S
Sternblut
Gelöschter User
Hallo ihr Lieben,
ich bin vor ein paar Tagen auf dieses Forum gestoßen und war begeistert, wie hier den Mitgliedern mit Rat und Tat geholfen wird.
Da ich meinen Freunden von meiner Gefühlskrise auch mal eine Auszeit gönnen will, hab ich das Bedürfnis, mir hier mal alles von der Seele zu schreiben und ich hoffe, ihr könnt mir eure Erfahrungen und Ratschläge weitergeben.
Mein Ex-Freund (26) und ich (24) waren knapp 3,5 Jahre ein Paar, für uns beide war es die erste richtige Beziehung. Kennengelernt haben wir uns dadurch, dass wir in der gleichen Firma arbeiten, jedoch in verschiedenen Werken, wir sehen uns also nicht.
Nach einem Jahr ich dann zu ihm gezogen. Ursprünglich war die Idee, dass wir uns gemeinsam eine Wohnung in der Nähe unserer Arbeitsstätten suchen, da wir beide von seiner Wohnung aus einen Arbeitsweg von 50 km pro Strecke haben. Wir haben uns aber dazu entschieden, dass ich vorerst mal mit meinem Hund zu ihm ziehe, da wir beide noch nicht so viel gespart hatten, um unsere eigenen vier Wände einzurichten.
Für mich wurde die Beziehung eigentlich immer harmonischer, wir stritten nicht mehr über Kleinigkeiten, etc., aber es kehrte halt der Alltag ein. In den letzten Monaten hatten wir nicht mehr so viel unternommen, Gründe dafür waren, dass ich irrsinnig gespart habe, da ich im Herbst ein Studium beginnen werde, das mich wahnsinnig viel Geld kosten wird. Und er machte seine Weiterbildung neben Vollzeit arbeiten seit 1,5 Jahren. Aber ich dachte, wenn er seine Weiterbildung abgeschlossen hat (wird im Dezember fertig), dann haben wir wieder mehr Zeit für uns.
Am 3. Mai hat er aber das Gespräch mit mir gesucht, ein paar Tage davor war mir sein distanziertes Verhalten schon aufgefallen, aber ich hab mir selbst mein Bauchgefühl verboten.
Er sagte mir, dass er sich unsere Zukunft nicht vorstellen kann, er kann sich jedoch seine eigene auch nicht vorstellen, er weiß nicht was er will. Ihn beschäftigen zurzeit so viele Dinge in seinem Leben, nicht nur unsere Beziehung. Sein Herz, Kopf und Bauch seien bei ihm was unsere Beziehung angeht, nicht mehr im Einklang. Er hat sich die Trennung anscheinend schon seit Monaten überlegt, aber den Gedanken immer wieder verdrängt.
Mir hat es den Boden unter den Füßen weggerissen und ich hab ihn angefleht, unsere Beziehung nicht einfach so hinzuwerfen. Es gäbe ja nichts, was wir nicht wieder „reparieren“ könnten und ich würde ihm die Zeit geben. Es war ein langes Gespräch und auch er hat geweint. Er meinte ich soll mir ansehen, was aus seiner Mama und ihrem Mann geworden ist. Kurz dazu: Der Mann seiner Mutter nahm sich das Leben (er hatte auch psychische Probleme). Es war zwischen denen eine jahrelange On-Off-Beziehung, in der mein Ex mittendrin war. Als seine Mutter die Koffer packen musste in der Beziehung, zog sie mit seiner Schwester zu meinem Ex in die Wohnung – er war einfach immer da in allen Belangen und ich weiß, dass er sich da auch sehr hineingesteigert hat. Es sind auch hässliche Dinge vorgefallen in deren Beziehung.
Andererseits betonte er aber auch immer, dass er sich nicht mit anderen vergleichen will, als ich ihm positive Beispiele zu Paaren gebracht habe, die auch schon eine Krise gemeistert haben. Immer sagte er „was wenn es nicht funktioniert“.
