Ich (TT2, Verlasserin) frage mich, wie soll es nach KS weiter gehen?

Wie bekomme ich als Verlasserin meinen Ex zurück?

  • Mit KS

    Stimmen: 5 31,3%
  • Ohne KS

    Stimmen: 2 12,5%
  • Durch Strategie

    Stimmen: 9 56,3%

  • Umfrageteilnehmer
    16

Urban Lady

Aktives Mitglied
Registriert
9 Feb. 2020
Beiträge
43
Ihr Lieben,


ich freue mich auf frische Ideen und Input, da ich nicht gerade beziehungssicher bin und es diesmal anders & richtig machen möchte. Mein Ex ist mir wirklich wichtig.


Ich habe mich am 05.01.2020 von ihm getrennt, ich bin also die Verlasserin (TT2).

Wir hatten am 06.01. kurz miteinander gemailt, am 07.01. habe ich ihn zufällig kurz getroffen (kaum Worte gewechselt, ich bin regelrecht geflohen). Am 10.01. hatte ich ihn um eine vierwöchige KS gebeten, welche ich am 07.01. mit einem Pling aufgehoben habe.


Das Ganze ist eher planlos erfolgt, da ich im Januar dieses Forum noch nicht kannte und ich mich dann erst einmal über zwei Wochen durch den Cappu-Strang gelesen habe. Da konnte ich schon Einiges rausziehen, aber insgesamt bin ich noch recht planlos. Auch, weil ich bislang noch keinen vergleichbaren Strang gefunden habe, in dem jemand selbst als TT2 verlassen hat.


Ich finde die Kommentare von Felis sehr hilfreich und werde nun erst einmal das Forum auf ihre und Wolfgangs Kommentare durchforsten.


Falls sich Jemand die Mühe macht, meine laaaaaange Geschichte durchzulesen, freue ich mich wahnsinnig über Feedback oder auch Tipps, welche Stränge zu meiner Geschichte passen, wo ich ggf. in diesem Forum, bzw. der Internetpräsenz von Wolfgang weitere Infos finde, die passen könnten.




Zu meiner Story


Zu mir:


Ich bin 51, Großstädterin, Akademikerin. Vom Typ her bin ich unabhängig: Wohne seit über 20 Jahren im Singlehaushalt (meine Hunde sind meine Familienmitglieder, ich bin nicht einsam) und bin seit über 15 Jahren selbstständig tätig.

Vorgeschichte: Bei den beiden letzten Partnerschaften habe ich mich getrennt (eine Übung im Loslassen), war beide Male dabei der subdominante Part & TT2.

In der vorletzten "Beziehung" (sie lief 4 Monate) war mein Exex frisch getrennter Singledad von einem Dreijährigen mit bipolarer Mutter - die Beziehungschance war daher von Anfang an unrealistisch. Im Prinzip verhielt sich dieser Mann nach klassischem "Narzissten-Muster" (Liebesgeständnis nach einer Woche, direkte Urlaubsplanung, Pläne bis ins Rentenalter etc. - dann sehr schnell sexuell distanziert, aber weiterhin auf sprachlicher Ebene verbindlich, dennoch mit immer größerem Abstandsbedürfnis / ich habe mich noch niemals so einsam gefühlt in Anwesenheit eines "geliebten" Menschen). Da ich bis auf die vierjährige Pause während Krankheit/Tod meines Vaters ein sexuell aktiver Mensch bin und Nähe zum großen Teil über die körperliche Ebene auslebe, habe ich die Beziehung aufgrund der großen Fallhöhe im Vergleich zum Beginn relativ zügig beendet.

Ich erwähne diesen Hintergrund, damit meine aktuelle Geschichte ggf. besser eingeordnet werden kann.


Zu meinem Ex:


Er ist 53 und ich fühle mich mit ihm prinzipiell auf Augenhöhe.

Er ist (Mr.)Latino, ist werde ihn daher hier auch so nennen. Und im Prinzip das Gegenteil (Physiognomie, Kultur, Nationalität..) vom Exex, dennoch sehe ich Parallelen in meinem Verhalten und seinem Dominanzpart. Eigentlich spielt das keine große Rolle, aber vielleicht doch unterstützend für euer Verständnis: Er ist nur minimal größer als ich. Eine Tatsache, die mich am Anfang gestört hat. Ihn angeblich überhaupt nicht - er mag große, schlanke Frauen -, doch obwohl er hohe Absätzen (auch an mir) mag (er steht auf Weiblichkeit), lief er meistens auf der Seite des Bürgersteigs, die ihn größer erscheinen lässt und hat das Thema oft kommentiert....

Wir wohnen beide seit über 30 Jahren in unserer Stadt, nicht weit voneinander entfernt. Wir haben eine ähnliche Biographie, es gibt auch Überschneidungen in unserem Bekanntenkreis. Er ist ebenfalls selbstständig - war es immer, was ich schätze - auf einem Gebiet, dass nicht weit von meinem entfernt liegt. Allerdings hat er seinen Beruf durch Praxis erworben und aufgrund seiner frühen Vaterschaft nicht studiert, was er etwas bedauert. Sein Elternhaus gehört wie meines zur Mittelschicht.

Er ist seit dem letzten Jahr Großvater, seine Familie ist ihm sehr wichtig. Er ist dennoch ebenfalls kein "klassischer" Beziehungstyp: Wurde mit 24 Vater und trennte sich, als sein Sohn 3 Jahre alt war; zu einem Zeitpunkt, als es mit Kindesmutter noch "gut" lief - um zu vermeiden, dass die Beziehung ins "Häßliche" rutscht und dann uU nachhaltig beim weiteren Großziehen des Kindes gestört ist. Dies war auch seine längste Beziehung (fast 7 Jahre - ohne den Sohn hätte er sich wegen Inkompatibilität früher getrennt), später hatte er eine vierjährige transkontinentale Fernbeziehung (wie ich; damals noch schwierig ohne digitale Verständigungsmöglichkeiten) und dann in seinen Vierzigern eine längere (ich bin mir nicht sicher - ich glaube, es waren 2 Jahre) Beziehung zu einer Frau, die zwar ihre eigene Wohnung hatte, aber mehr oder minder bei ihm wohnte. Diese 3 Frauen hat er auch geliebt. Die anderen Beziehungen waren ohne Liebe (er ist monogam, auch in diesen Beziehungen).

Diese letzte Beziehung "nahm ihm die Luft zum Atmen". Er hatte gefühlt nur noch eine Ecke in seiner Whg, in der er sich zurück ziehen konnte. Nachts - er "kann" (O-Ton) idR nicht mit der Partnerin das Bett teilen, weswegen er in vielen "Beziehungen" nicht über Nacht geblieben ist oder in getrenntem Zimmer geschlafen hat - hat er sie aus Versehen mehrmals aus dem Bett geschubst, was wohl zu einer nachhaltigen Störung geführt hat. Diese Beziehung führte (seiner Meinung nach) vor 3 oder 4 Jahren zu einem Herzinfarkt: Er war mehrere Stunden halbseitig gelähmt, konnte mehrere Tage nicht richtig sprechen, war eine Weile im KH und bekam für ein Jahr einen Mini-EKG implantiert, um seine Herzströme zu messen, da die Mediziner den Grund für den "Infarkt" nicht finden konnten. Er hatte während dieser Zeit ein Erlebnis, bei dem er dachte, er würde sterben (Todesangst!) - nach dem Auslesen des Geräts wurde aber ersichtlich, dass sein Herz normal funktioniert hat. Er kam zum Schluß, dass die Beziehung (bzw. Beziehungen im allgemeinen, wenn sie "die Luft zum Atmen nehmen") ihn existenziell bedroht. Seine Ex war geschäftstüchtiger als er (sagt er): er hatte ihr gleich am Anfang der Beziehung eine hohe Summe geliehen, da eine Steuerrückzahlung fällig war - sie hat ihm dafür auf ihren Namen (weil sie mehr Umsatz hatte und es deswegen steuerlich besser geltend machen konnte) ein Auto geleast und einen ziemlich teuren Computer (Arbeitsgerät) gekauft. Als er sie dann ohne Ankündigung verlassen hat - längerer Aufenthalt in seiner Heimat - hat sie in der Zeit Auto und Computer mitgenommen. Da das Auto auf ihren Namen läuft, ist er seitdem an sie gebunden (er benötigt es zum arbeiten und kann sich kein neues leisten), es dauerte auch länger, bis er seinen Arbeitscomputer zurück bekommen hat.

Seitdem ist Mr. Latino nachhaltig geschädigt, würde ich sagen. Vor mir hatte er dann eine zweijährige F+ (die sich für die Dame trotzdem wie eine feste Beziehung angefühlt hat, da es Beide unterlassen hatten, den Status - es begann offiziell als F+ - im Verlauf der Beziehung wieder zu thematisieren), in der er kein einziges Mal gemeinsam mit seiner Flamme übernachtet hat. Sie hat sich dann getrennt, weil verständlicherweise ihre Bedürfnisse zu kurz kamen.

Diese beiden Geschichten baumelten schon seit dem Anfang unserer Beziehung als Damoklesschwert über unser Miteinander.

Des Weiteren ist Mr. Latino sportbesessen (aktiv und passiv).


Zu unserer Geschichte:


Während ich mich mit dem liebe-schwörendem Exex (Wortebene hui) unglaublich einsam gefühlt (Handlungsebene pfui), hat mir Mr. Latino kein Wort zuviel geschenkt (Wortebene pfui), mich aber auf der Gefühlsebene befriedigt (Handlungsebene hui).

Das Beziehungsmuster sah in beiden Fällen ähnlich aus: Zu wenig Beziehungssicherheit -> zu viel Bedürftigkeit meinerseits -> nachlassende Bedürftigkeit seinerseits -> Ablaschen und Gemeinheiten seinerseits -> noch weniger Beziehungssicherheit meinerseits = ein Teufelskreis

Wir waren insgesamt 6,5 Monate zusammen. Hatten uns letzten Sommer über ein Dating-Portal kennengelernt, bzw. schon 2 Jahre früher - zwischenzeitlich hatte er sich wegen der F+-Beziehung dort abgemeldet (unser Gespräch war damals im Sande verlaufen; ich kann mich allerdings daran gar nicht erinnern). Ich hatte das Gespräch mit ihm nur begonnen (er entsprach auf den Bildern nicht gerade meinem Typ; außerdem mag ich Südländer - das hört sich jetzt rassistisch an, entschuldigt bitte - nicht besonders, da ich mit ihnen zuviel Machohaftes verbinde), weil ich ein bisschen nach der Exex-Trennung daten wollte. Ohne Interesse an einer Beziehung oder sexueller Nähe. Ich traf ihn nur wenige Tage nach der Trennung, die ich natürlich in keinster Weise verarbeitet hatte.

Er ist charmant, lustig und sympathisch und ich mochte ihn auf Anhieb - ohne mich gleich körperlich angezogen zu fühlen. Weil er nett und verbindlich war & weil ich mich über Ablenkung freute, habe ich ihn weiterhin getroffen.

Wir haben festgestellt, dass wir uns in den letzten Jahrzehnten in ähnlichen "Szenen" bewegt hatten und Gemeinsamkeiten festgestellt (Musik- und Filmgeschmack, die Liebe zu unserer Stadt, Tag- /Nachtrhythmus: früher gerne "am Feiern", heute lieber häuslich und früher auf den Beinen, gesunder Lebensstil ohne Alkohol, und dann natürlich unsere Selbstständigkeit mit der verbundenen wiederkehrenden finanziellen Unsicherheit & Leerläufen und die resultierende professionelle Nähe). Er war meistens wunderbar mit meinen Hunden undundund..

Im Laufe des kommenden Monats haben wir uns platonisch gedatet. Er schien schüchtern, musste ja auch um mich kämpfen, bis ich eine körperliche Anziehung aufgebaut habe. Ich war da noch die Dominante, habe aber auch seine Unabhängigkeit & sein Selbstbewusstsein bewundert: obwohl ich offensichtlich weniger Interesse hatte, war er nie aufdringlich oder übertrieben interessiert. In unserer ersten gemeinsamen Nacht haben wir nur angezogen gekuschelt und ein bisschen geknutscht. Obwohl er seine Schwierigkeiten mit dem Schlafen erklärt hat, wollte er, dass ich bei ihm im Bett bleibe. Ich bin trotzdem ins Gästezimmer umgezogen (obwohl es okay für ihn war, dass die Hunde dabei sind; ich war aber zu aufgeregt, deswegen habe ich die Hunde vorgeschoben).

