Guten Morgen Admina Schneewittchen,
danke, dass du dich einschaltest, dass bedeutet mir viel, auch die kritischen Anmerkungen. Gehen wir sie mal zu meinem eigenen besseren Verständnis durch:
Ich hoffe, du sagst ihr das nicht auch noch alles
, auch wenn sie sich augenscheinlich maximale Sicherheit wünscht?
Das ist ein guter Punkt und auch ein Dilemma mit dem ich nicht so recht umzugehen weiß. Das es mehr als vier Wochen dauerte bis es zu einem Treffen kam lag halt auch daran, dass die Befürchtung ihrerseits in der Luft lag, dass ich nur mit ihr Spiele, dass sie nur ein Trostpflaster, eine Kerbe im Bettpfosten etc. sein könnte. Sie war sich meiner nicht sicher.
Es gab ja einen Punkt, den ich hier im Strang beschrieben habe, wo mich diese Unterstellungen so dermaßen genervt haben, dass ich knapper mit der Kommunikation wurde.
Hier wurde mir dann angeraten EB und Kennenlernen nicht miteinander zu verwechseln und für das Kennenlernen die nötige Sicherheit zu geben, dass es mir ernst damit ist.
Und später hat sie mir auch gesagt, dass dieses Zurückfahren der Kommunikation und die Art, die ich dann an den Tag gelegt habe, sie fast dazu bewogen hätten, den Kontakt einzustellen, wenn ich da nicht die Kurve bekommen hätte.
Ich weiß, dass klingt nach Macht auf ihrer Seite, aber inzwischen hatten wir auch umgekehrte Situationen, wo die Macht auf meinen Seiten lag, ich glaube sie und ich sind da auf Augenhöhe. Um ein Beispiel zu erwähnen, aufgrund einer Sache, die ich sehr unangebracht empfand, war ich drauf und dran das Date am Vortag abzusagen. Und ganz ehrlich, ich hätte das auch respektvoll getan und sie hat das gemerkt. Als sie verstanden hat, was sie da gebracht hat, hat sie sich einsichtig gezeigt und den restlichen Abend mit lieben Nachrichten verwöhnt.
Daher meine Frage an dich, was rätst du mir zu tun?
aber du wirkst mir recht stürmisch und etwas ungefiltert naiv-offen.
Hier muss ich dir in Teilen recht geben, stürmisch: ja; ungefiltert naiv-offen: weiß ich nicht. Darüber muss ich mal nachdenken und zu einer Selbsteinschätzung kommen.
Sollten es bei ihr aber gravierend (evtl. traumatische) negative Erfahrungen gewesen sein, dann fänd ich es hilfreich, wenn du dir bewusst machst, dass du dieses Defizit nicht wirst therarpeutisch kompensieren können. Das müsste sie dann professionell mit jemand anderem aufarbeiten und nicht mit dir in der neuen Beziehung.
Mir fehlt leider die Kompetenz um das einschätzen zu können, ich würde zu einem vorsichtigen Ja tendieren.
Und mir ist das absolut bewusst, dass ich kein Therapeut bin und dieser auch nicht sein möchte. Aber ich würde gern ein guter Partner sein, der über die Fehler in seiner letzten Beziehung reflektiert und versucht mehr auf die neue PArtnerin einzugehen ohne meine Souveränität zu verlieren. Und diese habe ich in der Vergangenheit immer wieder - so meine subjektive Einschätzung - hervorgehoben in der Art und Weise wie ich auf bestimmte Fangfragen reagiert habe.
Ich stelle das alles nur nicht hier rein, weil dieser Strang eigentlich ein anderes Thema hat.
Vielleicht erscheint hier das ganze auch deshalb stürmisch, weil das Kennenlernen unter einem Fehler leidet. Die persönliche Begegnung hätte rasch erfolgen sollen, damit sich das alles Schritt für Schritt oder Hand in Hand entwickelt. Aber dazu war sie nicht zu bewegen. Und man kann nun schlecht vier Wochen über das Wetter sprechen. Ich musste hier echt Vorarbeit leisten, eine Vertrauensbasis schaffen, sonst wäre es nie zu einem Treffen gekommen. Jetzt kann man einwenden, dass ich es doch einfach hätte sein lassen sollen.
Und ja, warum nicht, Kontakte und Möglichkeiten habe ich ja genug...aber diese Frau ist wirklich anders als die anderen, und da war es mir das Ganze wert. Und nein, ich stilisiere sie nicht zu einer Heiligen, sie hat auch Macken. Aber ich hatte in den letzten zwei Jahren genug Frauenerfahrungen um zu erkennen, wenn ich da jemand vor mir habe, der aus der Masse heraussticht.
Und als wir uns nun begegnet sind, war das zwar eine erste physische Begegnung, aber es fühlte sich für mich und wie ich später erfuhr für sie so an, als würde man sich schon länger kennen. Ist ja auch klar, wenn man seit vier Wochen über WhatsApp miteinander schreibt.
JEtzt ist es halt wichtig, beides in Einklang zu bringen, sonst sehe ich das wie du, dass es kippen könnte.
auch mit dem Wissen, dass ein Scheitern immer möglich ist.
Das weiß ich, dessen bin ich mir mehr als bewusst, deswegen ist bei allen Gefühlen, die ich gerade spüre, es mir wichtig, nicht zu klammern, sondern unabhängig zu bleiben. Ich helfe mir mit folgenden Bild: "So wie ich den Atem nicht zurückhalten kann, so kann ich auch niemanden zurückhalten, wenn er weiterziehen möchte."
Ich versuche diese schöne Zeit gerade so gut wie möglich zu genießen, meine PArtnerqualitäten wiederzuentdecken. Vielleicht dauert es einen Monat nur, vielleicht ein halbes Jahr, vielleicht drei Jahre, vielleicht ein leben lang, keine Ahnung, ich versuche den Moment zu genießen.
Nur manchmal arbeitet der Kopf halt weiter, projiziert Bilder, die weiter als den Moment reichen, ich versuche das in den Griff zu bekommen.
klang für mich fast ein klein wenig gruselig
Das tut mir leid, ich versichere dir, ich bin kein Michael Myers
.
Das klingt so, als hättet ihr einen Vertrag für eine Beziehung und du gehst schon ganz ganz fest davon aus, dass es eine wird.
Du hast ja recht, ich habe mich dann hier wohl blöd ausgedrückt. Ich möchte sie erst gut kennenlernen, aber was ich bisher in den letzten vier Wochen erleben durfte, hat mir gut gefallen, sodass der Kopf manchmal einwirft, wie wäre es denn, wenn....
Darf ich so nicht denken? Hast du einen Tipp für mich, wie ich mit solchen Gedanken umgehen soll?
Also, auch hier nochmal der Tipp von mir von einer extremeren Sichtweise in eine etwas mittelmäßigere zu gehen, so dass es ein rundes, stimmiges Kennenlernen wird.
Ich werde das Beherzigen, ich muss nur schauen, wie ich das konkret umsetze. Was ich zum Beispiel vermeide, sind schwere Themen, sowohl ihrerseits und auch meinerseits, dass Kennenlernen soll locker und leicht verlaufen.
Aber danke für deine kritischen Anmerkungen, sowas ist mir immer willkommen.