Mania
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- 30 Nov. 2014
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Dieses Forum ist so toll! Lese schon lange hier und habe seit dem viel verstanden und gelernt. Darum schreibe ich hier auch nun
meine Geschichte:
Ich (Mitte 40, verheiratet, 2 Kinder) hatte/habe seit 5 Jahren eine Affäre/Zweitbeziehung mit AM (auch verheiratet, 2 Kinder).
Wir haben uns über die Arbeit bzw. über gemeinsame Kollegen kennengelernt. Auf einer Party eines ehemaligen Kollegen hat er sich (so seine Aussage) sofort in mich verliebt und suchte dann den Kontakt zu mir. Bei dem ersten Treffen – ich hatte nur zögerlich zugestimmt - hat es sofort gefunkt, wir haben uns beide sofort total ineinander verliebt und es begann eine turbulente aber wunderschöne Zeit mit ständigen heimlichen Treffen. Wir haben uns sehr gut verstanden, immer perfekten Sex gehabt, aber auch viel kulturell unternommen, sehr viel geredet. Wir haben uns im Durchschnitt über die lange Zeit immer viel gesehen, ca. im Schnitt drei mal in der Woche, nachmittags, manchmal abends, auch ganze Tage, mal mehr mal weniger. Wir haben jeden Tag (außer im Urlaub oder manchmal am Wochenende) telefoniert, geschrieben (smsse, Emails) etc. Er hat mir recht schnell gesagt, dass er mich liebt, noch nie so verliebt war, noch nie so perfekten Sex hatte, seine EF schon lange nicht mehr liebt, mich ständig vermisst etc. etc.. Die Beziehung war sehr eng, nicht nur körperlich und emotional, ich war auch seine engste Bezugsperson. Ich hatte von Anfang an immer das Gefühl, dass das „Mehr“ werden würde als eine Affäre.
Über die Zukunft haben wir zunächst aber gar nicht gesprochen. Wir waren ja beide (ein)gebunden. Nach ca. ½ Jahr fing es an bei mir zu rumoren, ich wollte eine Perspektive. Dieses Leben war anstrengend und unbefriedigend. Er wollte nur genießen, nie über die Zukunft, die Konsequenzen nachdenken oder reden. Er mochte sein Familienleben, liebte die Kinder, sein Haus, mochte den Freundeskreis, fand die Frau nicht schrecklich (ist sie auch nicht, leider), auch wenn sie ihn oft nervte und er sie nicht mehr liebte. Er sagte Letzteres immer wieder auf Nachfrage und ich glaube es. Ich wollte auch genießen, aber ich konnte nicht anders als nachzudenken und der Zustand quälte mich zunehmend. Ich wünschte mir eine richtige Beziehung mit ihm, ohne Heimlichkeiten, echtes Leben halt.
Meinen Mann liebe ich schon lange nicht mehr, eine sexuelle Beziehung hatten wir bereits länger nicht mehr bevor die Geschichte begann. Wir haben einen funktionierenden Haushalt mit den Kindern, denen es gut geht. Wir hassen uns nicht, nerven uns gelegentlich an, gehen uns aus dem Weg, jeder macht seine Sachen. Er ist zuverlässig, wir können grundsätzlich ganz gut miteinander reden. Das war‘s. Für meinen Mann ist unser Leben ok so. Ich denke, er vermutet(e) die Affäre, will es aber lieber nicht wissen. Ich hätte mich sofort getrennt, wenn AM sich auch getrennt hätte. AM wusste das.
Ich wollte aber meinen AM zunächst nicht unter Druck setzen, dachte, er muss selbst drauf kommen und sich eine Zukunft mit mir wünschen. Nichts passierte. Er sprach das Thema nie von sich aus an. Ich immer öfter, mir ging es oft schlecht, es gab immer wieder Auseinandersetzungen deswegen. Er könne das nicht, die Kinder, er wolle nicht, dass „alles zusammenbricht“ , blabla … Ich forderte, er solle sich endlich mal Gedanken machen, wie das weitergehen soll und mit mir darüber reden. Er solle die Beziehung zu seiner EF endlich mal klären, es ggf. mir ihr noch mal richtig versuchen. Er sagt, das ginge nicht, habe keinen Sinn, er liebe sie auch nicht mehr. Ich trennte mich mehrmals, zuletzt vor einem Jahr (ca. 4 Monate Kontaktabbruch). – Er kam immer wieder, er hat sich immer sehr bemüht, aber nichts versprochen, nichts passierte. Ja, ich war in ihn sehr verliebt. Wir haben es beide nicht geschafft, konsequent zu bleiben. Aber ich wurde cooler, versuchte zu genießen, nicht nachzudenken und das Thema nicht anzusprechen. Das ist mir phasenweise gut gelungen, aber dann haben mich die Gefühle doch immer wieder eingeholt, mich quasi überrollt, oft völlig unerwartet. Ich habe ihm mehrfach gesagt, dass er, wenn er mit mir so weitermacht, riskiert, dass es knallt. Das ist nun passiert.