Er stellte überrascht fest - es sei die absolute Ausnahme -, dass er neben mir gut ein-und durchschlafen kann. Das kann er sonst nicht (normalerweise machen es ihm die Geräusche/Atmen/Geruch der Partnerin unmöglich, richtig zu schlafen; und Schlaf ist für ihn existenziell, er fürchtet ansonsten um seine (Herz-)Gesundheit).

Wir waren dann sofort fest zusammen, es folgten ein paar wunderschöne Wochen. Er war romantisch, verbindlich & verständnisvoll (meine Hunde und die Bettsituation ist generell ein schwieriges Thema). Er las mir wie auch in der platonischen Datingphase meine Wünsche von den Augen ab. Er lud mich sofort auf meine Anregung hin übers Wochenende zu einem Wochenendtrip ein - kündigte da allerdings an, dass es nur ein "Urlaub" sei, deswegen dürfte ausnahmsweise ich alles bestimmen (hab ich damals noch für einen Scherz gehalten). In den Sommerwochen baute er nachts ein Bett auf der Terrasse (wir kamen kaum zum Schlafen). Und nannte mich seine Königin oder Hexe, weil ich so viel Macht über ihn habe (eigentlich mag ich Hexen, da er aber auch seine Herzschmerz-Ex so nannte, störte es mich - er erklärte mir dann, dass es weiße und schwarze Hexen gibt - ich sei eine weiße).

Im Bett war es (immer, bis zum letzten Morgen) fantastisch. Er zeigt in der Öffentlichkeit nur ungern Gefühle (Händchenhalten/Küssen), lebte das zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht so deutlich aus. Nachts war er sehr zärtlich und ich fühlte mich geborgen (ich hatte noch nie einen Partner, der so anhänglich ist; es war jede Nacht wunderschön). Sexuell stellte er meine Wünsche fast ausschließlich über seine eigenen (er zieht seine Befriedigung daraus, seine Partnerin zu befriedigen). Er ist erfahren im Bett, meine sexuellen Vorlieben waren trotzdem neu für ihn (was er sehr genoss). Er hat mir noch eine Woche vor unserer Trennung gesagt, dass er gar nicht versteht, was ich da mit ihm mache - ich hätte die sexuelle Macht über ihn. Eigentlich kann er sich gut beherrschen und zögert sein Kommen lange heraus. Bei mir hatte er sich oft nicht unter Kontrolle. Selbst wenn er keinen Sex wollte, wenn es mal schlecht zwischen uns lief (obwohl es abends fast immer schön war, egal, wie der Tag gelaufen war) oder wenn er sein Kommen hinaus zögern wollte - er konnte mir einfach nicht widerstehen.

Nach dieser ersten Zeit also, als es sehr innig war, hat er sich plötzlich stark zurück gezogen. Das ging "von einem Tag auf den anderen" (fühlte sich zumindest so an, es gab sicherlich Vorzeichen). Er hatte einen zweiwöchigen Intensiv-Job, das passte also gut (davor hatte er einen anderen Auftrag, da konnten wir uns trotzdem - zwar weniger - sehen). Er hatte mir schon davor gesagt, dass er während seiner Jobs uU wochenlang alleine sein muss bzw. möchte (muss sich konzentrieren, hat lange Arbeitszeiten und braucht seinen Schlaf). Er sagte mir also, dass er mich während der Vorbereitungswoche kaum sehen wird und danach wahrscheinlich auch Zeit für sich braucht, um erstmal wieder "anzukommen". Ich war ziemlich verletzt, auch weil währenddessen mein Geburtstag war und er mir schon gesagt hat, dass dies keine Rolle für ihn spielen würde (ebensowenig Weihnachten oder andere Feiertage - nur Silvester sei ein Grund für ihn, zu feiern: da beginnt ein neues Jahr, das könnten wir ja dann gemeinsam tun).

Er wollte mich am Bday also eigentlich nicht treffen, nur auf mein Drängen hin kam er kurz nach der Arbeit vorbei und wir gingen zusammen essen - das ich bezahlt habe, weil er kein Bargeld dabei hatte (er hat oft bezahlt, bis zum Schluss - das war eigentlich sehr ausgewogen, tendenziell hat er etwas mehr bezahlt als ich, obwohl ich nicht wollte, dass das überhand nimmt) - das hat mich zusätzlich verletzt, auch wenn es dafür eine Erklärung gab. Kein Geschenk, keine Aufmerksamkeit, kein Nichts...

Ich habe mich daraufhin selbst stark zurückgenommen. Weil er von sich aus nach Beendigung seines Jobs nicht nach einem Treffen gefragt hat (wir texteten meistens mehrmals täglich) wollte ich auch nicht den ersten Schritt machen - zumal er angekündigt hatte, dass er Zeit zur Dekompression benötigt. Nach einer Woche habe ich aber dann vorgeschlagen, am Wochenende was Schönes zusammen zu unternehmen. Daraufhin kam, dass er nun nix Außergewöhnliches mehr machen will, sondern einfach nur noch sein Ding. Er hätte mich die ganze Woche über vermisst, aber dann auch irgendwann nicht mehr, da ich "ihn weggestoßen hätte" (Shittest?). Er hat mir dann indirekt mit dem Schluß gedroht. Daraufhin bin ich zu ihm gefahren und wir haben kräftig gestritten, uns danach aber versöhnt.

Ab da änderte sich viel: Ich war fast nur noch bei ihm zu Besuch (er hat sowieso nur 1x auf mein Drängen hin bei mir übernachtet - angeblich wegen der Hunde, da er wegen ihnen "sein Territorium" benötigte; mich aber öfters besucht), er hat dann oft stundenlang Ballsportarten geschaut oder ging zum Sport, während ich da war. Was mich anfangs gestört hat, es fehlte irgendwie eine Überleitung zum plötzlichen "Alltag". Die Treffen waren trotzdem weiterhin spontan; ohne Vorplanung, wenn ich gegangen bin.

Er hat oft Fleisch gegessen, wenn ich da war - was mich nicht störte, ganz im Gegenteil, ich habe ihn dazu von Anfang an ermutigt (ich bin Vegetarierin) - allerdings hatte er bis dahin von sich aus darauf verzichtet, weil es ihm unangenehm war vor mir. Dafür hieß es dann plötzlich, seit seiner Beziehung mit der Herzschmerz-Frau sei er "knoblauchallergisch" (sie war es wirklich, er hat aber ein paarmal in meiner Gegenwart beim Italiener Speisen mit Knoblauch gegessen, hatte also nur einen Abneigung entwickelt) und wenn ich welchen essen würde, dann würde er mich 5 Tage nicht küssen ... Alltagsunterdrückungen wie diese eben..

Und ich habe es mit mir machen lassen, habe ihn auch dadurch in die dominante Stinkstiefelecke gedrängt. Das tut mir heute leid für uns Beide.

Zu dem Zeitpunkt haben wir uns schon viel gestritten (das regelmäßige Streiten fing direkt nach unserem Wochenendtrip am Anfang an; oft wusste ich nicht einmal, worüber - bis ich dann irgendwo gelesen habe, dass das typisch sei für Männer aus seiner Heimat: Drama, Drama ...). Ein Hauptthema war über mehrere Monate die "Hundefrage", da sie mit im Bett schliefen. Das konnte ich verstehen. Doch mein Lösungsvorschlag wurde abgeschmettert: Ich wollte einen Hundezwinger mitbringent. Er wollte aber keine "Hundemöbel" in seiner Wohnung, weil das einen "Eingriff in sein Territorium" (das hat er wirklich oft betont) bedeutet hätte, sie könnten doch genauso gut auf einer alten Decke schlafen....

Ansonsten war er lieb zu den Hunden. Zu mir war er bis auf die Streitigkeiten meistens süß, hat mir z.B. immer "meine Hauskleidung" frisch gewaschen rausgelegt (ein bisschen zweischneidig, denn dadurch hat er mich seinem Territorium "einverleibt"). Ich hatte dort meine Zahnbürste (die hatte er mir gleich in der ersten Nacht hingelegt), meine Hausschuhe und die Hunde hatten ihren Wassernapf deponiert - den er allerdings in der Abwesenheit unter den Schrank schob, weil es ihn sonst zu sehr "belastet" hätte -, ansonsten aber nichts.

Das fand ich zunehmend anstrengend, da ich nach ca. 3 Monaten regelmäßig von Donnerstag Abend bis Montag Morgen da war. Wir hatten diese "Regelung" nicht "offiziell" gemacht. Er ging trotzdem stillschweigend davon aus - wenn ich mich nicht von mir aus "angemeldet" habe, schrieb er wie selbstverständlich am Do, was wir nachher machen oder kochen bzw. ging am Abend davon aus, dass ich bleibe. Deswegen habe ich oft nicht "Alles" dabeigehabt (meine Medis zB, ich habe eine chronische Krankheit, oder meine Bürste, Wechselklamotten etc).

Im Gegenzug für diese unausgesprochene Regelung hab ich mich dann bzgl. im dazwischenliegenden Kontakt zurückgenommen (auch unausgesprochen). Wir hatten zuvor öfters mal Streit, weil ich nörgelte, dass er sich nicht wie früher gemeldet hat ("weniger" qualitativ und quantitativ). Dass ihn dieser ständige Kontakt genervt hat, war auch für mich offensichtlich.
Mit diesem Rhythmus hatten wir uns dann aber gut aufeinander eingestellt. Mich störte der reduzierte Kontakt dazwischen nicht (mehr). Wir haben uns Beide gefreut, wenn wir uns wieder sahen. Ich hätte es eben nur gerne offizieller gehabt, um mich nicht blöd zu fühlen, wenn ich mit allen Sachen ankam, die ich für 3 Tage benötige (mir fehlten oft Dinge, weil ich "spontan" geblieben bin und deswegen nicht alles eingepackt habe). Es war eben unangenehm, dass wir uns über diese grundlegende Dinge nicht austauscht haben. Ich fand es dann montags auch schön, wieder zuhause im eigenen Bett zu sein. Während der 4-Tage-Bürowoche, die mein damaliger Auftrag umfasste, war ich froh, Zuhause meine Ruhe zu haben.

Er hat oft für mich gekocht, ich seltener - das ging aber eher von ihm aus - (beim Abwasch habe ich mich beteiligt, ansonsten habe ich mich nicht in seine Haushaltsführung eingemischt - bis auf, dass ich ihm ein oder zweimal angeboten habe, beim Wäscheaufhängen zu helfen - was er nicht wollte, daher bot ich weitere Hilfe nicht mehr an) und auch meistens das Frühstück ans Bett gebracht. Montags, wenn ich wegen der Arbeit früher aufgestanden bin, habe ich das Frühstück zubereitet.

Bis zum 4. Monat hat er öfters die Hunde genommen, wenn es für ihn zeitlich passte und ich zB wegen der Arbeit sie mal nicht mitnehmen konnte.

Das "Hundeproblem" hat sich dann eines Tages von selbst gelöst. Sie haben sich einen Platz in seinem Schrank gesucht und ab da freiwillig dort übernachtet. Später warf er mir vor, ich würde nur unter Druck einlenken - weil er fast deswegen die Beziehung beenden hätte. Das stimmte absolut nicht.

Von da an hatten wir aber stressfreie und schöne Nächte. Das Problem aber wurden durch andere ausgewechselt.

Er hat mir von Anfang an gesagt, er wünscht sich eine erwachsene Beziehung, benötigt - nein, wünscht sich vielmehr - keine Gefühle. Sollte er sich verlieben, würde er sich zwar nicht dagegen wehren (obwohl das anstrengend sei), er bräuchte das aber nicht, um sich in einer Beziehung glücklich zu fühlen. Er möchte seinen Partner nicht "brauchen", das sei für ihn unreif. Jeder soll glücklich alleine leben, die Beziehung ist ein "add on". Das I-Tüpfelchen. Er war 3x verliebt in seinem Leben und das würde reichen.

