Mayflower

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18 Apr. 2017
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Guten Tag liebes Forum.

Ich bin ein verheirateter Mann mitte 40 und beginne mich in den letzten Wochen immer tiefer in ein Gefühlschaos zu verstricken.
Da ich bisher noch mit niemandem im Freundeskreis darüber sprechen wollte, möchte ich mir hier gerne mal alles von der Seele schreiben und würde mich auch über ernst gemeinte Beiträge jeder Art freuen.

Meine Geschichte:

Vor etwa einem Jahr bin ich zum ersten Mal mit der Freundin meiner Frau und unseren Kindern allein auf einen Ausflug gegangen. Wir sind beide verheiratet (je zwei Kinder unter 6J) und kennen uns schon über zehn Jahre. Völlig unerwartet für mich hat es auf diesem Ausflug zwischen uns “gefunkt“. Wir sind uns schon immer sehr sympathisch aber auch schon seit wir uns kennen in unseren Beziehungen und somit für einander tabu. Mit “gefunkt“ meine ich, dass sich unser Gespräch beidseitig immer enger um das Thema unserer gegenseitigen Zuneigung gedreht hat und auch das Wort “Affäre“ wurde in einem spassigen Kontext von ihr ins Gespräch gebracht. Weil der erste Ausflug sehr schön war und unsere Partner über die zusätzliche Freizeit anfangs auch froh waren, haben wir die Ausflüge ohne Partner öfter wiederholt. Dabei sind wir im Laufe des Jahres immer etwas weiter auf die “rote Linie“ zugegangen, haben es aber vermieden über unsere Beziehung oder die gegenseitigen Gefühle zu sprechen. Ausser inniger Umarmungen und unverbindlicher Andeutungen ist es aber zu nichts gekommen.
Wir telefonieren und chatten häufig und unsere Partner haben bereits ihr Missfallen über unsere Annäherung angedeutet. Aber auch hierbei wurde noch nichts direkt ausgesprochen. Beispiel: Auf einem Fest umarmen sich ihr Mann und meine Frau demonstrativ. Als ein gemeinsamer Freund fragt, was denn hier los sei, sagt meine Frau, dass wir es ihnen ja vorgemacht hätten.
Es gab im vergangenen Jahr ein paar Anläufe der Freundin das Thema anzusprechen aber aus Angst vor den Konsequenzen habe ich mich immer heraus gewunden und das Thema gewechselt. Tatsache ist, dass wir uns beide sehr zueinander hingezogen fühlen, jeweils in der Nähe des Anderen sein wollen und uns gerne berühren und lange umarmen. Wir sind aber nie zu zweit alleine und wer weiß was passieren würde?

Das Problem:

Ich möchte meine Familie weder gefährden geschweige denn verlassen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es ihr genauso geht. Dennoch haben wir starke Gefühle füreinander. Da unsere Familien befreundet sind können wir schlecht den Kontakt abbrechen aber das wollen wir natürlich auch nicht. Es ist nichts ausgesprochen, weil es einerseits sehr schön ist das Gefühl der verliebtheit nochmal zu spüren, die ganze Geschichte aber objektiv betrachtet keine Zukunft hat und womöglich durch ein Gespräch beendet würde. Zuerst dachte ich, die Gefühle würden sich nach einiger Zeit wieder legen, aber bei jedem Treffen wird das Feuerchen erneut angefacht.

Fragen:

Wäre ein klärendes Gespräch hilfreich oder sollte ich einfach meine Gefühle für die Freundin bekämpfen?
Mit wem sollte ich zuerst sprechen, meiner Frau oder mit der Freundin?
Es handelt sich wie gesagt auch um die Freundin meiner Frau und deren Beziehung möchte ich nicht grundlos stören.

Vielen Dank fürs durchlesen!
 

Euphoria

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Willkommen hier in diesem ganz besonderen Forum!

