Hallo ihr Lieben,
eigentlich wollte ich erst dann ein Update schreiben, wenn ich es geschafft habe, mir einen Avatar zuzulegen, aber irgendwie bin ich zu verpeilt dazu.
Jetzt haben mich mehrere Leute per PN angeschrieben und da dachte ich mir, ich poste einfach hier mal, was in meinem verrückten Leben alles so passiert ist in den letzten Monaten.
Inzwischen glaube ich auch nicht mehr, dass mein Ex mich hierhin verfolgt.
Ich versuch alles mal nach Personen zu ordnenen, die da wären....
1.: ...mein Ex
Er hat es mir lange sehr schwer gemacht, inzwischen gibt er mehr und mehr Ruhe. Er hat ein paar finanzielle Forderungen gestellt, die ich völlig überzogen fand, auf die meisten bin ich dennoch eingegangen, einfach um Ruhe zu haben. Er hat sehr viel Kontakt mit den Kindern, also zwangsläufig auch mit mir.
Lange haben mich noch Schuldgefühle immer wieder eingeholt, die ich während der Affäre nie hatte, inzwischen wird auch das besser. Aber er weiß ganz genau, welche Könpfe er drücken muss, dass ich mich schlecht und schuldig fühle.
Ich hab sogar zwischendrin immer mal gedacht, ob ich meiner Ehe nach unserem Auffliegen nicht doch eine Chance hätte geben müssen, aber ich komme immer wieder zum selben Ergebnis: es ging wirklich nicht.
2.) Die noch EF
...is mit ihrer Tochter im Sommer in eine kleine Wohnung gezogen, hat eine neue Arbeit in Vollzeit und was ich so höre ist sie sich aktiv im Nachtleben unserer Stadt am austoben.
Wir hören nur äußerst selten von ihr. Was ich weiß, hat mir die Tochter erzählt.
3.)
... seine Kinder: Die Tochter hat inzwischen Abi gemacht, will demnächst in einer anderen Stadt studieren. Wir verstehen uns gut, sehen uns aber nur sehr selten, weil sie nicht mehr zu uns zu Besuch kommt, nachdem das am Anfang alles zuviel war. Sie hat ihren Papa da auch nicht wirklich für sich.
Sein Sohn hat unregelmäßig Kontakt zu ihm, vermeidet aber nach wie vor jede Bgegnung mit mir. Er geht dem einfach aus dem Weg. Mein Freund ist traurig deshalb und hat ein wenig Angst, dass das auf ewig so bleibt (wir haben im Bekannntenkreis vergleichbare Fälle, in denen das so ist).
4.) meine Kinder
...es geht ihnen schwankend, würde ich sagen. Der Große ist am Beginn der Pubertät und hat teilweise heftige Trotzreaktionen gegen alles. Er wird dann aggressiv gegen seinen Bruder und verbal gegen mich und meinen Freund, aber auch gegen seinen Vater.
Mein jüngerer Sohn ist ohnehin vom ADHS Syndrom betroffen und ein echter Wirbelwind. Jeden schwierigen Tag bringe ich natürlich mit der Situation in Verbindung und gehe teilweise heftig mit mir ins Gericht.
Die Kinder kosten mich insgesamt wahnsinnig viel Kraft und ich habe oft das Gefühl, dass ich dabei auf der Strecke bleibe.
5)mein Freund
...das allerbeste: er hat niemals in irgendeiner Weise daran gedacht sich der noch EF wieder anzunähern. Für ihn war vorbei wirklich vorbei.
Er hat das alles so straight durchgezogen, dass ich oft fast Angst hatte: im Januar bei EF ausgezogen, im Mai bei mir ein, im Oktober das Haus mit EF verkauft, mir im März schon einen Heiratsantrag gemacht, die Scheidung für Juni diesen Jahres geplant. Am liebsten hätte er auch, dass ich ihm einen Anteil an meinem Haus verkaufe, aber das werde ich ganz sicher nicht tun!
Gleichzeitig hat er aber auch beruflich plötzlich 1000 neue Pläne, Hummeln im Hintern überall.
6.) ich
...bin ich glücklich?
Viele hier würden sicher alles dafür geben mit mir zu tauschen und was mache ich? Ich hadere immer wieder mit der Gesamtsituation.