Im November und Dezember traf es mich immer mehr, dass er weder an meiner Familie interessiert war, noch mich an seiner teilhaben liess. Seinen Sohn wollte er mir ursprünglich schon nach einer Woche vorstellen, hat aber damals kurzfristig wieder abgesagt, weil ich ihm an meinem ersten Date von meinem Exex erzählt hatte und kritisiert hatte, dass dieser mir sein kleines Kind (!) schon in der ersten Woche vorgestellt hatte und ich das im Nachhinein unangemessen gefunden hatte. Ein erwachsener Mann ist aber etwas anderes...

Er meinte damals zur Begründung, er wolle mit mir alles richtig machen. Dafür hat er mich seinen Freunden vorgestellt (Sportkumpel und Landsmänner), da war er sichtlich stolz auf mich.

Insgesamt merkte ich ab Anfang/Mitte Dezember - er hatte dann auch einen Auftrag, weswegen er mich wieder weniger sehen konnte (wobei er diesmal, obwohl der Auftrag noch stressiger war, als der andere, mich trotzdem dazwischen sehen wollte, auch über Nacht) -, dass es bergab ging. Ich machte auf ihm zu viel Druck wegen den Feiertagen, Familie etc.

Bevor ich über Weihnachten zu meiner Mutter fuhr, beendete er an dem letzten Tag aus einer Streitsituation (da sagte er mir zum ersten Mal mehr oder weniger deutlich, dass er "keine Gefühle" für mich hat) fast die Beziehung. Ich habe das aber nicht akzeptiert. Als ich dann fuhr war offensichtlich, dass nicht richtig Schluß ist. Er hat mich sofort angetextet, ob ich gut angekommen bin bei meiner Mutter. Ich habe mich dann wenig über die Feiertage gemeldet und er hat von sich aus gefragt, wann ich zurück fahre und ob wir uns dann sehen. Bei meiner Rückkehr fiel er nach dem Zubettgehen - nach einer von meiner Seite aus etwas distanzierten Ankunft - regelrecht über mich her (da betonte er nochmal, dass ich diese große Macht über ihn hätte sexuell). Er fragte wiederholt "Was machst du nur mit mir?". Es kam mir fast wie eine Vergewaltigung vor - ich mag es hart, aber es tat schon ziemlich weh, obwohl es mich auch angemacht hat.

Am nächsten Tag war er wieder besonders kalt (dieses Auf und Ab kannte ich - er hat mich oft nach einer intensiven Zeit weggestoßen) und hat kleinere Streitigkeiten provoziert. Ich hätte sofort gehen sollen. Bin ich aber nicht. Ich hatte mich so auf unsere gemeinsamen drei Tage gefreut. Da ich ab dem 2. Januar einen Auftrag hatte und wir Weihnachten nicht gemeinsam verbracht hatten, wollte ich wenigstens die Tage zwischen den Jahren mit ihm genießen.

Am nächsten Tag, dem 30.12., eskalierte dann unser Streit über die Silvesterplanung. Obwohl er seit meinem Geburtstag gesagt hatte, dies sei der einzige Tag, den er gerne feiert und den könnten wir zusammen verbringen, wollte er nicht zusammen mit mir planen. Er wollte wie jedes Jahr mit den Sportkumpels auf seiner Terrasse feiern, weil das das Feuerwerk dort so bombastisch ist.

Nun wußte er aber auch, dass meine Hunde geräuschempfindlich sind. Und hat mir gesagt, er wird auf keinen Fall darauf Rücksicht nehmen. Er ging davon aus, dass ich deswegen bei meiner Freundin feiere (wie ich das meistens tue, wir machen es uns mit den Hunden möglichst ruhig gemütlich). Ich war unglaublich enttäuscht. Ich hatte ihm schon gesagt, dass ich mit meinen Hunde trainiere und extra beim Tierarzt Beruhigungsmittel besorgt hatte. Ich wünschte mir etwas Entgegenkommen, dass er zB sagt, seine Gäste könnten auf die Böller verzichten.

Trotzdem blieb ich dabei, dass ich mit ihm feiern will und mit den Hunden vorbei komme. Er sagte, dass ich kommen kann, aber eben keine Sonderbehandlung erwarten soll und selbst für die Hunde verantwortlich sei (als ob ich etwas anderes erwartet hätte...) ... schließlich sagte er mir nochmals deutlicher als schon vor Weihnachten, dass er keine Gefühle für mich hat, weder verliebt in mich ist, noch mich liebt. Ich bin in eine Art apathische Versteinerung gefallen (wahrscheinlich eine Schutzreaktion). Mehrere Stunden war ich unfähig, etwas zu tun. Er wurde immer wütender, dann ging er und als es nicht besser wurde, nachdem er wiedergekommen war, bekam er richtig Angst. Irgendwann löste es sich dann in mir, auch durch sein Zutun - er kann einfühlsam und sensibel sein - und danach bin ich gegangen. Wir waren an dem Abend zu einer Silvestervorfeier bei unserem gemeinsamen Freund eingeladen. Er textete mich später an, dass er mich abholt und danach wieder nach Hause bringt. Er war dann sehr nett und fürsorglich, ich war aber wegen meiner verletzten Gefühle abweisend. Ich habe kaum mit ihm gesprochen, er hatte aber ständig den Arm um meine Stuhllehne gelegt, meinen Rücken berührt und den anderen Paar erklärt, dass "wir" schon seit 30 Jahren in der Stadt wohnen und auch öfters für mich geantwortet (so ein bisschen übergriffig, aber auch, um ein "Wir"-Gefühl zu provozieren vermute ich). Trotz unserer frostigen Stimmung war es schön auf der Feier.

Auf dem Rückweg kam der nächste Eklat. Sein Freund fuhr mit und ich habe mich nicht am Gespräch beteiligt. Im Auto dann sprachen Beide über meinen Kopf hinweg. Ich vernahm dann nur den Namen seiner Ex-F+-Freundin (angeblich ein Missverständnis), da wurde ich richtig wütend und habe rumgezickt, dass es eine Unverschämtheit sei, dass sie nicht deutsch reden - das macht er sonst nicht in so einer Konstellation - und mich ignorieren und sich dann auch noch über seine Ex unterhalten. Ich hatte aus Frust Alkohol getrunken, er natürlich nicht, deswegen hatte ich mich nicht richtig im Griff. Sein Freund fand das eine Frechheit, er war auf uns Beide sauer und wollte sofort aussteigen (wir waren ca. 15 min Fussmarsch von meiner Whg entfernt). Ich bin dann wütend mit ausgestiegen. Dem Freund hinterher. Ich habe mich entschuldigt, weil er in unser Kreuzfeuer geraten ist. Wir sind zusammen nach Hause gelaufen. Er wohnt in der Nähe und hat mich dann gefragt, ob er mich noch auf einen Drink einladen darf. Dort versuchte er, mich zu küssen - hat das als "Trost" abgetan.

Am nächsten Tag hab ich Mr. Latino kontaktiert und gefragt, wann ich wegen Silvester vorbeikommen kann. Er war zwar latent wütend aber überraschend freundlich. Weil er wegen unserem Streit nicht zur Wohnungsvorbereitung für die Party gekommen war und seinen Sohn noch besuchen wollte, sollte ich nicht vor den Anderen am Abend kommen. Am späten Nachmittag wurden die Knaller so laut, dass ich Angst bekam, später in seine Wohnung zu fahren (bei uns in der Stadt ist Silvester buchstäblich Krieg). Das habe ich ihm getextet und er meinte sofort, dann komm besser gleich. Er rief mich dann auch im Auto an, ob er runter kommen und mir mit den Hunden helfen soll. Er war sehr nett und unterstützend.

Er war dann schon bevor die Gäste kamen, super heiß auf mich. Und ich auf ihn. Und wie immer stolz wie Atze auf seine tolle Freundin (es war eine Männerveranstaltung, wie die meisten Feste seiner Sportkumpel). Letztendlich hatte ich ein schönes und entspanntes Silvester. Die Hunde waren relaxt mit ihren Beruhigungstabletten, seine Kumpel boten mir zwischendrin an, nach ihnen zu schauen, damit ich mit ihm das Feuerwerk anschauen kann. Um 12 waren fast alle draußen und ich drinnen mit den Hunden. Er kam pünktlich rüber und hat mir ganz lieb ein frohes Neues Jahr gewünscht. Ich ging 2 Stunden vor ihm ins Bett und er kam mehrfach zu mir und meinte, ich kann ihn doch nicht einfach mit den ganzen Betrunkenen alleine lassen.

Wir hatten dann eine schöne Nacht und ersten Januar. Er hat die Wohnung zwischendurch schnell flott gemacht, mir Frühstück gebracht und mich verwöhnt und als ich ihm beim gemeinsamen Bad von dem Kussversuch von seinem Freund erzählt habe - ich wollte nicht, dass das zwischen uns steht - war er ganz gelassen (eigentlich ist er sehr eifersüchtig), weil er ihn kennt - der versucht es in angetrunkenen Zustand bei jeder Gelegenheit, egal, ob Aussicht besteht oder nicht - und auch mich (dass sein Freund nicht mein Fall ist, ist ihm sonnenklar). Es war sonnig, er hat mich raus auf die Terrasse geführt und sagte, das sei ein gutes Zeichen für ein schönes 2020.

Am nächsten Tag ging ich arbeiten. Wir hatten dann eine unangenehmen Nachrichtenaustausch, weil ich für meinen Auftrag gefragt hatte, ob er mich bei einer kleinen Sache unterstützen könnte. Er meinte, ich werde doch auch für meinen Auftrag bezahlt, warum er für mich was umsonst machen soll. Von dem Erfolg der Aufgabe hängt uU ein ganzer Jahresauftrag ab. Natürlich hängt der Erfolg nicht im von dieser Sache ab, aber zahlt eben darauf ein. Ein Freund von mir, der Profi ist (Mr. Latino ist da eher Amateur, aber eben besser ausgebildet als ich), hat mir sofort angeboten, mich zu unterstützen. Dummerweise habe ich ihm das bei unserem späteren Streit auch gesagt. Ich blieb aber beim Texten noch locker. Innerlich fand ich es allerdings bedenklich, dass ich schon vor meiner Frage wusste, dass er mich wahrscheinlich nicht unterstützen wird.

Nach der Arbeit fragte ich ihn dann, ob wir uns sehen. Er bot mir dann an, dass ich zu ihm komme. Es war Wochenende, "eigentlich" war das unser Rhythmus. Wir konnten sehr gut unabhängig voneinander in der Wohnung Dinge machen (gemeinsam/getrennt lesen, sich mit dem Computer beschäftigen usw). Ich hatte ihn ermuntert, Sport zu machen und am Computer gearbeitet. Weil er oft launisch ist, wenn er nicht körperlich unausgelastet ist.

Wir hatten nur einmal einen kurzen Einbruch unserer sexuellen Aktivität ungefähr zur Hälfte unserer Beziehung (als sich der Streit wegen den Hunden im Bett häufte). Damals hatte ich die körperliche Nähe zurück gefahren, weil er meiner Meinung nach weniger zärtlich/schmusig war und er mir manchmal im Bett so vorkam, als sei er meilenweit entfernt. Er meinte damals, dass unsere Beziehung hauptsächlich auf unsere sexuelle Attraktion basiert und es in der Zukunft problematisch wird, wenn diese nachlässt... ich hatte ihm darauf widersprochen. Das sehe ich auch heute noch so, denn meiner Meinung nach gab es viel Verbindendes über das Sexuelle hinaus. Nachdem die Bett-/Hundesituation gelöst war, war das nie wieder ein Problem. Er wurde ständig - so fühlt es sich an - noch anhänglicher im Bett, mit Kuscheleinheiten, Hand halten, Umarmungen etc. Es wuchs mit der Zeit.

Am Sonntag war er wie erwartet launisch. Ich schlug vor, dass wir einen Spaziergang machen, während ich kurz vor Ort die Sache erledige. Daraufhin war er sich sicher, dass ich ihn doch dazu bewegen wollte, das für mich zu machen. Der Streit eskalierte, er warf mir vor, dass ich so tue, als ob nichts passiert sei in der letzten Zeit. Dass er eine Änderung möchte: weniger sehen - mehr Qualität statt Quantität. Auf meine Nachfrage hin, wie er sich die Umsetzung konkret vorstellt, meinte er, ihm sei es lieber, sich 1-2x im Monat "wirklich schön" zu treffen, anstatt so häufig und dabei keine gute Zeit zu haben. Ich hörte nur "1-2x im Monat treffen" heraus, und meinte, so möchte ich das nicht mehr. Ich habe dann mit ihm Schluss gemacht. Er ist danach los zum Sport & seinen Sohn treffen und hat mir den Schlüssel hingelegt, "damit ich mit den Hunden raus kann oder was ich sonst so machen muss" (erwartete also, dass ich trotz Trennung dableibe). Ich habe dann meine Sachen gepackt und meine Aufgabe für den Auftrag erledigt und mich danach bei ihm an meinen Computer gesetzt, weil ich noch ein paar Stunden arbeiten musste. Ich wollte, dass wir uns nochmal in Ruhe über die Trennung unterhalten (warum sie sein muss, nicht weil ich sie rückgängig machen wollte).