Puh, was für eine schwierige Situation, in der Du da steckst!
Die Tatsache, dass Du hierher gefunden hast und dass Du einen eigenen Strang eröffnet hast, lässt ja auch erahnen, wie sehr Du emotional damit beschäftigt bist.

Wenn Du hier ein bisschen in die Geschichten eintauchst, wirst Du ja feststellen, dass diese Affären oder heimliche Lieben (oder wie man das sonst noch bezeichnen könnte) jeweils geprägt sind von vielen tiefen Gefühlen in alle mögliche Richtungen:).

Raten bzw. Dir Deine Fragen beantworten ist nicht ganz einfach, so nach Deinem ersten Beitrag. Ich denke, man muss ein bisschen mehr von Dir, von Euren Dynamiken erfahren, um zunächst vor allem zusammen zu reflektieren und um die Dinge von allen Seiten zu betrachten, was Dir dann im besten Falle mehr Klarheit für Dein Handeln bringen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mrs. Steele

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31 März 2014
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6.991
Lieber Mayflower,

herzlich Willkommen bei uns....:smile:

Das ist ja wirklich keine einfache Situation, in der Du da steckst. Bevor Du aber in die eine oder andere Richtung handelst, würde ich das Forum hier nutzen, um Dir darüber klar zu werden, was Du in Deiner Ehe vermisst und was Du bei der Freundin findest, was Dir Deine Frau nicht geben kann (ich schätze mal, es wird mehr sein, als einfach das Gefühl der Verliebtheit...). Der Königsweg wäre natürlich, wenn für Dich klar ist, dass Du bei Deiner Frau bleiben willst, mit ihr über das, was Dir fehlt in der Beziehung zu reden. Aber ich denke, das muss alles wohl überlegt sein. Ganz am Anfang steht, dass Du Dir klar werden musst, was Du willst und was es ist, was Dich bei der Freundin so anzieht.

Gefühle für die Freundin bekämpfen, so wie Du schreibst, wird ganz sicher nicht funktionieren. Wenn man Gefühle so einfach bekämpfen könnte, gäbe es das Forum und auch Affären nicht :PP
Ich würde daher erstmal ganz freundlich zu Dir selber sein und anerkennen, dass Du diese Gefühle für die andere Frau gerade hast. Sie wollen Dir ja was sagen, und sind nicht umsonst da und deswegen gehören sie, auch wenn sie vielleicht schwierige Dinge mit sich bringen, akzeptiert zuallererst. Sicher leichter gesagt als getan....

Lg erstmal,
Mrs. Steele
 

Mod Nouvelle Vague

Moderator
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Hey Mayflower,

Herzlich Willkommen hier.
Das ist eine sehr komplexe Situation in der Du Dich befindest.
Ich würde Dir auch empfehlen, hier zu lesen und Dir selbst noch etwas Zeit zu geben.

Zunächst würde ich eher raten, Deine Gefühle noch etwas zu beobachten, denn bekämpfen geht womöglich ohnehin nach hinten los.

Die Konstellation, in der Du Dich befindest, ist natürlich sehr verzwickt. Ich kann mir gut vorstellen, wie Dich das beschäftigt, zumal Eure jeweiligen Partner ja auch bereits darauf aufmerksam geworden sind.

Ich denke, Du solltest jetzt auf keinen Fall etwas mit der "Brechstange" unternehmen.
Vielleicht schreibst Du einfach auch hier noch ein wenig, dann wird es klarer, letztlich auch für Dich.

lg
NV
 

Mayflower

Mitglied
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18 Apr. 2017
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6
Vielen Dank vorab für die lieben Antworten und Ratschläge.

Natürlich habe ich schon viel über die Situation gegrübelt. Ich bin ein eher nachdenklicher, rationaler Mensch. Meine Frau kenne ich schon seit unserer frühen Jugend und sie war meine große Liebe. Wir haben geheiratet und über zehn Jahre kinderlos zusammen gelebt. Nach dem ersten Kind kam das Haus und dann das zweite Kind. Im Alltagsstress blieb wenig Zeit für die Partnerschaft übrig und die große Liebe wurde zu einer routinierten Vertrautheit. Ich war meiner Frau immer treu und war überzeugt, dass das auch so bleiben würde.

