Ich bin so verwirrt

Sunshine78

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Hallo alle zusammen,

ich bin vor einigen Monaten über dieses Forum gestolpert und sauge seitdem alle Eure Geschichten auf. Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt schreibe, denn gegen alle Eure Geschichten ist meine fast lächerlich. Aber es beschäftigt mich Tag und Nacht, und ich bin gerade an einem Punkt, wo ich nicht weiß, wie ich mich am Besten verhalten soll.
So, und nun zu meiner Geschichte:

Ich, Mitte 40, seit 16 Jahren verheiratet, 2 Kinder (8+12), habe ihn, 5 Jahre jünger, ebenfalls verheiratet mit 2 Kindern, 2019 im Kindergarten kennengelernt. Es fing an mit netten Begrüßungen, tiefen Blicken. Er nutzte die erste Chance, mich anzusprechen, als wir uns mal alleine begegneten (unsere Kinder waren in unterschiedlichen Gruppen, wir hatten nichts miteinander zu tun). Wir befreundeten uns auf Facebook und seine erste Nachricht erhielt ich Silvester 19/20. Wir haben dann immer mal wieder hin und her geschrieben, locker, er hat geflirtet. Es hat mir geschmeichelt und er hat mich damit in seinen Bann gezogen. 2021 nahm das Schicksal seinen Lauf. Anfang Juli hat er mir geschrieben, dass er total auf mich abfährt. Aber dass er keine Affäre wolle. Wir haben uns jede zweite Woche auf einem öffentlichen Parkplatz getroffen, geredet, uns gedrückt. Er wollte das so, meinte immer, wenn wir uns irgendwo heimlich treffen, kann er mir nicht widerstehen. Zwischendurch haben wir viel getextet, sexuelle Fantasien ausgetauscht, was wir gerne alles mit dem anderen machen würden und so weiter. Oft ist er danach abgetaucht. Hatte immer ein schlechtes Gewissen. Anfang September kam er mich zweimal auf der Arbeit besuchen. Wir haben uns so fest gedrückt, den Moment so sehr genossen, bevor er wieder schnell abgehauen ist. Nach diesen beiden Treffen, meinte er, er bräuchte mal 3 Wochen Pause. Die habe ich ihm gegeben und er kam auch dann pünktlich wieder. Wir haben uns dann noch 2 mal gesehen, mehr zufällig. Geschrieben haben wir trotzdem immer, er wollte Live-Chats, das habe ich abgelehnt, aber wir haben hin und wieder Fotos ausgetauscht, zusätzlich zu unseren wilden Fantasien.
Ich spüre, dass er will, was er schreibt, auch in seinem Verhalten, wenn wir uns begegnen, aber seine Zerrissenheit ist auch unübersehbar.
Zwischen den Jahren nun hat er wieder angefangen, und wollte mich treffen. Wir hatten verschiedene Termine versucht, die alle nicht geklappt hatten. Nachdem wir letzten Donnerstag mal wieder einen richtig schönen heißen Chat hatten, schrieb er mir Samstag morgens, dass er schlechte Nachrichten hätte, er möchte das mit uns auf Eis legen und er möchte mir das aber persönlich sagen. Wir trafen uns dann in meinem Büro. Er meinte, es laufe zu Hause gerade wieder besser und sein Gewissen macht ihm so zu schaffen und er möchte das mit uns jetzt erst mal auf Eis legen. Und im gleichen Atemzug, dass wir ja ab und zu mal schreiben könnten. Da habe ich nur gelacht und gesagt, das hatten wir schon mal und schau, wo wir jetzt stehen. Und dann meinte er, im Grunde war ja nichts. Da habe ich ihm gesagt, er solle das mal seiner Frau erzählen, ich bin sicher, sie findet nicht, dass das nichts war. Wir haben noch ein bisschen über uns geredet, wie es zu Hause läuft und so weiter, zwischendurch hat er immer wieder versucht, mich anzufassen und dann wollte er gehen. Er zog seine Jacke an und nahm mich nochmal in den Arm und dann küsste er mich. Ich habe ihn dann mit den Worten "Du gehst jetzt besser" zur Tür geschoben.
Am Samstag habe ich mich noch ziemlich gut gefühlt, am Sonntag bin ich im Tal der Tränen gelandet. Ich konnte den ganzen Tag nicht aufhören zu weinen.
Ich spüre unsere Verbindung, das Verlangen nach dem anderen, er sagt er will es nicht und macht dann das komplette Gegenteil. Ich verstehe einfach nicht, was er von mir will.
Bescheuert wie ich war, habe ich ihm am Sonntag Abend eine emotionale Abschiedsnachricht geschickt. Ich könnte mir in den Allerwertesten beißen, hab ich doch hier immer wieder gelesen, dass man das nicht macht. Gestern hat er mir darauf geantwortet, und das macht mich so richtig wütend. Es tut ihm leid, dass er mir falsche Signale gesendet hat. Und wisse nicht, warum er mich geküsst hat. Er fühlt sich schlecht deswegen, er sei ein schlechter Mensch.
Mein erster Impuls war natürlich, ihn gleich wieder zu betüddeln und ihm zu sagen, dass er keine Schuld hat, aber das konnte ich mir verkneifen. Je länger ich über seine Nachricht nachdenke, desto wütender werde ich. Jetzt bin ich drauf und dran, ihm meinen Ärger noch mitzuteilen.
Aber das sollte ich wohl besser lassen, oder?

Ich will ihn nicht verlieren, will aber auch nur eine Affäre mit ihm, für mehr kommt er nicht in Frage. Ich frage mich nur, ist das überhaupt möglich, weil er ja so gar nicht weiß, was er will....

Danke schon mal an alle, die das lesen werden...
Sunshine
 

Suprarenin

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Hallo Sunshine und herzlich willkommen :herz:
Erstmal ist deine Geschichte überhaupt nicht lächerlich, bei jedem von uns hat es irgendwann mal im Kleinen angefangen.
Du fragst, ob es überhaupt möglich ist, eine Affäre mit ihm zu haben? Ich bin mir sicher, daß das kein Problem ist. Denn meine Geschichte fing genauso an...
Und hätte ich damals dieses Forum gekannt, weiß ich nicht, ob ich mich tatsächlich in diese Affäre gestürzt hätte. Ich hätte mir sehr viele Tränen ersparen können.
Ich will dir nichts ausreden, versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte nur, das du dir genau überlegst worauf du dich einlässt. Du hast bereits das Tal der Tränen kennengelernt, obwohl bisher noch kein tatsächlicher körperlicher Kontakt entstanden ist. Sei dir im Klaren darüber, daß du dort dann immer mal wieder zu Gast sein wirst. Und da ist es nicht schön, glaube mir :headshake:
Denn mit der Zeit möchte man immer mehr. Ich vergleiche das ein bisschen mit Drogen, wobei die AM die Dealer sind. Sie geben dir die tollen Gefühle, sind aber nicht immer erreichbar und dann bist du auf Entzug, bis du neue Drogen von ihnen bekommst und dich wieder gut fühlst.
Ich hoffe, ich bin dir jetzt nicht zu nahe getreten.... Ich möchte nur, daß du dein Herz schützt.
Pass auf dich auf :brav:
LG Suprarenin
 

Sunshine78

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Hallo Toni,

Ich habe schon befürchtet, dass ihr mir das sagt. Danke trotzdem!
 

