicht verlieren wollen. Er wollte keinen harten Cut, damit sie dadurch nicht zum Drachen wird - was für den Umgang mit den Kindern ganz entscheidend ist. Nur macht sich eine EF dann natürlich immer wieder Hoffnungen, da der sanfte Umgang als Unsicherheit in seiner Entscheidung gewertet werden kann. Sie traten auf der Stelle.
Er sah sich (auf mein Bitten hin) eine Wohnung an und unterschrieb den Mietvertrag im letzten Moment dann doch nicht. Davon erzählte er mir jedoch nichts. Auch sagte er mehrfach, nun sei alles geklärt. Dass davon 1 Tag später wieder nicht mehr die Rede war (da die EF wieder an ihm festhalten wollte), verschwieg er mir jedoch, weil er fürchtete, ich könnte ihn dadurch irgendwann nicht mehr ernst nehmen.
Anfangs übte ich mich in Geduld und ließ mich vertrösten, wenn ich doch mal den Stand der Dinge erfragte. Ich musste aber feststellen, dass es ihn mehr und mehr "nervte", wenn ich in diese Richtung fragte (ca. alle 3 Wochen und ich war sehr zurückhaltend), da er nun Druck von zuhause und von mir bekam.
Für mich war es jedoch so, dass Woche für Woche verging und offensichtlich nichts geschah. Auch erzählte er mir von sich aus nur sehr, sehr selten etwas zu dieser Situation und versuchte, das Thema zu umschiffen, um sich mit mir nur an leichten Themen zu erfreuen. Und doch wollte ich doch wissen, woran ich bin.
Natürlich weiß ich, dass man mit Druck nichts erreicht, aber es ist eben auch schwer, monatelang gute Mine zum bösen Spiel zu machen und zu sehen, wie alles dahinplätschert, ohne dass Veränderungen zu erkennen sind.
In der vergangenen Woche dann fragte ich explizit nach seiner neuen Wohnung und dann ließ er durchblicken, dass die Trennung von seiner EF vielleicht doch nicht das Richtige sei, da er ja damit seiner Verantwortung für die Kinder und deren Wunsch nach einem heilen Heim nicht gerecht wird. Außerdem hat er Angst, dass die EF ihn vor den Kindern schlecht machen könnte und ihm alleine die Schuld am Zerbrechen der Familie geben würde.
Als ich dies hörte, fühlte ich mich hingehalten und verraten und habe ihm gesagt, dass ich das alles nicht mehr könne und ich unsere Beziehung an dieser Stelle beenden möchte, da ich fürchte, dass es für uns einfach keinen gemeinsamen Weg gibt und ich nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag warten möchte, um auf ein Wunder zu hoffen.
Furchtbar geweint hat er dann, aber ich war und bin einfach am Ende meiner Kräfte.
6 Tage nach diesem Gespräch meldete er sich (vorgestern) wieder bei mir, aber ich antwortete nur kurz und distanziert, da ich eigentlich eine Kontaktsperre gefordert hatte.
Ich möchte nun, dass er sich wieder daran erinnert, wie es ohne mich ist, damit er wieder einen inneren Antrieb findet, um sich aus seiner Ehe zu befreien. Mein Verlust muss wieder schwerer wiegen als seine Ängste um die Umstände einer Trennung mit der EF.
Natürlich ist es möglich, dass er sich nun in sein Schicksal ergibt. Jedoch weiß ich, dass er mich tatsächlich unendlich liebt und es nicht ertragen wird, mich zu verlieren.
Sollte er dennoch resignieren und sich in sein Schicksal ergeben, bin ich zumindest aus diesem furchtbaren Schwebezustand heraus. Aber wenn er dadurch den nötigen Antrieb für die Trennung findet, wäre das natürlich wundervoll.
Wie auch immer das ausgeht, ich kann nur gewinnen. Aber bitte glaubt mir, nur unter größtem Schmerz ist diese Situation zu ertragen.
Ich kann nur jeder AF hier raten, erst wieder auf den AM zuzugehen, bis dieser wirklich Tatsachen geschaffen hat. Viel zu schnell begibt sich dieser sonst wieder in seine Hängematte und macht es sich dort bequem.