Was fehlt mir in unserer Beziehung? Die gegenseitige Bewunderung und Bestätigung. Verlangen und Überraschungen. Zärtlichkeit und Zuwendung. All diese Dinge sind dem Alltag und der fehlenden Freizeit zum Opfer gefallen. Wir funktionieren hauptsächlich als Eltern.

Die Freundin bietet: Zuwendung, Bestätigung, Verständnis und den Ausbruch aus dem Alltag. Vor allem aber den Reiz des Unbekannten. Die Herausforderung für sie attraktiv und begehrenswert zu sein.

Typische Midlife-Crisis.

Soviel zur Selbstdiagnose. Hilft mir leider nicht viel, denn die Gefühle machen trotzdem was sie wollen.
Ich werde jetzt erst mal eurem Rat folgen, nicht vorschnell handeln und hier ein wenig schmökern.

LG
 
M

Mod La Traviata

Gelöschter User
Hallo Mayflower,

ich selbst war mal in so einer Lage. Wir waren mit einem Paar sehr eng befreundet. Meine Freundin knutschte meinen Mann oft zu Boden, näherte sich ihm ständig körperlich sehr nah und küsste ihn auf den Mund. Die Beiden waren schon vor mir befreundet. Sie war mal die beste Freundin seiner Schwester. Ich selbst fand das zwar komisch, dachte mir aber nichts dabei, weil sie ein verrücktes Huhn ist und auch für allen Spass zu haben. Ihr Mann und ich waren uns unheimlich sympathisch, die Umarmungen zwischen uns beliefen sich zuerst freundschaftlich, später fasste er mir spaßig an den Po. Irgendwann im Suff hatte ich seine Lippen auf meinen. Ich spürte eine starke Anziehung zwischen uns. Wenn wir im Garten saßen und es mir kalt wurde, holte er ganz viele Decken für O-Ton: "sein La Traviatachen" . Wir lagen sehr auf einer Wellenlänge. Seine Frau bemerkte es dann auch, dass wir uns sehr ähnlich wären und sie sagte dann auch mal, dass ich nur zappeln muss und ihr Mann springt für mich. Irgendwann bemerkte ich, dass ich Verliebtheitsgefühle für ihn entwickelte. Ich ging zu ihr und sagte: Du, ich glaube, ich muss mich mal eine zeitlang von euch zurück ziehen, ich verliebe mich in deinen Mann. Sie schaute mich schon komisch an, aber ich machte das dann einfach so. Ob sie jemals darüber gesprochen haben, weiß ich nicht. Die Freundschaft war mir einfach mehr wert, als dass ich da ein Drama provoziere. Ich ging ab diesem Tag mehr auf Abstand und machte auch bei seinen Späßchen nicht mehr mit, also bei seinen lustigen Flirtanspielungen. Meine Gefühle kamen zu Ruhe, weil ich ihnen keine Nahrung mehr gab. Ich war einfach distanzierter zu ihm.

Die Freundschaft ist später leider trotzdem zerbrochen, jedoch würde ich es so immer wieder tun. Ich würde mich immer wieder zurück ziehen und es ehrlich ansprechen im Freundeskreis. Damit ging es mir auch am besten.

Lieber Gruss La Traviata
 

Mayflower

Mitglied
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18 Apr. 2017
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Vielen Dank La Traviata,

es hilft mir schon sehr zu erfahren, dass auch andere in Ähnlichen Situationen steckten. Deine Lösung des Problems geht in die Richtung, die ich in meinem Eingangs-Posting mit “die Gefühle für die Freundin bekämpfen“ gemeint hatte. Wahrscheinlich ist das die ehrlichste Variante. Sie erfordert allerdings den schmerzhaften Verzicht auf die kurzen Glücksmomente die unser momentaner Beziehungsstatus bietet. Möglicherweise stecke ich bereits etwas tiefer im Gefühlssumpf als Du damals, als du auf die Bremse gestiegen bist.