Sunshine78

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Hallo Suprarenin,

Danke, dass Du mir geantwortet hast. Der Vergleich mit den Drogen ist sehr passend. Genau so fühlt es sich an. Auch wenn ich bisher nur auf Nachrichten von ihm warte.
Ich weiß, ich sollte die Finger davon lassen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Ich fühle mich oft wie ein Kind im Spielzeugladen, das unbedingt ein bestimmtes Spielzeug haben will....
Aus den ganzen Beiträgen hier habe ich schon so viel mitgenommen. Ich tue ganz viel wieder nur für mich. Mein Leben ist ziemlich ausgefüllt, mit der Arbeit und den Kids. Und trotzdem kriege ich ihn nicht aus dem Kopf.
Liebe Grüße
Sunshine
 

sallywoods

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Hallo Sunshine,
Mein Rat ist der Selbe… lass die Finger davon, es wird nur Schmerz und Leid bei rum kommen… Schau mal wie es dir jetzt schon geht…

LG Sally
 

Sunshine78

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Hallo Sally,
Auch Dir vielen Dank für Deine Meinung. Ich werde es versuchen. Ihr habt ja Recht!
Liebe Grüße Sunshine
 

Sunshine78

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Hallo zusammen!

Etwa ein halbes Jahr nach meinem ersten Post bin ich wieder hier. Ich wusste nicht, ob ich einen neuen Strang eröffnen soll oder ob ihr mich ins Partnerschaftsforum verschieben könnt, denn es geht um meine Ehe, über die ich mich gerne austauschen möchte. Nichts desto trotz gehört mein erster Post zu meiner Geschichte, denn wäre all das nicht passiert, wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. So, aber nun zu meiner Geschichte:

Oben genannter Mann hat mir im letzten Jahr die Augen geöffnet, dass in meiner Ehe etwas schief läuft. Ich fühlte mich schon seit einigen Jahren unwohl, konnte aber nicht wirklich greifen, was es ist oder woran es liegt.
Ich bin seit 17 Jahren verheiratet, mein Mann kommt aus einem völlig anderen kulturellen Hintergrund. Als ich ihn damals kennengelernt habe, erschien er mir wie ein Retter, ein Engel, der mich aus dem Schlamassel errettet in dem ich damals steckte. Er sieht toll aus, ist ehrgeizig, ein treuer, netter Begleiter meines Weges. Wir haben uns aus dem Nichts vieles Erschaffen, haben 2 Kinder bekommen (12 + 9), viele Jahre nur gerackert um etwas zu erreichen. In seiner Kultur stellt man Gefühle nicht zur Schau, die Liebe zwischen Mann und Frau findet ausschließlich im Schlafzimmer statt. Zärtlichkeiten, kuscheln führten immer auf das selbe hinaus. Gemeinsam kuschelnd einen Film zu schauen ist also nicht möglich, ohne dass es weiter geht. Die ersten Jahre fällt das nicht auf, da man verliebt ist und sowieso ständig übereinander her fällt, aber nachdem die erste Verliebtheit abgeflaut war, hab ich dies auch öfter angesprochen, dass ich einfach nur mal in den Arm genommen werden will, dass ich auch außerhalb des Schlafzimmers spüren möchte, dass er mich liebt. Er konnte und kann bis heute nichts damit anfangen. Im Großen und Ganzen verstehen wir uns wirklich gut, wir sind ein Team, streiten selten. Das Leben läuft halt so vor sich hin.
Im November letzten Jahres hatte ich versucht, ein Trennungsgespräch zu führen. Mir war unterbewusst klar, wenn ich so starkes Interesse für einen anderen Mann habe, kann das nicht mehr das Wahre sein. Mein Mann hat das Talent einen so zu manipulieren, dass man am Ende eines Gesprächs seiner Meinung ist, bzw. nicht mehr weiß, was man eigentlich selbst will oder wollte. Er ist so überzeugend in seiner Argumentation, dass man ihm am Ende zustimmt. Genauso lief auch dieses Gespräch. Die ersten Wochen haderte ich noch mit mir, alles in mir wehrte sich, die Beziehung so weiter zu führen, aber ich wusste nicht, wie ich da raus kommen soll. Ehrlich gesagt, ich weißt es bis heute nicht.
Seit diesem Gespräch hat mein Mann viel für mich getan. Ihn hat das Gespräch aufgerüttelt. Er beteiligt sich mehr im Haushalt, erfüllt mir meine Wünsche, gibt sich viel Mühe im Umgang mit mir, unternimmt mehr mit den Kindern. Das hab ich mir immer von ihm gewünscht, leider kommt das jetzt wohl zu spät. Es hat meine Gefühle nicht wieder aufleben lassen.
Den anderen Mann habe ich, auch aufgrund der oben erhaltenen Ratschläge ziehen lassen. So nach dem Motto: Wenn wir wirklich zusammen gehören, werden wir uns wieder finden.
Ich habe viel nachgedacht und gelesen, und bin zu dem Ergebnis gekommen, ich muss noch etwas aushalten. Um finanzielle und berufliche Dinge zu regeln, mich bereit zu machen für den großen Schritt in die Trennung. Ich hatte mir als Ziel so bis 2025 gesetzt.
Aber ich fühlte mich nach wie vor alleine... und meldete mich im Frühjahr auf einer Plattform an auf der Suche nach einer Affäre. Ich habe im Mai einen Mann kennengelernt, den ich seit dem regelmäßig 1-2 Mal die Woche treffe. Von ihm bekomme ich genau das, was ich zu Hause vermisse. Er verwöhnt mich nach Strich und Faden, wir stehen fast täglich in Kontakt.
Da ich hier ja schon seit einem Jahr die Geschichte verfolge, wusste ich, auf was ich mich einlasse. Aber steckt man selbst in der Sache drin, sieht alles nochmal ganz anders aus...
Mein AM ist seit 1,5 Wochen für insgesamt 3 Wochen in Urlaub. Im Anschluss haben meine Familie und ich 3 Wochen Urlaub. Bereits 2 Wochen bevor es soweit war, war mir klar, dass der Urlaub eine Herausforderung für mich wird. Allerdings dachte ich damals, dass wir keinen Kontakt haben werden in der Zeit, da wir immer nur während er arbeitet schrieben, am Wochenende meldete er sich fast nie. Gut, ich dachte also, für mich wird es hart, nichts von ihm zu hören. Pustekuchen, er schreibt jeden Tag, wir erzählen uns was wir machen, er schickt mir Fotos, er teilt mir mit, dass er mich vermisst und er es schade findet, dass ich nicht da bin. So weit so gut.
Ich sitze hier und verfolge, wie er den Urlaub mit seiner Frau verbringt. Ich sehe, wie er mit seiner Frau genau das macht, was ich mir immer von meinem Mann gewünscht habe. Und ich sehe, dass mein Urlaub nur halb so schön werden wird, denn wir haben unterschiedliche Interessen und es wird eine Zeit voller Kompromisse.
Kurz: ich bekomme vor Augen gehalten, was genau in meiner Ehe fehlt - die Gemeinsamkeiten, die so wichtig sind. Und was mich so einsam fühlen lässt.
Und jeden Tag wird mir klarer, ich kann das nicht mehr so lange aushalten. Mit jedem Mal Sex mit meinem Mann merke ich, dass ich es nicht mehr zulassen will.
Ich weiß, ich muss die Trennung angehen, für mich. Aber ich zerstöre damit einige Träume meiner Kinder, ich habe Angst vor dem was kommt, ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.
Ich war bereits bei einem Anwalt und habe mich informiert. Generell weiß ich, wie es abläuft. Aber ich bin mir sicher, mein Mann wird nicht einfach aufgeben. Er wird mit allen Mitteln versuchen mich zu halten und er wird nicht einfach mit sich reden lassen. Es wird nicht auf Vernünftiger Ebene ablaufen und ich sehe und schon vor Gericht stehen. Das hält mich davon ab, weiter zu gehen. Ich drehe mich immer wieder im Kreis, und ich weiß nicht, wo ich zuerst anfangen soll.
Meine Tage sind ausgefüllt, ich habe auch einfach keine Zeit mich mal in Ruhe hin zu setzen um einen Schlachtplan zu entwerfen. Ich hoffe auf den Urlaub... dass ich zur Ruhe komme und auch mal Zeit habe, mich damit aus einander zu setzen.