Nach dem Gespräch fuhr er weg, um seinen Kopf frei zu bekommen. Als er zurück kam, sagte er mir, dass ich recht habe, nicht einfach alles so hinzuschmeißen zu können, aber er braucht Zeit für sich. Auch um sich um andere Sachen in seinem Leben Gedanken zu machen. Er sagte, er ist mit sich selbst nicht im Reinen. Ich war natürlich verständnisvoll, sagte ihm, ich gebe ihm die Zeit. Die Frage, ob eine andere damit zu tun hat, verneinte er.
An dem Abend schlief er auch auf der Couch ein und ich weckte ihn auf, als ich ins Bett ging, er wollte aber auf der Couch schlafen. Das hat mich so dermaßen mitgenommen, dass ich wieder weinen musste. Nach einer Zeit kam er dann auch ins Bett, auch die nächsten Tage. Aber er schlief auf der anderen Kante des Betts, sodass er ja schon fast runter fiel.
Über das Wochenende schlief er in der Wohnung eines Freundes, da der unterwegs war. Seine Mama hat mir in dieser Zeit irrsinnig geholfen und mir Mut gemacht.
Beim zweiten Gespräch sagte er mir dann, dass es für ihm schwerer fällt, wegzufahren (in die Wohnung des Freundes) als nach hause zu kommen. Es störe ihn auch nicht, dass ich da bin usw.
Aber er hat gemeint, er weiß nicht, ob wir noch zusammen sind. Ich war wieder verständnisvoll, sagte ihm, dass sich sein Gefühlschaos nicht innerhalb von 1-2 Wochen auflöst. So hing ich also in der Luft und kannte mich gar nicht mehr aus. Nachrichten von ihm kamen während dieser Zeit gar keine, außer belanglose Sachen, zB ob er mir was zu essen mitbringen soll. Wir einigten uns darauf, dass er nun auf der Couch schläft. Er sagte es fühlt sich für ihn zurzeit nicht richtig an, mit mir in einem Bett zu schlafen. Das hab ich ohne Widerworte hingenommen.
Drittes Gespräch: es war endgültig aus. Er meinte, er will sich eine Wohnung suchen, und ich kann die jetzige behalten. Ich kann mir die aber alleine aktuell aufgrund meines bevorstehenden Studiums nicht leisten und er bot mir sogar an, mir vorübergehend einen Teil dazuzugeben. Das wollte ich natürlich nicht.
Er sagte auch, dass er mich auf gewisse Weise in seinem Leben haben will. Dass er alles sehr ernst nimmt, was ich sage, und dass seine Tür für mich immer offen steht, wenn ich ein Problem haben sollte. Dass er auch froh ist, dass ich mit seiner Mama mittlerweile ein so gutes Verhältnis habe und dass wir auch immer normal miteinander reden könnten, auch wenn wir im gemeinsamen Freundeskreis aufeinander treffen sollten. Aber er will erst mal eine Zeit lang alleine sein und sich mit sich selbst beschäftigen.
Unseren Urlaub, der diese Woche stattgefunden hätte, hab ich auch auf seinen Wunsch storniert. Bei unserem letzten Gespräch hab ich ihm gesagt, wir könnten doch trotzdem hinfahren und einfach eine gute Zeit verbringen….
Wir wohnten aber noch zusammen. So kam es dazu, dass ich in seinem Handy nachschaute, ob wirklich keine andere dahinter steckt. Und dann kam der Schlag für mich – er schrieb mit seiner Kollegin, die ihm im Büro direkt gegenüber sitzt! Sowas wie „ich hätte dich jetzt so gerne bei mir“, „muss doch schauen, dass es dir gut geht“ mit Herz-Smiley usw. Das ging schon über längere Zeit, allerdings weiß ich nicht, ob er ihr auch schon so Sachen geschrieben hat, als wir noch zusammen waren. Ich war einfach viel zu perplex, um mir viel zu merken.
