Ich in meinem "selbst errichteten Käfig"

Cocosblüte

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18 März 2017
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Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier.
Der Titel sagt vielleicht nicht jedem etwas.
Ich glaube, dass ich auch gar nicht alles schreiben kann. Daher erstmal kurz und knapp.
Ich bin seit fast 7 Jahren mit meinem Partner zusammen. Es gab viele Höhen und viele Tiefen. Wir haben viel miteinander - und auch doch nicht miteinander - durch.
Vor etwas mehr als zwei Jahren fand ich heraus, dass er mich betrügt (e). Ich weiß nicht, ob es wieder oder immernoch der Fall ist. Eigentlich war ich der Meinung, dass ich mich dahingehend deutlich ausgedrückt hätte. Irgendwie, weshalb auch immer, konnte ich ihn nicht verlassen. Es war eine Zeit lang auch etwas besser. Aber mittlerweile beschleicht mich mehr und mehr der Wunsch hier auszubrechen. Ich will nicht mehr, zusätzlich zu meinem Studium, Hausfrau spielen. Ich will mehr vom Leben. Aber er kann mir das nicht geben. Immer mal wieder habe ich angesprochen, dass ich das alles so nicht mehr will. Dann war es einige Zeit etwas besser.
Aber ich merke immer wieder, dass ich einknicke. Wenn er dann wieder lieb ist. Nicht falsch verstehen, er schlägt mich nicht. Es gibt nicht mal wirklich Streit bei uns. Es ist mehr eine unsichtbare Schwingung, so dass ich einfach nicht weg kann. Ich kann es nicht. Ich kann es nicht mal mehr ansprechen. Ich will ihm ja auch nicht weh tun. Aber ich will auch nicht mehr so richtig hier wohnen. Ich will meine Ruhe. Tun und lassen was ich und wann ich es will... Nur, ich weiß nicht wie? Ich weiß nicht wie ich aus meinem selbst errichteten Käfig ausbrechen kann. Es schwankt auch immer wieder. An manchen Tagen will ich hier bleiben, an anderen Tagen bin ich so sauer... so sauer auf MICH!
Es ist nicht nur der Betrug. Wir reden nicht über uns. Der Haushalt inkl Einkauf bleibt an mir hängen. Er sagt viel tut dann nach einiger Zeit was anderes oder tut nichts. Im Schlafzimmer gibt es nix mehr... schon lange nicht mehr. Ich würde es auch momentan nicht mehr wollen. Und zu allem hin, er hat ein Problem mit einer Sucht. Ich stehe doch immer nur hinten an.

Mir ist bewusst, dass ich das ansprechen muss.
Aber wie? Was wenn alles nur schlimmer wird?

Ich glaube, dass es das erst einmal so war. Wenn ich noch was ergänzen möchte, werde ich das tun.
Es tut mir leid, dass mein ganzer Post das reinste Chaos ist.

Liebe Grüße
Cocosblüte
 
M

Mod Catalina

Gelöschter User
Liebe Cocosblüte,

ein ganz herzliches Willkommen von mir hier bei uns im Forum!

Ich habe mir deine Geschichte durchgelesen, und jeder deiner Buchstaben strotzt förmlich vor Verzweiflung. Es tut mir sehr leid für dich, dass du dich in einem derartigen Dilemma befindest, und ich kann dich gut verstehen.

Du schreibst, du möchtest gerne ausbrechen und kannst gleichzeitig nicht.

Meine Frage an dich: Was wünschst du dir vom Forum? Hast du konkrete Fragen? Möchtest du gerne Einschätzungen zu deiner Geschichte? Oder darin bestärkt werden, diesen nächsten Schritt zu gehen und Tipps und Ratschläge dazu, wie du das anstellen könntest? Oder würdest du dich "lediglich" mit anderen Betroffenen austauschen?

Kurz: Wie können wir dir helfen? :smile:
 

Cocosblüte

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18 März 2017
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Liebe catalina,

danke für deine schnelle Antwort!

Ich wüsste gerne was ihr zu all dem sagt.
Gerne kann ich auch weiter ausholen und ins Detail gehen, wenn euch das hilft?!

Auf der anderen Seite fände ich es auch toll, wenn ihr mir dann helfen könntet eine Entscheidung zu treffen.
Nicht falsch verstehen! Ich habe das alles schon mit mehreren Freunden besprochen. Aber an sich verstehen sie es dennoch nicht wirklich.
Ich weiß, dass ich dahingehend eine seltsame Art entwickelt habe. Oder vermutlich, wieder hervorgerufen habe. Ich meine damit, dieses "klein machen".


