Keine Lust mehr

[Snowhite]

Liebe Forumsgemeinchaft,

vor einer Woche ist mir der Kragen geplatzt und ich freue mich auf den Austausch hier.

Ich hatte ein halbes Jahr lang eine Affäre mit einem Kollegen. Er ist kein direkter Kollege. Er arbeitet in der Abteilung von einer Freundin aber in derselben Firma wie ich.

Es hat harmlos angefangen. Gespräche in der Kantine. Super verstanden. Dasselbe Hobby. Zeit beim Hobby gemeinsam verbracht. Plötzlich verliebt. Super Feelings.

Seine Ehe ist eine Katastrophe. Das sagt er, das sagt meine Freundin. Es ist in seiner Abteilung bekannt. Seine Frau und er leben wie in einer WG. Keine gemeinsamen Unternehmungen. Getrennte Wege im Urlaub. Aber gemeinsame Kinder im Teenageralter.

Ich habe erwartet, dass er seinen Mann steht und die Trennung durchsteht. Seine Frau will aber keine Trennung, obwohl sie von mir weiß. Sie steckt den Kopf in den Sand was mich angeht und droht ihm mit finanziellem Ruin wenn er geht.

Er hat resigniert und habe keine Lust, das 5. Rad am Wagen zu sein und möchte eine gemeinsame Zukunft. Ich bin aufgewacht. Wenn ich dem kein Ende setze geht es ewig so weiter. Es ist bequem für ihn und angenehm.

Außerdem merke ich, wie er sexuell unattraktiver für mich wird umso länger er die Situation einfach lebt und hinnimmt.

Geht es wem genauso? Ich fühle mich missbraucht. Als Kitt der zusammenhält was zerbrochen ist. Weil er bei mir das hat was in der Ehe fehlt. Ich will kein Kitt sein. Ich will mehr.

Vor einer Woche habe ich ihm gesagt er muss sein Leben aufräumen und dass ich das so nicht mehr kann. Er hat es schweigend hingenommen. Er hat sich bis heute nicht mehr gemeldet. Ich habe zur Zeit Urlaub. Ich bin enttäuscht. Ich bin wütend. Ich muss versuchen ihm nach meinem Urlaub bei der Arbeit aus dem Weg zu gehen.

Geht es jemandem ähnlich? Kann jemand meine Gedanken zu der Situation verstehen? War jemand in einer ähnlichen Situation? Meint ihr, er denkt nach und dass sich etwas bewegen wird bei seiner Situation?

Viele Grüße
Snowhite

 

[Mod Plouha]

Hallo Snowhite und willkommen im Forum,

Ich hänge Dir gleich noch den Begrüßungstext an, aber möchtest Du vielleicht noch ein bisschen mehr zu Eurer Situation schreiben? Wie alt Ihr seid, wie es zur Affäre kam, wie Deine eigene Situation ist, wie AM so ist....

Im Moment kommt nur raus, dass Du wütend bist, aber man bekommt so nicht viel Gefühl für Eure Geschichte und kann dann auch nicht gut beraten/auf Deine Fragen antworten.

Grundsätzlich: das Gefühl werden sehr viele hier kennen.

VG
Plouha

 

[Mod Plouha]

Hallo Snowhite,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer-Forum und speziell im Affärenforum!

Aufgrund von wiederkehrendenMissverständnissen und Spannungszuständen, welche das Affärenforum betreffen, bitten wir Dich darum, dir die folgenden Linksdurchzulesen und zu beachten, so dass ein konstruktives und möglichst reibungsloses Miteinander möglich ist:

Besonders wichtig sind uns die Regeln und Hinweise für das Affärenforum: (klick)

Ein bisschen Forumsphilosophie von Wolfgang, dem Gründer des Forums: (klick)

Thema Eingangspost: (klick)

Starthilfe für neue Mitglieder: Hier bekommst Du als erste Sofortmaßnahme, Informationen, was Du zum Start im Forum wissen solltest, was Dich erwartet und wie Dir geholfen werden kann. Somit kannst Du die Zeit, bis Du die ersten Antworten in Deiner Geschichte bekommst, sinnvoll nutzen und Du wirst viel Wissen finden, das Dir helfen wird (klick).