Ihr fragt Euch jetzt sicher, was ich mir erhoffe, von diesem Forum? Ich hoffe, es gibt Frauen, die mir von Ihrem Weg erzählen können, welche Schritte ich gehen kann. Wie ich aus dieser Ehe möglichst unbeschadet und vor allem erträglich für die Kinder heraus komme.
So, das ist jetzt wieder ganz schön viel Text geworden. Danke an alle, die es lesen. Falls ihr Fragen habt, fragt mich einfach.
Danke schon mal!

Liebe Grüße
Sunshine
 

Bourque

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Liebe Sunshine!

Vorweg möchte ich Dir sagen, dass Deine Ausgangssituation riesiges Potential hat, dass Dein Strang mal 100 Seiten haben könnte und Du viele Male todunglücklich sein könntest.

Im Forum gibt es viele, mit wesentlich mehr Erfahrung als ich - vor allem im Affärenforum. Daher bitte ich um völlige Schad- und Klagloshaltung, falls ich mit meiner Einschätzung danebenliegen sollte.

Die ersten Jahre fällt das nicht auf, da man verliebt ist und sowieso ständig übereinander her fällt, aber nachdem die erste Verliebtheit abgeflaut war, hab ich dies auch öfter angesprochen, dass ich einfach nur mal in den Arm genommen werden will, dass ich auch außerhalb des Schlafzimmers spüren möchte, dass er mich liebt.
Diese Aussage kenne ich auch von meiner EF. Als Du das zum ersten Mal gesagt hast, war da die sexuelle Anziehung schon spürbar weniger? Ich meine damit - könnte es da schon begonnen haben, dass Du mit ihm gar keinen Sex mehr haben wolltest? Oder wolltest Du diese Liebesbekundungen ZUSÄTZLICH haben?

Im Großen und Ganzen verstehen wir uns wirklich gut, wir sind ein Team, streiten selten. Das Leben läuft halt so vor sich hin.
Wie bei uns auch.

Ehrlich gesagt, ich weißt es bis heute nicht.
Willkommen im Klub!

Seit diesem Gespräch hat mein Mann viel für mich getan. Ihn hat das Gespräch aufgerüttelt. Er beteiligt sich mehr im Haushalt, erfüllt mir meine Wünsche, gibt sich viel Mühe im Umgang mit mir, unternimmt mehr mit den Kindern. Das hab ich mir immer von ihm gewünscht, leider kommt das jetzt wohl zu spät. Es hat meine Gefühle nicht wieder aufleben lassen.
Das ist vielleicht wirklich so, dass es jetzt zu spät ist. Vielleicht hätte es aber auch zum „richtigen“ Zeitpunkt nicht (mehr) geholfen.

Ich sitze hier und verfolge, wie er den Urlaub mit seiner Frau verbringt.
Alles klar - die Info hat zu Beginn Deines Beitrags gefehlt.

Mit jedem Mal Sex mit meinem Mann merke ich, dass ich es nicht mehr zulassen will. Ich weiß, ich muss die Trennung angehen, für mich. Aber ich zerstöre damit einige Träume meiner Kinder, ich habe Angst vor dem was kommt, ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.
Du WEISST, Du musst die Trennung angehen. Dann weißt Du schon mehr als ich. Dann ist es aber auch so, dass es sexuell keine Auferstehung geben wird. Zumindest hätte ich keine Idee. Das Ding ist gekippt, das Haltbarkeitsdatum ist überschritten. Und Du klingst ja auch nicht danach, als wolltest Du das wieder ins Gleichgewicht bringen wollen.

Das hält mich davon ab, weiter zu gehen. Ich drehe mich immer wieder im Kreis, und ich weiß nicht, wo ich zuerst anfangen soll.
Wichtig ist, dass Du zuallererst weißt, was Du in Deiner Ehe willst. Wenn Du schon so sicher bist, dass Du Dich trennen willst, weil die Leidenschaft nicht mehr gegeben ist, dann ist das einer der wichtigsten Schritte.

Die Kinder sind in einem sehr schwierigen Alter. Ich kann mangels Erfahrungen da keine Einschätzung machen, aber so Richtung Pubertät ist das wahrscheinlich nicht günstig. Aber wann ist es das schon.

Vielleicht gibt es aber eine Alternative zur Trennung. Du hast bei mir ja gelesen, dass ich nicht weiß, ob ich das kann. Vielleicht gibt es ein anderes Arrangement.

Nachdem ich ja selbst heute in meinem Strang die Frage aufgegriffen habe, ob meine EF innerlich schon länger unbewusst mit mir gebrochen hat und einen anderen Partner herbeisehnt, denke ich, dass es bei Dir auch so sein könnte. Wenn ich Deinen allerersten Beitrag hernehme, schreibst Du ja selbst von einem anderen Mann. Das ist ja nicht mehr unterbewusst, sondern Du warst schon einmal am Weg in eine Affäre.

Von ihm bekomme ich genau das, was ich zu Hause vermisse. Er verwöhnt mich nach Strich und Faden, wir stehen fast täglich in Kontakt.
Was ist es denn konkret, das Du zuhause vermisst?

Liebe Grüße
Bourque
 

Sunshine78

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Lieber Bourque,

wow, es freut mich sehr, dass Du mir geschrieben hast!

Als Du das zum ersten Mal gesagt hast, war da die sexuelle Anziehung schon spürbar weniger? Ich meine damit - könnte es da schon begonnen haben, dass Du mit ihm gar keinen Sex mehr haben wolltest? Oder wolltest Du diese Liebesbekundungen ZUSÄTZLICH haben?
Puh, das ist schwierig zu erklären, aber ich versuche es: Die sexuelle Anziehung an sich war damals noch gegeben, aber die Art und Weise, wie dies ablief, das hat mich gestört. Wie gesagt, er kann Berührungen und Küsse nur zulassen, wenn es dann auch direkt zum Sex führt. Für mich hat es sich immer so angefühlt, als hole er seine Puppe aus dem Schrank, macht ein paar Handgriffe und los gehts. Für mich gehört da aber halt noch viel mehr dazu. Ich hätte mir immer gewünscht, dass er mich einfach mal umarmt, mir vielleicht ins Ohr flüstert, dass er mich begehrt und es nicht abwarten kann mit mir im Schlafzimmer zu verschwinden. Er versucht es wirklich, er gibt sich da Mühe meine Wünsche umzusetzen. Aber: während wir intim sind, sagt er mir dann zum Beispiel: Als ich Dich vorhin im Garten habe laufen sehen, da wäre ich am liebsten gleich über Dich her gefallen. Das freut mich schon es zu hören, aber hätte er mir das in dem Moment im Garten irgendwie gezeigt, durch Blicke, Gesten, Worte, dann hätte sich mein Kopfkino entwickeln können, es bringt mir nichts mehr, wenn wir dann sowieso schon im Bett sind. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine.

Du WEISST, Du musst die Trennung angehen. Dann weißt Du schon mehr als ich. Dann ist es aber auch so, dass es sexuell keine Auferstehung geben wird. Zumindest hätte ich keine Idee. Das Ding ist gekippt, das Haltbarkeitsdatum ist überschritten. Und Du klingst ja auch nicht danach, als wolltest Du das wieder ins Gleichgewicht bringen wollen.
Ja, Bourque, da triffst Du den Nagel auf den Kopf. Es ist zu spät. Ich hätte auch keine Ahnung, wie die Gefühle wieder aufflammen könnten. Ich schätze ihn sehr, er ist für mich da, er ist mir ein guter Ratgeber, ich finde ihn auch nach wir vor attraktiv. In meinen Augen sieht er hundertmal besser aus als mein AM, aber der Reiz ist weg. Ich habe einfach keine sexuelle Lust auf ihn. Ich denke, das ist die berühmt "Geschwister-Beziehung", zumindest aus meiner Sicht. Er sieht das ganz anders.