Ich danke euch vielmals!
Liebe Grüße
Cocosblüte
 
M

Mod Catalina

Gelöschter User
Liebe Cocosblüte,

ich habe eine sehr ähnliche Situation gerade mit einer guten Freundin von mir. Sie möchte sich trennen, schafft es aber nicht. Ich bin ihre einzige Ansprechpartnerin und wirklich immer für sie da, aber wirklich helfen kann ich ihr nicht - so gerne ich den Schritt für sie tun wollte, weil es wirklich schwer ist, ihr Leiden und die Art, wie ihr Partner mit ihr umgeht, mitanzusehen. Er ist sehr abwertend, kühl und distanziert, er macht sich über ihre Bedürfnisse lustig und kritisiert jeden einzelnen "Furz", nichts kann sie richtig machen. Manchmal würde ich ihm am liebsten in ihrem Namen eine reinhauen.

Aber ich kann nichts tun, als ihr zuzuhören und sie zu bestärken. Den Schritt muss sie alleine gehen, und ich denke manchmal bei mir, wenn sie noch nicht bereit ist, ihn zu verlassen, dann ist offenbar der Leidensdruck noch nicht hoch genug.

Nur ist das halt so eine Sache mit besagtem Leidensdruck. Manche Menschen haben da eine viel zu hohe Toleranzgrenze. Dahinter steckt in den meisten Fällen ein Selbstwertproblem. Ich beobachte das speziell bei Frauen - was sich da unterbewusst abspielt, ist sehr destruktiv und unglaublich schwer zu überwinden: Ich bin nicht mehr wert, also verdiene ich es, so behandelt zu werden, und deshalb trenne ich mich nicht. Ich bin selber Schuld, wenn mit mir schlecht umgegangen wird.

Cocosblüte, wäre nicht vielleicht eine mögliche Variante, zunächst für räumliche Trennung zu sorgen? Was ist, wenn du dir eine eigene Bleibe suchst und ihm dann den Vorschlag machst, eure Beziehung erstmal in getrennten Wohnungen fortzuführen? Kommt das für dich infrage?
 

Cocosblüte

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Liebe catalina,

danke für deine Antwort.
"Witzig" im Namen anderer bin ich auch viel stärker. Oder allgemein, kann ich mich für andere besser einsetzen als für mich selbst.
Wenn man es nicht gelernt hat, ist es auch schwer.
Schon als Kind war ich sehr anpassungsfähig. Meist unsichtbar, sozusagen. Ich kenne diese Muster schon, das ist nicht das Problem. Aber, wie du sagst, meist ist der Leidensdruck noch nicht stark genug. Und ich bin wirklich sehr ausdauernd was das angeht. Allgemein, nicht nur in der Partnerschaft, bin ich nicht so leicht klein zu kriegen. Viele beneiden das, für mich ist es nicht so witzig.

Es war sogar genau so, wie du es vorschlägst, mein Plan.
Einfach erst einmal ausziehen. Zur Ruhe kommen. Mein Reich haben.
Da kommen sie aber dann wieder, diese bösen Gedanken.
Wie soll das alles klappen?
Ich muss wieder von vorne anfangen.
Eigentlich fühle ich mich hier doch wohl?! Oder ist es doch einfach die Gewohnheit?!
Wie soll ich ihm das beibringen?
Soll ich erst suchen ( ich schaue mich schon um ) und es ihm dann sagen? Wäre das nicht gemein?
Habe ich versagt wenn ich gehe?

Es wird vermutlich allgemein nicht leicht. Auch das Organisatorische. Ich hab nämlich einen Hund.
Wird er arg leiden? Das könnte ich mir nicht verzeihen.
Oder wird es ihm auch gut tun?
Mein Hund steht bei mir an aller erster Stelle!

Viele Fragen und irgendwie ist in meinem Kopf kein Platz mehr...

Ganz liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Mod Catalina

Gelöschter User
Wie soll das alles klappen?
Ich muss wieder von vorne anfangen.
Eigentlich fühle ich mich hier doch wohl?! Oder ist es doch einfach die Gewohnheit?!
Wie soll ich ihm das beibringen?
Soll ich erst suchen ( ich schaue mich schon um ) und es ihm dann sagen? Wäre das nicht gemein?
Habe ich versagt wenn ich gehe?
Oh ja, liebe Cocosblüte, ich verstehe deine Gedanken so gut - vor allem auch den Aspekt des Scheiterns und Versagens.

