Haben wir eine Zukunft nach dem Job?

Graceland

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Hallo Ihr Lieben,

ich denke ich bin richtig bei Euch, mit meinen "Problemchen".

Seit 7 Jahren habe ich (51) eine Beziehung mit meinem Chef (60). Er ist ein Mann mit Vergangenheit. Verheiratet und geschieden, nun wieder seit 20 Jahren verheiratet. Er hatte, laut eigener Aussage, viele Affären. Die letzte (auch langjährige) Affäre hatte er mit einer verheirateten Kollegin von mir.

Dass er mit seiner jetzigen Frau sexuell nichts mehr hat, habe ich schon mitbekommen als wir noch nicht zusammen waren. Er hat sein eigenes Zimmer und ich glaube ihm.

Bei der Kollegin bin ich mir auch ziemlich sicher, dass sexuell nichts mehr läuft, da sie nun mit ihrem eigenen Ehemann wieder zusammen gefunden hat.

Er hat von Anfang an gesagt, dass er seine Frau nicht verlassen wird, da er in seinem Alter nicht noch einmal neu anfangen will. Im Grunde genommen war ich auch zufrieden mit der Situation, bis er vor 2 Jahren schwer erkrankte. Er musste ins Krankenhaus und sich einer lebensgefährlichen OP unterziehen.

Es war ganz schlimm für mich, in dieser schweren Zeit nicht an seiner Seite zu sein. Zum Glück kenne ich seinen erwachsenen Sohn (er hatte mich ihm vorgestellt, aber nicht als seine AF), der hat mir ein bissl über seinen Zustand berichtet.

Er erholte sich auch wieder aber es ist etwas, was wieder kommen kann. Deswegen zermürbt mich der Gedanke, dass er wieder krank wird und ich bekomme nichts mit bzw. ich kann ihm nicht beistehen. Ich kann mit ihm darüber auch nicht reden, da ich ihm gegenüber, was seine Erkrankung angeht, immer positiv bin.

Vom Gefühl her, hat uns die schlimme Zeit noch mehr zusammen geschweißt. Er kommt mich dreimal die Woche besuchen und kommt auch zwischendurch mal für nen kurzen Kuss bei mir vorbei. Außerdem gehen wir einmal im Monat Abends aus und wir sehen uns fast jedes Wochenende einen Tag. Wir hängen also sehr aneinander sowohl sexuell als auch emotional. Immer händchenhaltend, wenn wir unterwegs sind. Hand ständig auf meinem Bein wenn wir im Auto sitzen, auch über Stunden.

Nun wird er in 3 Jahren in Rente gehen und ich habe jetzt schon Angst, was dann aus uns wird da er ja dann keine Ausreden mehr hat, mich zu besuchen. Er sagt zwar, dass er einen Weg findet aber die Angst kann er mir nicht nehmen. Er sagt auch, dass er noch viel mit mir erleben möchte, also die Zukunftsperspektive ist auch bei ihm vorhanden.

So ein bisschen hoffe ich schon, dass er dann seiner Frau reinen Wein einschenkt bzw. dass es dann zwischen ihm und ihr unerträglich wird, weil er ja dann oft Zuhause ist. (ja gemeiner Gedanke, ich weiß) :nogo:

Ich habe ihn nie gedrängt oder verlangt, sich zu mir zu bekennen aber er sagt oft, dass er der Falsche für mich ist.... ich dann "stimmt, denn Du bist verheiratet". Oder er sagt, dass er einen Neuanfang nicht mehr schaffen würde (so nach dem Motto, er ist zu bequem dafür).

Wir sind uns auch einig, dass unsere Beziehung geheim bleiben muss, allerdings meine ich das, weil es für uns dann im Job zu Problemen kommen würde. Wenn er in Rente ist, sehe ich da keine Probleme mehr.

Wie seht ihr das? Meint ihr, dass ich es - trotz seiner Bedenken - schaffen könnte ihn für mich zu gewinnen? Wie könnte ich strategisch vorgehen? Erstmal abwarten, weil jetzt ist es eh noch kein Thema oder schon jetzt mit irgendeiner Strategie starten... wobei ich nicht wüsste, welche...

