Gedanken zur Affäre

[Silverager]

Guten Abend,

Ich habe eine sehr schöne Affäre seit 9 Monaten. Wir werden nie eine Partnerschaft haben und es ist für mich völlig in Ordnung. Ich bin 68, er 58 und er liebt seine Familie über alles. Der Alltag würde unsere Beziehung killen- und das möchte ich nicht. Wir leben unsere Sexualität wie wir es uns mit unseren Partnern gewünscht hätten.

Immer wieder lese ich, dass es nicht in Ordnung ist , dass die Ehefrau/Ehemann nicht informiert wird, wenn es zu einer ausserähnlichen Beziehung kommt.In vielen langjährigen Beziehungen findet kein Sex mehr statt, obwohl die Partnerschaft noch als angenehm empfunden wird.

Meine Gedanken (auch als ehemals Betrogene), was gibt es für Möglichkeiten

1. Ich sage meinem Partner, dass ich ohne Sex nicht leben möchte
2. Ich verheimliche meine Besuche bei wem auch immer (Escort, Prostituierte,
Callboy)
3.Mein Partner/in gibt mir die Möglichkeit einer offenen Beziehung
4. Ich führe in aller Diskretion eine Affäre, die meine Ehe nicht gefährdet, aber meine Bedürfnisse stillt.

Es wird immer davon geredet, dass die Ehefrau wissen sollte, wenn Ehemann fremd geht, damit sie entscheiden kann, wie sie damit umgeht.

Aber, was gibt es für Alternativen ? Entweder sie trennt sich und eine eigentlich gute Partnerschaft geht kaputt, weil sie keinen Sex möchte oder er/sie verzichtet auf ihre Bedürfnisse

Sie toleriert seine Affäre, um ihn nicht zu verlieren.

Offene Beziehung??? Das können die wenigsten- ich auch nicht

Warum ist es dann so schlimm, wenn eine Affäre geheim geführt wird ? Wir tun uns gut, ich nehme ihr nichts weg, was sie sowieso nicht mehr wollte. Er ist voll und ganz Ehemann und schützt sie.

Bin ganz gespannt, welche Meinungen kommen

Liebe Grüße Silverager

 

[Admin Wolfgang]

Hallo Silverager,

das Forum hier ist für reine Hilfestränge vorgesehen und nicht für Meinungsstränge, dafür ist die Plauderecke da. Dahin verschiebe ich Dich nun.

Admin Wolfgang

 

[Admina Felis]

Es wird immer davon geredet, dass die Ehefrau wissen sollte, wenn Ehemann fremd geht, damit sie entscheiden kann, wie sie damit umgeht.

Liebe Silverager,


ich denke, es ist ganz normal als EF oder EM in einer Ehe vorauszusetzen, dass der Ehepartner ehrlich zu einem ist. Er oder sie selbst eine Affäre 'gesteht'. Man ist mit diesem Versprechen der Treue (wozu auch Aufrichtigkeit gehört) ja die Ehe eingegangen. Und man vertraut.

Ebenso ist es 'normal', also menschlich, dass Affären geheim gehalten werden, weil man niemanden verletzen möchte, die Konsequenzen nicht leben möchte oder manchmal auch einfach nur ein Mangel ein Verantwortung, man das Eheversprechen nicht so ernst nimmt.

Als mein Partner eine Affäre hatte, hätte ich auch nicht von der AF oder von Außenstehenden darüber aufgeklärt werden wollen. Das hätte mich sehr verletzt. Es war sehr wichtig, dass er es selbst getan hat, das gehörte für mich zum Vertrauen dazu, dass er mir das selbst sagt. - und ich eben dann auch selbst entscheiden konnte, möchte ich die Partnerschaft mit einem Partner, der fremdgeht, fortführen ? Das hieß bei mir klar 'nein'.
Mit den Konsequenzen musste er dann halt leben (wie auch ich) - doch diese Klarheit führte dann dazu, dass wir uns nach einer Zeit wieder aufeinander lassen konnten und noch tiefer binden (nachdem die AF beendet war.)

Wären wir zusammen geblieben und hätte er die AF nebenher weiter geführt , und ich irgendwann davon erfahren, wäre unsere Partnerschaft marode gewesen und das Vertrauen nicht mehr wiederherzustellen.