Hab also am nächsten Tag nochmal nachgebohrt, war gespannt, ob er mir die Wahrheit sagen würde. Hat er nicht sofort, erst als ich ihn darauf angesprochen habe, meinte er, dass es nichts gibt, was man eine Affäre oder Beziehung nennen könnte, und dass da auch nichts wird. Dass sie auch nicht der Grund für die Trennung sei.
Auch seiner Mama hat er das eine Woche später so gesagt, er hat aber nicht wissen können, dass ich es ihr gesagt habe.
Von seiner Mama weiß ich auch so Aussagen von ihm wie „Ich kann ihr nicht böse sein, wenn sie nicht auf mich warten kann“
Oder als sie ihn auf die Wohnung angesprochen hat, dass wenn sie im Herbst aus ihrer auszieht, ihre jemand von uns zweien haben kann, hat er geschrieben „Daran denk ich ja gar nicht“ (als wir noch in der Schwebephase waren)
In den zwei Wochen nach unserem endgültigen Gespräch schlief er wieder bei seinem Freund, da der auf Urlaub war.
Noch bezüglich Urlaub: er hat sich kurzfristig einen Spontantrip nach Valencia gebucht, wo er alleine hin ist. In seinem Rucksack hab ich eine Packung Kondome gefunden, geöffnet, aber alle noch ungebraucht.. da frag ich mich natürlich, ob er sich nun einfach diesbezüglich ausleben will
Mir gegenüber und seiner Mama und seiner Schwester war er in letzter Zeit relativ gefühlskalt, zurückgezogen und redet einfach über nichts. Er hat sich echt um 180 Grad in seinem Verhalten gedreht. Als wir auf einer Hochzeit eingeladen waren, bin ich mir vorgekommen wie Luft für ihn, er hat mich kaum eines Blickes gewürdigt. Hat sein Verhalten aber abgestritten bzw gesagt, dass er es nicht absichtlich gemacht hat.
Ich hab ihm natürlich auch angeboten, dass egal was ist, er immer zu mir kommen kann, was er aber bis heute nicht in Anspruch genommen hat.
Ich hab mittlerweile eine Wohnung gefunden in der gleichen Straße, nur ein paar hundert Meter entfernt. Beim Siedeln hat er mir seine Hilfe angeboten, die ich zuerst aus Trotz nicht annehmen wollte, aber doch musste, da es so kurzfristig war und blöd unter die Woche gefallen ist, sodass ich der Einfachheit halber ihn gefragt habe. Auch da wieder ein distanziertes Verhalten seinerseits.
Er bleibt übrigens doch vorerst in der alten Wohnung.. ist ihm alles zu stressig zurzeit meinte er.
Nun bin ich aber an einem Punkt, wo ich selber merke, dass ich den Abstand für mich brauche und er mir zurzeit einfach nicht gut tut – sprich Kontaktsperre. Von ihm ist in der ganzen Zeit nun auch rein gar nichts gekommen.
Trotzdem weiß ich, dass ich ihn liebe und mir einfach alles in meiner Zukunft mit ihm vorstellen kann.
Mein eigenes Verhalten hab ich über die knapp zwei Monate nun auch reflektiert.. vielleicht hab ich ihn zu sehr eingeengt, indem ich mich zu sehr auf ihn fixiert habe.. ich habs immer wieder rausgehört, dass er will, dass ich auch mal was alleine oder mit meinen Freundinnen unternehme. Aber für mich hat das ja nichts mit ihm zu tun, sondern dass es sich einfach nicht ergeben hat. Ich war mehr in seinem Freundeskreis, da die einfach näher sind und ich zu meinen Freundinnen schon ein Stück fahren muss und sich das meist nicht so spontan ausgeht..
Tut mir übrigens leid für diesen Roman, ich hoffe den liest sich überhaupt jemand durch. Für mich ist diese Situation einfach so verstrickt und ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen.
Denkt ihr, wir haben noch eine Chance? Würde mich über ein paar Meinungen von euch freuen!
