Admaro
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- 25 Sep. 2024
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Hallo Zusammen,
ich bin neu hier und, wie konnte es anders sein, bin ich in diesem Forum gelandet, weil es mir gerade nicht so gut geht und ich Austausch, Trost und Ratschläge suche. Meinen Status kann ich so bezeichnen, ich habe zwischenzeitlich die Trennung akzeptiert und bin wütend.
Nun zu meiner Geschichte. Ich habe versucht, die Situation zusammen zu raffen, verzeiht mir, wenn es doch etwas lang wird.
7 Jahre habe ich eine Beziehung gehabt, die letztendlich eine Affäre war. 7 Jahre habe ich geliebt, gelitten und die tollsten Sachen erlebt. Wir hatten uns in einem Portal kennengelernt, wo es nur um das Eine ging. Ich wollte die schönste Sache der Welt ohne die Beziehungsanbahnung. Auch sind wir um die 50 vielleicht nicht mehr so unbeschwert, wenn es um Beziehungen geht. Ich wollte einfach erst einmal Spaß haben und wenn mehr daraus wird, schön. Darum war es mir wichtig, dass der Sexpartner ungebunden, frei ist. Ich wollte keine heimliche Geliebte sein.
Dann trat mein Affärenmann in mein Leben. In seinem Account stand: getrennt lebend. Es war mit ihm magisch, romantisch und der beste Sex ever. Wir waren jede Woche seit dem zusammen und haben die Stadt und das Bett unsicher gemacht. Rockkonzerte, Bars, Sauna, aufregende Diskussionen, gemeinsame Urlaube. Das volle Programm. Er war so, wie ich es mir immer mit einem Mann gewünscht habe.
Zwischen all diesen schönen Momenten mit meinem Affärenmann hat er natürlich über seine private Situation, über seine Familie gesprochen und zwischendrin haben seine Erzählungen nicht so ganz gepasst zu dem Umstand, dass er getrennt wäre. Aber wie es so ist, Schwamm drüber. Du hörst Gespenster. Doch irgendwann rückte er raus, dass er nicht wirklich getrennt ist, sondern dass sich die Eheleute aus dem Weg gehen. Bang!! Doch da war ich schon tief drin.
Zu gleicher Zeit gestand er mir auch, dass er sich in mich verliebt hat. Er bat mich, ihm für eine Beziehung noch Zeit zu geben, da sein Sohn gerade Abitur machte und er ihn mit einer kompletten Trennung nicht das Abi versauen möchte. Man ist ja empathisch, also habe ich das verstanden und sogar für sehr rücksichtsvoll gehalten. Was für ein toller Mensch! (Ich könnte heute darüber schreien......).
Es folgten trotzdem unglaubliche Momente. Es folgten jedoch auch ca. 1 1/2 Jahre später von ihm eine Auszeit, die er nach einer Woche abbrach. Ich wiederum habe nach 5 Jahren mich versucht zu trennen. Die hat er akzeptiert und 3 Wochen später wieder versucht mich zurückzugewinnen und dass er die Trennung jetzt unbedingt vollziehen möchte, da er mich unfassbar liebt und es ihm jetzt um so mehr bewusst ist. Ich gab ihm dafür Zeit, ohne dass wir uns sehen.
Getrennt hat er sich natürlich nicht.
Mein Geliebter hat mich 7 Jahre vertröstet, zurückgeholt, gelogen, geschworen, verworfen, war abweisend, war zugewandt.
Ende Juni nun hat die Ehefrau meines Affärenpartners einen Liebesbrief in seinen Unterlagen gefunden und so flog die Affäre auf.
Seine Frau hat ihn weder rausgeschmissen, noch die Scheidung eingereicht. Natürlich war sie wütend, natürlich hat sie ihm Vorwürfe gemacht. Doch sie hat sich angeblich selbst auch die Schuld gegeben, sie wäre in einem Dornröschenschlaf verweilt und nun sei sie durch die Kenntnis der Affäre aufgewacht und will kämpfen. Sie will all das mit ihm machen, was er mit mir gemacht hat. Schließlich hätte ich einen Vorteil gehabt. Ich habe mit ihm die schönen Dinge gemacht und sie nur Alltag.
Was jahrelang probagiert wurde, nämlich den richtigen Zeitpunkt für die Trennung, glaubte ich nun, sei eingetreten. Was er nie fertig brachte, sollte die Entdeckung des Briefes sein.