Wichtig ist, dass Du zuallererst weißt, was Du in Deiner Ehe willst. Wenn Du schon so sicher bist, dass Du Dich trennen willst, weil die Leidenschaft nicht mehr gegeben ist, dann ist das einer der wichtigsten Schritte.
Ja, und da kommen wir wieder zu meiner Unsicherheit. Ich schätze schon, was wir haben. Wir haben ein harmonisches Familienleben. Ich mag das und ich genieße es auch. ABER: wenn ich nur auf mich schaue und auf meine Bedürfnisse, dann ist unsere Zweierbeziehung nicht das, was ich mir wünsche.


Vielleicht gibt es aber eine Alternative zur Trennung. Du hast bei mir ja gelesen, dass ich nicht weiß, ob ich das kann. Vielleicht gibt es ein anderes Arrangement.
Das wäre toll, aber ich habe keine Ahnung, wie so etwas aussehen könnte. Denn eine offene Beziehung kommt für meinen Mann überhaupt nicht in Frage. Für ihn geht Sex nur in einer festen Beziehung die auf jeden Fall in einer Ehe münden wird.
Für ihn hat es auch etwas mit "Gesicht verlieren", mit Stolz und Ehre zu tun. Wenn das irgendjemand mitbekommen würde - Oh Gott, das geht gar nicht.
Ich hatte ihm vorgeschlagen, dass wir uns räumlich trennen, trotzdem gemeinsam für die Kinder da wären, diese, wie auch andere Angehörige, müssten nicht mal was davon mitbekommen. Aber das will er nicht. Wenn wir uns trennen, dann komplett, mit Verkauf der Immobilien, Sorgerechtsstreit, denn er will auf keinen Fall nur am Wochenende für die Kinder da sein, er würde seine Arbeitszeit reduzieren und und und ... und ich hab Panik bekommen, weil ich uns in Gedanken vor Gericht stehen sah und einer zog rechts und einer links an den Kindern. Ich weiß nicht, ob er dies alles nur gesagt hat, um mich wieder klein zu kriegen, weil er wußte, ich würde dann einen Rückzieher machen, oder ob er es tatsächlich durch ziehen würde. Da kann ich ihn nach all den Jahren nicht einschätzen :blush:

Nachdem ich ja selbst heute in meinem Strang die Frage aufgegriffen habe, ob meine EF innerlich schon länger unbewusst mit mir gebrochen hat und einen anderen Partner herbeisehnt, denke ich, dass es bei Dir auch so sein könnte.
Bei mir war es tatsächlich so, dass ich keinen neuen Partner herbei gesehnt hatte. Ich war in meinem Hamsterrad gefangen, jeder Tag verlief irgendwie gleich, man trottet so vor sich hin. Ich habe zwar gemerkt, dass etwas nicht stimmt, dass ich nicht glücklich war, aber ich konnte es nicht an irgend etwas festmachen. Das muss natürlich bei Deiner Frau nicht genau so sein, aber vielleicht ist es ähnlich.
Ich habe mal in einem anderen Forum, da ging es auch um die Aktivierung des Sexlebens in einer Langzeitbeziehung, folgendes gelesen:
"Es ist ein strukturelles Problem: Monogamie führt im Laufe der Zeit zu Einengung, zu Verzicht, zu weniger Lebendigkeit - insbesondere für Frauen. die im Gegensatz zum Mann, ein eigens dafür bestimmtes, sehr potentes Lustorgan haben und biologisch eher so angelegt sind, Diversität in der Nachkommenschaft zu organisieren. Diese wunderbaren lustvollen Wesen verkümmern in einer monogamen Beziehung. Da sie aber auf lieb und nett programmiert sind, brechen sie nicht aus, sondern schlafen ein."
Hier wären wir auch wieder bei Wolfgangs Texten! Das hat mich genau getroffen, so habe ich mich gefühlt. Ich habe geschlafen, ich bin im Halbschlaf durch mein Leben gewandelt und habe wertvolle Zeit verschenkt. Ich bin aufgewacht, als mir der andere Mann schöne Augen gemacht hat, wir in unserem Schreiben intimer wurden, da wurde mir bewusst, was mir fehlt.

Was ist es denn konkret, das Du zuhause vermisst?
Zweisamkeit. Ich fühle mich alleine, auch wenn wir nebeneinander sitzen.
:(
 

Bourque

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Liebe Sunshine!

Danke für die Erklärung. Ja, das ist alles verständlich.

Für mich hat es sich immer so angefühlt, als hole er seine Puppe aus dem Schrank, macht ein paar Handgriffe und los gehts. Für mich gehört da aber halt noch viel mehr dazu.
Das ist wirklich kein schönes Gefühl, und sicher gehört da mehr dazu. So in der Form hat meine EF mir das nie gesagt, und ich hoffe auch, dass sie das nicht so sieht. Aber glaubst Du nicht, dass man daran gemeinsam was ändern kann oder hätte können?
Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine.
Er sagt es Dir ja, wenn auch nicht in dem Moment, als Du es hören wolltest. Und offensichtlich denkt er das ja auch, sonst würde er es nicht sagen. Zumindest habe ich den Eindruck, dass man das ja noch hätte in richtige oder bessere Bahnen lenken können.
In meinen Augen sieht er hundertmal besser aus als mein AM, aber der Reiz ist weg.
Wenn es eben so weit ist, und Du es auch so klar formulieren kannst, dann ist es wohl zu spät.
Ich denke, das ist die berühmt "Geschwister-Beziehung", zumindest aus meiner Sicht. Er sieht das ganz anders.
Habt ihr denn noch Sex miteinander? Denn wenn er es anders sieht, muss es ja einen Grund dafür geben. Wie läuft das bei euch im Moment ab? Hast Du ihm das auch einmal gesagt, dass Du keine Lust mehr auf ihn hast? Du hast ja im November 2021 ein Trennungsgespräch geführt oder führen wollen. Was hast Du da alles gesagt?
Wenn wir uns trennen, dann komplett, mit Verkauf der Immobilien, Sorgerechtsstreit, denn er will auf keinen Fall nur am Wochenende für die Kinder da sein, er würde seine Arbeitszeit reduzieren und und und ...
Das hört sich für mich danach an, als hätte er es schon verstanden, was Du eigentlich möchtest.
Ich weiß nicht, ob er dies alles nur gesagt hat, um mich wieder klein zu kriegen, weil er wußte, ich würde dann einen Rückzieher machen, oder ob er es tatsächlich durch ziehen würde. Da kann ich ihn nach all den Jahren nicht einschätzen :blush:
Ich denke nicht, dass man einen Menschen in so einer Situation überhaupt einschätzen kann. Tatsache ist jedenfalls, dass Du Dir deswegen Gedanken machst.

Deine Lage ist ganz schwierig, und ich kann Dir hier gar keinen guten Rat geben, befürchte ich. Ich weiß auch nicht, ob das Thema so richtig gut hierher passt.

Wie sieht es denn nun mit diesem AM aus?
Ich habe im Mai einen Mann kennengelernt, den ich seit dem regelmäßig 1-2 Mal die Woche treffe. Von ihm bekomme ich genau das, was ich zu Hause vermisse. Er verwöhnt mich nach Strich und Faden, wir stehen fast täglich in Kontakt.
Kennt er Deine Situation? Bist Du verliebt in ihn? Würdest Du das, was ihr da habt, als Affäre bezeichnen? Wie sieht er es? Geht es ihm schlecht in seiner Ehe, will er sich trennen?

Du warst ja schon bei einem Anwalt. Das ist ja definitiv ein Schritt, denn man nicht so mir nichts, Dir nichts einfach macht.

Zweisamkeit. Ich fühle mich alleine, auch wenn wir nebeneinander sitzen.
:(
Das ist sicher ganz bitter, sich so zu fühlen. Ich weiß gar nicht, ob ich das für mich auch so sehe. Eher nicht, zumindest noch nicht.