Er kam später zurück und hat gewartet, bis ich meine Arbeit erledigt habe. Wir haben dann in ruhigem Ton gesprochen. Er wiederholte, dass er keine Gefühle hat. Diese aber für ihn nicht dazu gehören und er gerne mit mir zusammen ist und die Chemie zwischen uns 100%ig stimmt und er noch nie so gut mit jemanden auf Dauer übernachten konnte. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe (zum ersten Mal so deutlich - ich hatte ja nichts mehr zu verlieren, die Beziehung war vorbei) und deswegen so nicht weitermachen kann. Er meinte, dass er mich gerne weiterhin sehen möchte, aber mich auch nicht verletzen möchte - weil er mir nicht geben kann, was ich brauche.

Er möchte eben diese erwachsene Beziehung, er möchte unabhängig bleiben und sich nicht gegenseitig brauchen.

Ich möchte ebenfalls eine erwachsene Beziehung, meiner Meinung nach passt das zwischen uns (das habe ich aber glaube ich in dem Moment nicht gesagt). Ich finde es aber wichtig, dass man sich liebt. Er findet das nicht - hat aber auch von Anfang an gesagt, dass er sehr langsam Gefühle aufbaut.

Er fragte mich dann, ob ich die Nacht bei ihm bleibe. Ich sagte, solange wir uns nicht mehr weiter über unsere Beziehung unterhalten und er mich nicht küsst. Wir haben dann im Bett unsere Serie angeschaut und er hat mich trotz meinem Widerstand in den Arm genommen. Und die ganze Nacht meine Hand gehalten, wenn ich mich ihm entzogen habe. Wir waren die ganze Nacht wach. Er fragte mich, ob er mich oral befriedigen darf. Ich habe es ihm erlaubt und sagte, so fing es an, so hört es auf. Als ich gekommen bin, habe ich mich weggedreht und geweint. Er hat mich in den Arm genommen, und meinte, das sei für ihn die schönste Sache auf der Welt, er liebt meinen Geschmack. Ich sollte ihm sagen, ob ich nochmals kommen will (wollte ich nicht). Dann hat er Frühstück gemacht und ans Bett gebracht. Danach habe ich mit ihm geschlafen, ihn aber von mir gestoßen, kurz bevor er kam und bin dann direkt aufgestanden. Ohne Tränen.

Ich habe ihm am Morgen gesagt, ich fühle - auch wenn er es nicht weiß - ganz deutlich, dass er mich liebt. Er hat mir angeboten, mich zum Auto zu bringen und meine Sachen runter getragen. Dann hat er mich noch zur Hunderunde begleitet. Und mich danach gefragt, ob ich einen Kaffee mit ihm trinken gehe. Obwohl ich schon spät dran war, schlug er vor, dass ich vorfahre und er mit den Hunden läuft (er wollte, glaube ich, nochmal mit ihnen zusammen sein). Ich habe mich beim Kaffeetrinken kaum mit ihm unterhalten, blieb aber ganz ruhig dabei. Dann bin schnell aufgestanden, um zu gehen. Er hat mich beim überqueren der Straße in den Arm genommen und sich an seiner Lieblingsstelle festgehalten (meinem Hüftknochen). Ich sagte dann nur "Mach's gut".

An dem Tag habe ich alle Nachrichten unwiederbringlich gelöscht und auch alle Fotos von ihm/uns. Bevor ich mein Lieblingsfoto gelöscht habe, habe ich es ihm noch geschickt, weil es es schade fand, wenn es ganz verschwindet. Er hat sofort geantwortet, dass er das traurig und doof findet, es sind doch schöne Erinnerungen. Ich habe geantwortet, dass mir das hilft und ich die Erinnerungen im Herzen trage.

Am nächsten Tag habe ich ihn zufällig auf dem Rückweg von der Arbeit beim Einkaufen getroffen. Es war keiner der Läden, in denen wir gemeinsam einkaufen gegangen sind - ich hatte mich extra, um ihm nicht zu begegnen, an dem Tag auf der anderen Seite seiner Nachbarschaft aufgehalten, die aber in Überschneidung zu meinem Umfeld liegt. Ich war - natürlich wegen ihm - so in Gedanken versunken, dass ich fast in sein Auto gefahren wäre. Wir waren Beide ganz entgeistert; er wollte mit mir reden, hat das Fenster geöffnet und gefragt, ob das Zufall sei ... ich meinte nur, ja, ich bin auf dem Rückweg und kann jetzt nicht mehr mit ihm sprechen und bin schnell gegangen. Er blieb noch kurz stehen und schaute mir nach, das habe ich gesehen, als ich in den Supermarkt reingegangen bin.

Daraufhin ging es mir tagelang sehr schlecht. 3 Tage später textete ich ihm, dass ich eine einmonatige Kontaktsperre brauche, weil mich unser Treffen völlig verwirrt hat. Falls ich mich nicht mehr melde, wünsche ich ihm alles Gute. Er antwortete, dass er das versteht, ich mir genau die Zeit nehmen soll, die ich benötige, er aber sehr traurig ist, wenn er nie wieder von mir hört. Das liess ich so stehen.

Dazwischen traf ich bei meiner Freundin unseren gemeinsamen Freund. Der meinte, er glaubt nicht, dass es das Aus zwischen uns ist. Ich solle mir aber nicht zu viel Zeit lassen, seine Landsmänner sind sehr stolz.

Ich traf ihn dann nochmals, in ihm habe ich einen Verbündeten (ich kenne ihn auch schon länger als Mr. Latino ihn kennt). Er sagte, er kann die Bedürfnisse von Mr. Latino gut verstehen, wir sind alle erwachsen, da benötigt man keine klassischen Beziehungen mehr. Der gemeinsame Freund ist homosexuell und hat ein niedriges Nähebedürfnis, muss ich dazu sagen. Er riet mir noch, weniger rigoros mit mir selbst zu sein. Allerdings riet er mir auch davon ab, die Beziehung fortzusetzen, solange ich noch verliebt bin.

Ich habe mir seine Worte zu Herzen genommen und bemühe mich, weniger rigoros mit mir umzugehen. Ich war inzwischen auf ein paar Dates. Das tut auch ganz gut, positives Feedback ist nicht schlecht. Auch mache ich seitdem wieder Yoga und habe Pilates begonnen, das hilft mir, meine Mitte wieder zu finden. Und treffe mich Freunden & meiner Schwester, gehe ins Kino & zu Konzerten. Insgesamt geht es mir inzwischen ziemlich gut.

Trotzdem vermisse ich Mr. Latino täglich. Mich interessiert kein anderer Mann, ich kann mich nicht vorstellen, mich wieder jemandem gegenüber öffnen (ist natürlich auch viel zu früh dafür; ich werde den Fehler eines fast warmen Wechsels auf keinen Fall wiederholen).

Ich möchte wieder mit ihm zusammen sein.

In zwei Wochen hat der gemeinsame Freund eine Veranstaltung, zu der er mich eingeladen hat. Meine Freundin und wahrscheinlich weitere Bekannte sind auch dort. Er gibt mir Bescheid, falls er es weiß, ob Mr. Latino auch kommt.

Am Freitag, den 7.2. habe ich die KS wie angekündigt nach 4 Wochen aufgehoben.

Urban Lady (10.54):
Hey, wie geht's dir?


Mr. Latino (12.03):
Hallo -mein Name-,
Mir geht's ganz gut
(das Emoji mit dem besonders lächelnden Gesicht mit den roten Bäckchen)
Danke
Und Dir?


Urban Lady (14.04):
Freut mich, mir geht es genauso.


Ich habe bewusst so geantwortet, dass ich damit erst einmal keine Vorlage für eine weitere Unterhaltung biete (ich wollte eigentlich nicht wirklich nochmal antworten, aber da er mir eine Frage gestellt hatte, fand ich es unhöflich, gar nicht zu reagieren - dito fand dann zu kurz; "ganz gut" finde ich, trifft es auch bei mir: etwas weniger als gut halt; natürlich kann es sein, dass er als Nichtmuttersprachler damit "sehr gut" meint - aber selbst dann wäre ja spiegeln nicht verkehrt...).

Ich wollte erstmal nur signalisieren, dass die KS vorbei ist und dass ich noch mit ihm rede. Bei der Einführung der KS kannte ich das Forum noch nicht. Ich bin mir nun unsicher, wie ich als TT2-Verlasserin damit umgehen soll.

Ich habe es nicht besonders eilig mit dem weiteren Kontakt, da ich auch für mich sagen kann, dass die Distanz Klarheit schafft und insofern positiv ist.

Ich weiß nicht, ob er mir eines Tages das geben kann, was ich brauche. Aber ich kann es mir vorstellen. Zur Zeit bin ich noch nicht 100%ig sicher, wie ich zum Exback stehe. Ich weiß, dass ich weiter an ihm wachsen kann. Ich tue es schon jetzt.

Ich glaube wirklich, dass seine und meine Beziehungsvorstellungen gar nicht so weit auseinander liegen. Ich benötige mehr "Beziehungssicherheit"- weiß aber und arbeite daran, dass diese in allererster Linie aus mir selbst heraus kommen sollte.

Als nächsten Schritt möchte ich erstmal nur unseren Textkontakt über die nächsten 2 Wochen sanft ankurbeln. Es ist gut möglich, dass er zu der Veranstaltung gar nicht kommt, da er im Februar ein wichtiges Arbeitsprojekt hat (1-2 wöchig). Ein Treffen ist auch erstmal nicht so wichtig.

Sein guter Freund (der, der mich küssen wollte) wird dort sein, da er Teil der Veranstaltung ist. Der hat unserem gemeinsamen Freund erzählt, dass Mr. Latino nicht mehr mit mir zusammen ist (mehr nicht, die Herren reden nicht viel über Privates). Das kann ggf. auch wirken, denn der wird sicherlich erwähnen, dass ich da war.

Dennoch stellt sich mir die Frage, ob ich

a.) selbst das Thema aufgreifen soll, z.B. könnte ich erwähnen, dass ich hingehe - wenn sich überhaupt ein Nachrichtenfluss entwickelt und sich im Verlauf eine gute Gelegenheit ergibt, in der ich es einbauen könnte (vom Gefühl her tendieren ich eher gegen diese Variante)

b.) wie ich mich verhalten soll, falls er in weiblicher Begleitung kommt (sofern ich das über den Bekannten zuvor mitbekomme; allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass ich über seine Begleitung vorab erfahre)

c.) ob es hilfreich ist, ggf, einen Bekannten "mitzunehmen" (da Mr. Latino sehr eifersüchtig ist, könnte das nach hinten losgehen; ich habe schon mal präventiv bei einem angefragt)

d.) oder ob ich es weder erwähne, noch dort hin gehe (könnte ja auch ein strategischer Schachzug sein)

Vermutlich stellt er sich ähnliche Fragen wie ich vorab....

Vielen lieben Dank an Diejenigen, die sich bis hierhin vorgeackert haben.

Ich freue mich über euer Feedback - ganz egal, in welche Richtung diese abzielt. :smile:


Lieben Gruß von der
überfragten
Urban Lady
 
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LiliMarleen

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Liebe Urban Lady,

das ist richtig massig Text. Ich würde ihn reduzieren, damit Du mehr Leser erreichst. Ich habe mich jetzt da mal so grob durchgeackert.

Auf den ersten Teil über Deine und seine Persönlichkeit und und Eure jeweiligen Beziehungserfahrungen gehe ich mal nicht ein. Ab einem Alter hat man immer mal schöne und auch unschöne Erfahrungen hinter sich (wir tragen dann alle eine Päckchen auf dem Rücken).