Ich kann dir jetzt hier rational erklären, dass eine Lösungsstrategie - in deinem Fall eben eventuell diese räumliche Trennung - niemals ein Scheitern ist, im Gegenteil, und bestimmt weißt du das ohnehin selbst, aber dein Gefühl sagt was anderes, und Gefühle kann man nicht mit dem Intellekt wegrationalisieren.

Wenn du diesen Schritt gehen möchtest, wird dir also zunächst nichts anderes übrig bleiben, als das damit verbundene Leid und die Traurigkeit, die sich bei dir einstellen werden, in Kauf zu nehmen. Die schöne Aussicht und damit vielleicht ein kleiner Trost ist allerdings, dass die Erleichterung, das beflügelnde Gefühl der neugewonnenen Freiheit und auch der Stolz auf deinen Schritt und deine Stärke ziemlich sicher überwiegen werden! :smile:

Was deinen Hund betrifft, da glaube ich nicht, dass du allzu große Bedenken haben musst. Ich kenne mich mit Hunden nicht besonders aus (bin eine Katzenfrau :PP), aber man sagt doch, dass Hunde im Gegensatz zu Katzen viel mehr an der wichtigsten Bezugsperson orientiert sind denn am Lebensumfeld?

Im Übrigen freue ich mich für dich - ist doch superschön, dass du einen treuen Begleiter an deiner Seite hat, der dir sicher auch ganz viel Kraft geben wird, und wenn du deine vagen Pläne umsetzen solltest, bist du nicht allein. :herz:

Die Frage danach, wie du in dieser Sache am besten mit deinem Partner umgehst, ist da schon verzwickter.

Ich glaube, liebe Cocosblüte, am wichtigsten ist jetzt, dass du in erster Linie ganz auf dich schaust.

Wenn du ihn über deine Pläne in Kenntnis setzt, könnte es dann sein, dass er versuchen wird, dich umzustimmen, und dass du dann wieder einknickst? In dem Fall würde ich tatsächlich ein wenig kalkuliert vorgehen und ihm erst von deinem Vorhaben berichten, wenn du eine Wohnung hast (und bestenfalls der Mietvertrag schon unterschrieben ist), sodass es kein Zurück geben kann.

Ich weiß, es ist eine unangenehme Vorstellung und du denkst vielleicht, ihn damit vor den Kopf zu stoßen oder gar zu hintergehen. Aber zugunsten deines eigenen Glücks und Wohlbefindens hast du das Recht, diese Entscheidung zu treffen, und du musst ihn im Moment nicht zwingend einweihen.

Das ist nicht böswillig und du bist deswegen kein schlechter Mensch, liebe Cocosblüte, sondern du beziehst Partei für dich und du setzt dich für deine Bedürfnisse ein. Es fühlt sich extrem gut an, wenn man das schafft und durchzieht! :smile:
 

Cocosblüte

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Liebe catalina,

da hast du recht! Ich verstehe sehr gut, dass es für mich eine gute Chance ist mich wieder zu finden. Vielleicht, wer weiß, ist es ja auch eine neue Chance für uns. Das will ich mir aber offen lassen. Weil ich momentan einfach nur das Bedürfnis habe, dass ich mich wieder finden will. Ich will kein Hausmütterchen mehr sein. Ich will leben. Ich will frei sein. Ich will Energie zum Lernen haben und dadurch im Studium erfolgreich sein. So eine Chance, mit dem Studium, kommt nicht wieder so schnell.

Ich glaube auch, dass die positiven Effekte überwiegen werden. Wenn ich erstmal hier raus bin.
Aber so weit ist es ja noch nicht.
Weil genau jetzt kommen wieder Gedanken, was wenn es das dann war? Dann sagt mein Verstand " ja und dann? Dann wars das halt. Er ist nicht deine Zukunft. " Schwierig. Ich bin echt schwierig.

Mein Hund braucht mich, genauso wie ich ihn brauche. Er hilft mir sehr :).
Ich denke, wenn die zwei sich auch immer mal wieder sehen könnten, wäre das sicher schön für beide.