Das Beste wäre, wenn sich einer der Forenprofis das einmal ansieht. Ich habe nicht die nötige Erfahrung zu erkennen, was bei Dir eigentlich die Hauptgeschichte ist. Und je nachdem sollte Dein Strang verschoben werden oder nicht.

Dass Du in Deiner Ehe nicht glücklich bist, ist offensichtlich. Was dazu geführt hat, weiß ich aber nicht. 17 Jahre sind eine lange Zeit.

Aber vielleicht hilft es ja auch schon weiter, wenn ich so viele Fragen stelle. Dann wird eventuell das Bild etwas schärfer. Auch für alle anderen potentiellen Mitleser, die bestimmt noch kommen werden.

Liebe Grüße
Bourque
 

Sunshine78

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Lieber Bourque,

ich danke Dir vielmals für Deine Antwort und Deine vielen Fragen.
Alles hilft mir weiter. Es tut gut, sich austauschen zu können, mit Menschen, die ähnliches durchmachen oder bereits durchgemacht haben. Man erhält in diesem Forum so viele Denkanstöße, ich habe sehr viel gelernt, seit ich hier regelmäßig mitlese.

Aber glaubst Du nicht, dass man daran gemeinsam was ändern kann oder hätte können?
Ich habe mehrmals versucht ihm das zu erklären. Er versteht einfach nicht, was ich von ihm will. Ich habe es mit eigenen Worten versucht, ich habe ihm Internet Seiten geschickt, mit der Bitte sich das durch zu lesen, aber gebracht hat es nichts. Auch der Versuch, es mal woanders zu tun, hat mich nicht glücklich gemacht - denn letztendlich war es zwar nicht zu Hause im Bett, aber dennoch genau das gleiche. Es war nicht aufregend, es war nichts besonderes. Es war wie immer :(

Habt ihr denn noch Sex miteinander? Denn wenn er es anders sieht, muss es ja einen Grund dafür geben. Wie läuft das bei euch im Moment ab? Hast Du ihm das auch einmal gesagt, dass Du keine Lust mehr auf ihn hast?
Ja. wir haben regelmäßig Sex. Es geht immer von ihm aus, es läuft immer nach Schema F ab, und nach spätestens 15 Minuten ist es vorbei. Und wenn ich es nicht geschafft habe, in dieser Zeit auch zum Höhepunkt zu kommen, dann hab ich Pech gehabt. Es fehlt ihm einfach an Einfühlungsvermögen oder was auch immer.
Direkt ins Gesicht habe ich es ihm nicht gesagt, dass ich keine Lust mehr auf ihn habe. Aber ich suche oft Ausreden.... :blush:

Du hast ja im November 2021 ein Trennungsgespräch geführt oder führen wollen. Was hast Du da alles gesagt?

Ich habe ihm gesagt, dass ich unglücklich bin, dass ich so nicht mehr weiter leben kann, dass ich nur noch rein freundschaftliche Gefühle für ihn habe. Ich war mir in diesem Moment so hundertprozentig sicher, dass ich es dieses Mal durch ziehe. Und dann fing er an zu reden... und am Ende des Gesprächs saß da die kleine Sunshine, und wusste nicht mehr genau, was sie eigentlich wollte. Er hat da einfach so ein Händchen dafür, jemandem seine Meinung einzureden. Ich weiß es ja, ich habe es oft beobachtet, und ich kann mich selbst nicht dem entziehen.
Genau deswegen denke ich, ich brauch einen Wasserdichten Plan. Ich weiß, wenn ich mich auf Gespräche mit ihm einlasse, ziehe ich den Kürzeren.
Und ja, ich denke, er hat es verstanden, er sagt auch immer mal wieder, dass er unsicher ist, ob ich nicht doch irgendwann mal die Kurve kratze. Wie gesagt, er bemüht sich sehr. Im Moment sehe ich keine Möglichkeit, die Gefühle wieder aufleben zu lassen. Ich wüsste jedenfalls nicht wie.
Und natürlich wäre dies die Beste Alternative - denn dann könnte alles so bleiben wie es ist, und alle wären glücklich. Im Moment sind gefühlt alle glücklich, außer mir.:::

Wie sieht es denn nun mit diesem AM aus?
Kennt er Deine Situation? Bist Du verliebt in ihn? Würdest Du das, was ihr da habt, als Affäre bezeichnen? Wie sieht er es? Geht es ihm schlecht in seiner Ehe, will er sich trennen?
Mit diesem AM ist alles toll. Er tut mir wahnsinnig gut. Und wäre er jetzt nicht in Urlaub gefahren, hätte ich wahrscheinlich gar keinen Grund gehabt, mir Gedanken zu machen. Wir treffen uns jetzt ja erst seit Mitte Mai regelmäßig. Aber seitdem war ich wirklich total entspannt, ich habe in mir geruht und mich wirklich gut gefühlt.
Nein, ich bin nicht verliebt in ihn, aber ich mag ihn sehr. Wir führen tolle Gespräche, wir lachen viel zusammen und natürlich haben wir viel Sex. Es fühlt sich so an, als würden wir uns schon lange kennen. Ich habe mich schon sehr an ihn gewöhnt. Unglaublich nach so kurzer Zeit.
Nach dem, was ich weiß, bzw. mir denke, geht es meinem AM wohl ähnlich wie Dir, Bourque. Er ist seit etwa 10 Jahren verheiratet, Sex gibt es keinen oder nur sehr wenig (das weiß ich nicht mehr genau), aber sie scheinen sich sonst gut zu verstehen. Sie unternehmen viel zusammen, haben gemeinsame Hobbies.
Er weiß natürlich nicht genau, wie es in mir aussieht und welche Gedanken ich mir mache. Ich werde ihm das so auch nicht unbedingt erzählen. Ich habe ihn nicht gefragt, ob er sich trennen würde, würde er eine andere Frau finden und er hat sich diesbezüglich auch bisher nicht geäußert. Wie gesagt, es geht ja nun auch noch nicht sehr lange mit uns.
Ich kann jedoch sagen, dass sein Urlaub uns bereits verändert hat.
Normalerweise hatten wir immer so im Schnitt 2 Stunden Zeit bei unseren Treffen, mal etwas weniger, es gab auch mal 2 Treffen über 3-4 Stunden. Da ging es ausschließlich um Sex. An unserem letzten Treffen vor seinem Urlaub hatten wir etwa 7 Stunden zusammen. Wir waren zusammen essen, sind Händchen haltend durch die Stadt gelaufen. Beim Essen hat er angefangen solche Themen anzuschneiden, wie "da ändert sich ja gerade vieles in Deinem Leben". Ich hatte das Gefühl, er hätte gerne noch mehr gesagt, aber ich habe versucht von diesen schweren Themen weg zu gehen. Wir haben uns an diesem Date sehr oft sehr lange einfach festgehalten. Es war sooooo schön. Ich hatte ja gedacht, dass wir keinen Kontakt haben werden, wenn er weg ist, aber er schreibt mir jeden Tag. Er hat sogar im Urlaub ein Hotel gebucht für unser nächstes Treffen und gesagt, er hofft, ich kann mehr Zeit für ihn finden als die geplanten 3 Stunden. Außerdem meinte er, er zählt die Stunden bis zu unserem Wiedersehen. :herz: Was soll ich sagen, das lässt mich natürlich nicht kalt. Nichts desto trotz, sehe ich ja, dass die beiden sich gut verstehen und tolle Dinge zusammen unternehmen, deswegen erwarte ich da eigentlich nichts weiter.
Was mich dazu bewogen hat, hier wieder zu schreiben, war: mein AM und seine EF gehen ihrem Hobby nach, er berichtet mir von Ausflügen etc.
Das Hobby war auch mein Hobby - ich habe es für meinen Mann aufgegeben. Ich sehe ihn nun also, mit all den Dingen, die ich gerne machen würde, aber nicht machen kann, weil ich meinen EM an meiner Seite habe und er das alles nicht will. Das hat mir wieder vor Augen geführt, dass es für uns keine Zukunft von Dauer mehr geben wird.