Ich bin leider nicht nur etwas verliebt sondern auch neugierig, was sich die Freundin für ihre Zukunft wünscht und wäre bereit ihr so manchen Wunsch zu erfüllen, wenn es in meiner Macht liegt. Allerdings möchte ich meine Frau auch nicht verletzen. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, mich mit meiner Frau auf eine offene Beziehung zu verständigen. Allerdings dürfte sie dann immer noch nicht von einer Verbindung zwischen mir und ihrer Freundin begeistert sein. Ausserdem wüsste ich nicht wie ich meine Frau in dieses Boot bekommen könnte.

LG
 
M

Mod La Traviata

Gelöschter User
Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, mich mit meiner Frau auf eine offene Beziehung zu verständigen. Allerdings dürfte sie dann immer noch nicht von einer Verbindung zwischen mir und ihrer Freundin begeistert sein. Ausserdem wüsste ich nicht wie ich meine Frau in dieses Boot bekommen könnte.

LG

Auch da habe ich Erfahrung! :smile:
Das ist wohl alles andere als einfach! Wie steht sie denn grundsätzlich zu dem Thema offene Beziehung? Hast du dich da schon mal vorgefühlt? Und die Freundin deiner Frau? Könnte sie sich so etwas überhaupt vorstellen? :smile: Da würde ich erstmal vorfühlen, bei beiden Frauen. ;)
 

Mayflower

Mitglied
Registriert
18 Apr. 2017
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Meine Frau weiss noch nichts von meinen Gedanken zum Thema offene Beziehung. Das ihr gegenüber anzusprechen muss sehr vorsichtig und im richtigen Moment geschehen. In der Vergangenheit haben wir nur selten über unsere sexuellen Wünsche gesprochen und es war dann nicht sehr erfolgreich. Schon nach wenigen Jahren unserer Beziehung hatten wir auseinanderdriftende Bedürfnisse in Bezug auf die Häufigkeit von Sex und mit den Kindern hat sich die Lage nur noch mehr zugespitzt. In Gesprächen reagierte sie dann eher verletzt oder beschämt. Sie spricht nicht gerne darüber.

Auch mit der Freundin ist noch sehr unklar was sie sich wünscht oder vorstellen kann. Ich denke zunächst sollte ich mit meiner Frau in einen Zustand kommen, in dem ich ohne Gewissensbisse auf die Freundin zugehen kann.
Dann wäre da ja noch der Mann der Freundin und damit wird es richtig kompliziert ... :cry
 
U

ungeduldig

Gelöschter User
Hallo Mayflower

Ich habe vor ein paar Monaten mit meinem EM ebenfalls das Gespräch gesucht bezüglich offener Ehe/Beziehung, ich hab es langsam begonnen und hab mich etwas daran getastet wie er das im generellen sieht.
Anfangs war er etwas schockiert und in seinem Stolz verletzt, konnte aber verstehen was ich fühle.
Seither haben wir immer und immer wieder viel darüber geredet und haben für uns beide eine Lösung gefunden die für beide passt.


Ich denke das Ganze muss wachsen und es werden viele Gespäche notwendig sein.

Ich wünsche dir viel Glück.

Lg ungeduldig
 
M

Mod La Traviata

Gelöschter User
M Ich denke zunächst sollte ich mit meiner Frau in einen Zustand kommen, in dem ich ohne Gewissensbisse auf die Freundin zugehen kann.
Dann wäre da ja noch der Mann der Freundin und damit wird es richtig kompliziert ... :cry

Mayflower, alles was du über deine Frau schreibst, zeigt für mich, dass du sie wohl ordentlich damit verletzen wirst, wenn du ihr sagst, dass du eine offene Beziehung zu ihrer Freundin willst. Ich denke, es wird zum Bruch kommen, wenn du deiner Frau die Wahrheit sagst. Deine Frau ist keine offene Frau! Vergiss das nicht. Ich bin davon ausgegangen, dass ihr sehr offen miteinander reden könnt - könnt ihr aber gar nicht! Das ist grundsätzlich schlecht für eine Beziehung. So wie du deine Frau beschreibst, wirst du mit deinem Wunsch nach Öffnung nicht weit kommen und wenn sie dann noch erfährt, es ist ihre beste Freundin, wird ihre beste Freundin zur Konkurrentin.

