Ich hab jetzt lange überlegt, ob ich das hier schreibe, denn bei dem, was kommt, besteht einfach eine große Wiedererkennungsgefahr. Daher lösche ich das vielleicht wieder.
Ich hab mich aber doch zum Schreiben durchgerungen, weil ich einfach Hilfe brauche und weiß, dass das hier der richtige Ort dafür ist.
Also: mein Partner wohnt inzwischen bei mir und meinen Kindern, hat seine eigene Wohnung gekündigt. Mein Em ist ruhig, wir haben ziemlich viel geklärt in letzter Zeit, auch den Kindern geht es soweit gut.
Und wie das oft so ist im Leben, dann kommt es faustdick aus anderer Richtung, jetzt ist es seine Ex, die doch Stress macht.
Die Situation, die mich so belastet hat folgenden Hintergrund:
Die beiden haben zusammen vor Jahren zwei Hunde angeschafft, wohl weil sie das unbedingt wollte, er war aber einverstanden.
Einer der beiden Hunde ist ziemlich alt und wird die nächsten Monate nicht überleben.
Der andere ist noch jünger und eine Rasse, die nur in sehr wenigen Bundesländern überhaupt zugelassen ist. In den meisten Kreisen allerdings ist die Haltung mit hohen Auflagen verbunden. Der Hund ist zwar kinderlieb, aber schwierig im Kontakt mit anderen Hunden und auch sonst etwas eigen: muss immer auf dem Sofa liegen und schläft nur im Bett mit Herrchen und Frauchen
.
Auch braucht er natürlich viel Bewegung und kann nicht einen ganzen Arbeitstag lang alleine zuhause bleiben.
Als die beiden sich getrennt haben (er ist ja aus dem gemeinsamen Haus in eine kleine Wohnung etwa 25 km entfernt gezogen) hat er sich bereit erklärt drei bis viermal die Woche nach der Arbeit dorthin zu fahren um die Hunde auszuführen, während EF noch am arbeiten ist.
Das macht er jetzt fast ein halbes Jahr lang, was eine enorme zeitliche Belastung darstellt wie man sich unschwer vorstellen kann. Mich hat es angefangen richtig zu nerven, seitdem er bei mir wohnt, denn wir haben so kaum Zeit für uns.
Zugespitzt hat sichd a ganze, als EF verkündet hat, dass sie auch ausziehen will und die beiden beschlossen habend as Haus zu verkaufen. Seitdem ist er zudem ständig unterwegs Sperrmüll zu beseitigen, den Garten auf Vordermann zu bringen, damit eventuelle Käufer nicht abgeschreckt sind usw. Im Endeffekt ist er mehrmals wöchentlich bis zu ier Stunden unterwegs deshalb (EF ist dann meistens nicht da, was mich noch irgendwie beruhigt hat.
Ich hab aber gespürt, wie ihn das Ganze mehr und mehr belastet. EF hat zwar versucht, den Hund über die Website eines Tierheims an andere Leute zu vermitteln, bisher aber erfolglos, eben weil das ganze so schwierig ist.
EF hat dann plötzlich eine Wohnung gefunden, schon ab 1.7., was den Druck alles zu regeln zusätzlich erhöht hat und damit den Druck auf meinen Partner.
Einmal hatten wir einen richtigen Streit deshalb, den bisher einzigen seitdem wir uns kennen.
Ausgerastet bin ich leider. als ich dann von gemeinsamen Bekannten nebenbei erfahren habe, dass wir ja demnächst diesen Hund übernhemen, wenn sie auszieht.
Ich war sclicht sprachlos!
Ich mag Hunde und meine Kinder wünschen sich sehr ein Haustier. Ich habe allerdings ganz unabhängig von ihm für mich beschlossen, dass ich die Verantwortung für einen Hundalle demit verbundenen Verpflichtungen und Einschränkungen nicht übernehmen will. Ich habe so lange für meine Unabhängigkeit gekämpft und mir auch lange überlegt, ob es gut ist, wieder einen Mann im Haus zu haben. Einen Hund will ich einfach nicht und schon gar keinen, mit dem ich mein Bett teilen muss!
Ich hab ihm das dann deutlich gesagt und gefragt, ob er ihr das ohne mein Wissen zugesichert hat. Er sagt nein, sie sei halt davon aisgegangen, weil ich ein Haus mit Garten habe. Eine Frechheit, wie ich finde!