Damals, am Anfang unserer Affäre bin ich auch strategisch vorgegangen und ich hatte ihn am Haken. :thumbsup: Bin mal gespannt auf eure Antworten. Danke schonmal!
 

Admina Hira Eth

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Hallo Graceland,

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Ps: Auch bei Affärenbeziehungen ist Wolfgang's E-Book sehr zu empfehlen, weil es anschaulich die Psychodynamik von Mann und Frau beschreibt und wie man es anstellt eine verrutschte Beziehungsmacht wiederauszugleichen.
 

Admina Hira Eth

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Hallo Graceland :smile: - ein erneutes Willkommen hier an dieser Stelle.

Das hier:
Er hat von Anfang an gesagt, dass er seine Frau nicht verlassen wird, da er in seinem Alter nicht noch einmal neu anfangen will.
aber er sagt oft, dass er der Falsche für mich ist.... ich dann "stimmt, denn Du bist verheiratet". Oder er sagt, dass er einen Neuanfang nicht mehr schaffen würde (so nach dem Motto, er ist zu bequem dafür).
...würde ich schon ernst nehmen. Schieb das nicht weg. Zumindest derzeit (noch) scheint er da recht deutlich zu sein. Und momentan gibt es für ihn auch überhaupt keinen Grund, etwas zu ändern - läuft doch optimal für ihn!
Ich bin daher grundsätzlich bei dem hier:
Erstmal abwarten, weil jetzt ist es eh noch kein Thema
...und zwar aus den Gründen, die du bereits genannt hast:
dass es dann zwischen ihm und ihr unerträglich wird, weil er ja dann oft Zuhause ist.
...ich denke, ich würde da auch erstmal auf die dann eintretende Veränderung setzen und die Affäre bis dahin leicht fortführen (wenn du das für dich so willst natürlich nur); er soll ja weiterhin am Haken bleiben und merken, was er an dir hat. Du machst dich sozusagen unentbehrlich bei ihm.
Ich merke aber kurz an, dass seine Rente und die dann häufigere Anwesenheit zuhause nicht zwangsläufig auf das von dir gewünschte Ziel hinauslaufen muss. Theoretisch denkbar wäre auch, dass er und EF sich plötzlich besser verstehen. Bitte als zumindest denkbare Option im Hinterkopf behalten.
Wir sind uns auch einig, dass unsere Beziehung geheim bleiben muss, allerdings meine ich das, weil es für uns dann im Job zu Problemen kommen würde. Wenn er in Rente ist, sehe ich da keine Probleme mehr.
Naja, es gibt doch aber noch Probleme - aus seiner Sicht jedenfalls: das Problem wäre dann, dass es EF ggf. mitbekäme und es möglicherweise zu dem käme, was er (derzeit) nicht zu wollen scheint - Ehe aufgeben, neu anfangen müssen:
dass er seine Frau nicht verlassen wird, da er in seinem Alter nicht noch einmal neu anfangen will

VG
Hira
 
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Admina Hira Eth

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P.S.: vielleicht noch eine kleine erläuternde Ergänzung hierzu:
Ich merke aber kurz an, dass seine Rente und die dann häufigere Anwesenheit zuhause nicht zwangsläufig auf das von dir gewünschte Ziel hinauslaufen muss. Theoretisch denkbar wäre auch, dass er und EF sich plötzlich besser verstehen. Bitte als zumindest denkbare Option im Hinterkopf behalten.
Es gibt schon diese Paare, die plötzlich dann, wenn (klassischerweise) EM in Rente geht, nichts mit sich anzufangen weiß und EF sich plötzlich mit einem eine Aufgabe suchenden, sie nervenden EM konfrontiert sieht, der sie davon abhält, zu tun, was sie bisher tat, ihr gefühlt ihre Freiheit nimmt, kein Paar mehr sein können oder wollen. Loriot hat da zB einen sehr schönen Film draus gemacht (allerdings mit einem Zusammenrauf-Ende).

Was ich dir eigentlich sagen wollte, ist, dass du dich besser nicht darauf versteifen solltest, dass es dann zwingend wunschgemäß schief geht bei deinem AM daheim. Es gibt ja in der Regel mehrere mögliche Wege, die das Leben geht. Außerdem könnte es sein, dass er das Nest eben auch dann nicht verlassen mag und sich zuhause anpasst, um die Wogen glatt zu halten.
 