Pustekuchen!
Außerdem hat sie sich über meinen Brief sehr echoviert. So schreibt kein normaler Mensch. Ich hätte ihren Mann ja um den Finger gewickelt mit solchem Liebesgesang. Seine Briefe und Emails kennt sie natürlich nicht. Zumindest habe ich darüber keine Kenntnis. Der arme Mann war also mein Opfer.
Mein Geliebter hat mich nach dieser Zeit beruhigt, ich solle ihm noch ein letztes Mal vertrauen. Er werde das im Guten lösen, da seine Ehefrau ja nicht ausgeflippt ist. So kann er das "sachlich" lösen. Er liebt mich und er will mich. Er möchte mit ihr Freundschaft, auch wegen der 4 (erwachsenen) Kinder und mit mir eine Beziehung. Mein Bauch hat geschrieen und ihm kein Wort geglaubt. Die Vergangenheit in diesen 7 Jahren hat mich wohl geprägt.
Sein Standardsatz war übrigens: es ist eben nicht so einfach. Und ich liebe dich, und irgendwann sagte er auch: wahrscheinlich auch meine Frau. Bam!!
Und nun die Offenbarung der Affäre.
In der sehr kurzen Zeit, in der seine Frau die Affäre mit ihm verarbeitete und er mir versicherte, dass alles gut wird und er mich will, fuhr er mit ihr in den Urlaub, postete Sonnenuntergangsbilder (wo ich wusste, dass er mit ihr dort ist) und sagte anschließend: er hätte sich neu in seine Frau verliebt, sie kämpft so um ihn und da wir beide ja keine polyamore Beziehung mit ihm eingehen wollen, muss er sich entscheiden. Wobei, nein er sagte, er muss sich ja entscheiden, weil wir das von ihm verlangen. Mein Gott, der Arme.
So hat er also die eben gerade noch ach so tolle Liebe mit mir beendet. Er hätte sich neu in seine Frau verliebt, so toller Sex, so eine tolle Zugewandtheit mit ihr nun. Aber ich werde immer in seinem Herzen bleiben. Ist das nicht toll? Ich freue mich so! - Ironie off!
Tja, wer braucht da noch so eine Geliebte. Die fehlenden Lücken sind wieder gefüllt mit der Ehefrau. Ich war nie eine Kandidatin für eine Beziehung. Ich war Lückenfüller. Das zuzugeben, konnte ich erst jetzt, nachdem ich so wahnsinng wütend bin.
Und nun lebe ich in Grauland. Ich erlebe mit meinen 55 Jahren einen Liebeskummer von einem Ausmaß, den ich das letzte Mal nach meiner ersten Liebe hatte. Da war ich 20.
Ich kann weder das Schöne mit ihm sehen, ich kann weder ordentlich abschließen und mir sagen, du hast zum Schluss mehr gelitten, als geliebt. Ich habe so eine Wut, ich bin so sehr verletzt. Ich fühle mich wie eine faule Kartoffel, die angewidert entsorgt wurde. Ich bin jahrelang einer Täuschung aufgesessen und nun enttäuscht. Die deutsche Sprache hat ja in dem Fall sehr passende Wörter hierfür. Ent-täuscht.
Ich frage mich, wie konnte das passieren? Mir? Warum habe ich das so lange mitgemacht? Wie kann ein Mensch jemand anderen so benutzen? Wie kann er so egoistisch handeln, Menschen nach Engagement auszuwechseln? Warum habe ich ihn nicht gleich verlassen?
Ich leide! Ich leide sehr! Und das hat er nicht verdient. Aber ich kann es nicht abstellen. Ich funktioniere, aber ich lebe gerade nicht. Ich habe ein schönes Leben auch ohne ihn, aber ich spüre es gerade nicht.
Ich habe ihn sehr geliebt, denn er hat sehr viele Gute Eigenschaften. Ich weiß, dass ich kein Monster geliebt habe. Und doch ist dieser Post hier wahrscheinlich sehr wütend und voller Abneigung. Aber die Trennung fühlt sich wie ein Entsorgen an.
Fast einen Monat ist das nun her.
Wie habt ihr das ausgehalten und überlebt? Wie habt ihr für euch verarbeitet, warum ihr solch einen Menschen soweit in euer Leben gelassen habt?
Ich danke euch für´s Lesen und den Ausstausch.
