Möhre
Mitglied
- Registriert
- 4 Aug. 2021
- Beiträge
- 18
Hallo liebes Forum,
seit ein paar Wochen lese ich hier fleißig mit (natürlich auch die allgemeinen Texte). Vor allem beim sehr hoffnungsvoll klingenden Strang von Becki - aber auch bei vielen anderen. Und die Community klingt toll. Ich finde es super, was für einen Blick auf das Selbst gelegt wird und es nicht darum geht den Ex unter falschen Prämissen zurück zu bekommen - sondern immer mit dem Ziel im unwahrscheinlichen neuen Anlauf eine gesunde Partnerschaft zu führen. Wofür beide individuell an sich arbeiten müssen.
Nun zu meiner Geschichte: Mein (w31) Ehemann (m30) hat mich vor gut drei Monaten verlassen. Bis gestern haben wir noch zusammen gewohnt, nächstes Wochenende holt er noch ein bisschen übrig gebliebenes Zeug aus dem Keller und was ich bis dahin hier noch so finde - und das wird wahrscheinlich einiges sein. Wir haben zwei kleine Kinder miteinander (2 und 5), waren 13 Jahre zusammen und nähern uns unserem ersten Hochzeitstag (im Oktober). Was hat zur Trennung geführt? Der erste Schnitt kam für mich aus heiterem Himmel, aber in den letzten Wochen haben wir, weil räumliche Distanz kaum möglich war, viel geredet. Sind auch immer wieder im Bett gelandet. Er sagt, er liebt mich nicht mehr so wie er sollte, weil es mir im letzten Jahr so schlecht geht. Es ist wohl ein Mix aus vielem: wir hatten im Januar beide Corona und waren zu viert hier eingesperrt. Gemixt mit der Hochzeit hat das eine Nähe reingebracht, die er als einengend empfindet. Er hatte durch Corona unfassbar viel Stress auf Arbeit (Gesundheitsbranche), während ich quasi arbeitslos geworden bin (Veranstaltungsbranche), der Hauptgrund warum es mir auch so schlecht ging... Nach viel hin und her sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir zu sehr "eine Person" geworden sind, wahnsinnig jung waren als wir uns trafen und uns beide für sich nicht mehr kennen, weil wir immer nur im Team und als Eltern existiert haben. Die Grenzen zwischen uns verwischt sind. Das sehe ich alles ein. Ich habe auch von vornherein die Trennung akzeptiert und glaube sie war richtig. Großen Streit oder Vorwürfe gab es nicht, nicht mal Liebesbekundungen. Allerdings hoffe ich so sehr, dass wir wieder zueinander finden, wenn wir uns selbst wieder haben. Denn er ist ein unfassbar toller Mensch, der nur wahnsinnig Probleme hat seine Gefühle und Bedürfnisse zu kommunizieren. Und ich habe meinen Selbstwert vollständig von ihm abhängig gemacht, und als er mich im letzten Jahr als "schwach" und "schlecht gelaunt" wahrgenommen hat, habe ich dieses Selbstbild übernommen. Seit der Trennung weiß ich aber, dass ich viel stärker bin als er oder ich je gedacht hätten.
Wir haben natürlich weiterhin viel Kontakt, der Kinder wegen. Ab September geht die Kleine in den Kindergarten, da gibt es viel zu klären und planen. Sie nimmt die Situation zum Glück ganz gut auf bisher, aber der Auszug war ja eben auch erst gestern. Der Große leidet schon sehr. Das bricht mir das Herz. Wir streben eine 50/50 Lösung an, anders ist das auch jobmäßig gar nicht zu bewältigen (Schichtdienst, Wochenendarbeit...). Ich habe letzte Woche vorgeschlagen, dass wir persönliche Gespräche erstmal eindämmen und uns nur auf die Kinder und organisatorisches begrenzen. Weil ich leider die letzten Wochen immer für ihn da war, wenn irgendwas war. Sei es Stress auf der Arbeit oder mit seinen Eltern oder sonst was. Also ab jetzt die Kontaktsperre light, während ich mir einfach nur wünsche, wieder in seinen Armen zu liegen...
Ich will mich auch auf mich konzentrieren jetzt. Mich neu kennen lernen. Und dann irgendwann gucken, auf welcher Ebene er und ich uns annähern. Wir haben uns versprochen keinen Rosenkrieg anzuzetteln, sondern den Kindern zu vermitteln, dass wir uns weiter respektieren. Und um das vernüftig rüber bringen zu können, müssen wir uns den Respekt halt auch erhalten. Keine Ahnung auf welche Ebene ich am Ende will - Beziehung, Freundschaft oder einfach nur gemeinsam Eltern sein. Das kommt glaube ich darauf an wie wir uns mit Abstand entwickeln. Aber ich will auch um die Ehe kämpfen - er fehlt mir auch einfach so...
seit ein paar Wochen lese ich hier fleißig mit (natürlich auch die allgemeinen Texte). Vor allem beim sehr hoffnungsvoll klingenden Strang von Becki - aber auch bei vielen anderen. Und die Community klingt toll. Ich finde es super, was für einen Blick auf das Selbst gelegt wird und es nicht darum geht den Ex unter falschen Prämissen zurück zu bekommen - sondern immer mit dem Ziel im unwahrscheinlichen neuen Anlauf eine gesunde Partnerschaft zu führen. Wofür beide individuell an sich arbeiten müssen.