Die "Beziehung" zu Mr. Latino liest sich richtig anstrengend. Er will Dir klar machen, was für ihn eine erwachsene Beziehung ist und Du sollst Dich nach ihm richten. Klar kann er auch in dieser Konstellation charmant, fürsorglich sein. Aber so wie sich das liest vor allem zu seinen Bedingungen. Das Du Dich getrennt hast hat schon einen Grund, Du bist so wie es lief, unzufrieden und wolltest Den Absprung. Wie kommst Du darauf ihn, umstimmen zu wollen, dass er Dich eigentlich doch liebt und eine Beziehung (so normal wie Du es Dir wünschst) mit Dir eingeht.

Südländer können natürlich manchmal (aber auch nicht immer, ich möchte das über keinen Kamm scheren) etwas egoistischer erscheinen, aber das mit Silvester ist schon harter Tobak. Zweifelst Du hier nicht an der Wertigkeit oder die Rolle, die Du in seinem Leben spielst? Du gehst ja fast schon auf Bettelkurs, nur um etwas zu erreichen. Dabei sollte es doch viel lockerer, unbefangener sein nach einem halben Jahr (war es ein halbes Jahr? Ist schon massiv viel Text). Für mich liest sich das eher, dass er natürlich alle Bequemlichkeiten einer Freundin nutzt.

Es liest sich einfach anstrengend auch mit den Hunden, mal mag er sie, dann wieder nicht, dann stören sie sein Territorium, puhhh. Sorry für die Offenheit. Ich kann es aber auch gut verstehen, dass Du ihn vermisst. Du liebst ihn eben.

Zu
a:Nein, ihr seid getrennt, ich würde es nicht erwähnen
b: : Das wäre sicher auch unschön für Dich. Wie gehst Du damit um?
c: Klar, nimm einen Bekannten mit, ist doch auch besser als allein auf ihn zu treffen.
Falls sich Mr. Latino wirklich mit Begleitung sehen lassen sollte, hättest Du einen Anker.
d: Wäre auch eine gute Möglichkeit, ob strategisch oder nicht. Würde ich so machen, jedoch nicht aus strategischen Gründen, sondern um Ruhe zu finden. Die Trennung ist ja noch nicht so lange her, ich würde da noch großzügige Wochen verstreichen lassen. Aber jeder ist anders gestrickt.


Ich glaube wirklich, dass seine und meine Beziehungsvorstellungen gar nicht so weit auseinander liegen. Ich benötige mehr "Beziehungssicherheit"- weiß aber und arbeite daran, dass diese in allererster Linie aus mir selbst heraus kommt.

Das sehe ich auch so, Deine Wahrnehmung, er hat ganz offen seinen "Beziehungsparameter" geäußert. Ich würde das akzeptieren und meine Schlüsse daraus ziehen.

Liebe Grüße
Lili
 

Mod Sleepy

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Hallo Urban Lady,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freunden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.

Denn es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!


Sleepy aus dem Team
 

Mod Sleepy

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Liebe Lady,

ich kann mich Lilli hier wirklich nur anschließen.
Ich habe den vollständigen Text gelesen - um ihn wirklich zu verinnerlichen ist er jedoch zu lang.
Ich möchte dir aber sagen, dass mir dein Schreibstil gut gefällt und du auch sehr reflektiert zu sein scheinst.

Deine Geschichte - sehe es mir bitte nach - liest sich für mich sehr ungesund und überaus "dramatisch". Ich hätte jetzt ehrlich gesagt erwartet, dass das eine jahrelange Beziehung war, ihr jedoch habt ja kaum das Kennenlernen (die ersten 4 Monate) überstanden und von Anfang an gab es vor allem eins: Drama und Kompromisse von deiner Seite.

Einem Mann der sehr aggressiv "versehentlich" meine Tiere aus dem Bett treten würde oder sie nachts auf die Terasse verfrachten möchte, der würde noch am selben Tag die Beziehung mit mir verlassen. Das ändert auch nichts daran, wenn er ihnen dann Bio Hamburger kauft oder mit ihnen spielt. Was ist das denn für eine Art Tieren gegenüber? :::

Der Mr. Latino hier in seinem Verhalten spricht eine ganz deutliche Sprache. Er möchte gerne alle (ihm genehmen!!!!) Annehmlichkeiten mitnehmen, aber keinerlei Verpflichtungen eingehen und schon gar nicht auf deine emotionalen Bedürfnisse.
Entsprichst du dem, gibt er sich fürsorglich auf der Kümmererebene.Aber erwarten darfst du nichts, das steht dir nicht zu und ist unerwünscht. Das ist zumindest das, was ich deinem Post entnehmen kann.

Das Du Dich getrennt hast hat schon einen Grund, Du bist so wie es lief, unzufrieden und wolltest Den Absprung. Wie kommst Du darauf ihn, umstimmen zu wollen, dass er Dich eigentlich doch liebt und eine Beziehung (so normal wie Du es Dir wünschst) mit Dir eingeht.
Da ist auch eine sehr wichtige Botschaft von Lili drin, Lady. Du hast dir ja bei der Trennung etwas gedacht. Und insgeheim weisst du doch auch, woran das alles liegt. Ich schätze dich schon sehr reflektiert ein.

Warum willst du dich jetzt wieder darauf einlassen? Also ich verstehe das schon aus emotionaler Sicht, du hast ja viele Gefühle für diesen Mann. Kannst du dich aber wirklich bei jemandem geborgen und sicher fühlen, der dir auf dem Silbertablett serviert, dass er weder Gefühle für dich hat noch dich respektiert.
Was sagt dir dein Bauchgefühl zu dem Ganzen?

LG Sleepy
 
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Urban Lady

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Liebe Lili, liebe Sleepy,

einen herzlichen Dank für euer Feedback. Das bedeutet mir viel, auch dass ihr mir Beide gerade nochmals so deutlich die Richtung weist!! :namaste:

Lieben Dank Sleepy für dein Lob zu Schreibweise und Reflektionsvermögen.:Kuss:

Ich bin heute ehrlich gesagt zu nichts zu gebrauchen, nach der ganzen Masse, die ich mir da von der Seele getippt habe. Trotzdem lese ich gerade ein bisschen im Forum quer.

Das Herunterschreiben tat erst einmal mir selbst sehr gut. Insofern war es nicht verkehrt. Aber ihr habt Recht, für das Forum ist es zu ausführlich. Ich werde es editieren, um Leser*innen mehr Bequemlichkeit und mir mehr Chancen auf sinnstiftende Antworten einzuräumen.

Ich werde mich auch pö à pö aktiver an den von mir verfolgten Strängen einklinken.

Erst einmal tut es nur gut, sich mit Menschen mit ähnlichem Hintergrund auszutauschen. Das ist eine ganz tolle Sache hier: schön, dass es Wolfgang's Forum und euch gibt! :herz:

Im Anschluss an obige Reflektion hatte ich heute neue Erkenntnisse im Austausch mit einer Freundin.

Ich habe mit meinem Druck meine und seine Persöhnlichkeitsschichten und unser gegenseitiges - bzw. meines - Kennenlernens (von ihm) überlagert. Vor allem mein eigenes Denken. Wie kann ich mich auf diese Weise wirklich auf jemanden einlassen, bzw. richtig Kennenlernen? Das ist so nur beschränkt möglich. Ich konnte ihn, und auch schon seine Vorgänger (schließlich steckt ein Muster dahinter), gar nicht richtig wahrnehmen. Weil ich so sehr mit meinen eigenen Gedanken und Ängsten beschäftigt war. Loslassen während dem Kennenlernen, das möchte ich lernen. Das hat mich die aktuelle Situation schon einmal gelehrt und für diese Erkenntnis bin ich dankbar.

Ob und wie ich das mit ihm mache, dafür bin ich gerade noch zu blockiert. Ob ich die Person dahinter wirklich Kennenlernen möchte (ihr habt mir ja gerade schon ganz verständlich ein paar seiner Persönlichkeitsdefizite aufgelistet, das öffnet die Augen). Ich merke, dass ich noch mehr Zeit benötige. Das ist doch auch schon einmal gut :)

Ganz liebe Grüße
eure
Lady
 
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Mod Sleepy

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Ich bin heute ehrlich gesagt zu nichts zu gebrauchen, nach der ganzen Masse, die ich mir da von der Seele getippt habe. Trotzdem lese ich gerade ein bisschen im Forum quer.
Hallo liebe Lady,
ja, ich denke das ist total verständlich. Immerhin hast du dir alles mal runtergeschrieben, dass dich derzeit belastet und dass man danach eine gewisse "Leere" bzw. Erschöpftheit verspürt ist ganz normal.
Im Forum lesen hilft ganz viel.

Und ich finde auch gut, dass du dir das alles runtergeschrieben hast, denn du fühlst dich ja auch etwas besser jetzt. Außerdem ist es hilfreich, wenn du dir im späteren Prozess nochmal durchliest, was du geschrieben hast.
Ich würde jetzt den Beitrag auch nicht editieren oder sonstiges sondern einfach eine verkürzte Version nochmal in einen neuen Post machen und oben drauf verweisen, wo man das dann finden kann. Ich denke, dass sich bestimmt der ein oder andere beteiligen mag, aber vielleicht etwas erschlagen ist.

Und für den Anfang reicht es denke ich vollkommen, wenn du in anderen Strängen Mitgefühl oder Unterstützung signalisierst, daher ist das überhaupt nicht schlimm, wenn man sich am Anfang noch nicht richtig einklinken kann. Gerne kannst du dann auch Rückfragen stellen an den SE oder einen Berater um etwas besser zu verstehen. Hier sind eigentlich alle ganz lieb.

Ich denke auch, dass bei dir ein gewisses Muster drin steckt und ich denke auch, dass das Druck beim Gegenüber erzeugen kann. Aber gerade mit dem Mr. Latino wirst du dir ja einen gesucht haben, der deine Bedürfnisse wohl gar nicht erfüllen kann. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das bei euch Zukunft hat sondern dass ihr euch ggf. immer weiter in einen Abgrund reinkreiselt. Aber nur weil wir den Mann nicht unbedingt für den Partner des Jahres halten, muss das ja nicht sein dass das tatsächlich auch so ist. Er hat sicherlich viele positive Eigenschaften.
Aber im Kennenlernen (ich sehe eure Beziehung noch als "Kennenlernen" an sich, auch wenn du hier im EB Unterforum schon richtig bist) geht es ja erstmal darum, den anderen Gegenüber zu screenen und zu schauen, ob er für dich überhaupt passend ist.
Wo erfüllt er dich? Wo fühlst du dich nicht wohl? Was stört dich? Was fehlt dir? Was erwartest du allgemein? Was sind deine Wünsche/Ziele usw.
Man muss sich immer vor Augen halten, dass das was man da kriegt das ist, dass man eventuell behält. Dinge die einen am Anfang schon stören werden in einiger Zeit zu einem großen Problem. Aus einer Karotte wird keine Kartoffel und aus einem Mr. Latino auch kein glühender verliebter Romeo.

Hier in deinem Fall sehe ich das schon so, dass dich selbst einiges stört und dass du dir selbst einiges anderes wünschen würdest. Das Ganze wird natürlich überlagert durch deine Emotionen für ihn. Alles vollkommen verständlich :trost:

Ob und wie ich das mit ihm mache, dafür bin ich gerade noch zu blockiert.
Diese Blockade ist denke ich deine innere Grenze. Solange du die fühlst ist es wahrscheinlich kein guter Weg direkt auf ihn zuzugehen. Auf innere Grenzen sollte man hören, die zu übertreten ist nicht ratsam.