Und schon habe ich mich wieder im Kreis gedreht: denke ich an meine Kinder, sollte ich alles so belassen wie es gerade ist. Denke ich an mich, dann sollte ich schleunigst die Trennung angehen. Der Kopf sagt bleib, das Herz sagt geh. Ich bin ein Vernunftmensch und wahrscheinlich fällt es mir deshalb so schwer, auf mein Herz zu hören.

In diesem Forum gibt es so viele tolle Frauen, die den Weg aus unglücklichen Ehen gefunden haben. Ich hoffe einfach, hier ein bisschen Unterstützung zu finden. Wie seid ihr das angegangen? Wie geht man am besten vor? Was hat bei Euch den Ausschlag gegeben, letztendlich den Schlussstrich zu ziehen? Bin ich noch nicht soweit? Es wäre toll, hier ein bisschen Feedback zu bekommen!
Ich sage schon mal danke...

Sunshine :sonnensschein:
 

Mod Plouha

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Hallo Sunshine,

Habt Ihr es denn Mal mit einer Paartherapie versucht? Gerade diese Situation könnte damit ja gut vermieden werden:
Er hat da einfach so ein Händchen dafür, jemandem seine Meinung einzureden.

Es geht immer von ihm aus, es läuft immer nach Schema F ab, und nach spätestens 15 Minuten ist es vorbei. Und wenn ich es nicht geschafft habe, in dieser Zeit auch zum Höhepunkt zu kommen, dann hab ich Pech gehabt.
Wenn Du es damit auch nur vereinzelt zum Höhepunkt schaffst, hast Du meine volle Bewunderung und ein bisschen Neid:coolwink:
Warum geht es denn aber immer von ihm aus? Du könntest doch auch die Initiative ergreifen?
Im Moment sehe ich keine Möglichkeit, die Gefühle wieder aufleben zu lassen. Ich wüsste jedenfalls nicht wie.
Auch hier klingt eine Paartherapie nach einer guten Option für mich. Wenn es nicht zum Wiederaufleben hilft, dann kann es auch für eine bessere Trennung helfen, gerade auch im Hinblick auf die Kinder.

Und schon habe ich mich wieder im Kreis gedreht: denke ich an meine Kinder, sollte ich alles so belassen wie es gerade ist. Denke ich an mich, dann sollte ich schleunigst die Trennung angehen.
Ich habe zwar keine Kinder, aber ich glaube, dass man das nicht so pauschal sagen kann. Es gibt Kinder, die verkraften das gut, es gibt Kinder für die ist es sehr schwer. Da kann man zum Beispiel gleich von Anfang an auch mit psychologischer Hilfe ran gehen.
Und gerade als Vernunftmensch (ich entscheide so gut wie gar nix mit dem Herz): macht es denn für Kinder wirklich so viel Sinn, wenn die Mutter unglücklich ist und sich für sie aufopfert? Als Kind einer Mutter, die genau das getan hat, kann ich sagen, dass das eine unglaublich schwere Last ist. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass eine unglückliche Mutter die beste Variante ist. Ich Frage mich auch: möchte man das den Kindern wirklich vorleben? Bleib, no matter what? Falls Du eine Tochter hast, würdest Du ihr sagen Du musst mit einem Mann schlafen auch wenn Du gar nicht willst?
Ich meine das nur als Denkanstoß, weder will ich Dir zu der einen, noch zu der anderen Richtung raten, aber eben zu professioneller Hilfe von außen. Die sollte man gerade bei Kindern zumindest probiert haben.

In diesem Forum gibt es so viele tolle Frauen, die den Weg aus unglücklichen Ehen gefunden haben.
Sei hier ein bisschen vorsichtig und gleichzeitig gnädig mit Dir selbst. Nicht jedem Mensch ist dasselbe gegeben, nicht die selbe Entschlusskraft zum Beispiel, nicht jeder hat die selben Umstände, nicht jeder dieselbe Durchsetzung. Und letztlich ist gehen eben auch nicht immer die Beste Entscheidung, kann es aber sein. Damit will ich keinesfalls sagen, dass es nicht oft bewundernswert sein kann, nur darauf hinweisen, dass man leicht etwas bewundert, was man selbst nicht besitzt und sich dann aber völlig falsch orientiert.

Liebe Grüße
Plouha
 

Sunshine78

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Liebe Plouha,

Ich danke Dir für Deine Anregungen.
Über eine Paartherapie habe ich tatsächlich bisher gar nicht nachgedacht. Und dass dies auch im Falle einer Trennung und seiner Wortverdreherei mir zu Gute kommen könnte, schon 3 x nicht. Das werde ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Ich werde jetzt erstmal unseren Urlaub abwarten. Wir haben dringend Ruhe und Abwechslung nötig. Ich bin gespannt, wie es da zwischen uns laufen wird. Danach sehe ich weiter.

Warum geht es denn aber immer von ihm aus? Du könntest doch auch die Initiative ergreifen?
Das geht von ihm aus, weil ich keine Lust auf ihn habe. :nanu:

Wenn Du es damit auch nur vereinzelt zum Höhepunkt schaffst, hast Du meine volle Bewunderung und ein bisschen Neid:coolwink:
Es gibt genau eine Position in der es bei mir eigentlich immer klappt. Nur selten nicht. Vielleicht hast Du Deine noch nicht gefunden?

Ich Frage mich auch: möchte man das den Kindern wirklich vorleben? Bleib, no matter what? Falls Du eine Tochter hast, würdest Du ihr sagen Du musst mit einem Mann schlafen auch wenn Du gar nicht willst?
Ich habe 2 Mädchen und genau das möchte ich eigentlich nicht. Ich bin hier irgendwie in einem Zwiespalt. Ich dachte, ich sei in unter glücklichen Eltern aufgewachsen. In meiner Jugend lernte ich, dass jeder frei ist und tun und lassen/ lieben kann, wen und wie man will. Ich stehe auf eigenen Füßen, wollte nie von einem Mann abhängig sein. Das habe ich auch geschafft, ich weiß, ich kann es auch alleine schaffen. Heute weiß ich, dass die Ehe meiner Eltern auch nicht glücklich war. Ich habe das nie bemerkt, aber ich frage mich natürlich, warum sie zusammen geblieben sind. Leider kann ich meine Mutter nicht mehr nach ihren Gründen fragen. :'(

Ich weiß, ich jammere hier auf hohem Niveau. Ich bin gerade dabei, zu mir selbst zurück zu finden. Ich fühle wieder etwas, nachdem ich jahrelang wie tot war. Ich muss mich wohl erst wieder richtig sortieren und lernen, die Gefühle richtig zu deuten und dann auch danach zu handeln.
Ich merke, dass ich nicht im hier und jetzt sein und genießen kann. Mein Hirn beschäftigt sich immer mit irgendwas. Ich kann einfach nicht abschalten. Hat hier vielleicht jemand Tipps, wie man das lernen kann? Bücher, Meditation, keine Ahnung, ich bin für alles offen. :smile:
Kennst ihr diesen cartoon mit den beiden Männchen, eines hält ein Glas Glück in den Händen. Das andere fragt, wo hast Du das her? Und das Männchen sagt: das habe ich selbst gemacht. Das will ich auch, das Glück in mir selbst finden. :herz:

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!
:sonnensschein:
 

Mod Plouha

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Wir haben dringend Ruhe und Abwechslung nötig. Ich bin gespannt, wie es da zwischen uns laufen wird. Danach sehe ich weiter.
Guten Morgen Sunshine,

Auch wenn ich sehr froh bin, dass es hier endlich Mal eine Pause von der Sonne gibt.
Ich denke nicht, so wie Du es beschreibst, dass ein Urlaub bei Euch eine große Veränderung bewirkt. Aber als großer Anhänger von Hira's Zeit Evangelium bin ich sowieso der Meinung, dass Du ja nichts über den Zaun brechen musst, sondern Dir Zeit nehmen kannst für Deine Entscheidungen. Ich würde nur erwägen, vielleicht eine Deadline zu setzen, damit du langsam nach und nach Schritte angehst. Sonst ist es nämlich plötzlich 2030, Deine Kinder Erwachsen und alles beim Alten.