Das Problem, wie du schon erkannt hast, dass ich einknicken könnte, besteht! Sehr sogar! Auch weil ich ja in mir selbst so unentschlossen bin :/.
Wie könnte ich vorgehen, dass ich mir selbst richtig sicher werde?
Ich bin so ein Mensch, der mit Veränderungen nicht ganz so gut klar kommt. Ich denke über alles bis ins kleinste Detail nach. Denke hin und her. Überdenke. Und das dann immer und immer wieder.
Denke drüber nach was ich wie sagen könnte. Und dann kommt es dennoch anders. Daher lasse ich das reden mittlerweile einfach!

Das letzte mal als ich reden wollte, über uns, wurde ich abgeblockt - jetzt mal krass gesagt. Wie soll ich mich denn da öffnen können ( und wollen ) wenn von ihm eh nix kommt.

Hach!
Danke für deine liebe Hilfe:herz:
 
M

Mustang

Gelöschter User
Was genau hindert dich daran dein eigenes Leben zu leben - Was macht dir Angst?

Analysiere, und du wirst feststellen daß du alles auf die Kette bekommen kannst.
Es geht immer irgendwie weiter, keine Sorge.

Der Mensch hat dich hintergangen und du bist eine Art Haushälterin, wenn ich deinen Text richtig verstehe. Das klingt nicht gut, dazu ist dein Leben zu kurz.
 
M

Mod Catalina

Gelöschter User
Aber so weit ist es ja noch nicht.
Weil genau jetzt kommen wieder Gedanken, was wenn es das dann war? Dann sagt mein Verstand " ja und dann? Dann wars das halt. Er ist nicht deine Zukunft. "
Liebe Cocosblüte, das sind exakt die Worte meiner Freundin (und vermutlich der meisten Menschen und vor allem Frauen, die daran denken, sich zu trennen).

Ich verstehe dein Dilemma sehr gut, wie gesagt, nur leider musst du diesen letzten Schritt alleine tun, da kann dir niemand was ein- oder ausreden. Du ganz alleine kannst entscheiden, ob du bleibst oder gehst.

Vielleicht hilft dir ja die Vorstellung, wie du selber auch schreibst, dass ein Umzug noch nicht das Ende deiner Beziehung bedeuten muss.

Wenn bei dir und in deiner Beziehung erst mal Ruhe eingekehrt ist, wäre ein sehr wesentlicher nächster Schritt, dich mit deiner Verlustangst und der großen Angst vor dem Alleinsein auseinanderzusetzen. Ich lese zwischen deinen Zeilen, dass dies für dich essentielle Lebensthemen sind. Korrigiere mich gern, wenn ich damit falsch liege! :smile:
 

Cocosblüte

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Hallo ihr Lieben,

@Mustang,
Du hast so recht! Und das ist mir auch bewusst. Es ist wie eine Blockade in mir.

@catalina
Ich musste erst einmal Schlucken, als ich las, was du geschrieben hast. Es trifft das ganze auf den Punkt. Auch wenn ich mir immer wieder einrede, dass es nicht so ist. Es ist so! Ich kenne auch die Ursache dieser zwei Probleme.

Ich war vorhin erstmal mit meinem Hund laufen. Um alles sacken zu lassen.
Da kam mir einiges in den Sinn. Eigentlich muss ich so oder so gehen. Früher oder später würde ich sonst ausflippen! Und dann wäre es ganz gewiss kein schönes Ende!
Dann habe ich noch mit meinem Paps telefoniert. Danach kamen wieder Zweifel. Nicht weil er mich irgendwie eingelullt hätte, ne! In meinem Hirn schwirrt der absurde Gedanke herum, dass ich meinen Vater mit dem Auszug enttäuschen könnte. Frag mich nicht warum. Ich hab es noch nicht heraus gefunden. An sich kennt mein Vater meine Situation. Ich habe ihn vor kurzem in meinen Wunsch, auszuziehen, eingeweiht. Ich brauche dann nämlich seine Hilfe.

Manchmal nervt es mich extrem, dass ich so eine Denkerin bin.

Liebe Grüße
 
M

Mod Catalina

Gelöschter User
In meinem Hirn schwirrt der absurde Gedanke herum, dass ich meinen Vater mit dem Auszug enttäuschen könnte. Frag mich nicht warum.
Tja, meine Liebe, da haben wir wohl den Kern des Übels. :smile:

Wenn es auch klischeehaft und abgedroschen ist - wir Mädels arbeiten halt an unseren Männern sehr, sehr oft Papageschichten ab, emotionale Defizite, die uns sehr früh in unserem Leben geprägt und kleine oder größere Narben hinterlassen haben.

