Gleichberechtigung der Frau

Mod Banane

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Hallo liebe Forumsmitglieder,

bis in die heutige Zeit hinein wird in vielen Ländern das Selbstbestimmungsrecht der Frau zum Teil massiv beschnitten. Ich frage mich, wie kommt das? Und warum hat es sich in einigen Ländern geändert oder ist dabei sich zu ändern?

Die Unterdrückung der Frau scheint ein "natürliches Phänomen" zu sein, dass sich vor allem aus der körperlichen Überlegenheit des Mannes entwickelt haben dürfte. Wenn die Argumente ausgehen, zählt das Recht des Stärkeren...

Die Spielregeln moderner Gesellschaften scheinen diese "alte Ordnung" außer Kraft zu setzen. Ist die Gleichberechtigung damit lediglich ein "Nebeneffekt" demokratischer und institutionell abgesicherter Gewaltenteilung?

Eure Meinungen dazu interessieren mich:)
 

arven

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Lieber Banane

Ich kann gar nichts wissenschaftlich fundiertes beitragen zu Deinem spannenden Thema.

Nur die Frage aufwerfen: wird diese "alte Ordnung" bei uns wirklich ausser Kraft gesetzt? Ist es nicht oft so, dass es unterschwellig noch so ist, wenn die Argumente ausgehen? Bei uns ist es dann so, dass Held einfach sagt: Du machst wieder ein riesen Gestürm....und zwar immer dann, wenn ihm die Argumente ausgehen, er aber eigentlich spürt, dass meine Aussagen bei der betreffenden Diskussion gerade mehr Hand und Fuss haben;-).

Die Gleichberechtigung im Abstimmen, bei der Arbeit, beim Mitbestimmen konnte sicher in unseren demokratischen Strukturen Fuss fassen, weil der Ansatz ein völlig anderer ist. Kein Machtansatz als übergeordnete Struktur...sondern ein menschenfreundlciher Ansatz.

Es wäre spannend, wie die Gleichberechtigung überhaupt ihren Anfang nahm bei uns. Weisst Du mehr davon?
 

HeavyMetal72

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Liebe Arven,

Mit Menschenfreundlichkeit hat auch bei uns die Gleichberechtigung sehr wenig zu tun...egal wo man hin sieht, geht es doch immer um Geld, Macht und Sex.

Zunächst einmal fehlt den muslimisch geprägten Ländern die Zeit der Aufklärung (Befreiung des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit). Die patriarchischen Strukturen dienen der Erhaltung der Macht der Männer. Halte ich meine Frauen dumm und lasse nur das Gesetz der alten Sitten und Gebräuche zu, soll das die Strukturen erhalten.

So richtig lange ist das bei uns ja auch noch nicht so. Auch bei uns sind es am Anfang des letzten Jahrhunderts mutige Frauen gewesen, die sich gegen die Junker, Industriellen und die Aristokratie durchgesetzt haben und das Wahlrecht erstritten haben. Unterstützer waren da übrigens die typischen Arbeiterparteien USPD und SPD.

Auchbhier ist es hart erkämpft worden, wir sind nur schon ein Stück weiter als André. Trotzdem ist es wichtig, dass wir es nicht als gegeben hinnehmen und immer wieder darauf achten, dass die Gleichberechtigung so bleibt, bzw. eigentlich ist es auch hier nicht genug, denn es verdienen Frauen nach wie vor weniger als Männer.
 

Mod Banane

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Danke Arven und HM.

Für mich spielt weniger das "normale" "Machtspiel" zwischen Frau und Mann eine Rolle. Auch die Absichten vieler Männer in bestimmten Regionen der Welt verstehe ich. Die Frau besitzen, klein und gefügig halten.

Und warum machen und machten das Männer?

Schlicht weil sie es können nehme ich an, die Stärkeren sind. Auch in einer Demokratie ist Gleichberechtigung wohl kein Automatismus. Aber institutionell abgesicherte Rechte verschaffen den Frauen Gehör und Sanktionsmöglichkeiten.

Warum möchte ich das aber z. B. Nicht? Warum mag ich selbständige und starke Frauen? Ist das reine Sozialisation? Weil ich so erzogen wurde?

Für mich ist Gleichberechtigung ohne Gleichmacherei eine Selbstverständlichkeit. Und ich möchte das auch für meine Töchter.
 