Ich habe betrunken am Tag seiner Geburtstagsfeier (zu der ich und meine Freundin halb ein- und ausgeladen worden waren, auch noch im Laufe des Abends per SMS "auf dem Laufenden" gehalten wurden) nachts bei ihm zu Hause angerufen und seiner Frau, die am Telefon war, gesagt, dass ich seit 5 Jahren die Freundin ihres Mannes bin und sie sich mit ihm darüber mal unterhalten solle. Mehr nicht. Dies ist nun ca. 8 Wochen her.
In der Folgezeit haben wir noch ca. 2 Wochen im Büro täglich miteinander telefoniert. Die Gespräche waren unergiebig. Ich habe keinen Druck, keine Vorwürfe gemacht, aber mich auch nicht entschuldigt. Ich habe nur erklärt, wie es dazu gekommen ist und dass es letztlich nicht überraschend war. Es gab bei ihm angeblich ein „Chaos“ – wie auch immer das aussah. Zweifel an der Richtigkeit meiner Aussage hatte die Frau nicht, sie hatte wohl etwas geahnt, aber das Ausmaß (5 Jahre) war ihr wohl nicht vorstellbar. Er war völlig weggetreten, unter Schock, hatte keinerlei Gefühle mehr, für nichts, auch für mich nicht. Er war auch sehr wütend und sauer auf mich. Mit der EF hat er wohl nur zögerlich gesprochen bzw. sie hat nur zögerlich mit ihm gesprochen, so wie ich das verstanden habe. Es wurde Rücksicht auf die Kinder genommen und das Leben einfach fortgesetzt. Was geredet wurde, hat er zwar ansatzweise erzählt, zuletzt hat er mich aber ziemlich auflaufen lassen bzw. wollte nicht mehr mit mir sprechen. Er sagte nach mehrfachem Nachfragen, sie (er und seine EF) wollten beide nicht, dass "alles zusammenbricht" und hätten sich bis zum Ende des Jahres Zeit gegeben. Ohne konkretes Ziel. Mich wolle er „erst mal“ nicht sehen. Ich habe noch einiges gefragt, aber keine ergiebigen Antworten bekommen. Eine ausdrückliche Beendigung unserer Beziehung hat es von keiner Seite gegeben. Ich habe mich seit dem (ca. 6 Wochen) nicht mehr gemeldet. Er auch nicht. Mir war klar, er muss jetzt erst mal mit sich selbst und mit der EF die Dinge klären. Es gab von meiner Seite aus auch nichts mehr zu sagen.
Ich bin einerseits befreit seit es passiert ist. Endlich ist Bewegung in der Sache. Ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Ich weiß, dass immer von diesem Schritt abgeraten wird. Er hätte aber nie etwas aktiv geklärt. Mir geht es jetzt viel besser, wenn auch nicht gut. Natürlich bin ich andererseits nicht glücklich. Aber ich kann besser mit dem Kontaktabbruch leben als alle Male zuvor. Ich konnte nicht damit leben, dass er während unserer Trennungen immer mit seiner Frau weiter machte wie vorher und dann doch wieder bei mir ankam. Ich musste diesen Kreislauf durchbrechen. Alle anderen Versuche waren gescheitert.
Ich denke, es kann dauern bis geklärt ist, was mit seiner Ehe ist und wird. Ob er mich dann noch will, weiß ich nicht. Ich liebe ihn, aber ich konnte nicht so weitermachen. Er wußte das und hat es über Jahre ignoriert. Er hätte das noch jahrelang so weiter gemacht. Er hat mich wohl irgendwie trotzdem geliebt und mir das auch immer gesagt. Aber er ist auch ein grandioser Verdränger. Er hat bis zum Schluss geglaubt, dass er eine tolle Familie hat und es irgendwie noch "in Ordnung" ist.
Was jetzt mit seinen Gefühlen ist, weiss ich nicht (weg, anders oder nur verschüttet?), er hat dazu nichts gesagt.
Klingt etwas distanziert, wenn ich das jetzt letzt so lese. Ich habe Höllenqualen durchlitten in den Jahren (alle Betroffenen wissen, wovon ich spreche). Dieser "Befreiungsschlag" war wohl nur möglich, weil ich irgendwie keine Hoffnung mehr hatte und trotzdem nicht rauskam aus der Sache.
Ich würde gerne Meinungen hören. Was denkt Ihr, wie es weitergehen wird?