LG Admaro
ich bin neu hier und, wie konnte es anders sein, bin ich in diesem Forum gelandet, weil es mir gerade nicht so gut geht und ich Austausch, Trost und Ratschläge suche. Meinen Status kann ich so bezeichnen, ich habe zwischenzeitlich die Trennung akzeptiert und bin wütend.
Nun zu meiner Geschichte. Ich habe versucht, die Situation zusammen zu raffen, verzeiht mir, wenn es doch etwas lang wird.
7 Jahre habe ich eine Beziehung gehabt, die letztendlich eine Affäre war. 7 Jahre habe ich geliebt, gelitten und die tollsten Sachen erlebt. Wir hatten uns in einem Portal kennengelernt, wo es nur um das Eine ging. Ich wollte die schönste Sache der Welt ohne die Beziehungsanbahnung. Auch sind wir um die 50 vielleicht nicht mehr so unbeschwert, wenn es um Beziehungen geht. Ich wollte einfach erst einmal Spaß haben und wenn mehr daraus wird, schön. Darum war es mir wichtig, dass der Sexpartner ungebunden, frei ist. Ich wollte keine heimliche Geliebte sein.
Dann trat mein Affärenmann in mein Leben. In seinem Account stand: getrennt lebend. Es war mit ihm magisch, romantisch und der beste Sex ever. Wir waren jede Woche seit dem zusammen und haben die Stadt und das Bett unsicher gemacht. Rockkonzerte, Bars, Sauna, aufregende Diskussionen, gemeinsame Urlaube. Das volle Programm. Er war so, wie ich es mir immer mit einem Mann gewünscht habe.
Zwischen all diesen schönen Momenten mit meinem Affärenmann hat er natürlich über seine private Situation, über seine Familie gesprochen und zwischendrin haben seine Erzählungen nicht so ganz gepasst zu dem Umstand, dass er getrennt wäre. Aber wie es so ist, Schwamm drüber. Du hörst Gespenster. Doch irgendwann rückte er raus, dass er nicht wirklich getrennt ist, sondern dass sich die Eheleute aus dem Weg gehen. Bang!! Doch da war ich schon tief drin.
Zu gleicher Zeit gestand er mir auch, dass er sich in mich verliebt hat. Er bat mich, ihm für eine Beziehung noch Zeit zu geben, da sein Sohn gerade Abitur machte und er ihn mit einer kompletten Trennung nicht das Abi versauen möchte. Man ist ja empathisch, also habe ich das verstanden und sogar für sehr rücksichtsvoll gehalten. Was für ein toller Mensch! (Ich könnte heute darüber schreien......).
Es folgten trotzdem unglaubliche Momente. Es folgten jedoch auch ca. 1 1/2 Jahre später von ihm eine Auszeit, die er nach einer Woche abbrach. Ich wiederum habe nach 5 Jahren mich versucht zu trennen. Die hat er akzeptiert und 3 Wochen später wieder versucht mich zurückzugewinnen und dass er die Trennung jetzt unbedingt vollziehen möchte, da er mich unfassbar liebt und es ihm jetzt um so mehr bewusst ist. Ich gab ihm dafür Zeit, ohne dass wir uns sehen.
Getrennt hat er sich natürlich nicht.
Mein Geliebter hat mich 7 Jahre vertröstet, zurückgeholt, gelogen, geschworen, verworfen, war abweisend, war zugewandt.
Ende Juni nun hat die Ehefrau meines Affärenpartners einen Liebesbrief in seinen Unterlagen gefunden und so flog die Affäre auf.
Seine Frau hat ihn weder rausgeschmissen, noch die Scheidung eingereicht. Natürlich war sie wütend, natürlich hat sie ihm Vorwürfe gemacht. Doch sie hat sich angeblich selbst auch die Schuld gegeben, sie wäre in einem Dornröschenschlaf verweilt und nun sei sie durch die Kenntnis der Affäre aufgewacht und will kämpfen. Sie will all das mit ihm machen, was er mit mir gemacht hat. Schließlich hätte ich einen Vorteil gehabt. Ich habe mit ihm die schönen Dinge gemacht und sie nur Alltag.
Was jahrelang probagiert wurde, nämlich den richtigen Zeitpunkt für die Trennung, glaubte ich nun, sei eingetreten. Was er nie fertig brachte, sollte die Entdeckung des Briefes sein.