Admina Felis

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...ich merke auch, da ich beruflich ab und an mit Männern in konfliktreichen Situationen zu tun habe, dass es in der Biologie stecken muss, dass Männer oft , wenn sie angespannt und nervös werden , ganz automatisch in den Modus: 'der Stärkere hat das Sagen' schalten.
Das merkt man schon daran, dass die Stimme lauter wird , die Gesten gebieterischer usw...und ich merke auch, dass es oft das Ziel hat, mir als Frau 'Furcht einzuflößen', mich einzuschüchtern.

Allerdings habe habe ich im Laufe der Zeit auch gemerkt, dass es nicht von vornherein so ist, sondern auch eine Reaktion - nämlich, dass die Männer dann auch Angst vor mir haben
(weil ich die besseren Argumente hatte , weil ich die besser vorbringen kann, weil eben auch Charme siegt wenn man etwas präsentiert etwa - und weil ich oft schneller reagieren kann in Situationen, die Intuition erfordern.

Kurz: weil ich oft auch überlegen bin. Dann werden sie laut, aggressiv, greifen zu Mitteln, die unter der Gürtellinie liegen.
Als mir klar wurde, dass die Gorillas eigentlich manchmal Angst haben vor mir - bzw. mich als Gefahr sehen - stelle ich mich tatsächlich manchmal zunächst 'dümmer als ich bin' - und agiere in Konfliktsituationen bewusst 'scheibchenweise', und bleibe auf der Ebene, die der Mann vorgibt. Ich zeige nicht, dass ich parallel schon auf ein paar anderen Ebenen unterwegs bin. und habe im Kopf, dass ich gewinnen werde. Oft funktioniert das dann auch - ohne aggressives dominierendes Gehabe und Gebrüll.
ich habe gemerkt, dass für einen Mann als 'Feind' immer ganz wichtig ist, das 'Gesicht wahren zu können', besonders gegenüber einer Frau.
(naja, vermutlich ist es nicht das Gesicht, sondern ein paar Stockwerke tiefer ;) :lach:
 

Admin Wolfgang

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Du machst da wieder ein Fass auf Banane, mit Deinem Thema. :)

Und warum machen und machten das Männer?
Da juckt es einem natürlich eine biolog. Antwort drauf zu geben.

Viele Spezies auf unserem Planeten haben einen Geschlechtsdimorphismus, d. h. es besteht ein signifikanter Größenunterschied zwischen den Geschlechtern.

Das hat mit den Aufgabenstellungen zu tun, die die Geschlechter haben, wenn sie z. B. Nachwuchs aufziehen.

Die Natur verfährt dabei nach dem Prinzip so groß wie nötig und so klein als möglich.

Männer wurden nicht größer als Frauen konzipiert, damit sie diese körperlich in Schach halten konnten. Sie wurden größer und stärker, wie die meisten Männchen im Tierreich, weil sie untereinander kämpfend rivalisierten. Daher liegt ein Evolutionsdruck darauf, solche Männchen eher groß zu machen als klein.

Wenn ein geschlechtlicher Unterschied in der Körpergröße besteht, dann wird dieser auch im Paarbetrieb dazu hergenommen Dominanz auszuüben. Das ist bei Tieren schön zu sehen, wo sie die Größere ist. Sowas gibt es auch. Da gibt sie den Ton an.

Primär evolutionäres Ziel ist, die eigene Fortpflanzung zu sichern, d. h. den eigenen Genen zum Erfolg zu verhelfen. Frauen bzw. Weibchen, wissen immer, dass der Nachwuchs, den sie in die Welt setzen, der aus eigenem Fleisch und Blut ist.

Ein Mann, bzw. ein Tiermännchen kann sich dagegen gar nicht sicher sein. So könnte es passieren und passiert es auch, dass Männer in einen Nachwuchs investieren, der nicht der eigene ist. Um das möglichst zu verhindern haben Primatenmännchen schon seit vielen Jahrmillionen versucht ihre Weibchen physisch zu beherrschen.

Dies steckt in uns allen, auch heutzutage noch. Du Banane machst da sicher keine Ausnahme und ich glaube schon, dass Du dich in wichtigen Feldern Mrs. Rock überlegen fühlst. Und diese Überlegenheit auch einsetzt, zumindest unbewusst, um sie zu dominieren. Oder vorsichtiger ausgedrückt, sie zu Deinen Gunsten zu beeinflussen.


