Ich habe leider nicht so gute Nachrichten.
Bei meinem AM wurde eine schlimme Krankheitsdiagnose festgestellt, die er mir gestern mitteilte. Seine Lebenserwartung ist nicht abzuschätzen
Er ahnte davon schon seit Wochen, erhielt nach einer Gewebeentnahme jetzt Gewissheit. Er wird einen langen Krankenhausaufenthalt antreten.
Seinen Rückzug und auch die abstrusen Ideen mich mit in den Urlaub nehmen zu wollen, waren den Umständen geschuldet, dass er nicht weiß, wieviel Zeit ihm noch bleibt, in dem es ihm gut gehen wird. Da er noch keine Gewissheit über die Diagnose hatte, wollte er sich damit nicht beschäftigen und darüber nicht reden.
Wir haben zusammen geweint.
Er würde sich wünschen, dass wir in Kontakt bleiben. Er sagte aber auch, ob mit oder ohne Krankheit, aus Verantwortungsbewusstsein hätte er sich nie getrennt, es sei denn EF hätte es beendet.
Er könne sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen, mit EF verbindet er die langen Ehejahre, das Haus, das gemeinsam Aufgebaute, Freunde, Umfeld.
Ansonsten leben sie wie Bruder/Schwester. Intimität war seltenes Pflichtprogramm und Nähe, Kuscheln, Zärtlichkeiten und Küssen gäbe es schon Jahre nicht mehr.
Er hat noch nie so offen gesprochen. Er sagte mir, die Liebe die er zu mir empfindet, spielt sich für Ehefrau auf einer anderen Ebene ab. Das wäre nicht vergleichbar.
Und jetzt zu wissen, dass er, sollte eine Heilung überhaupt möglich sein, keine Intimität mehr leben kann, würde ihn verzweifeln lassen. Denn dann würde sich vieles nur noch auf Nähe, Kuscheln etc. verlagern- etwas dass er sehr braucht, was er aber mit EF nicht mehr hat und er denkt, das kann man auch nicht mehr reaktivieren.
Soviel zum Gespräch. Wie es mir geht, muss ich nicht sagen. Ich habe ihn als AM verloren und werde es wohl auch als Menschen generell
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.