Das 1. Treffen lief sehr gut ab, er schrieb gleich am darauf folgenden Tag und generell schrieb fast immer er zuerst, da ich beim Kennenlernen sehr vorsichtig bin.
Das 2. Treffen fand ca. 2 Wochen später statt. Er meldete sich bis dahin jeden Tag bei mir, so dass ich mir einen Ruck gab und nach dem 2. Treffen fragte. Er sagte sofort zu. Wir waren bißchen wandern und er gab sich wie beim 1. Treffen auch, viel Mühe. Hatte Wein, Gläser, Musikboxen und Fackeln dabei und machte Abends ein Lagerfeuer für uns, bei dem er mir dann mitteilte, dass unsere Sternzeichen nicht zusammenpassen.
Hallo Petersilie (lustiger Name),
ich finde, bis hierhin lief noch alles glatt. Er hat sich Mühe gegeben… Das mit den Sternzeichen, nun ja, dem hätte ich jetzt nicht so wirklich viel beigemessen oder es neckisch gekontert…
Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Ausrede war und kann mich nach der halben Flasche Wein nicht mehr genau an den Wortlaut erinnern, aber ich weiß, dass ich mich innerlich sofort verschlossen habe, weil ich auch nicht mit so einer Aussage beim 2. date gerechnet hatte. Für mich klang es so, als wolle er das Kennenlernen (mehr war es ja nicht) nicht mehr weiterführen.
Da ich nach der halben Flasche Wein nicht mehr heim fahren konnte, stand da schon fest, dass ich bei ihm übernachten würde. Wir sind dann im Wald noch auf einer Party mit Jugendlichen gelandet, auf der er mich beim Tanzen mehrfach geküsst hat.
An den Rückweg erinnere ich mich kaum noch, da ich derzeit Alkohol nicht so gut vertrage.
Warum trinkst Du (wenn Du den Alkohol derzeit nicht verträgst) eine halbe Flasche Wein und schläfst dann bei ihm? Zu früh, too much…
Am nächsten Morgen (bei ihm im Bett aufgewacht) fragte ich ihn, ob was zwischen uns gelaufen wäre und er verneinte.
Daraufhin kuschelte er sich an mich, küsste mich erneut und versuchte mit mir zu schlafen, was ich aber ablehnte, da mir das zu schnell ging und ich noch im Kopf hatte, dass er das Kennenlernen nicht fortsetzen wollte
Kann man ihm nicht verübeln, da er die Gelegenheit beim Schopf packen wollte…
Da ich seine Aussage vom 2. Treffen nicht aus dem Kopf bekam, konnte ich den Mut nicht aufbringen, mich von mir aus bei ihm zu melden. Ich bin da sehr konsequent. Wahrscheinlich aus Angst verletzt zu werden.
Nach dem 4. und letzten Treffen schrieb er: „Du warst vorhin irgendwie so komisch *Affe der sich die Augen zuhält*“
Darauf ich allerdings erst am nächsten Tag: „War keine Absicht. War nur im Stress.“
Die Leichtigkeit eines Kennenlernens ist verloren gegangen, da Dir Dein Kopf einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Und am Mittwoch hab ich meinen ganzen Mut zusammengefasst und rief ihn an, er ging nicht ran und darauf schrieb ich: „Hi. Ist alles in Ordnung bei dir?“
Suboptimal, denn Ihr kennt Euch kaum und er hat vorher schon geschrieben, dass Du irgendwie komisch warst. Das macht Druck und bringt Schwere hinein.
Meine Frage ist nun: Er ist derzeit im Urlaub. Sollte ich ein paar Tage nach seinem Urlaub zu ihm fahren und ihn fragen was passiert ist, um für mich einen Abschluss zu finden?
Ist es vielleicht für Außenstehende offensichtlich was da passiert ist und ich sehe es einfach nicht? Hat er einfach nur kein Interesse oder habe ich ihm zu wenig Interesse gezeigt?
Auf keinen Fall… Schau, im Endeffekt ist er ein „fremder“ Mann. Du bist gedanklich viel weiter, als er. Er ist stehengeblieben, hat vielleicht im Kennenlernprozess sogar einen Rückschritt gemacht und Du möchtest ihn an die Wand stellen, um zu fragen, was geschehen ist. Ich würde mich an Deiner Stelle zurückziehen, akzeptieren was ist, wenn er möchte, kommt er wieder auf Dich zu, wenn nicht, dann setze einen Haken dran.
Habe sowas noch nie erlebt, deswegen mach ich mir da meine Gedanken.
Das ist leider heute Gang und Gebe. Das machen ganz viele, sowohl Männer als auch Frauen. Keine Meldung mehr, einfach gelöscht werden ohne ein Wort, einfach abtauchen. Habe ich auch schon erlebt. Du darfst solchen Kram auf keinen Fall persönlich nehmen.
Ich glaube ich auch.
Ich weiß nicht, ich bin da einfach so. Ich brauche einen geraden Strich, einen Cut um abschließen zu können.
Im Grunde genommen hat man ja nichts zu verlieren.
Warum, es ist doch nichts da, was es zu cutten gibt. Ich habe doch keine Besitzansprüche an einen Menschen, den ich kaum bzw. gar nicht kenne. Und wenn dieser Mensch für sich meint, er möchte nicht (und vielleicht nicht den Anstand und das Rückgrat hat, sich zu verabschieden, was ich persönlich auch absolut schlimm finde), dann gilt es das zu akzeptieren. Es ist die eigene Erwartungshaltung, die man in das Gegenüber projizieren möchte. Aber im Normalfall, wenn sowieso schon ein Rückzug da ist, wird es keine Antwort mehr geben, wieso, weshalb, warum derjenige eben nicht möchte…