Zuletzt modifiziert von Admin Wolfgang am 01.03.2016 - 17:14:15
 

Mod McQueen

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Das würde dann bedeuten das eine völlige "Gleichberechtigung" ein Trugschluss ist? Auch wenn wir das gesellschaftlich anstreben, Wolfgang?
 

Admin Wolfgang

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Naja, eine völlige Gleichberechtigung ist ja sowieso ein Trugschluss, weil Frauen und Männer halt eben unterschiedlich sind.

Aber, es muss alles getan werden um Ungerechtigkeiten aus der Welt zu schaffen, die auch im Jahr 2016 existieren. Es ist schon lange nicht mehr zeitgemäß, diesen evolutionären Triebfedern da zu entsprechen, die Jahrtausende die Sozialstrukturen unserer Art bestimmt haben. Aber, diese Tendenzen sind ja trotzdem noch da, im Untergrund, auch wenn wir sie in ihrer Entfaltung einschränken und hindern.

Der ganze Chauvinismus hat ja im Grunde eine evolutionäre Komponente und wird sich durch emanzipatorische Bestrebungen nicht restlos beseitigen lassen. Leben müssen die Menschen noch lange damit.

Das ist wie mit den fremdenfeindlichen Reaktionen auch. Sie haben auch eine evolutionäre Triebfeder, die zwar gesellschaftlich kaschiert werden kann, aber, wenn eine Entwicklung die Leute ängstigt oder bloß besorgt macht, kann da richtig was hochkochen. Und unbegründet ist das alles nicht. Ethnien, ganz unterschiedlier Herkunft, in einem Land unterzubringen, provoziert Reaktionen, die zum großen Teil in uns genetisch eingebettet parat liegen.
 

Mod Banane

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Admin Wolfgang schrieb:
Da juckt es einem natürlich eine biolog. Antwort drauf zu geben.
Das hatte ich gehofft! :lach:

Admin Wolfgang schrieb:
Ein Mann, bzw. ein Tiermännchen kann sich dagegen gar nicht sicher sein. So könnte es passieren und passiert es auch, dass Männer in einen Nachwuchs investieren, der nicht der eigene ist. Um das möglichst zu verhindern haben Primatenmännchen schon seit vielen Jahrmillionen versucht ihre Weibchen physisch zu beherrschen.

Dies steckt in uns allen, auch heutzutage noch. Du Banane machst da sicher keine Ausnahme und ich glaube schon, dass Du dich in wichtigen Feldern Mrs. Rock überlegen fühlst. Und diese Überlegenheit auch einsetzt, zumindest unbewusst, um sie zu dominieren. Oder vorsichtiger ausgedrückt, sie zu Deinen Gunsten zu beeinflussen.
Hmmmm, mir ist klar, dass wir alle ein evolutionäres Erbe in uns tragen Wolfgang und auch ich da keine Ausnahme bin. Klar versuche auch ich Oberwasser zu bekommen und zu erhalten, aber noch nie über physische Mittel und auch nicht über das Absprechen gleicher Rechte (freilich ohne sinnlose Gleichmacherei zu leben).

Ich habe für mich ein anderes Mittel der Wahl entdeckt. Frauen verlieben sich meist recht stark in mich(keine Angabe, sondern Fakt) oder sind wie im Fall von meiner Ex wenig sexuell und sehr kontrolliert sowie verbindlich. Ich hatte nie Angst, dass meine Kinder nicht von mir sein könnten. Ich war mir 100% sicher, wirklich. Und auch bei Ms. Rock habe ich keine Angst, dass sie mir fremdgeht. Und der Grund ist, dass ich eine sehr starke Bindung aufbaue und feine Antennen dafür besitze die Intensität der Bindung der Frau an mich zu erspüren (bilde ich mir zumindest ein).

Dieses Verhalten erlebe ich persönlich aber nicht als Unterdrückung der Frau, sondern als "normales" Ringen um die Beziehungsmacht, Bindung und Vertrauen, wie es Frauen ihrerseits ebenso betreiben, wenn auch teilweise mit anderen manipulativen Mitteln.

Ich wünsche mir vielmehr eine gleichberechtigte starke Frau, die sich beruflich niemals von mir abhängig macht und baue da sogar vor und verhindere aktiv solche Tendenzen. Ich finde es toll, wenn Frauen einen eigenen Freundeskreis pflegen und mich nicht an all ihren Gedankem teilhaben lassen etc.