Wird er wieder kommen? Wie soll ich reagieren, wenn er sich meldet? Was ratet Ihr mir?
meine Geschichte:
Ich (Mitte 40, verheiratet, 2 Kinder) hatte/habe seit 5 Jahren eine Affäre/Zweitbeziehung mit AM (auch verheiratet, 2 Kinder).
Wir haben uns über die Arbeit bzw. über gemeinsame Kollegen kennengelernt. Auf einer Party eines ehemaligen Kollegen hat er sich (so seine Aussage) sofort in mich verliebt und suchte dann den Kontakt zu mir. Bei dem ersten Treffen – ich hatte nur zögerlich zugestimmt - hat es sofort gefunkt, wir haben uns beide sofort total ineinander verliebt und es begann eine turbulente aber wunderschöne Zeit mit ständigen heimlichen Treffen. Wir haben uns sehr gut verstanden, immer perfekten Sex gehabt, aber auch viel kulturell unternommen, sehr viel geredet. Wir haben uns im Durchschnitt über die lange Zeit immer viel gesehen, ca. im Schnitt drei mal in der Woche, nachmittags, manchmal abends, auch ganze Tage, mal mehr mal weniger. Wir haben jeden Tag (außer im Urlaub oder manchmal am Wochenende) telefoniert, geschrieben (smsse, Emails) etc. Er hat mir recht schnell gesagt, dass er mich liebt, noch nie so verliebt war, noch nie so perfekten Sex hatte, seine EF schon lange nicht mehr liebt, mich ständig vermisst etc. etc.. Die Beziehung war sehr eng, nicht nur körperlich und emotional, ich war auch seine engste Bezugsperson. Ich hatte von Anfang an immer das Gefühl, dass das „Mehr“ werden würde als eine Affäre.
Über die Zukunft haben wir zunächst aber gar nicht gesprochen. Wir waren ja beide (ein)gebunden. Nach ca. ½ Jahr fing es an bei mir zu rumoren, ich wollte eine Perspektive. Dieses Leben war anstrengend und unbefriedigend. Er wollte nur genießen, nie über die Zukunft, die Konsequenzen nachdenken oder reden. Er mochte sein Familienleben, liebte die Kinder, sein Haus, mochte den Freundeskreis, fand die Frau nicht schrecklich (ist sie auch nicht, leider), auch wenn sie ihn oft nervte und er sie nicht mehr liebte. Er sagte Letzteres immer wieder auf Nachfrage und ich glaube es. Ich wollte auch genießen, aber ich konnte nicht anders als nachzudenken und der Zustand quälte mich zunehmend. Ich wünschte mir eine richtige Beziehung mit ihm, ohne Heimlichkeiten, echtes Leben halt.
Meinen Mann liebe ich schon lange nicht mehr, eine sexuelle Beziehung hatten wir bereits länger nicht mehr bevor die Geschichte begann. Wir haben einen funktionierenden Haushalt mit den Kindern, denen es gut geht. Wir hassen uns nicht, nerven uns gelegentlich an, gehen uns aus dem Weg, jeder macht seine Sachen. Er ist zuverlässig, wir können grundsätzlich ganz gut miteinander reden. Das war‘s. Für meinen Mann ist unser Leben ok so. Ich denke, er vermutet(e) die Affäre, will es aber lieber nicht wissen. Ich hätte mich sofort getrennt, wenn AM sich auch getrennt hätte. AM wusste das.
Ich wollte aber meinen AM zunächst nicht unter Druck setzen, dachte, er muss selbst drauf kommen und sich eine Zukunft mit mir wünschen. Nichts passierte. Er sprach das Thema nie von sich aus an. Ich immer öfter, mir ging es oft schlecht, es gab immer wieder Auseinandersetzungen deswegen. Er könne das nicht, die Kinder, er wolle nicht, dass „alles zusammenbricht“ , blabla … Ich forderte, er solle sich endlich mal Gedanken machen, wie das weitergehen soll und mit mir darüber reden. Er solle die Beziehung zu seiner EF endlich mal klären, es ggf. mir ihr noch mal richtig versuchen. Er sagt, das ginge nicht, habe keinen Sinn, er liebe sie auch nicht mehr. Ich trennte mich mehrmals, zuletzt vor einem Jahr (ca. 4 Monate Kontaktabbruch). – Er kam immer wieder, er hat sich immer sehr bemüht, aber nichts versprochen, nichts passierte. Ja, ich war in ihn sehr verliebt. Wir haben es beide nicht geschafft, konsequent zu bleiben. Aber ich wurde cooler, versuchte zu genießen, nicht nachzudenken und das Thema nicht anzusprechen. Das ist mir phasenweise gut gelungen, aber dann haben mich die Gefühle doch immer wieder eingeholt, mich quasi überrollt, oft völlig unerwartet. Ich habe ihm mehrfach gesagt, dass er, wenn er mit mir so weitermacht, riskiert, dass es knallt. Das ist nun passiert.