Und da haben wir noch nicht über die beste Freundin und ihre Wünsche gesprochen und über den Mann der besten Freundin.

Mayflower, mein Gefühl sagt mir, das geht nach hinten los!

Hast du eigentlich schon mal offen mit der Freundin gesprochen? Weisst du, wie ihre Gefühle für dich sind?

LG La Traviata
 

Winzling

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Hallo mayflower,

den Wunsch nach einer offenen Beziehung hatte ich auch als ich meine "Affäre" hatte. Zu Hause das Nest mit Ehemann und mit AM Aufregung und tollen Sex. Und mit Einverständnis von EM dann natürlich kein schlechtes Gewissen. Meine "Affäre" lief heimlich, weil ich wußte, EM würde dem nicht offen gegenüber stehen und auch wenn, weiß ich nicht, wie es für mich gewesen wäre, wenn er sich den Spaß dann auch gegönnt hätte.

Nach meiner Erfahrung jetzt sehe ich das so, daß ich einfach unzufrieden war mit der Beziehung, die ich mit EM führte. Ich hatte einiges versucht um das zu ändern, nach Aussage meiner Therapeutin sogar alles. Aber es änderte sich nichts. Ich habe mein schlechtes Gewissen damit beruhigt diese Affäre sogar zu Recht zu haben, da ich EM ja nichts wegnehmen würde, was er ohnehin nicht mehr wollte (Sex). EM sah das dann aber doch anders als er die Affäre herausfand.

Dadurch daß ich die Affäre hatte, hatte sich an meinem Problem mit EM allerdings nichts geändert. Das bestand nach wie vor. Die Affäre hat mich nur davon abgelenkt. Das war der einfachere Weg vor meinem Problem wegzulaufen.

Du hast geschrieben, daß Du Deine Familie weder gefährden noch verlassen willst. Warum arbeitest Du dann nicht erst einmal an der Beziehung zu Deiner Frau? Mir scheint auch, daß in Eurer Kommunikation etwas im Argen liegt, da Ihr über gewisse Dinge nicht reden könnt. Merkwürdigerweise ist es ja gerade der Mensch, mit dem man über alles reden können sollte, dem man sich dann doch aus Scham o. ä. doch nicht öffnet.

Deiner Frau und dem Ehemann ihrer Freundin ist es ja auch schon aufgefallen, daß da wohl etwas zwischen Euch ist, aber angesprochen wurde das nur im Scherz. Es ist auch nicht leicht Gefühle dazu so auszudrücken, daß es auch zu einer Lösung führt. So wurde nur im Spaß Kritik geäußert.

Ich glaube auch nicht, daß Deine Frau Deinem Wunsch nach einer offenen Beziehung geschweige denn mit ihrer Freundin offen gegenüber steht. Ich kann mir sogar vorstellen, daß die Äußerung dazu sie von Dir entfernt, da sie den Eindruck bekommen könnte, sie reicht Dir nicht mehr. Kannst Du Dir vorstellen, daß Dein Verhalten sie verletzt, wenn sie sieht, wie innig Du ihre Freundin umarmst? Wie oft umarmst Du Deine Frau noch oder berührst Du sie einfach so ohne den Gedanken an Sex?