Hilfreich ist es auch, wenn Du Dir den Text zur Kristallisation (klick) sowie Wolfgangs Texte auf der Hauptseite (besonders zum Mann-Frau-Konflikt, klick) durchliest.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Dieses Forum ist kein Selbstbedienungsladen, sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen. Beteilige Dich an anderen Geschichten, auch wenn Du KEIN Experte bist – Trost und Verständnis helfen den meisten Usern. Und wenn Du das tust, wird Dir auch eher geholfen und Du bekommst schneller Antworten in Deiner Geschichte. Ebenso hilft es, allein durch das Lesen, Ratschläge und wertvolle Tipps zu erhalten. Du wirst viele Parallelen zu Deiner Geschichte finden.

Kommunikation zwischen dir und dem AM oder OdB stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines AM's stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir bei Gelegenheit einen Avatar zu! Hier (klick) wirst Du sicher fündig.

Viele Grüße,
Plouha aus dem Team.

Ps: Auch bei Affärenbeziehungen ist Wolfgang's E-Book sehr zu empfehlen, weil es anschaulich die Psychodynamik von Mann und Frau beschreibt und wie man es anstellt eine verrutschte Beziehungsmacht wieder auszugleichen

 

[Snowhite]

Hallo Plouha,

vielen Dank für die Begrüßung. Ich bin 53 und geschieden und lebe allein. Mein Affärenmann ist zwei Jahre jünger und seit 19 Jahren verheiratet. Die Heirat kam zustanden weil sie schwanger war. Das zweite Kind kam 4 Jahre nach dem ersten und danach das gemeinsame Haus und die gemeinsame Ferienwohnung nah an einem See in Bayern.

Besitz bindet. Ich weiß. Aber ich will nicht der Lückenbüßer sein der hilft seine Ehe zusammen zu halten. Ich möchte offiziell an seiner Seite sein.

Ich bin trotzdem froh dass sie ihn nicht vor die Tür gesetzt hat als sie von mir erfahren hat. Ich will dass er sich von sich aus für ein Leben mit mir entscheidet. Wenn er das tut. Wie geschrieben ist momentan Funkstille.

Meine Freundin hat mir am Freitag geschrieben er macht viele Überstunden. Das macht er immer wenn er keine Lust auf zuhause hat.

Viele Grüße
Snowhite

 

[Infidelity]

Hallo snowhite,
Erstmal herzlich Willkommen hier!!!

Ich bin auch noch nicht so lang hier aber kann dir dennoch sagen: du bist hier gut aufgehoben und in guten Händen!

Du schreibst die EF weiß von dir. Woher?

Geht es wem genauso? Ich fühle mich missbraucht. Als Kitt der zusammenhält was zerbrochen ist. Weil er bei mir das hat was in der Ehe fehlt. Ich will kein Kitt sein. Ich will mehr.

Ich glaub, dass können viele hier mitfühlen…da musst du nur ein bisschen quer lesen und weißt direkt, dass es bei vielen auch so läuft!

Vor einer Woche habe ich ihm gesagt er muss sein Leben aufräumen und dass ich das so nicht mehr kann.

Sehr gut!!! Hast du dich seit dem bei ihm gemeldet?

Ich bin enttäuscht. Ich bin wütend. Ich muss versuchen ihm nach meinem Urlaub bei der Arbeit aus dem Weg zu gehen.

Das fühle ich sehr!! Geht mir - wenn auch aufgrund anderer Ausgangssituation - genauso!!!

Ich bin ja selbst null „Profi“!
Von dem, was ich hier gelesen habe (vor allem auch in den Erfolgssträngen), ist ne KS oft sehr sinnvoll! Dann spürt der AM mal wieder sich und seine Ehe…ohne den Kitt!!

