Kinderwunsch: ja, nein, vielleicht ?

Admin Wolfgang

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Einer meiner Klienten ist Palliativmediziner, der hat mir trocken-pragmatisch seine Hilfe angeboten, wenn es dann mal soweit sein sollte.

In solchen Situationen kommt man nicht umhin sich mit Tod und Siechtum zu befassen.

Umgebracht hätte ich mich nicht, obwohl ich Zugang zu Waffen z. B. haben könnte.
 

Admina Schneewittchen

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Also, mich würde es vor Trauer, Tragik und Schmerz zerreissen, wenn meine Eltern oder jemand der mir nahesteht, den Suizid wählen würde, auch wenn derjenige schwerkrank oder 104 Jahre alt wären. Ich hätte da schon ein großes inneres Problem damit. Es würde mich tatsächlich noch mehr mitnehmen, als wenn derjenige durch einen natürlichen Prozess stirbt.
 

Mod Banane

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Ich respektiere deine Gefühle in dieser Sache Schneewittchen, in dem Punkt scheint ihr euch ja auch einig zu sein. Nachvollziehen kann ich es hingegen nicht.

Wenn ein schwerstkranker Partner oder Elternteil mich bitten würde ihm mit Hilfe eines auf aktive Sterbehilfe spezialisieren Arztes Frieden zu verschaffen und von seinem Leid zu befreien, dann wäre das deutlich weniger schlimm für mich, als ihn elendig auf „natürliche“ Weise vielleicht noch über Wochen leiden und sterben zu sehen. Sehr oft ist der „natürliche“ Tod soweit ich weiß und meine Erfahrung reicht ein Erstickungstod.

Ich weiß, dass es sehr gute Palliativmediziner gibt, die sehr gut mit Patienten arbeiten und ihnen ein Großteil ihrer Schmerzen nehmen können. Aber wenn dieser Mensch trotzdem lieber gehen will ist das doch völlig ok.

Komisch, da haben wir eine völlig unterschiedliche Gefühlslage dazu. Ob das nun an der Sozialisierung liegt oder daran, dass ich einfach anders bin als ihr oder gar weil ich ein Mann bin, das würde mich echt interessieren.

@ Wolfgang: Schön, dass du nicht totkrank bist, wirst hier noch lange gebraucht! :smile:
 
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Admina Schneewittchen

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Ich spreche als Tochter und ja, wenn ich mir solch eine Situation vor Augen führe, dann fühle ich so. Ich denke aber, es gibt keine richtigen oder falschen Gefühle. Gefühle zu einer Sache *sind* einfach. Ich finde deine Einstellung sehr okay, genauso wie die andre.

Wie haben wir es gelernt: Stell dir die Gefühle zu einer Sache vor und leg sie erstmal in deine Hände, sprich ins Körbchen und da sind sie eben *jetzt* und existieren einfach. Ob sich durch weiterführende Gedanken und Beschäftigung mit dem Thema die Einstellung und Gefühle evtl. noch ändern über die Zeit, ist ja dann noch eine andre Sache.

Also, für mich ist beides nachvollziehbar, fühlen tu ich aus der Vorstellung heraus jedoch dazu wie oben beschrieben. :smile:
 

Admin Wolfgang

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Ja! :smile: Das war ein Drama...erinnere mich noch gut.
Na, na, na.... also, geweint hab ich kein einziges Mal, sondern mich sehr effektiv um eine gesicherte Diagnose bemüht und brav meine Abführbeutel geschluckt für die Darmspiegelung. Und dann auf den Hausarzt geschimpft, der wohl Enfettungsstreifen oder Stellen in meiner Leber falsch bewertet hat. Geh da auch nie mehr hin. Ars**löcher. :grins:
 
L

lipstick

Gelöschter User
Aber nach so einer Schockdiagnose freut man sich im Endeffekt um so mehr übers Leben, oder? :)
 

Admin Wolfgang

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Das stimmt Lippi. Leider hält dieser Effekt halt nicht so lange an, wie man gerne hätte.
 
L

lipstick

Gelöschter User
Wieso Wolfgang,
fängst du jetzt auch an dich unnötig aufzuregen, wenn der Joguhrt 2 Cent teuerer wird,
wie die Leute im Supermarkt ;)

Kann ich mir bei dir gar nicht vorstellen.
Notfalls einfach nochmal an die Diagnose denken:PP

Schön, dass du noch da bist:Kuss:
 
L

lipstick

Gelöschter User
Hoffentlich steigen die Rettichpreise auch manchmal und du hast was zum ärgern.
Sonst wirst du noch zu fröhlich :lach:
 

Mod May

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Guten Morgen!
Da möchte ich jetzt noch Bezug drauf nehmen, weil ich das so nicht stehen lassen kann:
elendig auf „natürliche“ Weise vielleicht noch über Wochen leiden und sterben zu sehen. Sehr oft ist der „natürliche“ Tod soweit ich weiß und meine Erfahrung reicht ein Erstickungstod.

Unter palliativmedizinischer Betreuung muss man wirklich nicht „elendig“ leiden und ersticken! Genauso wenig, wie man dann „verhungert und verdurstet“. Das denken auch viele, die nicht informiert sind und dann setzten sich solche Schauermörchen in den Köpfen fest.
Schmerz, Übelkeit, Atemnot, Angst etc. sind genau die Symptome, die man gut behandeln kann und vor denen man keine Angst haben muss. Wenn das deine Vorstellungen vom Sterben sind, dann wundert mich deine Angst vor einem natürlichen Tod nicht. :smile:
Da hat sich die Medizin Gottseidank auch in eine gute Richtung entwickelt.
Ich habe selbst die Zusatzbezeichnung und intensiv in diesem Feld gearbeitet. Ich kann dir wirklich sagen, dass man keinen Suizid wählen muss aus Angst vor diesen Symptomen. Die Schwäche, vor der du so Angst hast, ist im Fall einer längeren, zum Tode führenden Krankheit ganz sinnvoll, weil man dann leichter sterben kann. Beim Suizid hingegen ist das ja anders - der Körper ist ja nicht „fertig“, er wird ja durch einen gewaltsamen Akt aus dem Leben herausgerissen. Deshalb würde ich vermuten, dass diese Art zu gehen tatsächlich physiologisch schwerer ist.
Als letzte Möglichkeit bleibt immer noch die palliative Sedierung übrig.
Falls die Entscheidung auf deine Familie zukommen sollte, kann ich dir nur ans Herz legen, euch von einem Palliativmediziner beraten zu lassen (gibt es sicher im nächsten größeren Krankenhaus, auch mit ambulanten Sprechstunden). Man kann dann immer noch in die Schweiz fahren. Vorher sollte man sich aber professionell beraten lassen (es gibt auch gute ambulante Palliativdienste mit Bereitschaftsdienst), bevor man eine solche Entscheidung trifft.
 
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Mod May

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Es gab ja 2015 die intensive Diskussion bzgl ärztlich assistiertem Suizid in Deutschland. Ein dementsprechend gestalteter Gesetztesentwurf hat sich damals im BT nicht durchgesetzt.
Das gab auch unter Kollegen hitzige Diskussionen. :smile:
 

Mod May

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PS: das Schlimme im Rahmen einer schweren Krankheit, das Belastendste, das sind gar nicht die letzten Tage und Wochen. Sondern der Kampf davor, der oft jahrelang geht. Therapie über Therapie, Komplikationen, Abbruch, Verbesserung, Therapie, Untersuchung, Hoffen und Bangen... das ist das Schlimme, das Zermürbende.:|
 

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