Und wie willst Du 2 Frauen gerecht werden, wenn es schon mit Deiner Ehefrau hakt? Glaubst Du, Deine Freundin hätte keine Ansprüche? Einer wird in so einer Beziehung irgendwann etwas anderes bzw. mehr wollen und auch nicht mehr zufrieden sein so wie es ist. Probleme sind also vorprogrammiert. Der Anfang ist immer toll und aufregend. Das war er sicher auch mit Deiner Frau. Aber so bleibt es nicht. Auch mit einer AF wirst Du an den Punkt kommen, an dem Alltag einkehrt. Oder was erhoffst Du Dir von der Affäre?

Was mich auch stutzig gemacht hat beim Lesen Deines Eingangsposts ist, daß Du die Ausflüge mit der Freundin Deiner Frau unternimmst und nicht mit Deiner Frau. Wie seid Ihr darauf gekommen das so zu handhaben? Warum nehmt Ihr nicht alle Kinder im Wechsel sondern den Ehepartner? So hätte ein Ehepaar wieder Zeit für sich und auf diesem Weg kann man sich auch wieder näher kommen.

Hast Du schon einmal daran gedacht eine Paartherapie mit Deiner Frau zu machen?

Wenn Du hier liest, dann sind das zum größen Teil unglückliche Geschichten, die aus Affären oder Trennungen rühren. Du stehst noch am Anfang und kannst Dich noch entscheiden, ob Du diese ganzen Probleme über alle diese Menschen und Kinder bringen möchtest. Das ist eine große Verantwortung.

Ich würde mir wünschen, Du entscheidest Dich erst einmal bzw. wieder für Deine Frau und arbeitest an Eurer Beziehung. Wenn das nicht klappt, kannst Du Dich trennen mit gutem Gewissen alles versucht zu haben und das schöne Kribbeln bei einer anderen Frau suchen. :smile:

LG
Winzling
 

Mayflower

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Hallo Winzling,

vielen Dank auch an Dich für deinen lieben Beitrag und die guten Wünsche. Du hast in vielem sicher recht, in ein paar Punkten habe ich allerdings das Bedürfnis mich zu rechtfertigen.
Ich liebe meine Frau immer noch, nur eben nicht mehr so leidenschaftlich. Sie möchte schon seit vielen Jahren weniger Sex als ich und ich kann verstehen, dass die Bedürfnisse individuell unterschiedlich sind. Ich habe das Gespräch gesucht und auch auf andere Weise versucht mehr Schwung in die Kiste zu bekommen (ist mir klar, dass das gegen mich verwendet werden kann :::). Das ist bereits lange her, ich habe die Gegebenheiten akzeptiert und war immer treu.
Es gibt Tage, an denen habe nur ich und die Freundin Zeit mit den Kindern, da lag es nahe, gemeinsam etwas zu unternehmen. Wie gesagt wir kennen uns alle vier schon sehr lange und waren auch vor den Kindern bereits zusammen im Urlaub. Ich hatte nicht die Absicht etwas anzufangen, habe aber aus Spaß und Zuneigung bei den Neckereien und beim Flirt mitgemacht. Trotzdem war ich einigermaßen anständig, obwohl die Freundin deutliche Signale gesendet hat. Jetzt hat es aber zumindest mich richtig erwischt. Einem offenen, ernsten Gespräch mit der Freundin bin ich aus verschiedenen Gründen bisher aus dem Weg gegangen.
Momentan bin ich handlungsunfähig, werde erstmal nichts unternehmen und versuchen, Treffen mit der Freundin zu vermeiden, obwohl ich mir so sehr ihre Nähe wünsche...

LG
 

Winzling

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Hallo Mayflower,

ich weiß nicht, ob die Frage Deines Strangtitels auch eine ist, die Dich beschäftigt. Ggf. findest Du hier eine Antwort darauf:

http://ze.tt/wie-wir-betrug-definie...=zonparkett&utm_medium=parkett&utm_source=zon

Allerdings möchte ich hier auch nicht nur rigoros die eine Linie fahren. Flausch hat das im Strang von Mrs. Bonnie treffend ausgedrückt:

http://forum.beziehungsdoktor.de/in...und-gehasste-affäre.7448/page-22#post-1445278

Manchmal kann eine Affäre genau das sein, was es braucht um sich seinen Bedürfnissen oder die als Paar wieder näher zu kommen. Bei meinem Mann und mir war das so. Aber da kommt es eben auch auf die handelnden Personen und deren Einstellung an. Und es hat auf allen Seiten Leid verursacht. Es wäre auch anders gegangen. Das weiß ich aber erst heute.