Tipps geb ich dir lieber net..dafür gibts hier definitiv bessere Ansprechpartner…

Ich fand die Texte über Kristallation etc (hat dir Plouha im Begrüßungstext verlinkt) ganz interessant! Auch hat es mir geholfen (aber zT auch „geschadet“) hier viel zu lesen.
Hab grad auch „the State of Affairs“ von Esther Perel gehört…
Bin aber auch jemand, dem es was bringt, die Hintergründe zu kennen…

Auch bei den Links von Plouha ist der Strang zum „Aktiven Warten“…vllt is da was dabei was dir „hilft“!

Egal wie, ich schick dir erstmal viel Kraft und Durchhaltevermögen (brauch ich grad auch)!!!

Grüße Infidelity

 

[Snowhite]

Hallo Infidelity,

Vielen Dank für deine Antwort. Ich sehe ich muss hier noch viel lesen. Danke für die Tipps. Die EF weiß es weil er es ihr gesagt hat nachdem das mit uns angefangen hatte. Es geht in der Ehe schon lange nicht mehr um Liebe. Das weiß ich auch von meiner Freundin die in seiner Abteilung arbeitet und gut mit einem Kollegen dort kann. Der arbeitet eng mit meinem EF zusammen.

Die EF will keine Scheidung. Sie hat die Kinder auf ihre Seite gezogen und droht ihn rauszuwerfen und fertig zu machen wenn er geht. Ihr Leben besteht aus Haus, Kindern, ihren Freundinnen und dem Vorzeigeleben mit ihm.

Er steckt fest. Er leidet wegen den Kindern. Er ist im Schwebezustand zwischen zuhause und mir. Es geht ihm nicht gut.

Die KS bleibt von meiner Seite. Den Schwebezustand halte ich nicht mehr aus.
Das macht etwas mit mir und das bin nicht mehr ich.

Jetzt lese ich deine Geschichte.

Viele Grüße
Snowhite

 

[Wildflower]

Liebe Snowhite, schön dass du hier her gefunden hast, es wird dir helfen und du wirst tolle, brauchbare Tips und Ratschläge finden.

Die KS ist das beste Mittel. Wurde hier schon oft geschrieben, ich probier es gerade selber.. Offensichtlich ist das der einzige Weg um etwas zu bewirken. Wenn man immer da ist, wird sich nie etwas ändern.. ich dachte auch, ich muss doch für ihn da sein wenn es ihm so schlecht geht. War vermutlich das schlechteste was ich machen konnte...

Halte durch!

Liebe Grüsse

 

[Snowhite]

Liebe Wildflower

ja es wird sich nichts ändern wenn wir immer da sind. Das Leben in der Schwebe mit dem besten aus beiden Welten. Das alte vertraute berechenbare Leben und das neue schöne aufregende und tröstliche.

Sehr bequem für die Männer aber das läuft nur wenn alle mitmachen.

Ich habe wie du gedacht ich muss für ihn da sein wenn es ihm schlecht geht. Er ist nicht glücklich zuhause und mit seiner Frau. In Wirklichkeit habe ich ihm geholfen seine Ehe zu ertragen.

Vorhin kam ein Anruf von meiner Freundin. Ihr Kollegen und ein Freund von ihm sagt er trinkt viel und nimmt Schlaftabletten. Jetzt. Ohne mich.

Hoffentlich denkt er trotzdem nach.

Liebe Grüße
Snowhite

 

[Sammys]

Hallo Snowhite,

Du schreibst, Du möchtest nicht mehr der Kitt sein. Was genau ist denn deine Intention hier, dein Ziel? Du hast die Affäre beendet?!
Willst Du von ihm „ loskommen „ oder ihn aus seiner Ehe lösen?
Gruß Sammys

 

[Snowhite]

Hallo Sammys,

es hilft mir hier zu lesen. Ja ich habe es im Grunde beendet. Ich habe ihm gesagt ich will keinen Kontakt mehr weil ich mir für mein Leben mehr wünsche und mich in den Urlaub verabschiedet. Er hat mich nur angeschaut und nichts gesagt und dann sind wir jeder wieder in unsere Abteilung an die Arbeit gegangen.

