Hallo Hurtig,
ich lese in deinem Strang immer mal wieder mit. Ist ne schöne Scheiße bei Dir. Tatsächlich ist das Wichtigste, dass ihr unterschiedliche Adressen bekommt, und zwar so schnell wie nur irgendwie möglich. Glaub mir, ich hab das Anfang des Jahres auch mitgemacht. Das ist Guantanamo für den Verlassenen. Du siehst, wie sie sich im Bad die Mumu waxt, du bekommst mit, welche Unterwäsche (die praktische oder die scharfe) am nächsten Tag im Wäschekorb liegt, bei jedem Griff an ihr Handy versetzt es dir einen Stich ins Herz. Wenn sie außer Haus ist, geht das Kopfkino an und dir ist klar, dass die nicht Kniffel spielen gegangen ist, sondern ein Feuerwerk im Bett zündet, so wie du sie noch nie erlebt hast.
Das geht nicht, da gehst du kaputt. Dann miete Dir ein Monteurszimmer oder irgendetwas sonst, aber geh da raus, so schnell du nur kannst. Sonst wirst du psycho, so schnell kannst gar nicht auf eins zählen. Natürlich geht es der Exi mal super und mal beschissen. Glücklich ist sie mit der Situation nicht. Aber du bist die ärmste Sau in dem Spiel und dann kommen erst die Kinder. Für die wird's später schwierig, aber bis dahin musst du dich gefangen haben und das geht nicht, wenn du ihr beim Fremdvögeln quasi zusehen musst. Sorry für die sehr harten Worte, aber so drastisch sie sind, können sie trotzdem nicht ansatzweise beschreiben, was die Verlassenen in so einer Situation durchmachen müssen.
Wünsche dir ganz viel Kraft für den nächsten so wichtigen Schritt. Eines mag trösten (auch wenn man es schon so oft gehört hat): es wird besser mit der Zeit und erst der Abstand öffnet einem die Augen.