Lass dir Zeit, liebe Cocosblüte, sei nicht zu streng mit dir und verurteile dich nicht für deine Gefühle, du kannst nix dafür. Ein erster wichtiger Schritt ist, das alles so anzunehmen, wie es ist.

Wenn du erstmal ein wenig zur Ruhe gekommen bist, kannst du diese Dinge angehen und für dich anfangen, das alles ein wenig zu beleuchten und zu hinterfragen.

Ich finde es ganz toll, dass du mit deinem Vater eine solche Beziehung hast - dass du ihn einweihen kannst und er dir bei einem eventuellen Umzug helfen würde. Ich habe diese Beziehung zu meinem Papa inzwischen auch, trotzdem würde es mir exakt gleich gehen wie dir und ich würde mich ihm gegenüber ebenfalls gescheitert fühlen. Ich glaub, das ist ganz normal. :herz:
 

Cocosblüte

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Danke liebe catalina :herz:

Ich werde nachher genauer drauf eingehen. Erstmal raus an die Luft!
 

Cocosblüte

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Liebe catalina,

jetzt habe ich endlich richtig Zeit!

Was meinst du mit "annehmen"?

Das mit meinem Vater und meinem Freund.... das weiß ich "leider" schon etwss länger. Ich war ja schon in Therapie. Sie endete aber als wir das heraus fanden. Ich weiß nicht genau, wie ich damit umgehen soll. Ich kenne also diese Ursache - es gibt ja noch andere- aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll... Mein Paps hat früher schon viel gearbeitet. Er kam immer so spät heim, dass ich ihn meist nicht mal mehr sah. Er war also sozusagen unerreichbar für mich.
Und auch wenn es noch Menschen gibt, die glauben, dass ein Vater nicht genauso wichtig für die Tochter ist wie für den Sohn, so ist es eben dennoch so.
Mein Freund tut mir dahingehend, obwohl er mir auch so weh getan hat, trotzdem leid. Ich will ihm nix böses :cry.

Meine Verlustangst und das Problem, dass ich nicht alleine sein kann, oder es nicht mag hat, wie ich denke, folgende Ursache: als ich noch ganz klein war, 2 oder so, musste ich ins Krankenhaus. Ich weiß nicht mehr genau weshalb. Alles dauerte. Ich wollte nicht da sein. Klar, man merkt ja schon als kleines Kind, dass Krankenhaus nix schönes ist. Ich habe also geweint.
Meine Mama musste irgendwann mal aufs WC und was essen. Sie ließ mich also zurück. Ist ja auch nichts dabei. Dies passte mir aber so gar nicht, dass mich die Ärzte in eine Zwangsjacke gesteckt hatten. Als meine Mama wieder kam, schlief ich, die Zwangsjacke zerfetzt... Für mich ist ea kein Wunder, dass ich dadurh irgendwie en Knacks weg hab...
Als ich in den Kindergarten kam, habe ich auch immer schrecklich geweint, als mich meine Mutter da absetztr. Wir hatten ein kleines Ritual. Geweint hatte ich halt trotzdem.

Ein Muster bei der Partnerwahl gibt es nicht.
Mein erster Freund war en ganz lieber. Schon fast zu lieb. Mit ihm war ich ca 4 Jahre zusammen.Freund zwei und drei, hmmm, die waren auch beide unterschiedlich. Eigentlich kann man bei Freund 2 & 3 nicht mal von einer Beziehung sprechen. Beides lief nur etwa nen halbes Jahr.
Und jetzt halt mein jetziger Freund. Ich sehe vieles. Auch vieles was mein Paps so an sich hat. Dieses Schweigen als Bestrafung usw usf. Es gibt viele Parallelen. Daher habe ich auch erst mit diesem Freund meine Probleme erkannt.

Allgemein ist diese Beziehung seltsam. Anfangs dieses Lovebombing, das ging schnell vorbei. Richtig schmerzhaft wurde es erst mit dem Betrug. Aber ich glaube, dass ich mit dieser Beziehung, ein ganzes Buch füllen könnte.
Ich glaube ihm, dass er mich liebt. Trotzdem...