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Graceland

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Hallo Hira,

vielen Dank für Deine Antwort und Einschätzung.

würde ich schon ernst nehmen. Schieb das nicht weg. Zumindest derzeit (noch) scheint er da recht deutlich zu sei
So richtig ernst nehme ich ihn allerdings nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass er das nur so vehement behauptet, weil ich momentan auch noch diese Haltung einnehme. Das heißt ich könnte es mir momentan gar nicht vorstellen, ihn bei mir wohnen zu haben und darauf würde es hinauslaufen, wenn er sich trennen würde.

Trotzdem wird es immer schwieriger für mich und ich denke, für ihn auch. Ich denke bei uns beiden sagt das Herz, wir sollten zusammen sein. Der Kopf sagt, es ist besser so, wie es ist.

LG Graceland
 

Admina Hira Eth

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So richtig ernst nehme ich ihn allerdings nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass er das nur so vehement behauptet, weil ich momentan auch noch diese Haltung einnehme.
Jemanden (den man liebt) "nicht richtig ernst" zu nehmen, finde ich grundsätzlich heikel - es ist einerseits die Missachtung dessen, was das Gegenüber vielleicht möchte oder wie es handelt und zum anderen das Bilden einer eventuellen Fehlvorstellung von dem, was ist und was werden könnte mit der Folge, dass der Fall noch tiefer wäre später, erwägt man im Vorfeld nicht zumindest auch, dass man selbst eventuell falsch liegen könnte.

Bei dir kommt als konkret-individueller Punkt, der wohl auch nicht ohne weiteres abgetan werden sollte, hinzu, dass er es nicht jetzt zum ersten Mal sagt, sondern er so in die Geschichte auch eingestiegen ist:
Er hat von Anfang an gesagt, dass er seine Frau nicht verlassen wird, da er in seinem Alter nicht noch einmal neu anfangen will.
...wobei zusätzlich noch die Dauer eurer Affäre und sein Alter mit ins Betrachtungs-Töpfchen genommen werden müssten: vor sieben Jahren war er jünger als heute, in drei Jahren ist er noch älter. Die Affäre wird dann 10 Jahre gelaufen sein, ohne, dass sich der Status geändert hätte. Oder sich ändern musste.

All das bleibt, aber das schrieb ich schon, abzuwarten, denn wir wissen nicht, was die Veränderung und plötzliche Distanz zu dir mit ihm machen wird. Klar kann sich auch seine Einstellung ändern, das von ihm Gesagte obsolet sein oder werden. Aber ich möchte trotzdem dafür werben, erstmal ernst zu nehmen, was er sagt und das in die eigene Betrachtung und Überlegung mit aufzunehmen.
Immerhin könnte ja genausogut möglich sein, dass deine Vorstellung, die du oben in der von mir zitierten Passage schilderst, mehr mit deiner inzwischen veränderten Wahrnehmung und Hoffnung zu tun hat, als mit einer Änderung seines von Beginn an vertretenen Standpunkts.
 

Graceland

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Hallo Hira,

Jemanden (den man liebt) "nicht richtig ernst" zu nehmen, finde ich grundsätzlich heikel - es ist einerseits die Missachtung dessen, was das Gegenüber vielleicht möchte

Eine Aussage nicht ernst zu nehmen bedeutet nicht, dass man den geäußerten Wunsch missachtet. Das wäre in diesem Fall kontraproduktiv und der falsche Ansatz.

Ich glaube, dass mein AM vieles verdrängt, dazu gehören auch seine Gefühle. Das muss auch so sein, sonst könnte er seine Frau nicht mit mir betrügen. Bei YouTube gibt es ein Video von Tanja Grundmann "Hat er wirklich Angst vor seinen Gefühlen?" Das beschreibt meinen AM zu fast 100%, nur dass es bei uns keine bzw. nur ganz wenig Phasen gibt, in denen er sich zurückzieht. Im Gegenteil, wir sehen uns immer öfter und machen immer mehr zusammen. Ich bekomme auch immer Antwort auf meine Nachrichten, also ich habe nicht das Gefühl, dass er mich ignoriert. Sein "Zurückziehen" besteht eigentlich nur aus der räumlichen Trennung, wenn er zu seiner Frau geht. Gefühlsmäßig, denke ich, ist er bei mir.