Vielen lieben Dank schonmal!
ich bin vor ein paar Tagen auf dieses Forum gestoßen und war begeistert, wie hier den Mitgliedern mit Rat und Tat geholfen wird.
Da ich meinen Freunden von meiner Gefühlskrise auch mal eine Auszeit gönnen will, hab ich das Bedürfnis, mir hier mal alles von der Seele zu schreiben und ich hoffe, ihr könnt mir eure Erfahrungen und Ratschläge weitergeben.
Mein Ex-Freund (26) und ich (24) waren knapp 3,5 Jahre ein Paar, für uns beide war es die erste richtige Beziehung. Kennengelernt haben wir uns dadurch, dass wir in der gleichen Firma arbeiten, jedoch in verschiedenen Werken, wir sehen uns also nicht.
Nach einem Jahr ich dann zu ihm gezogen. Ursprünglich war die Idee, dass wir uns gemeinsam eine Wohnung in der Nähe unserer Arbeitsstätten suchen, da wir beide von seiner Wohnung aus einen Arbeitsweg von 50 km pro Strecke haben. Wir haben uns aber dazu entschieden, dass ich vorerst mal mit meinem Hund zu ihm ziehe, da wir beide noch nicht so viel gespart hatten, um unsere eigenen vier Wände einzurichten.
Für mich wurde die Beziehung eigentlich immer harmonischer, wir stritten nicht mehr über Kleinigkeiten, etc., aber es kehrte halt der Alltag ein. In den letzten Monaten hatten wir nicht mehr so viel unternommen, Gründe dafür waren, dass ich irrsinnig gespart habe, da ich im Herbst ein Studium beginnen werde, das mich wahnsinnig viel Geld kosten wird. Und er machte seine Weiterbildung neben Vollzeit arbeiten seit 1,5 Jahren. Aber ich dachte, wenn er seine Weiterbildung abgeschlossen hat (wird im Dezember fertig), dann haben wir wieder mehr Zeit für uns.
Am 3. Mai hat er aber das Gespräch mit mir gesucht, ein paar Tage davor war mir sein distanziertes Verhalten schon aufgefallen, aber ich hab mir selbst mein Bauchgefühl verboten.
Er sagte mir, dass er sich unsere Zukunft nicht vorstellen kann, er kann sich jedoch seine eigene auch nicht vorstellen, er weiß nicht was er will. Ihn beschäftigen zurzeit so viele Dinge in seinem Leben, nicht nur unsere Beziehung. Sein Herz, Kopf und Bauch seien bei ihm was unsere Beziehung angeht, nicht mehr im Einklang. Er hat sich die Trennung anscheinend schon seit Monaten überlegt, aber den Gedanken immer wieder verdrängt.
Mir hat es den Boden unter den Füßen weggerissen und ich hab ihn angefleht, unsere Beziehung nicht einfach so hinzuwerfen. Es gäbe ja nichts, was wir nicht wieder „reparieren“ könnten und ich würde ihm die Zeit geben. Es war ein langes Gespräch und auch er hat geweint. Er meinte ich soll mir ansehen, was aus seiner Mama und ihrem Mann geworden ist. Kurz dazu: Der Mann seiner Mutter nahm sich das Leben (er hatte auch psychische Probleme). Es war zwischen denen eine jahrelange On-Off-Beziehung, in der mein Ex mittendrin war. Als seine Mutter die Koffer packen musste in der Beziehung, zog sie mit seiner Schwester zu meinem Ex in die Wohnung – er war einfach immer da in allen Belangen und ich weiß, dass er sich da auch sehr hineingesteigert hat. Es sind auch hässliche Dinge vorgefallen in deren Beziehung.
Andererseits betonte er aber auch immer, dass er sich nicht mit anderen vergleichen will, als ich ihm positive Beispiele zu Paaren gebracht habe, die auch schon eine Krise gemeistert haben. Immer sagte er „was wenn es nicht funktioniert“.