Wir passen diese Wünsche an meine Partnerin und mein eben skizziertes Verhalten zu deiner These? Ich möchte eine Frau nicht ihres Willens brauben noch beherrschen etc. außer im Bett :) . Eine sexuelle und emotionale Abgängigkeit ist wohl schon auch irgendwie mein Ziel, aber auch da agieren Frauen ebenso in dieser Richtiung.

Für mich ist der Anspruch der Frau auf Selbstbestimmung und gleicher Rechte absolut selbstverständlich.

Wie passt das zu meinem evolutionären Erbe?
 

Admin Wolfgang

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Naja, Banane, das evolutionäre Erbe ist ja eine eher leise Stimme im Untergrund. Es ist ja nicht so, dass sie bestimmt und wir folgen.

Kindheitserfahrungen und Sozialisierung, persönliche Entwicklung, und vieles mehr, prägen einen Menschen an sich viel stärker.

Nur gibt es diese Stimmen, bei manchen werden sie so laut, dass sie in einer Ausnahmesituation einer Frau den Schädel einschlagen.

Banane schreibt:

Wir passen diese Wünsche an meine Partnerin und mein eben skizziertes Verhalten zu deiner These? Ich möchte eine Frau nicht ihres Willens brauben noch beherrschen etc. außer im Bett
Na, wenn ein Mann eine Frau beherrscht - im Bett -, dann ist das ja die Grundvoraussetzung dazu, dass er sie auch woanders beherrscht. :lach:

Das sind ja unbewusste subtile Beeinflussungen, die da ablaufen. Und auch wenn Du dir von der Ratio her eine gleichberechtigte Partnerin wünscht, werden, Dir unbewusst, manchmal Mechanismen ablaufen, die genaugenommen nicht auf eine Gleichberechtigung abzielen.
 

Apfel

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Männer und Frauen sind nicht gleich.
Und noch nicht einmal die Männer bzw. die Frauen untereinander sind gleich.

Für mich bedeutet Gleichberechtigung, dass jeder das Recht hat alles zu machen/zu werden.
Mit mehr oder weniger Erfolg natürlich.

Man kann als Frau Bundeskanzlerin werden oder als Mann Kindergärtner.
Nicht jede Frau/Mann wird das schaffen, aber man hat zumindest theoretisch die Möglichkeit und das ist gut so.
Früher war ja manches von vorneherein ausgeschlossen.
 

Mod Welli

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Die große Irritation für Frauen besteht oft darin,
das die Gelichberechtigung eben genau diese Möglichkeit schafft,

Ihr suggeriert Du kannst alles machen was Männer eben auch machen! :smile:

Was Ihr aber keiner sagt:
Klar kannst Du, aber nicht gleichzeitig!
Du wirst Dich entscheiden müssen zwischen Job oder Karriere!

Männern ist das klar,
das sie sich nur einer Sache wirklich intensiv widmen können,
Karriere oder Familie,
beides unter einen Hut zu bekommen geht nicht,
es sei den Frau hält Ihnen Familiär den Rücken frei! :smile:

Damit das also auch andersrum klappen kann muss er in der Familie das selbe machen.
 

Mod May

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Mod Welli schrieb:
Was Ihr aber keiner sagt:
Klar kannst Du, aber nicht gleichzeitig!
Du wirst Dich entscheiden müssen zwischen Job oder Karriere!

Männern ist das klar,
das sie sich nur einer Sache wirklich intensiv widmen können,
Karriere oder Familie,
beides unter einen Hut zu bekommen geht nicht,
es sei den Frau hält Ihnen Familiär den Rücken frei! :smile:

Das sehe ich auch so - beides geht nicht.

Aber ob das den Männern so klar ist... die meisten hinterfragen ihre Karriere gar nicht und gehen selbstverständlich davon aus, dass sie einfach so weitermachen können wie bisher. Frau macht das schon.
Genauso oft Skitouren am Wochenende, internationale Kongresse ... und das finde ich traurig und ernüchternd.
Und ehrlich gesagt: die zwei Monate Elternzeit für die Männer sind auch geschenkt. Meine Kollegen nutzen die als entspannten Urlaub! Das läuft dann so ab: Frau ist eh noch daheim und kümmert sich um den Säugling, Mann bleibt auch daheim und entspannt sich. Macht die Dinge, zu denen er sonst nie kommt. Bestenfalls springt noch ein verlängerter Familienurlaub raus. Aber wirkliche Verantwortung und Pflege des Kindes ist bei den meisten meiner männlichen Kollegen nicht drin.
 

arven

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Mod May schrieb:
Das sehe ich auch so - beides geht nicht.