Ich habe betrunken am Tag seiner Geburtstagsfeier (zu der ich und meine Freundin halb ein- und ausgeladen worden waren, auch noch im Laufe des Abends per SMS "auf dem Laufenden" gehalten wurden) nachts bei ihm zu Hause angerufen und seiner Frau, die am Telefon war, gesagt, dass ich seit 5 Jahren die Freundin ihres Mannes bin und sie sich mit ihm darüber mal unterhalten solle. Mehr nicht. Dies ist nun ca. 8 Wochen her.
In der Folgezeit haben wir noch ca. 2 Wochen im Büro täglich miteinander telefoniert. Die Gespräche waren unergiebig. Ich habe keinen Druck, keine Vorwürfe gemacht, aber mich auch nicht entschuldigt. Ich habe nur erklärt, wie es dazu gekommen ist und dass es letztlich nicht überraschend war. Es gab bei ihm angeblich ein „Chaos“ – wie auch immer das aussah. Zweifel an der Richtigkeit meiner Aussage hatte die Frau nicht, sie hatte wohl etwas geahnt, aber das Ausmaß (5 Jahre) war ihr wohl nicht vorstellbar. Er war völlig weggetreten, unter Schock, hatte keinerlei Gefühle mehr, für nichts, auch für mich nicht. Er war auch sehr wütend und sauer auf mich. Mit der EF hat er wohl nur zögerlich gesprochen bzw. sie hat nur zögerlich mit ihm gesprochen, so wie ich das verstanden habe. Es wurde Rücksicht auf die Kinder genommen und das Leben einfach fortgesetzt. Was geredet wurde, hat er zwar ansatzweise erzählt, zuletzt hat er mich aber ziemlich auflaufen lassen bzw. wollte nicht mehr mit mir sprechen. Er sagte nach mehrfachem Nachfragen, sie (er und seine EF) wollten beide nicht, dass "alles zusammenbricht" und hätten sich bis zum Ende des Jahres Zeit gegeben. Ohne konkretes Ziel. Mich wolle er „erst mal“ nicht sehen. Ich habe noch einiges gefragt, aber keine ergiebigen Antworten bekommen. Eine ausdrückliche Beendigung unserer Beziehung hat es von keiner Seite gegeben. Ich habe mich seit dem (ca. 6 Wochen) nicht mehr gemeldet. Er auch nicht. Mir war klar, er muss jetzt erst mal mit sich selbst und mit der EF die Dinge klären. Es gab von meiner Seite aus auch nichts mehr zu sagen.
Ich bin einerseits befreit seit es passiert ist. Endlich ist Bewegung in der Sache. Ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Ich weiß, dass immer von diesem Schritt abgeraten wird. Er hätte aber nie etwas aktiv geklärt. Mir geht es jetzt viel besser, wenn auch nicht gut. Natürlich bin ich andererseits nicht glücklich. Aber ich kann besser mit dem Kontaktabbruch leben als alle Male zuvor. Ich konnte nicht damit leben, dass er während unserer Trennungen immer mit seiner Frau weiter machte wie vorher und dann doch wieder bei mir ankam. Ich musste diesen Kreislauf durchbrechen. Alle anderen Versuche waren gescheitert.
Ich denke, es kann dauern bis geklärt ist, was mit seiner Ehe ist und wird. Ob er mich dann noch will, weiß ich nicht. Ich liebe ihn, aber ich konnte nicht so weitermachen. Er wußte das und hat es über Jahre ignoriert. Er hätte das noch jahrelang so weiter gemacht. Er hat mich wohl irgendwie trotzdem geliebt und mir das auch immer gesagt. Aber er ist auch ein grandioser Verdränger. Er hat bis zum Schluss geglaubt, dass er eine tolle Familie hat und es irgendwie noch "in Ordnung" ist.
Was jetzt mit seinen Gefühlen ist, weiss ich nicht (weg, anders oder nur verschüttet?), er hat dazu nichts gesagt.
Klingt etwas distanziert, wenn ich das jetzt letzt so lese. Ich habe Höllenqualen durchlitten in den Jahren (alle Betroffenen wissen, wovon ich spreche). Dieser "Befreiungsschlag" war wohl nur möglich, weil ich irgendwie keine Hoffnung mehr hatte und trotzdem nicht rauskam aus der Sache.
Ich würde gerne Meinungen hören. Was denkt Ihr, wie es weitergehen wird?
Wird er wieder kommen? Wie soll ich reagieren, wenn er sich meldet? Was ratet Ihr mir?