Allerdings lässt es Frau Grundmann aussichtslos erscheinen, zu einem solchen Mann durchzudringen. Ich bilde mir allerdings ein, dass mir das langsam gelingt.
Er sagt auch selbst, dass er sich von einer Frau noch nie so geliebt gefühlt hat, wie von mir. Immer wenn wir uns sehen sagt er, dass ich ihm durch meine Berührungen schöne Gefühle mache und ich spüre, dass er das braucht.

Ich glaube, ich habe ihn in eine große Misere gebracht, denn er spürt einen Kontrollverlust. Einerseits hat er Angst, mich zu verlieren aber andererseits sagt und tut er Dinge um mich loszuwerden. Ich kann das schlecht beschreiben...

Vielleicht mache ich mir aber auch nur was vor, was allerdings ein Novum wäre. Ich hatte schon als Teenager ein feines Gespür für solche Dinge.

Allerdings braucht es sehr viel Zeit, wenn ich ihn für mich gewinnen möchte. Zeit, die ich, aufgrund seiner Erkrankung, vielleicht nicht mehr habe.:cry
 

Admina Hira Eth

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Allerdings braucht es sehr viel Zeit, wenn ich ihn für mich gewinnen möchte. Zeit, die ich, aufgrund seiner Erkrankung, vielleicht nicht mehr habe.:cry
Hattest du dazu schon etwas geschrieben? Nein, oder?

Eine Erkrankung könnte wichtig sein im Hinblick auf die Motivation, aus einem gewohnten Gefüge auszubrechen - und zwar sowohl in die eine ("Ich will mein Leben to the fullest leben, bevor ich sterbe!"), als auch die andere Richtung ("Ich kann mich niemandem mehr zumuten." / "Ich bin zu alt/krank für Veränderungen." / "Hier weiß ich, was ich habe, diese Ruhe brauche ich jetzt."). Das zusätzlich, bzw. auch erstmal völlig unabhängig von dem Rest der Geschichte und dem, was du oben dazu ausgeführt hast.
 

Graceland

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Gerade habe ich noch ein Video von Frau Grundmann angeschaut. "Warten: Das Leben als Geliebte". Ich überlege gerade was passieren würde, wenn es in unserer Beziehung keinen Sex mehr gäbe. Er sagt nämlich oft, er könne auf Sex verzichten. Noch so eine Aussage, die ich nicht ernst nehme. Ich glaube sogar, dass Sexmangel der Grund ist, dass er und seine Frau sich auseinander gelebt haben.

Frau Grundmann spricht vom Bindungsgefühl, welches bei einer Affäre nicht entstehen kann weil es gewisse Situationen in einer Affäre i.d.R. nicht gibt. Das ist jedoch bei mir und meinem AM anders. Schon allein dadurch, dass wir zusammen arbeiten gibt es viele Situationen, in denen er für mich da ist. Auch im Alltag war er schon oft für mich da, zum Beispiel hatte ich mal eine Autopanne. Obwohl ich ihm geschrieben habe, dass der ADAC informiert ist, hat er eine Ausrede gefunden und ist zu mir gekommen. Gerade letztens kam er zu mir und sieht, wie mein Jüngster versucht sein Fahrradreifen aufzupumpen. Schwupps, holt er seinen Minikompressor aus dem Auto und übernimmt. Wir leben also einen gewissen "Alltag".
Irgendwie bin ich das komplette Gegenteil von der "normalen" Geliebten. Als ich das Gefühl hatte, dass es bei mir und meinem AM nicht weiter geht bin ich hin, und hab ihn mit einem anderen Mann (einem Kollegen) rasend eifersüchtig gemacht. Das war ganz am Anfang unserer Affäre. Damals habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass er mich liebt.
Es stimmt allerdings schon, dass ich mich nach ihm richte und jede Gelegenheit wahr nehme, ihn zu treffen. Das mit dem Warten geht allerdings nicht nur mir so, sondern auch seiner Familie (wenn er mich noch schnell für einen Kuss nach der Arbeit trifft obwohl er bereits Zuhause sein sollte).
Ich versuche auch, ihn nicht zum Mittelpunkt meines Lebens zu machen indem ich mich mit Sport, Städtereisen, Hobbies usw. beschäftige.
Was allerdings in dem Video den Nagel auf den Kopf trifft ist, dass er sich für seine Frau verantwortlich fühlt. Eigentlich ist das der casus knacksus und vielleicht das, wo ich ansetzen muss um ihn für mich zu gewinnen....
 