Aber ob das den Männern so klar ist... die meisten hinterfragen ihre Karriere gar nicht und gehen selbstverständlich davon aus, dass sie einfach so weitermachen können wie bisher. Frau macht das schon.

Da kann ich auch zustimmen. Und noch immer ist es für einige Männer so (mein Held gehört dazu), dass es nicht zählt, was die Frauen machen, wenn sie z.Bsp. wie ich "nur" 40% arbeiten und die restlichen Tage "frei haben um zu den Kindern zu schauen".

Das ist sehr schade- denn meine Wertschätzung und meinen Respekt haben alle, welche sowohl 100% in einem Job arbeiten (ich könnte, wollte und würde das nie tun...habe ich auch nicht gemacht, als ich 100% Brutto nur 3000.- verdiente- ich komme mit wenig Geld klar und verzichte lieber auf den Luxus anstelle freier Zeit), als auch 100% zu den Kindern schauen. Denn beides ist sehr anspruchsvoll, das eine geht mit mehr eigenständiger Einteilung und vielleicht- ja- auch Kaffeepausen;-)- einher, das andere jedoch mit weniger wirklich tiefen Emotionen.

Beides hat seine Berechtigung. Und wenn nicht immer dieser "Konkurrenzdruck" herrschen würde, wer mehr leistet und wer es lockerer hat....könnten all diese Mechanismen so laufen, dass wir zufriedener und wertschätzender wären gegenüber den anderen.
 

Corazon

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Für mich bedeutet Gleichberechtigung erstmal gleiche RECHTE zu haben, also gesetzlich. Das finde ich schon sehr wichtig, piepegal, ob Männer und Frauen biologisch gleich sind.

Denn wer die biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern betont, leitet daraus leider oft eine Ungleichbehandlung ab - immer zum Nachteil der Frau.

Was anders ist natürlich das moralische, denn ja, natürlich gibt es biologische Unterschiede, die sich auf das Gefühlsleben und Risikoverhalten, das körperliche Vermögen etc auswirken. Wichtig ist, dass man das akzeptieren kann und deswegen niemanden abwertet, weder Mann (weniger einfühlsam etc) noch Frau (schwaches Geschlecht). Deswegen plädiere ich für GleichWERTIGKEIT. Die man seinen Kindern beibringen kann. Schau, ja es gibt die und die Unterschiede und trotzdem sind beide Geschlechter gleich viel wert in der Gesellschaft, in der Partnerschaft usw.

Von Gleichmacherei halte ich also auch nichts. Aber von Gleichstellung in der Anerkennung der Beiträge.

Schwieriger ist es beim Thema Kindererziehung zu einer Gleichberechtigung zu kommen. Sieht man schön bei den Männern hier, die hart um ihre Rechte kämpfen müssen - während sie der Mutter freihaus gelassen werden. Und umgekehrt an den Beispielen, die May gerade bringt, denn solche Männer gibt es nunmal auch nciht wenige.

Und dies sollte gesellschaftlich angegangen werden, was ja auch schon getan wird. Nur brauchen Veränderungen auch Zeit. Je mehr Väter die Elternzeit auch tatsächlich als Elternzeit nicht Urlaub annehmen, je mehr das im Kollegenkreis anerkannt wird als "richtiges" soziales Verhalten und das andere (hab urlaub hier und da gemacht) nicht beklatscht sondern mißfällig beäugt wird, desto eher wird es sich ändern.

