Guten Mittag
Wie sagt Harald Lesch so schön:
"Die Realität ist ja ein fortlaufender Prozess der nicht aufzuhalten ist".
Eine spannende Angelegenheit, war das Jahr das bisher geprägt durch meine Anstrengungen weiter meinen Frieden mit der Trennung zu finden und mich mit den kleinen Baustellen die sich ab und an zwischen Exi und mir auftun zu beschäftigen.
Meine Stimmung ist zwar (wahrscheinlich wetterbedingt) an manchen Tagen etwas eingetrübt aber alles in allem bin ich zufrieden mit mir und kann stolz den Ist-Zustand, von vor 12 Monaten mit heute, vergleichen und bin mir recht sicher das ich auf einem guten Weg bin.
Das Projekt Jagdhund habe ich weiter verfolgt und war mir bis vor ca. 10 Tagen auch noch recht sicher das jetzt der richtige Zeitpunkt für einen neuen gekommen ist, nachdem meiner jetzt über 2 Jahre tot ist.
Nur recht, nicht vollkommen sicher weil ich mich auf keinen Fall übernehmen möchte. Schwierig zu erspüren ob die Lust auf den Welpen und die angestaute Hundepassion, die nur darauf wartet endlich wieder freigesetzt zu werden, einfach meine berechtigten Vorbehalte überlagern möchte oder es sich wirklich richtig anfühlt.
Diese Frage stellt sich jedoch gar nicht mehr so wirklich. An der Arbeit gibts plötzlich Schwierigkeiten mit einem neuen Kollegen. Wir sind jetzt nach einer gewissen Eingewöhnungszeit fast täglich aneinander geraten und ich sehe gerade keine andere Lösung als das einer von uns geht.
Bin mal gespannt wie das weiter geht und ob es sich nicht soch lösen lässt. An Hundekauf ist so leider nciht zu denken. 4 Wochen habe ich noch bis ich dem Züchter Bescheid geben muss.
Spannend zu realisieren das es nun zum ersten Mal seit über 12 Monaten eine Herausforderung gibt die nichts mit Exi zu tun hat. Eigentlich finde ich das richtig Klasse
Bewerbungen sind schon geschrieben, weiter geht es also auf jeden Fall irgendwie.
Damit zusammenhängend kann auch diese Frage gestellt werden:
Was wirst du dann tun sollte sie weggezogen sein? In die Nähe deiner Tochter ziehen?
Hast du dir darüber mal Gedanken gemacht?
Denn eine meiner Bewerbungen würde mich in eine ziemlich flexible Position im öffentlichen Dienst bringen. Sollte Exi also z.B. ins Rhein-Main Gebiet türmen und damit durchkommen, hätte ich, eine Zusage vorausgesetzt, theoretisch schon die Möglichkeit meiner Tochter hinterherzuziehen.
Aber möchte ich das?
Auf der einen Seite lässt sich das ganz simpel beantworten. Tochter auch unter der Woche sehen und so eng in ihr Leben eingebunden sein, ja oder nein? Natürlich ja!
Lasse ich aber meine Tochter mal etwas aus dem Fokus (was eigentlich gar nicht geht) dann tut sich in mir ein wahnsinniger Wiederstand auf.
Unterm Strich wäre es nunmal so, dass weil meiner lieben Ex die Schnalle juckt und sie glaubt so IHR Glück (meine Tochter würde sicher gerne bei ihren 2 Omas und Opas, 3 Uromas, 3 Tanten und dem Onkel, sowie den 9 Cousins und Cousinen wohnen bleiben) finden zu müssen, müsste ich mein soziales Umfeld, meine Familie, meine Jagdmöglichkeiten und schlussendlich ja auch irgendwo meine Heimat aufgeben.
Das möchte ich eigentlich überhaupt nicht.
Was wiegt schwerer, ihre Hoffnung auf ein neues, glücklicheres, spannederes, was weiß ich Leben oder mein Interesse, dass Leben das ich mir aufgebaut habe und so wie es ist wertschätze, weiterleben zu dürfen? Ich kann es nicht beantworten, finde es aber eigentlich zu viel verlangt.
Wir haben uns hier gemeinsam für dieses Kind entschieden, es wächst gerad hier auf, hat hier seine Familie und ein sicheres und starkes Umfeld. Wenn sie gehen will soll sie gehen aber dann auch die Konsequenzen tragen, nämlich das unser Kind hier seinen Lebensmittelpunkt mit allen Verwandten hat und auch hier bleibt.
Ich weiß ich weiß, aber wünschen darf ichs mir!
Noch dazu kommt, was ist wenn auch der Windhund in 5 Jahren uninteressant wird? (Oder Exi für ihn) Breche ich dann wieder alle Zelte ab und fange Exi zuliebe (Ja, eigentlich Tochter zuliebe) irgendwo wieder ein neues Leben an?
Ich weiß es wirklich nicht und bin ausgesprochen froh darüber das diese Überlegungen gerade ausschließlich theoretischer Natur sind!!
Ich wünsche mir das es die nachsten 15 Jahre kein Thema sein wird. Exi soll machen was sie will solange ich meinen Frieden habe