Entschuldige, dass ich wieder so chaotisch schreibe... Ich bin voll durch den Wind!

Liebe Grüße :herz:

P.s.: ich werde mir jetzt mal deinen Strang vornehmen :smile:
 

Cocosblüte

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Sorry, falls ich euch mit meinem letzten Beitrag ggfs verstört haben sollte...

Am Montag ging es mir sehr bescheiden. Mittlerweile ist es wieder etwas besser. Aber ich werde demnächst einige Tage weg fahren.

Liebe Grüße
 
M

Mod Catalina

Gelöschter User
Meine Liebe, dein Beitrag war doch überhaupt nicht verstörend, finde ich! :smile: Ich hab nur leider noch nicht die Zeit gefunden, dir zu antworten - sorry!

Was meinst du mit "annehmen"?

Liebe Cocosblüte, ich meine damit das hier:
Auch wenn ich mir immer wieder einrede, dass es nicht so ist. Es ist so!

Du kennst die Ursachen für deine Schwierigkeiten. Das ist schon mal sehr gut! Es hilft, sich selbst und seine Reaktionen in bestimmten Trigger-Situationen besser zu verstehen und nachvollziehen zu können.

Oft ist es aber eben so, dass wir diese "schwierigen" oder herausfordernden Persönlichkeitsanteile an uns selbst ablehnen, sie nicht wahrhaben wollen oder uns insgeheim - unterbewusst - dafür bestrafen. Mit unseren Gedanken, damit, wie unsere inneren Stimmen zu uns sprechen. Sie degradieren und belächeln uns, reden uns klein, machen uns nieder. Und da gilt es anzusetzen. Das meine ich mit "annehmen": Es ist ein langer und kein einfacher Prozess, aber man kann lernen, auch jene Anteile liebzugewinnen, die wir an uns ablehnen, die wir nicht haben wollen, aber auch nicht einfach so loswerden können. Dieses "Annehmen" ist der erste und wesentlichste Schritt zu langfristiger Veränderung oder Loslösung. So zumindest habe ich das erfahren dürfen. :smile:

Schön, dass du wegfährst! Mir tun solche Tapetenwechsel gerade in kritischen, schwierigen Phasen immer besonders gut.

Was steht denn bei dir sonst noch so am Plan aktuell, gibt es schon neue Entwicklungen?

Ganz liebe Grüße an dich,
Cata

PS. Ein kleiner Tipp noch: Für den Fall, dass du dir hier mehrere Meinungen wünschst, ist es ratsam, dich bei anderen Mitgliedern und deren Geschichten zu beteiligen. Du kannst auch deinen Strang in deiner Signatur verlinken, dann finden die anderen leichter zu dir. :smile:
 

Cocosblüte

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Liebe catalina,

danke für deine Antwort!
Ich bin nun seit einigen Tagen "weg". Es tut gut. Aber es zieht auch Energie.

Ich bin nach wie vor so unentschlossen. Innerlich so zerrissen.
Er merkt von alle dem nichts. Oder er sagt halt nichts...
Ich verstehe mich auch nicht.
Er ist ja schon lieb zu mir. Meistens. Aber ich kann das so nicht mehr.
Wieso fällt es mir so schwer zu gehen?
Es spricht ja doch schon einiges gegen das Bleiben.
Dann wiederum denke ich mir "ach stell dich nicht so an, anderen geht es viel schlecht!"
Und neben diesem ganzen Hin- und Herdenken, weiß ich solangsam gar nichts mehr...


Ich lese momentan auch wieder viel über, z.b., das innere Kind usw. Aber ich habe das Gefühl, dass ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe.
Ich möchte, vielleicht auch heute noch, anfangen diese Dinge aufzuschreiben. Weil ich glaube, dass mir das helfen kann klarer zu sehen.

Es zieht so viel Energie. Energie, die mir aufgrund meiner Erkrankung eh schon fehlt :(.

Wie geht es dir?
Ich bin glaub zu dumm deinen Strang zu finden.

Liebe Grüße
 
M

Mod Catalina

Gelöschter User
Liebe Cocosblüte,

vielleicht ist der richtige Moment einfach noch nicht gekommen. Jeder Mensch hat ja eine individuelle Toleranzgrenze, und wie hoch sozusagen der Leidensdruck sein muss, um sich in einer Beziehung zum Gehen zu entschließen, das wird subjektiv ganz unterschiedlich empfunden und hängt von unglaublich vielen Faktoren ab, denke ich. Prägung, Sozialisierung, aktuelle Lebensumstände... da spielt so viel mit rein, vielleicht bist du gerade einfach noch nicht bereit, den Schritt zu tun.

