LostCat
Aktives Mitglied
- Registriert
- 22 Okt. 2022
- Beiträge
- 287
Liebes Forum,
ich lag die ganze Nacht wach und habe das Internet um Rat gefragt. Schließlich bin ich auf dieses Forum getroffen und freue mich, mich mit meinen Kummer an jemanden wenden zu können.
Zur Beziehung:
Angefangen hat alles vor etwa 2,5 Jahren. Wir haben uns an der Universität kennen gelernt. Ich habe mich sofort in ihn verliebt, ihn angeschrieben und so kam es dann zu den ersten Treffen. Er ist 30 und ich bin 23.
Leider gab es damals schon die Probleme, die jetzt zur Trennung geführt haben. Er war Bindungsphobiker, arbeitet auch daran, und im Laufe der Beziehung hat unsere Arbeit soweit gefruchtet, dass ich jetzt das nicht mehr von ihm behaupten würde. Zu Bindungsphobikern gibt es ja immer ein Gegenstück, mich. Starker Zweifler an seinen Gefühlen, da ich mich schwer tue zu glauben, dass mich jemand wirklich liebt. Ich arbeite an dem Problem mit der Hilfe eines Psychologen.
Wie lange waren wir zusammen?
Es war eine On-/Offgeschichte. Das erste mal ging es nur ein paar Wochen. Ich habe nicht aufgegeben und nach einem halben Jahr kamen wir schießlich zusammen. Damals durfte ich es nur nicht Beziehung nennen. Es ging auch nur etwa 4 Monate. Dann die Trennung seinerseits. Wir sind zu verschieden, es gibt zu viel Zoff. Wir waren beide sehr am leiden, haben uns 2 Monate später wieder angenähert, Kontakt ging von mir aus. 4 Moante später kamen wir wieder zusammen, diesmal hieß es Beziehung. Das ging fast ein Jahr gut, bis gestern.
Wie kam es zur Trennung?
Ich bin aktuell in einer schwierigen Situation, die meine Nerven zermürbt. Diese Situation dauert leider unsere gesamte Beziehungszeit an und ist jetzt auf den Höhepunkt gekommen. Ich hab ADS, alleine das ist eine riesen Herausforderung für ihn und eine Beziehung. Durch mein ADS hab ich auch leider riesen Probleme in meinem Studium.
Ich habe über Monate auf Prüfungen lernen müssen, die über den Fortgang meines Studium entscheiden, In der Zeit war ich viel unglücklich, panisch. Ich habe ihn viel kritisiert, hinterfragt, in Frage gestellt, dass er mich wirklich liebt und hab das teils auch sehr verletzend rüber gebracht.
Nun kam auch noch mein persönicher Supergau, ich habs nicht geschafft und werde exmatrikuliert. Seitdem drehe ich am Rad. Zudem steht nun mein Auslandssemester an, das gehört zum Studium. Also bin ich gerade dabei, mein Zimmer auszuräumen.
Sehr unerwartet brauchte aber seine Mutter ihn, da sie operiert wurde. Es war keine schlimme OP, sie muss sich aber jetzt ausruhen.
Ab dem Teil bin ich wirklich nicht stolz.
Ich hab ihn natürlich dazu geraten, zu ihr zu fahren, anfangs wollte seine Mutter das garnicht. Das bedeutet für mich aber auch, dass ich in unglaublich kurzer Zeit ohne meine geplante Unterstützung alles ausräumen musste. Zudem wollten wir ja zusammen ins Auslandssemester fahren und ich musste eh schon das Abfahrdatum auf den letzt möglichen Termin schieben, da ich noch wegen meiner verlorenen Prüfung gekämpft habe und hier bleiben musste.
Wir haben gestern telefoniert. Ich wollte wissen, wie die Lage ist, hab gefragt, ob nicht seine Geschwister sich um seine Mama kümmern können. Es wurde sehr unschön. Er hat davor mir schon öfter mitgeteilt, ihn machen meine ständigen Zweifel und Vorwürfe kaputt. Es sei in den letzten Wochen nur um mein Problem gegangen. Dabei hat er selber ein riesen Problem - seine anstehende Dissertation, bei der er große Probleme hat.
Hat er damit Recht? - Ja. Ja er hat Recht und ich bereue so sehr wie ich war.
Ich war unfair, hab gezweifelt, bin in meiner Angst vor der Prüfung völlig durchgedreht.