Ich habe mich befreit gefühlt danach. Ich vermute weil ich mein Leben selbst wieder in die Hand genommen habe. Abhängigkeit ist ungesund. Ich möchte mit ihm zusammen sein. Auf Augenhöhe. Entweder die Trennung mit KS bewirkt etwas oder ich weiß woran ich bin. Auf jeden Fall musste ich etwas ändern damit es für mich besser werden kann.

Viele Grüße
Sammys

 

[Sammys]

Hallo nochmal,

im Moment kommst Du für mich wütend und sehr „ im Tunnel „ rüber. Ich weiß gar nicht so recht, wie ich es beschreiben soll. Du hast erkannt, was Du nicht mehr möchtest und gehandelt, für Dich Sorge getragen, was ich hoffe.
Ja, Affären sind schwer zu haendeln und Erwartungen entstehen und werden größer. Affären Partner haben oft ein anderes Tempo und stehen an unterschiedlichen Punkten im Leben. Bei Dir zb Du bist alleine, er verheiratet. Selbst wenn die Ehe nicht mehr erfüllend ist, ist eine Trennung oft sehr schwer.
Deine KS ist im Moment das Mittel der Wahl, dennoch könntest Du vielleicht schauen, was da noch ist, außer deiner Wut und deinen Erwartungen.

Gruß sammys

 

[Sammys]

Nachsatz. Ich habe gerade in einem anderen Strang deinen Beitrag gelesen. Da schreibst Du, dein AM ist schwach- das kam für mich sehr negativ rüber. Mit so einem schwachen Mann möchtest Du zusammen sein?
Ja, vielleicht betäubt er sich mit Arbeit und Alkohol und nimmt auch Tabletten zum schlafen. Vielleicht weiß er einfach nicht wohin mit sich. Er ist 51 hat den Großteil seines Lebens gelebt, hat sich etwas aufgebaut, hat Familie und hatte sicher einen anderen Lebensplan. Ihm geht das sicher auch alles an die Nieren.
Bei all deinem Zorn, deiner Gekränktheit und verletzten Stolz - vielleicht ist ein wenig Verständnis für ihn da?

Gruß sammys

 

[Mod Plouha]

Hallo nochmal Snowhite,

hier sind noch die anderen Punkte, die mir in Deinem Beitrag bei Infidelity aufgefallen sind:

Es kommt ein Punkt ab dem sich der andere beim Festhängen zwischen altem und neuem Leben einrichtet. Keine Entscheidung mehr trifft weil es nicht nötig ist. Es geht auch so. Mit Anstrengung für Frau und Familie und Leichtigkeit mit der Geliebten die das ausgleicht.

Das ist sicher richtig. Allerdings ist das eben, so wie Du es gemacht hast, auch ein Punkt, wo man für sich entscheiden kann zu gehen. Das Missbrauch zu nennen, in einer Situation, in der Du ja wissentlich etwas mit einem Mann angefangen hast, der eben vergeben ist, finde ich persönlich auch zuviel Schuldzuweisung und schwarz-weiß. Man muss da eben schon sehen, dass manche Menschen sich auch gar nicht entscheiden möchten und eben beide Leben leben wollen - und dass der AP dann die Chance hat zu gehen.

Ich möchte nicht mehr seine Komplizin sein. Es geht mir nicht gut mit der Situation. Ein Dreieck funktioniert nur wenn alle mitmachen.

Und auch hier finde ich das eine sehr gesunde Entscheidung für Dich. Die nicht jeder so einfach treffen kann. Trotzdem frage ich mich ein bisschen: woher kommt die Wut, die aus Deinen Zeilen auch so spricht? (gar nicht unbedingt um das hier zu beanworten, sondern mehr als rhetorische Frage). Bist Du vielleicht auch ein bisschen wütend auf Dich selbst?