Und ich würd dem hypothetischen Vater meines Kindes die Ohren langziehen, wenn er meinen würde, die Elternzeit als seinen Urlaub anzusehen. Hier sollte die Frau dann schon eingreifen und das unterbinden. Warum den Vater nicht einfach mal etwas allein mit dem Zwerg lassen (je nachdem wie alt das Kind dann ist) und ihn machen lassen und ihm nicht die Betreuung abnehmen? Schatz, ich geh mal ins Fitnessstudio/Wellness/Kino/shopping... ;)
 

Mod May

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Mod Corazon schrieb:
Und ich würd dem hypothetischen Vater meines Kindes die Ohren langziehen, wenn er meinen würde, die Elternzeit als seinen Urlaub anzusehen. Hier sollte die Frau dann schon eingreifen und das unterbinden. Warum den Vater nicht einfach mal etwas allein mit dem Zwerg lassen (je nachdem wie alt das Kind dann ist) und ihn machen lassen und ihm nicht die Betreuung abnehmen? Schatz, ich geh mal ins Fitnessstudio/Wellness/Kino/shopping... ;)

:lach: Ich glaube das ist dann oft nicht so, wenn Männer relativ früh daheim bleiben und das kleine Kind buchstäblich noch an der Mutter hängt. Wenn voll gestillt wird, dann ist tatsächlich die Mutter diejenige, die - zumindest anfangs - parat stehen muss.

Außerdem - und das beobachte ich auch sehr oft - können Mütter oft schlecht loslassen und beobachten mit Argusaugen jede Tat des Vaters. Da sind dann Windeln zu eng gewickelt, dies und das nicht richtig angezogen, es ist nicht richtig, wie das Kind gehalten wird... da stellen wir Frauen uns wahrscheinlich selber ein Bein.

Naja - am besten wäre, der Vater nimmt Elternzeit, um der Mutter dann wieder einen Berufseinstieg zu ermöglichen. Dann fällt die weibliche Überwachung weg :PP und er muss sich auch zwangsläufig kümmern - und den Alltag mit Kind mitleben.
 

Corazon

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Ergänzung: man kann ja politisch von der DDR halten was man will und es waren sicher nicht selbstlose Motive, die die poltische Führung dazu brachten Frauen massiv ins Berufsleben zu integrieren. Aber sie haben sie gebraucht und so mussten sie die Bedürfnisse der Frauen erfüllen, damit dies möglich wurde. Sprich, es gab eben die Ganztagsbetreuung. Natürlich mit integrierter Propaganda, wie auch in allen Betrieben und Schulen.

Und es gab in der Arbeit Frauenruheräume, es gab pro Monat einen Haushaltstag. Und ehrlich, sowas wünsche ich mir hier auch manchmal. Denn ich möcht mal den Mann sehen, der volle Arbeistleistung bringen kann, wenn ihn einmal im Monat schreckliche Bauchkrämpfe quälen, so dass ohne Schmerzmittel gar nichts mehr geht und man sich wie ausgespuckt fühlt und bleimüde, selbst wenn man geschlafen hat. !)) Da kenne ich inklusive mir leider viele Freundinnen, denen es ähnlich geht, eine klappt ab und an sogar mal weg in dieser Zeit. Sowas belächeln ja die meisten Chefs nur als monatliches Frauendrama. Die möcht ich gern mal sehen, wenn es ihnen so gehen würde. Keinen Fuss würden die ins Büro setzen sondern daheim liegen bleiben und jammern! :lach:


Zuletzt modifiziert von Mod Corazon am 02.03.2016 - 18:51:04
 

Corazon

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Mod May schrieb:
:lach: Ich glaube das ist dann oft nicht so, wenn Männer relativ früh daheim bleiben und das kleine Kind buchstäblich noch an der Mutter hängt. Wenn voll gestillt wird, dann ist tatsächlich die Mutter diejenige, die - zumindest anfangs - parat stehen muss.

Außerdem - und das beobachte ich auch sehr oft - können Mütter oft schlecht loslassen und beobachten mit Argusaugen jede Tat des Vaters. Da sind dann Windeln zu eng gewickelt, dies und das nicht richtig angezogen, es ist nicht richtig, wie das Kind gehalten wird... da stellen wir Frauen uns wahrscheinlich selber ein Bein.

Naja - am besten wäre, der Vater nimmt Elternzeit, um der Mutter dann wieder einen Berufseinstieg zu ermöglichen. Dann fällt die weibliche Überwachung weg :PP und er muss sich auch zwangsläufig kümmern - und den Alltag mit Kind mitleben.

Ja eben May, genauso wie du es sagst. Es liegt also auch sehr stark mit an der Frau, wie sich die Elternzeit des Vaters gestaltet und ob es echte ELTERNzeit ist ;)
 

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