Dennoch stellt sich mir die Frage, ob ich ihn

a.) selbst das Thema aufgreifen soll, z.B. könnte ich erwähnen, dass ich hingehe - wenn sich überhaupt ein Nachrichtenfluss entwickelt und sich im Verlauf eine gute Gelegenheit ergibt, in der ich es einbauen könnte (vom Gefühl her tendieren ich eher gegen diese Variante)

b.) wie ich mich verhalten soll, falls er in weiblicher Begleitung kommt (sofern ich das über den Bekannten zuvor mitbekomme; allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass ich über seine Begleitung vorab erfahre)

c.) ob es hilfreich ist, ggf, einen Bekannten "mitzunehmen" (da Mr. Latino sehr eifersüchtig ist, könnte das auch nach hinten losgehen)

d.) oder ob ich es weder erwähne, noch dort hin gehe (könnte ja auch ein strategischer Schachzug sein, denn vermutlich stellt er sich ähnliche Fragen wie ich vorab)

Ich weiß nicht, ob es für dich nicht noch zu früh ist, dort hinzugehen. Was sagt dein Gefühl dir? Was empfindest du dabei?

b) wäre ja auch ein Schlag ins Gesicht, der dich wahrscheinlich wieder ins emotionale Chaos stürzen würde.
c) ich denke schon, dass es ratsam wäre, jemanden zur Unterstützung dabei zu haben. Da würde aber auch eine Frau gehen. Wenn Mr. Latino eifersüchtig ist, ist das ja schön und gut, nur einen Anspruch auf Eifersucht hat er derzeit ja nicht. Kann nicht deine Freundin dich da unterstützen und ein bisschen auf dich achtgeben? Dann könntest du dich so positionieren, dass du öfter mal im Blickfeld bist, nett aussehen, viel lachen und Spaß haben. Auf jeden Fall kein mürrisches Gesicht machen oder sich an ihn dranhängen.
d) ich würde es ihm nicht direkt sagen und dann ggf. einfach da auftauchen. Hübsch zurecht gemacht aber eher sehr stilvoll, nicht übertrieben sexy oder aufgetakelt (außer das ist dein üblicher Style). Allerdings würde ich ihn von selbst jetzt auch erstmal nicht mehr anschreiben. Die Kanäle sind ja offen, er hat ja die Möglichkeiten, dich anzuschreiben.

Wenn er schreiben sollte, würde ich das erstmal hier reinposten und wir können uns eine Antwort überlegen.
Er könnte ja zB nach seinem Lieblingshund fragen, Möglichkeiten hat er genug, wenn er möchte.

LG Sleepy
 
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Goldi

Gelöschter User
Hallo Urban Lady,

als Verlasserin bist Du hier vielen von uns in der erfreulichen Lage, dass Du das Handeln in der Hand hast.

Sicherlich hast Du Dich mit den Texten Wolfgang hier beschäftigt, oder? Falls nicht, dann würde ich Dir das ans Herzen legen.

Dort steht u.a.:
Im zweiten Fall haben Sie es als Verlassener sehr viel einfacher Ihren Ex zurückerobern zu können, weil er noch immer sehr starke Gefühle für Sie hegt und lediglich sein Verstand den Entschluss gefasst hat, die Beziehung zu beenden.

Da menschliches Verhalten in der Regel sehr viel stärker von Gefühlen dominiert wird als von vernünftigen Erwägungen, sollte es Ihnen – in diesem speziellen Fall – leicht fallen, Ihren Ex zurückerobern zu können.

Zuallererst sollten Sie sich in Ruhe überlegen, welche Gründe Sie hatten, sich von Ihm zu trennen und ob es für Sie Möglichkeiten gibt, an diesen neuralgischen Punkten für eine Verbesserung des Beziehungsklimas zu sorgen.

Nach zwei Wochen setzen Sie sich dann hin und verfassen eine Mail oder noch besser, einen hand- geschriebenen Brief, mit detaillierten Vorschlägen, was Sie beabsichtigen in Zukunft besser zu machen und bitten ihn, die Trennung rückgängig zu machen.

Wenn er schlau ist oder sich beraten hat lassen, weil er unter der Situation genauso gelitten hatte wie Sie, wird er Sie ein wenig zappeln lassen und die Antwort ein wenig verzögern. In so einem Fall sollten Sie es unbedingt vermeiden – aus Ungeduld – erneut bei ihm anzufragen. Sie haben den Ball in sein Spielfeld geworfen und nun muss er ihn aufnehmen und zurückspielen. Haben Sie bitte Geduld und warten Sie ab – auch wenn Ihnen das schwer fällt.

Also... da Du noch nicht selbst zu 100 % von einem Ex-Zurück überzeugt bist, solltest Du Dich dringend damit auseinandersetzen, wie Du das Beziehungsklima künftig verbessern kannst. Da Eure zwei Wochen schon vorbei sind.

Die KS ist in Deinem Fall nur eine vorübergehende Lösung. Als Verlasserin gewinnst Du durch Abstand nur bedingt Anziehungskraft auf Deinen Ex. Bekanntlich trauert nicht jeder Ex um seine Ex. Hier solltest Du daher - wie von Wolfgang auch beschrieben - nicht zu lange warten bis Du auf Deinen Ex zugehst.


Zu Deinen Fragen möchte ich Dir folgendes empfehlen:



a.) Verschicke doch einfach vorher die Nachricht an Deinen Ex, so dass er auch drauf antworten kann. Im Idealfall geht ihr beiden dann gemeinsam zu dieser Veranstaltung. Falls nicht, dann kannst Du es Dir immer noch überlegen, aber in diesem Fall würde ich den Besuch der Veranstaltung meiden.
Bevor Ihr nicht über Euch gesprochen habt würde ich Dir nicht empfehlen dort hinzugehen. Denn, wie fändest Du es, wenn er mit Dir Schluss machen würde und dann dennoch z.B. auf den Geburtstag Deiner Freundin auftauchen würde?? Das fändest Du vermutlich nicht so toll.

b.) Diese Frage würde sich bei Verfolgung von a) nicht stellen.
Vermutlich wirst Du es vorher nicht erfahren, ob er in weiblicher Begleitung kommt. Falls ja, wäre es ein deutliches Zeichen seinerseits an Dich, was ein ExZurück deutlich erschwert.

c.) einen Bekannten "mitzunehmen" wird vermutlich wirklich nach hinten los gehen. Zumal Du in seinem Revier (da es ja Freund/Bekannter ist) eine männlich Begleitung mitbringst.

d.) Ich würde es an Deiner Stelle nicht in Erwägung ziehen dort hinzugehen. Es ist sein Revier. Dort aufzutauchen ist nicht die feine Art. Zumal Du Dich von ihm getrennt hast.
 
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Mod Sleepy

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Hallo Goldi,

ich würde gerne später (heute Abend) mal erklären, warum dein Vorschlag (obgleich du das sicher sehr gut meinst und dir Gedanken gemacht hast) hier bei Lady nicht so ganz passt.

Der Text von Wolfgang geht nämlich von einer ganz anderen Ausgangslage aus, die hier bei Lady (leider) nicht gegeben ist. Aber da würde ich mir gerne etwas Zeit zum erklären nehmen, die habe ich leider gerade nicht.

Aber vielleicht magst du ja mal erzählen, was dich zu diesem Ratschlag bewegt hat.

Ich habe es jetzt so verstanden, dass dieser Freund ein gemeinsamer Freund der beiden ist. Wo hast du das denn gefunden, dass das das Revier vom Ex ist? Der gute (küssende) Freund von ihm scheint nicht der Veranstalter zu sein, oder doch? Ich meine der gemeinsame Freund ist der "Verbündete" der homosexuell ist. Vielleicht habe ich da was überlesen, weil dann wäre ich was die Veranstaltung angeht schon auch deiner Meinung.

LG Sleepy
 
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Mod Moora

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Liebe urbanlady,
Für mich hat sich noch nicht ganz herauskristallisiert wie du zu seiner fehlenden Liebe stehst?
Kannst du damit leben?

Auch wenn ich mich in deinem Text verloren habe, fand ich es ganz spannend zu lesen. Allerdings kann man die fehlende Liebe einfach nicht wegreden..
 
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Goldi

Gelöschter User
Hallo Goldi,

ich würde gerne später (heute Abend) mal erklären, warum dein Vorschlag (obgleich du das sicher sehr gut meinst und dir Gedanken gemacht hast) hier bei Lady nicht so ganz passt.

Der Text von Wolfgang geht nämlich von einer ganz anderen Ausgangslage aus, die hier bei Lady (leider) nicht gegeben ist. Aber da würde ich mir gerne etwas Zeit zum erklären nehmen, die habe ich leider gerade nicht.

Aber vielleicht magst du ja mal erzählen, was dich zu diesem Ratschlag bewegt hat.

Hallo Sleepy,

sicherlich wirst Du auch diese Zeilen von Wolfgang kennen und bin folglich sehr interessiert, wieso hier ein abweichendes Verhalten von der Strategie empfohlen wird.

Klar schreibe ich gerne, wieso und weshalb ich zu diesem Ratschlag komme. Aber ich möchte gerne erst Deine Stellungnahme abwarten, bevor ich drauf eingehe. Vielleicht überzeugst Du mich ja auch von Deinem Weg, welcher von der Strategie von Verlasser/innen abweicht.

Ich finde es nur wichtig, dass bei einer Verlasserin eine andere Situation wie bei einer Verlassenen vorliegt. Entsprechend muss hier auch anders vorgegangen werden.
 
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Urban Lady

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Ich habe den vollständigen Text gelesen - um ihn wirklich zu verinnerlichen ist er jedoch zu lang.

Deine Geschichte - sehe es mir bitte nach - liest sich für mich sehr ungesund und überaus "dramatisch". Ich hätte jetzt ehrlich gesagt erwartet, dass das eine jahrelange Beziehung war, ihr jedoch habt ja kaum das Kennenlernen (die ersten 4 Monate) überstanden und von Anfang an gab es vor allem eins: Drama und Kompromisse von deiner Seite.

Einem Mann der sehr aggressiv "versehentlich" meine Tiere aus dem Bett treten würde oder sie nachts auf die Terasse verfrachten möchte, der würde noch am selben Tag die Beziehung mit mir verlassen. Das ändert auch nichts daran, wenn er ihnen dann Bio Hamburger kauft oder mit ihnen spielt. Was ist das denn für eine Art Tieren gegenüber? :::

Der Mr. Latino hier in seinem Verhalten spricht eine ganz deutliche Sprache. Er möchte gerne alle (ihm genehmen!!!!) Annehmlichkeiten mitnehmen, aber keinerlei Verpflichtungen eingehen und schon gar nicht auf deine emotionalen Bedürfnisse.
Entsprichst du dem, gibt er sich fürsorglich auf der Kümmererebene.Aber erwarten darfst du nichts, das steht dir nicht zu und ist unerwünscht. Das ist zumindest das, was ich deinem Post entnehmen kann.


Da ist auch eine sehr wichtige Botschaft von Lili drin, Lady. Du hast dir ja bei der Trennung etwas gedacht. Und insgeheim weisst du doch auch, woran das alles liegt. Ich schätze dich schon sehr reflektiert ein.

Warum willst du dich jetzt wieder darauf einlassen? Also ich verstehe das schon aus emotionaler Sicht, du hast ja viele Gefühle für diesen Mann. Kannst du dich aber wirklich bei jemandem geborgen und sicher fühlen, der dir auf dem Silbertablett serviert, dass er weder Gefühle für dich hat noch dich respektiert.
Was sagt dir dein Bauchgefühl zu dem Ganzen?

Ich habe den Text nun gekürzt und die Hundestories minimiert. Ich denke, er ist so lang, weil ich Mr. Latino wirklich gern habe.

Er ist schon eine echte Dramaqueen - ich aber auch. Wir sind vermutlich Beide keine Beziehungsprofis.

Vielleicht nehme ich ihn hier nur in Schutz: Weil ich meine Hunde sehr liebe, interpretiere ich Manches sicherlich übertrieben. Er hat meinen Hund aus meiner Sicht "aggressiv" aus dem Bett getreten. Allerdings wirklich versehentlich. Er hat mir gleich vor der ersten Nacht erzählt, dass er seine Herzschmerz-Ex im Schlaf 2x versehentlich aus dem Bett geschmissen hat. Sie hat es wie ich als "aggressiv" interpretiert, er hat das aber nicht vorsätzlich gemacht. Darunter hat die Beziehung scheints echt gelitten. Naja, gemein geredet (Übernachtung auf der Terrasse) hat er öfters mal, aber so etwas hätte er nie ernsthaft gemeint. Er hat aber 3 Monate lang versucht mit den Hunden im Bett (ich habe drei!) klarzukommen. Obwohl er eigentlich nicht einmal mit einer Frau im Bett Schlaf findet. Er hat da wirklich mit sich gekämpft. Selbst meine Freundinnen mit Hund haben ihm seine passiv-aggressiven Sprüche nachgesehen, denn er hat sie nie vorsätzlich schlecht behandelt. Ich hatte immer das Gefühl, er sagt diese Dinge, um mich zu verletzten, als strategisches Mittel im Machtgefüge.