Mod Plouha

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Hallo Graceland,

Mir sind dabei jetzt ein paar Punkte aufgefallen:

Eine Aussage nicht ernst zu nehmen bedeutet nicht, dass man den geäußerten Wunsch missachtet. Das wäre in diesem Fall kontraproduktiv und der falsche Ansatz.
In diesem konkreten Beispiel von Hira und Dir ja aber schon. Er sagt " ich will mich nicht trennen, ich möchte nicht nochmal neu anfangen" Du sagst ich nehme ihn damit nicht ernst. Das ist für mich eine relativ deutliche Missachtung des Wunsches nach "ich will keine Destabilisierung". Plus was noch dazu kommt ist ja, dass Du an sich davon ausgehst, es besser zu wissen als er selbst. Das finde ich schon grundsätzlich sehr schwierig, weil letztlich können wir bei jemand den wir lieben nie komplett neutral sein - und selbst wenn wir das wären, interpretieren wir ja immer bis zu einem gewissen Grad basierend auf eigenen Erfahrungen.
Irgendwie bin ich das komplette Gegenteil von der "normalen" Geliebten.
Dafür müsste es ja die "normale" Geliebte erst Mal geben. Meiner Meinung nach gibt es die genauso stark oder wenig wie die "normale" Beziehung oder die "normale" Freundschaft. Auch hier im Forum siehst Du ja, dass bei allen oberflächlichen Ähnlichkeiten die Menschen sehr unterschiedlich ticken und dadurch auch sehr unterschiedliche Dynamiken entstehen und das trotz des Bias, den Du in einem "Hilfeforum" hast. Aber davon Mal ganz abgesehen zitierst Du hier ja geradezu das Cliché der Geliebten um damit die vermeintlich fehlende Normalität zu unterstreichen:
Als ich das Gefühl hatte, dass es bei mir und meinem AM nicht weiter geht bin ich hin, und hab ihn mit einem anderen Mann (einem Kollegen) rasend eifersüchtig gemacht. Das war ganz am Anfang unserer Affäre. Damals habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass er mich liebt.

Was mir noch aufgefallen ist, Du vermischt Glaubenssätze. Du nimmst das von Deiner YouTube Quelle was Dir gefällt, also er muss ja Angst vor seinen Gefühlen haben, sonst könnte er seine Frau nicht betrügen (was ich übrigens für einen falschen Absolutismus halte), aber die Konsequenz aus dieser Grundhypothese lehnst Du dann ab,
Allerdings lässt es Frau Grundmann aussichtslos erscheinen, zu einem solchen Mann durchzudringen.
Wenn Du da logisch rangehst, müsstest Du eigentlich sagen: wenn ich mit beim Ergebnis sicher bin, das aber nicht zur Ausgangsvermutung passt, muss ich mir wohl die Ausgangsvermutung nochmal anschauen :smile:

So oder so wirst Du meiner Meinung nach nicht heute eine Strategie für in Drei Jahren finden können. Weil Du da nur mit Unbekannten spielst. Du weißt weder, wo Du in Drei Jahren stehst, noch er, noch was die Rente mit ihm macht. Eine Strategie kannst Du nur für jetzt fahren, aber auch da wirst Du Dich für eine entscheiden müssen. Die kann man ausprobieren und dann nachbessern.