Ich meine auch, dass es ja oft nicht einfach 'keine Lust auf Sex' seitens der EF ist, warum Männer Affären führen. Warum die EF keinen Sex mehr möchten, hat ja meist komplexere Gründe. Oder sie haben sogar noch Sex, nur die Männer folgen halt einfach ihrer polygamen Veranlagung und lassen auch die AF im Ungewissen darüber (denn diese möchten als Frauen oft auch ein Gefühl der 'Besonderheit' haben.)

 

[Admina Felis]

Wir tun uns gut, ich nehme ihr nichts weg, was sie sowieso nicht mehr wollte. Er ist voll und ganz Ehemann und schützt sie.

ich glaub nicht, dass du davon ausgehen kannst, dass sie es ''sowieso nicht mehr wollte'' - ebenso schützt er seine EF nicht wirklich, da er sie betrügt, ist also nicht ''voll und ganz'' EM.

 

[Silverager]

Liebe Felis,

vielen Dank für deine Gedanken und schön, dass eure Ehe gestärkt weitergeführt werden konnte.

In meinem Bekanntenkreis sind sehr viele Paare, die zwischen 25 und 45 Jahre verheiratet sind. Nur ein kleiner Teil hat noch Sex innerhalb der Partnerschaft. Warum? Die Frauen haben mir gesagt, dass der Sex spätestens nach der Menopause eingeschlafen sei und sie froh wären "damit nichts mehr zu tun haben" zu müssen.

Auf meine Frage, ob sie sich mit ihren Männer abgesprochen haben, die wohl mehrheitlich noch S6 wollten, kam ein erstauntes "Nein wieso.?" Das müsse er mit sich ausmachen. Affäre ginge natürlich gar nicht, wäre ein Trennungsgrund.

Und da komme ich mit meinen Gedanken nicht weiter. Ich wollte damals auch keinen S6 mehr mit meinem Mann, weil das Begehren nicht mehr vorhanden war. Aufgrund der langen Ehe und auch unseres Alters wollte ich mich eigentlich nicht trennen.
Ich habe ihm dann zugestanden eine Affäre (n) zu haben solange er es absolut diskret führt. Leider hat er sie sehr rücksichtslos geführt und wir haben uns vorübergehend getrennt.

Nach dem Ende der Affäre (sie wollte ihn doch nicht als freien Mann) versuchten wir noch 4 Jahre die Partnerschaft zu retten. Es gelang nicht, was aber nicht aus der geführten Affäre resultierte.

Dass ich als AF nicht wissen kann, ob nicht doch noch S6 stattfindet in seiner Ehe ist mir bewusst. Es wäre auch paradox, von ihm hier Treue zu mir erwarten.

 

[Admina Felis]

die zwischen 25 und 45 Jahre verheiratet sind. Nur ein kleiner Teil hat noch Sex innerhalb der Partnerschaft. Warum? Die Frauen haben mir gesagt, dass der Sex spätestens nach der Menopause eingeschlafen sei und sie froh wären "damit nichts mehr zu tun haben" zu müssen.

achso, wir sind noch nicht so lange verheiratet (haben auch erst nach der AF geheiratet), diese Erfahrung kenne ich daher nicht -

Auf meine Frage, ob sie sich mit ihren Männer abgesprochen haben, die wohl mehrheitlich noch S6 wollten, kam ein erstauntes "Nein wieso.?" Das müsse er mit sich ausmachen.

das finde ich weder klug noch partnerschaftlich ...

 

[Heuer]

Das müsse er mit sich ausmachen. Affäre ginge natürlich gar nicht, wäre ein Trennungsgrund.

Das ist absurd. Hast du diese Frau nach einer Lösungsidee gefragt?

 

[Silverager]

Hallo Heuer,

Ja habe ich gefragt. Da es nicht nur eine Frau war mit dem Kontext, kamen verschiedene Antworten:
1. Soll er in den Puff gehen (dachte das Wort sei ausgestorben )
2. Der ist doch auch schon aus dem Alter raus, wo "man" das braucht.
3. Pornos ansehen. *Auf meine Frage und dann? " Keine Ahnung soll er es sich selbst machen.
4. Eine Affäre geht nicht, das ist Betrug und in einer so langen Ehe muss man damit leben was da ist.