Ich fühle, dass er mich liebt. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Wenn wir zusammen sind, spüre ich es, da ist eine Wärme & Verbundenheit, die in anderen Beziehungen (und ich hatte auch einige schöne Beziehungen) so nicht da war.

Und wie ich schon schrieb: Er hat mir von Anfang an gesagt, dass er sehr langsam ist, seine Gefühle nur langsam wachsen. Ob da 6,5 Monate ausreichen, ist eben fraglich. Meiner Meinung nach sind seine Gefühle vorhanden, aber nicht in seinem Bewusstsein. Sonst würde ich sie nicht in der Weise spüren. Vielleicht mache ich mir auch was vor.

Nochmal eine Hundestory: Als mein Kleiner verunfallt war und er keinen Herzschlag mehr hatte, hat er mich auf so eine unfassbar empathische Weise getröstet. Dass ich mich gleich sammeln konnte und in den Wiederbelebungsmodus umspringen konnte. Was ja dann geklappt hat. Selbst die Tierärzte in der Notaufnahme waren darüber baff. Ich kann es nicht beschreiben, aber der Mann hat unheimlich tiefe Gefühle - das war einer meiner Schlüsselmomente.

Die Situation ist schwierig. Ich habe die Beziehung zwar im Affekt beendet, aber auch, weil sie mich überfordert.

Noch etwas: Er ist unter der Militärjunta aufgewachsen. Auch wenn er und seine Familie nicht persönlich betroffen haben, bewirkt so ein kollektives Trauma etwas bei jedem Einzelnen. Das entschuldigt sein Verhalten nicht. Mag aber ein Teil des Puzzles sein.

Ob ich aus gesundem Selbstschutz und anderen Gründen mich gegen ein Exback entscheide, das weiß ich aktuell nicht.

Lieben Dank für euren Input. Ich freue mich über weitere Meinungen :)
 
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Urban Lady

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Hallo Sleepy,
Ich finde es nur wichtig, dass bei einer Verlasserin eine andere Situation wie bei einer Verlassenen vorliegt. Entsprechend muss hier auch anders vorgegangen werden.

Lieben Dank, Goldi, für deinen Beitrag. Das denke ich eben auch. Ich habe ihn verlassen - deswegen bin ich so unsicher in Sachen Strategie. Dazu konnte ich hier wenig finden.

:*
 
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Urban Lady

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Zu Deinen Fragen möchte ich Dir folgendes empfehlen:

a.) Verschicke doch einfach vorher die Nachricht an Deinen Ex, so dass er auch drauf antworten kann. Im Idealfall geht ihr beiden dann gemeinsam zu dieser Veranstaltung. Falls nicht, dann kannst Du es Dir immer noch überlegen, aber in diesem Fall würde ich den Besuch der Veranstaltung meiden.
Bevor Ihr nicht über Euch gesprochen habt würde ich Dir nicht empfehlen dort hinzugehen. Denn, wie fändest Du es, wenn er mit Dir Schluss machen würde und dann dennoch z.B. auf den Geburtstag Deiner Freundin auftauchen würde?? Das fändest Du vermutlich nicht so toll.

b.) Diese Frage würde sich bei Verfolgung von a) nicht stellen.
Vermutlich wirst Du es vorher nicht erfahren, ob er in weiblicher Begleitung kommt. Falls ja, wäre es ein deutliches Zeichen seinerseits an Dich, was ein ExZurück deutlich erschwert.

c.) einen Bekannten "mitzunehmen" wird vermutlich wirklich nach hinten los gehen. Zumal Du in seinem Revier (da es ja Freund/Bekannter ist) eine männlich Begleitung mitbringst.

d.) Ich würde es an Deiner Stelle nicht in Erwägung ziehen dort hinzugehen. Es ist sein Revier. Dort aufzutauchen ist nicht die feine Art. Zumal Du Dich von ihm getrennt hast.

Ja, ich denke nämlich auch, dass mein Handeln zeitkritisch ist. Unser gemeinsamer Bekannter (dessen Veranstaltung das ist) hatte mir ja auch schon gesagt, dass ich nicht solange warten soll. Die KS ging jetzt schon 4 Wochen, bis zur Veranstaltung sind es 6 Wochen nach der Trennung.

Zumal er relativ am Beginn unserer Beziehung bei unserem ersten "Bruch" ja auch ziemlich enttäuscht war, dass ich nicht früher zu ihm kam (wegen Job und Decompression hatten wir uns damals in 3 Wochen nur zu meinem Bday gesehen und er hatte eine Woche auf unser Wiedersehen "gewartet" - er hatte mich in seinen Textnachrichten aber nicht direkt um ein Treffen gebeten).

c.) halte ich auch für kontarproduktiv

d.) Naja, es ist nicht wirklich sein Revier. Ich kenne den Gastgeber der Veranstaltung schon länger (aber oberflächlicher) über eine meiner Freundinnen. Die übrigens auch an dem Abend dort sein wird, unabhängig von mir. Unser gemeinsamer Freund ist mein Ally - er gibt mir auch Bescheid, wenn er hört, ob Mr. Latino kommt. Mein Ex weiß nicht, dass wir diesen Austausch miteinander haben. Wir wollen das Beide diskret halten.

Herzlichen Dank!! :herz::herz::herz:

Ich bin weiter sehr an Tipps zu dieser "Spezial-Strategie" interessiert!
 
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Urban Lady

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ich würde gerne später (heute Abend) mal erklären, warum dein Vorschlag (obgleich du das sicher sehr gut meinst und dir Gedanken gemacht hast) hier bei Lady nicht so ganz passt.

Der Text von Wolfgang geht nämlich von einer ganz anderen Ausgangslage aus, die hier bei Lady (leider) nicht gegeben ist. Aber da würde ich mir gerne etwas Zeit zum erklären nehmen, die habe ich leider gerade nicht.


Ich habe es jetzt so verstanden, dass dieser Freund ein gemeinsamer Freund der beiden ist. Wo hast du das denn gefunden, dass das das Revier vom Ex ist? Der gute (küssende) Freund von ihm scheint nicht der Veranstalter zu sein, oder doch? Ich meine der gemeinsame Freund ist der "Verbündete" der homosexuell ist. Vielleicht habe ich da was überlesen, weil dann wäre ich was die Veranstaltung angeht schon auch deiner Meinung.

LG Sleepy

Liebe Goldi,

das ist sehr nett von dir. Bin gespannt auf deine Meinung.

Vermutlich meinst du, dass der Text nicht richtig passt, weil Mr. Latino keine Gefühle für mich hat - richtig? Schau doch mal, was ich dir oben hinsichtlich seiner Gefühlslage geschrieben habe (vielleicht täusche ich mich, aber mein Bauchgefühl sagt mir - nein es schreit mich an - dass er nichtsdestotrotz tiefe Gefühle für mich hat).

Und bingo: Du hast die Sachlage richtig erfasst. Ich äußere mich vielleicht doch noch etwas genauer zur Veranstaltung: Es ist ein Konzert, veranstaltet von unserem gemeinsamen (homosexuellen) Freund, der ausserdem mein Verbündeter ist (das weiß mein Ex NICHT). Sein Freund (der mich unverschämterweise küssen wollte) ist einer der Musiker. Er ist ein sehr enger Freund von meinem Ex. Meine (langjährige) Freundin hilft bei der Orga mit, deswegen ist sie da.

Mein Verbündeter sagte gleich nach der Trennung, als ich ihn zufällig bei meiner Freundin traf, dass er nicht glaubt, dass es schon vorbei sei zwischen uns. Er kennt ihn aber nicht besonders gut. Da sie Landsmänner sind, sagte er, ich soll nicht länger als 2 Wochen warten, wenn ich ihn zurück will - sie seien halt stolz. Inzwischen weiß er auch von Mr. Latinos Seite über den Freund/Musiker, dass wir uns getrennt haben. Es macht also die Runde - obwohl das Verhältnis zwischen den Beiden wie erwähnt nicht besonders eng ist.

Ich hatte in einem anderen Forum so eine Tabelle gefunden, dass man mit ungefähr meinen Variablen 4 Wochen warten soll. Und ich dies bei er Ankündigung der KS auch mitteilen soll. Daran hab ich mich gehalten. Weil ich auch selbst Abstand brauch(t)e. Ich fühle mich immer noch überfordert. Weil es objektiv, nicht gut aussieht. Hier zieht mein Selbstschutz. Es sich aber subjektiv anders darstellt.
 
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Mod Sleepy

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Guten Abend zusammen,

es freut mich Goldi, dass du Interesse und Lernbereitschaft zeigst. Gerne erkläre ich dir das.

sicherlich wirst Du auch diese Zeilen von Wolfgang kennen und bin folglich sehr interessiert, wieso hier ein abweichendes Verhalten von der Strategie empfohlen wird.
Ja, natürlich kenne ich Wolfgangs Zeilen, Goldi. Ich habe sehr viel von Wolfgang gelernt und hinter seinen Texten stehe ich absolut.
Nur es gibt nicht die allumfassende Strategie, die genau auf jeden User passt. Warum nicht? Eben weil nicht jeder Mensch und jede Beziehung gleich ist.
Wolfgangs Text hier geht von einer ganz anderen Konstellation aus, als hier bei Lady gegeben ist.

Gehen wir nun also speziell auf Wolfgangs Text ein. Hier ist dir ein grober Lesefehler unterlaufen - sicherlich nicht beabsichtigt - aber dennoch ein Lesefehler. Ich markiere dir das entsprechende Wort mal farbig, wahrscheinlich erschließt sich dir das dann von selber, warum dieser Ratschlag für Lady überhaupt nicht zielführend sein kann.

Wolfgangs von dir zitierter Text lautet wie folgt:
Lady zu finden übrigens hier: https://www.beziehungsdoktor.de/trennung-ex-zurueck-erobern/

---------------------

Wie Sie sehen, sehr verehrte Leserinnen und Leser, gibt es unter den Verlassenden zwei psychologische Typen. Es ist außerordentlich wichtig für Sie, wenn Sie Ihren Ex zurückerobern wollen, dass Sie ihn in die richtige Kategorie einordnen – weil die in Frage kommenden Maßnahmen, die zu einer Annullierung der Trennung führen könnten, sich etwas voneinander unterscheiden.


Im ersten Fall, den häufigeren, hat der Verlassende seine Gefühle für den Expartner verloren bzw. diese sind verschüttet gegangen. In diesem Fall ist eine lange Kontaktsperre beim Ex zurückerobern unabdingbar, um den Verlassenden durch die Distanz die Möglichkeit zu geben, seine Gefühle für den Ex wieder zu finden. Der überwiegende Textteil dieser Seite beschäftigt sich mit dieser Thematik und mit taktischen Maßnahmen, die diese Situation verändern könnten.


Beim Trennungstyp II dürfen Sie um sie kämpfen…

Im zweiten Fall haben Sie es als Verlassener sehr viel einfacher Ihren Ex zurückerobern zu können, weil er noch immer sehr starke Gefühle für Sie hegt und lediglich sein Verstand den Entschluss gefasst hat, die Beziehung zu beenden.


Da menschliches Verhalten in der Regel sehr viel stärker von Gefühlen dominiert wird als von vernünftigen Erwägungen, sollte es Ihnen – in diesem speziellen Fall – leicht fallen, Ihren Ex zurückerobern zu können.


Zuallererst sollten Sie sich in Ruhe überlegen, welche Gründe Ihr Ex hatte, sich von Ihnen zu trennen und ob es für Sie Möglichkeiten gibt, an diesen neuralgischen Punkten für eine Verbesserung des Beziehungsklimas zu sorgen.


Nach zwei Wochen setzen Sie sich dann hin und verfassen eine Mail oder noch besser, einen hand- geschriebenen Brief, mit detaillierten Vorschlägen, was Sie beabsichtigen in Zukunft besser zu machen und bitten ihn, die Trennung rückgängig zu machen.


Wenn er schlau ist oder sich beraten hat lassen, weil er unter der Situation genauso gelitten hatte wie Sie, wird er Sie ein wenig zappeln lassen und die Antwort ein wenig verzögern. In so einem Fall sollten Sie es unbedingt vermeiden – aus Ungeduld – erneut bei ihm anzufragen. Sie haben den Ball in sein Spielfeld geworfen und nun muss er ihn aufnehmen und zurückspielen. Haben Sie bitte Geduld und warten Sie ab – auch wenn Ihnen das schwer fällt.