Ich dachte, ich sei in unter glücklichen Eltern aufgewachsen.
Ich hab neulich einen sehr interessanten Artikel gelesen, in dem es darum ging, dass die vermeintlich problemfreien Vorbilder zu völlig falschen Erwartungen führen und ähnlich wirken wie Hollywood movies. Und dann zu Problemen führen, weil es nicht umsetzbar ist. Wissenschaftlich gesehen ist das also nicht Mal das Beste.
Hat hier vielleicht jemand Tipps, wie man das lernen kann? Bücher, Meditation, keine Ahnung, ich bin für alles offen.
Versuch es doch Mal mit Mindset Apps. Oder ganz einfachen Übungen zur Meditation. Da gibt es eine Tonne Bücher und Apps. Headspace fällt mir dazu jetzt als erstes ein.
Das andere fragt, wo hast Du das her? Und das Männchen sagt: das habe ich selbst gemacht. Das will ich auch, das Glück in mir selbst finden.
Da ist natürlich schon ein schöner Gedanke drin. Glück in sich selbst finden ist das Ideal. Aber da sind wir auch wieder bei Druck und der Vorstellung alles liegt an Dir und, so klingt es zumindest für mich durch, alles muss irgendwie Perfektion und Harmonie sein. Kann sein, dass ich Dir damit komplett Unrecht tue, es geht mir hier nur um einen Eindruck.

Es gibt genau eine Position in der es bei mir eigentlich immer klappt. Nur selten nicht. Vielleicht hast Du Deine noch nicht gefunden?

Das ist zwar eigentlich off topic, aber ich gehe jetzt darauf ein, weil ich es für ein wichtiges feministisches Thema halte: ich finde jetzt tatsächlich wenig erstrebenswert daran, Sex zu haben wenn ich nicht möchte, ob das jetzt zu einem Orgasmus führt oder nicht (auch wenn ich nur das zugegeben bei den Umständen schon gar nicht vorstellen kann). Sex ist für mich mehr als die Jagd auf einen Orgasmus, den kann man ja auch wunderbar ohne andere Beteiligte haben. Und ob Frau jetzt davor, während, danach oder eben auch Mal überhaupt nicht kommt, weil vielleicht gerade der Kopf voll oder sonst irgendwas schwierig ist, sollte eine untergeordnete Rolle spielen, sonst ist es doch wieder nur: Druck. Respektive was eine Rolle spielen sollte ist, was die Frau möchte.
Insofern wollte ich sagen, wenn Du das so in 15 min bei Sex, den Du eigentlich nicht willst mit Kaltstart und ohne zusätzliche Stimulation schaffst, ist es ein "Glück"für Dich, weil Du dann zumindest anderen Problematiken entgehst.
Ich gehe auch deshalb darauf ein, weil "vielleicht hast Du Deine Position noch nicht gefunden" so ein weiterer Mythos ist, von dem ich hoffe, dass er irgendwann verschwindet und dass sich zum Beispiel die Generation meiner Patenkinder nicht mehr mit rumschlagen muss. Der geringste Teil der Frauen kann ohne zusätzliche Stimulation kommen und ehrlich gesagt hält so eine Vorstellung natürlich viele Männer dabei, zu sagen mit der Frau stimmt was nicht wenn das rein mechanische rein und raus nicht funktioniert.
Ist in keinster Weise gegen Dich gemeint, nur eine generelle Anmerkung.

Viele Grüße
Plouha
 

Sunshine78

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Hallo Plouha,

ich musste Deine Antwort ein wenig setzen lassen und hatte auch wenig Zeit am Wochenende.

Ich denke nicht, so wie Du es beschreibst, dass ein Urlaub bei Euch eine große Veränderung bewirkt. Aber als großer Anhänger von Hira's Zeit Evangelium bin ich sowieso der Meinung, dass Du ja nichts über den Zaun brechen musst, sondern Dir Zeit nehmen kannst für Deine Entscheidungen. Ich würde nur erwägen, vielleicht eine Deadline zu setzen, damit du langsam nach und nach Schritte angehst. Sonst ist es nämlich plötzlich 2030, Deine Kinder Erwachsen und alles beim Alten.
Der Urlaub bringt uns als Paar sicherlich nicht wieder näher zusammen, ich denke, es wird eher das Gegenteil passieren. Ich werde weiter realisieren, dass es eigentlich nicht (mehr) passt. Auch ich bin Anhänger von "Hira´s Zeit Evangelium" - es eilt nicht. Ich werde weiterhin abwarten, beobachten und ich bin sicher, die Zeit arbeitet für mich.
Ich bin einfach offen, was kommt und versuche, die Situation mit etwas Abstand zu sehen, so gut dies eben möglich ist. Eine Deadline habe ich mir bisher nicht gesetzt. Ich hatte aber mal gelesen, dass eine Frau etwa 3 Jahre braucht, vom Gedanken an eine Trennung bis zum tatsächlichen umsetzen. Das wäre dann so 2024 etwa... :oh:

Versuch es doch Mal mit Mindset Apps. Oder ganz einfachen Übungen zur Meditation. Da gibt es eine Tonne Bücher und Apps. Headspace fällt mir dazu jetzt als erstes ein.
Danke für die Ideen, da werde ich mich mal informieren. :)

Glück in sich selbst finden ist das Ideal.
Genau das ist es: das Glück in sich finden und nicht andere dafür verantwortlich machen. Warum benötigt man Bestätigung von außen? Warum kann ich nicht glücklich und zufrieden sein, mit dem was ich habe? von außen betrachtet, habe ich alles was man braucht - und trotzdem bin ich nicht glücklich. Wo ist der Fehler? Was läuft falsch?
Die Welt ist nicht immer rosarot und dass muss sie auch nicht sein. Aber grundsätzlich habe ich eigentlich keine Probleme.... :S

ich finde jetzt tatsächlich wenig erstrebenswert daran, Sex zu haben wenn ich nicht möchte, ob das jetzt zu einem Orgasmus führt oder nicht
Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Und Sex ist viel mehr als die Jagd nach einem Orgasmus. Genau das ist mir mittlerweile auch bewusst geworden. Aber so richtig kapiert habe ich das erst, seit ich meinen AM habe. :blush:

Danke für Deine offenen Worte!
 

Mod Plouha

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Hallo Sunshine,

ich sage nur ganz kurz was zu diesem Punkt:
Genau das ist es: das Glück in sich finden und nicht andere dafür verantwortlich machen. Warum benötigt man Bestätigung von außen? Warum kann ich nicht glücklich und zufrieden sein, mit dem was ich habe? von außen betrachtet, habe ich alles was man braucht - und trotzdem bin ich nicht glücklich. Wo ist der Fehler? Was läuft falsch?

Wenn Du das Glück von Innen finden willst, musst Du halt auch von INNEN schauen was Du möchtest und das von Außen vergessen. Es ist doch an sich egal ob Du von außen betrachtet alles hast, was man braucht - und wer ist denn das Außen auch? Familie? Nachbarn? Freunde? Konventionen? Also im Endeffekt würde ich erstmal da ansetzen, zu schauen was Du möchtest. Dann nochmal schauen was davon Du wirklich brauchst, oder was einfach nice to have wäre. Das wäre auch zu Beginn einer Paartherapie ganz gut, wenn Du da schon eine Idee hättest.