Daraufhin hat er ihr klargemacht, dass das nicht geht, ich mich bereit erklärt habe, den Hund vorübergehend für maximal drei Monate aufzunehmen, sollte sich bis dahin kein neuer Besitzer gefunden haben, muss das Tier ins Tierheim.
Seitdem herrscht quasi Krieg.
Sie zieht so ziemlich alle Register um den moralischen Druck zu erhöhen. Hetzt bei der Tochter, die mit dem gleichen Spruch wie EF daher kam:
Du nimmst ja auch Mailins Kinder im Grundschulater in Kauf, dann ist es wohl nicht zuviel verlangt, dass Mailin wohl auch deinen Hund nimmt!
An dem Punkt habe ich eine Stunde lang bei meiner Therapeutin geweint. Ich fühle mich überfahren und moralisch erpresst.
Meine Therapeutin hat vorgeschlagen, dass ich eben doch nicht mit meinem Partner zusammenziehen und vor allem keinen Hund aufnehme, nicht einmal vorübergehend, wenn ich das für mich nicht will.
Da war er zutiefst betroffen. Fakt ist: wir wollen zusammen leben und es passt auch alles im alltäglichen Zusammenleben, was man aufgrund einer reinen Affärenerfahrung ja vorher nicht weiß.
Gestern ist die Situation erneut eskaliert: ich musste länger areiten als er, es hat sich inzwischen so eingebürgert, dass er sichd ann wie selbstverständlich um die Kinder kümmert, sodass ich keinen anderen Babysitter brauche.
Kaum war ich zuhause, klingelte sein Handy und eine tobende EF war dran. Sie sein nachhause gekommen und er habe sich nicht um die Tiere gekümmert, was denn wohl so wichtig gewesen sei!
Er ist dann direkt hingefahren, da die beiden ohnehin verabredet waren um einige finanzielle Dinge zu klären.
Nach fast fünf Stunden kam er wieder und war ein einziges Häuflein Elend. Nur Vorwürfe habe er sich anhören müssen.
EF hat wohl die Erwartung, dass die beiden ein super tolles Freundschaftsverhältnis pflegen, er nach den Hundegängen bei ihr bleibt und mit ihr Kaffe trinkt usw. Stattdessen wirft sie ihm vor "alles emotionslos abzuhandeln". Er solle doch froh sein, dass sie so wenig Stress macht (ach ja????
).
Besonders schlimm fand er es, dass die Tochter den Streit mitbekommen hat, die ja auch der Meinung ist, dass ich mich nicht so haben soll.
Heute war er wieder erst bei den Tieren, seitdem mit der Tochter unterwegs, reden konnten wir daher kaum.
Ich habe jetzt Angst, dass uns die ganze Sache doch über den Kopf wächst. Bisher habe ich es vermieden auch nur ein negatives Wort über EF zu sagen. Auch er hat sie nie schlecht gemacht bis eben in den letzten Tagen, asl auch bei ihm das Maß voll war. er sagt, der Umgang mit ihr belastet ihn sehr, denn er spürt, wie sehr sie sich permanent zusammen reißt. Er will den Umgang auf ein Minimum begrenzen.
Er ist wie ich der Meinung, dass man nach über zwanzig Jahren Beziehung nicht einfach zur Freundschaft übergehen kann, wenn einer der beiden die Trennung gar nicht wollte.
Ich hab ihm klargemacht, dass ich mir sicher bin, dass sie ihn noch liebt und einfach versucht irgendwas von ihm möglichst lange zu behalten.
Dazu passt auch ihr Satz: Wir bleiben Eltern!
Achja, von den Hunden?, hab ich dann gefragt. Die Kinder sind ja erwachsen und brauchen Eltern nicht im eigentlichen Sinne als Eltern, wenn dann nur sporadisch.
Sie meinte dann wohl nach, dass er es irgendwann bereuen würde, wenn er den Hund wirklich weggibt. Moralkeule!
Und dass er sich um nichts kümmert (achja?????
)
Er liebt diesen Hund zwar, will aber aus den gleichen Gründen wie ich unabhängig von mir nicht die Verantwortung.
Was soll ich tun, wie soll ich mich in dieser Situation verhalten?
Ich merke einfach, dass mich die letzten anderthalb Jahre immer unabhängiger gemacht haben, darauf will ich nicht verzichten. Ich hab mich gegen so viele Vorwürfe zur wehr gesetzt, auch wenn es mich alles an Kraft gekostet hat. Ich kann einfach nicht mehr.