Aber Stillstand schadet mir. Das meine ich mit Missbrauch. Der Stillstand verschafft ihm Luft und er kann beide Leben leben.

Missbrauch finde ich wie gesagt ein sehr starkes Wort. Und ich würde es auch nicht verwenden, weil es natürlich auch eine rechtliche Komponente hat und damit sehr klar definiert ist. Was es hier ja eigentlich gibt, ist eine unterschiedliche Bedürfnislage. Er will etwas anderes als Du. Er zwingt Dich ja nicht, das was er will durchzuziehen und Du kannst, wie Du es ja auch gemach hast, Dich gegen das Dreieck entscheiden. Dass er etwas will, dass Dir nicht gut tut, ist etwas, das in zwischenmenschlichen Beziehungen häufig passiert. Und dann bedenklich wird, wenn einer zu etwas gezwungen wird. Ich könnte mir vorstellen, Dein Gefühl kommt hier eventuell davon, dass Du Dich nicht für Deine bevorzugte Option entscheiden kannst, sondern nur für seine oder nichts. Aber letztlich ist das ja bei ihm nicht anders. Es geht nur nichts oder alles, und nicht seine bevorzugte Variante.

VG
Plouha

 

[Snowhite]

Hallo Plouha,

schon möglich dass ich ein bisschen wütend auf mich selbst bin weil ich ihm vertraut habe als er gesagt hat er sagt es der EF und trennt sich. Er hat es ihr gesagt aber es hatte keine Konsequenzen. Sie kontrolliert ihn und sitzt es aus. Er umgeht ihre Kontrollen und macht weiter wie bisher.

Ich hätte mich früher ausklinken sollen.

Ich habe bei Missbrauch nie an Missbrauch im juristischen Sinn gedacht. Ich sage es so. Er braucht mich damit sein Leben erträglich ist. Ich unterstelle ihm keinen bösen Willen. Aber das brauchen ging auf meine Kosten und nahm keine Rücksicht auf mich oder nur genug um mich nicht zu verlieren. Das ist schlecht für die Augenhöhe.

Missbrauchen ist etwas zu einem Zweck zu benutzen für den es nicht gemacht ist.
Wenn hier jemand an sexuellen Missbrauch gedacht hat war es ein Missverständnis.

Viele Grüße
Snowhite

 

[Infidelity]

Hallo snowhite,

Ich hätte da noch ne frage zum zeitlichem Rahmen.
Du schreibst eure Affäre ging ein halbes Jahr. Wann genau war denn der Punkt, als dein AM seiner Frau alles gesagt hat? Es klingt so, als hätte er diesen Schritt bereits zu Beginn unternommen?!

Grüße

 

[Snowhite]

Hallo Sammys,

natürlich ist er schwach. Schwächer als die EF und nicht stark genug sein Leben aktiv in die Hand zu nehmen.

Es kann sein er steckt fest. Umso wichtiger ist es dass ich von der Bildfläche verschwinde. Es sind noch 2 Teenagermädels im Spiel. Die haben es nicht leicht. Eine saubere Trennung der Eltern wäre vermutlich besser. Ich habe das aber nie ausgesprochen. Er ist ein erwachsener Mann. Er muss seine Entscheidungen für sich treffen. Ich habe eine Entscheidung für mich getroffen.

Ich kann seitdem mein Ich wieder richtig spüren und merke es ist gut für mich. Falls er die Trennung durchzieht stehen wir uns als freie Menschen gegenüber und haben eine neue Chance. Das kann dauern. Das weiß ich. Aber es blockiert mich nicht mehr weil ich nicht mehr warte und nichts erwarte.

Die Hoffnung stirbt aber wie immer zuletzt.

Viele Grüße
Snowhite

 

[Snowhite]

Hallo snowhite,

Ich hätte da noch ne frage zum zeitlichem Rahmen.
Du schreibst eure Affäre ging ein halbes Jahr. Wann genau war denn der Punkt, als dein AM seiner Frau alles gesagt hat? Es klingt so, als hätte er diesen Schritt bereits zu Beginn unternommen?!