WIe sah das durchdrehen aus?
Also ich hab nie rumgeschrien oder sowas. Ich hab einfach kaum etwas anderes tun können, ich hab mich kaum um die Beziehung gekümmert, wir haben viel über mein Problem geredet. Wenn er mir nicht Unterstützung abgeboten hat, wie ich es mir vorgestellt habe, hab ich seine Liebe in Frage gestellt.
Er selber hat ein wirklich großes Problem. Ich glaube auch, es ist ihm sehr recht, dass er jetzt nicht mitfahren muss.
Er hat gesagt, durch meine Zweifel und Kritken an ihm ist etwas in ihm kaputt gegangen, er kann nicht mehr. Er liebe mich, aber die Liebe reicht leider nicht aus. Es waren die Worte, die ich in meinen Zweifeln geäußert habe. Ich habe meine eigene Trennung erschaffen.
Nun sitze ich da, hab es nicht geschafft, rechtzeitig auszuziehen, weiß nicht, wie ich alleine in ein neues Land für ein halbes Jahr soll und mein Studium ist vorbei.
Ich weiß, dass ich schuld bin. Er meinte wir haben zu unterschiedliche Vorstellung von Beziehung und das stimmt auch. Aber nicht für alles, wir haben immer von unserem Für-Immer-Zuhause geträumt, mit Heirat und Kindern. Wir wollten zu seinem Geburtstag, der bald ist, ein gleiches Tattoo tattoowieren lassen, für alles, was wir geschafft haben.
Trotz Streit und Unterschiede, was hat uns zusammengehalten?
Wir waren uns tatsächlich eigentlich sehr ähnlich, gleiche Ängste, gleiche Träume, gleiche Hobbies. Wenn ich in seinen Armen lag, war die Welt okay. Abends gemeinsam Serie schauen, neben ihm einschlafen - das waren die schönsten Momente meines Lebens.
Wir werden uns nicht mehr sehen, bevor ich fahre, ich hab ja auch noch all seine Sachen, seinen Wohnungschlüssel....
Lieben Dank, dass ich hier schreiben kann. Ich will ihn zurück, ich will besser werden, ihn nicht kaputt machen, sondern unterstützen...
Traurige, liebe Grüße
LostCat
ich lag die ganze Nacht wach und habe das Internet um Rat gefragt. Schließlich bin ich auf dieses Forum getroffen und freue mich, mich mit meinen Kummer an jemanden wenden zu können.
Zur Beziehung:
Angefangen hat alles vor etwa 2,5 Jahren. Wir haben uns an der Universität kennen gelernt. Ich habe mich sofort in ihn verliebt, ihn angeschrieben und so kam es dann zu den ersten Treffen. Er ist 30 und ich bin 23.
Leider gab es damals schon die Probleme, die jetzt zur Trennung geführt haben. Er war Bindungsphobiker, arbeitet auch daran, und im Laufe der Beziehung hat unsere Arbeit soweit gefruchtet, dass ich jetzt das nicht mehr von ihm behaupten würde. Zu Bindungsphobikern gibt es ja immer ein Gegenstück, mich. Starker Zweifler an seinen Gefühlen, da ich mich schwer tue zu glauben, dass mich jemand wirklich liebt. Ich arbeite an dem Problem mit der Hilfe eines Psychologen.
Wie lange waren wir zusammen?
Es war eine On-/Offgeschichte. Das erste mal ging es nur ein paar Wochen. Ich habe nicht aufgegeben und nach einem halben Jahr kamen wir schießlich zusammen. Damals durfte ich es nur nicht Beziehung nennen. Es ging auch nur etwa 4 Monate. Dann die Trennung seinerseits. Wir sind zu verschieden, es gibt zu viel Zoff. Wir waren beide sehr am leiden, haben uns 2 Monate später wieder angenähert, Kontakt ging von mir aus. 4 Moante später kamen wir wieder zusammen, diesmal hieß es Beziehung. Das ging fast ein Jahr gut, bis gestern.
Wie kam es zur Trennung?
Ich bin aktuell in einer schwierigen Situation, die meine Nerven zermürbt. Diese Situation dauert leider unsere gesamte Beziehungszeit an und ist jetzt auf den Höhepunkt gekommen. Ich hab ADS, alleine das ist eine riesen Herausforderung für ihn und eine Beziehung. Durch mein ADS hab ich auch leider riesen Probleme in meinem Studium.
