Liebe Mania,
Schon schwer zu verarbeiten, wenn man merkt das nichts bleibt außer einer Menge Erinnerungen und sich aus der einstigen großen Liebe nichts machen lässt. Keine handfeste Freundschaft, keine große beredte Verbundenheit und kein vertrauter Nachklang. Das ist seltsam und erzeugt Wehmut….
Aber dann muss man auch wieder daran denken, wenn das alles möglich wäre, dann würde es doch nur wieder zu einer heimlichen Affäre führen, die über kurz oder lang wieder an denselben festgefahrenen Punkt gelangen würde, der Frustration und Unzufriedenheiten auslöst. Bei dem einen und/oder dem anderen. Die Missstimmung würde nicht lange auf sich warten lassen.
Es ist nun mal so, dass sich die romantisch getragene Königskindergleiche Liebe dann doch nicht durch das ganze Leben mitnehmen lässt. Weil das Leben Veränderung ist, und nichts immer gleich bleiben kann. Er konnte lange die Affäre so leben, Du auch, aber dann wolltest Du Veränderung. Was er wollte, das weiß wohl bis heute niemand, sicher ist, er hat die von Dir angestoßene Veränderung nicht aufgenommen und dann gelang ihm die Affäre nicht mehr.
Und er konnte Dich nicht richtig ins Vertrauen ziehen, ein großes Manko, es fehlte lange Zeit der intensive persönliche Austausch. Das wiederum veränderte Dich und Deine Haltung zu ihm, weil er so gar nichts preisgab, und so vieles ausklammerte. So konnte sich die Vertrautheit nicht halten.
Was er noch bieten konnte, war der lose oberflächliche Kontakt. Für ihn war das lange noch eine große wichtige Sache, Dir war das viel zu wenig, denn es führte zu nichts, nicht zu Treffen nicht zu Austausch. Das frustriert und lässt die Gefühle schwinden :-(
Er konnte nicht viel mehr geben als diesen oberflächlichen Kontakt. Er wollte Dir gegenüber verschlossen sein.
Aber, liebe Mania, Du hast all die vielen Tränen über ihn, um Euch bereits geweint, Du hast getrauert und gelitten, gehofft und gebangt, viel versucht, alles bedacht und ihn trotzdem nicht aus seiner selbst gewählten Höhle locken können.
Weil er da bleiben wollte, oder sich dort verantwortlich fühlte oder weil er sich dort gefangen fühlt. Irgendwas davon ist wahr, aber eben außerhalb Deiner Reichweite, außerhalb Deines Zutuns. Er muss auch mit den Folgen leben, und das ist sein schlechtes Gewissen Dir gegenüber. Dir nicht gerecht geworden zu sein, Dich enttäuscht und Dir weh getan zu haben. Und das Wissen, seine Chance für seine Liebe nicht genutzt zu haben. Ganz gleich ob er das nicht wollte, nicht konnte oder zerrissen war, er hat sich nicht bewegt.
Ich vermute er meldet sich immer wieder bei Dir, weil es ihm leid tut, weil er nicht konnte und nicht wollte, nicht Manns genug war und seiner Liebe nichts Gehaltvolles geben konnte.
Denn das er Dich liebte und immer noch liebt ist unbestritten. Er muss und will aber damit leben, diese Liebe nur in der Ferne zu wissen.
Dennoch, das Gute was einmal war, ist damit nicht gelöscht, es konnte nur nicht Bestand haben. Die schwierige Zeit der Aufarbeitung, in der man mit sich alleine ist, die hast Du bereits überstanden. Und Du hast erkannt, dass er die Attribute und Eigenschaften, die er haben müsste um für Dich perfekt zu sein, in einigen vielen Punkten gar nicht aufweist.
All diese Entwicklungen haben Dir aber nicht Dein eigenes Leben rauben können, sondern Du hast es Dir erhalten und darin Deinen Frieden finden können. Das ist sehr viel und es ist ein zufriedenstellender Punkt. Es geht Dir gut. Das ist so viel mehr als andere an ähnlicher Stelle behaupten können.Du bist stark und selbstbewusst und daran gereift ;-)
Alles Liebe für Dich
P ;-)
(und natürlich wird er sich wieder bei Dir melden, er kann gar nicht anders, nimm es als das was es ist: seine Wehmut)