Nun zu meiner Geschichte: Mein (w31) Ehemann (m30) hat mich vor gut drei Monaten verlassen. Bis gestern haben wir noch zusammen gewohnt, nächstes Wochenende holt er noch ein bisschen übrig gebliebenes Zeug aus dem Keller und was ich bis dahin hier noch so finde - und das wird wahrscheinlich einiges sein. Wir haben zwei kleine Kinder miteinander (2 und 5), waren 13 Jahre zusammen und nähern uns unserem ersten Hochzeitstag (im Oktober). Was hat zur Trennung geführt? Der erste Schnitt kam für mich aus heiterem Himmel, aber in den letzten Wochen haben wir, weil räumliche Distanz kaum möglich war, viel geredet. Sind auch immer wieder im Bett gelandet. Er sagt, er liebt mich nicht mehr so wie er sollte, weil es mir im letzten Jahr so schlecht geht. Es ist wohl ein Mix aus vielem: wir hatten im Januar beide Corona und waren zu viert hier eingesperrt. Gemixt mit der Hochzeit hat das eine Nähe reingebracht, die er als einengend empfindet. Er hatte durch Corona unfassbar viel Stress auf Arbeit (Gesundheitsbranche), während ich quasi arbeitslos geworden bin (Veranstaltungsbranche), der Hauptgrund warum es mir auch so schlecht ging... Nach viel hin und her sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir zu sehr "eine Person" geworden sind, wahnsinnig jung waren als wir uns trafen und uns beide für sich nicht mehr kennen, weil wir immer nur im Team und als Eltern existiert haben. Die Grenzen zwischen uns verwischt sind. Das sehe ich alles ein. Ich habe auch von vornherein die Trennung akzeptiert und glaube sie war richtig. Großen Streit oder Vorwürfe gab es nicht, nicht mal Liebesbekundungen. Allerdings hoffe ich so sehr, dass wir wieder zueinander finden, wenn wir uns selbst wieder haben. Denn er ist ein unfassbar toller Mensch, der nur wahnsinnig Probleme hat seine Gefühle und Bedürfnisse zu kommunizieren. Und ich habe meinen Selbstwert vollständig von ihm abhängig gemacht, und als er mich im letzten Jahr als "schwach" und "schlecht gelaunt" wahrgenommen hat, habe ich dieses Selbstbild übernommen. Seit der Trennung weiß ich aber, dass ich viel stärker bin als er oder ich je gedacht hätten.
Wir haben natürlich weiterhin viel Kontakt, der Kinder wegen. Ab September geht die Kleine in den Kindergarten, da gibt es viel zu klären und planen. Sie nimmt die Situation zum Glück ganz gut auf bisher, aber der Auszug war ja eben auch erst gestern. Der Große leidet schon sehr. Das bricht mir das Herz. Wir streben eine 50/50 Lösung an, anders ist das auch jobmäßig gar nicht zu bewältigen (Schichtdienst, Wochenendarbeit...). Ich habe letzte Woche vorgeschlagen, dass wir persönliche Gespräche erstmal eindämmen und uns nur auf die Kinder und organisatorisches begrenzen. Weil ich leider die letzten Wochen immer für ihn da war, wenn irgendwas war. Sei es Stress auf der Arbeit oder mit seinen Eltern oder sonst was. Also ab jetzt die Kontaktsperre light, während ich mir einfach nur wünsche, wieder in seinen Armen zu liegen...
Ich will mich auch auf mich konzentrieren jetzt. Mich neu kennen lernen. Und dann irgendwann gucken, auf welcher Ebene er und ich uns annähern. Wir haben uns versprochen keinen Rosenkrieg anzuzetteln, sondern den Kindern zu vermitteln, dass wir uns weiter respektieren. Und um das vernüftig rüber bringen zu können, müssen wir uns den Respekt halt auch erhalten. Keine Ahnung auf welche Ebene ich am Ende will - Beziehung, Freundschaft oder einfach nur gemeinsam Eltern sein. Das kommt glaube ich darauf an wie wir uns mit Abstand entwickeln. Aber ich will auch um die Ehe kämpfen - er fehlt mir auch einfach so...