Ich habe über Monate auf Prüfungen lernen müssen, die über den Fortgang meines Studium entscheiden, In der Zeit war ich viel unglücklich, panisch. Ich habe ihn viel kritisiert, hinterfragt, in Frage gestellt, dass er mich wirklich liebt und hab das teils auch sehr verletzend rüber gebracht.
Nun kam auch noch mein persönicher Supergau, ich habs nicht geschafft und werde exmatrikuliert. Seitdem drehe ich am Rad. Zudem steht nun mein Auslandssemester an, das gehört zum Studium. Also bin ich gerade dabei, mein Zimmer auszuräumen.
Sehr unerwartet brauchte aber seine Mutter ihn, da sie operiert wurde. Es war keine schlimme OP, sie muss sich aber jetzt ausruhen.
Ab dem Teil bin ich wirklich nicht stolz.
Ich hab ihn natürlich dazu geraten, zu ihr zu fahren, anfangs wollte seine Mutter das garnicht. Das bedeutet für mich aber auch, dass ich in unglaublich kurzer Zeit ohne meine geplante Unterstützung alles ausräumen musste. Zudem wollten wir ja zusammen ins Auslandssemester fahren und ich musste eh schon das Abfahrdatum auf den letzt möglichen Termin schieben, da ich noch wegen meiner verlorenen Prüfung gekämpft habe und hier bleiben musste.
Wir haben gestern telefoniert. Ich wollte wissen, wie die Lage ist, hab gefragt, ob nicht seine Geschwister sich um seine Mama kümmern können. Es wurde sehr unschön. Er hat davor mir schon öfter mitgeteilt, ihn machen meine ständigen Zweifel und Vorwürfe kaputt. Es sei in den letzten Wochen nur um mein Problem gegangen. Dabei hat er selber ein riesen Problem - seine anstehende Dissertation, bei der er große Probleme hat.
Hat er damit Recht? - Ja. Ja er hat Recht und ich bereue so sehr wie ich war.
Ich war unfair, hab gezweifelt, bin in meiner Angst vor der Prüfung völlig durchgedreht.
WIe sah das durchdrehen aus?
Also ich hab nie rumgeschrien oder sowas. Ich hab einfach kaum etwas anderes tun können, ich hab mich kaum um die Beziehung gekümmert, wir haben viel über mein Problem geredet. Wenn er mir nicht Unterstützung abgeboten hat, wie ich es mir vorgestellt habe, hab ich seine Liebe in Frage gestellt.
Er selber hat ein wirklich großes Problem. Ich glaube auch, es ist ihm sehr recht, dass er jetzt nicht mitfahren muss.
Er hat gesagt, durch meine Zweifel und Kritken an ihm ist etwas in ihm kaputt gegangen, er kann nicht mehr. Er liebe mich, aber die Liebe reicht leider nicht aus. Es waren die Worte, die ich in meinen Zweifeln geäußert habe. Ich habe meine eigene Trennung erschaffen.
Nun sitze ich da, hab es nicht geschafft, rechtzeitig auszuziehen, weiß nicht, wie ich alleine in ein neues Land für ein halbes Jahr soll und mein Studium ist vorbei.
Ich weiß, dass ich schuld bin. Er meinte wir haben zu unterschiedliche Vorstellung von Beziehung und das stimmt auch. Aber nicht für alles, wir haben immer von unserem Für-Immer-Zuhause geträumt, mit Heirat und Kindern. Wir wollten zu seinem Geburtstag, der bald ist, ein gleiches Tattoo tattoowieren lassen, für alles, was wir geschafft haben.
Trotz Streit und Unterschiede, was hat uns zusammengehalten?
Wir waren uns tatsächlich eigentlich sehr ähnlich, gleiche Ängste, gleiche Träume, gleiche Hobbies. Wenn ich in seinen Armen lag, war die Welt okay. Abends gemeinsam Serie schauen, neben ihm einschlafen - das waren die schönsten Momente meines Lebens.
Wir werden uns nicht mehr sehen, bevor ich fahre, ich hab ja auch noch all seine Sachen, seinen Wohnungschlüssel....
Lieben Dank, dass ich hier schreiben kann. Ich will ihn zurück, ich will besser werden, ihn nicht kaputt machen, sondern unterstützen...
Traurige, liebe Grüße
LostCat