Viele Grüße
Plouha
 

Sunshine78

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Hallo zusammen,

mein letzter Post ist schon eine Weile her und es ist doch einiges passiert. Deshalb wollte ich mal ein Update hier lassen...

Der Urlaub lief genau wie ich es erwartet hatte. Mein Mann hat sich viel Mühe gegeben, mir Gutes zu tun, aber ich kann das nicht mehr annehmen. Er hat gekocht, hat sich um die Kinder gekümmert, während ich meinem Hobby nach ging. Es war harmonisch, wir hatten keinen Streit, wir haben uns gut erholt.
In der Zeit habe ich aber für mich beschlossen, dass ich nach dem Urlaub den Sex mit ihm verweigern werde. Auch hier hat er sich viel Mühe gegeben, und versucht, die Dinge umzusetzen, die ich immer angemeckert hatte. Aber meine Gefühle für ihn sind weg. Das habe ich nun deutlich gespürt. Ich denke, er hat auch da schon gespürt, dass ich mich von ihm entferne.
Als wir wieder zu Hause waren, habe ich immer versucht, ihm aus dem Weg zu gehen. Komischerweise hat er auch keinerlei Anstalten gemacht, mir näher zu kommen. Ich dachte, er testet mich vielleicht, und wartet, ob ich auf ihn zu gehe. Man hat ihm aber deutlich angemerkt, dass er unentspannt war. Letzte Woche dann war es soweit, er kam wieder an und wollte intim werden. Also habe ich ihm gesagt, dass ich das nicht mehr möchte. Daraufhin hat er gesagt, er hätte sich das schon gedacht, er hätte es aber jetzt satt, weiter zu kämpfen. Wir gehen jetzt getrennte Wege. Wir verkaufen unser Hab und Gut, teilen das Geld auf und er will die Kinder und nie wieder etwas mit mir zu tun haben. Dieses deutsche Getue mit Freundschaft nach einer Trennung, das kann er nicht. Wir könnten dann ausschließlich über die Kinder kommunizieren. Ich habe mir den Mund fusselig geredet, dass wir in Ruhe einen Weg finden sollten, um die Kinder möglichst wenig zu belasten etc. Er fragte noch, ob ich nur auf ihn keine Lust habe oder generell. Ich sagte ihm, es sei generell, denn sonst hätte er sicherlich Verdacht geschöpft, dass es einen anderen Mann in meinem Leben gibt.
Am nächsten Morgen stand er weinend vor mir: er liebt mich und er könne sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen. Ob ich bereit wäre, eine Paartherapie zu machen.
Da er am nächsten Tag für eine Weile zu seiner Familie gereist ist, habe ich dem erstmal zugestimmt. Ich wollte, dass er auf jeden Fall fährt und nicht die Reise absagt. Ich bat ihn, sich Gedanken zu machen und den Abstand zu nutzen, sich zu sammeln. Tja, seit er weg ist, hat er jeden Tag einen Grund gefunden, um mit mir zu sprechen :bla_smiley:
Und ich bin einfach nicht hart genug, ihm zu sagen, dass ich Abstand brauche. Ich ärgere mich über mich selbst. :noch_ein_motzer:
Er tut mir dann leid und ich vergesse sofort, dass er immer versucht, mich mit den Kindern zu erpressen.
Er tut jetzt jedenfalls so, als wäre nichts passiert. Also, geht das Drama wohl wieder von vorne los, sobald er zurück ist. Ich muss einfach meinen ganzen Mut zusammen nehmen und ihm sagen, was Sache ist.

Es fällt mir so schwer, denn er ist ja kein schlechter Mensch, ich mag ihn, er wird mir auch als Freund fehlen, sollte er wirklich keinerlei Kontakt mehr zu mir wollen. Oh man!

Tja, und irgendwie ist heute so gar kein guter Tag. Das alles nimmt mich heute doch sehr mit.
Zusätzlich mache ich mir natürlich auch Gedanken um meinen AM. Es läuft nach wie vor super. Zu super wohl, denn es schleichen sich doch die Gedanken ein, ob es eine Zukunft für uns geben könnte... :smilie_denkt-angestrengt:

Wenn Du das Glück von Innen finden willst, musst Du halt auch von INNEN schauen was Du möchtest und das von Außen vergessen. Es ist doch an sich egal ob Du von außen betrachtet alles hast, was man braucht

Liebe Plouha,
das versuche ich. Ich versuche in mich rein zu hören, was ich will, wo ich hin will. Ich weiß genau, was ich nicht will, soweit bin ich schon mal :smile:
Kommt Zeit, kommt Rat...

Ich wünsche Euch einen schönen Tag :smile:
 

Sunshine78

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Guten Morgen!

Ich bräuchte mal ein wenig Input / Anregungen....

Es geht um meinen AM:
Wir kennen uns nun fast ein halbes Jahr, haben täglich Kontakt, sehen uns regelmäßig. Es läuft prima, würde ich sagen.
Ich wüsste einfach gerne, wo ich bei ihm stehe. :blush:
Er verhält sich genauso, wie ich mir einen Partner immer gewünscht habe. Ich denke, dass wir super zusammen passen und ein tolles Leben zusammen führen würden.
Wenn wir zusammen sind, dann spüre ich seine Liebe. Wie er mich anschaut, mich umarmt, mich küsst usw. Er macht mir Komplimente, manchmal kommen Anspielungen, dass er mehr Zeit mit mir verbringen möchte.
Aber keine Liebesbekundungen oder so. Wir haben nie darüber gesprochen, ob für ihn überhaupt eine Trennung in Frage käme. Ich weiß leider auch wenig über sein Verhältnis zu seiner Frau.
Da ich hier schon lange mitlese, habe ich mich zurück gehalten. Mit Fragen aber auch mit emotionalen Dingen.
Wie krieg ich das denn raus? Ich habe Angst davor, so ein Gespräch anzufangen... Es läuft so gut mit uns, da möchte ich keine Schwere rein bringen.
Dann denke wieder, wenn ich das einfach so laufen lasse, hat er ja den Himmel auf Erden.
Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll.
Auf lange Sicht hätte ich gerne eine Beziehung mit ihm. Aber wie fange ich das an? Ich will nichts falsch machen:cry
Wenn ich ihm Komplimente mache oder ihm was liebes sage, dann bekomme ich das auch immer zurück. Vielleicht wartet er darauf, dass ich den Anfang mache?

Oh man, es ist wirklich so - wenn man in den anderen Geschichten liest, sieht man es oft klar und deutlich, aber in der eigenen, steht man wie der Ochs im Wald:shakehead:

Ich wäre dankbar für ein paar Tipps!

Eure Sunshine
 

maimai

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Hallo liebe Sunshine,
schön hier wieder was von dir zu lesen. :)

Also ich bin ja eigentlich immer ein Mensch der offnenen Worte. Zumindest in einigen Dingen. :D Und ich denke an deiner Stelle würde ich schon mal nachfragen, wie er die sache mit euch eigentlich sieht.
Du musst ihm ja deine Gefühle nicht komplett unter die Nase reiben, aber je nachdem was und wie er antwortet, solltest du dein dein Interesse an mehr auch deutlich machen.
Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass es bei dir mit der Zeit immer mehr wird mit den Gefühle und dem Interesse und dann könnte es anfangen weh zu tun, nicht zu wissen wo man steht bzw wo die Reise hingehen soll.

Taste dich langsam heran. Damit kannst du glaube ich nichts falsch machen.

Was machen denn deine Trennungsabsichten von EM? Weiß dein AM davon?
Wenn es konkreter wird könntest du deinem AM ja davon erzählen und schauen wie er reagiert. Ob er vllt sowas sagt wie "ich will mich eigentlich auch trennen" oder "ich würde mich das nie trauen, will mich nicht trennen".

Jetzt nur mal als Idee. :)

LG
Maimai
 

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