Ich finde Affären auch nicht die Lösung, habe oft genug ein schlechtes Gewissen. Aber da ich auch schon, wie geschrieben, mit meinem Ex-Mann in so einer Situation war, halte ich das für die bessere Wahl, als eine Trennung einer sonst funktionierenden Partnerschaft.

 

[Sammys]

Hallo Silverager,

ich selbst habe/ hatte eine Affäre.

Mein AM und ich sind jeweils in langjährigern Partnerschaften, ohne verheiratet zu sein. Unsere Affäre dauert jetzt mittlerweile 3 Jahre.
Wir hatten bis jetzt das Glück, dass wir nicht entdeckt wurden.
Es unseren jeweiligen Partnern zu sagen, steht nicht zur Debatte, ebenso wie eine jeweilige Trennung.
Wir haben uns online kennengelernt und es ging uns darum unser jeweiliges, mehr oder weniger brachliegendes Sexualleben, zu beleben.
Das sich nach der Zeit Gefühle bei mir entwickelt haben, macht es nicht einfacher- steht aber auf einem anderen Blatt.
Ich habe meinem Partner gegenüber schon ein schlechtes Gewissen, was aber weniger wird bzw. in Wellen kommt.
Mein AM wird sich nicht trennen, da das Thema Sex nur ein Baustein einer Beziehung ist und er ansonsten in seiner Beziehung sehr zufrieden und durchaus nicht unglücklich ist.
Im Grunde ticken wir da ähnlich, wobei ich wohl eher eine Trennung in Erwägung ziehen würde.
Unsere Partner ahnen nichts, wobei ich denke es ist nur eine Frage der Zeit, bis man auffliegt.
Würde mein Partner davon erfahren, trennt er sich sofort.
Die Freundin von AM ist der Meinung, dass es reichen muss, was sie AM an Sex gibt und wenn ihm das nicht reicht, dann soll er es sich bitte woanders holen aber keine Info an sie.
Es ist ein schwieriges Thema.

 

[Coffee2Go]

Silver, ich weiß was du meinst, ich kenne hier genügend Paare, bei denen es ebenso läuft. teilweise meinen die Frauen schon mit 50, nun müsste aber mal Schluss sein . Einer der so abgekanzelten Herren meinte einmal zu mir, ein älterer Freund habe ihm gesteckt, so mit 75 höre das Begehren sowieso auf, das seien ja nur noch 20 Jahre Verzicht, die er rumzubringen hätte. Und das ist ein echt attraktiver Kerl, wenn ich nicht an meinem eigenen Päckchen schon zu tragen hätte, hätte mich da wohl geopfert Man fasst es nicht...ich finde das auch völlig absurd, ich muss aber auch sagen, für ne bloße Wohngemeinschaft brauche ich keinen Mann, da gibt es bessere Kandidaten/innen, die dann auch ihre kleine Wäsche gerne selber machen dürfen. Für mich gehört zu einer funktionierenden Partnerschaft schon auch ein Liebesleben. Ich möchte doch wissen, dass mein Partner mich noch begehrenswert und attraktiv findet.

Ein schlechtes Gewissen hätte ich wohl nicht, mit so einem vernachlässigten Mann ein Techtelmechtel anzufangen - nur, Schattenfrau liegt mir halt nicht, beim bloßen Techtelmechtel bleibt es bei uns Frauen ja eher selten und dann wirds evermutlich anstrengend. Man muss wissen, ob man das will.

 

[Silverager]

Vielen Dank für deine Gedanken,

Ich denke, dass es vielen Frauen im mittleren bis Alter bis so Ü60 wichtig ist, versorgt zu sein.

Manche scheuen auch die Konsequenzen und ziehen eine Wohngemeinschaft vor.
Veränderungen machen erst einmal Angst und alleine sein ebenso.

Ich komme (noch) gut zurecht, da ich Single bin und von Anfang an klar war, wir werden nur eine sexuelle Beziehung führen. Deshalb kommt bei mir der Gedanke an eine Schattenfrau nicht auf.