Grüße

Ja so war das. Wir kannten uns schon länger als Kollegen. Nachdem wir uns verliebt hatten und mehr lief hat er es der EF nach wenigen Wochen gesagt.

Viele Grüße
Snowhite

 

[Infidelity]

hat er es der EF nach wenigen Wochen gesagt.

Das klingt für mich erstmal alles andere als schwach!
So etwas Welt“erschütterndes“ auszusprechen, verlangt Mut.

Wie hat dein AM sich denn dann in den folgenden Monaten über den Stillstand geäußert? Du hattest geschrieben, dass es ihm nicht gut geht und vor allem die Kinder ein großes Hindernis für ihn darstellen?

 

[Snowhite]

Hallo Infidelity,

seine Frau hat ihn wochenlang und mit allen Mitteln durch den Wolf gedreht und die Töchter auf ihre Seite gezerrt. Gleichzeitig fordert sie seitdem ständig seine Unterstützung ein. Die Töchter zum Reiten und zum Ballett und zur Klavierstunde fahren. Elternabende besuchen. Hausaufgaben betreuen. Die Kinder am Wochenende versorgen wenn sie nicht da ist. Sie ist oft bei ihrer Schwester. Sie spannt ihn andauernd ein. Kümmert sich um nichts mehr richtig. Will nichts davon hören dass er die Ehe nicht mehr will.

Er ist nervlich am Boden. Betäubt sich mit Arbeit, Alk und Tabletten. Wollte kein Gespräch mehr über die Situation und sucht sich weder rechtliche noch therapeutische Unterstützung.

Wenn niemand im Dreieck sich bewegt bewegt sich nichts. Ich habe Angst um ihn. Er zerstört sich. Ich war wütend auf die Situation. Auf den Stillstand. Ich habe ihn nie bequatscht was er machen soll. Er ist ein erwachsener Mann. Deswegen Rückzug und KS. Ich kann sein Leben nicht für ihn ordnen und will es nicht. Er muss es für sich schaffen und die Entscheidung treffen die er für richtig hält.

Ich bin raus. Die Welle der Ruhe die ich spüre sagt mir das war die richtige Entscheidung. Welche er am Ende trifft weiß ich nicht. Es kommt wie es kommen wird. Besser so als wie wenn die Liebe in dem unguten Dreiecksgetriebe zermahlen wird.

Viele Grüße
Snowhite

 

[Mod Plouha]

natürlich ist er schwach. Schwächer als die EF und nicht stark genug sein Leben aktiv in die Hand zu nehmen.

Ich Frage dann Mal provokativ: wenn Du so abfällig über ihn redest: warum willst Du ihn dann?

Ich finde es tatsächlich auch ziemlich stark, so mutig zu sein, es nach kurzer Zeit einzugestehen und Schritte einzuleiten.

Gleichzeitig fordert sie seitdem ständig seine Unterstützung ein. Die Töchter zum Reiten und zum Ballett und zur Klavierstunde fahren. Elternabende besuchen. Hausaufgaben betreuen. Die Kinder am Wochenende versorgen wenn sie nicht da ist.

Naja, er ist ihr Vater, daran kann ich jetzt nichts Schlimmes sehen. Finde es gut, wenn auch Väter involviert sind und sehe es nicht als alleinigen Job der Mutter das zu machen, kann da Deine Entrüstung - wie bei diversen anderen Punkten auch, das bleibt auch so bei Deiner Verwendung des Wortes Missbrauch - nicht teilen.

Ich glaube grundsätzlich wäre es eine ganz gute Idee, zu versuchen eine andere Perspektive zumindest mitaufzunehmen. Ohne etwas ab Deiner Entscheidung zu ändern natürlich, aber die Welt ist nunmal vieles, nur nicht schwarz-weiß. Und die Dinge sind nicht immer so einfach, wie sie aus der eigenen begrenzten Perspektive erscheinen mögen