Pustekuchen!
Außerdem hat sie sich über meinen Brief sehr echoviert. So schreibt kein normaler Mensch. Ich hätte ihren Mann ja um den Finger gewickelt mit solchem Liebesgesang. Seine Briefe und Emails kennt sie natürlich nicht. Zumindest habe ich darüber keine Kenntnis. Der arme Mann war also mein Opfer.
Mein Geliebter hat mich nach dieser Zeit beruhigt, ich solle ihm noch ein letztes Mal vertrauen. Er werde das im Guten lösen, da seine Ehefrau ja nicht ausgeflippt ist. So kann er das "sachlich" lösen. Er liebt mich und er will mich. Er möchte mit ihr Freundschaft, auch wegen der 4 (erwachsenen) Kinder und mit mir eine Beziehung. Mein Bauch hat geschrieen und ihm kein Wort geglaubt. Die Vergangenheit in diesen 7 Jahren hat mich wohl geprägt.
Sein Standardsatz war übrigens: es ist eben nicht so einfach. Und ich liebe dich, und irgendwann sagte er auch: wahrscheinlich auch meine Frau. Bam!!
Und nun die Offenbarung der Affäre.
In der sehr kurzen Zeit, in der seine Frau die Affäre mit ihm verarbeitete und er mir versicherte, dass alles gut wird und er mich will, fuhr er mit ihr in den Urlaub, postete Sonnenuntergangsbilder (wo ich wusste, dass er mit ihr dort ist) und sagte anschließend: er hätte sich neu in seine Frau verliebt, sie kämpft so um ihn und da wir beide ja keine polyamore Beziehung mit ihm eingehen wollen, muss er sich entscheiden. Wobei, nein er sagte, er muss sich ja entscheiden, weil wir das von ihm verlangen. Mein Gott, der Arme.
So hat er also die eben gerade noch ach so tolle Liebe mit mir beendet. Er hätte sich neu in seine Frau verliebt, so toller Sex, so eine tolle Zugewandtheit mit ihr nun. Aber ich werde immer in seinem Herzen bleiben. Ist das nicht toll? Ich freue mich so! - Ironie off!
Tja, wer braucht da noch so eine Geliebte. Die fehlenden Lücken sind wieder gefüllt mit der Ehefrau. Ich war nie eine Kandidatin für eine Beziehung. Ich war Lückenfüller. Das zuzugeben, konnte ich erst jetzt, nachdem ich so wahnsinng wütend bin.
Und nun lebe ich in Grauland. Ich erlebe mit meinen 55 Jahren einen Liebeskummer von einem Ausmaß, den ich das letzte Mal nach meiner ersten Liebe hatte. Da war ich 20.
Ich kann weder das Schöne mit ihm sehen, ich kann weder ordentlich abschließen und mir sagen, du hast zum Schluss mehr gelitten, als geliebt. Ich habe so eine Wut, ich bin so sehr verletzt. Ich fühle mich wie eine faule Kartoffel, die angewidert entsorgt wurde. Ich bin jahrelang einer Täuschung aufgesessen und nun enttäuscht. Die deutsche Sprache hat ja in dem Fall sehr passende Wörter hierfür. Ent-täuscht.
Ich frage mich, wie konnte das passieren? Mir? Warum habe ich das so lange mitgemacht? Wie kann ein Mensch jemand anderen so benutzen? Wie kann er so egoistisch handeln, Menschen nach Engagement auszuwechseln? Warum habe ich ihn nicht gleich verlassen?
Ich leide! Ich leide sehr! Und das hat er nicht verdient. Aber ich kann es nicht abstellen. Ich funktioniere, aber ich lebe gerade nicht. Ich habe ein schönes Leben auch ohne ihn, aber ich spüre es gerade nicht.
Ich habe ihn sehr geliebt, denn er hat sehr viele Gute Eigenschaften. Ich weiß, dass ich kein Monster geliebt habe. Und doch ist dieser Post hier wahrscheinlich sehr wütend und voller Abneigung. Aber die Trennung fühlt sich wie ein Entsorgen an.
Fast einen Monat ist das nun her.
Wie habt ihr das ausgehalten und überlebt? Wie habt ihr für euch verarbeitet, warum ihr solch einen Menschen soweit in euer Leben gelassen habt?
Ich danke euch für´s Lesen und den Ausstausch.
LG Admaro