Ich möchte dir nur gerne empfehlen, gut auf dich aufzupassen und in dich reinzuhören. Bei manchen Menschen nämlich - dazu zähle ich auch mich selbst - ist diese Toleranzgrenze aus unterschiedlichen Gründen schlicht zu hoch, sodass wir langfristig Zustände aushalten, die für uns ungesund sind, die uns mehr und mehr zermürben und in denen wir uns selbst verlieren - oft schleichend und annähernd unbemerkt.

Aus meiner Erfahrung ist es meist eine tiefsitzende Angst, die dahintersteckt. Das unbekannte "Danach" und das Alleinsein sind scheinbar bedrohlicher als die destruktive Beziehung, und so scheint es oft das vermeintlich geringere Übel zu sein, wenn man bleibt und "aushält".

Womöglich geht das, was ich hier äußere, aber auch zu weit, ich möchte dir da nicht zu nahe treten oder dir meine eigenen Wahrheiten überstülpen, es sind nur Assoziationen, die mir zu deiner Geschichte kommen und die ich ungefiltert hinschreibe. :smile:

Ich möchte, vielleicht auch heute noch, anfangen diese Dinge aufzuschreiben. Weil ich glaube, dass mir das helfen kann klarer zu sehen.
Das finde ich eine gute Idee! Ich hab das selber auch sehr oft gemacht, ich führe eine Art digitales Tagebuch. Oder Monatsbuch. :lach: Das Aufschreiben bringt Ordnung in das Chaos in Kopf und Herzen, es sortiert einen - und es ist manchmal sehr aufschlussreich, wenn man seine eigenen Gedanken ein paar Tage oder Wochen später nochmal liest!

Ich freue mich, Cocosblüte, wenn du uns dazu auf dem Laufenden halten magst.

Alles Liebe,
Cata

PS. Ich hatte früher einen Ex-back-Strang und bin inzwischen im Kennenlernen unterwegs - dort herrscht bei mir allerdings gähnende Leere gerade - oder tote Hose, buchstäblich. :PP
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Cocosblüte

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Liebe catalina,

du hast recht. Da ist auch eine Angst. Aber diese Angst geht größtenteils von meinem inneren Kind aus.
Natürlich habe ich auch etwas Angst, denn Unbekanntes macht Angst.

Ich habe eine sehr sehr seeeehr hohe Schmerzgrenze, leider!

Gestern, ich bin ja immernoch "weg", habe ich ihn angerufen. Ich rufe immer an, nicht er mich. Er will aber laut WhatsApp immer telefonieren.
Also rief ich an, obwohl ich keine Lust hatte. Wir sprachen nicht viel. Er war seltsam, meiner Meinung nach. Als wir dann auflegten, hatte ich wieder ein dummes Gefühl in mir drin, eben weil er seltsam war. Ich sagte, sogar laut "ich will das alles so nicht mehr!".
Am liebsten hätte ich ihm noch geschrieben, dass das so nicht funktioniert.
Dann kommt aber wieder Angst hoch. Was wenn er mich raus wirft? Wie soll mein Studium dann weiter gehen? So schnell finde ich keine Wohnung... usw. Usf.

Ich werde ihm nachher schreiben, dass ich heute nicht telefonieren will wenn er wieder so drauf ist!

Sooo genug geschrieben :)

Liebe Grüße :herz:
 
M

Mod Catalina

Gelöschter User
du hast recht. Da ist auch eine Angst. Aber diese Angst geht größtenteils von meinem inneren Kind aus.
Das ist fast immer so, zumindest auch bei mir. :smile:

Liebe Cocosblüte, vielleicht lässt du die Nachricht weg und meldest dich einfach mal einen Tag lang unangekündigt nicht? Die subtilen (impliziten) Vorwürfe über WA werden euch nicht weiterbringen, so meine Meinung.

Du kannst dich ja, wenn du wieder zurück bist, mal entspannt nach Wohnungen umsehen. Vielleicht ist was Leistbares dabei? Und womöglich fühlst du dich wohler mit dem bevorstehenden Schritt, wenn du dahingehend bereits abgesichert bist!
 

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