Ich bin ziemlich überarbeitet, ich arbeite fast Vollzeit, meine Kinder sind aber noch eher klein, also brauchen sie mich dauernd. Da ich sie auch nicht länger alleine lassen kann, bin ich ziemlich eingeschränkt in meinen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Das zermürbt mich manchmal.
Klar lebe ich mit einem Partner zusammen, der ist aber eben nicht der Vater meiner Kinder und geht schön des Weges. Er kann berufliches und privates planen wie er will, ich nicht. Ich habe das Gefühl, ihn um Erlaubnis fragen zu müssen, wenn ich etwas erledigen möchte, (zur Kosmetik, Joggen, zum Yoga, eine Freundin treffen usw.), denn schließlich brauche ich ihn dann als Babysitter. Das nervt mich.
7.) wir beide als Paar
...es ist verdammt schwer finde ich, wenn beide direkt aus einer sehr langen Beziehung kommen. Wir sind ja beide in einem Alter (Anfang/Mitte vierzig), in dem man sehr konkrete Vorstellungen hat, vom Leben, von Partnerschaften, Kindererziehung usw. Das alles haben wir aber nicht gemeinsam erworben sondern eben mit anderen Partnern.
Ich habe mir (bewusst oder unbewusst) einen Partner gesucht, der so ganz anders ist als mein Ex. Und dazu gehört eben, dass er sehr dominant ist und ich das Gefühl habe, auf der Hut sein zu müssen, damit ich nicht untergebuttert werde. Er würde alles entscheiden, alles organisieren: was eingekauft und gekocht wird, welches Urlaubsziel, wie die Wäsche gewaschen wird, was die Kinder dürfen und was nicht, was angeschafft wird usw. Das heißt aber auch, dass er mir das Frühstück macht, den Kindern die Schulbrote, Arzttermine für mich ausmacht, mein Auto volltankt.
Wenn ich irgendwo nicht aufgeräumt habe, macht er es. Er macht Vorschläge, wie die Schränke einzuräumen sind und was auf den Sperrmüll kann.
Er macht einfach alles!!!
Ich bin das einfach nicht gewohnt. Manches lässt mich mich klein fühlen. Das habe ich ihm oft gesagt, er versteht das auch, kann aber kaum aus seiner Haut.
Was mich auch manchmal stört: er geht einfach seinen Weg, vor allem beruflich. Ich hab ihm vorgeworfen, dass er alles anfängt und dann fallen lässt. Auch einige gemeinsame Projekte mit mir, weil ihm etwas anderes einen größeren Ego push verleiht. (so meine Interpretation) Ein Alphatier halt.
Und er hat EF ja mehrfach betrogen. Da ist immer irgendwo die Restangst, dass er das mit mir auch macht, wenn der erste Gefühlsrausch verflogen ist, so nach 4-5 Jahren.
So, jetzt aber das Gute: er hört mir zu, nimmt mich ernst. Er hat ein anglaubliches Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeiten. Manchmal haben wir viermal am Tag Sex.
Ich konnte noch nie mit jemandem so gut reden, wir verstehen uns immer noch blind. Und: er liebt mich sehr, lässt mich das andauernd spüren, durch viele kleine liebevolle Gesten immer und immer wieder.
Gut ist es immer zwischen uns, wenn wir ganz für uns sind. U.a. wenn die Kinder in den Ferien oder am WE nicht da sind, wenn wir beide Urlaub haben. So nahe habe ich mich noch keinem Menschen gefühlt.
Das Weihnachtsfest war das schönste, das ich seit Jahren hatte. Auch weil wir beide mit meinen Kindern so etwas wie eine Familie waren. Seine Eltern behandeln mich, als hätte es nie eine andere Schwiegertochter gegeben als mich.
Meine Mutter hingegen hat sich bis jetzt geweigert ihn als meinen neuen Partner zu akpetieren, wir haben zurzeit keinen Kontakt, auch meine Kinder nicht mit ihr.
So, das war das Allergröbste. Das meiste gehört ja eigentlich nicht mehr hierher sondern ins Beziehungsforum. Ich hab auch schon mal überlegt, da einen Strang aufzumachen, aber hier fühle ich mich einfach Zuhause!