Nach dem Gespräch fuhr er weg, um seinen Kopf frei zu bekommen. Als er zurück kam, sagte er mir, dass ich recht habe, nicht einfach alles so hinzuschmeißen zu können, aber er braucht Zeit für sich. Auch um sich um andere Sachen in seinem Leben Gedanken zu machen. Er sagte, er ist mit sich selbst nicht im Reinen. Ich war natürlich verständnisvoll, sagte ihm, ich gebe ihm die Zeit. Die Frage, ob eine andere damit zu tun hat, verneinte er.
An dem Abend schlief er auch auf der Couch ein und ich weckte ihn auf, als ich ins Bett ging, er wollte aber auf der Couch schlafen. Das hat mich so dermaßen mitgenommen, dass ich wieder weinen musste. Nach einer Zeit kam er dann auch ins Bett, auch die nächsten Tage. Aber er schlief auf der anderen Kante des Betts, sodass er ja schon fast runter fiel.
Über das Wochenende schlief er in der Wohnung eines Freundes, da der unterwegs war. Seine Mama hat mir in dieser Zeit irrsinnig geholfen und mir Mut gemacht.
Beim zweiten Gespräch sagte er mir dann, dass es für ihm schwerer fällt, wegzufahren (in die Wohnung des Freundes) als nach hause zu kommen. Es störe ihn auch nicht, dass ich da bin usw.
Aber er hat gemeint, er weiß nicht, ob wir noch zusammen sind. Ich war wieder verständnisvoll, sagte ihm, dass sich sein Gefühlschaos nicht innerhalb von 1-2 Wochen auflöst. So hing ich also in der Luft und kannte mich gar nicht mehr aus. Nachrichten von ihm kamen während dieser Zeit gar keine, außer belanglose Sachen, zB ob er mir was zu essen mitbringen soll. Wir einigten uns darauf, dass er nun auf der Couch schläft. Er sagte es fühlt sich für ihn zurzeit nicht richtig an, mit mir in einem Bett zu schlafen. Das hab ich ohne Widerworte hingenommen.
Drittes Gespräch: es war endgültig aus. Er meinte, er will sich eine Wohnung suchen, und ich kann die jetzige behalten. Ich kann mir die aber alleine aktuell aufgrund meines bevorstehenden Studiums nicht leisten und er bot mir sogar an, mir vorübergehend einen Teil dazuzugeben. Das wollte ich natürlich nicht.
Er sagte auch, dass er mich auf gewisse Weise in seinem Leben haben will. Dass er alles sehr ernst nimmt, was ich sage, und dass seine Tür für mich immer offen steht, wenn ich ein Problem haben sollte. Dass er auch froh ist, dass ich mit seiner Mama mittlerweile ein so gutes Verhältnis habe und dass wir auch immer normal miteinander reden könnten, auch wenn wir im gemeinsamen Freundeskreis aufeinander treffen sollten. Aber er will erst mal eine Zeit lang alleine sein und sich mit sich selbst beschäftigen.
Unseren Urlaub, der diese Woche stattgefunden hätte, hab ich auch auf seinen Wunsch storniert. Bei unserem letzten Gespräch hab ich ihm gesagt, wir könnten doch trotzdem hinfahren und einfach eine gute Zeit verbringen….
Wir wohnten aber noch zusammen. So kam es dazu, dass ich in seinem Handy nachschaute, ob wirklich keine andere dahinter steckt. Und dann kam der Schlag für mich – er schrieb mit seiner Kollegin, die ihm im Büro direkt gegenüber sitzt! Sowas wie „ich hätte dich jetzt so gerne bei mir“, „muss doch schauen, dass es dir gut geht“ mit Herz-Smiley usw. Das ging schon über längere Zeit, allerdings weiß ich nicht, ob er ihr auch schon so Sachen geschrieben hat, als wir noch zusammen waren. Ich war einfach viel zu perplex, um mir viel zu merken.