Ihr Partner hat sich in der Beziehung mit Ihnen alles andere als gut gefühlt, sonst hätte er den Schritt zur Trennung nicht gewagt; er ist ihm sicher schwer genug gefallen. Es ist für ihn wichtig, um seiner Selbstachtung willen, dass Sie wegen ihm jetzt auch ein kleines bisschen leiden und zittern. Gönnen Sie ihm diesen kleinen Triumph – er ist wichtig, das Kräfteverhältnis zwischen euch zu korrigieren. Wenn er geschickt vorgeht, wird er nicht sofort „hurra” rufen – sondern neutral antworten; seien Sie darauf vorbereitet; das hat nichts Schlimmes zu bedeuten.

Dieser ganze Ratschlag von Wolfgang ist sehr sinnvoll, stimmig und absolut richtig. Allerdings für eine komplett andere Fallkonstellation. Denn der Mr. Latino hat ja nicht die Lady verlassen, sondern die Lady hat den Mr. Latino verlassen aus ihren eigenen Gründen.

Dein angeführtes Beispiel wäre die perfekte Strategie... und zwar für den Mr. Latino, wenn er die Lady zurückhaben wollen würde, keinesfalls jedoch für Lady selbst.

Vielleicht überzeugst Du mich ja auch von Deinem Weg, welcher von der Strategie von Verlasser/innen abweicht.
Lieber Goldi, du kannst dir wirklich absolut sicher sein, dass es nicht auf meiner Agenda steht, dich von "meinem" Weg zu überzeugen. Auch kannst du dir sicher sein, dass ich hinter Wolfgang und seinen Strategien zu 100 % stehe. Dennoch ist es keinesfalls mein Anliegen, Überzeugungsarbeit zu leisten. :zwinkern:

Wenn du weitere Fragen hast, darfst du dich gerne melden.
 

Urban Lady

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Um es nochmal klarer auszudrücken:

Der springende Punkt sind meiner Meinung nach nicht seine fehlenden Gefühle für mich, sondern sein - generell - schlechter Zugang zu seinen Gefühlen (Angst vor Liebe, Schwarz-Weiß-Denken, zu wenig Selbstliebe, emotionale Unabhängigkeit).

Gepaart mit meiner - generellen - Beziehungsunsicherheit und der resultierenden Bedürftigkeit (zu viel Liebe, zu wenig Selbstliebe, emotionale Abhängigkeit) umschreibt das die aktuelle Problemlage. Insgesamt haben wir uns statt im Positiven eher im Negativen gespiegelt (bzw. anstatt in unserer eigenen Mitte zu ruhen). Letztendlich liegt bei uns Beiden vermutlich eine Muster der unsicheren Bindung zu Grunde, die bei ihm in autoritäre Charakteristik und bei mir in eine unsichere Charakteristik mündet. Ich sollte in Zukunft u.a. mehr Highlights einfordern und parallel den Rückzug des Partners besser aushalten lernen.

Nichts anderes hatte er vorgeschlagen, als er mehr Qualität anstatt Quantität vorgeschlagen hatte. Ihr erinnert euch, sein provozierender Satz "Lieber 1-2x im Monat richtig schön, als ständig dieses Rumgestreite!" in unserem Streitgespräch hatte meinen Cut ausgelöst. Im Affekt, weil ich wütend war und deswegen den Inhalt für bare Münze genommen hatte (obwohl ich eigentlich wusste, dass er zuspitzt, damit ich es endlich kapiere). Das war der vielzitierte Tropfen, der das Faß zum Überlaufen gebracht hat.

Mir. Latino und ich haben aufgrund unserer verschiedenen Verhaltenstendenzen als Individuen unterschiedliche Muster entwickelt, mit Druck und Stress von innen sowie außen umzugehen. Ich wünsche mir in Stresssituationen verstärkt die Bestätigung von meinem Ex. Deswegen greife ich öfters mal an, während Mr. Latino den Stress mit sich allein ausmachen möchte und sich schnell überfordert fühlt, wenn ich ihm scheinbar zu nahe komme. Dann flüchtet er. Wir wechseln dabei die Rollen ständig unbewusst, was andauernd Angriffs- und Fluchtaktivitäten aktiviert.

Wir sollten lernen, diese Dynamik bewusster wahrzunehmen. Wenn wir das lernen, passen wir meiner Meinung nach gut zusammen, weil wir uns jeweils in unserem Bindungsverhalten spiegeln. Genau das ist die Voraussetzung dafür, dem anderen mit größtem Verständnis zu begegnen und uns gegenseitig entgegenzukommen. So könnten wir am Ende echte Nähe zueinander aufbauen.

Wir können nämlich die innere Befindlichkeit hinter dem jeweiligen Verhalten eigentlich besonders gut nachempfinden – vor allem von der emotionalen Seite, die sich sogar somatisch, also körperlich ausdrücken kann.

Die letzten Absätze habe ich ungefähr so bei der Recherche im Internet entdeckt. Der letzte Satz könnte auch erklären, warum ich die Liebe meines Ex hauptsächlich nachts im Bett gespürt habe, anstatt in seinen Worten. Nicht (nur) beim Sex, sondern in seinen unglaublich innigen Umarmungen, die den großen Teil unserer Nächte ausgefüllt haben. So etwas habe ich zuvor noch nicht erlebt. Insbesondere unter dem Vorzeichen, dass er idR echte Schwierigkeiten beim Übernachten mit einer zweiten Person hat, finde ich das erstaunlich.

Damit wir wieder aufeinander zugehen können, müssen wir erst einmal eine gewisse Distanz aufbauen. Hier greift Wolfgangs und eure Strategie! Wir müssen wieder wegkommen von unserem automatisierten Flucht- oder Angriffsverhalten und das Ganze ohne aktivierte Emotion aus der Vogelperspektive betrachten. Dann erst können wir beginnen, Nähe und Distanz zwischen uns neu zu verhandeln!

Ich wünsche mir für die Zukunft, meinen Partner klarer zu sehen und weniger zu idealisieren.

Jetzt kann ich immerhin schon mal dem Kind ein paar Namen geben und fühle mich einen Schritt weiter (ein Grund meiner Blockade; solange ich nicht weiß, über welche Probleme wir uns im Spannungsfeld unser Beziehung ggf. - irgendwann, sollte denn eine Annäherung stattfinden - unterhalten müssen, brauche ich doch gar keinen Kontakt suchen; es geht schließlich in allererster Linie nicht um Exback, sondern darum, ob das überhaupt einen Sinn macht).

Danke, das liegt auf jeden Fall an euch und dem Forum, dass ich mich endlich so intensiv damit auseinander setze. Bislang hat mir nur der Kopf geschwirrt und ich war komplett verwirrt.
 
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Mod Sleepy

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Lady, auch wenn es jetzt deinen Redefluss eventuell unterbricht nur kurz zwei Hinweise/Ratschläge

a) wir wissen überhaupt nicht, was der Mr. Latino denkt, fühlt oder möchte. Niemand sitzt in seinem Kopf und er hat ja durchaus auch ein Anrecht darauf, dass er in dem was er sagt auch ernst genommen wird. Selbst wenn das dem Gegenüber nicht gefällt oder der Gegenüber meint, er würde es besser wissen was der Mr. Latino denkt. Es bringt dir also leider nicht viel, im Internet zu recherchieren oder seine Worte/Taten zu sezieren. Was dir etwas bringt, ist dich selbst zu hinterfragen und an deinen Baustellen zu arbeiten. Darauf hast du Einfluss. Ihn würde ich in dem was er sagt erstmal vollkommen ernst nehmen.

b) was spricht denn dagegen ganz ergebnisoffen zu diesem Konzert zu gehen?
Das ist eine schöne Gelegenheit mit sicherlich unterhaltsamer Stimmung. Da kannst du immer noch mit ihm ins Gespräch kommen sofern er sich nicht von selbst noch meldet.
 
G

Goldi

Gelöschter User
Hallo,

also ich fände es sehr interessant @Mod Sleepy, wie Deine Strategie konkret aussieht. Vielleicht sehen wir es ja doch gleich. Aber ich finde nur, dass es hier ratsam ist eine andere Strategie an zu wenden, welche für uns als Verlassene gilt.
Warum?
- Urban Lady sich von Mr Latino getrennt
- Tendenziell wird Mr Latino noch Urban Lady lieben, schließlich ist er verlassen worden
- er als Latino wird in seinem stolz verletzt sein und ich schließe es aus, dass er sich bei ihr melden wird und um sie kämpft. Dieses wäre bereits erfolgt. Zumal werde ihn seine Kumpels bestimmt davon abraten, weil dies Südländer tendenziell nicht machen, weil das Schwäche zeigt.
- der gemeinsame Bekannte weist Urban Lady bereits ebenfalls daraufhin, dass sie nicht zu lange warten solle

Daher finde ich nicht, dass wir hier nicht unsere Strategie anwenden können, denn all die Punkte treffen auf uns nicht zu.
Zu dem ist Urban Lady in der Bringschuld, was ja auch gern unserer Strategie ist, also dass unsere Exen auf uns zu gehen müssen.
 
G

Goldi

Gelöschter User
Danke, das liegt auf jeden Fall an euch und dem Forum, dass ich mich endlich so intensiv damit auseinander setze. Bislang hat mir nur der Kopf geschwirrt und ich war komplett verwirrt.

Es freut mich sehr, dass Dir die Diskussionen hier bereits helfen.
Wir werden Dir hier alle sehr gerne helfen und unterstützend zur Seite stehen.
 
M

Mod Clara

Gelöschter User
Aber ich finde nur, dass es hier ratsam ist eine andere Strategie an zu wenden, welche für uns als Verlassene gilt.
Von oben betrachtet sollte hier keine Strategie angewendet werden, im Grunde genommen (Beziehungsdauer knapp 6 Monate) ist es ein gescheitertes kennenlernen, was objektiv betrachtet, toxische Züge angenommen hat und dieses sollte nicht weiter unterstützt werden.

Liebe Urban,
dich hier weiter zu unterstützen in Form von "den Mann wieder in eine Beziehung zu beklmmen", halte ist nicht für gesund, allein in deiner momentanen seelischen Verfassung. Dein Körper und deine Seele haben Alarm geschlagen und du hast dich getrennt, nicht ohne Grund. Die ersten Jahre einer gesunden und glücklichen Partnerschaft laufen in der Regel ohne dieses Drama ab, was bei euch schon nach ein paar Wochen/Monaten zu Tage kam. Negative Dinge, die man in den ersten Monaten wahrnimmt und durch die rosa rote Brille als nicht so tragisch erkennt, verschlimmern sich in der Regel. Noch mehr Leid ist hier vorprogrammiert.

Auch ich bin damals hier aufgeschlagen, als ich verlassen habe und ich kann deinen Wunsch nachempfinden, die Trennung wieder rückgängig zu machen. Wolfgang war es damals selbst, der mir den Kopf so sehr gewaschen hat, sich für mich wünschte, dass mein Ex sich nie wieder melden möge. Das tat weh, sehr weh. Ich habe 2 Monate gelitten, bin fast in Depressionen gestürzt- doch habe ich mich konsequent an seinen Rat gehalten und für mich eine KS durchgezogen, ich bin sogar soweit gegangen, dass ich meinen Strang hab schließen lassen. Ich wollte mich mehr leiden und innerlich wusste ich, trotz meiner Liebe, ein geglücktes EB wäre für nicht gut ausgegangen. Zu unterschiedlich waren mein Ex und ich, wir passten in zahlreichen Ebenen einfach nicht zusammen.

Noch möchtest du meine Worte nicht hören, dass wollte ich damals auch nicht. Nimm dir bitte aber noch Zeit für dich. Welche Wünsche an einen Partner und eine Beziehung hast du, unabhängig von jeglicher Person. Wie sieht dein idealer Partner aus - reflektiere dich und dein Leben. Lasse dich nicht von Freunden oder uns unter Druck setzen, heute oder morgen Entscheidungen zu treffen und vor allem, setze dich selber nicht unter Druck.

Ihn und sein Leben wirst du nicht ändern können, dein Leben und dein Glück hast du aber stets selber in der Hand.
 

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