VG
Plouha
 

Admina Hira Eth

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Er sagt nämlich oft, er könne auf Sex verzichten.
Naja, diese Bekundung deines AM ist ja schon vor dem Hintergrund hier nahezu abwegig:
Er hatte, laut eigener Aussage, viele Affären. Die letzte (auch langjährige) Affäre hatte er mit einer verheirateten Kollegin von mir.
Was passiert, wenn du das hier austestest:
was passieren würde, wenn es in unserer Beziehung keinen Sex mehr gäbe.
…ist die Frage (gut, eine der Fragen). Vielleicht sucht er sich eine neue Affäre -wenn er noch kann, krankheitsbedingt. Wäre zumindest eine denkbare Möglichkeit. Natürlich eine, die dir nicht gefallen würde und die du (verständlicherweise) nicht in Betracht ziehen möchtest oder die du auch nur andenken wollen würdest.
Ich glaube sogar, dass Sexmangel der Grund ist, dass er und seine Frau sich auseinander gelebt haben.
Ja, ganz sicher sogar - in sexueller Hinsicht. Aber er ist nach wie vor bei ihr, sie bei ihm; sie scheinen sich aber damit, also mit ihrem in Teilen defizitären Zusammenleben, arrangiert zu haben und es wird wohl auch so sein, dass die Affären die Ehe deines AM letztlich stabilisiert haben. Schau, er hat doch alles: er hat seine Ehe, in die er sich zurückziehen kann (nicht nur tatsächlich, auch verbal) und er hat zudem eine AF, die ihm gibt, was in der Ehe fehlt. So gesehen ist die Aussage, Sex sei deinem AM nicht so wichtig, anhand dessen, was tatsächlich geschieht und anhand dessen, wie er tatsächlich agiert, eher widerlegbar als die, er werde seine Ehe nicht aufgeben, weil er in seinem Alter nicht noch einmal neu anfangen möchte - er IST noch in der Ehe.
Schon allein dadurch, dass wir zusammen arbeiten gibt es viele Situationen, in denen er für mich da ist. Auch im Alltag war er schon oft für mich da, zum Beispiel hatte ich mal eine Autopanne. Obwohl ich ihm geschrieben habe, dass der ADAC informiert ist, hat er eine Ausrede gefunden und ist zu mir gekommen. Gerade letztens kam er zu mir und sieht, wie mein Jüngster versucht sein Fahrradreifen aufzupumpen. Schwupps, holt er seinen Minikompressor aus dem Auto und übernimmt. Wir leben also einen gewissen "Alltag".
Ich denke, dass ich weiß, was du meinst. Aber das ist nicht, nicht einmal ansatzweise, das leben eines gewissen Alltags. Es sind Momentaufnahmen. Kleine Episoden. Bei euch bezogen auf einen ungleich langen Zeitraum. Aber es ist nicht Alltag.
Irgendwie bin ich das komplette Gegenteil von der "normalen" Geliebten.
Auch das sehe ich nicht: wo und wie denn? Du bist eine sehr konstante Geliebte. Insgesamt gibst du deinem AM das Gefühl, es sei alles komplett, er habe alles, was er braucht. Und eventuell unterscheidet der zeitliche Aspekt eure Affäre von einigen anderen Affären hier im Forum (obwohl es durchaus auch ähnlich langjährige hier gibt); aber inhaltlich sehe zumindest ich momentan nicht, was eure Affäre grundlegend von den vielen anderen unterscheidet, in denen die AP deinen Empfindungen und Eindrücken, deinen Wünschen und Hoffnungen und deinem Gefühl der Einzigartigkeit ähnliche Einschätzungen zu ihrer konkreten Situation haben. Versteh mich da bitte nicht falsch: selbstverständlich ist jede Affäre auf ihre Art individuell und im Ausgang ebenso individuell offen. Aber es gibt eben dennoch Parallelen, die man sehen und die einen in der eigenen Wahrnehmung vorsichtiger werden lassen sollten.

Das hier:
Als ich das Gefühl hatte, dass es bei mir und meinem AM nicht weiter geht bin ich hin, und hab ihn mit einem anderen Mann (einem Kollegen) rasend eifersüchtig gemacht.
…ist zB ein recht gängiges taktisches Vorgehen, wenn bemerkt wird, dass ein AP nicht mehr so richtig am Haken hängt. Bisweilen gelingt es. Und bei dir hat es dazu geführt, dass ihr eine Affäre über einen sehr langen Zeitraum fortgesetzt habt. Du hast ihn sozusagen so in die Affäre bekommen - nicht mehr, nicht weniger.
Und ich würde auch deine These nicht stützen wollen, dass Eifersucht = Liebe heißt:
Damals habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass er mich liebt.
…es kann so sein, muss es aber nicht. Eifersucht kann auch erstmal nur heißen, dass man etwas nicht hergeben will, keine Konkurrenz neben sich duldet, Exklusivität fordert, die Affäre nicht gefährdet sehen mag - quasi Besitz- und Revierdenken. Das kann mit Liebe einhergehen, kann aber eben -und das sollte man im Hinterkopf behalten- auch nicht.