Ich sehe Deine Freundin hier nur als Platzhalter für Deine unerfüllten Wünsche. Ich denke, hättest Du näheren Kontakt zu z. B. einer Arbeitskollegin, hättest Du Dich in diese verliebt. Die ganze Sache hat also konkret nicht mit Deiner Freundin als Mensch zu tun. Sie spricht eben nur dieses Defizit in Dir an. Du möchtest einfach wieder verliebt sein?

Da die Freundin Deiner Schilderung nach die Beziehung zwischen Euch schon versucht hat anzusprechen, vermute ich, daß sie einer Affäre nicht abgeneigt wäre. Ich wäre da dann auch für Klarheit ihr gegenüber. Oder willst Du ihr die Entscheidung überlassen? Wenn Du ihr sagst, daß Du Deine Frau liebst und Eure Ehen nicht gefährden willst, läßt sie ggf. auch ihre Annäherungsversuche sein.

Vielleicht hast Du schon alles was Du brauchst und hast nur den Blick dafür verloren oder Dein Blick ist zu starr geworden?! Ein paar Änderungen in der Routine können auch schon etwas bewirken. Denn ich glaube, daß Dir Deine Frau auch alles das bieten kann, was die Freundin tut (Zuwendung, Bestätigung, Verständnis und den Ausbruch aus dem Alltag. Vor allem aber den Reiz des Unbekannten.) Und die Herausforderung attraktiv und begehrenswert zu sein, solltest Du hauptsächlich für Dich selbst und Deine Frau annehmen.

Wenn Du eine Paartherapie nicht machen möchtest, dann gibt es auch genügend Ratgeber dazu, wie man Leidenschaft in einer längeren Beziehung erhält. Vielleicht wäre das auch ein Einstieg ins Thema mit Deiner Frau, wenn Du Dir so ein Buch kaufst? Damit zeigst Du ihr, daß Dir an Euch etwas liegt und Du bereit bist, an Eurer Beziehung zu arbeiten. Sie ist Deine Ansprechpartnerin hierfür. Vielleicht entdeckst Du so ja noch unbekannte Seiten an ihr?! Voraussetzung hierfür ist aber, daß auch sie sich darauf einläßt. Wie sieht sie denn Eure Beziehung? Fehlt ihr vielleicht auch etwas? Du hast geschrieben, daß Du bereit wärst der Freundin so manchen Wunsch zu erfüllen. Bist Du dazu auch bei Deiner Frau bereit?

Ich bin davon überzeugt, daß Reden das A und O in einer Beziehung ist. Dein Partner kann Dinge ganz anders verstehen/deuten als Du sie gemeint hast. Das erfährst Du aber auch nur durch Nachfragen. Vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit, warum Deine Frau z. B. nicht mehr so oft Sex möchte.

Beziehung ist eben auch Arbeit früher oder später. Du kannst bleiben oder gehen, den Weg mit Deiner Freundin, einer anderen Frau oder mit Deiner Frau gehen. Möglichkeiten gibt es viele. Aber es bleibt Deine Entscheidung. Und die mußt Du vor Dir selbst rechtfertigen können. Und ich denke, sie wird zu treffen sein, damit Du zufriedener werden kannst.

Dieses Abwarten und hoffen, daß sich das alles von alleine löst, wird höchstwahrscheinlich nichts bringen. Wenn Du das mit Deiner Frau nicht klärst und angehst trotzdem die Gefühle für die Freundin nachlassen sollten, dann wird es früher oder später eben eine andere Frau sein, die Dich wieder in die gleiche Situation bringt.

LG
Winzling
 

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