Hab also am nächsten Tag nochmal nachgebohrt, war gespannt, ob er mir die Wahrheit sagen würde. Hat er nicht sofort, erst als ich ihn darauf angesprochen habe, meinte er, dass es nichts gibt, was man eine Affäre oder Beziehung nennen könnte, und dass da auch nichts wird. Dass sie auch nicht der Grund für die Trennung sei.
Auch seiner Mama hat er das eine Woche später so gesagt, er hat aber nicht wissen können, dass ich es ihr gesagt habe.
Von seiner Mama weiß ich auch so Aussagen von ihm wie „Ich kann ihr nicht böse sein, wenn sie nicht auf mich warten kann“
Oder als sie ihn auf die Wohnung angesprochen hat, dass wenn sie im Herbst aus ihrer auszieht, ihre jemand von uns zweien haben kann, hat er geschrieben „Daran denk ich ja gar nicht“ (als wir noch in der Schwebephase waren)
In den zwei Wochen nach unserem endgültigen Gespräch schlief er wieder bei seinem Freund, da der auf Urlaub war.
Noch bezüglich Urlaub: er hat sich kurzfristig einen Spontantrip nach Valencia gebucht, wo er alleine hin ist. In seinem Rucksack hab ich eine Packung Kondome gefunden, geöffnet, aber alle noch ungebraucht.. da frag ich mich natürlich, ob er sich nun einfach diesbezüglich ausleben will
Mir gegenüber und seiner Mama und seiner Schwester war er in letzter Zeit relativ gefühlskalt, zurückgezogen und redet einfach über nichts. Er hat sich echt um 180 Grad in seinem Verhalten gedreht. Als wir auf einer Hochzeit eingeladen waren, bin ich mir vorgekommen wie Luft für ihn, er hat mich kaum eines Blickes gewürdigt. Hat sein Verhalten aber abgestritten bzw gesagt, dass er es nicht absichtlich gemacht hat.
Ich hab ihm natürlich auch angeboten, dass egal was ist, er immer zu mir kommen kann, was er aber bis heute nicht in Anspruch genommen hat.
Ich hab mittlerweile eine Wohnung gefunden in der gleichen Straße, nur ein paar hundert Meter entfernt. Beim Siedeln hat er mir seine Hilfe angeboten, die ich zuerst aus Trotz nicht annehmen wollte, aber doch musste, da es so kurzfristig war und blöd unter die Woche gefallen ist, sodass ich der Einfachheit halber ihn gefragt habe. Auch da wieder ein distanziertes Verhalten seinerseits.
Er bleibt übrigens doch vorerst in der alten Wohnung.. ist ihm alles zu stressig zurzeit meinte er.
Nun bin ich aber an einem Punkt, wo ich selber merke, dass ich den Abstand für mich brauche und er mir zurzeit einfach nicht gut tut – sprich Kontaktsperre. Von ihm ist in der ganzen Zeit nun auch rein gar nichts gekommen.
Trotzdem weiß ich, dass ich ihn liebe und mir einfach alles in meiner Zukunft mit ihm vorstellen kann.
Mein eigenes Verhalten hab ich über die knapp zwei Monate nun auch reflektiert.. vielleicht hab ich ihn zu sehr eingeengt, indem ich mich zu sehr auf ihn fixiert habe.. ich habs immer wieder rausgehört, dass er will, dass ich auch mal was alleine oder mit meinen Freundinnen unternehme. Aber für mich hat das ja nichts mit ihm zu tun, sondern dass es sich einfach nicht ergeben hat. Ich war mehr in seinem Freundeskreis, da die einfach näher sind und ich zu meinen Freundinnen schon ein Stück fahren muss und sich das meist nicht so spontan ausgeht..
Tut mir übrigens leid für diesen Roman, ich hoffe den liest sich überhaupt jemand durch. Für mich ist diese Situation einfach so verstrickt und ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen.
Denkt ihr, wir haben noch eine Chance? Würde mich über ein paar Meinungen von euch freuen!
Vielen lieben Dank schonmal!