Vielleicht wäre es an der Zeit, das hier:
Es stimmt allerdings schon, dass ich mich nach ihm richte und jede Gelegenheit wahr nehme, ihn zu treffen.
…mal zu lassen und es etwas anders einzugehen. Einfach, um zu schauen, was dann geschieht.

Und das hier:
Das mit dem Warten geht allerdings nicht nur mir so, sondern auch seiner Familie (wenn er mich noch schnell für einen Kuss nach der Arbeit trifft obwohl er bereits Zuhause sein sollte).
…ist ein bisschen Äppel mit Birnen vergleichen, denn den Abend nach der gestohlenen Zeit für den Kuss, den Alltag, wenn man so will, verbringt er zuhause, nicht bei/mit dir.

Eigentlich ist das der casus knacksus und vielleicht das, wo ich ansetzen muss um ihn für mich zu gewinnen....
Welche Idee hast du dazu, Graceland? Welchen Ansatzpunkt siehst du/wie willst du da ansetzen?
 
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Admina Hira Eth

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Überschnitten mit Plouha. Am Handy schlicht zu lange gebraucht, um den Text zu tippen. :Nichtwissen:
 

Sammys

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Hallo Graceland,

sorry für meine direkten Worte, mein Eindruck, Du redest Dir da vieles schön.

Ihr habt keinen gemeinsamen Alltag - Momentaufnahmen vielleicht, mehr aber auch nicht.

Ich würde auch seine Aussage, dass er sich nicht trennt mehr als ernst nehmen, auch wenn es weh tut.
Er hat Alles, was er braucht und sicher stabilisierst Du im gewissen Maße auch seine Ehe, da Du den fehlenden sexuellen Anteil ausgleichst.
Plouha und Mod. Hira haben u.a. hierzu tolle Beiträge geschrieben.
Einen Mann in eine Affäre zu bekommen und, dass er sich dann noch von seiner Frau trennt sind zwei paar Schuhe und hat nichts miteinander zu tun.
Deine Sorge nichts zu erfahren, wenn er krank ist etc kann ich gut nachvollziehen. Aber vielleicht gibt es da eine Möglichkeit.

Meine Affäre dauert mittlerweile auch recht lange, ich verstehe Dich durchaus. Nur sich etwas schön zureden bringt Dich nicht weiter.

Gruss Sammys
 

Graceland

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Wenn ich mir die Antworten so durchlese, sollte ich ihn wohl am besten ganz schnell verlassen.:cry
 

Graceland

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Exklusivität fordert, die Affäre nicht gefährdet sehen mag - quasi Besitz- und Revierdenken.
Stimmt! So denkt er!

Vielleicht sucht er sich eine neue Affäre -wenn er noch kann
Ganz bestimmt wird er das.

es wird wohl auch so sein, dass die Affären die Ehe deines AM letztlich stabilisiert haben.
Daran habe ich noch gar nicht gedacht...

Du redest Dir da vieles schön.
Wahrscheinlich. Ich rede mir wahrscheinlich auch den Charakter meines AM schön.
 

Admina Hira Eth

Administrator
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Es gibt wohl nur einen Weg: Wenn er in Rente ist, schauen was passiert
Da^^ bin ich grundsätzlich dabei, wenn du nicht dem hier folgen möchtest:
Eine Strategie kannst Du nur für jetzt fahren, aber auch da wirst Du Dich für eine entscheiden müssen. Die kann man ausprobieren und dann nachbessern.

***

und dann alles auf eine Karte setzen und ihn vor eine Entscheidung stellen.
Da^^ erstmal nicht. Wie Plouha schon schrieb:
So oder so wirst Du meiner Meinung nach nicht heute eine Strategie für in Drei Jahren finden können. Weil Du da nur mit Unbekannten spielst. Du weißt weder, wo Du in Drei Jahren stehst, noch er, noch was die Rente mit ihm macht.
 
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